Der Mond ist aufgegangen und die prangenden Sternlein sind silber. Das bietet uns einen sagenhaft mystischen Blick auf …. auf was eigentlich? Vier Fünftel des Bildes nimmt der Nachthimmel mit seinen weißen Sternenpunkten ein, wobei eigentlich die Hälfte davon von rot angestrahlten Wolken verdeckt werden. Die Lichtquelle sehen wir nicht.
Das vom Vollmond reflektierte Licht trifft in der linken Bildhälfte auf einen großen Baum mit roten Blättern, farblich passend zu den dahinter angestrahlten Wolken.
Im Hintergrund sehen wir die Silhoutte eines Schlosses (?) und entlang des Horizonts stehen daneben Bäume mit Distelköpfen, die vielleicht auch Palmen sind.
Etwas weiter im Vordergrund finden wir zwei südamerikanische Pyramiden im Maya-Baustil, die architektonisch eher nicht zu erwarten waren.
Und unter dem Rotblattbaum sitzt die Protagonistin dieser Bildkomposition … im Dunkeln … seltsamerweise nicht vom reflektierten Licht von oben angestrahlt … genau wie der Farn hinter ihr … oder der, ganz vorn im Bild.
So interessant und mysteriös die Szene auch wirkt, am Spanndesten ist doch, was die Dame da macht, denn auch ohne Außenbeleuchtung können wir sie gut erkennen.
Gekleidet in für die Umgebung eher unpraktischen, hochhackigen Stiefeln und ein verdammt kurzes und enges Kleid (oder einen Rock?), scheint sie Magie zu wirken. Vom Künstler umgesetzt durch weiße Schlieren und Andeutungen von Formen, die von ihr ausgehen und sich von ihr entfernen. In der linken Hand hält sie eine Kugel, um die Schmetterlinge flattern.
Neben ihr sehen wir eine aufgeklappte Truhe mit strahlendem Inhalt und am Baum hinter ihr lehnt ein langer Stab mit einem runden, leuchtenden …. Kristall (?) an der Spitze. Eine Magierin oder Zauberin wird sie wohl sein. Und ob sie einen Helm oder eine Kapuze trägt oder ob das ihr Haarschnitt ist, ist auf den ersten Blick schwer auszumachen. Auf den zweiten siehts aus wie eine Kapuze, die aber nirgendwo festgemacht ist.
Die Szene wirkt auf mich ruhig, friedlich, entspannt und aufgrund der dargestellten Tageszeit und der gewählten Farben auch anregend. Wer ist wohl die Frau? Kommt sie aus dem Schloss? Ist sie auf dem Weg dorthin? Welcher Art ist ihre Magie? Und … wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, Maya-Pyramiden und Bäume mit Distelköpfen in das Bild zu bauen? Ohne diese Elemente hätte das Bild für mich stimmiger gewirkt.
Aber, künstlerische Freiheit halt … es ist na klar auch mit allem immer noch ein tolles Bild, das eine hohe Wirkungskraft hat und eine Stimmung ausstrahlt, die mich direkt hineingezogen hat.
Das Puzzeln:
Sortierfreudig ist dieses Motiv auf jeden Fall. Wir finden beim Umdrehen der Teile viele blaue Nachthimmelteile mit weißen Punkten, viele rote Blätter und viele Wolkenteile in unterschiedlichen Rottönen. Einige schwarze Stücke sind dabei, die auch auf einen extra Stapel kommen und am Ende mal den Vordergrund beziehungsweise den unteren Rand des Puzzles bilden werden.
Einen Stapel gibts für die lila Teile, aus denen der Horizont und die Schlosssilhouette bebesteht und natürlich auch einen für Stücke des Mondes. So wir sie denn zweifelsfrei identifiziert haben, denn über dem Horizont sehen wir silbrige „Nordlichter“, die ähnlich ausschauen. Und die können dann wieder mit der leuchtenden Magie verwechselt werden, die von der Magierin ausgeht. Alles was leuchtet, ist dann am Ende erst mal auf einem Haufen gelandet.
Ich habe mich von unten her an die Komposition gewagt und erst mal versucht, meine schwarzen Teile „loszuwerden“. Einiges vom Mond hatte ich auch erwischt, sodass ich auch den schon mal ein wenig komplettieren konnte.
Dann gings an den großen Baum, an den ich mich vom linken Bildrand aus nähern … wollte. Das klappte wie fast erwartet erst mal nur so semi-gut, aber, je länger ich mich mit dem Motiv befasste, umso besser waren auch die Feinheiten zu erkennen. Die roten Blätter sind auf der vom Betrachter rechten Baumseite leuchtender. Das war bei Tageslicht besser zu erkennen als beim Abendpuzzeln unter Kunstlicht.
Mit meiner Chaos-Technik habe ich dann weiter am Baum, an der Frau, am Horizont, an den Wolken und immer mal wieder am Sternenhimmel gearbeitet. Immer, wenn ich von einer Ecke genug hatte, hab‘ ich eine Pause gemacht und danach dann an einer anderen Stelle weitergebaut.
Ausstattung und Qualität des Puzzles:
Der Karton und der Teilebeutel:
Nach einem gut 4 cm breiten Rand, der einen Teil des Motivs noch mal zeigt, gibts das Bild, das es zu puzzeln gilt, vorn auf dem Karton zu sehen … in einer Größe von 28x4cm. Dafür verdecken aber auch die Logos das Motiv nicht.
Grafisch gesehen ist der Rand sicher eine schöne Idee, sorgt aber dafür, dass das Bild kleiner als nötig wird und somit als Vorlage ein wenig schlechter zu benutzen ist. Ich bin bekennender Kartonbildgucker und schaue da häufig drauf, freue mich also, wenn die Bilder möglichst groß zu sehen sind.
Auf der Unterseite des Bodens gibts Infos in sieben Sprachen dazu, was die „Premium Quality“ bei SCHMIDT-Puzzles ausmacht. Dazu gibts ein Foto des Künstlers und ein paar Infos zu ihm, auch in sieben Sprachen. Daneben sind vier Motive (inklusive diesem hier) des Künstlers zu sehen, die bei SCHMIDT auch als Puzzleversion zu haben sind.
Verschlossen ist der Karton durch zwei runde, durchsichtige Aufkleber, die jeweils in der Mitte der beiden längeren Seiten beide Teile miteinander verbinden. Leider lassen sich die Aufkleber nach dem Aufschlitzen nicht entfernen, ohne dass der Karton beschädigt wird.
Die Puzzleteile selbst kommen in einem weißen Papierbeutel.
Gibts ein Poster als Vorlage?
Leider nicht.
Wie ist die Qualität der Teile und der Stanzung?
Die Teile haben eine gute Stärke, sind fest und können so gut vom Tisch aufgenommen werden. Auch sind sie nicht zu klein, sodass sie auch von größeren Händen und Fingern gut gelegt werden können.
Ein Freebie-Pärchen hatte ich in meinem Teilebeutel. Ineinander verkeilte Teile, die nicht zusammengehören, hatte ich ein paar mehr. Die ließen sich aber beschädigungsfrei voneinander lösen.
In der Regel sind die Teile prima ausgestanzt worden, aber hin und wieder hatte ich Teile mit verformten Nasen oder Teile, die sich „geschält“ haben. Da musste ich dann vorsichtiger sein beim Legen.
Matt oder glänzend? Sind die Farben auf dem Karton und den Teilen gleich?
Die Oberfläche der Teile ist fein geriffelt, sodass das Licht gut gebrochen wird. So glänzen sie nicht so stark und wirken matt.
Die Farben des Aufdrucks auf den Teilen entsprechen denen des Karton-Motivs, sind kräftig und lassen sich gut voneinander unterscheiden. Grad bei den vielen Blau- und Rosa- und Lila-Tönen hilft das enorm … bei Kunstlicht wirds allerdings schwieriger.
Wie siehts mit Puzzlestaub aus?
Staub wars weniger, eher grobkörniger Brösel, aber davon angenehm wenig. Auch an den Teilen haftete nur hin und wieder ein wenig Staub.
Der Künstler:
Für seine faszinierende visionäre Grafikkunst nutzt der Australier Cameron Gray modernste digitale Technologien. Einem breiten Publikum ist er seit 2001 durch seine kultigen Albumcover und seine Arbeiten u. a. für Warner Bros. Records, Sony Music, E1 Entertainment, Sumerian Records und Good Fight Entertainment bekannt. Zu Grays Werk gehören preisgekrönte Kurz fi lme, Musikvideos, Buchcover und Illustrationen für Magazine. Seine Kunst hat er weltweit auf zahlreichen Events und Festivals ausgestellt. (Verlagsinfo)
Mein Fazit:
Der „sagenhafte Blick“ ist für mich ein ruhig-magischer und das Puzzeln war ein anspruchsvolles Erlebnis.
Während des Legens hat das Motiv aber für mich nie an Reiz verloren und ich war die ganze Zeit über gespannt, wie es wohl „in groß“ wirkt, wenns denn mal fertig gepuzzelt ist.
Das hat eine Weile gedauert bei mir, weil bei diesem Bild zwar das Vorsortieren recht fix ging, aber die Stapel, die ich angehäuft hatte, ziemlich hoch waren. Aber, so gabs mehrere Großbaustellen, die ich im Wechsel angehen konnte, was es dann wieder kurzweiliger gemacht hat.
Das Endergebnis sieht wirklich schön aus und der Weg dahin war für mich herausfordernd.
Geholfen haben aber die gute Qualität der Stanzung und dass die Teile fest genug sind, damit man sie auch mal etwas länger zwischen den Fingern drehen kann, bis sie ihren Platz gefunden haben.
Puzzle: 1000 Teile
Vom Verlag empfohlen ab 12 Jahren
Maße (gelegt): 69,3 x 49,3 cm
Artikel-Nr. 58522
EAN 4001504585228
1. Auflage, September 2024
www.schmidtspiele.de
Der Autor vergibt: