Aufbruch in ein neues Leben: Die Hebammen-Saga (Die große Hebammen-Saga, Band 1)

Worum gehts?

Berlin 1917. So unterschiedlich die drei jungen Frauen Luise, Margot und Edith auch sind, so sehr verbindet sie ihr Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit. Sie lernen sich bei der Hebammenausbildung kennen und mögen.

Die gegenwärtige Zeit des Kriegs ist nicht leicht. Täglich werden sie mit hygienischen Missständen, Armut und Lebensmittelmangel konfrontiert. Die Sehnsucht nach Frieden wächst täglich, doch sie geben nicht auf. Durch ihre Ausbildung wissen sie, dass die jeden Tag die Chance haben, neues Leben zu schenken – und dafür lohnt es sich zu kämpfen.

Inhalt

Luise stammt aus Ostpreußen. Sie ist als Vollwaise bei ihrer Großmutter aufgewachsen. Diese ist eine allseits geliebte Dorfhebamme und in deren Fußstapfen möchte Luise nun auch gerne treten.

Margot stammt auch einer armen Arbeiterfamilie mit vielen Geschwistern. Täglich kämpfen sie ums Überleben. Sie wünscht sich für sich und ihrer Familie eine bessere Zukunft und entschließt sich ebenfalls für die Ausbildung zur Hebamme.

Edith kennt keine Geldsorgen. Ihr Vater ist ein bekannter Kaufmann und sie leben in Saus und Braus. Doch Geld alleine macht nicht glücklich. Als Edith ihren Eltern von ihrem Vorhaben Hebamme zu werden berichtet, fallen sie aus alles Wolken. Für eine junge Frau wie sie schickt es sich nicht eine Ausbildung zu machen. Der Streit geht so weit, dass sie ihrer Tochter den Rücken wenden.

Tagtäglich werden die drei Frauen mit dem Leid und der Not, ausgelöst durch den Krieg, konfrontiert. Die Kindersterblichkeitsrate ist immens hoch. Frauen werden zur Prostitution genötigt, um irgendwie durch zu kommen während ihre Männer an der Front kämpfen. Oft ist der Alltag nur schwer zu ertragen. Gott sei Dank erlernt das Trio einen der schönsten Berufe und sehen täglich neues Leben entstehen, das lässt sie immer wieder neue Hoffnung und Kraft schöpfen.

Mein Eindruck

Der Autorin gelingt es meisterhaft, ihre Leser in die Zeiten des frühen neunzehnten Jahrhunderts zu entführen. Man fühlt sich während des Lesens so, als würde man selbst über das Kopfsteinpflaster der Hauptstadt gehen. Auch die Beschreibung der Lebensumstände mitsamt der Armut, der Hygienemängel und der Seuchenepidemien sind perfekt recherchiert.

Bei diesem Roman gibt es keinen wirklichen Spannungsbogen im eigentlichen Sinne, vielmehr handelt es sich tatsächlich um eine erzählende Zeitreise, in der man viel über die damalige Hebammentätigkeit erfährt. Heutzutage kann man sich kaum vorstellen, dass erwachsene Frauen damals noch kein Fahrrad fahren konnten, um nur ein Beispiel zu nennen.

Die drei Hauptprotagonisten muss man einfach ins Herz schließen. Sie lieben den Beruf der Hebamme, der so viel mehr bedeutet, als ein Kind auf die Welt zu holen. Sie opfern so viel ihres eigenen Lebens für die Schwangeren, die Gebärenden und die Säuglinge – das ist bis heute so geblieben. Wer sich für den Beruf der Hebamme entscheidet, folgt einer wahren Berufung. Man merkt der Autorin an, dass sie diese Gruppe Frauen besonders wertschätzt und ihre Arbeit achtet.

Über die Autorin

Linda Winterberg ist das Pseudonym der Autorin Nicole Steyer. Sie ist in Rosenheim aufgewachsen und begann schon im Alter von acht Jahren damit, sich die ersten Geschichten auszudenken und niederzuschreiben.
Im Jahr 2001 zog sie der Liebe wegen in das beschauliche Taunusstädtchen Idstein, wo sie bis heute mit ihrer Familie lebt. (Verlagsinfo)

Fazit

Ein wirklich schöner Roman, der den Leser 100 Jahre in die Vergangenheit mitnimmt. Ich denke, der Großteil aller Frauen wird dieses Buch lieben. Wie gut, dass noch zwei weitere Bände folgen werden und diese Geschichte mit dem Ende dieses Buchs noch nicht beendet ist.

Ich für meinen Teil bin jedenfalls gespannt, wie es mit den drei Frauen und der Neuköllner Frauenklinik weitergeht.

Taschenbuch: 400 Seiten
ISBN: 3746635462

www.aufbau-verlag.de
www.literatur-steyer.de/Linda-Winterberg

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