Alle Beiträge von Sören Hinrichs

Rolf Schieder – Die Gewalt des einen Gottes

Ist Gott an allem schuld?

Jan Assmann hat mit Büchern wie Moses der Ägypter und Die mosaische Unterscheidung international Aufsehen erregt. Die Diskussion seiner Untersuchung der Wurzeln des Monotheismus – einer Untersuchung, die die Frage nach dem Preis des neuen Religionsverständnisses nicht aussparte – geriet schnell in bedenkliches Fahrwasser, zumal in Deutschland, wo sogar der Vorwurf eines mindestens latenten Antisemitismus erhoben wurde. Nicht ohne Einfluss auf derartige – alsbald massenmedial verzerrte und verstärkte – Bedenken war die Verschärfung von Assmanns Thesen durch den Philosophen Peter Sloterdijk. Der attestierte dem israelitischen Projekt des einen Gottes den Charakter der Volkwerdung durch totale Mitgliedschaft, die gekennzeichnet gewesen sei durch den hemmungslosen, gewaltsam durchgesetzten Willen zur Vergemeinschaftung intern und durch „Phobokratie“ extern.

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Augustinus von Hippo – Logik des Schreckens

Furcht und Zittern

Am Anfang stand eine alt-orientalische Geschichte, von der wohl viele schon einmal gehört haben, nämlich die von Jakob und Esau. Die beiden waren Zwillinge, doch erblickte Esau als erster das Licht der Welt und durfte so als Erstgeborener gelten. Wie es in traditionellen Gesellschaften üblich ist, hatte er damit Anspruch darauf, vor dem jüngeren Jakob bevorzugt zu werden. Doch Gott liebte Jakob und hasste Esau. Esau wurde sein Erstgeburtsrecht am Ende für ein Linsengericht abgelistet und durch eine Täuschung segnete der blinde Isaak Jakob, den er für Esau hielt. Dumm gelaufen für Esau. Wie aber konnte es sein, dass Gott ihn hasste? Warum hasste er ihn? Der wirkmächtigste der Apostel, Paulus, der dem Christentum ganz wesentlich sein Gepräge gab, hat im Brief an die Römer ausdrücklich klargestellt, dass Jakob nicht aufgrund etwaiger Vorzüge von Gott geliebt wurde, genauso wenig wie der Herr Esau nicht verwarf, weil dieser etwa mit einem besonderen Makel behaftet gewesen wäre.

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Royce Buckingham – Die Karte der Welt (Mapper 1)

Ein Bauernsohn bringt Licht ins Dunkel

Inhalt

Wexford Stolli, im Allgemeinen kurz Wex genannt, ist eigentlich nur ein Bauernbursche im Königreich Abrogan. Als Sohn eines Schweinezüchters riecht er meist nach Mist und scheint vom Leben nicht allzu viel zu erwarten zu haben. Doch sein beträchtliches Talent als Landschaftszeichner bringt ihm bald die Teilnahme an einer nicht weniger als königlichen Expedition ein. Die Truppe, mit der zusammen er ausgesendet wird, hat den Auftrag, das Land in der Nähe des geheimnisvollen Schleiers zu kartographieren. Dieser Schleier ist so etwas wie eine tiefschwarze Nebelwand, von der niemand weiß, was dahinter liegt. Keiner der Menschen, die sich in den Schleier wagten, kehrte je wieder zurück. Es gilt also, gebührenden Abstand von ihm zu halten.

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