Worum gehts?

Haben Sie auch Rückenschmerzen vom Sitzen vor dem Computer? Oder leiden Sie unter Kopfschmerzen und anderen Haltungsproblemen? Entdecken Sie in 5 Minuten die Anti-Stress-Wirkung von Yoga, ganz ohne Geräte und Akrobatik! Anne-Charlotte Vuccino zeigt Ihnen mehr als 70 leichte Übungen, die sich einfach überall ausführen lassen: am Schreibtisch, im Auto oder in der U-Bahn. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Als Outsider habe ich Yoga bislang eher als Kampfkunst gegen den eigenen Gleichgewichtssinn betrachtet. Die Übungen, die ich bei anderen gesehen habe … hätte ich im Leben nicht hinbekommen. Allein schon aufgrund von ziemlicher Ungelenkigkeit. Und dann auch noch in so einer Pose länger verweilen, als es braucht, um lang hinzuschlagen? Ne.

Der Klappentext hat mich aber allein mit „… in 5 Minuten“ und „ohne […] Akrobatik“ neugierig gemacht. Da ich den ganzen Tag über am Computer sitze und alle Stufen der Nackenverspannungen kenne von „leichtem Ziehen“ bis hin zu „ok, selbst Schuld, jetzt kannst du dich halt gar nicht mehr nach links drehen und obendrauf gibts morgen auch noch Kopfschmerzen“ … war ich sehr gespannt darauf, was es hier Neues zu lernen gibt.

70 Übungen werden versprochen und einfach sollen sie sein, ohne Yoga-Matte. Vielleicht bin ich einfallslos, aber auf viel mehr als den Kopf zur Seite, vorn und hinten zu ziehen, ist mir in all den Jahren nicht eingefallen. Hilft auch, keine Frage … aber 69 zusätzliche Möglichkeiten sind schon mal ’ne Hausnummer. Um die durchzuturnen braucht man sicher länger als einen ganzen Arbeitstag …

Der Weg zum „Yogisten“ ist gegliedert in diese Kapitel:

Der Weg des Yogisten -Wohlbefinden im Büro
Was ist Yoga? Eine kleine Erläuterung
Leben Sie wie ein Yogist
Essen Sie wie ein Yogist
Trinken Sie wie ein Yogist
Kochen Sie wie ein Yogist
Schlafen Sie wie ein Yogist
Bewegen Sie sich wie ein Yogist
Pflegen Sie sich wie ein Yogist
Arbeiten Sie wie ein Yogist
Die Übungen
Die Atmung
Die richtige Haltung
Die Augen
Der Hals
Der obere Rücken
Finger und Handgelenke
Die Beine
Die Lendenwirbel
Das Becken
Der ganze Körper
Entspannung
Die Meinung von Experten
Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis
Danksagung
Literaturverzeichnis

Die ersten 50 Seiten dieses Ratgebers verwendet die Autorin darauf, ihre Leser alle ihr wichtigen Yoga-Begriffe beizubringen … merken muss man die sich allerdings nicht, das wird später nicht abgefragt.

Wir sollen uns anhand einer Checkliste einstufen und so erfahren, welcher Typ wir sind. Ich bin demnach ein Vata-Typ und konnte pauschal alles, was den so ausmacht, direkt runterkreuzen. Im Grunde sagt uns das nix Neues über uns, denn im Grunde wissen wir selbst, wie wir so drauf sind und was uns ausmacht. Aber, ein paar Tipps bekommt jeder Typ dennoch mit auf den Weg, Schaden kanns ja nicht.

Dann gehts an die Übungen … wobei, immer noch nicht ganz. Kurz wird vorgestellt, was es mit den jeweiligen Kapiteln zu den einzelnen Körperbereichen auf sich hat und dann gehts los. Diese Kurzvorstellungen hätten besser an den jeweiligen Anfang des betreffenden Kapitels gepasst. So hätte man sich auch die Nennung der entsprechenden Seitenzahlen sparen können. Zudem steht eh schon vorn im Buch, ab welcher Seite das Rücken-Yoga startet und ganz hinten im detaillierten Inhaltsverzeichnis stehts dann noch mal.

Jede Übung wird auf einer Doppelseite vorgestellt. Auf der linken Seite wird in verständlichen Schritten mit großen Nummern davor erläutert, was in welcher Reihenfolge zu tun ist, bis man die gewünschte Endposition erreicht hat. Was man dann tun muss und wogegen es hilft, erfahren wir im Anschluss.

Die gesamte rechte Seite ist gefüllt von der jeweils als notwendig erachteten Anzahl an Fotos der Autorin, die die einzelnen Schritte anschaulich darstellt. Hierbei trägt sie nicht nur für jedes Kapitel andere Kleidung, auch der Bildhintergrund ist anders, sodass man beim schnellen Durchblättern direkt die gewünschten Übungen findet, da sie hier z. B. immer einen roten Pulli trägt oder dort ein buntes Kleid.

Die Autorin:

Anne-Charlotte Vuccino entdeckte nach einem schweren Autounfall Yoga als Reha-Instrument. Motiviert durch die großartigen Erfolge der Yoga-Therapie ließ sie sich im Alter von 30 Jahren zur Yoga-Lehrerin ausbilden — und ihre erfolgreiche Karriere als Unternehmensberaterin hinter sich. 2015 gründete sie schließlich die Yoga-Schule „Yogist-Bien au bureau“, in der sie Yoga-Übungen unterrichtet, die im Büro schnell und effektiv anwendbar sind. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Dieses Buch hat mich so einiges gelehrt. Nicht nur, dass ich wesentlich ungelenkiger, ungeduldiger, kraftloser und ausdauerfreier bin, als ich gedacht habe, nein, ich weiß jetzt auch, wie mein Typ heißt.

Der Ratgeber „Yoga im Büro“ bietet nicht nur, was der Titel verspricht, wir bekommen auch eine zusätzliche Ernährungsberatung und diverse Tipps gratis mit dazu. Die vielen unterschiedlichen Übungen selbst sind mit einfachen und klaren Anweisungen beschrieben und werden auf vielen Fotos auch anschaulich von der Autorin vorgestellt. Jedes etwaige Hilfsmittel ist immer in der näheren Umgebung zu finden, es werden keine weiteren Sportgeräte benötigt.

Dass der Weg zum Yogisten lang ist und viel Ausdauer erfordert, schreibt die Autorin und das ist mir schnell bei meinen ersten Versuchen klargeworden, die Übungen halbwegs hinzubekommen.

Aber, der Weg ist auch das Ziel … allein der Fokus darauf, die Figur hinzubekommen, lässt den angehenden Yogisten seine Umwelt schon so weit vergessen/ausblenden, dass er, ohne es zu merken, geistig entspannt. Das aber, kann ganz schön schmerzen, wenn man halt so ungelenkig ist wie ich. Ich arbeite dran …

Gebunden: 192 Seiten
ISBN-13: 978-3958437142
www.heel-verlag.de

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