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Ullrich, Allyssa / Ullrich, Hortense – Last Girl Standing: Die Wette

_Inhalt_

Freitagabend ist bei Charly und ihren vier Freundinnen immer Mädelsabend. Zu diesem hat Charly die Aufgabe, Salatgurken mitzubringen, die die Mädels für ihre Cocktails brauchen. Da Charly wie immer unpünktlich und vergesslich ist, vergisst sie die Gurken und muss noch einmal zum Supermarkt. Da dieser bereits geschlossen hat, löst Charly versehentlich die Alarmanlage aus und versucht zu flüchten. Gerettet wird sie hierbei von Felix, der sie mit dem Auto abfängt und ihr dabei hilft, Salatgurken zu besorgen. Dass sie sich hierbei Hals über Kopf in ihren fremden Retter verliebt, ist mal wieder typisch. Er gibt ihr seine Handynummer, doch die verliert sie schneller, als ihr lieb ist. Sie möchte ihn unbedingt wiedersehen, aber wie soll das funktionieren, wenn sie gerade mal seinen Vornamen kennt?

Gleichzeitig plant Felix‘ bester Freund Tim sämtliche Vorbereitung für die Wette, die er mit Felix abgeschlossen hat. Ziel ist es, mit drei Frauen gleichzeitig eine Verabredung zu haben, ohne dass es den anderen Frauen auffällt. Doch was die beiden damit auslösen, wird ihnen erst viel zu spät bewusst …

_Eindruck_

„Last Girl Standing: Die Wette“ gehört zur „Junge Erwachsene“-Reihe aus dem Rowohlt-Verlag. Bislang wurde ich mit diesen Büchern immer bestens unterhalten, jedoch kann das Buch hier nicht mithalten. Die Idee, dass zwei junge Männer die Wette abschließen, mit mehreren Frauen gleichzeitig auszugehen, ist alles andere neu. Dadurch wirkt die komplette Geschichte sehr vorhersehbar und ich konnte nur sehr wenige Überraschungen in dieser Geschichte entdecken.

Allerdings muss hier gesagt werden, dass sich die Autorinnen große Mühe gemacht haben, sich von anderen Geschichten zu unterscheiden. Leider ist ihnen dies nicht ganz gelungen, da der Lesespaß sehr getrübt war, da die Charaktere alles andere als überzeugen konnte. Zwar konnte mich die Protagonistin Charly einigermaßen unterhalten und mich in ihren Bann ziehen, aber das war es auch schon, was es Positives über die Charaktere zu sagen gibt. Vor allem Charlys beste Freundin Leonie ist alles andere als eine tolle Protagonistin. Sie ist unsympathisch, oberflächlich, arrogant und eine schlechte Freundin. Wieso die Autorinnen sie als so guten Menschen darstellen, ist mir bis jetzt noch schleierhaft. Auch sonst sind die fünf jungen Frauen keine Gruppe, mit denen man gerne befreundet wäre. Zwar werden diese hier als unzertrennliche Freundinnen beschrieben, aber spürbar ist dies nicht. Vielmehr hatte ich immer wieder das Gefühl, dass es sich bei allen nur um eine Zweckgemeinschaft handelt. Bei mir ist der Funke leider nicht übergesprungen.

Der Schreibstil des Duos konnte mich trotz der Protagonistinnen überzeugen. Allyssa und Hortense Ullrich schreiben die Geschichte mit einer großen Portion Sarkasmus und Humor in salopper Jugendsprache, ohne aufgesetzt zu wirken. Die knapp 260 Seiten lassen sich dadurch flüssig lesen. Jedes Kapitel ist nach einem Cocktail benannt, am Ende des jeweiligen Kapitels findet man das Rezept zu den Cocktails, die man gut nachmachen kann. Diese Idee ist ein ganz klarer Pluspunkt.

Die Covergestaltung ist schlicht und bildet eine Frau ab, die auf einer Couch steht. Die knalligen Farben passen gut zu dem Kleid und geben ein tolles Gesamtbild ab.

_Fazit:_

Obwohl die Handlung alles andere als neu ist, hat das Autoren-Duo das Beste aus der Geschichte herausgeholt, konnte mich allerdings nicht ganz überzeugen. Fans von typischen Chick-Lit-Büchern werden allerdings ihre wahre Freude an diesem Buch haben.

|Taschenbuch: 256 Seiten
ISBN-13: 978-3499216053|
[www.rowohlt.de]http://www.rowohlt.de/

_Sabrina Reithmacher_

Laura Brodie – Ich weiß, du bist hier

Inhalt

Sarahs Mann David ist bei einem Kajakunfall ums Leben gekommen. Bislang hat man seine Leiche allerdings nicht gefunden, nur das Boot und ein paar Sachen von ihm. Somit schöpft Sarah immer noch Hoffnung, dass David doch noch lebt. Und als sie ausnahmsweise in einem etwas weiter weg gelegenen Supermarkt einkauft, steht sie ihrem verschollenen Ehemann gegenüber. So plötzlich, wie er da war, ist er auch schon wieder weg. Sarah ist verwirrt. Hat sie sich das alles nur eingebildet? Wenig später klopft der „verschwundene Ehemann“ aber an ihre Tür und sie lässt ihn rein, um sich eine unglaubliche Geschichte anzuhören …

Kritik

Laura Brodie – Ich weiß, du bist hier weiterlesen

McQueen, Holly – Sie dürfen die Torte jetzt küssen

_Inhalt_

Isabel arbeitet bei der angesehenen Hochzeitsplanerin Pippa Everitt in London als Assistentin. Eigentlich hatte sie sich von der Anstellung bei Pippa erhofft, selbst etliche Erfahrungen in der Hochzeitsplanung sammeln zu können. Stattdessen darf sie aber nur Hilfsarbeiten leisten. Als ihr dann auch noch ein Malheur passiert, so dass sie am Tag der Trauung zwei Bräute in die falsche Kirche schickt, wird sie gefeuert. Sie lässt sich dadurch nicht unterkriegen und macht sich selbstständig. Und prompt erhält sie ihren ersten Auftrag: eine Promi-Hochzeit.

Isabels eigene Hochzeit steht allerdings noch in den Sternen. Als sie aber eines Tages einen hübschen Ring in der Wohnung ihres Freundes Will findet, denkt sie, er möchte ihr einen Antrag machen. Doch leider ist dies wohl nicht der Fall, denn sie entdeckt den Ring kurze Zeit später am Finger ihrer besten Freundin Lara. Was hat der Ring denn da zu suchen?

_Kritik_

„Sie dürfen die Torte jetzt küssen“ von Holly McQueen wird von der Protagonistin selbst erzählt. Die Sätze sind nicht zu lang und gut verständlich. So wird das Lesen zu einem Vergnügen. Manche Kapitel waren mir etwas zu lang, andere sind wieder etwas kurz geraten. Dennoch hält sich durchweg eine gewisse Spannung, so dass man immer wieder gerne zum Buch greift, um weiterzulesen. Die Entwicklung der Story ist nachvollziehbar und anschaulich geschildert.

Die Protagonistin Isabel ist mir, auch aufgrund ihrer kleinen Fehler, die im Laufe des Buches deutlich werden, sehr sympathisch. Es macht Spaß, ihre Geschichte zu verfolgen. Als sie aufgrund ihres Missgeschicks bei Pippa gefeuert wird, ist das der Anfang eines neuen Lebensabschnitts für sie. Endlich nimmt sie allen Mut zusammen und macht sich selbstständig. Sie kann ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und muss nicht nur die Hilfsarbeiten für ihre Chefin erledigen. Allerdings ergattert sie die zu planende „Promi-Hochzeit“ nur, weil sie ein wenig schwindelt und sich noch als Angestellte von Pippa Everitt ausgibt. Es ist schon ein wenig spannend, zu gucken, ob und wie lange sie die Lüge aufrechterhalten kann.

Im Laufe der Geschichte tut Isabel dem Leser dennoch etwas leid. Denn sie wünscht sich selbst auch so gerne eine Hochzeit, und als sie den Ring bei ihrem Freund findet, ist sie überglücklich. Als sie dann aber den Ring am Finger ihrer besten Freundin entdeckt, ist sie verwirrt. Außerdem redet ihr Freund Will momentan nur von einem Bausparvertrag und lässt mit einigen Anmerkungen durchblicken, dass er kein Interesse an einer Hochzeit oder aber an Kindern hat. Ich finde, dass auch dieser Teil der Erzählung interessant dargestellt ist. Erst nach und nach werden die Verwirrungen, die Isabel derzeit umgeben, aufgelöst.

_Autor_

Holly McQueen wollte Schriftstellerin werden, seit sie herausfand, dass ihr die Nonnen in der Schule die Matheaufgaben erließen, wenn sie stattdessen eine Geschichte schrieb. Nach unvorhergesehenen Umwegen über Jura, Journalismus und das Musiktheater schrieb sie die Romane „Mein glamouröses Doppelleben“ (rororo 24793) und „Schwindelfrei“ (rororo 25373). Mit ihrem Ehemann lebt Holly McQueen heute in London. Der Mathematik geht sie immer noch aus dem Weg.

_Fazit_

„Sie dürfen die Torte jetzt küssen“ von Holly McQueen ist ein turbulenter und auch humorvoller Roman, den man gelesen haben sollte. Das Buch ist durchweg leicht und flüssig zu lesen. Besonders gelungen finde ich die häufig zum Ende der Kapitel abgedruckten und lustigen Briefe, die Isabel an verschiedene Leute schreibt.
Ich kann das Buch nur empfehlen.

|Taschenbuch: 560 Seiten
Originaltitel: Confetti Confidential
Übersetzt aus dem Englischen von Isabel Lorenz und Claudia Preuschoft
ISBN-13: 978-3499256592|
[www.rowohlt.de]http://www.rowohlt.de

_Nadine Stifft_

Scotch, Allison Winn – Was im Leben zählt

_Inhalt_

Tilly wohnt mit ihrem Mann Tyler in der Kleinstadt Westlake, USA. Mit Tyler ist sie schon seit der Schulzeit zusammen und inzwischen glücklich verheiratet. Sie hat ihren Traumjob als Lehrerin auf der Westlake High School und ist voll mit der Planung der nächsten Prom-Night beschäftigt. Alles ist bestens, bis sie ihrer ehemaligen Freundin Ashley begegnet, die als Wahrsagerin durch verschiedene Städte bummelt. Nach diesem Treffen fühlt sich Tilly irgendwie komisch und bricht später zusammen. In der Bewusstlosigkeit hat sie die Vision, dass ihr Vater betrunken gegen einen Baum fährt. Als wenig später dann ein Anruf aus dem Krankenhaus erfolgt, der genau das mitteilt, wird sie stutzig, denkt aber erst mal an einen Zufall. Aber eine weitere Vision folgt, die zeigt, dass Tyler seine Sachen packt und geht. Tilly bekommt Angst. Kann sie etwa doch in die Zukunft schauen? Und wenn ja, kann sie die Zukunft noch ändern?

_Kritik_

Bei dem Roman „Was im Leben zählt“ von Allison Winn Scotch plätschern die ersten Seiten etwas lieblos dahin. Erst passiert nichts wirklich Aufregendes. Die Ich-Erzählerin beschreibt ein wenig ihr momentanes Leben, wie schön es ist, wie wohl sie sich fühlt und wie sie die Prom-Night der Westlake High School plant. Man bekommt so generell erst mal einen positiven Eindruck über ihr Leben.

Nachdem Tilly aber ihre alte Schulfreundin Ashley getroffen hat, mit der sie jahrelang nichts zu tun hatte, wendet sich das Blatt. Es scheint doch nicht alles so toll zu sein, wie sie berichtet. Es kommt Schwung und Leben in die Geschichte, die Figuren nehmen Formen an. Ihre Mutter starb bereits, als Tilly noch ein Kind war, der Vater wurde danach alkoholabhängig und ihre kleine Schwester machte nur Probleme.

Man stellt nun fest, dass Tilly etliche Dinge verdrängt hat, die sie belastet haben. Erst als die Visionen auftreten, muss sie sich diesen wieder stellen. Auch scheint ihr Mann Tyler nicht so glücklich in der Kleinstadt zu sein, wie sie immer dachte. Er hat einen Traum, den er nun verwirklichen könnte, und lässt Tilly deswegen rücksichtslos hängen. Nun steht sie alleine da.

Nun erlebt man eine wirklich starke und sympathische Protagonistin, die versucht, dass Verlassensein irgendwie zu überwinden und sich ein eigenständiges Leben aufzubauen. Man fühlt in einigen Momenten wirklich mit ihr und wird hinein gesogen in die emotionale Szenerie. Zum Glück hat Tilly ihre beste Freundin und auch ihre Schwester, die sie in der schweren Zeit unterstützen.

Auch einige andere Charaktere, wie z. B. der Vater oder aber die beste Freundin der Protagonistin werden anschaulich dargestellt. Selbst über die Wahrsagerin Ashley erfährt man einiges, sodass sich später viele Dinge schlüssig zusammenfügen und man gespannt ist, wie die Geschichte sich entwickelt.

_Autor_

Allison Winn Scotch wurde 1973 in Charlottesville, Virginia, geboren. Sie arbeitet als Journalistin für diverse Zeitungen, Magazine und Websites. Mit dem berühmten Roman „Heute und ein Leben lang“ (rororo 24778) landete sie auf Anhieb einen Bestseller. Auch ihr zweiter Roman „Gestern fängt das Leben an“ (rororo 25223) schaffte es auf die Bestsellerliste der New York Times. Allison Winn Scotch lebt mit ihrem Mann und den beiden Kindern in New York. (Quelle: Verlagsinfo)

_Fazit_

„Was im Leben zählt“ von Allison Winn Scotch ist eine locker und leichte Sommerlektüre. Die Sätze sind einigermaßen kurz gehalten und die Kapitel nicht allzu lang. Nach einem etwas langweiligen Beginn der Geschichte entfaltet sich im Laufe des Buches doch noch eine spannende Story. Ich war außerdem wirklich fasziniert von der toughen Protagonistin, die gegen die Hürden ihres Lebens ankämpft, um wieder glücklich zu werden. Auch war ich überrascht von dem Ende. Damit hätte ich nicht gerechnet. Alles in allem kann ich das Buch nur empfehlen.

|Taschenbuch: 329 Seiten
Originaltitel: The One That I Want
ISBN-13: 978-3499255922|
[www.rowohlt.de]http://www.rowohlt.de

_Nadine Stifft_

Kuipers, Alice – Vor meinen Augen

_Inhalt_

Seit dem schrecklichen Tag, der ihr Leben verändert hat, ist auch Sophie nicht mehr dieselbe. Sie ist schüchtern und zurückhaltend, bekommt Panikattacken und ist lieber für sich allein. Auch die Menschen, die ihr nahe stehen, wissen nicht, wie sie sich Sophie gegenüber verhalten sollen. Ihre beste Freundin Abi interessiert sich momentan sowieso nur noch für Partys und Jungs. Davon hält Sophie eigentlich gerade eher wenig. Sie trifft sich lieber mit der neuen Klassenkameradin Rosa-Leigh, die Gedichte schreibt. Vielleicht hat sie in Rosa-Leigh eine Freundin gefunden, mit der sie über die furchtbaren Dinge, die ihr widerfahren sind, reden kann?

_Kritik_

„Vor meinen Augen“ von Alice Kuipers ist als Tagebuch aufgebaut und wird durch die Protagonistin selbst erzählt. Die Erzählung beginnt erst ca. ein halbes Jahr nach dem einen „schrecklichen Ereignis“. Sophie beschreibt ihre eigenen Emotionen, ihr komisches Verhältnis zu ihrer Mutter und die angespannte Situation zu ihrer eigentlich besten Freundin Abi.

Der Leser wird sehr lange über den „furchtbaren Tag“ im Dunkeln gelassen, wodurch die Spannung an sich eine Weile hochgehalten wird. Aber je mehr Seiten vergehen, in denen man nicht erfährt, was geschehen ist, desto mehr strengt das Lesen an. Nach einer Weile war ich sogar etwas genervt, dass so viel „drum herum“ beschrieben wird und man nicht auf den Punkt kommt. Manchmal war ich geneigt, das Buch beiseitezulegen.

Als dann endlich das Aha-Erlebnis kam, war ich recht enttäuscht, da der „schreckliche Tag“ meines Erachtens nach aufgrund der vorher aufgebauten Erwartung zu kurz beschrieben wurde. Danach verpuffte die Spannung natürlich zusehends und die letzten Seiten dümpeln noch so vor sich hin.

_Autor_

Alice Kuipers wurde 1979 in London geboren, studierte in Manchester und lebt heute in Saskatoon in Kanada. Sie hat Kurzgeschichten in Literaturzeitschriften und als Radioproduktionen veröffentlicht. Ihr erster Roman „Sehen wir und morgen?“ erschien in 29 Ländern, wurde mehrfach ausgezeichnet und zu einem internationalen Bestseller. (Verlagsinfo)

_Fazit_

Generell ist es kein schlechtes Buch. Man sollte natürlich den Hintergrund des Buches, die Terroranschläge, nicht außer Acht lassen. Dies ist ein wichtiges Thema. Doch das Buch schleppt sich etwas schwerfällig dahin. Wie bereits geschrieben, ist ein Teil der Geschichte spannend, dennoch bin ich der Meinung, dass man den Leser nicht so lange auf die Pointe der Story warten lassen müsste. Oder man hätte zwischendurch ein paar Anhaltspunkte mehr geben können, sodass die Fantasie des Lesers etwas mehr angekurbelt wird. Für mich ist es kein Buch, das ich noch mal lesen müsste.

|Gebundene Ausgabe: 220 Seiten
Originaltitel: Lost of Words
ISBN-13: 978-3-8414-2121-0|
[www.fischerverlage.de]http://www.fischerverlage.de

_Nadine Stifft_

Grimbert, Pierre – Ruf der Krieger (Die Götter 1)

_|Die Götter|:_

Band 1: _“Ruf der Krieger“_
Band 2: „Das magische Zeichen“
Band 3: „Die Macht der Dunkelheit“ (12.12.2011)

Nachdem der französische Autor Pierre Grimbert mit „Die Magier“ und „Die Krieger“ bereits zwei erfolgreiche Buch-Reihen über die geheimnisvolle Insel Ji veröffentlichte, erzählt er in seiner dritten, „Die Götter“ benannt, nun von den Kindern der Protagonisten der Vorgänger-Zyklen.

„Ruf der Krieger“ setzt ca. 20 Jahre nach „Das Labyrinth der Götter“, dem letzten Band der „Dir Krieger“-Reihe, an. Viel ist in der Zwischenzeit passiert: Jal, die Wiege der Götter und Dämonen, wurde zerstört, die Welt liegt wieder in den Händen der Menschen, von denen kleine Gruppen jedoch weiterhin verzweifelt versuchen, Dämonen oder Götter zu beschwören. Die Helden der Geschichte haben sich zur Ruhe gesetzt und Familien gegründet.

Doch eines Tages werden ihre Sprösslinge Damián, Guederic, Lorilis, Josion, Maara, Najel und Souanne unter rätselhaften Bedingungen zusammengerufen und müssen sich damit auseinandersetzen, plötzlich von gefährlichen Kultanhängern mit seltsamen Symbolen auf der Stirn verfolgt zu werden. Ohne zu ahnen, warum sie von ihren Eltern zusammengebracht wurden und warum sie in großer Gefahr schweben, flieht die Gruppe zum Familiensitz eines ihrer Gefährten, um mehr über diese rätselhafte Entwicklung herauszufinden.

_Der erste Band_ des „Die Götter“-Zyklus ist für Leser, die die vorherigen Reihen nicht kennen, meiner Meinung nach wenig geeignet. Zwar dient eine kurze Einleitung, die die Story von „Die Magier“ und „Die Götter“ kurz zusammenfasst, dazu, den Leser in die Geschichte einzuführen und auch ein kleines Lexikon am Ende des Buches, das kurze Erklärungen zu allen Namen, Begriffen und Orten liefert, hilft beim Verstehen, doch selbst wenn man der Story folgen kann, so ist „Ruf der Krieger“ kein passender Einstieg in die Geschichte Jis.

Das Werk lässt sich meiner Meinung nach nämlich eher als eine Art Vorspiel zur eigentlichen Handlung betrachten, in dem die Figuren vorgestellt und einige Hintergründe erklärt werden, doch die Handlung dieses Buches selbst scheint bloß eine nette Beigabe, um die Erklärungen zu verpacken, die für Fans Grimbert vielleicht interessant sein mögen, neue Leser jedoch eher abschreckt: Recht musterhaft stellt Grimbert zunächst die einzelnen Figuren vor, charakterisiert sie und führt diese Stränge irgendwann zusammen. Die verunsicherten Personen misstrauen sich und behalten ihr Wissen und ihre Geheimnisse, die die Gruppe wirklich voranbringen würden, für sich, sodass sich die eigentliche Handlung langsam voranschleppt und lediglich durch die wenigen spannenden Stellen getragen wird. Und gerade dadurch, dass Grimbert den Spannungsbogen nur hin und wieder etwas anspannt, verliert man recht schnell die Lust am Lesen, was bei einem Buch von nicht einmal 300 Seiten normalerweise recht schwierig ist. Dennoch rauft man sich immer wieder auf, in der Hoffnung, die Geschichte würde irgendwann ihren Lauf nehmen, offensichtlich passiert das jedoch erst im zweiten Band der Reihe „Das magische Zeichen“. Positiv anzumerken ist jedoch, dass sich das Buch, besonders durch die einfache, verständliche Sprache und recht simple Satzstrukturen, sehr flüssig, leicht und deshalb verhältnismäßig schnell liest.

_Doch „Ruf der Krieger“_ bietet aber auch abseits der Sprache mit Sicherheit nicht nur Anlass zur Kritik, denn wie gesagt: Fans Grimberts, die mit den vorherigen Reihen bereits vertraut sind und sich deshalb nicht in die Vorgeschichte, die Personen und Orte einfuchsen müssen, finden am Auftakt der neuen Reihe des französischen Autors bestimmt Gefallen.

|Taschenbuch: 333 Seiten
Originaltitel: La volonté du démon
Ins Deutsche übertragen von Sonja Finck und Andreas Jandl
ISBN 978-3453527683|
[www.randomhouse.de/heyne]http://www.randomhouse.de/heyne

_Katharina Beck_

Jaffe, Michele – Wer schön sein will, muss sterben

„In der einen Minute gehörst du zu den beliebtesten Mädchen deiner Schule, bist mit dem heißesten Typen der Stadt zusammen und tanzt auf der coolsten Party des Jahres – in der anderen liegst du halbtot in einem dornigen Rosenstrauch. Du wachst auf und kannst dich an nichts erinnern.“

So geht es der 16-jährigen Jane, die nach einem Unfall mit Fahrerflucht im Krankenhaus wach wird. Doch während der zahlreichen Besuche von Familie und Freunden kommt die grausame Erinnerung wieder – Stück für Stück. Jemand wollte sie töten – aber wer?

„Als wir ankamen, war die Party eine pulsierende Masse bunter, tanzender Körper, die sich teilte wie das Meer, als wir sie erreichten. Dabei schienen alle gleichzeitig aufzuatmen, als hätten sie auf uns gewartet. Kate, Langley und ich tanzten uns quer durch den Raum.

Ich erinnere mich genau an diesen Moment: Langley mit ihren hellblonden Haaren, Kate mit ihren honigbraunen und ich mit meinen rabenschwarzen. Ja, wie drei Märchenprinzessinnen. Ich dachte, das wäre mein Leben. Wie in einer Make-up-Werbung. Und es war perfekt.

Nur fünfeinhalb Stunden später werde ich halbtot in einem Rosenstrauch liegen.“ (Verlagsinfo)

_Meine Meinung_

Anfangs dachte ich, eine Teenie-Story mit ein bisschen Gewalt würde hier das beherrschende Thema sein, aber ich habe mich sehr geirrt.

Jane, eine verletzliche aber auch sehr naive junge Frau, kommt im Krankenhaus wieder zu sich. Gelähmt und ohne die Möglichkeit sich zu äußern, findet sie langsam den Weg zurück in die Gegenwart. Aber nicht nur sie findet zurück, sondern auch die Erinnerungen an den Abend, der ihr Leben verändert. Erinnerungsfetzen streifen durch ihr Gehirn, manchmal klar wie Wasser, manchmal trübe und unklar. Immer wieder besuchen sie ihre Familie, die Freunde, den Freund und irgendjemand spielt ihr übel mit. Telefonanrufe, Nachrichten am Spiegel und sonstige Geschenke geben Jane bald das Gefühl verrückt zu werden. Niemand glaubt ihr, glaubt an die Anrufe, die Nachrichten … Außer einer Person, die ihr am Ende vielleicht sogar das Leben rettet.

Die Sprünge von der Gegenwart in die Vergangenheit sind mitunter anstrengend. Man versucht die Geschehnisse der Gegenwart zu begreifen, wird aber in der nächsten Szene in Janes Vergangenheit befördert. Aber diese Puzzleteilchen können Jane helfen, die Person zu finden, die ihr das Leben zur Hölle macht.

Janes Freundinnen, Langley und Kate, sind für mich oberflächliche, naive und manipulative Menschen, die nur für sich das Beste wollen, ohne an die Gefühle anderer zu denken. Zwar tun sie so, als wären ihre Freunde für sie das Wichtigste auf der Welt, aber mit der Zeit stellt sich heraus, dass Sie nur ihre eigenen Ziele verfolgen. Auch Janes Freund hat nur seine eigenen Interessen im Sinn, ohne an Jane zu denken. Mach dies oder ich verlasse dich, mach jenes oder ich mach Schluss.

Dass Drogen konsumiert werden und der leichtfertige Umgang, den die Schriftstellerin hier praktiziert, stößt mir sauer auf. Dieses Buch ist für Jugendliche, da sollte man als erwachsene Frau doch dran denken, was solche Szenen bei Jugendlichen bewirken können. So nach dem Motto: „Hey, es ist in Ordnung, dass ihr Marihuana raucht. Ist nicht schlimm, wenn ihr es macht.“

Was mich aber überrascht hat, an diesem Buch, ist die Geschichte an sich. Eine herausragende Spannung liegt im Buch, sodass man so lange liest, bis man erfährt, wer denn nur versucht Jane umzubringen. Man hat die ganze Zeit den einen oder anderen Verdächtigen, dann kommt eine Wendung, die man nicht erwartet hat, und dann steht plötzliche eine andere Person als Verdächtiger im Scheinwerferlicht. Am Ende bin ich nicht auf den Mörder gekommen, man sieht also, das Konzept der Schriftstellerin, die Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten, hat funktioniert.

_Die Autorin_

Michele Jaffe ist in Los Angeles, Kalifornien, aufgewachsen. Sie hat in Harvard studiert und im Fach Vergleichende Literaturwissenschaft promoviert. Danach wollte sie eigentlich FBI-Agentin werden, ist dann aber doch beim Schreiben gelandet. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Las Vegas. (Verlagsinfo)

_Fazit_

Ein sehr gutes Buch, nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Leute, die mal einen Krimi lesen wollen, der nicht beinhart ist, sondern auch mal durch ihre naiven Protagonisten überzeugen kann. Die Handlung an sich ist auch sehr gut und man legt das Buch so schnell nicht aus der Hand. Lesevergnügen ist also garantiert.

|Gebunden: 448 Seiten
Originaltitel: Rosebush
In Deutsche übertragen von Astrid Gravert
ISBN-13: 978-3841421203|
[www.fischerverlage.de]http://www.fischerverlage.de
[www.michelejaffe.com]http://www.michelejaffe.com

_Annika Nett_

Jordan, Sophie – Brennender Kuss (Fireflight 1)

_Die |Firelight|-Trilogie:_

Band 1: _“Brennender Kuss“_
Band 2: „Vanish“ (06.09.2011, noch ohne dt. Titel)
Band 3: – nur angekündigt –

_Die Handlung:_

Als sie Will zum ersten Mal sieht, flieht Jacinda vor dem Jungen mit den haselnussbraunen Augen. Denn sie hat ein Geheimnis: Sie ist eine Draki, ein Mädchen, das sich in einen Drachen verwandeln kann. Nur in ihrem Rudel, hoch oben in den Bergen, glaubt sich Jacinda sicher. Sicher vor den Drachenjägern, die es auf ihre schillernde Haut und ihr purpurfarbenes Blut abgesehen haben. Doch im Rudel braut sich Unheil zusammen. Hat es damit zu tun, dass Jacinda den gut aussehenden Cassian, den zukünftigen Leitdrachen, heiraten soll?

Ihre Mutter verschweigt ihr etwas, als sie bei Nacht und Nebel das Dorf verlassen. Todunglücklich beginnt Jacinda ein neues Leben. Da trifft sie Will wieder und Hals über Kopf verliebt sie sich in ihn. Aber ihre Liebe darf nicht sein – denn Will ist ein Drachenjäger … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Das Besondere an ‚Firelight‘ ist eigentlich weniger die Geschichte an sich, sondern vielmehr die exotische Thematik. Die Autorin beschäftigt sich mit Drakis, Wesen, die einmal Drachen waren, und die sich zu ihrem Schutz in Menschen verwandeln können. In dieser Form bleibt Jacinda, die Protagonistin, auch die meiste Zeit, da es überwiegend für sie nicht sicher genug ist, sich zu verwandeln. Das liegt vor allem an den Feinden der Drakis, den Drachenjägern sowie den Enkos. Allerdings erfährt man beinahe gar nichts über die Feinde der Drakis, abgesehen von den Jägern, zu denen Jacinda notgedrungen Kontakt hat.

Die Charaktere fand ich jedoch alle sehr interessant und sympathisch. Sie erhalten genug Tiefe und man merkt, dass es sich um verschiedene Persönlichkeiten handelt. Jacinda scheint zum Beispiel stark und stur, Cassian ist eher ein reiner Macho und Tamra verletzt und egoistisch.

Ansonsten bleibt die Geschichte aber durchweg sehr spannend und aufregend, was wohl, aber nicht nur, auch an den Drakis liegt. Denn es gibt verschiedene. Jacinda kann beispielsweise Feuer speien, Cassian ist unglaublich stark und Jacindas Mutter kannte sich früher bestens mit Kräutern und ihrer Wirkung aus. Genau das gibt den Drakis noch das gewisse Etwas, da jeder seine eigene Fähigkeit einsetzten kann.

Das Cover ist wunderschön. Wenn man das Buch erst einmal in den Händen hält, sieht es sogar noch besser aus, denn der Umschlag erscheint wie aus Drakischuppen und schimmert sanft. Abgesehen von der treffenden Abbildung von Jacinda, gefällt es mir auch, dass der Titel hier keineswegs zerschunden wurde. Der Titel wurde aus dem englischen übernommen und passt meiner Meinung auch perfekt zu dem ersten Band!

_Die Autorin:_

Sophie Jordan wuchs im Hügelland von Texas auf, das sie schon früh zu Geschichten über Drachen, Kämpfer und Prinzessinnen inspirierte. Neben Literatur für Jugendliche verfasst die ehemalige Highschool-Lehrerin auch historische Romane. Wenn sie nicht gerade schreibt, verbringt sie ihre Zeit gerne mit der Aufnahme von zu viel Koffein (am liebsten in Form von Latte macchiato und Cherry Cola) und bespricht Handlungsstränge mit jedem, der zuhört – ihre Kinder eingeschlossen. Heute lebt die Autorin mit ihrer Familie in Houston.

Bei Loewe erscheint mit „Firelight – Brennender Kuss“ ihr Debüt in Deutschland. Es ist der Auftakt einer emotions- und spannungsgeladenen Paranormal-Romance-Trilogie, die durch originelle Charaktere und eine starke Liebesgeschichte besticht. (Verlagsinfo)

_Mein Fazit:_

‚Firelight: Brennender Kuss‘ ist der Auftakt einer fantastischen Trilogie mit spannenden Wesen. Sophie Jordans Charaktere sind glaubwürdig und fassettenreich. Der flüssige Schreibstil macht ‚Firelight‘ zu einem absoluten Lesegenuss.

|Gebundene Ausgabe: 376 Seiten
Originaltitel: Firelight
Aus dem Amerikanischen von Julia Sroka
ISBN 978-3-7855-7045-6|
[www.loewe-verlag.de]http://www.loewe-verlag.de

_Lisa Kespohl_

Leimbach, Alida – Wintergruft

_Inhalt_

Der Pfarrer Udo Meierbrink wohnt zusammen mit seiner Frau Heike in der Gemeinde Sandfelde unweit von Osnabrück, wo sie sich eine Pfarrstelle teilen. Eines Tages findet Heike heraus, dass Udo eine Affäre hat. Nach einem heftigen Streit setzt sie sich wütend und verletzt in ihr Auto und braust davon. Das war das letzte Mal, dass Udo sie gesehen hat. Am nächsten Morgen findet er einen Abschiedsbrief, in dem sie ihm mitteilt, dass sie sich von ihm trennen will. Udo zweifelt aber an der Echtheit des Briefes und ihn überkommt ein sehr ungutes Gefühl. Er geht zur Polizei, um seine Frau als vermisst zu melden. Dort wird er aber nur belächelt. Dennoch wird die Vermisstenanzeige aufgenommen, die erst mal einfach im Aktenschrank verschwindet. Allerdings wird nach einiger Zeit das Auto von der Pfarrerin verlassen auf einem Pendlerparkplatz gefunden, in dem ein blutverschmierter Drehmomentschlüssel liegt. Endlich fängt die Polizei an, zu ermitteln …

_Kritik_

„Wintergruft“ von Alida Leimbach ist ein gut zu lesender und interessanter Kriminalroman, der aus der Sicht eines Beobachters geschrieben wurde. Die Kapitel sind kurz gehalten und die Sätze flüssig und verständlich.

Toll finde ich, dass von verschiedenen Charakteren das Umfeld und die Gefühle dargestellt werden. Da wäre zum einen der Pfarrer, Udo Meierbrink, der eindeutig die Hauptperson des Buches ist. Eigentlich liebt er seine Frau schon länger nicht mehr und ist seiner Geliebten verfallen. Nach dem Verschwinden seiner Frau macht er sich dennoch sehr große Sorgen und denkt des Öfteren an sie. Dann gibt es die ehrgeizige und egoistische, aber dennoch nette Nadine Wagenbach. Sie ist die Geliebte des Pfarrers und hofft auf eine gemeinsame Zukunft mit ihm. Einige Dinge werden auch aus Sicht der überaus neugierigen und aufdringlichen Eva Siebkötter beschrieben. Diese ist die Putzfrau der Meierbrinks und steckt überall ihre Nase rein. Sie putzt eigentlich immer nur dort, wo sie meint, etwas Interessantes zu finden. Des Weiteren erfährt man auch etwas aus dem Leben der zwei ermittelnden Polizisten, Birthe Schöndorf und Daniel Brunner, beruflich wie auch privat. Beide Charaktere finde ich sehr sympathisch.

Insgesamt werden die Protagonisten mit Ihrem Gefühlsleben und Handeln gut beschrieben. Vieles kann man sich bildlich gut vorstellen. Zuerst ist es allerdings nicht ganz einfach, die Personen alle zuzuordnen, aber nach einer kurzen Zeit des Einlesens wird es durchsichtiger. Sobald man die Charaktere miteinander verknüpfen kann, liest sich das Buch sehr leicht. Je mehr man gelesen hat, desto spannender wird die Geschichte.

Außer der am Anfang etwas wirren Darstellung der Personen, kann ich persönlich keine weitere negative Kritik äußern. Zum Schluss konnte ich das Buch kaum noch beiseitelegen, da ich endlich wissen wollte, wie es ausgeht.

_Autor_

Alida Leimbach, geboren 1964 in Lüneburg und aufgewachsen in Osnabrück, lebt heute mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt am Main. Nach einigen Jahren beruflicher Tätigkeit als Übersetzerin studierte sie noch einmal: evangelische Theologie, Germanistik und Englisch. Alida Leimbach ist Mitglied der Autorenvereinigung „Mörderische Schwestern“. Mit „Wintergruft“ gibt sie ihr Debüt als Romanautorin. (Verlagsinfo)

_Fazit_

„Wintergruft“ von Alida Leimbach ist eine fesselnde Geschichte, die es auf jeden Fall zu lesen lohnt. Für mich vielleicht nicht zuletzt auch aus dem Grund, dass ich Osnabrück kenne und somit einige beschriebene Orte persönlich schon gesehen habe.

Super ist, dass man wirklich bis zum Schluss nicht weiß, ob die vermisste Pfarrerin vielleicht doch noch lebt oder wer der eventuelle Mörder sein könnte. Ich hatte zwischendurch den einen oder anderen beim Lesen des Buches in Verdacht, aber keiner von denen war es letztendlich.

Es ist ein wirklich gelungener Kriminalroman mit einem überraschenden Ende.

|Taschenbuch: 470 Seiten
ISBN-13: 978-3839212011|
[www.gmeiner-verlag.de]http://www.gmeiner-verlag.de

_Nadine Stifft_

Flinn, Alex – Kissed

_Schwere Zeiten stehen für_ den 17-jährigen Johnny und seiner Mutter an. Sie nehmen in ihrem Schustergeschäft nicht genügend Geld ein und können den Strom zuhause nicht mehr bezahlen. Johnny arbeitet Tag und Nacht, doch auch das reicht kaum aus. Aber auch diese Pechsträhne hat ein Ende, als Johnny im Hotel auf Prinzessin Victoriana trifft, die ihm ein Angebot macht, dass er kaum ablehnen kann.

Prinzessin Victoriana erzählt ihm, dass ihr Bruder, Prinz Philippe, in einen Frosch verwandelt wurde und seitdem spurlos verschwunden ist. Sie gibt Johnny den Auftrag, ihren Bruder zu finden, damit ihr das Schicksal erspart bleibt, den verfeindeten Prinz Wolfgang zu heiraten. Als Dank dürfte Johnny Prinzessin Victoriana heiraten und seine finanziellen Probleme wären auf einen Schlag gelöst. Johnny macht sich auf die Suche nach Prinz Philippe und erhält dabei Hilfe, die er nicht erwartet hat …

_Nachdem mich Alex Flinn_ bereits mit „Beastly“ sehr begeistert hat, konnte ich ein weiteres Buch von ihr kaum erwarten. Als ich „Kissed“ dann zum ersten Mal in den Händen hielt und die ersten beiden Kapitel gelesen habe, kamen mir jedoch schon die ersten Zweifel, ob dieses Buch wirklich das Richtige für mich ist.

Damit möchte ich nicht sagen, dass das Buch schlecht ist, im Gegenteil. Die Geschichte ist im Prinzip ganz ansehnlich und auch die Ideen der Autorin wurden hierbei gut umgesetzt, allerdings wollte der Funke nie so ganz überspringen, was ich ein wenig schade finde.

Der Schreibstil ist gewohnt gut und durch die kurzen Kapitel ist das Buch schnell zu lesen. Die Idee, an jedem Kapitelanfang ein Märchenzitat einzubauen, hat mir gut gefallen, vor allem, weil diese Zitate immer zur jeweiligen Situation gepasst haben. Dagegen gestört haben mich die unzähligen Schuhzitate irgendwelcher Designer, die ich nicht gebraucht hätte. Dadurch wirkten die Dialoge zwischen Meg und Johnny zum Teil sehr langatmig. Ebenfalls etwas langatmig wirkten die Dialoge zwischen Johnny und Prinzessin Victoriana. Zwar sind beide recht interessante und vielseitige Charaktere, allerdings hat mich Prinzessin Victorianas Akzent hier enorm gestört. Hier wäre es deutlich besser gewesen, wenn die Autorin einfach erwähnt hätte, dass Victoriana einen Akzent hat, statt diesen ständig in die Dialoge einzubauen. Dadurch wirkte alles eher verkrampft.
Hier wäre weniger deutlich mehr gewesen.

Mit den Charakteren konnte mich Alex Flinn jedoch begeistern. Johnny ist für seine 17 Jahre sehr reif und vernünftig und er weiß genau, was er mit seinem Leben anstellen will. Er arbeitet im Schusterladen seiner Mutter und träumt von einer Karriere als Schuhdesigner. Das Talent hat er, allerdings fehlt ihm dafür das Geld. Da auch seiner Mutter das nötige Geld fehlt, arbeitet er beinahe rund um die Uhr, nur um Geld für sich und seine Mutter zu verdienen. Mit Prinzessin Victorianas Angebot sieht er seine Probleme in Luft auflösen, agiert dabei jedoch ein wenig blauäugig, da er sie nur wegen des Geldes und ihrer Schönheit heiraten möchte.

Prinzessin Victoriana tritt hier als Nebenrolle auf, die so ziemlich jedes Klischee erfüllt, welches man von einer Blondine erwartet. Sie stellt sich absichtlich unwissend und betrunken, nur um ihre Rolle in den Medien zu erfüllen. Hier musste ich spontan immer an Paris Hilton denken.

Sehr positiv aufgefallen ist mir Meg, die trotz vieler Rückschläge zu Johnny hält und ihm hilft, obwohl ihr bewusst ist, dass sie durch ihre Hilfe ihren besten Freund evtl. ganz verlieren könnte. Sie arbeitet mindestens genauso hart wie Johnny und ist um keinen Spruch verlegen.

Die Idee, hierbei sprechende Tiere mit in die Geschichte einfließen zu lassen, ist ein klarer Pluspunkt. Vor allem die Umsetzung und das Zwischenspiel zwischen Johnny und den Tieren haben mir gut gefallen. Die Forderungen der Tiere sind zwar nicht immer nachvollziehbar, aber dennoch passend, wenn man die Geschichte vollständig betrachtet.

Die Covergestaltung ist ein absoluter Hingucker und springt sofort ins Auge. Der Frosch könnte passender nicht sein und ich kann mir hierfür kaum ein besseres Cover feststellen. Das satte Grün und der grau-schwarze Hintergrund passen sehr gut zusammen.

_Fazit:_

„Kissed“ konnte mich trotz der Fantasyelemente nur mäßig begeistern und blieb hinter meinen Erwartungen zurück. Da mich „Beastly“ jedoch umgehauen hat, gebe ich der Autorin noch eine weitere Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen. Für Märchenfans ist dieses Buch jedoch empfehlenswert.

|Hardcover: 368 Seiten
Originaltitel: Cloaked
Ins Deutsche übertragen von Sonja Häußler
ISBN 978-3833900211|
[www.luebbe.de]http://www.luebbe.de
[www.alexflinn.com]http://www.alexflinn.com

_Sabrina Reithmacher_

Ingemarsson, Kajsa – große Glück kommt nie allein, Das

_Inhalt_

Bei der Schriftstellerin Stella Friberg läuft momentan alles gut: Sie ist erfolgreich und schreibt an ihrem zehnten Buch, sie hat eine neue Eigentumswohnung, genug Geld und eine intakte Beziehung. Sie überlegt sogar, den nächsten Schritt zu wagen und mit ihrem Lebensgefährten Frederik in eine Wohnung zu ziehen. Gerade als Stella ihm diese freudige Nachricht überbringen möchte, erwischt sie ihn beim Sex mit jemand anderem. Ihre so kleine perfekte Welt bricht zusammen. Sie verschanzt sich tagelang zu Hause, bringt keinen einzigen Satz aufs Papier und zu allem Überfluss gibt es nun auch noch einen Wasserschaden in ihrer Wohnung.

Leider sind alle Handwerker in der nächsten Zeit nicht abkömmlich, sodass sie die Hoffnung auf eine schnelle Reparatur des Schadens schon fast aufgibt. Lediglich ein Handwerker kann direkt am nächsten Tag vorbeikommen, um sich das Dilemma anzuschauen, da ihm gerade ein Kunde abgesprungen ist.

Johnny ist nicht gerade der Typ Mann, den Stella sich als Handwerker vorgestellt hat: kaum älter als Mitte zwanzig, glatzköpfig und mit Goldohrringen. Als er ihr dann noch verkündet, dass er ihr neu gefliestes Badezimmer wahrscheinlich komplett aufreißen muss, ist sie der Verzweiflung nahe.

Doch Johnny ist nicht nur handwerklich begabt, sondern auch einfühlsam und hilft Stella in den nächsten Wochen auf seine ganz eigene Art und Weise wieder auf die Beine …

_Kritik_

„Das große Glück kommt nie allein“ von Kajsa Ingemarsson ist eine Liebesgeschichte, die man gelesen haben sollte. Sie ist aus der Sicht eines Beobachters geschrieben. Die Sätze sind meist kurz und leicht zu lesen, die Entwicklung der Geschichte ist nachvollziehbar und die Charaktere sind schlüssig miteinander verknüpft.

Da die Protagonistin in diesem Buch eine Schriftstellerin ist, wurden Passagen aus dem von ihr geschriebenen Werk mit in das Buch eingebunden, sodass sich eine kleine Geschichte in der Geschichte ergibt. Dies finde ich nicht besonders gelungen, da sich erstmal kein wirklicher Zusammenhang zwischen den beiden Erzählungen erschließt. Die Ausschnitte des von Stella geschriebenen Buches sind meines Erachtens manchmal etwas zu lang gezogen und reißen den Leser aus der eigentlichen Handlung heraus.

Dennoch wird die Spannung durch einige gut gewählte Kapitelenden hochgehalten, sodass man das Buch kaum zur Seite legen kann.

_Autorin_

Kajsa Ingemarsson hat 2002 ihren ersten Roman veröffentlicht. Zuvor hat sie als Übersetzerin und Radiomoderatorin gearbeitet. Ihre Bücher erscheinen regelmäßig auf den Bestsellerlisten und werden von der Kritik sehr gelobt. Die Autorin lebt mit Mann und zwei Töchtern südlich von Stockholm. (Quelle: Wikipedia)

_Fazit_

„Das große Glück kommt nie allein“ von Kajsa Ingemarsson ist ein äußerst gelungener Roman, der viele Frauenherzen erobern wird. Durch die zwei sympathischen Protagonisten Stella und Johnny und die gelungene und detaillierte Beschreibung der sich entwickelnden Gefühle füreinander ist es eine leicht zu lesende und fesselnde Lektüre. Da kann man über die eingeschobenen Passagen des von der Protagonistin geschriebenen Romans locker hinwegsehen. Ich kann dieses Buch nur empfehlen.

|Taschenbuch: 576 Seiten
Originaltitel: Bara vanligt vatten
ISBN-13: 978-3596185887|
[www.fischerverlage.de]http://www.fischerverlage.de

_Nadine Stifft_

Evanovich, Janet – Kuss mit Soße (Stephanie Plum 15)

_|Stephanie Plum|_

Band 01: „Einmal ist keinmal“
Band 02: „Zweimal ist einmal zu viel“
Band 03: „Eins, zwei, drei und du bist frei“
Band 04: „Aller guten Dinge sind vier“
Band 05: „Vier Morde und ein Hochzeitsfest“
Band 06: „Tödliche Versuchung“
Band 07: „Mitten ins Herz“
Band 08: „Heiße Beute“
Band 09: Reine Glückssache“
Band 10: „Kusswechsel“
Band 11: „Die Chaos-Queen“
Band 12: „Kalt erwischt“
Band 13: „Ein echter Schatz“
Band 14: „Kuss mit lustig“
Band 15: _“Kuss mit Soße“_

Stephanie Plum kennt das Rezept für Desaster nur zu gut: Man nehme einen Mord an einem bekannten Fernsehkoch, dazu ihre exzentrische Kollegin Lula als Zeugin und ein Preisgeld von einer Million Dollar für jeden Hinweis auf den Mörder. Einmal umrühren und fertig ist das Chaos! Aber Stephanie behält einen kühlen Kopf, obwohl sie zusätzlich zu ihrem Job als Verbrecherjägerin noch eine Nebenbeschäftigung in der Sicherheitsfirma ihres attraktiven Kollegen Ranger angenommen hat. Jemand scheint dort vertrauliche Daten zu entwenden, um dann bei Klienten einbrechen zu können. Stephanie soll sich nun unauffällig bei Rangers Mitarbeitern umhören und die Sicherheitslücke finden. Mord zum Frühstück und Spione zum Dessert – Stephanie ist in ihrem Element! (Verlagsinfo)

_Meine Meinung_

Janet Evanovich hat mal wieder ihr Talent fürs Komische unter Beweis gestellt. Dieser Band der Serie ist einer der lustigsten, die ich je gelesen habe.

Stephanie Plum ist mal wieder da, um ihrer Freundin Lula und ihrem Immer-mal-wieder-Kuschelfreund Ranger zu helfen. Lula sieht eines Abends den Mord an einem bekannten Fernsehkoch, danach sind die Killer hinter ihr her. Dabei wird viel gebraten, gekocht und gegrillt, jedenfalls wirds versucht. Dass auch noch ein Mann dabei ist, der lieber in Frauenkleidern rumläuft, ist dabei noch so eine lustige Nebensache.

Rangers Geschichte ist dagegen schon viel komplizierter. Da versucht jemand, seine Firma und seinen guten Ruf zu vernichten, und da bittet er gerade Stephanie um Hilfe. Natürlich stellt er ihr wieder Autos zur Verfügung. Und alle, die die Serie schon kennen, werden ahnen, was mit ihnen passiert. Natürlich knisterst es ordentlich zwischen den beiden, sodass man meinen könnte das Buch stünde in Flammen, aber Frau Evanovich lässt sich immer wieder lustige Szenen einfallen, wie Stephanie sich herauswinden kann.

Natürlich ist auch Morelli wieder dabei, wenn auch nur in wenigen Szenen. Stephanies Familie darf sich auch wieder im Buch beweisen.

_Fazit_

Ein absolutes Muss für alle Janet-Evanovich- und „Stephanie Plum“-Fans. Von 5 Sternen bekommt dieses Buch 4,5.

|Broschiert: 316 Seiten
Orginaltitel: Finger Lickin‘ Fifteen
Ins Deutsche übertragen von Thomas Stegers
ISBN-13: 978-3442546688|
[www.randomhouse.de/manhattan]http://www.randomhouse.de/manhattan/index.jsp
[www. janetevanovich.de]http://www.janetevanovich.de

_Annika Nett_

Smith, Lisa J. – dunkle Gabe, Die (Visionen der Nacht 1)

_|Visionen der Nacht|:_

Band 1: _“Die dunkle Gabe“_
Band 2: „Der geheime Bund“
Band 3: „Der tödliche Bann“

_Kaitlyn, genannt Kait,_ hat es in der Kleinstadt Thoroughfare nicht leicht. Sie ist eine Außenseiterin, die von ihren Mitschülern und den anderen Bewohnern als Dorfhexe bezeichnet wird. Schuld daran ist ihre Gabe, Bilder aus der Zukunft zu sehen. Ihr größter Wunsch ist, aus der Kleinstadt zu entkommen und noch einmal völlig von vorne anzufangen. Die Gelegenheit erhält sie kurz darauf, als sie zur Schuldirektorin gerufen wird.

Hier erwartet sie die Forscherin Joyce, die Kait bei einem angeblichen Schultest untersucht hat. Sie erhält das Angebot, für ein Jahr nach Kalifornien zu gehen, um dort an einem Forschungsprojekt teilzunehmen.

Hierbei lernt sie die gleichaltrigen Teenager Anna, Rob, Lewis und Gabriel kennen, mit denen sie zusammen im parapsychologischen Institut lebt und zur Schule geht. Schnell freunden sie sich untereinander an, nur Gabriel schottet sich von der Gruppe ab und will für sich sein.

Kait lebt sich in ihrer neuen Umgebung schnell ein, merkt aber auch, dass hier etwas nicht stimmt. Zusammen mit ihren Freunden versucht sie herauszufinden, was es mit dem Institut wirklich auf sich hat. Doch die Entdeckung, die sie dabei machen, ist noch viel schrecklicher, als sie jemals ahnen konnten …

_Nachdem Lisa J. Smith_ zuletzt mit den letzten Bänden der „Vampire Diaries“-Reihe enttäuscht hat, war ich hier zunächst skeptisch. Allerdings wurden meine Zweifel schnell in Luft aufgelöst, denn die Autorin kehrt hier zu ihrer gewohnt guten Leistung zurück.

„Die dunkle Gabe“ ist der Auftakt der „Visionen der Nacht“-Trilogie, die sich mit den paranormalen Fähigkeiten von Kait und ihren Freunden Rob, Anna, Lewis und Gabriel beschäftigt.

Im Prinzip ist die Idee mit den paranormalen Fähigkeiten nicht neu, da die Ideen jedoch allesamt gut umgesetzt wurden, wird hier ein kurzlebiger Lesespaß garantiert.

Der Schreibstil weiß hier zu gefallen. Obwohl die Geschichte bereits 1994 im Original veröffentlicht wurde, wirkt sie dennoch sehr modern und kann mit ihren Charakteren und einer guten Handlung überzeugen. Die Geschichte liest sich flüssig und durch die mittelgroße Schrift fliegt man nur so durch die Seiten. Die Geschichte strahlt eine düstere Stimmung aus und kann die nötige Spannung erzeugen. Neben dem nötigen Spannungsbogen, werden Fantasyelemente gut und an den richtigen Stellen eingebaut. Auch eine zaghafte Liebesgeschichte ist hier zu finden, die besonders Teenagerherzen höher schlagen lässt.

Vor allem die Charaktere stechen hier besonders heraus. Obwohl man einige Protagonisten nur oberflächlich kennenlernt, wissen sie zu überzeugen. Alle sind durch ihre Gabe in ihrem normalen Umfeld zu Außenseitern geworden und konnten nur schwer bis gar nicht mit ihren paranormalen Fähigkeiten umgehen.

Besonders auffällig sind hierbei Gabriel und Kait, die ihre Gabe zwar anerkennen, aber sehr unkontrolliert damit umgehen können. Während Gabriel sich selbst als „energieraubenden Vampir“ bezeichnet, kann Kait bestimmte Bilder von Ereignissen in ihrem Kopf hervorrufen, die noch nicht geschehen sind. Allerdings weiß sie nicht, wann die Ereignisse eintreten. Ihre Bilder zeichnet sie detailliert auf. Hier kommt auch ihre Liebe zur Malerei gut zur Geltung.

Andere Charaktere, wie die Teenager Anna, Lewis und Rob sowie die Institutsmitarbeiter Joyce, Mr, Zete und Marisol kommen hier ein wenig zu kurz und man lernt sie nur wenig kennen. Da es sich hier aber wie bereits genannt um eine Trilogie handelt, erwarte ich hier noch eine Weiterentwicklung aller Protagonisten.

Sehr verwirrend ist hier jedoch das Cover, aus dem man nicht wirklich schlau wird. Zwar schafft es das Bild, die düstere Stimmung der Geschichte widerzuspiegeln, allerdings ist mir nicht klar, wer die Person auf dem Bild überhaupt sein soll. Wenn man sich die Kurzbeschreibung durchliest und sich dann das Cover anschaut, geht man spontan davon aus, dass hier Kait abgebildet ist. Da Kait jedoch graue Augen und rötliche Haare hat, fällt auch sie als Vorlage weg. Kein Protagonist passt zu dem Covermädchen, sodass hier unnötiges Potenzial verschenkt wurde.

_Fazit:_

Mit dem Trilogie-Auftakt „Die dunkle Gabe“ ist Lisa J. Smith zu ihrer alten Form zurückgekehrt und begeistert mit einer guten Handlung und tollen Charakteren, die für die nötige Stimmung sorgen und tolle Lesestunden versprechen.

|Taschenbuch: 304 Seiten
Originaltitel: Dark Visions #1 – The Strange Power
Ins Deutsche übertragen von Anne Emmert
ISBN 978-3570380000|
[www.randomhouse.de/cbt]http://www.randomhouse.de/cbt/
[www.ljanesmith.net]http://www.ljanesmith.net/www/

_Sabrina Reithmacher_

_Lisa J. Smith bei |Buchwurm.info|:_
|Night World|:
Band 1: [„Engel der Verdammnis“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6012
Band 2: [„Prinz des Schattenreichs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6013
Band 3: [„Jägerin der Dunkelheit“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6014

|The Vampire Diaries|:
Band 1: [„Im Zwielicht (Hörbuch)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6739

Pflieger, Kerstin – Alchemie der Unsterblichkeit, Die

_Die Handlung:_

Den jungen Gelehrten Icherios Ceihn packt die Angst. Niemals zuvor ist er durch diese finsteren Lande gefahren, noch nie hat er ein Irrlicht gesehen. Es ist das Jahr 1771 und Icherios auf dem Weg in den tiefsten Schwarzwald, um eine brutale Mordserie aufzuklären. Im Dorf erwartet ihn schon eine seltsame Ansammlung aus Vampiren, Werwölfen und Menschen, die alles andere als friedfertig ist. Und ein Mord folgt auf den nächsten …
(Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Ich gebe zu, dass ich mit einem Vampirroman à la Edward Cullan gerechnet habe, jedoch bin ich angenehm überrascht worden, da in diesem Buch kein Vampir glitzert oder einfühlsam ist, in diesem Buch sind die Vampire, Werwölfe und Irrlichter wirklich böse.

Man kann sich sehr leicht in diesen Roman reinlesen, da man gleich ab der ersten Seite einen guten Bezug zu dem Protagonisten herstellt. Das Buch ist aus der Sicht des Inspektors Icherios Ceihn geschrieben, der durch seine Tollpatschigkeit und seinen zweifelnden Wissenschaftler-Gedanken dem Leser sehr sympathisch wird.

Dieser junge Mann, der eigentlich ein Medizinstudium beginnen möchte, wird nun in den Schwarzwald geschickt, um eine geheimnisvolle Mordserie aufzuklären und um den Mörder zu finden. Der Leser wird dabei animiert mitzurätseln, da dieser Ort voller Lügen und Geheimnisse steckt, sodass bis zum Ende unklar ist, wer der Täter ist und so die Spannung die ganze Zeit erhalten bleibt.

Ab und an wird die eigentliche Geschichte mit Monologen des Täters unterbrochen, welche den Leser oft auf eine falsche Fährte locken, doch später setzen sich die Puzzleteile zusammen und der Mörder muss nur noch gestellt werden. Dabei müssen jedoch Vampire, Werwölfe und Menschen zusammenarbeiten, doch unter ihnen ist Misstrauen gesät worden. So fiebert der Leser mit, er hofft, dass dieser nicht der Mörder ist, sondern lieber jener und so bleibt dieses Buch spannend bis zum Schluss.

Einzig die Vorgeschichte der Kanzlei, in dessen Auftrag Icherios in den Schwarzwald geschickt wird, bleibt ungewiss, ein paar Erläuterungen zu dieser Kanzlei wären schön gewesen, aber vermutlich klärt sich das im nächsten Teil der Serie auf.

_Die Autorin:_

Kerstin Pflieger wurde 1980 in eine Surferfamilie hineingeboren. Durch Reisen an die Küsten Europas, Afrikas und Asiens lernte sie unterschiedliche Kulturen und Denkweisen kennen. Nach dem Abitur studierte sie Biologie in Heidelberg und arbeitet unter anderem für ein Institut zur biologischen Stechmückenbekämpfung. Kerstin Pflieger lebt mit ihren Hunden im Landkreis Heilbronn.
(Verlagsinfo)

_Mein Fazit:_

„Die Alchemie der Unsterblichkeit“ ist eine total andere Vampir-Werwolf-Geschichte, als wir sie bisher kennen. Sie gibt dem Leser viele Rätsel auf, beinhaltet viele mystische Figuren, bietet Spannung und facettenreiche Charaktere, sodass dem Leser ein paar erfrischend unterhaltsame Lesestunden geboten werden.

Der zweite Teil der Serie erscheint bereits im Dezember 2011 unter dem Namen „Der Krähenturm“.

|Taschenbuch: 352 Seiten
ISBN: 978-3-442-47483-7|
[www.randomhouse.de/goldmann]http://www.randomhouse.de/goldmann

_Lisa Kespohl_

Cabot, Meg – Eternity

_Es ist einfach nicht_ Meena Harpers Tag. Morgens geht sie noch voller Vorfreude zur Arbeit, die Beförderung zur Head-Autorin der beliebten Fernsehserie „Eternity“ ist so gut wie sicher. Auf dem Weg zum Sender lernt sie im Zug die bildhübsche Yalena kennen. Was daran den Tag verderben kann: Meena weiß, dass Yalena bis zum Ende der Woche tot sein wird. Meena hat die Gabe, den Tod anderer Menschen voraussagen zu können. Keine schöne Gabe, vor allem da ihr kaum jemand glaubt und sie oft als Spinnerin verspottet wurde. Lediglich ihr Bruder und ihre beste Freundin wissen daher um die Gabe und vertrauen Meena.

Auch im Büro wird es für Meena nicht besser. Die so sichere Beförderung zur Head-Autorin platzt, nicht sie, sondern das Party-Girl Shoshona wird befördert, ausgerechnet die Person, die bisher alle Arbeit durch Meena hat machen lassen. Eine Nacht mit dem Produzenten sowie verwandtschaftliche Beziehungen haben Shoshona den Weg geebnet. Doch nicht nur das treibt Meena zur Verzweiflung, auch verlangt Shoshona, dass künftig Vampire in der Serie „Eternity“ einen festen Platz bekommen sollen. Meena kann nur denken: „Ausgerechnet Vampire“ und versucht den Produzenten von dieser, ihrer Meinung nach hirnrissigen Idee, abzubringen. Ohne Erfolg, auch der Produzent ist von Shoshonas Idee angetan.

Am Abend kehrt Meena wütend in ihre Wohnung zurück, im Kopf allerdings schon die Idee, wie sie den Vampiren in Eternity schnell den Garaus macht, die Figur des Vampirjägers nimmt schon Gestalt in ihrem Kopf an.

Schlafen kann Meena nur sehr schlecht und so geht sie nachts noch mit ihrem Hund Jack Bauer eine Runde spazieren. Als sie an einer verfallenen Kirche vorbeikommen, werden Meena und Jack Bauer plötzlich von einem riesigen Schwarm Fledermäuse angegriffen. Gerade als Meena sich schützend über ihren Hund wirft, kommt ein geheimnisvoller und sehr attraktiver Fremder und beschützt Meena vor den angreifenden Fledermäusen. Der Fremde stellt sich als Lucien vor und begleitet Mena noch bis zu ihrer Wohnung, danach ist er verschwunden. Am nächsten Morgen ist Meena nicht sicher, ob sie geträumt hat oder das ganze Wirklichkeit war.

Tags darauf lernt Meena Lucien dann noch mal kennen, auf einer Party ihrer Nachbarin Mary Lou und sie beginnt, sich sehr für den gutaussehenden und charmanten Lucien zu interessieren.

Weiter im Plan den Vampir, der nun in „ihrer“ Serie spielen soll, umkommen zu lassen, ist sie mehr als überrascht, als am folgenden Tag ein Mann in ihre Wohnung eindringt und behauptet, ein eben solcher zu sein! Was aber noch schlimmer ist, er behauptet, dass ihr Lucien der Sohn von Dracula ist. Meena, die die Nase von Vampiren und Co. mehr als voll hat, glaubt dem Vampirjäger Alaric kein Wort. Vampire gibt es nicht … oder doch?

_Kritik_

Mit „Eternity“ hat Meg Cabot ihren ersten Roman im Genre der Romantic Fantasy geschrieben. Mit ihrem aus mittlerweile 40 Büchern bekannten humorvollen und leicht zu lesenden Schreibstil zieht die Autorin den Leser in den Bann. Auch wenn das Genre Romantic Fantasy für die Autorin Neuland sein dürfe, bewegt sie sich in diesem wie ein alter Hase. Sie hat das Gespür für das, worauf es ankommt.

Der Roman ist in verschiedene, anfangs recht kurze Kapitel unterteilt. In diesen lernt man das Leben der unterschiedlichen Charaktere Meena, Lucien und Alaric kennen und bekommt auch eine Ahnung was diese bewegt und welches Ziel die Protagonisten verfolgen. Die Ziele der Gegenspieler bleiben dabei erst einmal unklar, was der Spannung sehr zu Gute kommt.

Sehr geschmackvoll wird auch die Liebesbeziehung von Meena und Lucien beschrieben, auf allzu intime Sexszenen wird verzichtet und der Leser gelangt nur bis zur Schwelle des Schlafzimmers. Dieses ist eine sehr angenehme und nicht weniger erotische Abwechslung zu den üblichen Romanen dieses Genres.

Die Umgebung und die Orte der Handlung werden plastisch beschrieben. Auch die jeweiligen Stimmungen passen gut ins Bild und harmonieren mit den Ereignissen, die gerade stattfinden. Der Leser findet sich so leicht in die Geschichte ein und nimmt die Geschichte reell wahr.

Die Spannung baut sich in der Handlung in kurzen aber intensiven Abschnitten konstant weiter auf, sodass die Charaktere sich immer tiefer dem Ende entgegen entwickeln können. Gegen Ende des Romans wird es dem Leser immer mehr bewusst, dass das Finale sich gleich in einem Feuerwerk entlädt.

Die Figurenzeichnung in „Eternity“ ist psychologisch vielfältig. Das zeigt sich vor allem darin, dass die Autorin ihren Protagonisten mit viel Feingefühl, eine breite Bühne gibt, um sich zu entwickeln und sich damit für einen Fantasy Roman auch glaubhaft zu präsentieren.

Meena, eine junge Frau, die Autorin der erfolgreichen Fernsehserie „Eternity“ ist, fühlt sich in der paranormalen Welt nicht besonders wohl. Als bodenständige Frau ist sie äußerst skeptisch, was übernatürliche Wesen angeht. Sie selbst allerdings trägt ihr eigenes Geheimnis, was für sie mehr Fluch als Segen bedeutet. Sie hat die „Gabe“ den natürlichen wie auch unnatürlichen Tod bei ihren Mitmenschen zu erkennen. Somit erkennt sie, ohne es wirklich zu wollen, dass ihr Gegenüber dem Tode geweiht ist. Dass die sensible junge Frau nur schwer mit dieser Verantwortung umgehen kann, versteht sich von selbst. Wer möchte schon jemanden kennenlernen, der fröhlich und höflich auftritt, und ihn wenig später auf möglichst vorsichtige Art und Weise vor dem Tod warnen? Was Meena verwirrt, ist, dass sie in der Gegenwart Luciens nichts, aber auch wirklich gar nichts Außergewöhnliches wahrnehmen kann.

Die weiteren Charaktere sind ebenfalls vielschichtig und interessant gezeichnet. Jeder Figur kann der Leser die erzählte Geschichte abnehmen, und da sich die Hauptpersonen weiterentwickeln und auch aus dem Geschehen lernen, wirkt das Ganze sehr glaubwürdig und realistisch.

Die Gestaltung der Covers ist sehr ansprechend gelungen, auf schwarzem Hintergrund sieht der Leser eine Frau, die ein Abendkleid trägt. Dieses wirkt schon durch die Farben Schwarz und Blutrot sehr ansprechend. Den Hintergrund verzieren ebenfalls schwarze, verschlungene Ranken, die durch Spotlack hervorgehoben werden. Der Titel und der Name der Autorin sind farblich hervorgehoben.

_Fazit_

Meg Cabot schafft es in „Eternity“ die bekannten Elemente der Romantic Fantasy neu zu mischen und es kommt eine sehr originelle und unterhaltsame Story dabei heraus. Sie erfindet das Genre nicht komplett neu, schafft es aber trotzdem dem Leser in Erinnerung zu bleiben.

Mit viel Humor und Sarkasmus, einer schönen Liebesgeschichte mit einem überraschenden Ende und einer gehörigen Portion Spannung schafft es die Autorin eine Geschichte zu entwickeln, die nicht nur Vampirfans begeistern wird.

Ich habe diesen Roman verschlungen und hoffe sehr auf eine Fortsetzung, das Ende spricht doch sehr dafür.

_Autorin_

Meg Cabot (* 1. Februar 1967 in Bloomington, Indiana; eigentlich Meggin Cabot, Pseudonyme auch Jenny Carroll und Patricia Cabot) ist eine US-amerikanische Autorin und Illustratorin.

Cabot arbeitete nach ihrem Philologiestudium zunächst als Illustratorin, bevor sie unter dem Pseudonym Patricia Cabot einige historische Frauen-Romane schrieb. Inzwischen hat Meg Cabot mehr als 40 Romane verfasst, darunter die erfolgreiche Jugendbuch-Reihe „Plötzlich Prinzessin“. Die Bücher „Plötzlich Prinzessin“ sowie „Power, Prinzessin!“ wurden beide vom Regisseur Garry Marshall unter den Titeln „Plötzlich Prinzessin“ und „Plötzlich Prinzessin 2“ verfilmt. Meg Cabot heiratete in einem kleinen Dorf in Italien und lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Katzen in New York City und Florida. (Quelle Wikipedia)

|Broschiert: 512 Seiten
Originaltitel: Insatiable
ISBN-13: 978-3764503772|
[www.randomhouse.de/blanvalet]http://www.randomhouse.de/blanvalet

_Nadine Warnke_

Ashwood, Sharon – Hexenlicht

_|The Dark Forgotten|:_

Band 1: _“Hexenlicht“_
Band 2: „Vampirdämmerung“ (erscheint am 10.01.2011)
Band 3: „Seelenkuss“ (erscheint am 07.06.2011)
Band 4: „Höllenherz“ (erscheint am 12.09.2011)

_Die Hexe Holly Carver_ betreibt eine Agentur zum Entfernen von Geistern, Poltergeistern und anderen unerwünschten Hausbewohnern. Sie ist glücklich mit ihrem Freund Ben und schwärmt heimlich für ihren Partner Alessandro Caravelli, doch dieser ist ausgerechnet ein Vampir.

Der Immobilenmakler Steve Raglan beauftragt sie, ein böses Haus zu neutralisieren. Er verschweigt ihr aber, dass es ein berüchtigtes Flanders-Haus ist. Als beide dort ankommen, ist Holly kurz davor, den Job zu schmeißen, allerdings braucht sie das Geld dringend für die Studiengebühren.

Während der Diskussion erfährt Holly, dass bereits vier Studenten und zwei Professoren der nahen Universität in dem Haus verschwunden sind, die Vertreibung des Bösen ist somit dringend und schnell erforderlich.

Als Hollys Partner Alessandro Caravelli eintrifft, betreten die beiden das Haus und die Suche nach den Vermissten beginnt. Der Geist des Hauses macht Holly schwer zu schaffen, und ein Verbergungszauber macht das Auffiinden der Vermissten schwerer als anfänglich erwartet. Als Holly dann den Rucksack von ihrem Freund Ben, der Professor an der Uni ist, findet, gerät sie fast in Panik. Dieser hat sowieso schon ein Problem mit ihrer Magie, wie wird er da erst dieses Haus verkraften?

Endlich finden Holly und Alessandro die Geiseln, und während Alessandro mit der Bergung beginnt, nimmt Holly den Kampf gegen den Geist des Hauses auf. Da Holly seit einem Vorfall in ihrer Kindheit ein Problem mit ihrer Kraft hat, die ihr große Schmerzen zufügt, verliert sie, nachdem sie den Geist gerade niedergezwungen hat, das Bewusstsein.

Es kommt allerdings noch schlimmer, denn nach dem Vorfall im Flanders-Haus verlässt der traumatisierte Ben Holly. Aber noch schlimmer: Überall öffnen sich Portale der Hölle und ein Dämon und andere Wesen bedrohen die Stadt. Wird Holly es schaffen, trotz ihres Problems damit fertigzuwerden?

_Kritik_

„Hexenlicht“ ist der gelungene Auftakt zur |The Dark Forgotten|-Serie von Shanon Ashwood. Zwar erfindet sie das Genre Urban-Fantasy nicht komplett neu, ihr Konzept geht aber in jedem Fall auf.

Spannung, gepaart mit einer kräftigen Dosis Humor und Erotik sowie einem unterhaltsamen Plot können hier punkten. Der Schreibstil mit klarem Satzbau liest sich flüssig und schafft es, den Leser mitzureißen. Die Sprache passt zum Geschehen und den verschiedenen Protagonisten. Die Handlung hangelt sich an einem roten Faden durch das Buch und es kommt zu keinerlei Umbrüchen.

Die Umgebung wirkt teilweise etwas blass, jedoch ausreichend, um ein Bild im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. Vor allem wird das besondere Haus von Holly beschrieben, denn durch Magie, die über Generationen auf dieses Haus gewirkt hat, hat es besondere Fähigkeiten entwickelt. Die Stimmungen sind der Autorin durchaus gelungen; ob nun düster, romantisch oder real, dies alles kommt glaubwürdig beim Leser an. Die Dialoge der einzelnen Figuren sind spritzig und sehr unterhaltsam.

Der Spannungsbogen entwickelt sich in einem angenehmen Tempo gleichmäßig und zum Showdown hin ansteigend. Hin und wieder sackt er ab, wenn einzelne Akteure beschrieben werden, doch dies ist für das Verständnis der Geschichte wichtig, und da der Spannungsbogen niemals ins Bodenlose fällt, wird der Lesefluss dadurch nicht gestoppt.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive einer dritten Person, dem Beobachter. Die Protagonisten kommen alle zu Wort, der Erzählstil wechselt zwischen den einzelnen Charakteren, sodass der Leser den Handlungen gut folgen kann und auch Dinge erfährt, die für die anderen Figuren nicht gleich klar sind.

Die Protagonisten sind facettenreich gezeichnet und bringen eine Menge Charaktereigenschaften mit, die sie sehr lebendig machen. Holly wirkt ansprechend und authentisch, eine Protagonistin, die sehr real wirkt, mit Schicksalsschlägen umgehen kann und nicht abgehoben daherkommt. Sie scheint trotz ihrer Fähigkeiten ein Mensch zu sein, der in jeder beliebigen Nachbarschaft zu finden ist. Ihr Partner Alessandro ist sympathisch und als Mann durchaus glaubwürdig gezeichnet. Trotz seines Vampirdaseins bleibt er lebendig und intelligent gezeichnet. Seine große Liebe möchte er vor allem beschützen, ist aber durchaus bereit, sie in ihren Aufgaben und Besonderheiten zu unterstützen.

Auch die weiteren Charaktere sind sehr glaubwürdig und lebensnah entworfen. Jeden Einzelnen nimmt der Leser als realistisch wahr, keiner wirkt zu abgehoben. Selbst die nicht menschlichen Charaktere wirken in ihrem Verhalten doch sehr menschlich, besitzen jedoch eine Menge Fähigkeiten, die ein normaler Mensch nicht aufbieten kann.

Das Cover ist ein echter Hingucker; mit metallischem Druck und einem größeren Format fällt es ins Auge. Das Bild ist ebenfalls gut gewählt und passt zum Buch.

_Fazit_

„Hexenlicht“ von Sharon Ashwood ist ein äußerst lesenswerter Roman der bei mir den |Ein Kapitel noch … und dann noch eines|-Effekt ausgelöst hat und nur schwer aus der Hand zu legen war.

Sympathische Figuren und ein reizvoller Plot, gepaart mit sprühendem Witz, angenehmer Erotik und einem überzeugenden Finale machen „Hexenlicht“ zu einem sehr ansprechenden und unterhaltenden Roman. Lesern, besonders den weiblichen, der Genres Urban- und Romantic-Fantasy ist „Hexenlicht“ sehr zu empfehlen.

_Die Autorin_

Sharon Ashwood lebt in der kanadischen Provinz British Columbia und arbeitet seit ihrem Universitätsabschluss in Englischer Literatur als freie Schriftstellerin und Journalistin. Schon als Kind war sie an Mythen und Märchen interessiert. Heute setzt die Autorin ihre Faszination für alles Seltsame, Unheimliche und Phantastische in erfolgreichen Romantic-Fantasy-Romanen um. Mehr Informationen im Internet unter: [www.sharonashwood.com]http://www.sharonashwood.com (Verlagsinfo)

|Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Originaltitel: The Dark Forgotten 1: Ravenous
Übersetzerin: Sabine Schilasky
ISBN-13: 978-3426652435|
http://www.droemer-knaur.de

_Nadine Warnke_

Cast,, P.C. & Kristin – Ungezähmt (House of Night 4)

_|House of Night|:_

Band 1: [„Gezeichnet“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6374
Band 2: [„Betrogen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6277
Band 3: [„Erwählt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6550
Band 4: _“Ungezähmt“_
Band 5: „Gejagt“ (erscheint am 01.02.2011)
Band 6: „Versucht“ (erscheint am 01.05.2011)
Band 7: „Verbrannt“ (erscheint am 01.08.2011)

_Zwei Tage ist es nun her_, dass Zoey Redbird durch ihre Geheimniss, alle ihre Freunde vor den Kopf gestoßen hat, nun redet keiner mehr mit ihr.

Nur Aphrodite und Stevie Rae sind ihr geblieben und die beiden sind nach der Wandlung Stevie Raes verschwunden. So ist Zoey ganz auf sich allein gestellt. Sie kommt gerade von ihrer Stute Persephone, als sie von einer kaum zu benennende Angst überfallen wird. Die Luft scheint anders geworden zu sein und Zoey meint Flügelschlagen zu hören, als sie plötzlich von etwas Schattenhaftem angegriffen wird.

Panisch läuft sie zurück in die Schule und auf ihrer Hand erscheinen rote Striemen. Da sie nichts zu verlieren hat, setzt sie sich dann zum Essen an den Tisch ihrer Clique, wo sie erst einmal völlig ignoriert wird. Sie versucht mit den anderen ins Gespräch zu kommen, wird aber abgelehnt.

Dann endlich taucht Aphrodite wieder auf, allerdings mit schlimmen Nachrichten. Sie hatte wieder Visionen, dieses Mal sah sie Zoey tot und den Krieg, den Neferet den Menschen erklärt hat. Jedes Mal wenn Zoey in ihren Visionen starb, war sie allein, ohne Hilfe und Freunde. Um Zoes Leben zu schützen, redet sie mit den „Zwillingen“ Shaunee und Erin, Damian und Jack, um sie davon zu überzeugen, dass Zoey teilweise keine andere Chance hatte, als ihnen einiges zu verheimlichen.

Dass Zoey stirbt, will selbstverständlich niemand und so wird Zoey wieder in die Mitte ihrer Freunde aufgenommen. In den Visionen Aphrodites taucht außerdem eine alte Legende der Cherokee auf. Ein Anruf bei Zoeys Großmutter klärt es auf und Grandma Redbird steht den Jugendlichen bei und macht sich auf den Weg ins House of Night, um aus der Nähe helfen zu können.

Eine Überraschung gibt es an diesem Abend auch noch, die Anführerin aller Hohepriesterinnen, Shekinah, kommt das Internat besuchen, und nachdem sie feststellt, dass dort einiges im Unreinen ist, beschließt sie eine Weile zu bleiben.

Durch die Visionen Aphrodites steht fest, dass ein Kampf zwischen Gut und Böse immer unausweichlicher wird, sind die Jungvampyre diesem schon gewachsen?

_Kritik_

Mit |Ungezähmt|, dem vierten Teil der „House of Night“-Reihe hat das Mutter-Tochter Gespann P.C. und Kristin Cast den bisher stärksten Band geschrieben und damit ist ihnen eine große Steigerung zu den vorangegangenen Romanen gelungen.

|Ungezähmt| schließt direkt an seinen Vorgänger |Erwählt| an, die Geschichte geht zwei Tage nach den letzten Ereignissen weiter und erzählt auch diesmal nur von wenigen Tagen an dem Vampyr-Internat, die aber sehr ereignisreich verlaufen.

Der Sprachstil bleibt gewohnt jugendlich, reift aber mit den Charakteren. Dem Stil der Autorinnen kann der Leser gut folgen, er ist flüssig zu lesen und leicht zu verstehen. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz, von der ersten Seite an wird ein Spannungsbogen erzeugt, der sich steigend durch den Roman zieht und sich erst in einem packenden Showdown entlädt.

Eine große Rolle spielt diesmal eine Legende der Cherokee-Indianer, diese wird geschickt in das Geschehen eingewoben und bringt einen sehr interessanten und geheimnisvollen Aspekt in die Geschichte ein. Dadurch bekommt der Leser auch ein paar interessante Hintergrundinformationen zu Zoey selbst und ihrer Großmutter. Erzählt wird die Geschichte weiterhin aus der Zoey-Perspektive.

Auch eine Organisation, die „Street Cats“ bekommt hier einen wichtigen Auftritt und bereichert die Geschichte ernorm, auf menschlicher sowie auf tierischer Ebene. Die Protagonisten entwickeln sich in diesem Roman deutlich weiter. Lebensnah und glaubwürdig konzipiert, reifen diese mit den Ereignissen, denen die Charaktere ausgesetzt sind.

Über Zoey lässt sich erst einmal sagen, dass sie ohne verschiedene Liebhaber und ihre wirren Gefühle, gleich um einiges liebenswerter und interessanter wird. Der Leser erfährt so mehr von dieser außergewöhnlichen Protagonistin und auch ihr indianischer Hintergrund kommt mehr zum Tragen. Zoey ist durch die Ereignisse der letzten Wochen sehr gereift, wirkt verantwortungsbewusster und kümmert sich wieder mehr um das Wesentliche.

Eine Drehung um 180° hat ihre einstige Konkurrentin Aphrodite gemacht. Von der fiesen Zicke wandelt sich diese zu einer treuen Freundin, die ihr Inneres zwar noch gerne unter einer harten Schale versteckt, ihre positiven Seiten aber mehr und mehr zum Vorscheinen kommen lässt.

Außergewöhnlich ist der Charakter der Anführerin aller Hohepriesterinnen, Shekinah. Recht geheimnisvoll, aber dabei doch sehr vertrauenswürdig, steht sie sowohl Neferet, aber auch Zoey zur Seite.

Auch bekommen die jugendlichen Vampyre wertvolle Unterstützung aus ungewohnter Richtung. Die Nonne Schwester Angela steht Zoey bei einem schlimmen Ereignis zur Seite und bietet Hilfe, wo die Jungvampyre sie niemals vermutet hätten.

Auch die weiteren Charaktere sind vielschichtig und sehr interessant aufgebaut worden. Auch ein Charakter, von dem der Leser eine Wiederkehr erst einmal kaum erwartet hat, ist wieder dabei.

Das Cover ist passend zur Reihe gestaltet, auf dunklem Hintergrund wird eine junge Frau mit einem außergewöhnlichen Tattoo angestrahlt. Verschnörkelte Verzierungen, hervorgehoben durch Spotlack, machen das Cover zu etwas Besonderem. Lediglich der grün gehaltene Titel wirkt nicht besonders passend.

_Fazit_

Mit dem vierten Teil der „House of Night“-Reihe |Ungezähmt| hat das Autoren Gespann P.C. und Kristin Cast eine deutliche Steigerung zu de vorangegangenen Teilen geschaffen.

|Ungezähmt| ist der bisher beste Band der erfolgreichen Reihe und bietet Lesespaß bis zur letzten Seite.

Auch wer von dem dritten Teil |Erwählt| etwas enttäuscht war, sollte hier wieder zugreifen, die Autorinnen bieten eine spannende Geschichte mit unerwarteten Wendungen.

Der fünfte Teil |Gejagt| wird am 01.02.2011 erscheinen.

_Autor_

P.C. Cast und Kristin Cast sind das erfolgreichste Mutter-Tochter-Autorengespann weltweit. Sie leben beide in Oklahoma, USA. „House of Night“ erscheint in über 40 Ländern und hat weltweit Millionen von Fans.

|Gebundene Ausgabe: 538 Seiten
Originaltitel: Untamed. A House of Night Novel
Übersetzerin: Christine Blum
ISBN-13: 978-3841420046|
[www.fischerverlage.de]http://www.fischerverlage.de

_Nadine Warnke_

Interview mit Christoph Marzi (11/2010)

_Buchwurm.info:_
Hallo, Herr Marzi, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, uns ein paar Fragen zu beantworten. Würden Sie sich unseren Lesern kurz vorstellen? Wie ist der Mensch Christoph Marzi?

_Christoph Marzi:_
Ich bin 40 Jahre alt, 1,94 m groß – ach ja, und denke mir Geschichten aus, von denen manche zu Romanen werden und andere zu Kurzgeschichten. Die Beurteilung meiner Person überlasse ich aber lieber anderen Menschen.

_Buchwurm.info:_
Welchen Interessen und Hobbys widmen Sie sich in Ihrer Freizeit?

_Christoph Marzi:_
Ich schreibe Geschichten. Ich lese viel. Ich liebe Filme. Ansonsten führe ich ein ganz normales reales Leben fernab des Internets. Ach ja, seit einem halben Jahr habe ich Yoga für mich entdeckt. Allerdings würde ich das nicht als Hobby bezeichnen.

_Buchwurm.info:_
Wie kamen sie zum Schreiben, gab es da einen bestimmten Auslöser?

_Christoph Marzi:_
Einen direkten Auslöser gab es keinen. Ich habe irgendwann – genau genommen: im Alter von ca. 15 Jahren – einfach damit begonnen, die Geschichten aufzuschreiben, die ich mir bis zu diesem Zeitpunkt nur ausgedacht hatte. Ich weiß, dass das alles ein wenig unspektakulär klingt, aber am Ende ist es genau so passiert.

_Buchwurm.info:_
Wie teilen Sie sich Ihre Zeit zum Schreiben ein, und haben Sie dabei bestimmte Vorlieben?

_Christoph Marzi:_
Ich schreibe, wann immer ich die Zeit dazu finde. Wichtig ist mir, beim Schreiben Musik zu hören. Ich schreibe niemals, ohne das passende Musikstück als Begleitung zu haben. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz.

_Buchwurm.info:_
„Grimm“ ist ja wie „Heaven“ ein Jugendroman. Ist das Schreiben eines Jugendromans leichter oder schwerer als für die Zielgruppe der Erwachsenen–Fantasy? Was reizt Sie an der Fantasy insgesamt?

_Christoph Marzi:_
Wenn ich mich einer Geschichte widme, dann denke ich nicht unbedingt an diese Art der Einteilung. Ich mag dieses Schubladendenken nicht wirklich. Ich glaube vielmehr, dass die Grenzen diesbezüglich fließend sind – und sieht man von Romanen wie „Lyra“ oder „Fabula“ ab, die eindeutig für eine erwachsene Leserschaft gedacht waren, können die Geschichten in jedem Alter gelesen werden. Die Geschichte bestimmt immer der Tonfall, in dem sie erzählt wird. Für mich gibt es keinen Unterschied, erst recht keinen, der sich als „schwieriger“ oder „einfacher“ umschreiben ließe. Dass die Geschichten meist einen phantastischen Hintergrund haben, ergibt sich einfach. Es sind nun einmal diese Geschichten, die ich gerne schreibe, das ist alles. Insofern kehre ich intuitiv in diese Gefilde zurück. Warum? Fragen Sie nicht …

_Buchwurm.info:_
Wie lange haben Sie zum Schreiben für den aktuellen Roman „Grimm“ gebraucht?

_Christoph Marzi:_
Die reine Arbeit am Text hat ca. acht Wochen in Anspruch genommen. Dazu kommt aber natürlich die gesamte „Vorarbeit“, das „Herantasten“ an die Geschichte, die Recherche, all die Dinge, die eine Geschichte greifbar werden lassen. Man muss mit den Charakteren vertraut werden, muss sie kennenlernen. Und dann gibt es natürlich noch die Bearbeitung der ersten Manuskriptfassung. Die Bearbeitung dieser Überarbeitung. Plus das Lektorat. Und einige Pausen, in denen andere Dinge entstanden sind. Sie sehen also, man kann das zeitlich nicht so genau festlegen.

_Buchwurm.info:_
Was hat Sie zu „Grimm“ inspiriert?

_Christoph Marzi:_
Die alte Frage: „Was wäre, wenn …“ – Was wäre, wenn die Geschichten von einst gar keine Geschichten gewesen wären, sondern Wirklichkeit? Was wäre, wenn die Brüder Grimm einige seltsame Dinge getan hätten? Was wäre, wenn nichts mehr so sein würde, wie wir es kennen?

_Buchwurm.info:_
Würden Sie uns etwas über den Roman „Grimm“ erzählen?

_Christoph Marzi:_
Um möglichst geheimnisvoll zu klingen: Es geht darum, dass die Märchen, die wir als Kinder gehört haben, erneut zum Leben erwachen. Alle Kinder fallen in einen tiefen Schlaf. Wölfe und andere Gestalten tauchen auf. Und die siebzehnjährige Vesper Gold befindet sich plötzlich in einer Geschichte, die wie ein böser Traum anmutet. Neugierig geworden? Ich hoffe doch …

_Buchwurm.info:_
Wie zufrieden sind sie bisher mit dem Erfolg Ihrer Romane? Gab es Leserstimmen, die Sie besonders gefreut haben?

_Christoph Marzi:_
Ich schätze mich wirklich sehr glücklich, in den vergangenen Jahren eine treue Leserschaft gefunden zu haben. Was kann man sich Schöneres wünschen?! Und es ist jedes Mal ein aufregendes Gefühl herauszufinden, wie ein Roman oder eine Kurzgeschichte aufgenommen wird.

_Buchwurm.info:_
Was haben die Leser zukünftig zu erwarten, wird es eventuell Fortsetzungen zur uralten Metropole, „Heaven“ oder „Grimm“ geben? Oder schwebt Ihnen etwas Neues vor?

_Christoph Marzi:_
Derzeit arbeite ich an einem Roman, der in einem London spielt, das der Stadt, die einst einen Teil ihres Himmels verloren hatte, sehr ähnlich sieht. Danach werde ich mich einem völlig neuen Roman widmen. Eine Rückkehr in die uralte Metropole ist erst einmal nicht geplant. Aber man sollte ja niemals nie sagen …

_Buchwurm.info:_
Vielen Dank das Sie sich die Zeit genommen haben!

_Christoph Marzi:_
Vielen Dank für Ihr Interesse.

_Christoph Marzi auf |Buchwurm.info|:_

Interview: [»Man sollte Geheimnisse nur in Gedanken flüstern«]http://buchwurm.info/artikel/anzeigen.php?id=90
[„Lycidas“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1081
[„Lilith“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2070
[„Lumen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3036
[„Malfuria“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3398
[„Malfuria – Die Hüterin der Nebelsteine“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4167
[„Fabula“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4503
[„Somnia“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5446
[„Grimm“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6748

_Nadine Warnke_ für |Buchwurm.info|

Silvana de Mari – Der letzte Elf

Die Reihe um Yorsch:

Band 1: „Der letzte Elf“
Band 2: „Der letzte Ork“
Band 3: „Der letzte Zauberer“
Band 4: „Die letzte Königin“
Band 5: „Die Rückkehr der Elfen“

Seit Jahren verwandelt ein ständiger Regen die Welt in einen großen Schlammsee. Die Menschen geben den Elfen und anderen magischen Wesen die Schuld, schließen diese in Reservate ein und vernichten sie auf teilweise grauenvolle Art.

Nicht verwunderlich ist es daher, dass der Unlängstgeborene, der Elf Yorschkrunsquarkljolnerstrink, künftig genannt Yorsch, nur Schlechtes von den Menschen gehört hat. Besonders warnte seine Großmutter Yorsch vor dem Appetit der Menschen auf Elf mit Rosmarin.

Nach einem schlimmen Schicksalsschlag zieht Yorsch alleine durch den Regen, der alles um ihn zu Schlamm verwandelt, als sein persönlicher Albtraum Wirklichkeit wird. Er begegnet seinem ersten Menschen. Sarja und ihr Hund sind ebenfalls in dem nicht aufhören wollenden Regen unterwegs und so treffen die beiden aufeinander. Yorsch schlottert nun nicht mehr nur vor Kälte, sondern auch vor Angst, Sarja könnte Rosmarin finden und ihn fressen.

Aus Einsamkeit und Verzweiflung schließen sich Yorsch und Sarja zusammen, um einen Teil des Weges gemeinsam zu bestreiten. Yorsch lernt dabei eine ihm unbekannte Art des Menschen langsam kennen, nicht alle scheinen ihn als Snack zu betrachteten. Die Angst bleibt allerdings.

Später treffen Yorsch, Sarja und der Hund ohne Namen auf den Jäger Monser, der Yorsch in die nächste Verzweiflung schickt, tötet dieser doch Tiere und damit kann Yorsch gar nicht leben. Die beiden Menschen passen sich dem Unlängstgeborenen aber an, schon allein um seine Tränenflut zu stoppen, die Sarja und Monser regelmäßig zur Verzweiflung treibt.

Zusammen sorgen Sarja und Monser für den kleinen Yorsch, wohl wissend, dass sie sich damit in große Gefahr begeben.

Nicht lange und das Schlimmste passiert, Yorsch, Sarja, Monser und der Hund ohne Namen werden gefangen genommen und in die Verliese der Stadt Daligar gesperrt. Dank Yorschs Fähigkeiten gelingt ihnen aber doch die Flucht und eingemeißelt in einer Mauer findet Yorsch eine Prophezeiung die lautet:

„Erst wenn der letzte Elf
und der letzte Drach sich finden
und sich Vergangenheit und Zukunft verbinden,
werden die Menschen ihr Schicksal überwinden.“

Yorsch wird damit klar, dass er der Letzte überlebende Elf ist und zusammen mit seinen menschlichen Freunden macht er sich auf, seine Bestimmung zu erfüllen.

Kritik

Mit Der letze Elf hat Silvana De Mari den ersten Teil Ihrer Reihe um den Elfen Yorschkrunsquarkljolnerstrink geschrieben, der die Leser zu verzaubern weiß.

Die Zielgruppe junger Leser wird die Autorin mit ihrem leicht zu lesenden Schreibstil erreichen können. Sie verzichtet auf Kompliziertes und so können auch junge Leser dem Geschehen spielend folgen. Die warmherzige, mitfühlende und dabei auch ionisch witzige Sprache zieht den Leser schnell in seinen Bann und der kleine Elf Yorsch gewinnt die Herzen der Leser sehr schnell. Der Stil ist auf jeden Fall ergreifend und Silvana De Mari schafft es, die Geschichte lebendig zu halten.

Die Orte der Handlung werden nicht zu detailliert beschrieben, der Leser kann sich aber trotzdem ein Bild der Umgebung machen und sich die Welt, in der sich die Charaktere bewegen, gut vorstellen. Zwar wird kaum auf die Welt um das Geschehen herum eingegangen, dies ist aber auch nicht zwingend nötig für die Handlung dieses Romans. Wichtiges erfährt der Leser auf jeden Fall.

Aufgeteilt ist die Geschichte in zwei Stränge: Einmal geht es um die Reise und die Erfüllung des unlängstgeborenen Elfen und darauf folgt die Zeit, in der Yorsch auf dem Weg zum Erwachsenwerden ist. Wo im ersten Teil die Spannung sehr gut erzeugt wird, kommt es im zweiten doch zu kleineren Längen, durch die der Leser auf die nächste Handlung fast warten muss. Dieses tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch, will der Leser doch auf jeden Fall wissen, wie der zweite Teil der Prophezeiung lautet. Diesen konnte Yorsch in der Eile der Flucht aus Daligar leider nicht mehr entziffern und weiß daher selber nicht, was ihn noch erwartet.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht eines Beobachters, der die Geschichte des Yorsch erzählt und daher ausschließlich das berichtet, was der junge Elf wahrnimmt.

Die Protagonisten sind sehr sympathisch, dabei aber leider nicht sehr facettenreich beschrieben. Eine Vorstellung wie die einzelnen Charaktere aussehen könnten gelingt kaum, hier macht mehr das Wesen die Protagonisten aus. Yorsch ist nicht das, was der Leser vielleicht von einem Elf erwartet, ein noch sehr kleines Kind, das sich sehr von den Menschen unterscheidet. Aus der Sicht eines Menschen, macht er viele Sachen sehr kompliziert wenn nicht sogar falsch. Denkt der Leser aber etwas nach, kann er doch schnell zu einem anderen Urteil kommen. So kommt es dazu, dass der Leser mit diesem kleinen Kerl schnell weint, über seine Art lacht und seine Gefühle teilt. Dieses geht auch Yorschs menschlichen Freunden so, mit ihnen kann man sich sehr gut identifizieren. Yorschs Zauber erliegt daher jeder.

Das Cover ist wirklich sehr schön gestaltet, in Grüntönen gehalten ist eine fantastische Landschaft zu sehen, im Vordergund ein Elf und ein Drache. Der Titel ist in silberner Farbe geschrieben und mit Spotlack hervorgehoben.

Fazit

Silvana De Mari hat mit Der letzte Elf ein zauberhaftes Buch, über Freundschaft, Glück aber auch Verlust geschrieben. Die Geschichte ist einfach als zauberhaft und wundervoll zu bezeichnen. Auch die übermittelten Werte können hier punkten.

Der letzte Elf ist ein Buch, das seine junge Zielgruppe genauso zu verzaubern vermag wie auch den erwachsenen Leser des Genres Fantasy. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung.

Autor

Silvana De Mari lebt mit ihrer Familie und einem riesigen Hund nahe Turin. Sie arbeitete als Ärztin in Italien und Afrika, bevor sie sich zur Psychotherapeutin ausbilden ließ. Nachdem sie schon kürzere Texte in Zeitschriften publiziert hatte, landete sie mit ihrem ersten Kinderbuch „Der letzte Elf“ einen sensationellen weltweiten Erfolg.

Taschenbuch: 367 Seiten
Originaltitel: L’ultimo Elfo
Übersetzer: Barbara Kleiner
Vom Verlag empfohlenes Alter: 11 – 12 Jahre
ISBN-13: 978-3570134788
www.randomhouse.de/cbjugendbuch

Autorin der Rezension: Nadine Warnke

Marzi, Christoph – Grimm

_Was wäre wenn … _die alten Mythen und Märchen Wirklichkeit wären?

„Es war einmal …“, so begannen die Märchen stets, die Vesper Gold und ihre Schwester immer von ihrem Vater erzählt bekamen. Zum Abschluss immer die Worte „Mädchen, weicht vom Wege nicht!“. Mittlerweile ist die große Schwester tot und nach der Scheidung der Eltern ist die 17-jährige Vesper mit ihrer Mutter von Berlin nach Hamburg gezogen.

An einem düsteren Herbsttag erfährt Vesper in den Nachrichten von dem Tod ihres Vaters, einem berühmten Regisseur. Wäre das nicht genug, steht Vesper am nächsten Tag als Vollwaise da, auch ihre Mutter kommt auf rätselhafte Weise plötzlich ums Leben.

Es geschehen merkwürdige Dinge in Hamburg und ganz Europa. Alle Kinder fallen zeitgleich in einen fünfminütigen, tiefen Schlaf, die Ärzte sind ratlos. In der folgenden Nacht haben alle Eltern dann einen gemeinsamen, schrecklichen Albtraum.

An diesem grauen Herbsttag melden sich die Vesper bekannten Märchen mit ganzer Kraft zurück. Wölfe und andere märchenhafte Wesen tauchen auf und verfolgen sie. Für Vesper die einen geheimen Schlüssel von ihrem Vater bekam beginnt ein düsteres und geheimnisvolles Abenteuer. Ihr zur Seite stehen der geheimnisvolle Jonathan Andersen und der junge Leander Nachtsheim.

_Kritik_

Mit |Grimm| erzählt Christoph Marzi Märchen einmal anders. Nicht romantisch verklärt, sondern eher düster und unheimlich, werden die einzelnen Figuren der Märchen und Mythen hier beschrieben.

Dem facettenreichen Schreibstil des Autors kann der Leser gut folgen. Christoph Marzi beschreibt die Orte der Handlung sehr genau und ausführlich. Einerseits fällt dem Leser die bildliche Vorstellung dadurch sehr leicht, allerdings kommt es dadurch teilweise zu Längen und die Handlung lässt auf sich warten. Dies stoppt den Lesefluss aber kaum. Der Spannungsbogen ist sehr intelligent und präzise eingebaut und aufgrund dessen bleibt der Leser bei der Stange.

Eine wichtige Rolle in |Grimm| spielen die Märchen der Gebrüder Grimm und eine interessante Idee, wie es zu diesen Geschichten gekommen sein könnte. Die liebenswürdigen Figuren der Märchen stellen sich hier dann mal ganz anders dar, und wie es dazu gekommen ist, diese zu „erfinden“ und aufzuschreiben, ist ein interessanter Gedanke. Auch kombiniert der Autor wieder einmal geschickt Fakten mit Fiktion. Dem Leser, der auch mal hinter die Kulissen schaut, wird so manche Überraschungen geboten.

Einmal spielt der Roman im bekannten Hamburg, die Protagonisten kommen rätselhaften Todesfällen auf die Spur und in ganz Europa kommt es zu merkwürdigen Vorfällen. Mit Fortschreiten der Geschichte wird erst einmal alles noch viel undurchsichtiger und mysteriöser. Erst in der Welt der Märchen und der Schneekönigin schlüsselt sich dann alles auf.

Befremdlich mag dabei wirken, dass die Bevölkerung trotz der seltsamen Vorgänge, gerade bei den schlafenden Kindern, so ruhig bleibt. Etwas mehr Aufregung, Verzweiflung oder gar Panik seitens der Bevölkerung wäre realistischer gewesen.

|Grimm| wird aus der Perspektive eines Beobachters erzählt, der sich vor allem auf Vesper Gold konzentriert. Allerdings lässt er andere wichtige Figuren wie Jonathan Andersen und Leander Nachtsheim durchaus zu Wort kommen, sodass man diese auch kennen lernt, selbst wenn Jonathan Andersen sehr rätselhaft bleibt.

Auch die Protagonisten sind sehr facettenreich und detailliert dargestellt, manche bleiben trotzdem zwar erst einmal sehr rätselhaft, dieses tut dem Spannungsbogen allerding sehr gut, möchte der Leser doch wissen, wie diese Protagonisten zu all dem stehen. Vesper Gold ist klar gezeichnet und wirkt sehr sympathisch, sie hat eine Menge Eigenschaften, die sehr positiv sind. Sie kümmert sich um andere, ist mutig und gibt nicht so leicht auf. Diese Eigenschaften teilt auch Leander Nachtsheim, der auf seine Art punkten kann. Geheimnisvoll kommt Jonathan Andersen daher, gehört dieser Charakter zu den wirklich Guten oder führt er etwas im Schilde? Dies bleibt lange schleierhaft und somit ist er ein sehr interessant konzipierter Charakter. Die weiteren Figuren sind sehr blass dargestellt, erst zum Ende hin erfährt der Leser, was diese wirklich wollen und warum einige Ereignisse passiert sind.

Die Covergestaltung von |Grimm| kann man nur als gelungen bezeichnet. In goldenen Käfigen sind die Märchen gefangen. Vor blauem Hintergrund sind Titel und der Autor genannt, der Titel ist dabei mit Spotlack hervorgehoben. Der Buchrücken ist in Rot gehalten und passend zum Cover sind auch hier Autor und Titel genannt. Mit 560 Seiten ist das Buch recht dick und zusammen mit der Ausstattung seinen Preis wert.

_Fazit_

Mit |Grimm| hat der Autor Christoph Marzi mal wieder einen wunderbaren Fantasyroman geschrieben, der durch interessante Ideen und liebenswürdige Charaktere sowie einer einzigartigen Atmosphäre überzeugt.

Das Buch liest sich sehr flüssig und kann mit einer Menge Spannung aufwarten. Lediglich das Ende ist etwas kurz gehalten.

|Grimm| von Christoph Marzi bekommt von mir trotz winziger Schwächen eine klare Leseempfehlung für alle, die durch Märchen, Mythen und Fantasy zu begeistern sind.

_Autor_

Christoph Marzi, Jahrgang 1970, wuchs in Obermending nahe der Eifel auf, studierte in Mainz und lebt heute mit seiner Familie im Saarland. Mit dem sensationellen Erfolg seiner Trilogie um die |Uralte Metropole| („Lycidas“, „Lilith“ und „Lumen“) hat er sich einen festen Platz als deutscher Fantasy-Autor erobert.

|Gebundene Ausgabe: 560 Seiten
ISBN-13: 978-3453266612|
[www.heyne.de]http://www.heyne.de

_Nadine Warnke_

_Christoph Marzi bei |Buchwurm.info|:_
[„Lycidas“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1081
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[„Lumen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3036
[„Malfuria“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3398
[„Malfuria – Die Hüterin der Nebelsteine“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4167
[„Fabula“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4503
[„Somnia“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5446