Arthur Conan Doyle – Der Dauer-Patient (Sherlock Holmes 31)

Die große Deduktions-Show des Meisterdetektivs

Dr. Trevelyan wird in der Baker Street vorstellig und berichtet den (wohlbekannten) Bewohnern von Nr. 221B von sehr seltsamen Ereignissen rund um seinen Dauerpatienten Mr. Blessington, welcher ihn protegiert hat und in dem Haus wohnt, in dem der Arzt lebt und seine Praxis führt. Wird der Meisterdetektiv Licht ins Dunkel bringen können?

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 12 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft ausgezeichnet.

Der Autor

Sir Arthur Conan Doyle lebte von 1859 bis 1930 und gelangte mit seinen ca. 60 Erzählungen um den Meisterdetektiv Sherlock Holmes zu Weltruhm. Dabei begann der Mediziner, der eine eigene Praxis hatte, erst 1882 mit dem Schreiben, um sein Einkommen aufzubessern. Neben mystischen und parapsychologischen Themen griff er 1912 auch die Idee einer verschollenen Region (mit Dinosauriern und Urzeitmenschen) auf, die von der modernen Welt abgeschnitten ist: „The Lost World“ erwies sich enorm einflussreich und wurde schon 13 Jahre später von einem Trickspezialisten verfilmt. Schon 1913 ließ Doyle eine Fortsetzung unter dem Titel „The Poison Belt“ (dt. als „Im Giftstrom“, 1924) folgen.

Marc Gruppe ist der Autor, Produzent und Regisseur der erfolgreichen Hörspielreihe GRUSELKABINETT, die von Titania Medien produziert und von Lübbe Audio vertrieben wird.

Folge 1: Im Schatten des Rippers
2: Spuk im Pfarrhaus
3: Das entwendete Fallbeil
4: Der Engel von Hampstead
5: Die Affenfrau
6: Spurlos verschwunden
7: Der Smaragd des Todes
8: Walpurgisnacht
9: Die Elfen von Cottingley
10: Der Vampir von Sussex / Das gefleckte Band / Der Fall Milverton / Der Teufelsfuß (Neuausgabe)
11: Das Zeichen der Vier (4/2014, Neuausgabe)
12: Ein Skandal in Böhmen (4/2014)
13: Der Bund der Rotschöpfe (5/14)
14: Eine Frage der Identität (9/14)
15: Das Rätsel von Boscombe Valley (10/14)
16: Der blaue Karfunkel
17: Die fünf Orangenkerne
18: Der Mann mit der entstellten Lippe
19: Der Daumen des Ingenieurs
20. Der adlige Junggeselle
21. Die Beryll-Krone
22. Das Haus bei den Blutbuchen
23. Silberblesse
24. Das gelbe Gesicht
25. Der Angestellte des Börsenmaklers
26: Die „Gloria Scott“
27: Das Musgrave Ritual
28: Eine Studie in Scharlachrot (2 CDs)
29: Die Junker von Reigate
30: Der bucklige Mann
31: Der Dauer-Patient
32: Der griechische Dolmetscher
33: Das graue Haus (2018)
34: Die quietschende Tür (2018)

Die Sprecher/Die Inszenierung

Die Sprecher und ihre Rollen:

Joachim Tennstedt: Sherlock Holmes
Detlef Bierstedt: Dr. John Watson
Dr. Percy Trevelyan: Sascha von Zambelly
Mr. Blessington: Rolf Berg
Marc Gruppe: Russischer Vater
Bruno Winzen: Russischer Sohn
Lutz Reichert: Inspektor Lestrade

Die Macher

Regie führten die Produzenten Marc Gruppe und Stephan Bosenius. Die Aufnahmen fanden bei Titania Medien Studio und Planet Earth Studios statt. Alle Illustrationen – im Booklet, auf der CD – trugen Ertugrul Edirne und Firuz Askin bei.

Hinweis: Jede einzelne SHERLOCK-HOLMES-Erzählung ist auf der englischen Wikipedia gewürdigt worden. Ein Blick lohnt sich: https://en.wikipedia.org/wiki/The_Adventure_of_the_Resident_Patient.

Handlung

Es ist ein kalter, windiger Oktobertag des Jahres 1892, als es Holmes nicht mehr in der Baker Street 221B aushält. Kurzerhand schnappt er sich seinen Freund Watson, um frische Luft zu schnappen. Als sie gegen zehn Uhr abends zurückkehren, steht die Kutsche eines Arztes vor der Tür. Es handelt sich um Percy Trevelyan, einen bleichen, nervösen jungen Mann, der Watson aber als Autor eines Fachbuchs über Nervenkrankheiten ein Begriff ist.

Er wendet sich an den Meisterdetektiv, um den merkwürdigen Ereignissen in seinem Haus an der Brook Street auf den Grund zu gehen. Dort hat er seine Praxis. Er kann sie sich erst leisten, seit er einen Investor gefunden hat. genau dieser Investor macht ihm nun Kummer. Mr. Blessington wohnt nämlich, als eine seiner Bedingungen, als Dauer-Patient im oberen Stockwerk des Hauses und steckt seinen 60-Prozent-Anteil an den Tageseinnahmen sofort in seinen Tresor. Kürzlich sei Blessington durch eine angebliche Einbruchserie erschreckt worden und ließ überall neue Schlösser anbringen oder alte verstärken.

Die zwei Russen

Doch vor zwei Tagen traf ein Brief ein, der einen russischen Edelmann ankündigte, der von Trevelyan seine Katalepsie kurieren lassen wollte. Es kamen am nächsten Tag spät abends, als Blessington ausgegangen war, zwei Männer in die Praxis: Der russische Adlige wurde von seinem Sohn unterstützt. Doch kaum war Trevelyan in den Keller gegangen, um ein Inhalationsmittel zu besorgen, waren die beiden Russen wieder verschwunden. Der neue Hausbursche konnte nicht sagen, wann sie grußlos gegangen waren. Äußerst merkwürdig, findet Watson.

Am heutigen Tage waren sie zurück, erklärten ihr Verhalten wurden untersucht und verabschiedeten sich. Als Blessington zurückkam, war er außer sich vor Aufregung: „Wer war in meinem Zimmer?“ fragte er Trevelyan. Fußabdrücke führten die Treppe hinauf, die von Teppich bedeckt war. Der Dauer-Patient bestand darauf, dass sein Arzt sofort Sherlock Holmes und keinen anderen hole. Tja, und hier ist er nun.

Nicht die ganze Wahrheit

Holmes ist indes alarmiert. Sie müssten sofort los und in der Praxis nach dem Rechten sehen. Sie treffen Blessington an, der sie aufgeregt mit einer Pistole bedroht. Erst als sich Holmes zu erkennen gibt, beruhigt er sich. Sein gesamtes Vermögen befinde sich in dem Tresor, verteidigt er sich. Aber Holmes ist nicht zufrieden und insistiert auf der vollen Wahrheit. Als Blessington ihm diese nicht geben will, geht er wieder. Auf dem Nachhauseweg erklärt er Watson, dass Blessington offenbar Feinde hat, die sich an ihm rächen wollen. Aber was soll ein Detektiv unternehmen, wenn man ihm nicht reinen Wein einschenkt? Das ist dann ein Fall für die Polizei.

Das Seil

Früh am folgenden Morgen reißt Holmes seinen Freund aus dem Schlaf: Trevelyan habe eine Kutsche mit einem Notruf geschickt. Sofort eilen die beiden los, doch in der Praxis von Dr. Trevelyan arbeitet bereits die Polizei und zwar unter dem Kommando von Inspektor Lestrade. In Blessingtons Zimmer sieht es schlimm aus: Der Dauer-Patient baumelt an einem Seil, das um seinen Hals geschlungen, von einem Haken an der Zimmerdecke.

„Der Fall ist klar, Gentlemen“, verkündet Inspektor Lestrade im Brustton der Überzeugung. „Selbstmord!“ Holmes ist da etwas anderer Meinung: Für ihn war das ein kaltblütiger Mord…

Mein Eindruck

Auf dem Polizeirevier erfahren Holmes und Watson zudem die Vorgeschichte. Die beiden „Russen“ gehören zu einer Bande, die 1875 eine Bank in Worthington ausraubten und dabei den Wächter erschossen. Sie wurden geschnappt, doch weil „Blessington“ alias Sutton die anderen verpfiff, wurde der Mörder gehängt und die restlichen drei für 15 Jahre hinter Schloss und Riegel gesteckt. Die Nachricht von ihrer Freilassung versetzte Sutton alias „Blessington“ verständlicherweise in Aufregung. Seine Paranoia war nicht abnormal, sondern bestens begründet.

Während Lestrade weiterhin von Selbstmord ausgeht, insistiert auf Blessingtons Ermordung. Offenbar fand eine Art Standgericht statt, wie die zahlreichen verschiedenen Zigarrenstummel und die reichlich verstreute Asche belegen. Erst mit dem Seil, das Blessington, der damit bei Feuer aus dem Fenster fliehen wollte, unter seinem Bett aufbewahrte, wurde er gehängt. Offenbar hatten die zwei Haupttäter aber einen Helfer: den neuen Hausburschen, der nun, wen wundert’s, ebenfalls wie vom Erdboden verschluckt ist. Er ließ sie herein, brach evtl. die Tür auf und schloss die Zimmertür hinter seinen Komplizen wieder ab.

Die Sprecher/Die Inszenierung

Die Sprecher

Dr. Watson nimmt die Stelle des zweifelnden gesunden Menschenverstandes gegenüber Holmes ein, welcher ein getriebener Junkie der Vernunftarbeit zu sein scheint. Watson ist der Gemütsmensch, ein Jedermann mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Holmes jedoch ist nicht nur Kopfarbeiter, sondern auch Schauspieler und Manipulator von Menschen.

Sherlock

Es gibt mehrere Hauptfiguren, die auch stimmlich herausragen. Am besten gefällt mir Joachim Tennstedt als Sherlock, denn was er in diese Figur hineinlegt, ist sehr sympathisch und humorvoll – so als würde ein strahlender John Malkovich völlig entspannt aufspielen (liegt’s am Koks?). Holmes‘ einziger Fehler ist seine Ablehnung des weiblichen Geschlechts oder vielmehr des Umgangs mit dessen Vertretern. Das soll aber weniger an latenter Homosexualität liegen, als vielmehr an seiner Abneigung gegen jede Art von emotionaler Sentimentalität.

Aber Holmes ist auch ein ausgezeichneter Schauspieler und engagierter Boxer. Ab und zu treibt er sich als aktiver Detektiv in Londons Sauwetter herum und kehrt völlig ausgehungert ins Hauptquartier zurück. Dann darf Mrs. Hudson, die auch hier moralisches Zentrum auftritt, ihm Essen kredenzen.

Watson

Dr. John H(amish) Watson, 36, ist das genaue Gegenteil seines Freundes: jovial, höflich, frauenfreundlich und durchweg emotional, außerdem glücklich verheiratet. Leider sind seine logischen Schlüsse von dementsprechend unzulänglicher Qualität. Das war zu erwarten und dürfte keinen überraschen.

Der Arzt

Mehr zu Inspektor Lestrade weiter unten. Der Darsteller des Percy Trevelyan zeichnet das Bild eines aufrichtigen, aber finanziell minderbemittelten Mediziners, der sich müht, seinen Hippokratischen Eid zu erfüllen. Kein Wunder, dass er arglos in die Falle der beiden „Russen“ tappt. Bleich und nervös schleicht er zum Meisterdetektiv, um dessen Hilfe zu erbitten. Doch nicht alles verläuft wie erhofft, und Holmes‘ Rekonstruktion der parodistischen Hinrichtung des titelgebenden Patienten bereitet dem arglosen Mediziner sicher bald Alpträume.

Auffällig ist die bedauerliche Abwesenheit jeglicher Frauenrollen. Nur ein Hausmädchen tritt für Sekunden off-screen auf, wird aber in den Rollen nicht gelistet: Sie hat keine einzige Zeile zu sprechen.

Geräusche

Eine große Vielfalt von Geräuschen verwöhnt das Ohr des Zuhörers. Der Eindruck einer real erlebten Szene entsteht in der Regel immer. Papierrascheln, klappernde Teetassen, knisterndes Kaminfeuer, der allgegenwärtige Wind – all diese Samples setzt die Tonregie zur Genüge ein, um einer Szene eine Fülle von realistisch klingenden Geräuschen zu vermitteln. Besonders reizvoll sind die Straßenszenen, die hier und in der nächsten Folge „Der griechische Dolmetscher“ eine Rolle spielen. Wenn eine Pferdekutsche in Stereo vorbeirollt, entsteht ein akustischer 3D-Effekt.

Zu den wiederkehrenden Ritualen in den Szenen, die im Interieur der Baker Street 22B spielen, gehört nicht nur das Teetrinken und Zeitunglesen, sondern auch, dass Homes seine große, weiße Meerschaumpfeife ansteckt. Wir hören genau das Anreißen des Zündhölzchens (damals eine Novität). Er pafft vernehmlich, um der Pfeife zum richtigen Durchzug zu verhelfen, und ebenso vernehmlich fängt Watson an zu husten. Der Ärmste muss eben der Kunst der Deduktion zuliebe immer leiden.

Die Musik

Das Intro, eine Art flott-dezente Teemusik, bildet den heiter-beschwingten Auftakt des Hörspiels und deutet die häusliche Idylle von Baker Street 221B an. Von einem Score im klassischen Sinn kann keine Rede mehr sein. Hintergrundmusik dient nur dazu, eine düstere oder angespannte Stimmung zu erzeugen, und zwar nur dort, wo sie gebraucht wird. Hier steigert sich die Spannung sehr dezent von Szene zu Szene, von denen viele als Rückblende dargestellt werden. Aus einem drögen Bericht wird so eine lebendige Szene mit dramatischer Wirkung. Ab und zu erklingt auch eine flottere, unternehmungslustige Melodie.

Das Booklet

Das Titelmotiv zeigt die Szene, in der die Polizei den titelgebenden Dauer-Patienten vorgefunden hat. Man beachte den professionell geschürzten Knoten im Nacken des Opfers. Das sieht nach solider Handarbeit aus.

Im Booklet sind die Titel des GRUSELKABINETTS sowie der SHERLOCK-HOLMES-Reihe verzeichnet. Die letzte Seite zählt sämtliche Mitwirkenden auf. Die CD und der Einleger sind mit den Sherlock-Holmes-Motiven versehen, die die Reihe von Anfang an begleitet haben.

Unterm Strich

Die Handlung ist für den Geschmack des gewieften Krimikenners relativ einfach gestrickt, steigert sich aber geschickt von einem Spannungsniveau auf das nächste. Die Bedrohung liegt in der Liegt, doch was führen diese beiden falschen Russen im Schilde, fragt sich der Hörer. Der Arzt Percy Trevelyan ist zu arglos, um Lunte zu riechen, wie es sein Dauerpatient tut. Mit Ärzten kennt sich der Autor, der selbst einer war, bestens aus. Deshalb kann er auch die Fachliteratur auf dem Effeff zitieren, mit der sich Trevelyan einen Namen auf seinem Spezialgebiet gemacht hat.

Nervenkrankheiten – das klingt für das damalige Londoner Publikum neu und geheimnisvoll, vielleicht auch ein wenig gefährlich. Die Industriegesellschaft fordert bereits ihre medizinischen Opfer, wie Sigmund Freund und Carl Gustav Jung wenig später zu berichten wissen. Neurasthenie, Neurosen, Psychosen – das nimmt zu. Nun kommt auch noch die furchtbare Katalepsie hinzu! Ist das ansteckend, fragte sich bestimmt der Leser des STRAND MAGAZINE. Das nun nicht gerade, aber der Starrkrampf hat eine verdächtige Ähnlichkeit mit den Folgen des mindestens ebenso grässlichen Tetanus, auch als Wundstarrkrampf bekannt.

Das Publikum wünscht sich eine Art Heiligen im weißen Kittel, doch Percy Trevelyan enttäuscht es bitter. Er wird schmählich hinters Licht geführt, und muss auf Geheiß seines eigenen Patienten – was für eine verkehrte Welt! – den eigentlichen Heiler holen: Sherlock Holmes. Man stelle sich die Verstörung des damaligen Lesers vor, als der Patient Blessington nicht wie erwartet mit der vollen Wahrheit herausrückt, die nötig wäre, um seine Not zu lindern. Vielmehr bedroht er unseren helden mit einem Revolver. Solcher Frevel kann nicht lange ungeahndet bleiben.

Spätestens jetzt muss ein erster Verdacht aufkommen, dass mit Blessington etwas nicht stimmt. Holmes erklärt Watson und damit auch uns seinen eigenen Verdacht: Dass die beiden verkappten Russen Blessingtons Feinde seien und er sie folglich kennen müsse. An diesem Punkt stellt sich so etwas wie Beklemmung ein, dass Blessington etwas zustoßen könnte.

Beim dritten Auftritt der „Russen“, der off-screen erfolgt, findet Blessington sein halb erwartetes, halb verdientes Ende, wenn auch auf eine besonders grässliche Weise: die Parodie einer Hinrichtung. Wer hat sich zu dieser Lynchjustiz erdreistet? Natürlich „die Russen“, sagt Holmes, selbst wenn Inspektor Lestrade diesbezüglich gegenteiliger Meinung ist. Er traut dem Anschein, der Deduktionist Holmes aber nur den Indizien. Er macht viel Aufhebens um ein paar Zigarrenstummel und ein paar Häufchen Asche. Der Cop fragt natürlich: Was soll dieser Unsinn?

„Der Dauer-Patient“ erinnert an einen früheren Betrugsfall, nämlich an „Der Angestellte des Börsenmaklers“ (Folge 25). Doyle selbst zählte die Geschichte lediglich zur Nr. 18 seiner 19 Lieblingsfälle.

Das Hörspiel

Die professionelle Inszenierung, die filmreife Musik und bekannte Stimmen von Synchronsprechern und Theaterschauspielern einsetzt, bietet dem Hörer ein akustisches Kinoerlebnis, das man sich mehrmals anhören sollte, um auch die Feinheiten mitzubekommen.

Die Sprecherriege für diese neue Reihe ist höchst kompetent und renommiert zu nennen, handelt es sich doch um die deutschen Stimmen von Hollywoodstars wie John Malkovich (Tennstedt) und George Clooney (Bierstedt).

Aber auch Lutz Reichert (http://www.lutz-reichert.de/) ist kein Unbekannter unter den Synchronsprechern. Hier spielt er auf scheinbar einfache Weise den tumben Cop, für den wir Lestrade schon immer hielten. Lestrades dämlichen oder ungläubigen Kommentare summieren sich aber zu einer sarkastischen Kritik an Holmes‘ großspuriger Deduktionistenschau am Tatort. Für den, der ein Gespür für Ironie hat, ist Lutz Reicherts Auftritt von besonderem Reiz. Ich jedenfalls musste mehrmals lachen. Es ist das erste Mal in dieser Reihe, dass der Meisterdetektiv derartig durch den Kakao gezogen wird.

Auch jungen Menschen, die sich einfach nur für spannende Audiokost interessieren, die gut gemacht ist, lässt sich das Hörspiel empfehlen. Es ist leicht verständlich, wirkungsvoll inszeniert, und die Stimmen der Hollywoodstars Clooney und Malkovich vermitteln das richtige Kino-Feeling.

Länge: über 55 Minuten
Info: The Memoirs of Sherlock Holmes: The Adventure of the Resident Patient, 1892
ISBN 9783785754580
www.titania-medien.de

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