Das Mädchen sagt nur ein Wort: »Daddy«. Sie blickt Gabe von der Rückbank des Autos vor ihm an. Dann ist der fremde Wagen verschwunden und mit ihm Gabes fünfjährige Tochter Izzy. Er wird sie nie mehr wiedersehen. Drei Jahre später verbringt Gabe seine Tage und Nächte noch immer damit, die Autobahn abzufahren, besessen von der Hoffnung, sie zu finden. Auch Fran und ihre Tochter Alice sind unterwegs auf den Straßen Englands. Aber sie sind nicht auf der Suche, sie sind auf der Flucht. Denn Fran kennt die Wahrheit. Sie weiß, was damals mit Izzy geschah. Und was ihre Verfolger tun werden, wenn Alice und sie ihnen in die Hände fallen … (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
“Schneewittchen schläft” fesselt von Anfang an mit verschiedenen Handlungsstränge, die nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, ausgesprochen rätselhaften Schilderungen sowie vielen vagen Andeutungen – Was ist hier eigentlich los?
Wie und warum landete Izzy in dem Auto, das – zufälligerweise? – vor Gabe herfuhr? Und was ist mit Gabes Ehefrau bzw. der Mutter, bei der Izzy zu dem Zeitpunkt hätte sein müssen? Vielleicht hat Gabe auch geirrt und das Mädchen sah seiner Tochter nur ähnlich, denn aus einem bestimmten Grund sind außer ihm alle überzeugt davon…
Katie arbeitet als Kellnerin in einer Rastanlage. Sie bedient Gabe regelmäßig, da er Stammgast dort ist. Sie kennt seine traurige Geschichte, da sie groß in den Medien war und sein Schmerz rührt an einem wunden Punkt tief in ihrem Inneren. Außerdem scheint sie mehr über kriminelle Machenschaften zu wissen, als sie zugibt…
Die verzweifelte Fran ist mit der traumatisierten Alice auf der Flucht – vor wem bzw. warum bleibt lange offen. Alice leidet zudem an einer seltenen Krankheit, die mit unerklärlichen Begebenheiten einhergeht…
Dann gibt es noch kurze Beschreibungen eines privaten Krankenzimmers, in dem ein bewusstloses Mädchen von piependen, surrenden Maschinen am Leben erhalten wird. Dort steht ein Klavier, mit einer dicken Staubschicht auf den Tasten – dennoch ertönt immer wieder ein geisterhafter Klavierklang. Und das ist nicht der einzige unheimliche Vorfall dort…
Die Autorin
C.J. Tudor wuchs in Nottingham auf, wo sie auch heute mit ihrem Lebensgefährten und ihrer Tochter lebt. Ihr erster Thriller »Der Kreidemann« sorgte international für Furore und wurde in 40 Länder verkauft. Auch ihre nachfolgenden Thriller waren große SPIEGEL-Bestsellererfolge. (Verlagsinfo)
Fazit:
Der ausdrucksstarken Schreibstil, die interessanten Figuren und die düstere Stimmung haben mich rundum begeistert. Außerdem hat mich die geheimnisvolle, ausgeklügelte Handlung, mit einigen Überraschungen zum Ende hin, wirklich beeindruckt. Abgefahren!
Taschenbuch: 480 Seiten
Originaltitel: The Other People
Aus dem Englischen von Marcus Ingendaay
ISBN-13: 978-3-442-49295-4
www.penguinrandomhouse.de
Die Autorin vergibt: