Alle Beiträge von Michael Matzer

Lebt in der Nähe von Stuttgart. Journalist und Buchautor.

Charles Stross – du bist tot. SF-Thriller

Die nahe schottische Zukunft: nur für Gamer und IT-Freaks

„Stell dir vor, du lebst in einer Welt, in der Realität und Internet nicht mehr voneinander trennbar sind. Eine Welt, in der jemand ein scheinbar perfektes Verbrechen verübt – und du steckst mittendrin! Dann gib acht, denn … DIES IST KEIN SPIEL!“ (Verlagsinfo)

Der Autor
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Alina Reyes – Labyrinth des Eros

Sinnlich: Kaleidoskop erotischer Phantasien

Ein Mann und eine Frau betreten hintereinander einen kleinen Wanderzirkus. Dies ist das Königreich des Eros: ein Labyrinth aus dunklen Fluren. Hinter jeder Tür erwartet die beiden ein neues erotisches und sexuelles Abenteuer. Das Buch ist zweigeteilt: denn Mann und Frau öffnen ihre jeweils eigenen Türen. Werden sie den Partner fürs Leben finden? (Verlagsinfo)

Die Autorin

Die Französin Alina Reyes schrieb mit „Labyrinth des Eros“ einen Klassiker der modernen erotischen Literatur. Sie wurde bekannt mit ihrem Debütroman „Der Schlachter“, übersetzt in 25 Sprachen, und vor allem durch den internationalen Bestseller „Die siebte Nacht“.

Werke (Auswahl)

Verlangen und Vergeltung. Erotische Erzählungen. Berliner Taschenbuchverlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-8333-0662-4.
La septième nuit.
deutsch: Die siebte Nacht. Goldmann, München 2007, ISBN 978-3-442-46608-5[1]
Derrière la porte.
deutsch: Labyrinth des Eros. Berliner Taschenbuchverlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-8333-0380-7[1]
Le boucher. Roman.
deutsch: Verführt. Erzählung. Rowohlt, Reinbek 1989.
deutsch: Der Schlachter.
Le carnet de rose.
deutsch: Tagebuch der Lust. Berliner Taschenbuchverlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-8333-0526-9[1]
Lilith. Roman.
deutsch: Lilith. VGS Verlag, Köln 2000, ISBN 3-8025-2756-9

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Hillerman, Tony – The First Eagle (Navajo Tribal Police 13)

_Unter Flohjägern: Adlerfang und Liebestest _

Navajo-Stammespolizist Jim Chee verhaftet einen Hopi-Indianer wegen des Verdachts der Adler-Wilderei. Zudem ist Jano über den bewusstlosen Stammespolizisten Kinsman gebeugt, was für Chee zuerst wie ein Mordfall aussieht. Ausgerechnet Chees Freundin Janet Pete verteidigt Jano. Unterdessen wird eine Biologin vermisst, die das Wiederauftreten des Schwarzen Todes im Reservat der Navajo untersucht hat: Die Pest ist zurück …

_Der Autor_

Tony Hillerman (27.5.1925 bis 26.10.2008) war ein vielfach ausgezeichneter amerikanischer Kriminalschriftsteller und Autor von Sachbüchern über das Indianerland im Südwesten. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Krimis um die Stammespolizei der Navajos. Sie wurden regelmäßig verfilmt.

|Die Leaphorn-und-Chee-Reihe:|

1) The Blessing Way (1970) ISBN 0-06-011896-2
2) Dance Hall of the Dead (1973) ISBN 0-06-011898-9
3) Listening Woman (1978) ISBN 0-06-011901-2
4) [People of Darkness (1980)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=8119 ISBN 0-06-011907-1
5) The Dark Wind (1982) ISBN 0-06-014936-1
6) The Ghostway (1984) ISBN 0-06-015396-2
7) Skinwalkers (1986) ISBN 0-06-015695-3
8) A Thief of Time (1988) ISBN 0-06-015938-3
9) Talking God (1989) ISBN 0-06-016118-3
10) [Coyote Waits (1990)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=8120 ISBN 0-06-016370-4
11) Sacred Clowns (1993) ISBN 0-06-016767-X
12) The Fallen Man (1996) ISBN 0-06-017773-X
13) The First Eagle (1998) ISBN 0-06-017581-8
14) Hunting Badger (1999) ISBN 0-06-019289-5
15) The Wailing Wind (2002) ISBN 0-06-019444-8
16) The Sinister Pig (2003) ISBN 0-06-019443-X
17) Skeleton Man (2004) ISBN 0-06-056344-3
18) The Shape Shifter (2006) ISBN 978-0-06-056345-5

|Filmographie:|

1) The Dark Wind (1991)
2) Skinwalkers (2002)
3) Coyote Waits (2003)
4) A Thief of Time (2004)
5) Skinning the Night: American Mystery (DVD)

Die Übersetzungen der Krimis erscheinen bei Rowohlt.

_Handlung_

|Prolog|

In der Klinik von Flagstaff, Arizona, liegt die Leiche des Indianers Anderson Nez auf der Intensivstation. Der Navajo ist vor wenigen Stunden gestorben, wie Dr. Delano dem Mann berichtet, der Nez aus dem Reservat hergebracht hat, Dr. Woody. Krankenschwester Shirley Ahkeah fragt sich, was dieser Dr. Woody hier überhaupt will. Kommt hier reingeschneit und verlangt eine intensive Autopsie von Nez – Verdacht auf eine Pestinfektion.

Dr. Howe erklärt ihr, dass Woody überhaupt kein praktizierender Arzt sein, sondern vielmehr so eine Art Mikrobiologe. Das wird ja immer rätselhafter, findet Schwester Shirley. Doch als Dr. Howe sagt, Nez sei praktisch innerhalb eines einzigen Tages infiziert worden und der Pest erlegen, beginnt sie sich ernsthaft Sorgen zu machen: Die Antibiotika beginnen zu versagen …

|Jim Chee|

Es ist der 8. Juli, der ein denkwürdiger Tag im Navajo-Reservat werden soll. Stammespolizist Jim Chee will seinen Kollegen Benny Kinsman sprechen, doch auf der Polizeiwache, wo er ihn erwartet, bekommt er nur die Info, dass Kinsman einem Adlerwilderer auf der Spur und hinaus zum Yells Back Butte gefahren sei. Als Jim Chee an der angegebenen Position eintrifft, findet er allerdings Officer Kinsman vor: leblos, auf dem Bauch liegend und mit blutgetränktem Hemd. Ein Hopi-Indianer, an dem sich ebenfalls Blut befindet, beugt sich über ihn. Na, wenn das nicht nach einem Mord auf frischer Tat aussieht!

Kaum hat Chee den Indianer mit Handschellen gefesselt und als einen gewissen Robert Jano aus dem Hopi-Reservat Second Mesa identifiziert, als ein schriller Schrei zu hören ist. Er kommt aus einem Vogelkäfig. Darin ist ein Adler gefangen. Als Chee den Käfig aufrecht stellt und vor dem einsetzenden Hagelschauer in Sicherheit bringt, kratzt auch ihn der wütende Adler. Jano bemerkt nur hämisch, dass Chee genau das passiert sei, was der Vogel auch mit ihm gemacht habe. Im Übrigen lebe Officer Kinsman noch. Chee kann bestätigen, dass Kinsman trotz eingeschlagenem Schädel noch atme. Sie warten unter einem Überhang, bis der Hagelschauer nachgelassen hat, dann bringt Chee alle Beteiligten und die Beweise zur nächsten Polizeiwache.

|Joe Leaphorn|

Unterdessen ist sein Exkollege Joe Leaphorn in einer luxuriösen Limousine unterwegs ins nördliche Santa Fé. Leaphorn hat ein Jahr als Rentner hinter sich und langweilt sich unsäglich. Die alte Frau, zu der ihn die Limo bringt, ist die reiche Millicent Vanders, deren Schwester gestorben ist. Die Tochter dieser Schwester ist Catherine Anne Pollard, eine 33-jährige „Flohfängerin“, wie sie sich selbst nannte – eine Mikrobiologin und Seuchenbekämpferin. Seit wenigen Tagen wird sie im Navajo-Reservat vermisst, und auch ihr Wagen lässt sich nicht finden.

Sie war mit einem ostdeutschen Biologen namens Victor Hammar unterwegs, sagt Mrs. Vanders, und er habe Catherine seit der Uni praktisch verfolgt – ein „Stalker“, sagt sie erbittert. Catherine habe ihn zwar nie als Bedrohung angesehen, aber Mrs. Vanders ist da ganz anderer Ansicht. Catherine wollte ihren Beruf aufgegeben, an dem sie hing, und das müsse einen Grund gehabt haben. Sie war mit ihrem arroganten Chef namens Krause nicht einverstanden.

Der Grund, warum Leaphorn schließlich den Auftrag annimmt, ist jedoch der Ort, an dem Catherine Pollard und Victor Hammar verschwanden: Yells Back Butte, eine Felsformation an der Grenze zum Hopi-Reservat. Es ist der gleiche Ort und sogar der gleiche Tag (der 8. Juli), an dem Benny Kinsman mit eingeschlagenem Schädel von Jim Chee aufgefunden wurde. Joe Leaphorn glaubt nicht an Zufälle. Es muss einen Zusammenhang geben. Aber welchen?

|Jim Chee|

Benny Kinsman ist nicht mehr aufgewacht, seit er im Koma in die Klinik gebracht worden ist. Jim Chee macht sich große Sorgen. Er befindet sich in der Klinik, um wie verlangt anwesend zu sein, wenn die lebenserhaltenden Systeme abgeschaltet werden. Eine traurige Pflicht, die Bundesstaatsanwalt Mickey da verlangt. Außerdem, so wurde ihm mitgeteilt, müsse ein Bundesverteidiger des Beschuldigten Robert Jano zugegen sein. Für den Fall, dass Kinsman noch letzte Worte sage. Ausgerechnet Chees Freundin Janet Pete verteidigt Jano. Sie berichtet, seine Familie halte Jano nicht für eines Mordes fähig, auch wenn er mit Kinsman ein Hühnchen zu rupfen gehabt habe.

Dann taucht auch noch Jims „Legendary Lieutenant“ Joe Leaphorn auf, mit einer Bitte um die Suche nach dem Jeep der Pollard-Frau. Das Auto ist ebenfalls verschwunden. Aber wie Jim bald erkennt, hängen die beiden Fälle Kinsman und Pollard tatsächlich zusammen. Und wie so häufig ist wieder mal ein unglücklicher Zufall schuld.

_Mein Eindruck_

In gemächlichem Tempo beginnen die beiden „Cops“ in den beiden separaten Fällen getrennt zu ermitteln, aber aus völlig unterschiedlichen Beweggründen. Während Leaphorn zunächst die Langeweile vertreiben will, stellt er doch mit zunehmender Beteiligung seiner Begleiterin Louisa Bourebonette (aus „Coyote Waits“) fest, dass ihm die Sache zunehmend Freude bereitet.

Mit Louisa an seiner Seite gelingt es ihm, sich vom Traum des Krebstodes seiner Frau Emma zu lösen und die Schuldgefühle loszuwerden, die ihn plagen. Außerdem stellt Louisa eine wertvolle Verbindung zu den Universitäten von Arizona dar. So erhält Joe Leaphorn Einblick in die Problematik der Mikrobologen: Die ausgerottet geglaubten Seuchen kehren zurück.

|Ein eifriger Flohjäger|

Hantavirus und Beulenpest wüten immer wieder unter den Populationen der Nagetiere im vereinten Navajo- und Hopi-Reservat. Aber während Millionen der kleinen Tiere draufgehen, überleben immer wieder kleine Sippen. Diesem Rätsel geht Dr. Albert Woody nach, der Anderson Nez, seinen Assistenten, im Prolog in die Klinik einlieferte. Al Woody wird von einem Mikrobiologen, den Leaphorn spricht, sogar als Nobelpreiskandidat angesehen.

Jim Chee begegnet Dr. Woody in der Nähe des Tatortes am Yells Back Butte. Allein diese Tatsache findet er schon bemerkenswert. Noch bemerkenswerter ist in seinen Augen, dass zwar Anderson Nez und Catherine Pollard (Benny Kinsman will Woody nie gesehen haben) möglicherweise an den Seuchen gestorben sind, dass aber ein kleiner Prätiehund, den Woody „Charley“ tauft, die von Flöhen übertragene Pest überlebt hat. „Tapferer kleiner Kerl“, sagt Woody bewundernd. In Jims Augen hat Woody seine Prioritäten ganz anders gesetzt als der Rest der Menschheit. Aber ist Woody deshalb auch ein potenzieller Mörder?

|Adlerfang|

Eine der besten Szenen ergibt sich aus der Frage, ob der von Robert Jano gefangene Adler das Blut von Jano oder Kinsman an seinen Krallen trägt. Dieser Adler stellt ja praktisch Janos Alibi dar. „Das ist der zweite Adler“, sagt Jano zu Jims und Janets Verblüffung. „Den ersten Adler habe ich wieder freigelassen, nachdem ich seine Schwanzfeder genommen hatte.“ Diese Feder brauchte er für eine Hopi-Zeremonie. Jim Chee weiß genau, wo dieser erste Adler sein Jagdrevier hat. Er legt sich, wie zuvor Jano, auf die Lauer und fängt das Tier mit Janos bewährter Methode ein. Nicht ohne sich einen tiefen Schnabelhieb einzufangen.

|Der Liebestest|

Jim Chee weiß nun aus Leaphorns Informationen und den Details über den mittlerweile gefundenen Jeep Catherine Pollards, dass der Adler und das getrocknete Blut an dessen Krallen ein entscheidendes Beweismittel darstellt. Als echter Jäger stellt er nun eine Falle auf, die es in sich hat. Sie gilt sowohl dem FBI und dem Bundesanwalt, die Jano zum Tode verurteilen wollen, damit der Staatsanwalt in den Kongress gewählt wird. Chee nimmt die FBI-Reaktion verbotenerweise auf Tonband auf.

Aber Chees Falle gilt auch seiner Freundin Janet Pete. Was wird sie mit seiner Aussage, dem Adler und der illegalen FBI-Tonbandaufnahme machen? Sie hat drei Wahlmöglichkeiten. Zwei davon erlauben ihr und Jim die Straffreiheit und eine gute Karriere. Doch die Dritte führt zwar zu höchstem Ungemach für sie beide, befreit aber ihren Klienten Jano. Es ist ein Liebestest und einer der Fiesesten, von dem ich je gelesen habe. Kein Wunder, dass Janet „Damn you, Jim!“ ruft, als sie das herausfindet …

_Unterm Strich_

Mikroben, Adler und ein verschwundener Jeep – eine unwahrscheinliche Kombination, wie sie typisch ist für Tony Hillerman. Der Leser muss sich in indianischer Geduld üben und den Hintergrundinformationen viel Aufmerksamkeit widmen. Denn diese Informationen sind keineswegs Ablenkung, sondern sozusagen das Mordmotiv: Wem es gelingt die wieder vordringenden Seuchen zu stoppen, der bekommt nicht nur Forschungsgelder und einen Lebensunterhalt, sondern auch den Nobelpreis und somit Unsterblichkeit. Dafür könnte es sich durchaus lohnen zu töten.

|Zwielicht|

Sobald man dies begriffen hat, erweitert sich der Kreis der Verdächtigen schlagartig. Und auch Catherine Pollard sieht auf einmal nicht mehr wie die unschuldige Entführte aus, als die Mrs. Vanders sie hinstellt, als sie Joe Leaphorn anheuert. Und der Verdacht kommt auf, dass Mrs. Vanders einen bestimmten Verdacht durch diesen Auftrag ablenken will. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Privatdetektiv für finstere Zwecke missbraucht würde.

|Marsmenschen|

Da stiefeln sie nun in ihren Schutzanzügen durch die mikrobenverseuchte Pampa, die Herrschaften Flohjäger. Kein Wunder, dass sie einer alten Navajo-Frau wie Hexer und Skinwalker vorkommen. Sie existieren auf einer Ebene wie jene Legenden- und Schatzjäger, die ich in „Coyote Waits“ kennengelernt habe. Wieder einmal treffen indianische und weiße Kultur aufeinander.

|Stümper|

Dieser Konflikt zeigt sich nicht nur in der Mikrobenbekämpfung, sondern auch in der Ermittlung und in der Justiz. Wie schon in „Coyote Waits“ heimst das „Federal Bureau of Ineptitude“ (Bundespolizei für Stümperhaftigkeit) keine Lorbeeren ein, als es den Mörder von Benny Kinsman schon von vornherein verurteilt. Wozu weitersuchen, wenn ein in flagranti verhafteter Indianer schon im Knast sitzt? Allerdings wäre Jano der erste jemals in einem Reservat zum Tode verurteilte Indianer überhaupt. Daher steht für alle Seiten sehr viel auf dem Spiel.

|Die Liebesfalle|

Sobald man diese Interessenlage verstanden hat, wird aus Jim Chee illegaler Eigeninitiative ein regelrechtes Politikum. Ein Adlerfang ist schon mal ein schlechter Start, denn Adler sind geschützt. Dann nimmt er auch noch das FBI auf Band auf – noch illegaler. Und er stellt einer Bundesverteidigerin eine Falle, die es in sich hat. Kann man noch weiter gehen?

Jim Chee weiß genau, dass er seine Zukunft aufs Spiel setzt. Aber Washington, D.C., hat er bereits abgehakt: Alle Menschen dort leben eine Lüge. Und auch eine gemeinsame dort angesiedelte Zukunft an Janets Seite erscheint ihm nun unmöglich. Sie ist eine adrette, mit weißen Wertvorstellungen aufgewachsene Stadtfrau. Er ist im Vergleich dazu ein Landei, noch dazu ein angehender Schamane bei irgendwelchen „Wilden“ in der Wüste. Auch uns kommt diese Kombination ziemlich unwahrscheinlich vor. Aber die Art und Weise, wie Jim sie zu Ende bringt, ist schon phänomenal eingefädelt und ausgeführt. „Damn you, Jim!“ Ganz genau.

|Taschenbuch: 278 Seiten
ISBN-13: 978-0006513117|
http://harpercollins.com

_Tony Hillerman bei |Buchwurm.info|:_
[„Das Labyrinth der Geister“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1302
[„Das goldene Kalb“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1429
[„Dunkle Kanäle“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1478
[„Die Nacht der Skinwalkers“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1624
[„Der Skelett-Mann“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id_book=2631

Eric Van Lustbader – Der Ninja (Nicholas Linnear 01)

Ein eklatanter Fall von Zensur

Im New York des Jahres 1980 prallen zwei Kontinente und Kulturen aufeinander, als auf Long Island ein Ninja, ein japanischer Auftragskiller, eine Spur von Leichen zurücklässt. Nur Nicholas Linnear kann ihn aufhalten: Er ist aufgewachsen in Japan und in die Kunst und Kampfmethoden eines Samurai wie auch in die eines Ninja eingeführt. Er hat soeben in Justine Tomkin die Liebe seines Lebens gefunden. Als er dem Ninja in die Quere kommt, gerät Justine in Lebensgefahr …

Der Autor

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Lovecraft, Howard Phillips – Berge des Wahnsinns

_Aliens und Predators: Gefahr im Eis!_

In Form eines Tagebuchs zeichnet der Geologe William Dyer den Verlauf seiner letzten, unglückseligen Expedition in die Antarktis anno 1930/31 nach. Zunächst suchten er und sein Team, darunter ein Anthropologe, nach ungewöhnlichen Gesteinsarten. Doch dann türmt sich vor ihren Augen ein Gebirge von gewaltigen Ausmaßen auf, das seltsamerweise quaderförmige Auswüchse und eckige Höhlen aufweist.

In einer solchen Höhle macht der Anthropologe eine beunruhigende Entdeckung: vierzehn tonnenförmige Gebilde. Als der Funkkontakt zu dessen Lager abbricht, muss sich Dyer mit einem Suchtrupp dorthin begeben. Was sie vorfinden, lässt Dyers Studenten Danforth wahnsinnig werden …

_Der Autor_

Howard Phillips Lovecraft (1890-1937) wird allgemein als Vater der modernen Horrorliteratur angesehen. Obwohl er nur etwa 55 Erzählungen schrieb, hat sein zentraler Mythos um die Großen Alten, eine außerirdische Rasse bösartiger Götter, weltweit viele Nachahmer und Fans gefunden, und zwar nicht nur auf Lovecrafts testamentarisch verfügten Wunsch hin.

Aber Lovecrafts Grauen reicht weit über die Vorstellung von Hölle hinaus: Das Universum selbst ist eine Hölle, die den Menschen, dessen Gott schon lange tot ist, zu verschlingen droht. Auch keine Liebe rettet ihn, denn Frauen kommen in Lovecrafts Geschichten praktisch nur in ihrer biologischen Funktion vor, nicht aber als liebespendende Wesen oder gar als Akteure. Daher ist der (männliche) Mensch völlig schutzlos dem Hass der Großen Alten ausgeliefert, die ihre Welt, die sie einst besaßen, wiederhaben wollen.

Das versteht Lovecraft unter „kosmischem Grauen“. Die Welt ist kein gemütlicher Ort – und Einsteins Relativitätstheorie hat sie mit in diesen Zustand versetzt: Newtons Gott ist tot, die Evolution eine blinde Macht, und Erde und Sonne sind nur Staubkörnchen in einem schwarzen Ozean aus Unendlichkeit. Auf Einstein verweist HPL ausdrücklich in seinem Kurzroman [„Der Flüsterer im Dunkeln“. 1961

Mehr zu Lovecraft kann man in unserer [Rezension 345 seiner Biographie von Lyon Sprague de Camp nachlesen.

_Handlung_

Was geschah auf der Expedition in jenes Bergtal in der Antarktis, dass der Student Danforth dem Wahnsinn verfiel? Als der Expeditionsleiter William Dyer Danforth in der Nervenheilanstalt besucht, berichtet Danforth wieder von den Alten Wesen, die in Wahrheit seit jeher über die Erde geherrscht hätten. Dyer widerspricht ihm nicht, denn er hat sie ja selbst gesehen.

Genau deshalb besucht er einen Professor in Boston, um ihn zu bitten, dass die neuerliche Expedition, die Starkweather und Moore 1932 organisiert haben, in die Antarktis aufbricht. Er warnt ihn eindringlich vor den Gefahren, nicht zuletzt vor dem schier unaussprechlichen Horror, auf den er und Danforth dort gestoßen sind. Dyer warnt ebenso vor dem Versuch, die Eismassen abzuschmelzen oder gar Bohrungen vorzunehmen, waren diese doch seiner eigenen Expedition zum Verhängnis geworden. Da der Professor mehr und vor allem deutlichere Begründungen fordert, muss Dyer genauer berichten, was sich vor zwei Jahren, anno 1930, zugetragen hat …

|Dyers Expeditionsbericht|

Prof. William Dyer ist Geologe an der Miskatonic University von Arkham, unweit Boston. Da Prof. Frank Pabodie neuartige Bohrer hergestellt hat, sieht sich Dyer in der Lage, auch in der Antarktis nach ungewöhnlichen Gesteinen zu suchen. Er lädt den von ihm bewunderten Anthropologen Prof. Lake ein mitzukommen, und dieser sagt freundlich zu. Außerdem werden die drei Profs von ihren jeweiligen Assistenten begleitet, darunter Danforth, Moulton und Gedney. Lake hält Danforth für einen „Backfisch“, aber immerhin haben beiden das verfluchte Buch „Necronomicon“ des verrückten Arabers Abdul Alkazred gelesen, ein zweifelhaftes Vergnügen, das nicht jedem Menschen vergönnt ist, denn das Buch ist in einem verschlossenen Raum der Bibliothek der Miskatonic-Uni weggesperrt.

Die zwei Schiffe „Miskatonic“ und „Arkham“ gelangen schließlich unter dem Kommando von Kapitän Douglas ins Zielgebiet, dem Rossmeer. Hier ragt der immer noch aktive Vulkan Erebus empor, und der Rossschelfeisgletscher bricht hier ins Meer ab. Die Gegend gemahnt Danforth an die kalten Ebenen von Leng, über die er bei Alhazred gelesen hat. Er vermeint ein sonderbares Pfeifen zu hören, das sich mit dem Wind vermischt, der von den Perry-Bergen herunterbläst. Eine Luftspiegelung gaukelt ihm emporragende Burgen auf diesen steilen Höhen vor.

Am Monte Nansen weiter landeinwärts schlägt die Expedition ihr Basiscamp auf, und mit den vier Flugzeugen erkunden sie das Terrain ebenso wie mit Hundeschlitten. Schon bei den ersten Grabungen stößt Prof. Lake auf höchst ungewöhnliche Fossilien, die es hier gar nicht geben dürfte. Zwar ist bekannt, dass vor 50 Mio. Jahren die Erde sehr viel wärmer war und Dinosaurier auch Antarktika bewohnten, doch all dies endete vor spätestens 500.000 Jahren mit der ersten Eiszeit, der weitere folgten. Lake, dessen Funde bis ins Präkambrium zurückdatieren, setzt seinen Willen durch, noch weitere Stellen zu suchen. Auf einer weiteren Schlittenexkursion findet er mehr solche Fossilien, die es nicht geben dürfte.

|Lakes Expedition|

Am 24. Januar, mitten im Hochsommer der Südhalbkugel, startet Lake, um ein Camp 300 Kilometer entfernt auf einem Plateau zu errichten. Dem Expeditionsleiter berichtet er mit Hilfe des Funkgeräts. Seine Stimme ist gut zu verstehen. Sie mussten notlanden, und das Camp ist von quaderförmigen Strukturen und Höhlen umgeben. Eine Bohrung führt dazu, dass ihr Bohrer in eine Höhlung unter dem Eis fällt. Beim Eindringen in diese Höhle stoßen Lake und Moulton auf Specksteine, die fünf Zacken ausweisen, also eindeutig bearbeitet wurden – mitten zwischen Saurierknochen und Abdrücken von Palmblättern. Außerdem stoßen sie auf große tonnenförmige Gebilde, von denen sie vierzehn Stück bergen und aufs Plateau schaffen, um den Inhalt zu untersuchen.

Die Hunde reagieren sehr aggressiv auf diese Gebilde, und als Lake sie seziert, erinnern sie ihn an die Cthulhu-Wesen, die Alhazred beschrieb: ein fünfeckiger Kopf mit einem Kranz seitlich angebrachter Wimpern usw. Und es hat fünf Hirnareale. Lake erinnert sich: „Das ist nicht tot, was ewig liegt, bis dass die Zeit den Tod besiegt.“ In seiner letzten Nachricht berichtet Lake, die Köpfe seien von der Sonne aufgetaut worden. Dann meldet er sich nicht mehr.

|Die Rettungsexpedition|

Mit dem zurückgehaltenen fünften Flugzeug fliegt Dyer mit Danforth und Pabodie zu Lakes Camp. Sie finden entsetzliche Verwüstung vor. Alle Hunde wurden zerfleischt, von den Männern ist zunächst keiner zu sehen, obwohl überall Blut ist – und Gestank. Sie stoßen auf sechs Gräber, die sternförmig angelegt sind, aber wo sind die restlichen acht Wesen? Die Leichen von elf Männern sind zum Teil seziert, doch von einem Mann fehlt jede Spur: Gedney. Er hat auch einen Hund mitgenommen. Können sie ihn noch retten?

Dyer und Danforth machen sich auf den Weg, um die ausgedehnte fremde Stadt, die sich beim Anflug entdeckt haben, zu erkunden und vielleicht eine Spur von Gedney zu finden. Welches Wesen mag das Camp derartig verwüstet haben? Sie werden es herausfinden und wenn es sie den Verstand kostet …

|In Boston|

Dyer schafft es nicht, den Professor davon zu überzeugen, die Starkweather-Moore-Expedition zurückzuhalten. Er ahnt das Schlimmste. Als er wieder einmal den verrrückten Danforth besucht, rezitiert dieser nur aus dem verfluchten „Necronomicon“: „Die Farbe aus dem All … der Ursprung, Ewigkeit, Unsterblichkeit …“

_Mein Eindruck_

Lovecraft setzte mit diesem Kurzroman das Romanfragment [„Der Bericht des Arthur Gordon Pym“ 781 von Edgar Allan Poe fort. Wo Poes Romanfragment abbricht, greift er die Szenerie, wenn auch nicht die Figuren, wieder auf, insbesondere den unheimlichen Ruf „Tekeli-li! Tekeli-li!“ Diesen Ruf stoßen zwar bei Poe weiße Vögel aus, doch bei Lovecraft wird der Ruf einem weitaus gefährlichen Wesen zugewiesen. Um was es sich dabei handelt, wird nie hundertprozentig klar, denn es ist protoplasmisch und somit formlos.

|Der Privatmythos|

Innerhalb des umfangreichen Cthulhu-Mythos über die Großen Alten nimmt „Berge des Wahnsinns“ eine meiner Ansicht nach nicht allzu herausragende Rolle ein, denn der Geschichtsentwurf, den Lovecraft hier präsentiert, unterscheidet sich nur in geringem Maße von dem in [„Schatten aus der Zeit“, 2358 der „Flüsterer im Dunkeln“ und anderen Erzählungen. Aber die Geschichte an sich bietet dem Leser mehr spannende Unterhaltung als andere Storys und vor allem einen weitgespannten Hintergrund, der im Vordergrund der Aktionen zum Tragen kommt.

|Die Stadt im Eis|

Durch ihre Necronomicon-Lektüre wissen Lake und Danforth schon, womit sie es zu tun haben: mit den Großen Alten und ihren Vorgängern, den Alten Wesen. Die Stadt ist die der Alten Wesen, die vor Jahrmillionen zuerst landeten und ihre Kultur auf der Erde errichteten. Seltsamerweise ist Expeditionsleiter Dyer, unser objektiver Chronist, nur mäßig darüber erstaunt, dass er nun über ausgedehnte Überreste einer versunkenen, prähistorischen Zivilisation stolpert. In der ersten großen Halle sind jedoch so etwas wie Wandmalereien und Hieroglyphen, die ihm die Geschichte der Vorzeit erzählen. Diese ist so komplex, dass ich empfehle, sie selbst nachzulesen. Dyer müsste viel stärker verwirrt, wenn nicht sogar bestürzt sein, so wie es Danforth ist.

|Der Wächter in der Tiefe|

Für Dyer und Danforth wird die Lage jedoch brenzlig, als sie auf die enthaupteten Überreste der entkommenen Alten Wesen stoßen, die Professor Lake aus der Höhle unter dem Eis geholt hatte. Was hat die Wesen getötet? Gibt es einen Wächter in der Tiefe, ähnlich einem Balrog in den Tiefen der Minen von Moria? Na, und ob! Die spannende Frage ist nun, wie dieses Wesen aussieht und ob sie es vielleicht besiegen können. Der Anblick des Wesens lässt Danforth wahnsinnig werden und von einem Sieg kann keine Rede mehr sein. Was wiederum den Schluss aufzwingt, dass die Starkweather-Moore-Expedition dem Tod geweiht ist, sollte sie im gleichen Gebiet forschen.

|Verhängnis|

Dieses Gefühl des Verhängnisses überschattet den gesamten Text und suggeriert dem Leser, dass er allein schon durch die Kenntnis dieses geheimen Wissens, das ihm Dyer mitteilt, vielleicht in Gefahr sein könnte. Zweifellos wusste Lovecraft aus Zeitschriften nicht nur über Einsteins Forschungsarbeiten Bescheid, sondern auch über das Bestreben der Physiker, dem Atom seine Geheimnisse zu entlocken. Die Experimente von Rutherford und Nils Bohr waren ihm vielleicht bekannt, aber dürfte kaum gewusst haben, dass Enrico Fermi an einem Atomreaktor baute und die deutschen Physiker von Hitler für eine ganz besondere Aufgabe engagiert wurden: den Bau der ersten Atombombe. Verbotenes Wissen – möglicherweise hat Lovecraft ganz konkret solche Kenntnisse und Experimente darunter verstanden.

|Poe lässt grüßen|

Das erzählerische Brimborum, dessen er sich im Original bedient, kommt uns heute überladen und bis zur Grenze des Lächerlichen überzogen vor. Der von Poe erfundene Ruf „Tekeli-li! Tekeli-li!“ wird x-mal wiederholt, und im Buch bildet er sogar den Schluss des letzten Satzes. Das verleiht ihm eine schaurige Bedeutungsschwere, die ich nicht nachzuvollziehen mag. Aber bei genauerem Nachdenken ist der Ruf eben jenem Wächter in der Tiefe zuzuordnen, und dann wird erklärlich, warum Danforth diesen Ruf nicht vergessen kann. Denn er weiß, dass wenn dieser Ruf erneut ertönt, es für die Menschheit zu spät sein wird. „Das ist nicht tot, was ewig liegt …“

_Unterm Strich_

„Berge des Wahnsinns“ ist einer der bedeutenden Kurzromane, die Lovecraft am Ende seines Lebens – er starb ein Jahr nach der Veröffentlichung – innerhalb seiner Privatmythologie schrieb. Die Antarktis-Expedition des Geologen Dyer stößt auf eine uralte Stadt, die von einer außerirdischen, vormenschlichen Zivilisation errichtet wurde. Und Andeutungen legen nahe, dass auf dem Meeresgrund noch viele weitere solche Städte auf ihre Entdeckung warten. Ob das für die heutige Menschheit so gut wäre, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden. In der Stadt unter dem Eis vertreibt ein unheimlicher Wächter die neugieriger Forscher, und solche könnte es auch in weiteren Ruinen geben. Dyers Assistent Danforth hat den Wächter und dessen Brut gesehen und ist darüber verrückt geworden …

Ähnlich wie in „Schatten aus der Zeit“ und „Der Flüsterer im Dunkeln“ entwirft Lovecraft die Grundzüge seiner Mythologie, wonach erst die Alten Wesen von den Sternen kamen und die Stadt unterm Eis bauten, bevor die Cthulhu-Wesen anlangten und mit ihnen einen Krieg führten, an dessen Ende Wasser und Land zwischen den Rassen aufgeteilt wurden. Überreste beider Zivilisationen sind für Expeditionen wie die Dyers noch aufzuspüren, natürlich nur an sehr verborgenen Orten.

|Die verlorene Rasse|

Das Motiv der „Lost Race“, das Lovecraft in nicht weniger als 18 Erzählungen verwendet, war schon 1936 nicht mehr neu und vielfach erprobt worden. Am kommerziell erfolgreichsten waren dabei wohl Edgar Rice Burroughs, der Schöpfer des Tarzan, und Henry Rider Haggard, der mit [„König Salomons Schatzkammer“, 484 „Allan Quatermain“ und „Sie“ einen sagenhaften Erfolg unter den Spätviktorianern verbuchte. Ob Poe mit „Arthur Gordon Pym“ diese Mode schuf, als er seinen Helden in der Antarktis eine unbekannte Zivilisation finden ließ, sei dahingestellt, aber sowohl Jules Verne mit „Eissphinx“ als auch Lovecraft mit „Berge des Wahnsinns“ folgten diesem Vorbild in den eisigen Süden. In letzter Zeit knüpfte auch Michael Marrak mit seinem Roman „Imagon“ erfolgreich an dieses Vorbild an.

|Initiationsritus|

Bei Lovecraft wird die Expedition zu einem Initiationsritus. Der moderne Mensch ist sowohl mit dem sehr Alten als auch mit dem Ungeheuerlichen konfrontiert, und beides scheint seinen Verstand zu übersteigen (siehe Danforths Wahnsinn). Unterschwellig vermittelt Lovecraft seinen Kulturpessimismus dadurch, dass er Dyer erkennen lässt, dass die Menschheit weder die erste Zivilisation auf diesem Planeten war, noch auch die letzte sein wird. Das wiederum könnte dem einen oder anderen Leser Schauer über den Rücken jagen. „Das ist nicht tot, was ewig liegt“ (oder „lügt“, denn das englische Verb ist doppeldeutig), wird immer wieder zitiert. Ein Menetekel, an das immer wieder mit dem Ruf „Tekeli-li! Tekeli-li!“ gemahnt wird.

|Die berechnete Wirkung|

Der Effekt, den HPL erzielen wollte, sei die „Furcht vor dem Unbekannten“. Um diese Wirkung zu erreichen, habe HPL eine Mythologie schaffen wollen, mit der er eine Art objektives Entsetzen erzeugen konnte, ein Entsetzen, das „von jeder psychologischen oder menschlichen Konnotation losgelöst war. Er wollte eine Mythologie schafen, die auch noch einen Sinn für Intelligenzen hat, die aus dem Gas von Spiralnebeln bestehen.“

Er ermutigte andere Autoren, seinen Cthulhu-Mythos zu erweitern, was diese denn auch eifrig taten, und zwar bis heute. Mit etwas Mühe könnte man auch den Film „Alien vs. Predator“ als Fortsetzung ansehen, denn alle Zutaten sind vorhanden: die Antarktis, die verborgene Stadt unterm Eis, das Labyrinth, das eine tödliche Gefahr birgt – und sie dann auf die Eindringlinge loslässt.

|Die Übersetzung …|

… die Rudolf Hermstein bereits 1970 anfertigte, finde ich ganz ausgezeichnet in ihrer feinfühligen Umsetzung der Diktion des Originals. Übrigens handelt es sich um die vollständige Ausgabe, nicht um die gekürzte aus dem Jahr 1936.

|Originaltitel: At the mountains of madness, 1931 bzw. 1936
Aus dem US-Englischen übersetzt von Rudolf Hermstein|
http://www.suhrkamp.de

H. P. Lovecraft – Berge des Wahnsinns (Teil 2) (Gruselkabinett 45)

Das Ende der verhängnisvollen Antarktis-Expedition

New England 1930: Der Geologe William Dyer, ein Professor an der Miskatonic University, ist der Kopf einer großangelegten Expedition in die Antarktis. Gemeinsam mit seinem Assistenten Larry Danforth, seiner Kollegin Dr. Leni Lake, deren Assistentin Leslie Carroll, dem Ingenieur Prof. Frank Pabodie, dem Physiker und Meteorologen Prof. Atwood und diversen Hilfskräften bricht Dyer auf, den unwirtlichsten Kontinent der Erde zu erkunden. Ein sehr gefahrvolles Unterfangen, wie sich herausstellt.

In den Weiten der Antarktis 1931 fliegen Dyer und Pabodie mit Danforth im letzten verbliebenen Flugzeug in Richtung der neu entdeckten Bergkette. Was wird sie dort nach dem dramatischen letzten Funkspruch, den die Kollegen gesendet haben, erwarten?
(Verlagsinfo)
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John Brunner – Morgenwelt

Vision von morgen – ein Buch wie ein Film

In „Morgenwelt bzw. Stand on Zanzibar“ verwirklichte John Brunner ein gewagtes stilistisches Experiment: die Welt von morgen einzufangen wie in einem Film. „Morgenwelt“ ist ein ernst zu nehmender Roman für Erwachsene. „Wenn John Dos Passos Science Fiction geschrieben hätte – ein Buch wie dieses wäre das Ergebnis gewesen.“ (Washington Post)

Das ist sicherlich nicht jedermanns bevorzugte Lesekost: Actionfans kommen zwar auch auf ihre Kosten, doch ist die Action in so viel Kontext eingebettet, dass sie – und das ist volle Absicht – keinen Spaß mehr macht. Also mehr ein Roman fürs Hirn.
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Arden, Tom – Geheimnis im Spiegel, Das (Der Kreis des Orokon Band 3)

Zeitreise ins 18. Jahrhundert

Dies ist der erste Band des zweiten Romans um den „Kreis des Orokon“. Der zweite Teil hat den Titel „Der goldene Baum“.

Der Autor

Tom Arden (* 1961 in Mount Gambier, Australien; † 15. Dezember 2015 in London, England; bürgerlich David Christopher Rain) war ein australischer Fantasy-Schriftsteller.
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Anonymus – Lebende Bilder. Erotische Abenteuer

Amouröse Abenteuer rund um die Purpurschnecke

Zu Füßen einer Herzogin hält Richard, 27, reich und Glücksspieler und in alle schönen Frauen dieser Welt verliebt, erzählend Rückschau auf seine bisherigen erotischen Taten. Die Liste ist – eine Selbstverständlichkeit für einen Don Juan seines Kalibers – lang und verzeichnet bekannte und ungewöhnliche Spielarten des Genusses: zu zweit, zu dritt, zu viert, mit naiven Mädchen und erfahrenen Ehefrauen, zärtlich und grausam, geradezu oder unter Zuhilfenahme aller erdenklichen Mittel der Ausschweifung… (Verlagsinfo)
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Dean R. Koontz – Der Geblendete

Thriller zwischen Religion und Quantenmechanik

Der Horrorautor versucht sich an einer Familiensaga, die mit einer makabren Farce kontrastiert wird: eine gewöhnungsbedürftige Mischung für alle, die von Dean Koontz kurze, knackige Horrorkost gewöhnt sind. Nie war der Unterschied zu Stephen King deutlicher zu sehen als an diesem Buch.

Handlung

Bevor Bartholomew Lampion am 6. Januar 1965 geboren wird, stirbt sein Vater Joe bei einem Verkehrsunfall auf dem Weg zum Krankenhaus, in dem seine Frau Agnes ihr Baby zur Welt bringen will: Barty. Agnes Lampion überlebt knapp.

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H.P. Lovecraft – Berge des Wahnsinns (Teil 1) (Gruselkabinett 44)

Aufbruch zu verhängnisvoller Antarktis-Expedition

New England 1930: Der Geologe William Dyer, ein Professor an der Miskatonic University, ist der Kopf einer großangelegten Expedition in die Antarktis. Gemeinsam mit seinem Assistenten Larry Danforth, seiner Kollegin Dr. Leni Lake, deren Assistentin Leslie Carroll, dem Ingenieur Prof. Frank Pabodie, dem Physiker und Meteorologen Prof. Atwood und diversen Hilfskräften bricht Dyer auf, den unwirtlichsten Kontinent der Erde zu erkunden. Ein sehr gefahrvolles Unterfangen, wie sich herausstellt … (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörspiel ab 14 Jahren.
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Norbert Sternmut – Triebwerk. Gedichte

Mit dem Flug-Schreiber in den Seelen-Wind

Mit „Triebwerk“ legt der Stuttgarter Schriftsteller Norbert Sternmut einen weiteren Gedichtband vor, der in der |Edition Thaleia| erscheint. Immer noch grundlegend an seinen Vorbildern Paul Celan und vielleicht auch Georg Trakl orientiert, hat sich Sternmut dennoch weiterentwickelt, vergleicht man „Triebwerk“ mit den Gedichtbänden „PhotoFinish“ und „Absolut, Du“.

Der Autor

Norbert Sternmut
Norbert Sternmut

Norbert Sternmut (= Norbert Schmid), geboren 1958, lebt in Ludwigsburg und arbeitet als Sozialpädagoge. Der Theaterautor, Rezensent, Maler, Lyriker und Romanschreiber erhielt Stipendien vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Gerlingen. Er veröffentlichte zwanzig Einzeltitel seit 1980 und ist in über 50 Anthologien vertreten. Als Maler trat er mit 75 Ausstellungen an die Öffentlichkeit. Der gelernte Werkzeugmacher wurde nach einem Studium zwischen 1982 und 87 Sozialpädagoge und ist seit 1993 in der Bildungsarbeit im Bildungszentrum Stuttgart tätig. Mehr Infos gibt’s auf seiner Website www.sternmut.de.

Seit 1980 hat Sternmut eine ganze Reihe von Lyrikbänden veröffentlicht, darunter die von mir vorgestellten Bücher „Photofinish“, „Triebwerk“ und „Absolut, du“. In dem Band „88 Rätsel zur Unendlichkeit“ arbeitete er mit dem Grafiker Volker Funke zusammen: Die Rebus-artigen Rätselgrafiken harmonierten mit den frei assoziierenden Gedichttexten Sternmuts. Eine Webseite ergänzte das multimediale Werk auf der Zeit angemessene Weise.

Auf der Prosaseite ist seine Romantrilogie hervorzuheben, zu der „Der Tote im Park“ (1999), „Marlies“ (2003) und sein Roman mit dem Titel „Norm@n“ gehören. Eine Reihe von z.T. phantastischen Erzählungen erschienen in dem Band „Das Zeitmesser“ (Rainar Nitzsche Verlag, Kaiserslautern, 1997).

Inhalt

In den ersten Gedichten ruft der Dichter, wie es seit 2800 Jahren Sitte ist, die Muse an, die Erinnerung, und stellt sich seine Aufgabe: Flugschreiber des Lebens. Es ist viel von Asche die Rede, die verweht, Flugasche. Sie hängt in den grauen Haaren alter Frauen, sie weht aus dem Krematorium, ein Sturm von Asche erbricht sich aus den sinkenden Türmen des World Trade Centers: unser „Grund Null im Schatten der Türme“. Schließlich aber scheint doch die Aschensonne am Horizont. Und „süßer Trauer voll ist das Schilf im Wind“.

Doch was vergeht, ist auch Neuanfang und hinterlässt Wurzeln. Zunächst in der Erinnerung der Menschen, die den Kremierten geliebt und erlebt haben. „Es bleibt uns dein Name als unser Name, bleibt uns dein Weg als unser Weg. // Du trägst die Erde in uns, wirst uns nicht vergessen.“ Dem kalten (Grab-)Stein werden Äpfel, Blüten, alles Wachsende entgegengesetzt: Herzkirschen. Und auch die Sprache wird gefordert, eine andere, wahrere zu sein: „Die Sprache der Jugend, Ordnung, Wissenschaft, was uns verging / Die Sprache des Herzens.“

Diese Sprache lässt sich, so wohl die Hoffnung, durch Dekonstruktion herbeiführen, wenigstens teilweise. Die „Lichtnessel“ ist die Sonne, die uns verbrennt, die „Lichtwende“ kommt, wenn das Licht erlöscht, die „Netzhaut“ (des Auges) verlässt uns, wenn wir sie (die Haut als Netz, in dem wir gefangen sind), verlässt. Der „Feuerzeuge“ ist der Zeuge eines Feuers, doch wessen Feuers? Dieser Zeuge ist eng verwandt mit dem Flug-Schreiber. „Rosenrost“ ist zwar die Farbe einer Liebe, doch einer Liebe, die Rost ansetzt, weil in Hirn und Adern schon der Kalk zu rieseln beginnt (das „Kalkwerk“).

„Am Abglanz … haben wir das Leben“, sprach Goethe einst (im „Faust“). Eine Instanz dieses Abglanzes sind Farben und Spiegelungen. Die Farbe Blau spielt eine bedeutende Rolle. Sie überraschte den katalanischen Maler Joan Miró, sie inspiriert den Maler im Dichter – in Auge, Ozean, Himmel und Seidenlaubenvogel, Lapislazuli: die Farbe des Schöpferischen.

Heiliger Sankt Sisyphos, Schutzherr der Pflüger wie der Liebenden, derjenigen, die „voll zorniger Sehnsucht“ sind und auf Veränderung, Erneuerung setzen, also auf die andere Seite Medaille: Eros nämlich. Vom „Wurm-fort-satz“ gelangt man zum „langen Bein der Begierde“, dem Phallus, und von da zum Vor-satz für eine Nacht. Diese realisiert den Eros in einem, nun ja, eben erotischen Ritt, „von fernen Ufern über blühende Landschaften an die Atemgrenze“, über die Klippe in IHR Perlenreich, zwischen die Schamgrenzen und die Dunkelkammern, bis er „hell verblutet“, mit offenem Seelenfenster.

Doch Fensterseelen, wenn geschlossen, spiegeln den Blick des Betrachters, können vorspiegeln und täuschen. Eine Entspiegelung ist nötig, um Wahrheit und Wirklichkeit zu erreichen. Von sonnenrotem Himmel geht es in die Sternennacht, wo man unter Sirius und Aquarius bei der Liebsten, dem Erdengel, liegt und Erlösung findet. Die Entspiegelung ist auch Entgrenzung aus der „Todesmühle“, und so ist der gemeinsame Abschied, nach einem Schluck aus dem „Wanderpokal“ des Lebens, auch der Beginn einer neuen Reise. Mit Zielpunkt Sirius startet er das Triebwerk, das ihn in einen hellen Tunnel auf dem Seelenwind ins Fraglose trägt: vom Triebwerk zum Feuerwerk.

Mein Eindruck

Mit diesem umfangreichen Gegenstück zur „Todesfuge“ seines Lehrmeisters Paul Celan beendet Sternmut seinen Gedichtband. Darin gleicht „Triebwerk“ den Vorgängern „Photofinish“ (1997) und „Absolut, Du“ (1998). Es erinnert an jene hymnischen Oden Klopstocks, in denen das lyrische Ich sich transzendiert und aufschwingt ins Metaphysische. Wieder einmal rettet sich das in der Todesmühle leidende Ich durch die transzendierende Erfahrung des Eros in ein erträgliches Hier und erhofft sich ein Aufgehen im gemeinschaftlichen Seelenwind anderer Gestorbener, die alle ins große Fraglose streben. Die Aufgabe des Dichters ist die des „Flug-schreibers“ im Flug durch den Seelenwind.

Dekonstruktion

Doch zwischen Jammertal und unio mystica werden diesmal auch andere Noten angeschlagen, und dies mit neuen Instrumenten. Die Dekonstruktion war immer ein Stermut’sches Sprachverfahren. Häufig erbringt es erhellende Ergebnisse durch die Permutation der Möglichkeiten, z. B. im Wort „Wurm-fort-satz“ oder in „Feuer-Zeuge“. Zu den Wurzeln der Sprache vorstoßen und ihre Bausteine ebenso enthüllen wie die Absichten ihrer Konstrukteure, das ist eine weitere Aufgabe des Flug-Schreibers. Ach ja, und bitte keinen Nachrichtensand mehr, den man uns ins Auge streut, um uns über die Wirklichkeit hinwegzutäuschen. Diese Dekonstruktion kann durchaus auch Spaß machen, quasi in einem Capriccio wie „Endung eines Vorsatzes“ (S. 30).

Die Leerstelle

Die Dekonstruktion ist eng verwandt mit der wagenden Erkundung der Grenzen des sprachlich Sagbaren. Dort, wo sich Sprache auf der Ebene der Syntax auflöst, ist nun erstmals ein neues Instrument zu sehen, das der Autor einsetzt: die Ellipse, die Leerstelle. Nichts wirklich Neues im Reich der Lyrik, denn wie sonst könnte eine Metapher funktionieren, wenn nicht der Leser die fehlende Verbindung zweier disparater Elemente herstellen würde? Das „Löwenherz“ ist keineswegs das Herz eines Löwen, sondern die Qualität eines Menschen, der ein Herz hat, mit dessen Stärke er so tapfer wie ein Löwe kämpfen kann.

Jeder Leser von Lyrik muss also entschlüsseln und Leerstellen füllen. Und nur diese anregende Tätigkeit macht Lyrik so befriedigend, denn bekäme man alles realistisch vor die Nase gesetzt, wozu sollte man sich auf sprachliche Wagnisse einlassen? Dann könnte man ja gleich einen Groschenroman lesen, der sämtliche Erwartungen erfüllt, und das auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner.

Lyrik ist anders, und diesmal spielt die Ellipse, die berühmten drei Pünktchen (…), eine wesentliche Rolle. Dort nämlich, wo das Sagbare an seine Grenzen stößt und offen wird für alle möglichen Experimente und Spiel-Züge. Wo sich der Dichter nicht mehr hinwagt, wo sich die Syntax ihres vorgegebenen grammatischen Gerüstes entledigt, dort kann der Leser schöpferisch werden, sich einbringen. Er kann neue Ebenen der Bedeutung anlegen, neue Konstruktionen von Wörtern erzeugen, spielen. Und Spielen macht bekanntlich Spaß.

Ein neues Thema, scheint mir, sind Malerei und Farbe. Miro und die Farbe Blau – das passt sehr gut zum neuen Titelbild, das vom Autor selbst stammt. Dass er auch malt, steht nicht in seinem Lebenslauf, der auf der Umschlagrückseite abgedruckt ist. Um so lieber nimmt man die neue Fähigkeit zur Kenntnis. Sie passt zu den visuellen Metaphern, die häufig herangezogen werden, nicht nur in „Triebwerk“, sondern auch in „PhotoFinish“ und Absolut, Du“.

Unterm Strich

Norbert Sternmut hat sich weiterentwickelt, wie dieser neue Gedichtband belegt. Zwar gelten die bekannten Verfahren (Dekonstruktion, Capriccio, Ode, Fuge usw.) und selbstverständlich die alten Vorbilder (Beckett, Celan, Trakl) weiterhin, doch das ist nicht mehr der Weisheit letzter Schluss. Nun spielt die Leerstelle, die Ellipse eine unübersehbar wichtige Rolle. In vielen Texten ist sie jetzt zu finden und lässt dem Leser Freiraum, sich kreativ und spielerisch assoziierend einzubringen.

Mag man auch böse unterstellen, dass dem Dichter an solchen Stellen einfach die Wörter ausgegangen seien, nein, das ist keineswegs der Fall, wie der Schluss der Fuge „Entspiegelung“ belegt. Zeilensprung, Kommasetzung, Klammern und Leerzeilen, das ist bekanntes Handwerkszeug, doch Neues kommt hinzu. Nun ist die Form offener und abwechslungsreicher, flexibler und durchlässiger für die Bausteine, die der Leser einbringen möchte.

Immer noch ist die Betrachtung der Welt geprägt von aktuellen Ereignissen wie dem 11. September 2001, von Fernsehsendungen und sekundärer Medienrealität. Die Kritik daran wird formuliert wie gehabt, und das funktioniert immer noch einwandfrei und zum Ergötzen des Lesers. Die Forderung nach einer Sprache der Wahrheit und des Herzens leitet sich direkt daraus ab. Und dieses Herz vergewissert sich seines Lebendigseins und seiner Legitimation durch die Interaktion mit dem liebenden und geliebten Du. Im Eros findet der Sisyphos Dichter zu sich selbst. An diesem Punkt trinkt es sich leichter aus dem Wanderpokal Leben, und ein Endpunkt des Daseins ist nicht mehr die Todesmühle, sondern der Seelenwind, die unio mystica.

Wer will, kann den Autor auf seiner Seelenreise begleiten, viele neue Beobachtungen sammeln, mit seinen Versen spielen und wird vielleicht sogar seinem eigenen Erdengel diesen schönen Gedichtband zum Mitspielen schenken.

http://www.edition-thaleia.de/

Laura Reese – Außer Atem. Erotischer Roman

Fantasy für S&M-Neugierige

Die 17-jährige Carly Tyler erwacht ohne Gedächtnis aus dem Koma. Sie hat zahlreiche Wunden erhalten, und die Ärzte müssen ihr Gesicht neu zusammensetzen. Wer ist sie in Wahrheit? In dem Winzer James McGuane meint sie nach 15 Jahren den Mann wiederzuerkennen, welcher der Schlüssel zu ihrer Vergangenheit ist. Sie lässt sich als Köchin anstellen und spioniert ihm nach. Doch er hat Gelüste, die ziemlich ausgefallen sind. Carly steht jedoch auf Lust durch Schmerz und findet in James einen unbarmherzigen Lehrmeister. Aber ist er auch ihr Beinahemörder?

Die Autorin
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Eric Van Lustbader – Any Minute Now. Action-Thriller

Der Kampf gegen die Chimära: spannend & actionreich

Greg Whitman arbeitet als Söldner in dem Black-Ops-Team RED ROVER. Bei seinem jüngsten Einsatz in Pakistan gerät er mit seinem Team in einen Hinterhalt. Ein Mann stirbt, ein zweiter wird schwer verwundet. Wer hat RED ROVER verraten? War es sein Auftraggeber oder dessen Auftraggeber, die NSA, oder noch jemand?

Whitman rekrutiert eine Ersatzfrau, die Waffenexpertin Charlize Daou, die sich drei Jahre zuvor von ihm getrennt hatte. Auch der verwundete, Felix, stößt wieder zum Team, doch ist er seltsam verändert. Was haben die Typen von der NSA mit ihm gemacht? Beim nächsten Einsatz, der entgegen den Instruktionen erneut in Pakistan stattfindet, sollen es Whitman und Charlize auf die harte Tour herausfinden…
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Pascal Mercier (Peter Bieri) – Nachtzug nach Lissabon (Lesung)

Ans Ende der Welt: eine Ermittlung in Sachen Leben

Eines Morgens steigt Raimund Gregorius, alternder Lateinlehrer in Bern, aus seinem stets geregelten Leben aus. Er hat eine Portugiesin kennengelernt, von der er dachte, sie wolle sich in die Fluten der Aare stürzen. Ganz neue Perspektiven eröffnen sich ihm. Als er das Buch „Worte des Goldschmieds“ des portugiesischen Autors Amadeo Prado in einem Antiquariat geschenkt bekommt, kennt Gregorius kein Halten mehr. Er muss nach Lissabon und mit dem Autor sprechen. Doch was er in Lissabon findet, ist viel, viel mehr …

Der Autor

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Madelaine L’Engle – Der Riss im Raum

Zäher, pseudo-religiöser Fantasy-Brei

Meg Murry kann nicht schlafen: Sie macht sich Sorgen um ihren Vater, einen Wissenschaftler, denn er ist seit einem Jahr spurlos verschwunden. Und sie ist zutiefst beunruhigt, als ihr kleiner Bruder Charles Wallace von einer Schar Drachen im Garten erzählt – schließlich ist er schwer krank. Aber die Drachen gibt es wirklich. Sie sind gekommen, Charles Wallace zu retten. Doch damit das gelingt, müssen Meg und ihr Bruder es schaffen, die Echthroi zu besiegen, die alles Sein in der Welt bedrohen…(Verlagsinfo)

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Roger McBride Allen – Der Ozean der Jahre

Das Ende einer Utopie oder: Der gute Verbrecher

Um die gigantischen Entfernungen im Weltall zu überbrücken, wurden sogenannte Zeitschächte geschaffen, durch die die Raumschiffe relativ „schnell“ zu den abgelegenen Kolonien der Erde gelangen können. An den jeweiligen Ausgängen dieser Zeitschächte patrouillieren Wachschiffe. Sie sollen verhindern, dass nichts aus der Zukunft in die Vergangenheit gelangt und dort den kausalen Zusammenhang des Universums beeinträchtigt.

Als im 53. Jahrhundert Anton Koffield, Kapitän des Wachschiffes „Upholder“, urplötzlich von einer Flotte unbekannter Kleinschiffe angegriffen wird, entscheidet er, den Zeitschacht zur Welt Solace zu schließen. Eine bisher einzigartige Maßnahme – mit ungeahnten Konsequenzen. Nach seinem Besuch auf der terraformten Welt Solace kommt er nun im zweiten Band dem Urheber dieser unbekannten Flotte auf die Spur. Und diese Spur führt ihn zur Entdeckung des größten Geheimnisses der Menschheit.

„Der Ozean der Jahre“ ist die Fortsetzung von „Die Tiefen der Zeit“.

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Lovecraft, H. P. – Der Fall Charles Dexter Ward (Gruselkabinett 24/25)

Die Wiederkehr des Hexenmeisters

Providence, USA, 1928: Der junge Charles Dexter Ward verschwindet am 13. April spurlos aus der Nervenheilanstalt von Dr. Waite. Sein Hausarzt Dr. Marinus B. Willet, ein guter Freund seiner Eltern, blickt zurück auf den äußerst befremdlichen Fall eines Wahnsinns, der offenbar aus der Beschäftigung des jungen Mannes mit der eigenen Familiengeschichte herrührte …

Der Autor
Lovecraft, H. P. – Der Fall Charles Dexter Ward (Gruselkabinett 24/25) weiterlesen

Norbert Sternmut – Der Tote im Park

Ein sonnenklarer Fall, Herr Inspektor – oder?

Der Ich-Erzähler, ein erfolgloser Schriftsteller und Lyriker, hat eine Leiche beim Spazieren im Park gefunden. Helmut Schröder, so hieß der Ermordete (ob die Ähnlichkeit mit Politikernamen Zufall oder Absicht ist, bleibt offen), hatte ein beneidenswertes Leben als „gemachter Mann“ geführt, bevor ihn der Tod ereilte. Der Schriftsteller berichtet dem Polizeiinspektor genau, welche Gedanken ihn bei der Entdeckung des toten Schröder bewegten. Und diese Gedanken sind überhaupt nicht nett, wie sich generell der Schriftsteller beim Leser durch abfälligen Zynismus unbeliebt macht.

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