Brigitte Janson – Winterapfelgarten

Worum gehts?

Claudia Konrad ist eine Frau Anfang Fünfzig und in ihrem Job als Drogistin sehr erfolgreich. Sie zählt zu den besten Verkäuferinnen der Schwan Parfümerie, doch auch das schützt sie nicht vor einer Kündigung. Bei ihrer Tochter Jule läuft es ähnlich schlecht, nach einem schlimmen Reitunfall verlässt sie ihre Wohnung so gut wie nie und igelt sich total ein. Und auch Claudias Freundin Sara hat ihr Päckchen zu tragen, denn sie hat sich erst kürzlich von ihrem Ehemann Christian getrennt. Gemeinsam beschließen die drei Frauen ihrem öden Leben ein Ende zu setzen und statt in Selbstmitleid zu verfallen, die Zügel wieder in die Hand zu nehmen. Das Schicksal führt sie auf einen alten, zwar wunderschönen Apfelhof. Doch auch dort soll das Leben nicht gleich rosarot und unbeschwert sein, doch dann tritt plötzlich die lebensfrohe und resolute Elisabeth in ihr Leben und erweist sich als wahre Wonne für alle drei.

Inhalt

Wie jeden Tag ist Claudia motiviert bei der Arbeit, als sie plötzlich in das Büro ihres Vorgesetzten gerufen wird. Kurzerhand erhält sie trotz guter Umsätze die Kündigung. Sie ist wie vor den Kopf gestoßen, packt ihre sieben Sachen und flüchtet in die Innenstadt. Sie steht ziemlich neben sich, als sie vor ihren Füßen eine Plastiktüte findet. Der Inhalt dieser Tüte ist ein glockenförmiger Apfel, der von Anfang an eine magische Wirkung auf Claudia hat.

Claudias Tochter Jule, eine junge Frau, die ihre Lebensgeister seit einem schweren Unfall verloren hat. Schon als junges Mädchen entdecke sie schnell ihr Talent fürs Reiten, so war zu vermuten, dass sie es in diesem Sport irgendwann ganz weit bringen würde. Sie war bis zu dem besagten Unfall als Berufsreiterin in der Dressur tätig. Doch seit dem Unfall ist ein Bein kürzer als das andere und ihre Karriere dahin. Weder Claudia, noch deren beste Freundin und Jules Patentante Sara, können die sture, junge Frau aus ihrer Tristesse holen.

Als Sara und Claudia mal wieder einen Ausflug ins Alte Land, einer Gegend am Rande von Hamburg, unternehmen, landen sie auf einem wunderschönen alten Apfelhof, dem Hermannshof. Sofort ist Claudia Feuer und Flamme, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie diesen glockenförmigen Apfel wieder entdeckt hat. Von diesem Moment an, hat sie nur ein einziges Ziel, sie möchte diesen Hof kaufen, auch wenn ihre Freundin Sara an ihrem Verstand appelliert.


Mein Eindruck

Der erste Eindruck dieses Buches war durchweg super. Das Cover ist wunderschön und passend zum Titel. Bei dem Einband handelt es sich um ein hochwertiges Naturpapier und die Apfeldrucke sind schlichtweg schön.

Die Geschichte beginnt mit Claudias Kündigung. Man spürt völlige Verzweiflung bei der Betroffenen und leidet mit ihr. Die anfängliche Grundstimmung dieses Buches ist generell eher depressiv, da auch Saras und Jules Leben nicht gerade auf dem Höhepunkt ist. Es ist nicht so, als dass diese Umstände den Leser runterziehen würden, dennoch ist das Buch zunächst wenig fröhlich. Das ändert sich zwar wieder als Claudia sich den Kauf des Apfelhofes in den Kopf gesetzt hat, doch so ganz will der pessimistische Beigeschmack nicht verschwinden. Hinzukommt, dass die Geschichte von Beginn an ziemlich vorhersehbar ist und keine großen Überraschungen mit sich bringt, dennoch kann man sagen, dass sie sich flüssig lesen lässt.

Die Anzahl der Personen in diesem Buch bleiben recht beschränkt. In erster Linie begleitet man das Leben von Ckaudia, Sara und Jule. Später kommen noch eine handvoll weiterer Personen hinzu, aber dabei soll es dann auch bleiben. Man kann sagen, dass man zwar nicht so viele Personen kennenlernt, die Paar, die eine Rolle spielen, aber dafür umso besser und intensiver.

Fazit

Bei „Winterapfelgarten“ handelt es sich um ein nettes, kurzes Büchlein mit einer Geschichte über die Höhen und Tiefen dreier Frauen. Es ist ganz okay, aber nicht überragend. Die Geschichte hat keine wirkliche Handlung, sondern ist viel mehr eine Lebensgeschichte im Romanstil. Im Gegensatz zum letzten Buch von Brigitte Janson, „Der Duft der Frauen“, schneidet dieses Buch meiner Meinung nach leider deutlich ab, da es mir einfach an Handlung fehlt. Zwar passieren in diesem Buch viele Dinge, jedoch fehlt mir der rote Faden, der die Geschichte zusammenhält und interessant werden lässt. Ganz klar handelt es sich hier um ein Frauenbuch, aber auch nur für solche, die keine allzu großen Ansprüche an Aktion und Hintergrund haben, sondern durch das Lesen einfach nur Entspannung vom Alltag wünschen.


Über die Autorin

Brigitte Janson heißt eigentlich Brigitte Kanitz und wurde 1957 in Lübeck geboren. Viele Jahre war Hamburg ihre Wahlheimat, wo sie als Journalistin arbeitete. Heute lebt sie in den italienischen Marken. (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 336 Seiten
ISBN: 354861230X

www.ullsteinbuchverlage.de/verlage/list.html
www.brigittejanson.de

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