Alle Beiträge von Annabel Lutz

Sharon Ashwood – Seelenkuss (Dark Magic 3)

Dark Magic-Reihe:_

Band 1: „Hexenlicht“
Band 2: „Vampirdämmerung“
Band 3: „Seelenkuss“
Band 4: „Höllenherz“

Ashe Carver, Monsterjägerin,_alleinerziehende Mutter einer zehn Jahre alten Tochter und ihrer Magie beraubte Hexe, hat alle Hände voll zu tun. Sie muss nicht nur einem Gericht beweisen, dass sie eine gute Mutter ist, sondern auch Job und familiäre Pflichten füllen das Leben der Vampirjägerin aus.

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Nick Lake – Der Novize des Assassinen

Die Blood Ninja-Trilogie:

Band 1: „Der Novize des Assassinen“
Band 2: „Das Blut des Assassinen“
Band 3: – geplant –

Vampire tummeln sich seit einigen Jahren munter in der fantastischen Belletristik. Die Fürsten der Dunkelheit beißen und kämpfen sich flugs durch alle Zeitzonen. Mal sind die Blutsauger in der Ausbildung, manchmal mimen sie den versnobten Gentleman, und genauso oft haben sie alle „Menschlichkeit“ verloren und vegetieren wie Tiere inmitten einer fast untergegangen Zivilisation.

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Thilo Corzilius – Ravinia

Die 16 Jahre alte Lara McLane lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Großvater Henry McLane in Edinburgh. Ihre Eltern verstarben, als Lara noch ein sehr kleines Kind war, und so fehlt Lara, obwohl ihr Großvater ihr möglichst viele Fragen beantwortet, der richtige Bezug zu ihren Eltern.

An ihrem 16. Geburtstag bekommt sie von ihrem lebenslustigen Großvater neben einem MP3-Spieler auch einen geheimnisvollen Schlüssel geschenkt. Diesen erhält sie mit den Worten: „Betrachte dies hier als Möglichkeit“ und „Du wirst schon herausfinden, zu was dieser Schlüssel taugt“.

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Sarah Blakley-Cartwright / David Leslie Johnson – Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond

Es war einmal …

Die Bewohner des Dorfes Daggorhorn leben in Angst und Schrecken. Seit unzähligen Jahren bedroht ein Werwolf die Bewohner des Dorfes und tötete schon unzählige Menschen. Das Morden endete erst als die Bewohner angefangen haben jeden Monat ein Tier zu opfern.

Eines Vollmonds-Nachts sind die Eltern von Valerie an der Reihe ein Tier zu opfern und geben die geliebte Ziege von Valerie her. Diese wird im Wald angebunden und des Nachts schleicht Valerie sich in den Wald, um ihre Ziege zu retten und blickt dem Wolf in die Augen …

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Annette McCleave – Gefährlich wie ein Engel (Wächter der Seelen 1)

Wächter der Seelen:

Teil 1: „Gefährlich wie ein Engel“
Teil 2: „Verlockend wie ein Dämon“
Teil 3: „Zärtlich wie ein Krieger“

_Vor Jahrhunderten lebte Lachlan MacGregor_ glücklich mit seiner Familie in den schottischen Highlands. Bis zu dem Tag, als er durch eine falsche Entscheidung das Leben seines Clans und seiner Familie aufs Spiel setzt und er selbst stirbt.

Nach dieser Tat wird er zum Wächter der Seelen, diese waren nicht böse genug, um in der Hölle zu landen, haben aber auch eine Sünde begangen, die es ihnen nicht möglich macht in den Himmel zu kommen. So müssen die Wächter der Seelen sich bewähren und der Herrin des Todes dienen. Die Wächter der Seelen begleiten die Seelen Verstorbener, je nach Reinheit der Seele, in den Himmel oder die Hölle. Seit 400 Jahren muss Lachlan nun gegen Dämonen kämpfen, die die Seelen für ihre finsteren Zwecke nutzen wollen.

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Nick Stone – Der Totenmeister

Wenn wir den Begriff Voodoo hören, so interpretieren wir immer schwarze Magie und Zombies, die seelen- und willenlos als Diener, Sklave jemandem dienen. Als Symbol fungiert oftmals eine sogenannte Voodoo-Puppe, die das Opfer darstellen soll und die durch dunkle Magie verhext, bzw. verflucht ist. Hier werden oftmals Fakten mit Fiktion kombiniert. Voodoo gibt es wirklich und es ist eine anerkannte Religion, die auf Haiti, in Afrika und auch in südlichen Teilen der USA aktiv praktiziert wird.

Durch die Sklaverei kam dieser Glauben, der auch für viele Magie beinhaltet – schwarze wie auch weiße, auf die westindischen Inseln. Voodoo ist aber keine „böse“ Religion, oder ein fanatischer Irrglaube, Voodoo beschäftigt sich auch viel mit Medizin, Trance und alternativen, natürlichen Heilverfahren. Inzwischen hat sich der Voodoo-Glauben in vielen Regionen mit den Glaubenslehren des Islams vermischt. Oftmals besonders in afrikanischen Staaten wird der christliche Glaube neben dem Voodoo-Kult praktiziert, und viele Menschen glauben dort an Gott genauso wie an ihre traditionellen Geister des Voodoos.

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Ulrike Schweikert – Das Antlitz der Ehre

Nach „Die Dirne und der Bischof“ folgt nun der zweite Teil um die Geschichte der Elisabeth, die Tochter, dem Bankert des Fürstbischofs Johnann II von Brunn zu Würzburg.

_Inhalt_

Würzburg 1430: Nach dem Mordanschlag auf Elisabeth, ihrer Amnesie und der Zeit, die sie als Dirne in einem „Frauenhaus“ ihren Körper verkaufte, ist die junge Frau eine förmlich andere geworden. Ihr gesamtes Weltbild, gerade die der sozialen Stellung einer Frau ist deutlich ins Wanken gekommen. Elisabeth, die nun Entbehrungen, Hunger und das Gefühl, ausgeliefert zu sein kennt, zeigt nun viel mehr Verständnis für die Frauen, die sie bisher keines Blickes gewürdigt hat.

Jeglichen Hang zu Luxusgütern, schönen Kleidern und ein sorgenfreies Leben, das sie als des Bischofs Tochter kennen- und auch lieben gelernt hat, sieht sie nun aus einer ganz anderen Perspektive. Doch die Zeit als „Dirne“ hat auch noch andere Spuren hinterlassen. Spuren, die ihr Innerstes selbst berühren und sie nicht zur Ruhe kommen lassen.

Ihren Verlobten Albrecht von Wertheim hat sich Elisabeth noch nicht anvertraut. Er würde dies nicht nachvollziehen können und würde sich wahrscheinlich voller Ekel von ihr distanzieren. Es scheint, als hätte sich die ganze Welt gegen sie verschworen, denn auch ihr Vater verliert an Macht und Einfluss.

Fürstbischoff Johnann II. von Brunn wird abgesetzt und muss seinen Sitz, die Marienburg, und sein Amt aufgeben. Die Stadt Würzburg hatte genug von dem verschwenderischen Lebensstil seines Kirchenfürsten und handelte dementsprechend konsequent. Zu hoch waren die Schuldenlast und die Anzahl der Verpfändungen, sodass auch das Bistum in der Kritik stand.

Doch der Schein trügt, denn nun entbrennt ein gnadenloser Kampf um die Macht in der Region und Elisabeth wird ein wichtiger Spielball zwischen den Kontrahenten. Neben den Kirchen- den Landes- und noch viel wichtiger, den persönlichen Interessen steht sie zwischen ihrem Verlobten Albrecht, etwaigen Nachfolgern und ihrem eigenen Vater. Von seinem Exil auf Burg Zabelstein aus, plant der ehemals mächtige und noch immer sehr einflussreiche Bischof seine nächsten Schritte. Und das Schicksal seiner eigenen Tochter in seiner Hand, kann für seine politischen Ränkeschmiede von hohem Wert sein …

_Kritik_

„Das Antlitz der Ehre“ von Ulrike Schweikert ist ebenfalls im Verlag blanvalet erschienen.
Die Autorin, die enorm viel Wertt auf gute Recherchearbeit legt, gerade in einem historischen Roman, ist hier wieder einmal betont zu loben. Fakten und Fiktion um den lebens- und wahrscheinlich sehr weltlichen und liebeshungrigen Bischoff Johann II. von Brunn, erzählt sie hier geschickt und mit viel Präzision, was die politischen Konflikte angeht. Und genau diese politischen Intrigen sind der größte Schwachpunkt in diesem Roman.

„Das Antlitz der Ehre“ ist bei Weitem leider nicht so spannend wie bei „Die Dirne und der Bischof“, in der Elisabeth die Hauptrolle spielte und in der die Autorin eine facettenreiche und vielseitige Welt beschrieb. Allein die Konzeption der Charaktere wird hier nur eindimensional und farblos geschildert. Johann II. von Brunn hebt sich aber hier deutlich von den anderen ab. Eigentlich geht es hier nur um Politik, um Einfluss und Macht, sodass Elisabeth und selbst ihr Verlobter nichts anderes sind, als wichtige, aber durchaus austauschbare Figuren auf einem Schachbrett.

„Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt“, ein Credo, das für Johann II. von Brunn längst schon zum Lebensmotto und -inhalt geworden ist. Elisabeth transformiert allerdings zu einer Randfigur in diesem Politikum, sicherlich ist sie sich im Grunde selbst treu geblieben, aber der Macht der einflussreichen Fürsten kann sie nichts entgegensetzen und von Durchsetzen reden wir an dieser Stelle erst gar nicht.

Der Leser wird schon nach wenigen Seiten feststellen, dass der Band viel schwächer ist, als der erste. Die Richtung dieser Geschichte ist schnell erkannt und in den vielen Dialogen geht es immer nur um die Macht in der Stadt Würzburg. Vom gesellschaftlichen und sozialen Leben einer Frau im Mittelalter bekommt man geradezu nichts mit. Konflikte hin oder her – Spannung sieht anders aus, die sucht man hier leider vergebens. Auch sollte man nicht zu „Das Antlitz der Ehre“ greifen, ohne den ersten Band „Die Dirne und der Bischof“ gelesen zu haben. Die Charaktere sind komplex, zudem natürlich noch die gewissen Abhängigkeiten hier eine große Rolle spielen, und ohne eine gewisse Vorkenntnis bleibt sonst vieles unbeantwortet auf der Strecke.

Zu loben allerdings ist die bildliche und gute Sprache der Autorin, die einfach und plastisch erzählt, auch wenn sie sich hier manchmal richtiggehend verrennt. Im Epilog und im Kapitel: Dichtung und Wahrheit – erklärt die Autorin die historischen Hintergründe, sodass diese mit der Kombination des Glossars und einer abschließenden Danksagung ein professionelles Ende findet.

_Fazit_

Historische Romane sollen unterhalten, sicherlich kann auch Politik unterhaltsam erzählt werden, doch leider verliert Frau Ulrike Schweikert mit der Figur ihrer Elisabeth ihre spannende Präsenz in dem Titel.

Die junge Frau wirkt hilflos, deplatziert und ist einfach eine Statistin, in einem perfiden Spiel um die politische Macht in Würzburg. „Das Antlitz der Ehre“ hätte ein eigenständiger Roman werden sollen, ohne eine Protagonistin, die hier überflüssig ist, denn die Persönlichkeit des Bischofs, glaubt man der Autorin und den historischen Fakten, gibt genug Potenzial für ein spannendes politisches Drama.

Dass Ulrike Schweikert eine sehr gute Autorin ist, die zweifelsfrei ihre Heldinnen spannende Abenteuer und Dramen bestehen lässt, steht außer Frage. Auch wenn dieser Roman der schwächste war, den ich bis dato gelesen habe, freue ich mich auf einen weiteren historischen Roman von ihr, den ich dann bestimmt gerne wieder lesen werde.

Die Erben der Nacht:

01 – „Nosferas“
02 – „Lycana“
03 – „Pyras“
04 – „Dracas“

Hardcover: 480 Seiten
ISBN-13: 978-3764503178
www.randomhouse.de/blanvalet

Blazon, Nina – Ascheherz

_Summer ist ein junges Mädchen_, das keinerlei Erinnerung an ihr Leben hat. So begann ihr, wie sie es nennt, „Katzenleben“ vor knapp eineinhalb Jahren.

Seitdem ist die junge Schauspielerin und Tänzerin auf der Flucht. In ihren Träumen macht ein Blutmann Jagd auf Summer, um sie zu töten. Dieser düstere Mann macht Summer große Angst, auch wenn sie keinerlei Erinnerung hat, warum dies so ist.

Seit Kurzem befindet Summer sich in Maymara, einer Stadt am Meer und hat sich der Theatergruppe von Mort angeschlossen. Sie ist so glücklich, wie sie es unter ihren Umständen sein kann, bis sie bei einer Vorstellung die Handschuhe des Blutmanns sieht. Summer erschrickt zu Tode und ihre Zeit ist wieder einmal gekommen, um Hals über Kopf zu fliehen.

Auf ihrer Flucht wird Summer von einem jungen Mann namens Anzej gerettet und dieser überzeugt Summer davon, sich ihm anzuschließen. Anzej kommt aus den Nordlanden und ist auf dem Weg in seine Heimat, die er sehr vermisst.

Summer schließt sich Anzej an und neben der Reise in sein Land, begibt die junge Frau sich auf die Reise zu ihrer eigenen Vergangenheit.

_Kritik_

Mit „Ascheherz“ hat die Autorin Nina Blazon wieder einen großartigen Fantasyroman geschrieben, der von der breiten Masse erfreulicherweise deutlich abhebt.

Der Einstieg in den Roman ist anfangs recht stockend. Das Theater und auch das Stück, in dem Summer eine Rolle spielt, werden sehr ausführlich beschrieben, spielen aber im weiteren Verlauf der Geschichte keine Rolle mehr.

Fahrt nimmt der Roman ab dem Erkennen, dass Summer wieder einmal der Blutmann auf die Spur gekommen ist, auf. Der Schock darüber und auch der Verlust den Summer erleidet, wird dem Leser deutlich nahegebracht. Die Autorin beschreibt sehr glaubwürdig, wie ihre Protagonistin unter ihrem Schicksal leidet, keinerlei Erinnerung an die eigene Vergangenheit zu haben und aus rätselhaften Gründen verfolgt, ist Summers Schicksal nicht leicht.

Schon dadurch, dass der Leser, wie auch Summer nicht weiß, warum sie verfolgt wird und welche Tat dem zugrunde liegt, baut sich ein konstanter Spannungsbogen auf. Dieser flacht auch nicht ab, als einige der Geheimnisse gelüftet werden, diese geben dem Leser erneut Rätsel auf, die geklärt werden wollen. Die Autorin hält sich durch die Geschichte an ihren originellen Plot und auch die Nebengeschichten und Rückblenden ergänzen diesen perfekt. Fesselnde Spannung, mystische Elemente und auch eine zarte Liebesgeschichte finden ihren Platz in „Ascheherz“ und wirken sehr überzeugend und realistisch.

Aus der Sicht eines Beobachters, der sich auf Summer konzentriert, wird die Geschichte erzählt, die Spannung wird schon dadurch erhalten, dass auch der Erzähler nie mehr preisgibt, als Summer zum jeweiligen Zeitpunkt weiß.

Mit ihrem leicht verständlichen und doch ausführlichen Schreibstil beschreibt Nina Blazon die Welt, die sie geschaffen hat, so lebendig, dass kaum Fragen offenbleiben. Jedes Wesen, Gebäude und auch die Landschaft werden unter Nina Blazons Feder so perfekt beschrieben, dass beim Lesen vor dem inneren Auge keine Fragen offenbleiben. Trotzdem verrennt sich die Autorin nicht in den Beschreibungen, sondern gibt auch der Handlung den entsprechenden Raum, sich zu entfalten. Mit ihrem atmosphärisch dichten Stil spricht die Autorin die Sinne des Lesers an.

Auch die unterschiedlichen und individuellen Figuren werden sehr greifbar und glaubwürdig erzählt. Jede hat etwas, was sie zu ihren Handlungen treibt, um das zu erreichen, was das Ziel des jeweiligen Charakters ist. Leicht fällt es, durch die präzise Beschreibung des Aussehens der Charaktere, sich diese bildlich vorzustellen, und auch die Charaktereigenschaften und Entwicklungen der Figuren kommen hier nicht zu kurz. Die Beziehungen zwischen den Protagonisten sind dagegen nicht sofort klar, diese schlüsseln sich aber im Verlauf der Handlung auf, und am Ende bleibt auch hier keine Frage ungeklärt.

„Ascheherz“ ist ein gebundener Roman, der ein zauberhaft schönes Cover hat. In hellen blau-lila Tönen gehalten, sieht man das Gesicht einer jungen Frau, deren Mund durch einen blauen Schmetterling verdeckt ist. Dieses passt sehr gut zum Plot des Buches.

_Fazit_

Mit „Ascheherz“ hat die Autorin Nina Blazon einen wirklich fantastischen Roman geschrieben, der sich unter anderem mit dem Thema „Tod“ auseinandersetzt. Trotz des etwas ungewöhnlichen Einstiges, fesselt dieser schnell. Auch, dass er sich deutlich von der breiten Masse der momentanen Fantasyliteratur abhebt, macht „Ascheherz“ zu etwas Besonderem.

Jungen sowie jung gebliebenen Lesern des Genres „Fantasy“ und „Mystik“ kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Eine spannende, mystische Geschichte und eine zarte Liebe erwarten hier den Leser.

_Autorin_

Nina Blazon verbrachte die Kindheit und ihre Jugendzeit in Bayern. Nach dem Studium der Fächer Germanistik und Slawistik an der Universität Würzburg unterrichtete sie als Lehrbeauftragte an den Universitäten Tübingen und Saarbrücken und arbeitete unter anderem für die Cuxhavener Nachrichten und weitere Tageszeitungen sowie als Werbetexterin. Für ihren Fantasyroman „Im Bann des Fluchträgers“, dem ersten Teil der „Woran“-Saga, erhielt sie 2003 den Wolfgang-Hohlbein-Preis. Auf ihrer Homepage befasst sie sich außerdem mit anderen Geschichten und Schriftstellern (u. a. Wolfgang Hohlbein), die sie vorstellt, indem sie ihnen fünf Fragen stellt. Nina Blazon lebt mit ihrer Familie in Baden-Württemberg und betätigt sich nebenbei auch noch als Übersetzerin. (Quelle: Wikipedia)

|Gebundene Ausgabe: 544 Seiten
ISBN-13: 978-3570160657|
[www.randomhouse.de/cbt]http://www.randomhouse.de/cbt

_Nina Blazon bei |Buchwurm.info|:_
[„Der Bund der Wölfe“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2380
[„Der Spiegel der Königin“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3203

|Woran-Saga|
Teil 1: [„Im Bann des Fluchträgers“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2350
Teil 2: [„Im Labyrinth der alten Könige“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2365
Teil 3: [„Im Reich des Glasvolks“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2369

[„Die Rückkehr der Zehnten“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2381
[„Der Maskenmörder von London“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3983

|Die Taverne am Rande der Welten|
Teil 1: [„Reise nach Yndalamor“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3463
Teil 2: [„Im Land der Tajumeeren“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3980
Teil 3: [„Das Königreich der Kitsune“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4725

[„Die Sturmrufer“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4180
[„Faunblut“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5463
[„Die Königsmalerin“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5207
[„Schattenauge“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6275

Suzanne Collins – Tödliche Spiele (Die Tribute von Panem 1)

Im Auftaktband „Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele“ erzählt Suzanne Collins von einem zerstörten Nordamerika in einer düsteren Zukunft. Kriege und Hungersnöte haben das Land zerstört, die überlebenden Menschen leben in Distrikten. Jeder der zwölf Distrikte hat etwas Besonders an sich und konzentriert sich auf seine produktive Stärke. Es gibt einen Distrikt, der sich auf Bergbau spezialisiert hat, ein anderer widmet sich ganz der Landwirtschaft, der nächste der technischen Produktion von elektronischen Gütern oder Waffen.

Panems 13. Distrikt wurde vom „Kapitol“, dem imperialen Machtzentrum, zerstört. In diesem Distrikt rebellierten die Einwohner gegen das Regime, und es rächte sich, indem der Distrikt ausgelöscht wurde. Das Exempel verfehlte seine Wirkung nicht, die anderen Distrikte verstanden die Warnung, dass Rebellion im Keim erstickt wird. Doch auch die verbliebenen Distrikte mussten von nun an ihren Tribut an das „Kapitol“ mit einem Blutzoll entrichten, denn kurz nach der Zerstörung des 13. Distrikts wurden die „Hungerspiele“ ins Leben gerufen.

Nun müssen Jahr für Jahr die zwölf Distrikte zwei „Tribute“ – Jugendliche im Alter zwischen zwölf und achtzehn Jahren – in einer großen Arena auf Leben und Tod gegeneinander kämpfen lassen. Den Überlebenden und dessen Familie erwartet dann ein erfülltes und sicheres Leben, kein Hunger, keine Angst – reich und berühmt für den Rest des Lebens. Auf die anderen warten nur der Tod und unglückliche Familien, die ihre Kinder in einer Unterhaltungsshow verloren haben. Die „Hungerspiele“ werden rund um die Uhr live im nationalen Fernsehen übertragen. Der Kampf, die Angst, die Verzweiflung und der grausame Tod werden den Zuschauern und natürlich auch den Angehörigen live vor Augen geführt.

Als Prim, die jüngere Schwester von Katniss, aus dem 12. Distrikt ausgelost wird, stellt sich Katniss vor ihre Schwester und nimmt ihren Platz als Freiwillige ein. Als männlicher Part des Distrikts wird Peeta, der Sohn des hiesigen Bäckers, ausgelost. Die anderen jugendlichen Tribute kennt das Duo nicht. Katniss, die immer für ihre Familie die Versorgung übernommen hat, indem sie Kleintiere jagte, rechnet sich keine großen Chancen auf einen Sieg aus.

In der Vorbereitungszeit gibt es Trainingseinheiten und die Chance für die Tribute, ihre Fähigkeiten auszubauen. Als Mentoren für die ausgelosten Tribute fungieren ehemalige Sieger der Hungerspiele. Es ist ein Medienspektakel, und genauso, wie sich Sponsoren für die kämpfenden Jugendlichen einfinden, werden hier auch Wetten darüber abgeschlossen, wie die diesjährigen Hungerspiele ausgehen werden. Interviews mit den Tributen und eine Zurschaustellung der Kombattanten dienen der Unterhaltung. Die Diktatur überlässt nichts dem Zufall, alles dient nur dazu, die Macht des Kapitols zu präsentieren. Ihre Spielmacher, die sich die Fallen in der Arena einfallen lassen, um das Publikum zu begeistern, verstehen ihr tödliches Handwerk.

Als die tödlichen Spiele beginnen, muss Katniss in der Arena entweder töten oder sie wird getötet …

Kritik

Auch wenn „Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele“ ein Buch für Jugendliche ist und so vor allem die Zwölf- bis Sechzehnjährigen ansprechen soll, ist es doch mehr als eines unter vielen ähnlich gelagerten Jugendbüchern und schlägt eine deutlich andere Gangart an.

Die Thematik, die Suzanne Collins aufgreift, ist vielschichtig und spiegelt auch unsere Gesellschaft wider. Die Macht der Medien, Manipulation und Unterdrückung finden hier ebenso ihren Platz wie ethische und moralische Werte, Pflicht- und Mitgefühl gegenüber anderen, vor allem schwächeren und benachteiligen Personen. Der Roman erzählt primär die spannende und sehr ergreifende Geschichte von Katniss und Peeta, aber auch die durchaus zahlreichen Nebenfiguren haben ihren bemerkenswerten Auftritt und bleiben dem Leser auch nach dem literarischen Tod noch lange im Gedächtnis.

Die Story wird ausschließlich aus der Perspektive von Katniss geschildert. Der Leser hat nun die Möglichkeit, Katniss‘ Weg in die Arena mitzuerleben, so dass ihre Emotionen sehr greifbar und realistisch nachklingen, wenn sie von ihrer Angst und Verzweiflung erzählt, aber auch ihrer Wut freien Lauf lässt. Die Sympathie für ihre Figur entwickelt sich im Laufe der Handlung, und auch ihre persönliche Entfaltung ist nachvollziehbar, auch wenn Katniss oft unsicher und naiv wirkt. Peeta verhält sich zunächst zurückhaltend, aber seine Persönlichkeit birgt starkes Potenzial, und es dauert nicht lange, bis seine Fähigkeiten an die Oberfläche drängen. Er weiß, was er tut, und er spielt in der Arena nach seinen eigenen Regeln.

Spannung sowie viel Raum für Gesellschaftskritik und einen Ausblick in eine nicht allzu ferne Zukunft versprechen ein außergewöhnliches Lesevergnügen. Menschliche Abgründe und ein perverser Voyeurismus, aber auch bedingungslose Liebe sowie Verantwortung gegenüber anderen sind der Tenor des Romans. Die Hungerspiele sollen den Einwohnern der Distrikte aufzeigen, wo sie in einer totalitären Gesellschaft stehen. Einschüchterung, Angst und Brutalität sind die Noten dieser grausamen Melodie, aber auch in dieser Dunkelheit flammt am Ende ein Hoffnungsfunke auf, denn Katniss ist nicht gewillt, sich kontrollieren und manipulieren zu lassen. Doch ihre Entscheidung wird Folgen haben, die sie sich zunächst nicht ausmalen kann. Entscheidungen schlagen immer Wellen, und selbst wenn man vor den Konsequenzen davonläuft, werden sie einen immer wieder ein- und überholen.

„Brot und Spiele“ verlangen nach einer blutigen Show, doch die Autorin verzichtet auf detailreiche Beschreibungen der Tötungen. Zwar fließt hin und wieder Blut, doch die Autorin umschifft diese Klippe und konzentriert sich auf die Emotionen von Katniss und den anderen Tributen. Actionreich ist „Die Tribute von Panem“ nur phasenweise, doch auch die Vorbereitungen für den finalen Kampf in der Arena sind spannend und der Leser erhält einen Überblick über die Fähigkeit und Talente der anderen Kandidaten.

Suzanne Collins Erzählstil ist äußerst pragmatisch zu nennen. Der Aufbau ihrer Sätze ist zumeist kurz und anfangs gewöhnungsbedürftig. Ich hätte mir manchmal mehr Erklärungen zu einzelnen Situationen und Szenen gewünscht, oftmals mangelte es mir an Details, zu schnell wechseln die Szenen. Auch die Vergangenheit Panems, die Entwicklung der Distrikte, die Macht des Kapitols, die früheren Kriege in Nordamerika sowie die Erklärung der anderen Distrikte bleiben (noch) im Verborgenen. Zudem wäre es vorteilhaft gewesen, wenn der Roman nicht nur aus der Sicht von Katniss erzählt worden wäre, sondern vielleicht auch die Perspektive der Zuschauer, der Angehörigen der Kandidaten und zuletzt der Spielmacher berücksichtigt worden wäre. Diese eindimensionale Perspektive ist zwar spannend, aber nicht sonderlich informativ gewählt.

Fazit

„Die Tribute von Panem . Tödliche Spiele“ ist der erste Roman einer geplanten Trilogie von der Autorin Suzanne Collins. Selten habe ich einen Jugendroman gelesen, der sich so ernsthaft mit gesellschaftlichen Themen befasst und zugleich eine Spannung entwickelt, der man sich nur schwerlich entziehen kann. Suzanne Collins versteht ihr Handwerk, und nach Ende des ersten Teils wird man es nicht vermeiden können, gleich den zweiten Band zur Hand zu nehmen, in dem das Schicksal von Katniss fortgeführt wird.

Emotional und spannend, regt der Roman auch zum Nachdenken an. Zwischen den Zeilen wird so mancher Gedanke transportiert, und auch die bei Jugendlichen oft von hormongelenkten Emotionen durcheinandergewirbelte Welt lässt es zu, dass sich der junge Leser gut mit Katniss oder Peeta identifizieren kann. In „Die Tribute von Panem“ verschwimmen die Grenzen zwischen Gefühl und Verstand, und wie so oft liegt in der Liebe die Antwort zu allen Fragen.

Dieser Roman verdient in der Summe ein Platin-Prädikat und wird sich neben den Bestsellerlisten in so mancher Diskussion wiederfinden. Ein Jugendbuch, das Spannung verspricht und nicht damit enttäuscht, und zudem noch viel Potenzial für Diskussionen und eigene Gedanken einbringt – was will man mehr? Ganz klar: Mit Sicherheit den zweiten Teil lesen – „Die Tribute von Panem. Gefährliche Liebe“.

_Die Autorin_

Suzanne Collins (* 1962 in New Jersey) ist eine in Connecticut ansässige Autorin für Cartoons und Kinder- und Jugendliteratur. Collins schreibt seit 1991 sehr erfolgreich für das US-amerikanische Kinderfernsehen. Mit den Abenteuern von Gregor und seiner kleinen Schwester Boots veröffentlicht sie seit 2003 ihre ersten eigenen Kinderbücher, die in den USA schon bald auf Empfehlungslisten für Kinderliteratur erschienen und bereits in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Collins wurde für „Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele“ mit dem |Buxtehuder Bullen| 2009 ausgezeichnet und für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2010 nominiert.

Originaltitel: The Hunger Games 1. The Hunger Games
Aus dem Amerikanischen von Peter Klöss und Sylke Hachmeister
414 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Empfohlen ab 14 Jahren
ISBN-13: 978-3-7891-3218
https://www.oetinger.de/die-tribute-von-panem

Karen Rose – Todesspiele

Schon in den ersten beiden Teilen von Karen Rose – „Todesschrei“ und „Todesbräute“ drehte sich die Handlung um die Familie Vartanian. In „Todesschrei“ mordete Simon Vartanian für seine Interpretation von Kunst und im zweiten Teil der Trilogie musste sich Daniel Vartanian seinen Ängsten nun endlich stellen und zurück nach Dutton, seinem Geburtsort und dem Sitz seiner Familie, kommen.

Zwar wurde Daniel in der letzten Zeit nicht mit den Taten Simons konfrontiert, doch es ist so, als würde der Schatten Simons noch immer auf ihm und seiner Schwester Susannah lasten. Dass man zwar seiner Vergangenheit für eine bestimmt Zeit den Rücken kehren und quasi weglaufen kann, aber diese einem wie ein lästiger Fluch auf immer begleiten wird, das merkt auch Susannah Vartanian schnell, Staatsanwältin und selbst Opfer ihres Bruders Simon und seiner grausamen Clique, die die kleine Stadt Dutton jahrelang mit ihren Vergewaltigungen in Atem gehalten halt.

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Paul Hoffman – Die linke Hand Gottes

Thomas Cale ist Novize und lebt in der Ordensburg der „Erlösermönche“. Auch wenn sie Gott – dem „Erlöser“ – dienen, so ist die Botschaft, die sie überbringen, meistens nicht die des Friedens, denn sie sind eher Gesandte des Todes.

Das Leben für die vielen Jungen ist äußert unbarmherzig. Der Kriegerorden kennt so etwas wie Gnade und Erbarmen nicht. Ihre Ausbildung ist voller Enthaltsamkeit, dafür regiert die Gewalt hinter den Klostermauern. Schon von Kindesbeinen an wird ihr Willen systematisch gebrochen, um sie später als Kriegsmaschinen gegen die Antagonisten einzusetzen: Ketzer und Abtrünnige vom wahren und einzigen Glauben an den göttlichen „Erlöser“.

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Peter V. Brett – Das Lied der Dunkelheit

Wann verliert ein Schrecken an Bedeutung? Wie kann man die Angst besiegen, die einen fast lähmt und daran hindert, sich zu wehren? Stehen wir uns manchmal selbst im Weg? Kann es sein, dass das Sprichwort „Angriff ist die beste Verteidigung“ doch zutrifft?

Mut zu beweisen, auch wenn der Gegner oder das Hindernis übermächtig erscheint, kann dumm oder fahrlässig sein, vielleicht überstürzt, aber meistens nicht unbedingt sinnlos. Den Mut zu haben, für sich und andere die Dunkelheit zu bekämpfen und damit den Funken für ein kleines bisschen Hoffnung zu schlagen, aus dem ein reinigendes Feuer entstehen kann, ist beachtenswert. Sind Kinder und Jugendliche dabei mutiger als Erwachsene, weil sie die Angst (noch) nicht realisieren können?

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Petra Reski – Mafia. Von Paten, Pizzerien und falschen Priestern

Im August letzten Jahres wurden vor der Duisburger Pizzeria Da Bruna sechs Italiener kaltblütig getötet. Es war mehr als ein bloßes Massaker, sondern ein kaltblütig ausgeführter Auftragsmord. Die Opfer stammten alle aus dem kleinen Dorf San Luca in Kalabrien, einem der Hauptsitze der Ndrangheta.

Aus Filmen meinen wir die Mafia sehr wohl zu kennen. Seit den „Pate“-Filmen von Francis Ford Coppola und der Fernsehserie „Allein gegen die Mafia“ glauben viele Bürger, über ein wenn auch heroisiertes Bild der ehrenwerten Gesellschaft zu verfügen. Man meint, die Mafia gehe uns nichts an, sei zwar ein immer aktuelles Thema in Italien und habe im restlichen Europa oder gar in Deutschland keine oder kaum Auswirkungen.

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Marc Levy – Kinder der Hoffnung

Frankreich, 1940. Das Land ächzt unter der Besatzung der Militärmacht Deutschland unter der Führung der Nationalsozialisten. Als Frankreich besiegt und ein Waffenstillstand vereinbart wurde, schlug die Geburtsstunde der Widerstandsbewegungen in Frankreich, der Résistance. Sie kämpfte gegen die deutsche Besatzungsmacht und kollaborierenden französischen Institutionen und auch gegen Sympathisanten innerhalb der Bevölkerung. Die Résistance war hervorragend und streng organisiert. Es gab innerhalb der Widerstandsbewegung kleinere operierende Gruppen, die Bahn- und Nachschubverbindungen sabotierten, Anschläge auf Soldaten und Offiziere verübten sowie Kasernen und Stützpunkte zerstörten.

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Pierre Bottero – Das achte Tor (Der Andere, Band 1)

Die Kinder- und Jugendliteratur ist seit dem Auftauchen Harry Potters wahrlich auferstanden, und nicht nur junge Menschen lesen sie gerne – auch der eine oder andere junggebliebene Erwachsene greift gerne zu dieser Literaturgattung, um ein Stück weit in die Welt der Fantasy einzutauchen.

Die Protagonisten sind meistens Kinder oder Jugendliche, die in einer Extremsituation über sich hinauswachsen und zauberhafte, teils unmenschliche Kräfte entwickeln, natürlich nur, um diese erwartungsgemäß für das Gute einzusetzen – so auch in dem phantastischen Jugendroman „Das achte Tor“ von Pierre Bottero.

Inhalt

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Martina André – Das Rätsel der Templer

Die Tempelritter hatten in der Zeit ihrer Epoche (1118 – 1312) erheblichen Einfluss auf die Königreiche in Europa. Der Orden der Templer vereinte das Rittertum mit der Gemeinschaft der Mönche. Die ursprüngliche Aufgabe des Ordens war es, die Handelswege in das gelobte Land für die Pilger und Händler zu sichern. Der Einfluss der Templer stieg, sie verliehen gegen Zinsen ihr Geld, nicht wenig profitierten davon auch die Adeligen, und selbst Königshäuser gehörten zu den Kunden dieser „Priesterschaft“.

Um ihre Finanzen zu organisieren und das Geld an jeder Stelle zentral zu verwalten, erschufen die Templer das so genannte Kreditwesen, das wir zum großen Teil auch noch in unserer Zeit, Jahrhunderte später wiederfinden. Selbst die Buchführung war in dieser Zeit mehr als fortschrittlich.

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Peter Hoeg – Das stille Mädchen

Peter Høeg, der Autor von „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“, hat seit langem kein neues literarischen Werk veröffentlicht.

Nach knapp zehn Jahren Pause hat der dänische Schriftsteller mit „Das stille Mädchen“ einen umfangreichen Roman vorgelegt, in dem eine ganz besondere Gabe, eine Wahrnehmung im Mittelpunkt steht. Wie schon bei Patrick Süskinds [„Das Parfum“ 3452 geht es um die starke Ausprägung eines Sinnes, in diesem Falle des Gehörsinns.

Wie auch bei „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“, handelt es sich hier um einen belletristischen Thriller. Verschiedene Kritiker des Buches haben den Literaturliebhabern unter uns viel versprochen. Die Erwartungen sind entsprechend hoch angesetzt.

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Marc Levy – Solange du da bist

Die Story

„Solange du da bist“ von Marc Levy spielt in der heutigen Zeit in San Francisco. Die junge Assistenzärztin Lauren verunglückt eines Tages mit ihrem Auto schwer. Die Unfallärzte schaffen es aber, ihr Leben unter Anstrengung zu retten. Lauren wird dennoch zur Koma-Patientin, angeschlossen an Maschinen, die sie am Leben erhalten.

Monate später zieht der Architekt Arthur in die inzwischen leer geräumte Wohnung der Patientin. Eines Abends schaltet er sein Radio ein, geht unter die Dusche und hört ein ständiges Fingerschnippsen und Summen, als würde jemand den Song rhythmisch begleiten. Aufgeschreckt und auch leicht beunruhigt öffnet er seinen Badezimmerschrank und entdeckt eine junge Frau, dort sitzend mit geschlossen Augen, die die Musik tatsächlich begleitet. Es ist Lauren, oder besser gesagt es ist ihr „Geist“, ihre Seele, ihre Essenz des Lebens.

Damit beginnt für beide eine seltsame und verrückte Geschichte. Anfangs ist Arthur verständlicherweise genervt, dann amüsiert ihn diese Situation doch und schließlich verliebt er sich in seine Mitbewohnerin, die er immerhin als „Gespenst“ bezeichnen könnte. Er erzählt seinem besten Freund Paul von seiner Liebe, der ihm anfangs kein Wort glaubt. Er nimmt sich Urlaub, um Lauren zu helfen. In endlosen Stunden versuchen sie gemeinsam, eine Lösung zu finden, um sie aus dem Koma wecken zu können. Arthur ist der einzige Mensch, der Lauren in dieser Form sehen und, ja, auch berühren kann. Er opfert seine ganze Zeit und achtet nicht auf Mitmenschen, die ihn bei einem Restaurantbesuch seltsam beobachten, weil er Selbstgespräche führt, lacht und sich aufführt, als würde jemand an seiner Seite sitzen.

Inzwischen raten die Ärzte im Krankenhaus Laurens Mutter, die lebenserhaltenden Apparaturen abzuschalten, da scheinbar nach Monaten des Hoffens keine Möglichkeit mehr besteht, dass Lauren noch aufwachen könnte.

Arthur und Lauren lieben sich, so gut es zwischen einem Gespenst und einem lebenden, fühlenden Menschen eben möglich ist. Beide wissen, dass sie nur noch wenig Zeit haben. Arthur fasst einen Entschluss: Er will Laurens Körper aus der Klinik entführen, denn er will sie nicht verlieren …

Kritik

Selbst jetzt, einige Zeit, nachdem ich diesen Roman gelesen habe, rühren mich das erneute Durchblättern des Werkes und die Erinnerung an die Lektüre. Mancher Leser wird diesen Roman sicherlich als zu kitschig empfinden. Doch gilt es bei dieser Lovestory auch zwischen den Zeilen zu lesen. Ganz sicher ist dieser Roman, auch wenn man ihn an einem Tag durchlesen kann, nicht trivial oder rein melodramatisch; es gibt so viele einzelne, kleinere Textstellen, die den Leser zum Nachdenken inspirieren. Zum Beispiel erzählt die Figur des Gespenstes Lauren dem Architekten Arthur, was Zeit ist. Denn sie als körperloser Geist kann nicht schlafen, und kein anderer hat sie bisher gesehen oder wahrgenommen.

Dieser Roman schafft es, die Balance zwischen Komik, Trauer, Romantik, aber auch zwischen Poesie und Witz zu halten. Ich würde „Solange du da bist“ von Marc Levy nicht nur als Lovestory unserer Zeit umschreiben; dieser Roman ist viel mehr, und jeder von uns wird sich ein wenig darin wiederfinden.

Levy beschreibt in seinem Debüt wundervoll die beiden Hauptdarsteller in ihrem Glauben und ihrer Hoffnung auf ein Leben. Mit viel Witz und schöner Situationskomik entführt er den Leser in ungemein vielschichtige Gefühlswelten. Tragödie und Komödie liegen hier eng beisammen, und ich kann diesen Roman nur wärmstens weiterempfehlen.

Der Autor

Marc Levy, 1961 geboren, entdeckte schon früh sein Faible für Kino und Literatur. Diesen ersten Roman schrieb er eigentlich für seinen Sohn Louis, der ihn lesen sollte, wenn er zwanzig Jahre älter ist. Levy sagt, er wollte von einem Mann erzählen, der sich in den Inhalt eines Menschen verliebt und nicht in seine äußere Verpackung.

Der Roman wurde ein Welterfolg: „Solange du da bist“ wurde in 28 Sprachen übersetzt und verkaufte sich alleine in Deutschland über 600.000-mal. Der US-amerikanische Regisseur Mark Waters verfilmte den ersten Teil der Geschichte im Jahr 2005 mit Reese Witherspoon. Seit seinem Welterfolg lebt Marc Levy als freier Schriftsteller in London und Paris.

Broschiert: 277 Seiten
Aus dem Französischen von Amelie Thoma
www.aufbauverlag.de

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Cecelia Ahern – P.S. Ich liebe Dich

Das Leben dreht sich immer um Liebe und Schmerz, Verlust und Hoffnung. Egal, wie alt oder jung wir sind – Gefühle, Emotionen lenken unser Leben und bestimmen unser Schicksal. Und „menschliche“ Verluste wissen wir meistens erst dann zu würdigen, wenn es zu spät sein mag.

Story

Das Leben scheint für Holly und Gerry eine unerschöpfliche Quelle der Liebe und des Verstehens zu sein. Auch nach 15 Jahren gemeinsamer Zeit lieben sie sich und können auf eine Menge Erinnerungen zurückgreifen, sie sind mehr als Liebende, Seelenverwandte, Partner, Freunde, sie leben nicht nur miteinander, sondern auch füreinander.

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Raymond Khoury – Scriptum

Es ist auffällig, wie viele Romane erschienen sind, die im ähnlichen oftmals sogar gleichen Genre wie Dan Browns Erfolgstitel (Sakrileg/Illuminati) spielen und an dessen Erfolgen teilhaben wollen. Fast jeder Verlag versucht ein Stückchen dieses Marktes für sich zu behaupten. Und in jedem Roman spielen der Vatikan, Geheimbünde und Verschwörungen eine Rolle. Hier werden Tatsachen, Theorien der Bibelgeschichte und überhaupt der Geschichte, Magie und Aberglaube miteinander vermischt, es entsteht ein Hang zum Okkulten, ein Drängen danach, die einzige Wahrheit zu finden oder zumindest etwas Licht in die Schattenwelten uralter Geheimnisse zu bringen.

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