Alle Beiträge von Michael Matzer

Lebt in der Nähe von Stuttgart. Journalist und Buchautor.

Robert Silverberg – Das Land der Lebenden

In der Welt der Toten: Gilgamesch trifft die schöne Helena

Eine phantastische Reise in die Totenwelt jenseits der Erde. Dort trifft König Gilgamesch seinen geliebten Freund Enkidu wieder – nur um ihn erneut zu verlieren. Auf seiner Wanderschaft durch die dunklen Einöden begegnet er Menschen aus der Steinzeit ebenso wie Menschen des Industriezeitalters, die mit ihren seltsamen technischen Gerätschaften die lärmende Hektik ihrer Epoche ins Totenreich eingeschleppt haben.

Er begegnet der schönen Helena, die Picasso Modell sitzt, und Robert E. Howard, der glaubt, in ihm seinen Conan leibhaftig vor sich zu sehen. Es gelingt Gilgamesch sogar, den Weg zurück ins Land der Lebenden zu finden, ins New York des ausgehenden 20. Jahrhunderts, doch er wendet ihm schaudernd den Rücken. (Verlagsinfo)
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Arthur Conan Doyle & Herman Cyril McNeile – Der verschwundene Kutscher (Die geheimen Fälle des Sherlock Holmes Folge 37)

Bombige Zeiten in Dorset

Der Duke of Dorset sucht den Rat des Meisterdetektivs, denn sein Leib-Kutscher ist auf seltsame Art und Weise verschwunden. Dies ist besonders unpassend, da der Duke einen hohen aristokratischen gast aus Russland erwartet… (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 12 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft ausgezeichnet.
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Norbert Sternmut – Sprachschatten. Gedichte

Die Schattenspur unterm Hundsstern

„Sprachschatten“ ist ein relativ früher, aber substantieller Lyrikband von Norbert Sternmut. Das Wort zielt auf „die augenscheinliche Kluft zwischen Wort und Ding, bleibt es doch stets ein unbefriedigender Versuch, mit dem Instrument Sprache das Ding treffen zu wollen. Dennoch muss es das Anliegen lyrischer Sprache sein, vorzudringen in ihren eigenen Schatten, um dort Realitäten aufzuspüren, die außerhalb semantischer Erfassbarkeit liegen.“ (Verlagsinfo)

Inhalt

Das erste Gedicht, die erste Zeile ist seit Homer der Muse gewidmet. „Steine rollen hinauf / hinab dann / hinauf.“ Der ewige Steine-Roller, das ist Sisyphus, der ewig sich mühende Verdammte. Kein schlechtes Vorbild, wenn man ein Existentialist ist (siehe Biografie unten). Albert Camus hat ein ganzes Buch über den „Mythos von Sisyphos“ geschrieben. Wichtig ist für Sternmut die Ruhepause , die das Hinab vom erneuten Hinauf trennt. Der Fels ruht wie ein Grabstein und die Inschrift lautet „Anfang und Ende“.

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Montgomery, L. M. – Anne auf Green Gables. Folge 1: Die Ankunft (Hörspiel)

_Aufregender, vielversprechender Serienauftakt_

Kanada Ende des 19. Jahrhunderts. Das ältere Geschwisterpaar Marilla und Matthew Cuthbert hat sich entschlossen, einen Waisenjungen aufzunehmen, der Matthew bei der Arbeit auf der Farm unterstützen soll. Versehentlich schickt das Waisenhaus jedoch ein Mädchen nach Prince Edward Island – die quicklebendige und sehr mitteilsame Anne Shirley. Als Anne Green Gables, das schöne Farmhaus der Cuthberts, erblickt, ist sie sich sicher, dass dies der Platz ist, an dem sie für immer bleiben möchte … (Verlagsinfo)

Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum gibt es die Abenteuer des Waisenmädchens Anne Shirley als Hörspiel-Serie, geeignet für die ganze Familie.

_Die Autorin_

Lucy Maud Montgomery (1874-1942) war eine kanadische Schriftstellerin, die besonders durch ihre Jugendbücher um Anne Shirley bekannt wurde: „Anne of Green Gables“ und sechs Fortsetzungen.

Das Manuskript wurde zunächst von mehreren Verlagen abgelehnt, bevor es Montgomery gelang, es zu platzieren. 1908 war sie bereits 34 Jahre alt. Das Buch wurde zu einem Theaterstück verarbeitet, mehrmals verfilmt und in mehr als 40 Sprachen übersetzt.

Die erste Staffel: Anne auf Green Gables

Folge 1: Die Ankunft
Folge 2: Verwandte Seelen
Folge 3: Jede Menge Missgeschicke
Folge 4: Ein Abschied und ein Anfang

Die 2. Staffel: Anne auf Avonlea (ab Herbst 2008)

Folgen 5 bis 8

Die 3. Staffel: Anne in Kingsport (Frühjahr 2009)

Folgen 9 bis 12

_Die Inszenierung_

Die Rollen und ihre Sprecher:

Erzähler: Lutz Mackensy (Rowan Atkinson, Christopher Lloyd, Al Pacino)
Anne Shirley: Marie Bierstedt (Kirsten Dunst, Kate Beckinsale)
Marilla Cuthbert: Dagmar von Kurmin (Bühnenschauspielerin, Hörspiel-Regisseurin für |Europa|, Stammsprecherin für |Titania Medien|)
Matthew Cuthbert: Jochen Schröder (James Cromwell, Lionel ‚Max‘ Stander, Lloyd Bridges)
Rachel Lynde: Regina Lemnitz (Whoopi Goldberg, Kathy Bates, Diane Keaton)
Thomas Lynde: Wilfried Herbst (Charles Hawtrey, Barney ‚Morty Seinfeld‘ Martin)
Mrs. Spencer: Arianne Borbach (Diane Lane, Catherine Zeta-Jones, Emily Watson)
Mrs. Blewett: Heidrun Bartholomäus (Frances McDormand, Kim Delaney)
Stationsvorsteher: Lutz Riedel (Timothy Dalton)

Regie und Aufnahmeleitung lagen in den Händen von Stephan Bosenius und Marc Gruppe, der auch das „Drehbuch“ schrieb. Die Tontechnik betreuten Martin Wittstock und Kazuya. Die Illustration stammt von Firuz Askin.

_Handlung_

Mrs. Rachel Lyndes Haus steht auf einer Anhöhe und gewährt seiner Bewohnerin einen Überblick über alle Dinge, die auf der Straße in die Stadt Avonlea auftauchen. Diese befindet sich auf der kanadischen Prince-Edward-Insel. Im Juni 1876 späht die Frau wieder mal auf die Straße und sieht um 14:30 Uhr Matthew Cuthbert auf seiner Kutsche vorbeirollen. Sehr ungewöhnlich. Was mag auf Green Gables, dem Haus der Cuthberts, passiert sein? Matthews Schwester Marilla wird es ihr bestimmt verraten.

Auf Marillas Tisch ist für drei gedeckt. Wird ein Gast erwartet? Marilla verrät, dass Matthew zum Bahnhof in Brightriver gefahren sei, um einen Jungen abzuholen, der auf der Farm helfen soll. Sie haben einen Waisenjungen aus Nova Scotia erbeten. Natürlich würden sie ihn auf die Schule schicken. Rachel Lynde befürchtet das Schlimmste für das Glück der Cuthberts, eilt aber fort, um die Sensation jedem zu erzählen, der es hören will.

|Am Bahnhof|

Auf dem Bahnhof von Brightriver sieht Matthew aber keinen Jungen, sondern bloß ein Mädchen. Sie trägt alte, abgerissene Kleidung, ihre Haare sind – omeingott! – feuerrot, und sie hat ein lustiges, offenes Gesicht. Sie ist tatsächlich die erbetene Haushaltshilfe.

Kaum hat er sie in die Kutsche gelassen, fängt sie an zu plappern und hört nicht wieder auf. Sie heiße Anne Shirley, würde aber viel lieber Cordelia heißen. Sie sei vier Monate im Waisenheim gewesen, das war eine schlimme Zeit nach ihren zwei Pflegefamilien, die sie aufzogen. Sie sei zwar hässlich wie die Nacht, wolle aber dereinst auch mal einen Mann heiraten. Sie findet die Landschaft wunderschön, denn jetzt im Juni blühen die Kirschbäume und sehen aus wie ein weißes Brautkleid auf dem Land. Matthew kommt gar nicht dazu, Anne wegen dieses blühenden Unsinns zurechtzuweisen, denn sie gibt ihm gar keine Gelegenheit dazu.

|Auf Green Gables|

Marilla ist entsetzt, als ihr Bruder ein Mädchen anschleppt statt eines Jungen. Anne – mit E – antwortet tränenerstickt, wie sie heißt, und wird vorerst im Ostflügel untergebracht. Das Zimmer ist karg, durch die Ritzen summt ständig der Wind, und Anne ist unglücklich. Am Abend verkündet Marilla Cuthbert, dass sie wieder gehen müsse, aber Matthew, der offenbar einen Narren an Anne gefressen hat, will, dass sie bleibt, wenigstens bis zum nächsten Tag.

Als Anne am nächsten Morgen erwacht, kann sie die Vögel zwitschern hören und wie die Brandung an der nahen Felsenküste braust. Nach dem Frühstück soll Anne abreisen, und sie ist verständlicherweise sehr traurig, redet von einem „Friedhof begrabener Hoffnungen“. Marilla seufzt. Herrje, das Mädchen redet immer so romantisch und geschwollen, gibt sogar gewöhnlichen Geranien einen Namen wie „Bonnie“! Sie will mehr über Anne erfahren. Anne ist seit März elf Jahre alt, sie erzählt ihre Lebensgeschichte. Sie besuchte kaum je die Schule, kann aber eine Menge romantischer Gedichte aufsagen. Das hat Marilla schon gemerkt.

|Abschiebung|

Marilla bringt Anne zu Mrs. Spencer, bei der sie einen Jungen angefordert hatte. Als Mrs. Spencer sagt, dass Mrs. Blewitt eine hart arbeitende und brav gehorchende Haushalfshilfe suche, ändert Marilla ihre Meinung. Wer weiß, was Anne noch bei Mrs. Blewitt blüht. Soll sie noch mehr Elend und Prügel ertragen, das arme Ding? Marilla beruft sich einfach auf Matthew und nimmt Anne wieder mit.

Wieder auf Green Gables, ist Marilla schockiert zu erfahren, dass Anne noch nie gebetet hat. Und das erste Gebet, das Anne improvisiert, hat nichts mit etwas zu tun, was Marilla je im Leben gehört hat: Anne zeichnet ihre Ansprache an Gott „mit vorzüglicher Hochachtung“. Marilla meint, sie solle fortan lieber „Amen“ sagen. Und am nächsten Tag verkündet sie, Anne dürfe bleiben – wenn sich Matthew nicht in ihre Erziehung einmische.

|Busenfreundin|

In zwei Wochen beginnen die Sommerferien, es hat also keinen Zweck, Anne zur Schule zu schicken. Anne sucht eine „Busenfreundin“. Nanu, was soll das denn sein? Bisher hatte Anne nur eine „Fensterfreundin“, jenes Mädchen, das erschien, wenn sich Annes Gesicht im Fenster spiegelte. Marilla empfiehlt ihr Diana Barry, die Tochter des Ehepaars Barry, das auf dem Gut Orchard Slope wohne. Dann stellt sie Anne ihrer Freundin Rachel Lynde vor.

|Stubenarrest|

Rachel Lynde hat eine schwere Grippe hinter sich und ist noch nicht ganz im Reinen mit der Welt. Sie macht Anne herunter: ungehobelt, ungezogen – und rothaarig! Anne antwortet heftig, rücksichtslos und laut. Rachel Lynde ist sprachlos und rauscht dann beleidigt ab. Oh je, dafür gibt es Stubenarrest. Wird Anne jemals lernen, ein gutes, braves Mädchen zu sein und die Klappe zu halten? Vermutlich nicht.

_Mein Eindruck_

Man kann sich leicht vorstellen, warum dieses Buch aus dem Jahr 1908 – aha, hundertjähriges Jubiläum! – stets so beliebt war. Die Heldin muss eine ganze Menge über die Welt und die Menschen lernen. Da bleibt es angesichts ihrer Ahnungslosigkeit nicht aus, dass sie aneckt und auf allen möglichen Unsinn verfällt. Immerhin ist Anne Shirley aber ein ungeschliffener Rohdiamant. An ihr kann die Kultur Kanadas demonstrieren, was sich aus einem abgerissenen armen Waisenmädchen machen lässt: nämlich ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft. Es fragt sich allerdings, welche Bedingungen dafür vorhanden sein müssen.

Das geistige Klima und die wirtschaftlichen Gegebenheiten sind nicht gerade förderlich für Anne Shirleys Aufstieg. Kinder wie sie werden stets ausgebeutet, je ärmer sie sind, desto übler. Ihre eigene Geschichte, die ich hier ausgespart habe, belegt das am besten. Stets war sie als billige – wenn sie überhaupt bezahlt wurde – Hilfskraft willkommen, doch an Bildung gab man ihr praktisch nichts mit. Vielleicht aus Angst, sie könnte auf dumme Gedanken kommen, wie etwa den, einen Lohn zu fordern?

Dass die Cuthberts sie behalten, ist extrem ungewöhnlich. Erst wird sie anstelle eines Farmgehilfen aufgenommen, dann zusätzlich zu ihm, was doch auf ein gutes Einkommen der Cuthberts schließen lässt. Wenn dem nicht so wäre, dann wäre die Autorin eine ebenso romantische Seele wie Anne Shirley selbst. Das würde aber gar nicht zur ständigen Romantikkritik passen, welche die Autorin fortwährend indirekt übt, indem sie Annes Versponnenheit den Kommentaren diverser Spötter aussetzt. Diese humorvollen Einlagen haben aber, bei genauerem Hinsehen, auch einen ernsteren Hintergrund – siehe oben.

Andererseits darf man sich nicht zu viel erhoffen: Die Autorin ist keine Sozialdemokratin, die nach der Gründung einer Gewerkschaft ruft, und erst recht keine Kommunistin, die die Verstaatlichung der Produktionsmittel fordert. Nein, hier bleibt alles im Rahmen der bestehenden Verhältnisse. Anne darf demonstrieren, dass mit Liebe, Verständnis, Kunst (sie trägt Gedichte vor) und vor allem Bildung (Schulen) aus ihr ein nützliches Mitglied der Gemeinschaft wird. Hier wird nicht auf Revolution, sondern auch Evolution gesetzt. Spannend wäre natürlich die Frage, ob neue soziale und politische Ideen wie etwa das Wahlrecht der Frauen angeschnitten werden. Dafür ist es aber in Episode eins, als Anne gerade mal elf Lenze zählt, definitiv noch zu früh.

_Die Inszenierung_

|Sprecher|

Die Hauptrolle der Anne Shirley wird von Marie Bierstedt, der deutschen Stimme von Kirsten Dunst und vielen anderen jungen Schauspielerinnen, mit Enthusiasmus und Einfühlungsvermögen gesprochen. Obwohl Bierstedt wesentlich älter ist als die elfjährige Heldin, klingt ihre Stimme doch ziemlich kindlich. Später, sobald Anne älter ist, darf sie auch ein wenig langsamer und überlegter sprechen.

In Episode eins überschlägt sich Annes Wortflut geradezu. Das fand ich sehr sympathisch und charmant. Den Cuthberts, so ist anzunehmen, muss es wohl ähnlich ergangen sein. Dagmar von Kurmin und Jochen Schröder klingen sehr sympathisch und ihrem fiktiven Alter entsprechend.

Sehr passend fand ich die Stimme der Nachbarin Rachel Lynde, gesprochen von Regina Lemnitz, der Stimmbandvertretung von Whoopi Goldberg. Wenn Rachel und Anne aufeinandertreffen, fliegen die Fetzen, und Anne darf sie schon mal anschreien. Sie ist ja in diesem Frühstadium ihrer Domestizierung noch sehr ungehobelt. Weitere Rollen gibt es nur sehr wenige.

|Geräusche|

Die Geräusche im Hintergrund sorgen für die Illusion einer zeitgenössischen Kulisse für das Jahr 1876, doch sind sie so sparsam und gezielt eingesetzt, dass sie einerseits den Dialog nicht beeinträchtigen, andererseits den Hörer nicht durch ein Übermaß verwirren. Wenn gleichzeitig die Vögel sängen, die Brandung rauschte UND noch eine Kutsche ratterte, würde das als etwas zu viel des Guten empfunden werden. Deshalb erklingen Geräusche in der Regel stets nacheinander. Hinzu kommt ja noch die Musik.

|Musik|

Die Musik ist ebenfalls ziemlich romantisch, voller Streichinstrumente, Harfen und Pianos. Das Klavier wird meist für melancholische Passagen eingesetzt, und diese sind ebenso wichtig wie die heiteren. Der kontrastreiche Wechsel zwischen Heiterkeit, Drama und Melancholie sorgt für die emotionale Faszination beim Zuhörer. Die Musik steuert die Emotionen und untermalt die wichtigsten Szenen, kommt aber nicht ständig im Hintergrund vor. Ebenso wie mit den Geräuschen darf man es nicht übertreiben.

Am Schluss erklingt als Outro die Erkennungsmelodie der Serie: In einem flotten Upbeat-Tempo lassen Streicher, Holzbläser und ein Glockenspiel Romantik, Heiterkeit und Humor anklingen. Alle diese Elemente sind wichtige Faktoren für den Erfolg des Buches gewesen. Warum sollten sie also ausgerechnet im Hörspiel fehlen?

_Unterm Strich_

Das Hörspiel hat mir wider Erwarten Spaß gemacht. Ich dachte, das würde so eine romantische Schmonzette à la „Hanni und Nanni“ oder sogar „Heidi“ sein, aber die Umsetzung lässt nicht nur eine Menge Humor und ernste menschliche Probleme durchblicken, wie man sie in jedem alten Jugendroman findet, sondern legt auch einen Sinn für die ernsten wirtschaftlichen Hintergründe an den Tag.

Allerdings beschritt die Autorin den idealistischen Weg, um die gravierenden gesellschaftlichen Probleme der viktorianischen Epoche zu lösen: Statt wirtschaftlicher und politischer Reformen setzt sie auf die uramerikanische Tugend der Selbstverbesserung, ermöglicht durch Liebe, Bildung und Verantwortungsgefühl. Der Hörer darf sich auf das Aufblühen der Heldin freuen. Ihre Abenteuer sind stets leicht zu verstehen, dienen aber immer wieder der Bewältigung von mehr oder weniger ernsten Schwierigkeiten, auf die Anne Shirley stößt.

Besonderes Vergnügen bereitet auch die akustische Umsetzung des Buches. Hörbaren Spaß haben die Sprecher an ihren Rollen, und insbesondere die Hauptfigur ist von Marie Bierstedt ausgezeichnet gestaltet. Sie schluchzt, lacht, schmollt, flüstert und quasselt, das man sich wundern muss, woher diese Vielseitigkeit stammt. In den Spider-Man-Filmen ist Kirsten Dunst nie so vielseitig. Bierstedts Anne muss sich nicht nur durch Höhen und Tiefen des Herzens lavieren, sondern auch noch weiterentwickeln. Diese Entwicklung ist zwar in Episode eins kaum zu bemerken, aber da kommt noch einiges auf den treuen Hörer zu.

Fazit: Da ich mir nichts vorstellen kann, womit sich dieses teils romantische, teils realistische Hörspiel verbessern ließe – allenfalls etwas mehr Spannung -, verdient es eine Bestnote in der Bewertung.

|Originaltitel: Anne of Green Gables, 1908
65 Minuten auf 1 CD|

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James Patterson – Blood (Alex Cross, Band 12)

Harter Killerthriller

Trotz aller überragenden Erfolge lässt den Spitzen-Profiler Alex Cross eines niemals los: Der Heckenschütze, der 1993 seine Frau Maria tötete, wurde niemals gefasst. Jetzt, 2005, treibt ein Serienvergewaltiger sein Unwesen in Washington, D.C., und seine Spur führt Alex direkt zu Marias Tod. Unerbittlich und vor Wut fast wahnsinnig, setzt sich Cross mit seinem Freund John Sampson auf die Fährte des Täters. Noch nie war es Cross so wichtig, Erfolg zu haben – und wenn er dafür durch die Hölle muss. Denn diesmal zielt der Mörder mitten in sein Herz … (abgewandelte Verlagsinfo)

Der Autor

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Raymond E. Feist – Dämonenkönig (Schlangenkrieg-Saga 3)

Gewaltige Schlachten

Die Smaragdkönigin ist zurück und bedroht den Frieden in Midkemia. Eine brutale Invasion der Schlangenmenschen von Novindus unter dem Befehl der mächtigen Königin steht kurz bevor. Die Angreifer sind auf der Suche nach dem magischen Stein des Lebens und wollen ihn um jeden Preis in ihre Gewalt bringen. Am Vorabend des Krieges entdeckt der Magier Pug zusammen mit dem befreundeten Krieger Tomas, dass weit mehr als nur der Frieden Midkemias auf dem Spiel steht … Ein Klassiker der heroischen Fantasy – komplett überarbeitet in edler Neuausstattung. (Verlagsinfo)

Dies ist der dritte Band in Raymond Feists „Schlangenkrieg“-Saga (s.u.). Die Handlung dieser Saga spielt wie schon die erste Feist-Saga auf der Welt Midkemia. Ging es zunächst um die erste Begegnung mit den Schlangenkriegern, so folgte im zweiten Roman die Schilderung einer zweiten Expedition und des Aufstiegs von Rupert Avery zum reichen Kaufmann in Krondor. Im vorliegenden Buch nun sieht sich Roo mit der Forderung des Herzogs nach wenigstens 2 Millionen Goldstücken konfrontiert – das Königreich rüstet sich gegen die bevorstehende Invasion der Schlangenkrieger.
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Montgomery, Lucy Maud / Gruppe, Marc / Bosenius, Stephan – Anne in Windy Poplars. Folge 15: Das zweite Jahr in Summerside

_Heiter bis wolkig: Todesfälle und Bekehrungen_

Kanada Ende des 19. Jahrhunderts. (Fortsetzung von „Anne in Kingsport“)

Folge 13: Anne Shirley tritt ihre Rektorinnen-Stelle an der Summerside Highschool an. Schnell muss sie erkennen, dass sie in dem beschaulichen Städtchen keineswegs erwünscht ist. Bereits die Suche nach einer Unterkunft gestaltet sich schwierig, denn der alles beherrschende Pringle-Clan hat sich gegen die Neue verschworen …

Folge 14: Die unverheiratete Pauline Gibson fristet ein trauriges Dasein, denn sie betreut seit vielen Jahren ihre im Rollstuhl sitzende Mutter, die eine äußerst übellaunige Person ist. In einem Anflug von Mitleid ermöglicht Anne der Tochter den Besuch einer Familienfeier, indem sie für einen ganzen Tag die Sorge für die grantige Mrs. Gibson übernimmt …

Folge 15: Anne gibt nicht auf, ihrer biestige Kollegin Katherine Brooke die Freundschaft anzutragen. Vor allem will sie hinter das Geheimnis kommen, warum sich die Lehrerin allen gegenüber so unfreundlich verhält. Ein Aufenthalt auf Green Gables könnte helfen, diesem Ziel näher zu kommen …

Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum gibt es die Abenteuer des sympathischen Waisenmädchens Anne Shirley als Hörspiel-Serie, geeignet für die ganze Familie, gesprochen von den deutschen Stimmen vieler Hollywood-Stars.

_Die Autorin_

Lucy Maud Montgomery (1874-1942) war eine kanadische Schriftstellerin, die besonders durch ihre Jugendbücher um Anne Shirley bekannt wurde: „Anne of Green Gables“ und sechs Fortsetzungen.

Das Manuskript wurde zunächst von mehreren Verlagen abgelehnt, bevor es Montgomery gelang, es zu platzieren. 1908 war sie bereits 34 Jahre alt. Das Buch wurde zu einem Theaterstück verarbeitet, mehrmals verfilmt und in mehr als 40 Sprachen übersetzt.

Die erste Staffel: Anne auf Green Gables

Folge 1: [Die Ankunft 4827
Folge 2: [Verwandte Seelen 4852
Folge 3: [Jede Menge Missgeschicke 4911
Folge 4: Ein Abschied und ein Anfang

Die zweite Staffel: Anne auf Avonlea

Folge 5: [Die neue Lehrerin 5783
Folge 6: [Ein rabenschwarzer Tag und seine Folgen 5806
Folge 7: [Eine weitere verwandte Seele 5832
Folge 8: Das letzte Jahr als Dorfschullehrerin

Die 3. Staffel: Anne in Kingsport (Frühjahr 2009)

Folge 9: Auf dem Redmond College
Folge 10: Erste Erfolge als Schriftstellerin
Folge 11: Die jungen Damen aus Pattys Haus
Folge 12: Viele glückliche Paare

Die 4. Staffel: Anne in Windy Poplars (Herbst 2009)

Folge 13: [Die neue Rektorin 6084
Folge 14: [Ein harter Brocken 6085
Folge 15: Das zweite Jahr in Summerside
Folge 16: Abschied von Summerside

Die 5. Staffel („Anne in Four Winds“) erscheint im Frühjahr 2010.

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

Erzähler: Lutz Mackensy (Rowan Atkinson, Christopher Lloyd, Al Pacino)
Anne Shirley: Marie Bierstedt (Kirsten Dunst, Kate Beckinsale)
Gilbert Blythe: Simon Jäger (Josh Hartnett, Heath Ledger)
Und viele andere.

Regie führten Stephan Bosenius und Marc Gruppe, der auch das „Drehbuch“ schrieb. Die Illustration stammt von Firuz Askin.

_Handlung_

Nach den Sommerferien scheint sich in Summerside nichts verändert zu haben. Elizabeth Grayson wartet wie immer sehnsüchtig darauf, dass Anne sie zu einem Spaziergang abholt, und Katherine Brooke ist kratzbürstig wie eh und je. Anne nimmt sich vor, diese harte Nuss schon bald zu knacken. Deshalb schlägt sie eine Spendensammelaktion für Katherines Lieblingsprojekt, das Schultheater, vor. Doch Katherine ist nicht dazu bereit, „betteln zu gehen“, wie sie sagt. Deshalb bittet Anne den Schüler Louis Allen, ihr zu helfen. Der Junge ist hellauf begeistert, denn bei der Gelegenheit kann er gleich alte Höfe knipsen, um damit an einem Fotowettbewerb teilzunehmen, bei dem es stolze 25 Dollar zu gewinnen gibt.

|Bettler!|

Doch fast überall wird den „Bettlern“ die Tür gewiesen. Als sie schließlich noch einen allerletzten Versuch starten, zu dem Anne Louis überredet, haben sie kaum noch einen Funken Hoffnung. Doch ausgerechnet hier soll sich alles ändern. Trotz des heruntergekommenen Aussehens des pittoresken Hauses macht Louis ein Foto – klick! Da kommt ein Junge aus der Tür und stellt sich als Teddy Armstrong vor. Seit er seine Mutter vor fünf Jahren verloren habe, meide sein Vater James den Kontakt zu Menschen, aber Teddy nenne er „seinen kleinen Kameraden“. Anne und Louis sind gerührt. Als der Junge ihnen eine Apfeltasche zum Teilen gibt, die sein Vater gebacken habe, freuen sie sich.

Rebecca Dew weiß alles über den Armstrong-Hof und setzt Anne ins Bild. Als Louis drei Wochen später die Fotos von Teddy auf Windy Poplars den Witwen und Rebecca zeigt, finden diese, dass Teddy Armstrong Louis Allen ziemlich ähnlich sehe. Aber Louis wurde doch in New Brunswick geboren! Na und, genau wie James Armstrong …

|Familienähnlichkeit|

Als Anne und Louis den Armstrong-Hof wieder besuchen, um dieses Rätsel aufzuklären, erwarten sie, Teddy wiederzusehen, doch stattdessen öffnet ihnen sein Vater James. Teddy sei eine Woche zuvor an einer Lungenentzündung gestorben, sagt er. Anne und Louis sind erschüttert. Louis gibt ihm das Foto, das er seinerzeit von Teddy und seinem Hund machte, und James ist für dieses Erinnerungsstück sehr dankbar.

Dann zeigt ihm Louis ein Foto, das ihn selbst im Alter von sieben Jahren zeigt – die Ähnlichkeit mit Teddy ist unverkennbar. Louis‘ Mutter hieß Mary Gardiner und ist die Halbschwester von Mr. Armstrong, und somit ist Louis sein Neffe! Er lädt den Jungen ein, bei ihm einzuziehen. Anne ist sehr froh für den Jungen, der nun nicht mehr für seinen Unterhalt schon vor der Schule schuften muss, sondern sich auf seine Ausbildung konzentrieren kann.

|Eine Bekehrung|

Nun gilt es, die harte Nuss Katherine Brooke zu knacken. Anne besucht ihre Stellvertreterin in deren Zimmer, das in einer sehr schäbigen Gegend der Stadt liegt. Darüber wundert sich Anne, denn schließlich bekommt Katherine ja ein Gehalt gezahlt. Ihre Verwunderung wird noch gesteigert, als sie Katherines Hauswirtin begegnet, die ihr schlimme Dinge von ihrer Kollegin erzählt: wie abweisend, eigenbrötlerisch und kratzbürstig sie sei. Neulich habe Katherine um die Erlaubnis gebeten, einen Hund halten zu dürfen, und diese Erlaubnis habe die vergraulte Vermieterin verweigert. Anne gelingt es, ihre Meinung dazu zu ändern. Dann lädt sie Katherine für die Weihnachtsferien nach Green Gables ein. Sie muss all ihre Überredungskunst aufbieten, bis Katherine endlich einwilligt.

Na, das kann ja heiter, denkt sich Anne, als sie mit Katherine den Zug nach Bright River besteigt, und Katherine vorschlägt, lieber zu schweigen als dummes Zeug zu reden. Davy, einer der Zwillinge, die in Green Gables aufgenommen wurden, holt sie am Bahnhof ab. Anne staunt, wie stark er gewachsen ist, und quasselt in einem fort, weil sie sich so freut, ihre Heimat wiederzusehen. Katherine Brooke ist befremdet über die herzliche Art und Weise, wie sie selbst, eine völlige Fremde, von Marilla Cuthbert und Rachel Lynde aufgenommen wird. So etwas ist sie von zu Hause nicht gewöhnt.

Und als sie mit Anne die Gegend per Ski erkundet und die Schönheit der Natur genossen hat, fließt ihr das Herz über und sie beginnt endlich zu erzählen, was mit ihr los ist …

_Mein Eindruck_

Gingen mir die vorherigen Episoden um Elizabeth Grayson und Sophie Sinclair schon ziemlich zu Herzen, so stellt diese Folge das bisher Geschilderte an Rührseligkeit noch in den Schatten. Dass der Tod Teddy Armstrongs durch die Entdeckung aufgewogen wird, dass Louis Allen Mr. Armstrongs Neffe ist, belegt in den Augen der Autorin wohl, dass die Hand des Schicksals – auch „Gott“ genannt – stets nimmt und gibt, aber unterm Strich alles ausgewogen sei. Darüber haben Optimisten und Pessimisten seit Anbeginn der Zeit gestritten, und ich werde nicht auch noch damit anfangen. Dass Waisenkinder ein neues Zuhause finden, ist von Anfang ein Thema der Anne-Serie: Anne wurde als Waisenkind nur durch eine Verwechslung in Green Gables aufgenommen.

Ein weiterer Glaubensgrundsatz der Autorin wird in der zweiten Episode dieser Folge auf die Probe gestellt: Dass nämlich in jedem Menschen ein guter Kern steckt, der sich nach Liebe und Zuneigung sehnt wie eine Blume nach dem Sonnenlicht. Aber bei Katherine Brooke muss Anne Shirley ziemlich lange und hartnäckig die Schale knacken und nach diesem weichen Kern bohren, bis endlich Katherine von sich aus bereit ist, aus ihrem Schneckenhaus hervorzukommen (sie ist vermutlich Sternbild Krebs) und Anne ihr Herz auszuschütten.

Weil Anne zudem glaubt, dass kein Mensch verloren ist, solange er selbst nicht die Hoffnung verloren hat, hilft sie Katherine, ihren Traum zu verwirklichen, eine Ausbildung als Fremdsprachensekretärin zu erhalten und danach in das Land ihrer Sehnsucht zu reisen: in den Orient (von dem sich Ende des 19. Jahrhundert die Bewohner des Okzidents Wunderdinge erzählten, wie man an Karl Mays Reiseerzählungen über Kara Ben Nemsi leicht ablesen kann).

Harte Aufgaben liegen noch vor Anne, so etwa das Aufspüren des Rabenvaters von Elizabeth Grayson und die Verteidigung des Glücks von Sophie Sinclair gegen ihren grantigen Vater, der einiges gegen Sophies ungenehmigte Hochzeit einzuwenden hat.

_Die Inszenierung_

|Die Sprecher|

Die Hauptrolle der Anne Shirley wird von Marie Bierstedt, der deutschen Stimme von Kirsten Dunst und vielen anderen jungen Schauspielerinnen, mit Enthusiasmus und Einfühlungsvermögen gesprochen. Obwohl Bierstedt wesentlich älter ist als die zwanzigjährige Heldin, klingt ihre Stimme doch ziemlich jugendlich. Manchmal darf sie aber auch ein wenig langsamer und überlegter sprechen, besonders mit „verwandten Seelen“.

Unter den weiteren weiblichen Sprecherinnen ragen die der Marilla Cuthbert (Dagmar von Kurmin) und der Rachel Lynde (Regina Lemnitz) heraus, die Anne regelmäßig im Sommer und zu Weihnachten besucht. Regina Lemnitz ist die Inkarnation der Plaudertasche und der wandelnden Gerüchteküche. Außerdem scheint ihre Rachel Lynde Vorsitzende des Dorfverschönerungsvereins zu sein und hat entsprechend viele Sorgen um die Ohren. Und sie ist natürlich die beste Freundin von Marilla Cuthbert, die die Witwe in ihr Haus aufgenommen hat.

|Geräusche|

Die Geräusche im Hintergrund sorgen für die Illusion einer zeitgenössischen Kulisse für das Jahr 1882, doch sind sie so sparsam und gezielt eingesetzt, dass sie einerseits den Dialog nicht beeinträchtigen, andererseits den Hörer nicht durch ein Übermaß verwirren. Deshalb erklingen Geräusche in der Regel stets nacheinander. Um die Epoche zu verdeutlichen, ist kein einziges Auto zu hören, sondern nur diverse Kutschen und Karren.

|Musik|

Die Musik ist ebenfalls ziemlich romantisch, voller Streichinstrumente, Harfen und Pianos. Das Klavier wird meist für melancholische Passagen eingesetzt, und diese sind ebenso wichtig wie die heiteren. Der kontrastreiche Wechsel zwischen Heiterkeit, Drama, Rührung und Melancholie sorgt für die emotionale Faszination beim Zuhörer. Die Musik steuert die Emotionen und untermalt die wichtigsten Szenen, kommt aber nicht ständig im Hintergrund vor. Besonders fiel mir die Variation von Heiterkeit und Rührung, von Verträumtheit und Aufbruchsstimmung auf.

Als Intro erklingt die Erkennungsmelodie der Serie: In einem flotten Upbeat-Tempo lassen Streicher, Holzbläser und ein Glockenspiel Romantik, Heiterkeit und Humor anklingen. Alle diese Elemente sind wichtige Faktoren für den Erfolg des Buches gewesen. Warum sollten sie also ausgerechnet im Hörspiel fehlen?

_Unterm Strich_

Per aspera ad astra – durch die Härten des Lebens zu den Sternen, so lautet auch hier wieder das Motto, das die beiden Episoden dieser Folge verbindet. Die Glaubensgrundsätze Anne Shirleys scheinen sich immer wieder zu bewahrheiten, auch wenn zuweilen etwas nachgeholfen werden muss. Nicht jeder hat eine so privilegierte Stellung wie die Rektorin der Schule, denken die Leute, doch sie setzt sich für Schüler und Gefährten ein, die das Glück im Leben nötiger haben als sie.

Denn sie hat ihr eigenes Glück ja bereits gefunden: Sie ist mit Gilbert Blythe verlobt. Mich hat – wie so manchen Hörer – verwundert, dass sie nicht sofort mit ihm zusammenzieht, um eine Familie zu gründen. Konservative Köpfe hätten so etwas sicher auch von Anne in ihrer Zeit erwartet. Doch Anne ist eben auch eine Frau einer neuen Zeit: Frauen dürfen und sollen Ende des 19. Jahrhunderts selbst arbeiten, bevor sie eine Familie gründen und dem Gatten das Zepter in die Hand geben (was sich noch herausstellen muss).

|Selbstbestimmung der Frau |

Das bedeutet, dass eine Frau ein selbstbestimmtes Selbstwertgefühl aufbauen darf, das ihr hilft, später in der Ehe – unweigerlich die Bestimmung jeder „ehrbaren“ damaligen Frau – eine eigene Position vertreten zu können, etwa in der Frage der Erziehungsweise ihrer Kinder. Außerdem erkennt sich die selbständige Frau als soziales Wesen, das Aufgaben in einer größeren Gemeinschaft als einer Familie über- und wahrnehmen kann. Wozu als Heimchen am Herd versauern, wenn man doch auch in der Gemeinde eine wichtige Rolle spielen kann? (Das erinnert uns daran, dass Anne es war, die den Dorfverschönerungsverein von Avonlea bzw. Bright River ins Leben rief.)

Eine wichtige Sache fehlt Frauen allerdings noch: das allgemeine Wahlrecht. Es ist erstaunlich, wie lange manche Frauen auf dieses Menschenrecht warten mussten. Nicht etwa nur bis 1918, wie in Großbritannien für 30-jährige Frauen der Fall (die restlichen englische Frauen mussten zehn Jahre länger warten), oder bis 1919 in Deutschland, sondern in Frankreich sogar bis nach dem II. Weltkrieg, wie ich neulich gelesen habe. Vielleicht hätten sie wie die Engländerin Emmeline Pankhurst (1858-1928) Bomben legen sollen.

|Das Hörspiel|

Man merkt dem Hörspiel die Mühe und Liebe an, die darauf verwendet wurden. Besonderes Vergnügen hat mir die akustische Umsetzung des Buches bereitet. Hörbaren Spaß haben die Sprecher an ihren Rollen, und insbesondere die Hauptfigur ist von Marie Bierstedt ausgezeichnet gestaltet. Sie schluchzt, lacht, schmollt, flüstert und quasselt, das man sich wundern muss, woher diese Vielseitigkeit stammt. In den Spider-Man-Filmen ist Kirsten Dunst nie so vielseitig. Bierstedts Anne muss sich nicht nur durch Höhen und Tiefen des Herzens lavieren, sondern auch noch weiterentwickeln.

|59 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-7857-4140-5|

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Hohlbein, Wolfgang – Das Haus am Ende der Zeit

Als Robert Craven, der Sohn des „Hexers“, nach einer Panne im Haus des mysteriösen Mister Boldwinn unterkommt, ahnt er nicht, dass er in eine sorgfältig vorbereitete Falle tappt, die ihm einer der Großen Alten gestellt hat. Er stellt sich dem Kampf – und muss einen hohen Preis dafür bezahlen.

_Der Autor_

Wolfgang Hohlbein hat sich seit Anfang der Achtzigerjahre einen wachsenden Leserkreis in Fantasy, Horror und Science-Fiction erobert und ist so zu einem der erfolgreichsten deutschen Autoren geworden. Zuweilen schreibt er zusammen mit seiner Frau Heike an einem Buch. Er lebt mit ihr und einem Heer von Katzen in seinem Haus in Neuss.

Die Vorgängerbände:

[„Auf der Spur des Hexers“ 511
[„Als der Meister starb“ 917

_Der Sprecher_

Jürgen Hoppe, 1938 in Görlitz geboren, ist Rundfunk- und Fernsehjournalist sowie Sprecher, Autor, Moderator und Korrespondent verschiedener Sendeanstalten. Sein facettenreiches Talent stellte er bei der Interpretation unterschiedlichster Texte unter Beweis. (Verlagsinfo)

Der Sprecher des Prologs ist Dirk Vogeley. Der Gesang stammt von Albert Böhne („Stigma“) und Steve Whalley („The Age of Damnation“). Die Verlagsinfo nennt acht Mitglieder der Band, die Beiträge zur Musik lieferte, darunter den Regisseur Albert Böhne.

_Der Autor Howard Phillips Lovecraft und sein Cthulhu-Mythos_

Howard Phillips Lovecraft (1890-1937) wird allgemein als Vater der modernen Horrorliteratur angesehen. Obwohl er nur etwa 55 Erzählungen schrieb, hat sein zentraler Mythos um die Großen Alten, eine außerirdische Rasse bösartiger Götter, weltweit viele Nachahmer und Fans gefunden, und zwar nicht nur auf Lovecrafts testamentarisch verfügten Wunsch hin.

Aber Lovecrafts Grauen reicht weit über die Vorstellung von Hölle hinaus: Das Universum selbst ist eine Hölle, die den Menschen, dessen Gott schon lange tot ist, zu verschlingen droht. Auch keine Liebe rettet ihn, denn Frauen kommen in Lovecrafts Geschichten praktisch nur in ihrer biologischen Funktion vor, nicht aber als liebespendende Wesen oder gar als Akteure. Daher ist der (männliche) Mensch völlig schutzlos dem Hass der Großen Alten ausgeliefert, die ihre Welt, die sie einst besaßen, wiederhaben wollen. Das versteht Lovecraft unter „kosmischem Grauen“. Die Welt ist kein gemütlicher Ort – und Einsteins Relativitätstheorie hat sie mit in diesen Zustand versetzt: Newtons Gott ist tot, die Evolution eine blinde Macht, und Erde und Sonne nur Staubkörnchen in einem schwarzen Ozean aus Unendlichkeit.

_Handlung_

Nach dem Prolog, der den Hörer über den Hintergrund der Großen Alten (s.o.) aufklärt, finden wir unsere Helden aus dem vorhergehenden Abenteuer wieder: Howards Phillips Lovecraft, sein Begleiter Rolf und Robert Craven, der Sohn von Roderick Andara. Sie sind auf dem Weg von London zurück zum Ort, wo Andara starb, an der Küste von Schottland. Denn Andara hatte beim Untergang seines Schiffes, der „Lady of the Mist“, eine Kiste mit seinen kostbarsten Besitztümern verloren. Lovecraft betrachtet diese Besitztümer als extrem gefährlich, ganz besonders in den falschen Händen.

Doch bevor sie weit gekommen sind, haben sie mitten in der Pampa eine Panne: Eines der Pferde lahmt. Da kommt ein Reiter des Wegs, der ihnen Übernachtung auf seinem Landsitz anbietet. Nichts wie hin! Allerdings sieht das Herrenhaus alles andere als Vertrauen erweckend aus, findet Robert. Der umgebende Wald lässt es zudem reichlich düster erscheinen. Außen pfui, innen hui: Geradezu prächtig ist das Interieur, und die drei Reisenden freuen sich bereits auf eine erholsame Nacht.

Zu früh gefreut! Als Robert das ihm zugedachte Zimmer betritt, bemerkt er neben dem desolaten und schmutzigen Zustand der Einrichtung eine riesige schwarze Spinne. Er schließt die Tür und beschwert sich über die Mängel seines Quartiers. Mr. Boldwinn, der Gastgeber, öffnet die Tür erneut und siehe da – alles ist, wie es sein sollte. Das kommt Robert recht spanisch vor. An ein Bad ist jedenfalls nicht zu denken.

Nach dem Abendessen, bei dem sie sich hungrig ein etwas sonderbar schmeckendes Fleisch munden ließen, sitzen die Herrschaften bei einer Zigarre beisammen. Die Gäste fallen aus allen Wolken, als man sie mit Lovecraft und Andara tituliert – woher weiß Boldwinn das? Und Ziel und Zweck ihrer Reise kennt er ebenfalls! Auch könnten sie nicht mehr weg, denn das Pferd hätten sie soeben verspeist – bon appetit! Beim folgenden Kampf entpuppt sich nicht nur Boldwinn als Chimäre, sondern auch alles um sie herum, und zwar so schnell, als passiere dies alles in einer Art Zeitraffer …

Als sie dem Chaos entkommen, stehen sie in einem Wald der Urzeit, komplett mit Riesenfarnen und, äh, riesigen Viechern. Sie können das Grundstück nicht verlassen, sondern müssen zurück ins Haus. Dort wartet auf Robert jedoch ein besonderer Schrecken: die Begegnung mit einem der Großen Alten, dessen Diener Mr. Boldwinn war. Danach ist Robert für immer gezeichnet …

_Mein Eindruck_

Endlich ist Schluss mit der ewigen Schwarzweißmalerei! Hier der gute Robert Craven-Andara und dort die bösen Großen Alten mit ihren Dienern – das ist Vergangenheit. Ab der oben angedeuteten Begegnung mit Yogg-Sothoth (das th wird wie ein t ausgesprochen) befindet sich ein Teil des Bösen auch in Robert. Wie er das weiß? Sein Schatten hat seitdem die Form eines tentakelbewehrten Monsters, das sich auf ihn stürzen will. Dass er verändert ist, macht die Narbe auf seiner Stirn sinnfällig – er sieht aus wie ein früher Harry Potter. In seinem Haar befindet sich ein weißer gezackter Streifen.

Doch er ist nicht der Einzige, dem dieses Schicksal wiederfahren ist. Wie er im schottischen Durness, wo sich gruselige Szenen abspielen, herausfindet, hat auch sein Vater sein Päckchen zu tragen. Andaras Geist, der in verschiedenen Gastkörpern auftaucht, ist zum Teil von Yogg-Sothoth eingenommen. Doch es gelingt ihm, in einem grandiosen Showdown, den Großen Alten bei seinem Invasionsversuch zu überlisten und seinen Sohn Robert zu retten.

_Der Sprecher_

Der 1938 geborene Sprecher Jürgen Hoppe verfügt immer noch über eine durchaus kräftige Stimme, die er wirkungsvoll einzusetzen weiß. Zwar ist seine Modulationsfähigkeit nicht so ausgeprägt wie etwa bei Kerzel und Pigulla, doch die Kraft seines Ausdrucks trägt besonders bei dramatischen Stoffen zur Wirkung der Geschichte bei. Ein Horrorstoff wie „Das Haus am Ende der Zeit“ mit seinen zahlreichen dramatischen Konfrontationen bietet sich hierfür geradezu an.

Eine Besonderheit soll nicht unerwähnt bleiben. Zahlreiche der Personen, mit denen es Lovecraft und Craven zu tun bekommen, sind besessen. Diese Tatsache manifestiert sich weniger in der körperlichen Erscheinung als vielmehr zuerst in der Stimme des Besessenen: Sie klingt hoch und krächzend, als käme sie aus der Kehle eines Schafes. Das ist nicht so lustig, wie es klingt, denn der innewohnende Dämon schlägt gleich danach zu.

_Die Musik und Songs_

Wie schon in den vorhergehenden ANDARA-Project-Produktionen steuert auch diesmal eine Rockband die Musik für den Hintergrund, das Intro und Extro sowie die Pausen bei. Dabei handelt es sich um klassischen Heavy Metal ohne Schnickschnack wie etwa einen Synthesizer oder gar eine stumpfsinnig trommelnde Drum Machine. Nein, dies ist ordentlicher Rock, der aber keineswegs aufdringlich in die jeweilige Hörszene hineinspielt, sondern lediglich die Action etwas dynamischer klingen lässt. Drei Songs gibt es auch, aber auf den Text habe ich leider nicht geachtet. Ich bitte um Vergebung.

_Unterm Strich_

Auch „Das Haus am Ende der Zeit“ bietet dem Lovecraft-Freund alles, was sein Herz begehrt: eine Begegnung mit den Großen Alten, Besessene in rauen Mengen, eine veritable Zeitreise über hundert Millionen Jahre hinweg, das Auftauchen eines hilfreichen Shoggothen und – Potztausend! – auch das Buch der Bücher, nämlich das unheilvolle und verbotene „Necronomicon“. (Dass es vom „wahnsinnigen Araber Abdul Al-Hazred geschrieben“ wurde, wird uns allerdings geflissentlich verschwiegen. Der Kenner genießt sowieso und schweigt.)

Aus diesen kräftigen Zutaten lässt sich wahrlich ein schmackhaftes Potpourri zaubern, wenn man es richtig anstellt, und Wolfgang Hohlbein wäre nicht der Autorenstar, der er mittlerweile ist, wenn er diesen Kochkurs misslingen ließe. Bei jeder unerwarteten Wendung der Ereignisse graust es den Hörer, was nun wohl wieder für ein Schrecken auf unsere Helden lauert – und sie stolpern von einer Horror-Episode in die nächste. So ist für Unterhaltung mit feinstem Lovecraft-Horror gesorgt. Frage bitte niemand nach der Logik …

Der ausgezeichnete Rolf Hoppe und seine tapfer klampfenden Musikermannen sorgen in ihrem Audio-Kollektiv für ein unterhaltsames Hörerlebnis. Das Hörbuch bietet eben Horror Marke Hohlbein, nicht zu wenig Erzählkunst, aber eben auch keineswegs zu viel.

|234 Minuten auf 3 CDs|

Michael Connelly – Dark Sacred Night. (Bosch & Ballard 01, Bosch 21)

Dynamisches Duo: Bosch trifft Ballard

Harry Bosch ist nach seiner Pensionierung teils Reservepolizist in San Fernando, teils Privatdetektiv. Aus aktuellem Grund bearbeitet er einen neun Jahre alten Fall: Die sechzehnjährige Daisy Clayton wurde damals ermordet und in einem Müllcontainer entsorgt. Nun sucht er in alten Daten nach ihrer Spur. Dabei stößt er auf Renee Ballard von der Nachtschicht des Raub- und Morddezernats der Kripo. Sie hat viel besseren Zugriff auf die alten Daten als er. Doch ihre Zusammenarbeit wird von Altlasten überschattet: Bosch ist auf einmal spurlos verschwunden…
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Cory Doctorow – Wie man einen Toaster überlistet. Novelle

Salima – Hackerin mit Gewissen

Nach vielen Jahren in Flüchtlingsheimen und Notunterkünften kann Salima endlich in ein Hochhausapartment umziehen. Das Gebäude ist zwar neu, aber damit fangen die Probleme erst an: Der intelligente Toaster gibt auf einmal den Geist auf und nimmt nur noch das Brot der Toastermarke an. Dann fällt der Kühlschrank aus. Als Salima feststellt, dass selbst der Fahrstuhl die ärmeren Mieter benachteiligt, fasst sie einen Entschluss. Es muss doch einen Weg geben, sich in die Haushaltsgeräte zu hacken und sie wieder frei verfügbar zu machen! Gesagt, getan … (Verlagsinfo)

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Raymond E. Feist – Herr der Münzen (Die Schlangenkrieg-Saga 2)

Atempause bis zur Invasion & eine Expedition in die Hölle

Roo kehrt als geachteter Kriegsheld aus der Schlacht gegen die Schlangen ins Zivilleben zurück. Er ist nun ein freier Mann und beschließt, sein Glück in der Hauptstadt Krondor zu versuchen. Roo strebt nach Reichtum und will eines Tages der mächtigste Händler Midkemias werden. Der Weg nach oben erweist sich als steinig und gefährlich, aber schließlich gelingt es ihm, in Krondor Partner des Händlers Grindle zu werden. Da wird dieser plötzlich tot aufgefunden, auf brutale Weise ermordet. Doch auch die Vergangenheit lässt Roo nicht los, denn der Krieg gegen die Smaragdkönigin ist noch nicht vorbei … Komplett überarbeitete Neuausgabe der New-York-Times-Bestsellersaga. (Verlagsinfo)

Dies ist der zweite Band in Raymond Feists Schlangenkrieg-Saga. Die Handlung dieser Saga spielt ebenfalls auf der Welt Midkemia. Nachdem der erste Band eine Aktion von Söldnern aus Krondor auf dem Südkontinent Novindus gegen die Schlangenkrieger schilderte, konzentriert sich im 2. Band das Interesse des Erzählers auf den jungen Rupert „Roo“ Avery, den Freund Eriks von Finstermoor.
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Cixin Liu – Spiegel. SF-Novelle

Der fatalistische Allwissende

China in der nahen Zukunft. Der junge, ehrgeizige Beamte Song Cheng stößt auf einen gewaltigen Korruptionsskandal. Doch plötzlich wird er selbst ins Gefängnis geworfen. Dort taucht ein geheimnisvoller Mann mit einem Supercomputer auf, der ebenfalls verfolgt wird – weil er alles weiß. Einfach alles. Wie kann das sein? Und welche Konsequenzen hat das? (Verlagsinfo)

Die Novelle wurde 2004 in China mit dem Galaxy Award als beste Erzählung des Jahres ausgezeichnet.
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Håkan Nesser – Das grobmaschige Netz (Van Veeteren 1)

Heilige und Hure, Schwester und Mutter

Als Janek Mitter eines Morgens mit einem mörderischen Kater aufwacht, liegt seine Frau Eva ermordet in der Badewanne. Er ist sich sicher, dass er nicht der Mörder ist, aber beweisen kann er es nicht. Am Vorabend hatte er mit seiner Frau mächtig gezecht, und nun fehlt ihm die Erinnerung an einige Stunden…Ausgezeichnet als bestes Krimidebüt Schwedens. (Verlagsinfo)
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Raymond E. Feist – Schattenkönigin (Schlangenkrieg-Saga 1)

Auftakt zum Schlangenkrieg

Die Schattenkönigin sammelt eine Armee von unglaublicher Größe und Kraft um sich, um Midkemia dem Erdboden gleich zu machen. Sie hat eine Geheimwaffe: die schlangenartigen Panthatier, die überall Angst und Schrecken verbreiten. Der junge Adlige Erik von Darkmoor und sein Freund Roo geraten unfreiwillig in den Krieg mit den Reptilienwesen und befinden sich plötzlich im Herzen einer mörderischen Schlacht … Komplett überarbeitete Neuausgabe der New-York-Times-Bestsellersaga. (Verlagsinfo)

Der Startband bietet actionreiche Fantasy für große Jungs, in der Frauen nur am Rande vorkommen – als Mutter, Geliebte und als Zauberin. Dafür machen die zwei zentralen „Helden“ Erik und Roo einiges durch und wachsen an ihrer Aufgabe.
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Paul Robert Smith – Gespräch mit Igel

Tragikomödie mit englischem Don Quichotte

Es ist ein denkwürdiger Moment in Benton Kirbys Leben, als er nachts im Park mit einem Igel auf einem sitzt und über sein Leben und die Frauen nachdenkt. beispielsweise hat er seine Verlobte Georgia eine Woche vor der Hochzeit dadurch verloren, dass sie in ihr eigenes Haus einsteigen wollte und sie abstürzte, wobei sie sich das Genick brach – und anschließend erfror. Oder an jenen Moment, als er mit der süßen Cherry im Bett lag und seine zweite Verlobte Cassie nach Hause kam, so dass er sie mit einem Müllsack fesseln musste…
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Friedel Wahren (Hg.) – Isaac Asimov’s Science Fiction Magazin 54. Folge

Die Widerlegung Jesu und andere unerwartete Ereignisse

Die aktuelle Auswahl umfasst zwei hochkarätige Preisträger: Sterlings „Taklamakan“ und Egans „Ozeanisch“. Diese mit dem HUGO Award ausgezeichneten Novellen sollte der SF-Freund kennen.

Diese Auswahlband enthält:

– die Story von der Landung der Marsianer in Massachusetts, wo sie eine Dichterin verwirren;
– die Story von den Cyborgs, die in unterirdischen Kuppeln drei Raumschiffe gebaut haben;
– die Story von ozeanbedeckten Welt der menschlichen Siedler, die ihre eigene Form der Sexualität und Religiosität entwickelt haben;
– die Story von einem seltsamen Fernseher, der ein gewaltiges Problem verursacht;
– die Story von zwei japanischen Gespenstern.
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Margit Hahn – Hautnah. Erotische Erzählungen

Erotische Fantasien vor 22 Jahren

Hautnah“ bietet Erzählungen über die moderne Liebe anno 1997 und ihre unverhofften Glücks- und Schattenseiten, kaum eine mehr als zehn Seiten lang: Es sind konzentrierte Bestandsaufnahmen des facettenreichen Themas, getränkt in bitteren, zuweilen grausamen Realismus, wie er einer Wiener Autorin gut zu Gesicht steht.

Die Österreicherin Margit Hahn ist Jahrgang 1960, also bereits knapp sechzig Jahre alt. Sie lebte anno 2001 in Wien und Klosterneuburg. Zuletzt erschien von ihr „Der männliche Blick“ (1999). Sie lebt in Klosterneuburg. 2001 ist der Roman „Tarot Suite“ im Deuticke Verlag erschienen. (Quelle: https://www.hanser-literaturverlage.de/autor/margit-hahn/)
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Robert E. Howard – Der Grabhügel (Gruselkabinett Folge 60)

Vampir-Horror in Texas: Der Fluch der Alten Welt

West-Texas 1936: Der Farmer Steve Brill beschließt, den auf seinem Land befindlichen Grabhügel gegen den ausdrücklichen Rat seines Nachbarn Juan Lopez zu öffnen. Angeblich soll es eine unheimliche Bewandtnis mit dem merkwürdigen Erdhaufen haben. Der Farmer jedoch glaubt nicht an Geister, Flüche und Dämonen und rammt daher beherzt den Spaten in den Boden … (Verlagsinfo)
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James Gunn (Hg.) – Von Wells bis Stapledon – Wege zur Science Fiction 3

Wege zur Science-Fiction:

Band 1: Von Gilgamesch bis Hawthorne. HSFB 90
Band 2. Von Poe bis Wells. HSFB 91
Band 3. Von Wells bis Stapledon. HSFB 92
Band 4. Von Huxley bis Heinlein. HSFB 93
Band 5. Von Heinlein bis Farmer. HSFB 94
Band 6. Von Clement bis Dick. HSFB 95
Band 7. Von Ellison bis Haldeman. HSFB 96
Band 8. Von Matheson bis Shaw. HSFB 97
Band 9. Von Lem bis Varley. HSFB 98
Band 10. Von Malzberg bis Benford. HSFB 99
Band 11. Von Shelley bis Clarke. HSFB 100
Band 12. Von Ballard bis Stableford. HSFB 101

Evolution & Revolution: Immer auf die armen Fußgänger!

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Philip Kerr – Esau. Thriller

Auf der Jagd nach dem Schneemenschen

„Ein atemberaubender Thriller: Gibt es den Yeti noch?
Jack Furness, ein kalifornischer Bergsteiger will einen der höchsten Gipfel Nepals bezwingen.
In einer tückischen Eiswand stürzen er und seine Begleiter ab. Doch in einer Gletscherspalte macht Jack einen aufsehenerregenden Fund…“ (Verlagsinfo)
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