Archiv der Kategorie: Hörspiele / Hörbücher

Canavan, Trudi – Meisterin, Die (Die Gilde der schwarzen Magier, Lesung #3)

_Grande finale: Showdown zwischen Magiern_

Seit zwei Jahren ist Sonea Novizin in der Gilde der Magier. Noch immer ist der Hohe Lord Akkarin ihr Mentor – und Sonea eine der wenigen, die weiß, dass Akkarin die verbotene schwarze Magie praktiziert. Als eine Mordserie die Stadt Imardin erschüttert, offenbart Akkarin ihr, dass feindliche Magier die Drahtzieher sind. Trotz aller Zweifel an ihrem Mentor beschließt Sonea, sich in seinen Dienst zu stellen. Selbst wenn es bedeutet, dass sie schwarze Magie lernen muss. Doch wenn man sie entdeckt, lautet die Strafe „Hinrichtung“ …

_Die Autorin_

Trudi Canavan wurde 1969 im australischen Melbourne geboren. Sie arbeitete als Grafikerin und Designerin für verschiedene Verlage und begann nebenher zu schreiben. 1999 gewann sie den |Aurealis Award| für die beste Fantasy-Kurzgeschichte. Ihr Debütroman, der erste Band der Trilogie „Die Gilde der Schwarzen Magier“, erschien 2001 in Australien. Die Trilogie wurde nicht nur in Australien ein spektakulärer Erfolg, sondern entwickelte sich zu einem internationalen Bestseller. Canavan hat eine weitere Fantasy-Trilogie geschrieben, die bereits komplett erschienen ist.

Trudi Canavan auf |Buchwurm.info|:

[„Priester“ 4275 (Das Zeitalter der Fünf 1)
[„Magier“ 4456 (Das Zeitalter der Fünf 2)
[„Götter“ 4621 (Das Zeitalter der Fünf 3)
[„Die Rebellin“ 3041 (Die Gilde der Schwarzen Magier 1)
[„Die Novizin“ 2989 (Die Gilde der Schwarzen Magier 2)
[„Die Meisterin“ 3065 (Die Gilde der Schwarzen Magier 3)

In Planung:

Prequel: „The Magicians‘ Apprentice“ (Originalausgabe voraussichtlich Ende 2008)

Sequel-Trilogie |The Traitor Spy|:

1) „The Ambassador’s Mission“ (Originalausgabe voraussichtlich Ende 2008)
2) „The Rogue“ (Originalausgabe voraussichtlich Ende 2009)
3) „The Traitor Queen“ (Originalausgabe voraussichtlich Ende 2010)

_Die Sprecherin_

Martina Rester, geboren 1972 in Köln, arbeitet als Sprecherin für Hörspiele, Rundfunk- und Fernsehfeatures im Auftrag von Sendern der ARD. Eine ihrer großen Leidenschaften sind Live-Lesungen, vor allem literarischer Texte und von Kinderbüchern. Sie lebt in der Nähe von Aachen.

Der Text wurde von Henriette Zeltner gekürzt, bei der Aufnahme im Tonstudio Köln führte Astrid Roth Regie. Die Aufnahmeleitung oblag Bernd Schönhofen.

_Vorgeschichte_

Die siebzehnjährige Sonea stammt zwar aus der ärmlichen Hüttenstadt von Imardin, doch durch ihre magischen Fähigkeiten hat sie es geschafft, in die Gilde der Magier als Novizin aufgenommen zu werden – ein Privileg, das sonst nur Adligen zuteil wird. Ihr Mentor ist der verwitwete Magier Rothen, dessen Sohn weit weg als Heiler tätig ist. Sonea wird quasi zu seiner Tochter. Doch die Ereignisse, die im ersten Band der Trilogie erzählt werden, lassen bezweifeln, dass das Glück Rothens und Soneas von Dauer sein wird. Und so kommt es auch.

Nur durch eine Wahrheitslesung, bei der ihre Gedanken und Erinnerungen durchsucht wurden, ist es Sonea gelungen, ihren Widersacher Lord Fergun zu besiegen, der ihren Freund Cery als Geisel gefangen gehalten hat. Bei dieser Wahrheitslesung ist jedoch der ausführende Lord Lorlen, der Administrator der Gilde, ebenso wie zuvor schon Lord Rothen in den Besitz von Soneas größtem Geheimnis gelangt. Sie hat den obersten Magier Akkarin, den Hohen Lord, heimlich beim Praktizieren von verbotener schwarzer Magie beobachtet. Eigentlich müsste er nach den Gesetzen der Gilde ausgestoßen werden, doch wer könnte einem so mächtigen Mann entgegentreten? Es gibt niemanden, der dazu in der Lage wäre.

Das düstere Geheimnis belastet Sonea, Rothen und Lorlen, und da Akkarin in der Lage ist, Gedanken zu lesen, wenn sie nicht besonders gut vor ihm verborgen werden, merkt er an seinem Freund Lorlen, dass etwas nicht stimmt. Lorlen verhält sich ihm gegenüber zurückhaltend und angespannt, seine Antworten sind ausweichend. Als er den Grund dafür in Lorlen liest, ergreift Akkarin sofort die Initiative. Er stellt Lorlen zur Rede und nimmt Rothen und Sonea als Geisel, um Lorlens Willfährigkeit und Schweigen zu gewährleisten. Das Gleiche macht er mit Rothen und Sonea. Denn die Alternative bestünde nur im Tod aller drei.

Sonea nimmt er aus Rothens Obhut heraus und macht sie zu seinem Schützling. Da Sonea schreckliche Angst vor dem mächtigen und unheimlichen Hohen Lord hat, weicht sie ihm so weit wie möglich aus. Und sie leidet nicht nur unter der Trennung vom lieben Lord Rothen, sondern unter einer neuen Plage, die mit dem Sommersemester begann. Der Novize Regin, Schützling von Lord Garrel, neidet Sonea ihr, wie er denkt, ungerechtfertigtes Privileg und hat die Aufgabe und Absicht, Sonea den Aufenthalt in der Gilde derart zu vergällen, dass sie von alleine geht – oder von ihren Lehrern gegangen wird.

Selbst der Wechsel in den nächsthöheren Jahrgang trägt nichts dazu bei, Regin abzuschütteln, vielmehr schafft er es, zu den jüngeren Novizen nun auch noch ältere auf seine Seite zu ziehen, so dass Sonea auf den Fluren der Gildegebäude kaum noch vor ihren Attacken sicher ist. Diese schließen den Gebrauch von Magie mit ein und treiben Sonea an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit – und darüber hinaus. Es gelingt ihr, in einem verschlossenen Schrank eine Liste und Skizze mit den Geheimgängen zu finden, so dass sie ihren Peinigern entfliehen kann. Doch warum lässt Lord Akkarin es überhaupt zu, dass man sie so piesackt? Welchen Plan verfolgt er? Und ist er für die mysteriöse Mordserie in der Hüttenstadt verantwortlich?

_Handlung_

Ein Jahr nach den Ereignissen in „Die Novizin“ ist Sonea annähernd zwanzig Jahre alt. Ihr Rivale Regin triezt sie zwar nicht mehr, weil sie aus der Hüttenstadt stammt, aber sie fürchtet sich immer noch vor ihrem Mentor Akkarin, dem Hohen Lord. Dass er schwarze Magie praktiziert, hat sie zunächst abgestoßen, aber schließlich muss er ja einen guten Grund dafür gehabt haben, oder? Und sein Diener Takan scheint von Akkarin keineswegs abgestoßen zu sein, sondern nennt ihn vielmehr „Meister“. Eines Abends erklärt es ihr Akkarin. Alles begann in Sachaka, dem Nachbarreich Kyralias.

|Akkarins Geschichte|

Auf der Suche nach den Ursprüngen dessen, was er in Vin und Lonmar als Hohe oder Alte Magie kennengelernt hatte, reiste Akkarin vor acht Jahr auch nach Sachaka, denn auch dort kennt man Magie. Der König selbst ist ein mächtiger Magier und könnte jeden Gildemagier leicht überwältigen – wenn er wüsste, dass den Gildemagiern jene schwarze Magie verboten ist, die er praktiziert.

Akkarin fiel einem ausgestoßenen Magier, einem Ichani, in die Hände, der sich Dakova nannte und einen Bruder namens Koriko hatte. Dakova machte ihn zu seinem Sklaven; er zapfte ihm magische Energie ab und quälte Akkarins Freundin, ebenfalls eine Sklavin. Dakova hatte wie jeder Ichani Dutzende von Sklaven, die ihm magische Energie lieferten. Doch mit einer List gelang es Akkarin, einen Verbünden zu gewinnen und Dakova zu überwältigen. Koriko schwor ihm ewige Rache, als Akkarin über die Stahlgürtelberge zurück nach Kyralia entkommen war. Dort trat er der Gilde bei und stieg zu ihrem obersten Magier auf.

|Soneas Loyalität|

Seine Kenntnisse über sachakanische Ichani und ihre Sklaven haben es Akkarin erlaubt, die immer wieder in Kyralias Hauptstadt Imardin entsendeten Schergen der Ichani zu erkennen, zu stellen und zu töten. Inzwischen, so erzählt er, seien es über ein halbes Dutzend. Was er Sonea verschweigt: Er spürt die Sachakaner mit Hilfe von Soneas früherem Freund, dem Dieb Cery, auf, der es in der Diebesgilde zu einem leitenden Posten gebracht hat. Was Akkarin aber nicht weiß: Cery hat mittlerweile Hilfe von einer Sachakanerin erhalten, die sich als neutrale Beobachterin ausgibt. Was Cery nicht weiß: Sie ist eine Magierin, wenn auch keine Ichani. Und sie bringt ihm bei, die Ichani-Schergen zu stellen.

Es ist wieder mal so weit. Akkarin weiß von Cery, dass ein Sachakaner gefangen wurde. Sonea hat sich von Akkarin überzeugen lassen, dass gegen diesen mächtigen Feind nur schwarze Magie hilft, und geht mit. Aber kann sie Akkarins Geschichte wirklich trauen? Zusammen besuchen sie den gefangenen Sachakaner, und Akkarin bringt Sonea bei, dessen Gedanken zu lesen: Der Hass auf die Gildemagier ist überwältigend. Sonea ist nun von Akkarins Aufrichtigkeit überzeugt und beteiligt sich an der Jagd auf den nächsten Eindringling. Dabei handelt es sich um eine weibliche Ichani von großer magischer Kraft …

|Verhängnis|

Sonea und Akkarin, die um Haaresbreite die Konfrontation überlebt haben, wollen in seine Residenz zurückkehren, doch dort erwartet sie ein Empfangskomitee: Magier der Gilde. Akkarin wird festgenommen, sein Freund Takan festgehalten. Doch was sollen sie von Sonea halten? Ist sie un- oder mitschuldig an dem schweren Verbrechen, schwarze Magie praktiziert zu haben, von dem sich zahlreiche Beweise finden? Sie weiß, dass auf dieses Verbrechen die Hinrichtung steht. Nun hängt ihr Leben an einem seidenen Faden. Sie ahnt noch nicht, welchen Plan Akkarin für diesen Fall ausführen will …

_Mein Eindruck_

Im weiteren Verlauf ihres Schicksals müssen Sonea und Akkarin, die ein Liebespaar werden, zeigen, wie groß ihre Treue zu Kyralia und zur Gilde ist. Lobenswert, dass es beiden vor allem um die Menschen geht und nicht um irgendwelchen abstrakten Begriffe oder gar um Gold. Sonea hält immer wieder die Treue zu Akkarin, den sie lieben lernt, und Akkarin will sich immer wieder für sie und Kyralia opfern, doch das lässt sie nicht zu. Nach und nach kapiert auch die verstockte Gilde, was sie an ihren beiden mächtigsten Magier verloren hat.

Denn die Invasion der sachakanischen Outlaw-Magier, der Ichani, ist natürlich nicht von kyralischen Magiern aufzuhalten. Sie erweisen sich als viel zu schwach für den Feind, wie auch Lord Rothen erfahren muss, Soneas Ersatzvater. Nun rächt sich, dass die Gilde schwarze Magie und alles Wissen über sie geächtet hat. Alle Gildemagier bis auf Akkarin wissen nicht, was ein Blutstein ist: Er überträgt die Gedanken seines Trägers an seinen Schöpfer. Sie ahnen nichts von Speichersteinen, die magische Kraft speichern, und erst recht nichts von Gedankenzauber, der das Opfer täuscht und/oder wehrlos macht. Die Blutsteine ersetzen die Gedankenrede, so wie die persönliche Telefonie zwischen nur zwei Teilnehmern die Telefonkonferenz mit vielen oder gar allen Teilnehmern ersetzt. Man sieht: Magier brauchen keine Technik.

Natürlich muss daher die Hauptstadt Imardin fallen und der König in den Untergrund fliehen. Dies ist der Punkt, an dem die Diebe ihren Wert zeigen können. Und zu Recht weist der jeweilige Erzähler – in der Regel Sonea, manchmal aber auch Cery – darauf hin, dass es ziemlich ironisch ist, wenn der König, der alljährlich zur Säuberung der Hüttenstadt von „Gesindel“ aufruft, nun bei den Dieben Unterschlupf sucht. Unterdessen dringen die Ichani in Imardin ein und legen die schönen Häuser der Adligen und Bürger in Trümmer, um die darin gespeicherte Magie abzuzapfen. Es ist ein sehr ironisches Bild.

Doch der Widerstand bricht nicht zusammen. Gegen das Verbot sind Akkarin und Sonea zurückgekehrt, um sich dem Untergrundkämpfern um Cery und dessen Geliebte Savara anzuschließen. Jeder getötete Ichani ist ein Triumph, doch das hilft den Verteidigern nicht, solange noch Kariko am Leben ist. Er allein könnte die Herrschaft über die gesamte Stadt übernehmen. Ein phänomenaler Showdown dürfte Actionfreunde und Fans von Sonea gleichermaßen zufriedenstellen. Wie so oft sind allerdings auch hier schwere Opfer zu beklagen. Aber das Leben geht weiter.

Der Handlungsstrang um das schwule Freundespaar Dannyl & Tayend wird am Rande weitergeführt. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lieben sie sich noch heute, in Elyne oder anderswo. Dort, in Elyne, hatte Dannyl ein paar „wilde Magier“ auszuheben und der Gilde vorzuführen. Das ist ein relativ unnötiger Erzählstrang, aber er dient dazu, Dannyl etwas zu tun zu geben und ihn wieder nach Imardin zurückzubringen. Außerdem zeigt die Magiergilde die richterliche Strenge, zu der sie fähig ist, an dem Anführer der „wilden Magier“, einem elynischen Adligen. Die Gilde hat also in der Tat sehr hohe richterliche Macht. Diese Strenge darf der Leser dann auch gegenüber Akkarin und Sonea erwarten, die des Verbrechens der Ausübung schwarzer Magie angeklagt sind. Durch Reflexion und Assoziation erhöht die Autorin die Spannung im Verlauf verschiedener Handlungsstränge.

Sehr verschämt fand ich die Liebesszenen zwischen Akkarin und Sonea geschildert. Kaum ist der erste Kuss gelungen, wird schon wieder „ausgeblendet“. Man wundert sich dann am Schluss doch gehörig, dass Akkarin seiner Sonea ein Andenken in ihrem Bauch hinterlassen hat … All das betont den romantischen Charakter der ganzen Geschichte, die jede Menge Klischees zu erfüllen hat.

|Die Sprecherin|

Martina Resters Stimme ist ein sehr angenehmes, geradezu samtweiches Timbre zueigen, das sehr sympathisch ist. Damit kann sie Gefühle sehr gut ausdrücken, insbesondere jene der Heldin, Sonea. Man sollte erwarten, dass sie nicht in der Lage sei, ein einziges lautes oder strenges Wort zu formen, doch genau das Gegenteil ist der Fall. Dass sich die Sprecherin nicht scheut, auch mal laut zu rufen, gehört zu ihrer gefühlsbetonten Vortragsweise.

Darüber hinaus variiert die Sprecherin ihr Sprechtempo, so etwa dann, wenn es um ein rasches und spannendes Geschehen wie eine Flucht geht. Langsames Sprechtempo signalisiert Überlegen und Nachdenken. Auf diese Weise lässt sich der Gegensatz Action vs. Denken leicht ausdrücken.

Es gibt nur einen Spezialeffekt, und zwar ist das der Hall. Er kommt des Öfteren zum Einsatz, weil sich die Magier untereinander, wenn sie vorsichtig und unbeobachtet sind, per Telepathie verständigen können. Auch Sonea ist in der Lage, telepathische Botschaften zu empfangen. Die besondere Eigenart solcher Botschaften wird für den Hörer sofort dadurch erkennbar, dass sie durch einen milden Hall verstärkt sind. Der Hall hebt sie aus der normalen Verständigungsebene heraus und überführt sie in eine geheimnisvolle Sphäre, wo nur Magie herrscht. Der Effekt passt also, und da er nicht übertrieben ist, kann man ihn auch öfters hören, ohne genervt zu werden.

|Die Übersetzung|

… ist sehr gut gelungen und am Stil, der ja schon im Original recht einfach gehalten ist, kann ich nichts aussetzen. Das Buch eignet sich meines Erachtens für 14- bis 16-Jährige recht gut. Für Zwölfjährige enthält es doch ein wenig zu viel Gewalt. Sex kommt jedoch überhaupt nicht vor, wohl aber romantische Liebe. Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 12 Jahren.

Im Booklet, d. h. in den Einsteckseiten für die CDs sind statt Namen- und Personenlisten nun zwei Landkarten (Kyralia und die Stadt Imardin) sowie Angaben zur Autorin und zur Sprecherin zu finden. Diese Hilfestellungen ergänzen die vorhergehenden Informationen in den Hörbüchern zu „Die Rebellin“ und „Die Novizin“, welche dadurch als bekannt vorausgesetzt werden. Das ist durchaus plausibel, denn wer würde sich schon Teil 3 kaufen, ohne die Teile 1 und 2 zu kennen?

_Unterm Strich_

Der dritte Band der Gildenmagier-Trilogie bildet einen befriedigenden Abschluss der Handlung um die beiden Schwarzen Magier Akkarin und Sonea. Ein perfekter Showdown wird strategisch geschickt vorbereitet und mit Nebenschauplätzen gespickt, bis die finale Konfrontation nicht mehr aufzuhalten ist. Sonea hat nun den Weg von der Außenseiterin zur zentralen Figur im Spiel der Magier geschafft, so wie sie gleichzeitig vom Mädchen zur Frau gewachsen ist. Akkarin hingegen ist voll rehabilitiert, und wenn sich der König nur ein bisschen dankbar zeigt, dann lässt er künftig die Hüttenstadt in Ruhe.

Natürlich ist dies alles fast zu schön, um wahr zu sein, und das dürfte auch einer Gründe für den Riesenerfolg der Trilogie gewesen sein. Was nützt es, wenn alles so realistisch wäre wie in der Wirklichkeit des Lesers bzw. der Leserin? Das ist die Spielwiese des Kriminalromans und des Thrillers, aber nicht der Fantasy – mit wenigen Ausnahmen (z. B. der Kanadier Charles de Lint).

Das Hörbuch wird von einer kompetenten Sprecherin gestaltet, die stets als Herrin des Textes erscheint, denn mit Variation des Tempos, der Lautstärke und des Timbres kann sie zahlreiche Gefühle ausdrücken und Szenen charakterisieren. Mit dem Einsatz des Hall-Effekts ist es ihr zudem möglich, die telepathische von der gesprochenen Verständigung auf sinnfällige Weise zu unterscheiden. Das Hörbuch ist – ganz im Design des Buches – schön gestaltet.

Die Stimme der Sprecherin dürfte in erster Linie Frauen bzw. Mädchen ansprechen. Nur die klischeehafte Handlung schmälert den positiven Gesamteindruck. Der Preis ist mit 24,95 Euro höher als bei Teil 1 „Die Rebellin“, aber dennoch eignet sich das Hörbuch recht gut als Geburtstagsgeschenk.

|Originaltitel: The High Lord, 2004
Aus dem australischen Englisch von Michaela Link
450 Minuten auf 6 CDs|
http://www.random-house-audio.de

Drizzt – Der Hüter des Waldes (Die Saga vom Dunkelelf 6)

Drizzt und sein Freund, der Waldläufer Montolio, müssen sich schon bald gegen eine große Armee von Orks, Winterwölfen und Steinriesen zur Wehr setzen. Angeführt werden die Kreaturen von dem Orkkönig Graul, der sich zudem mit dem Kopfjäger Roddy McGristle verbündet hat, der immer noch hinter dem Dunkelelfen her ist.

Mit Mut, List und unerwarteter Hilfe können sie den Kampf für sich entscheiden, doch der Preis ist hoch. Zu hoch für Drizzt, der sich entschließt, seinen Weg fortzusetzen. Zunächst schließt er sich einigen Mönchen an, bis er endlich im Eiswindtal des Zwergenkönigs eine Heimat und in dessen Adoptiv-Tochter Cattie-Brie eine Freundin findet. Aber Roddy McGristle ist Drizzt immer noch auf den Fersen, und der Hass brennt stärker als je zuvor in dem Kopfgeldjäger …

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Sassenberg, Volker – Gabriel Burns – Im Kreis des Vertrauens (Folge 28)

Dass eine fiktive Geschichte manchmal näher an die Wahrheit herankommt als vorgesehen, musste Volker Sassenberg mit seiner Hörspielreihe |Gabriel Burns| erfahren. Die ursprünglich für Herbst 2007 geplante Folge 28 „Im Kreis des Vertrauens“ war |Universal| aufgrund aktueller Geschehnisse in Rumänien so heikel, dass sie um eine Überarbeitung baten. Diese neue Version ist nun, fast ein halbes Jahr später, endlich erschienen.

Während Folge 27 sich auf Steven Burns konzentrierte, steht in „Im Kreis des Vertrauens“ Larry Newman im Mittelpunkt des Geschehens und sieht sich mit Ereignissen konfrontiert, die ihn – man kann es schon ahnen – nach Rumänien führen.

_Vorgeschichte: Folgen 1 bis 27_

Vancouver: Steven Burns, erfolgloser Schriftsteller, hält sich mehr schlecht als recht als Taxifahrer über Wasser. Sein Leben ändert sich jedoch schlagartig, als er an den geheimnisvollen Bakerman gerät – oder treffender: als Bakerman Steven kontaktiert, um ihn in ein mysteriöses Projekt einzuweihen, das sich unheimlicher Phänomene angenommen hat. Warum Bakerman, der dieses Projekt leitet, gerade Steven für seine Pläne auserkoren hat, wird dem Schriftsteller in dem Moment klar, als er an seinen Bruder Daniel zurückdenkt. Dieser verschwand nämlich im Alter von vier Jahren auf seinem Geburtstag, als Steven ihn bat, in eine Kiste zu steigen und einen Zaubertrick über sich ergehen zu lassen. Doch das Resultat war kein harmloses Kinderspiel, denn Daniel war plötzlich wie weggezaubert und blieb spurlos verschwunden.

Obwohl Bakerman auf die Geschehnisse von Stevens geheimnisvoller Zaubergabe anspielt, bleibt er ihm die Antworten schuldig. Und wenn er etwas herausrückt, dann nur sehr spärlich und darauf bedacht, die wahren Hintergründe im Dunkeln zu lassen. Denn Bakerman möchte Stevens Fähigkeiten erst einmal testen und eine Vertrauensbasis aufbauen. So schickt er ihn über den gesamten Globus; immer dorthin, wo auf eigenartige Weise Menschen verschwinden, von gefährlichen Experimente berichtet wird oder scheinbare Naturphänomene ans Tageslicht treten.

Steven Burns zur Seite stehen Joyce Kramer und Larry Newman, die das Viererteam um Bakerman komplettieren. Joyce ist bereits seit vielen Jahren ein treuer Verbündeter Bakermans und stellt seine Pläne nicht in Frage. Larry hingegen ist erst kurze Zeit nach Steven zur Mannschaft gestoßen, als sich der frühere Forstbeamte in den Wäldern von Yukon widernatürlichen Phänomenen ausgesetzt sieht und daraufhin beschließt, das Böse zu bekämpfen. Die zehn fahlen Orte sind es, die Steven Burns, Bakerman, Joyce und Larry in Atem halten. Orte, an denen das Böse zum Vorschein kommt und Tore in eine andere Welt geöffnet werden, um die Menschheit durch Kreaturen aus der Hölle zu vernichten.

Steven weiß nun, wer er ist, oder vielmehr, was er ist. Jetzt liegt es an ihm, dieses Wissen für sich zu nutzen und den Kampf aufzunehmen. Die Zeit rennt. Doch welche Rolle spielt er in diesem Spiel? Er ist auf sich allein gestellt, denn Bakerman ist untergetaucht und Joyce, so denkt es zumindest alle Welt, tot.

_Inhalt_

Steven Burns und Larry Newman befinden sich in Vancouver auf dem Weg in die Nachtkathedrale, einem Gewölbe, über das mittlerweile das St.-Paul-Krankenhaus errichtet worden ist. Schon einmal sind die beiden an diesem Ort gewesen, doch erst jetzt hat sich ihre Vermutung bestätigt, dass es sich um einen der zehn fahlen Orte handelt. Sollte dieser fallen, wäre die kanadische Metropole dem Untergang geweiht und ihre Mission in großer Gefahr.

Mit der Hilfe einer Krankenschwester gelangen Steven und Larry in den Hospitalflügel, über den man in die Nachtkathedrale eindringen kann. Ihr Einfluss auf das Krankenhaus ist unvermindert groß, denn die Schwester berichtet ihnen, dass sie öfter ein Weinen aus den Wänden vernimmt und der Ort eine böse Aura ausstrahlt. Während die Schwester wieder zur Rezeption zurückkehrt, begeben sich die Steven und Larry hinab ins Gewölbe. Auch sie vernehmen bald ein Schluchzen, doch es kommt nicht aus den Wänden, sondern stammt von einem Mädchen, das zusammengekauert im Dunkeln hockt. Sein Mund ist zahnlos, seine Haare sind spröde und weiß. Während Larry sich dem Kind annimmt, hört Steven neue Stimmen. Sie rufen ihn und bitten ihn zu folgen. Und dies tut er vor den Augen Larrys, der Steven einfach entschwinden sieht.

Dieser ist hin- und hergerissen, will sich aber zunächst um das Mädchen kümmern, das er der Krankenschwester übergibt. Es scheint kein Zufall zu sein, dass sich wenig später ein anonymer Anrufer nach dem Mädchen erkundigt. Larry ist gewarnt und will vorerst im Hospital bleiben, um das Kind zu schützen. In einer Ecke des Zimmers wartet er.

Bis in die Nacht muss er ausharren, als ein Mann den Raum betritt und sich über das Bett des Mädchens beugt. Larry überwältigt ihn und stellt ihn zur Rede, doch der Mann, der sich als Razvan Gulesco und als Mitglied des Magierordens der Nachfahren Pandialo vorstellt, gibt sich als Verbündeter zu erkennen, der das Kind ebenfalls schützen will. Wovor, wird wenig später klar, denn ein weiterer Mann, verkleidet als Arzt, betritt den Raum. Doch der Geruch alten Leders enttarnt ihn als Blender. Bevor er dem Mädchen etwas anhaben kann, bringt ihn Larry zur Strecke. Auch wenn die Gefahr somit vorerst gebannt ist – im öffentlichen Krankenhaus ist das Kind nicht mehr sicher. Noch in der Nacht bringen Larry und Razvan das Kind heimlich aus dem Hospital fort. Doch Ravzan Gulesco will noch mehr, und so bittet er Larry, ihm und der Magiergilde zu trauen und nach Rumänien zu reisen.

Tatsächlich klären sich in Rumänien für Larry endlich einige Rätsel um die degenerierten Kinder auf. Das Ausmaß der Experimente, die direkt auf die rumänische Regierung zurückgehen, ist gewaltig und erschreckend zugleich. Noch während Larry Newman seine weiteren Schritte planen kann, begegnet er jedoch im Magierorden einem alten Bekannten, und diesen hat er nicht unbedingt in guter Erinnerung. Er muss sich entscheiden, wie weit er sich auf ihre Seite stellen will. Das Angebot zur Kooperation ist jedenfalls verlockend, denn der Orden will Larry helfen, das mysteriöse Verschwinden Steven Burns aufzuklären.

_Bewertung_

|Gabriel Burns| wird in alterbewährter Tradition fortgesetzt. Das heißt konkret: Einige Geheimnisse werden gelöst, der Großteil bleibt ungeklärt und viele neue Spuren und Verschwörungen kommen hinzu. Folge 28 „Im Kreis des Vertrauens“ konzentriert sich dabei mit Larry Newman auf nur eine der vier Hauptpersonen. Zahlreiche Handlungsstränge der letzten Folgen werden also nur kurz angerissen bzw. gar nicht weitergesponnen, sondern auf künftige Folgen verschoben. |Gabriel Burns| wird einer Mystery-Serie dadurch natürlich nur gerecht, da eine Auflösung sämtlicher offener Fragen gleichzeitig das Ende der Serie einleiten würde. Zugleich ist ein Hinauszögern auch immer mit Problemen verbunden, wenn man hier den Vergleich zur Referenzserie |Akte X| anbringt, die den Zuschauer über viele Staffel bei der Stange hielt, am Ende mit immer weiteren Verstrickungen jedoch enttäuschte. Der Balanceakt zwischen erhofften Antworten und spannungsbedingten Unklarheiten ist also nicht immer leicht, zumal der Pfad zwischen diesen Polen mit jeder neuen |Gabriel Burns|-Episode schmaler wird und die Chance erhöht, irgendwann abzurutschen.

In Folge 28 fällt angesichts dieser für das Genre typischen Eigenheiten mehr denn je auf, dass es durch die vielen Verweise allmählich schwieriger wird, den Überblick zu behalten und die Personen und Geschehnisse richtig einzuordnen. In einem solchen Fall hilft es nur, von der ersten Folge an noch einmal zu beginnen und in gestrafter Weise die Geschichte um Steven Burns zu verfolgen. „Im Kreis des Vertrauens“ verweist nämlich im speziellen, neben vielen bereits früher in unterschiedlichen Folgen eingeführten Nebenfiguren, auf Folge 5, „Nachtkathedrale“. Diese erschien 2004 und stellte den namensgebenden fahlen Ort vor, der direkt in Vancouver liegt und mittlerweile, während Folge 28, erneut im Zentrum der Ereignisse liegt.

Für sich genommen, obwohl ohne Kenntnis der gesamten Serie kaum verständlich, kann „Im Kreis des Vertrauens“ überzeugen, stellt jedoch eher eine Zwischenepisode im |Gabriel Burns|-Universum dar. Gut gelöst ist es auf jeden Fall, dass kaum neue Orte, Gruppen oder Personen eingeführt, sondern vielmehr einige lose Fragmente in Beziehung gesetzt werden. Das verlangt die genannte gute Übersicht, zeigt jedoch, dass der episodenübergreifende Hauptplot sinnvoll konstruiert worden ist und vieles, was vorher als Nebensächlichkeit keine besondere Rolle gespielt hat, nun in den Mittelpunkt rückt. Über die technische Qualität des Hörspiels und die Sprecher muss an dieser Stelle kein Wort verloren werden, bewegt sich beides doch auf dem für |Gabriel Burns| bekannten hohen Niveau. Es bleibt also spannend, ein wenig mehr Licht im Dunkeln würde der Serie nach den letzten Folgen aber insgesamt gut tun.

http://www.gabrielburns.de/

Siehe ergänzend dazu auch unsere Besprechungen zu den aktuellen Buchveröffentlichungen:

[„Gabriel Burns: Die Grauen Engel“ 3892
[„Gabriel Burns: Verehrung“ 3960

John Wyndham / Heinz Dieter Köhler / Carl Dietrich Carls – Kolonie im Meer

Puristische Dokumentation der Apokalypse

Die außerirdischen Invasoren landen nicht im Hyde Park, sondern verbergen sich in den tiefsten Gräben unter dem Meer, denn sie können nur unter hohem Druck existieren. Doch der Mensch will die Erde nicht mit Wesen teilen, die seine Schiffe versenken und sich auch nicht von Atombomben vertreiben lassen. Die Wesen schlagen zurück. Doch die Attacken mit panzerartigen Kommandos stoßen auf zunehmend besser vorbereitete Verteidiger. Eine trügerische Waffenruhe tritt ein. Dann kommen die Meldungen vom Abschmelzen der Polkappen. Die Pegelstände steigen …

John Wyndham / Heinz Dieter Köhler / Carl Dietrich Carls – Kolonie im Meer weiterlesen

Salvatore, R. A. / Merlau, Günter / Elias, Oliver – Drizzt – In Acht und Bann (Die Saga vom Dunkelelf 5)

Endlich sind Drizzt und der Panther Gvenhwyvar an die Oberfläche gelangt und erkunden die Welt des Lichts. Den ersten Kreaturen, denen sie begegnen, sind Gnolle, hyänenähnliche Humanoide, welche grausam und erbarmungslos über ihre Opfer herfallen. Als sie eine harmlose Bauernfamilie abschlachten wollen, tötet Drizzt sie alle.

Damit erregt er allerdings auch die Aufmerksam zweier Barghest-Welpen, Goblin-Wolf-Kreaturen, die ihre Gestalt verändern können. Einer der beiden tötet die Familie in Gestalt des Dunkelelfen. Als die Nachbarn eine von Drizzts Waffen finden, die er bei einem Kampf kurz zuvor verloren hat, rüsten sie sich, um den Dunkelelfen zu stellen und hinzurichten. Abermals wird Drizzt zum Gejagten …

_Meine Meinung:_

Ein neues Kapitel in der Saga vom Dunkelelfen wird aufgeschlagen. Drizzt hat nun endgültig das Unterreich verlassen, und somit kommt es zu einem inhaltlichen Bruch mit den vorangegangen Folgen. Denn außer Drizzt und Gvenhwyvar kommt keiner der Charaktere aus den vorrangegangenen Episoden mehr vor. Drizzt selbst wirkt zunächst gelöster und fröhlicher, bevor er abermals von blutigen Kämpfen heimgesucht wird. Für den Hörer bedeutet das zunächst, dass er sich selbst erst zurechtfinden und mit den neuen Personen vertraut werden muss. In diesem Punkt ergeht es ihm nicht anders als dem Titelhelden.

Tobias Meister hält die Fahne weiterhin hoch und erweckt auch dieses Mal den Dunkelelfen perfekt zum Leben. Ein wenig schwer sind die Gnolle und die beiden Barghest-Welpen zu verstehen, die aufgrund ihrer grollenden, verzerrten Stimmen nicht gerade deutlich sprechen. Man muss schon genau hinhören, um nichts zu verpassen. Die Familie Distelwolle und vor allem die Kinder wirken sehr realistisch und die Sprecher spielen ihre Rollen wahrlich mit Hingabe. Was übrigens für sämtliche Schauspieler gilt, die ihre Namen auf der Besetzungsliste verewigt haben. Und obwohl außer Drizzt keine der Figuren aus den ersten vier Folgen mehr mitspielt, gibt es erstaunlich wenig Doppelbesetzungen. Das heißt, die meisten Sprecher sind frisch in die Serie aufgenommen worden. Vor allem Wolf Frass macht als Drizzts neuer Gegenspieler Roddy McGristle eine sehr gute Figur.

Musik und Effekte gehören weiterhin zum Besten, was bislang in einem Hörspiel geboten wurde. Allerdings ist die Altersempfehlung mit 14 Jahren vielleicht doch ein wenig niedrig angesetzt, denn zimperlich geht es in dem Hörspiel nicht gerade zu. Überboten wird diese Episode in Sachen Brutalität allenfalls noch von Folge zwei „Im Reich der Spinne“.

Mit einer Dauer von 63 Minuten ist das Hörspiel das kürzeste der Serie, allerdings ist die Länge immer noch ausreichend und mit 26 Tracks ideal unterteilt. Zur Aufmachung braucht man nicht mehr viele Worte zu verlieren. Schöner gestaltete Booklets gibt es für keine andere Hörspielserie.

_Fazit:_ Ein neuer Schauplatz, neue Charaktere und frische unverbrauchte Sprecher machen auch die fünfte Episode der Serie zu einem vollen Erfolg. Allerdings ist die Handlung doch ein wenig zu brutal, um eine Altersfreigabe ab 14 zu rechtfertigen.

|Besetzung:|

Drizzt Do’Urden – Tobias Meister
Tephanis – Robert Missler
Bartholomäus Distelwolle – Karl Straub
Connor Distelwolle – Jonas Zumdohme
Liam Distelwolle – Caspar v. Hollander
Taube Falkenhand – Maren Garn
Kellendil – Stefan Brentle
Kempfana – Uwe Hügle
Montolio DeBrouchee – Günter Kütemeyer
König Graul – Helmut Gentsch
Roddy McGristle – Wolf Frass
Bürgermeister Delmo – Günter Merlau, Sen.
Mutter Distelwolle – Heidi Straub
Eleni Distelwolle – Gwenyth Dimonye
Fret Felsenschmetterer – Kurt Glockzin
Ulgulu – Konrad Halver
Nathak – Kurt Glockzin
Runan – Martin Schleiß
Ornok – Peter Woy
In weiteren Rollen:
Günter Merlau
Udo Baumhögger
Frederik Bolte
Jens Pfeifer

Drehbuch: Oliver Elias, Günter Merlau nach einer Geschichte von R. A. Salvatore
Regie & Produktion: Günter Merlau
Produktionsassistenz: Udo Baumhögger
Lektorat, Disposition, Regieassistenz: Patricia Nigiani
Sounddesign: Udo Baumbögger, Günter Merlau
Musik: Günter Merlau / BMG Zomba Production-Music
Layout & Gestaltung: Oliver Graute
Coverillustrationen: Tim Seeley / Blond
Innenillustrationen: William O’Conner

|63 Minuten auf 1 CD|
http://www.merlausch.de/

Die ersten beiden Staffeln der Serie auf |Buchwurm.info|:

Folge 1: [„Der dritte Sohn“ 2978
Folge 2: [„Im Reich der Spinne“ 3055
Folge 3: [„Der Wächter im Dunkel“ 3082
Folge 4: [„Im Zeichen des Panthers“ 4458
Folge 5: [„In Acht und Bann“ 4422
Folge 6: [„Der Hüter des Waldes“ 4488

_Florian Hilleberg_

Black, Holly / DiTerlizzi, Tony / Versch, Oliver – Spiderwick-Geheimnisse, Die

_In die Welt der Fabelwesen mit Magie und Musik_

Diese Audio-CD-Box umfasst die ersten fünf Abenteuer der Grace-Kinder Jared, Simon und Mallory. Sie leben auf dem spukigen Spiderwick-Anwesen. Dort wimmelt es von Elfen, Trollen, Kobolden und magischen Geheimnissen nur so. ([Abenteuer Nr. 6 4658 ist separat erschienen.)

Als Bonus dieser CD-Box liegt der Hörbuchfilm als CD-ROM bei. Dieser erzählt, wie die Spiderwick-Geheimnisse zum Hörbuch werden.

Die Hörbücher sind für Kinder ab 8 Jahren geeignet.

|Hinweis:| Die Verfilmung kommt am 13. März in unsere Kinos. Dementsprechend prangt auf der Verpackung nicht die Originalillustration, sondern das Motiv des Filmplakats.

_Die Autoren_

Tony DiTerlizzi ist ein mehrfach ausgezeichneter amerikanischer Illustrator von Kinder- und Jugendbüchern sowie Rollenspielbänden. Zu seinen Werken gehören Arbeiten für Bücher von Tolkien, Anne McCaffrey, Peter S. Beagle sowie für das Kartenspiel „Magic the Gathering“ und „Dungeons & Dragons“. Er lebt mit seiner Frau Angela und seinem Mops Goblin (= Kobold!) in Amherst, Massachusetts, einem recht malerischen Städtchen in Neuengland. Lebte nicht auch die Dichterin Emily Dickinson dort? Mehr Infos: http://www.diterlizzi.com.

Holly Black wuchs laut Verlag in einem „alten viktorianischen Haus auf, wo ihre Mutter dafür sorgte, dass ihr die Geister- und Elfengeschichten nie ausgingen“. Ihr erster Jugendroman „Die Zehnte“ (2002) entwirft ein „schauriges Porträt der Elfenwelt“. Es wird von der American Library Association als „Best Book for Young Adults“ bezeichnet, eine gute Empfehlung für politisch korrekte Fantasy. Holly lebt mit ihrem Mann Theo und einem „beeindruckenden Zoo“ in New Jersey. Mehr Infos: http://www.blackholly.com.

Die hier enthaltenen Bände heißen:

1) Eine unglaubliche Entdeckung
2) Gefährliche Suche
3) Im Bann der Elfen
4) Der eiserne Baum
5) Die Rache der Kobolde

_Die Inszenierung_

Martin Baltscheit, der bisher alle Spiderwick-Bände gesprochen hat, ist als Autor, Zeichner, Schauspieler und Sprecher ein echtes Multitalent. Er schreibt Kinderbücher, Hörspiele und Theaterstücke. 2002 erhielt er den Kinderbuchpreis NRW. Mehr Infos unter http://www.baltscheit.de.

Produzent und Regisseur dieses Hörbuchs sind Oliver Versch und seine Firma Spotting Image in Köln. Für das ausgetüftelte Sounddesign zeichnet David Braun verantwortlich.

_Handlungsabrisse der fünf Bände_

_1) Eine unglaubliche Entdeckung_

Die Zwillinge Simon und Jared ziehen mit ihrer älteren Schwester Mallory von New York City aufs Land, nachdem sich ihre Eltern haben scheiden lassen. Sie leben jetzt bei ihrer Mutter, die sich nun keine New Yorker Wohnung mehr leisten kann, aber zum Glück noch ein Domizil von ihrer Großtante Lucinda überlassen bekommt: Haus Spiderwick.

Es sieht wie eine Ansammlung übereinander gestapelter Hütten aus, findet Jared. Und ist mindestens hundert Jahre alt. Und die Wände müssen hohl sein, nach den Geräuschen zu urteilen, die er darin hört. Als Mallory wagemutig mit dem Besenstiel ein Loch in die Wand haut, wird dahinter etwas sehr Merkwürdiges sichtbar: eine winzige Wohnung mit ulkigem Inventar – und ganz bestimmt nicht für Menschenkinder gemacht. Aber wofür dann?

Am nächsten Morgen weckt Jared und Simon ein schrilles Kreischen von ihrer Schwester. Jemand hat ihre Haare am Rahmen ihres Bettes festgebunden. Nein, so etwas haben die beiden noch nie gesehen. Wer oder was kann so etwas nur tun, und warum? Weil Mallory die Wand eingeschlagen hat? Das ist ja wohl lächerlich!

Als Jared erkundet, wohin der Speisenaufzug führt, landet er in einem geheimnisvollen Zimmer, aus dem keine Tür hinausführt. An der Wand hängt ein Porträt seines ehrwürdigen Ahnen Arthur Spiderwick, und auf dem Sekretär liegt ein altes, vergilbtes Blatt Papier. Darauf steht ein Rätsel, und obwohl Jared eigentlich nicht der Bücherwurm der Familie ist, muss er sofort das Rätsel lösen.

Hoch oben im obersten Kämmerchen des Hauses landet er endlich vor einer großen Truhe. Er strengt seinen Grips an und findet darin ein Buch. Es ist das allerseltsamste Buch, das er jemals gesehen hat. Es handelt von Elfen …

_2) Gefährliche Suche_

In der verborgenen Bibliothek findet Jared ein Rätsel und woanders das Buch selbst: [„Arthur Spiderwicks Handbuch für die fantastische Welt um dich herum“. 3195 Das Wichtelmännchen Thimbletack hat Jared gewarnt, das Buch loszuwerden, doch der wollte nicht hören. Nun muss er die Folgen tragen.

Auf der Suche nach seinem verschwundenen Kater Tibbs ist Simon, Jareds Bruder, an den Rand des Gartens geraten. Jared sieht gerade noch, wie Simon mit den Armen fuchtelt, als kämpfe er mit etwas Unsichtbarem. Dann ist sein Bruder verschwunden. Was tun?

Von Thimbletack besorgt sich Jared einen sehenden Stein, den er in ein altes Monokel einsetzt. Jetzt vermag er die „fantastische Welt um sich herum“ wahrzunehmen. Doch da Jared nicht sehr freundlich zu dem Wichtelmännchen war, ist Thimbletack sauer – so muss Jared mit Mallory alleine losziehen.

Leichter gesagt als getan, denn als erstes werden sie von eine Horde Kobolde angegriffen, die sie nur mit Mallorys Florett vertreiben können. Die Kobolde wollten das Handbuch. Als sie ihnen in den düsteren Wald folgen, stoßen sie auf einen gefährlichen Troll, das Versteck der Kobolde und einen zwielichtigen Helfer. Nun muss Jared zeigen, ob er seinen Bruder vor dem Gefressenwerden retten kann.

_3) Im Bann der Elfen_

Wer weiß am besten über die Geheimnisse hinter dem Buch Bescheid?, fragen sich die Kinder. Thimbletack setzt ihnen mit üblen Streichen zu. Ihnen fällt nur Grotante Lucinda ein. Sie besuchen sie im Altenheim, das eher einem Herrenhaus gleicht. Als sie mit der weißhaarigen Dame allein sind, erzählt sie ihnen, wie sie die Elfen kennen gelernt hat. Die kleinen Wesen besuchen sie immer noch.

Als Jared entdeckt, dass jemand sein kostbares Handbuch vertauscht hat, fällt ihm zunächst seine Schwester Mallory ein, aber das ist unfair. Dann enthüllt ein Zettel, dass Thimbletack zugeschlagen hat. Vielleicht befindet es sich nun in Onkel Arthurs riesiger Bibliothek? Dort finden sie zwar nicht das Buch, aber immerhin die Landkarte, die vorne im vorliegenden Band abgedruckt ist.

Durch einen Trick entgehen sie dem Versuch des Irrgrases, sie in die Irre zu führen, und landen im Wald. Auf einem Ast sitzt ein seltsames Wesen, das ihnen lediglich mit rätselhaften Sprüchen antwortet: ein schwarzes, affenartiges Wesen mit Pferdegesicht und Hasenohren (4 Stück!). Sie schlagen seine Warnungen in den Wind und geraten auf eine Lichtung mitten im Wald, die offenbar magisch bewacht wird. Sie sind gefangen.

Drei Waldelfen begrüßen sie, um das Handbuch zurückzuverlangen. Unterdessen macht Mallory die Bekanntschaft mit einem kleinen Einhorn. Jared zermartert sein Hirn, wie er die Elfen reinlegen kann, um wieder in die Freiheit zu gelangen, ohne den Elfen das Buch, das er ja nicht hat, geben zu müssen. Da kommt ihm die Erleuchtung.

_4) Der eiserne Baum_

Mallory, die 13-jährige Tochter der Rumpffamilie Grace, hat einen großen Tag: Sie feiert beim Schulturnier im Florettfechten einen Sieg und erringt eine Medaille. Ihre Brüder Jared und Simon beobachten das Geschehen und bemerken erstaunt, wie sich ein anderes Mädchen an Mallorys Sporttasche zu schaffen macht. Und gleich darauf auch noch ein Junge.

Jared war noch nie ein Grübler und ergreift die Initiative. Er will die beiden zur Rede stellen, doch das gelingt ihm nur mit dem Jungen. Draußen auf dem Gang scheint sich dieser zu verwandeln und Jared zückt vorsichtshalber sein Messer. Da ergreift sein Gegner die Flucht, und es klingt, als lache er. Leider sind die Zeugen, darunter Jareds betrübte Mutter, keineswegs erbaut von Jareds geschickter Handhabung einer illegalen Stichwaffe auf dem Schulgelände und erteilen ihm einen zehntägigen Verweis. Das Messer kann er natürlich vergessen.

Vergeblich suchen Jared und Simon nach ihrer Schwester auf dem Schulgelände. Mallory erscheint wie vom Erdboden verschluckt. Nur ihre Medaille finden sie, in einem Kreis von Steinen. Auf einem der Steine steht „HANDEL“.

Hm, in der Nähe befindet sich ein Steinbruch, fällt ihnen ein. Mit einer Taschenlampe ausgerüstet, explorieren sie das Gelände und landen vor einem Steintor mit der rätselhaften Inschrift: „RÜDE ALM TOPF NUR ELF KAI“. Die Inschrift besteht aus selbst leuchtenden Pilzen. Ulkig, und was bedeutet das?

Nachdem es Simon, dem Schlaukopf, gelungen ist, das Rätsel zu lösen, werden sie am Tor von drei Zwergen mit langen Bärten begrüßt – und sogleich gefangen genommen! Eingesperrt in einen Käfig auf Rädern, stehen sie bald dem Zwergenkönig, dem Korting, gegenüber. Es geht – wie könnte es anders sein – um einen HANDEL: Mallory gegen das „Handbuch für die fantastische Welt um dich herum“.

Damit hat Jared gerechnet und ein Buch mitgebracht, natürlich nicht das „Handbuch“. Womit er hingegen ganz und gar nicht gerechnet hat, ist, seine Schwester in einem gläsernen Sarg wiederzufinden. Sie ist gekleidet in ein weißes Gewand, hält ein Schwert und ist scheinbar – kann es sein? – tot! Schneewittchen lässt grüßen.

_5) Die Rache der Kobolde_

Als die drei Geschwister von ihrem Abenteuer mit den Zwergen zurückkehren, ist ihre Mutter verschwunden. Schon bald finden sie heraus, dass die Kobolde unter ihrem Anführer Mulgarath dahinterstecken. Mulgarath will das Zauberbuch von Arthur Spiderwick, um damit mehr Macht zu gewinnen.

Doch wie sollen sie es mit Mulgarath und seinen wehrhaften Untertanen aufnehmen? Sie brauchen Hilfe, und Jared weiß auch schon, von wem. Er bittet die Elfen, die Arthur in ihrem Reich jenseits unserer Zeit festhalten, dass er mit seinem Uronkel sprechen darf. Dafür muss er jedoch im Gegenzug den Elfen das verhängnisvolle Buch versprechen, das Mulgarath gestohlen hat. Arthur gibt ihm einen schlauen Tipp, wie den Kobolden beizukommen ist.

Doch wie kommen sie in die Festung Mulgaraths hinein? Jared lässt sich einen Trick einfallen und sich und Mallory von einem grünen Kobold namens Hogsqueal, den er schon kennen gelernt hat, „gefangen nehmen“. Während Hogsqueal seine „Gefangenen“ im Triumph in Mulgaraths Festung führt, schwebt hoch über ihren Köpfen Simon auf dem Greif Byron, um im Notfall einzuGREIFen.

Und das wird auch ziemlich bald nötig. Denn die Festung wird nicht nur von Kobolden bewacht, sondern auch von einem Drachen …

_Mein Eindruck_

So beginnen die Abenteuer mit den Elfen in Haus Spiderwick und seiner düsteren, wilden Umgebung. Diese Abenteuer erstrecken sich über mindestens sechs Bände – alle sechs sind bislang erschienen. In Buchform sind es nette und sehr ansehnliche Bilderbücher, die sich wohl ab acht Jahren eignen. Mallory ist jedenfalls schon 13 und kann immer noch etwas mit dem Elfenbuch anfangen. Ältere Leser finden die Bilder vielleicht hübsch, aber die Handlung ist für sie wohl nicht so der Hit. Kinderkram, oder?

Das sollten sie sich noch einmal überlegen. Die Welt, in der die drei Kinder sich nun bewegen, ist nach der Scheidung der Eltern psychologisch aus dem Gleichgewicht geraten. Und zudem geraten sie selbst aus der Moderne in eine entrückte Vergangenheit, in der sie mit Fabelwesen konfrontiert werden – eine Welt der Schatten und des Zwielichts, Raum für Fantasie. Kein Wunder, dass sie selbst ein wenig seltsam werden. Die Charakterisierung ist ungewöhnlich gut gelungen.

Jared beispielsweise ist keineswegs der brave Streber und Mamis Liebling, sondern ein jähzorniger Kerl, der sich gerne prügelt und auf andere wenig Rücksicht nimmt. Das wird ihm noch sehr Leid tun. Simon hingegen, sein eineiiger Zwillingsbruder, ist ganz vernarrt in Tiere, denen er all seine Liebe gibt. Er hütet zwei Mäuse, Jeffrey und Lemondrop. Als sie von den Elfen entführt werden, startet er eine enorme Suchexpedition.

Mallory, die Schwester der ungleichen Zwillinge, ist auch nicht gerade pflegeleicht. Schon ein wenig abgebrüht und desillusioniert, übt sie sich im Fechten mit dem Florett, was das Zeug hält. Wohl dem, der so eine wehrhafte große Schwester hat!

Ihre Mutter hat zwar keinen Namen (im Film heißt sie Helen), aber dafür größte Autorität. Sie führt das Regiment im Spiderwick-Haus. Allerdings hat sie mit ihren drei Rangen alle Hände voll zu tun. Und als sich die Elfen einmischen, geht es im Haus bald drunter und drüber.

|Elfenpack macht Schabernack|

Denn dies sind nicht die Elfen, von denen Tolkien erzählt, auch nicht irgendwelche kuscheligen Fabelwesen aus dem Zauberwald, wie etwa Peter Pans Tinkerbell. Manche der zahlreichen verschiedenen Elfengattungen sind nicht gerade gut auf die menschlichen Eindringlinge zu sprechen. Da gibt es Wichtelmännlein, Irrwichte, die krötenartigen Kobolde – und im Waldbach lauert sogar ein Troll.

Dies sind Gestalten aus der Dark Fantasy, wie sie beispielsweise C. J. Cherryh in „The dreaming tree“ geschildert hat. Doch anders als bei Cherryh fehlen hier die Hochelben völlig. Winzig sind die meisten Elfen, den Pixies und Brownies der englischen Volkssagen näher als Tolkiens Erfindungen. Noch weitere dunkle Gestalten sind das Nachtpferd Phooka und der Fürst der Kobolde, Mulgarath. Ein Phooka ist ein schwarzes Pferd, das der irischen Sage nach denjenigen in die Irre führt, der ihm blindlings folgt. Auch ein Einhorn und ein Greif treten auf.

|Band 3|

In Band 3 dreht sich alles um den Besitz von „Arthur Spiderwicks Handbuch für die fantastische Welt um dich herum“. Onkel Arthur war wohl an allem schuld! Was den Kindern aber neue Hoffnung gibt, ist die Information, die ihnen Großtante Lucinda verrät: dass Arthur eines Tages verschwunden sei. Und was, wenn er in das Land der Elfen gegangen ist, wo bekanntlich die Zeit ganz anders vergeht? Dann könnte er sogar noch am Leben sein und ihnen noch ein paar Tipps geben, wie sie das Handbuch wiederbekommen können. Oder wenigstens, wie sie klüger damit umgehen. Denn es scheint unter den Fabelwesen ein wahrer Zankapfel zu sein. Es verrät den Menschen zu viel über sie und verleiht ihnen Macht. Und dies stellt eine Gefahr dar – wie man am halb verhungerten Greif Byron (aus Band 2) und dem Einhorn ablesen kann.

Wie man sieht, erlernen die Spiderwick-Kinder Schritt für Schritt, dass die Macht, die das Handbuch verleiht, auch Verantwortung mit sich bringt – und jede Menge Ärger mit den Fabelwesen. Das erinnert an die einfache Lehre, die wir aus Spider-Mans Abenteuern ziehen: „Mit großer Macht geht große Verantwortung einher.“

|Band 4|

In Band 4 stehen die Zwerge im Vordergrund. Es ist eine recht interessante Kultur, auf die Jared und Simon treffen. Da Zwerge bekanntlich Meister im Verarbeiten von Metallen und Edelsteinen sind, glänzen und funkeln ihre unterirdischen Hallen nur so davon. Aber sie können noch mehr: Sie sind auch unübertroffen im Herstellen von künstlichen Organismen. Ihre Wachhunde bestehen komplett aus Metall und erscheinen beinahe lebendig. (Wie lebendig sie sind, erfahren die Geschwister auf ihrer Flucht.)

Höchst interessant ist die Überzeugung der Zwerge, den Tod durch ihren Erfindungsreichtum besiegt zu haben. Von Blumen über Vögeln bis hin zu einem ganzen (titelgebenden) Baum besteht alles aus Metall. In merkwürdigem Gegensatz zu dieser Überzeugung steht hingegen, dass die Gesichter aller Zwerge runzlig vor Alter sind. Nichtsdestotrotz glauben sie, dass sie Mallory, ihrem Schneewittchen, einen Gefallen getan haben: Sie sei nun nicht mehr sterblich wie ihre beiden bedauernswerten Brüder. Diese denken jedoch anders darüber. Doch wie können sie Mallory wiedererwecken?

|Band 5|

In einem vorläufigen Abschlussband wie diesem ist es nur natürlich, wenn etliche Themen zu Ende geführt werden. Dazu gehört zum einen der ständig im Hintergrund vorhandene Arthur Spiderwick, der mit seinem Buch so viel Unheil angerichtet hat. Sein Schicksal erfüllt sich in einer Art Zeitreise, kommt er doch aus dem zeitlosen Elfenreich – eine Reminiszenz an die vielen Balladen um Menschen, die Zeit im Feenreich zubringen und sich bei ihrer Rückkehr wundern, warum die Leute so alt geworden sind. Doch Arthurs Schicksal ist zugleich schöner und schlimmer. Mehr sei nicht verraten.

Dann ist da das Thema der Eltern. Dass die drei Kinder diesmal ihre Mutter retten müssen, wurde bereits erwähnt. Leider ist diese Mutter gar nicht so richtig als eigenständiger Mensch zu erkennen: Sie verfügt über keine Eigenschaften, die über das Muttersein hinausweisen. Und zweimal stellt sie die dümmste aller Fragen: „Was ist hier eigentlich los?“ Als ob einmal nicht reichen würde.

Verblüffung herrscht natürlich, als Daddy auftaucht! Jeder hat geglaubt, dass er sich in Kalifornien befinde, doch ihn hier an der Ostküste vorzufinden, noch dazu auf einem Autoschrottplatz in der Mitte von Nirgendwo, ist natürlich eine gewisse Überraschung. Statt sich zu wundern, freuen sich alle. Wirklich alle? Nein, der schlaue Jared traut der Sache nicht. Recht hat er. Denn Mulgarath ist ein ganz besonders fähiger Zauberer, der in die Herzen seiner Opfer schauen kann …

Der Greif Byron musste in den bisherigen Episoden ein relativ nutzloses Dasein führen. In dieser letzten Episode kann er endlich zeigen, wozu es ihn gibt und was er draufhat: Er kann ganz besonders gut Drachen bekämpfen. Jared, der normalerweise sehr jähzornig reagiert, ist im Laufe der Abenteuer und Prüfungen ein kleines bisschen erwachsen geworden. Und so ist er am Schluss bereit, das unheilvolle Zauberbuch den Elfen zur Verwahrung zu übergeben. Daraufhin erlebt er eine Überraschung: Jemand traut ihm Verantwortungsbewusstsein zu! Möge es den jungen Lesern des Buches ebenso gehen.

|Der Sprecher|

Der Sprecher Martin Baltscheit weiß seine Stimme sehr flexibel einzusetzen. Daher fällt es ihm leicht, die einzelnen Figuren auf unterscheidbare Weise zu charakterisieren und sie in spannenden Situationen emotional glaubhaft klingen zu lassen.

Die beiden Jungs klingen ganz normal, aber Simon ein wenig krächzender als Jared. Die Stimmlage aller Frauenfiguren ist natürlich höher als die der männlichen Figuren; so ist Mallory stets sofort zu erkennen, und ihre Mutter ist die Autorität in Person. Der Sprecher scheut sich nicht, mal laut zu rufen, wütend zu fauchen oder quäkend daherzuquasseln, wie Simon es tut.

Eine besondere Rolle in diesem Kreis spielt Thimbletack, das Wichtelmännchen bzw. der Irrwicht, der das Spiderwick-Anwesen bewohnt und den neuen Bewohnern das Leben zur Hölle macht (was Jared ausbaden muss). Thimbletack – eine Zusammensetzung aus den englischen Wörtern für „Fingerhut“ und „Reißzwecke“ – hat die höchste Stimme von allen, quiekt aber nicht direkt. Außerdem ist unverkennbar, dass seine Stimme künstlich verändert wurde. Er klingt wie ein Junge, der in einer Atmosphäre aus Helium spricht. (Wie das klingt, kann jeder nachprüfen, der vorsichtig die Luft aus einem mit Helium gefüllten Ballon einatmet und ein paar Wörter sagt. Es klingt wie Micky Maus.)

|Geräusche und Soundeffekte|

In manchen Szenen erklingen lediglich die typischen Situations- und Umgebungsgeräusche: das Sirren der Zikaden, das Zwitschern von Vögeln . Aber es gibt auch Geräusche, die direkt an Aktionen gebunden sind, oder Stimmengewirr und Gelächter sowie vieles mehr. Dadurch wirkt der Vortrag wesentlich lebendiger und schon fast wie ein Film. Besonders der Speiseaufzug in Band 1 ist so ein fantastisches Gerät: Er quietscht, scheppert und kracht, dass es eine Pracht ist.

|Die Musik|

Die Soundeffekte werden manchmal mit der Musik kombiniert. Diese ist in der Regel im Hintergrund bezaubernder Szenen zu hören, dann ist sie romantisch und zauberhaft. Aber es gibt auch spannende und dramatische Szenen, dann erklingt sie schnell und dynamisch oder sehr basslastig.

Wenn Soundeffekte hinzukommen, dann besonders in arhythmischer und dissonanter Musik, so etwa in dem Moment, als kleine fliegende Irrlichter erscheinen. Hauptsache, dass es nicht kitschig klingt. Der Produzent hat dem Hörbuch auch noch ein halb magisches, halb unheimliches Intro und Outro spendiert, das kurz vor jedem Kapitelanfang kurz anklingt.

Man sieht also, dass diese inszenierte Lesung für den achtjährigen Zuhörer eine Menge an Geräuschkulisse und Musik zu bieten hat. Das muss auch so sein, um die Aufmerksamkeit, die leicht von anderen Dingen abgelenkt werden kann, zu fesseln. Das gelingt auch dem Sprecher ausgezeichnet.

|Die Bonus-CD: der Hörbuchfilm (ca. 4:24 Minuten)|

Die Videodatei liegt in den Formaten Quicktime (.mov) und Windows Media Video (.wmv) vor. Die WMV-Datei ist knapp 16 MB groß, die MOV-Datei gut 120 MB. Beim Vergleich auf meinem sechs Jahre alten Notebook schnitt die WMV-Datei wesentlich besser ab als das Quicktime-Video, welches beim Bild immer wieder hängenblieb, während der Sound einwandfrei war. Hier lohnt es sich offenbar, eine leistungsfähige Grafikkarte zu besitzen.

Der etwa vier Minuten lange Videofilm zeigt den Sprecher Martin Baltscheit beim Vortrag spannender Szenen aus Band 6, „Das Lied der Nixe“. Daher gibt es also keine Überschneidung mit den anderen fünf Bänden. Wie man meiner [Rezension 4658 zum Hörbuch „Das Lied der Nixe“ entnehmen kann, werden mehrere Filter eingesetzt, im Hintergrund läuft filmreife Musik, und obendrein zeigt das Video zusätzlich Illustrationen aus dem Spiderwick-Handbuch und aus Band 6.

Ziemlich witzig fand ich den Effekt der „verwackelten Kamera“, der stets auftritt, sobald die donnernden Schritte des Riesen erwähnt werden. Das dürften Kinder ziemlich witzig finden. Das überdeckt die Tatsache, dass man zugleich eine Art Making-of geliefert bekommt: den Sprecher bei der Arbeit.

Insgesamt ist der Bonus also nicht umwerfend, aber eine nette Zugabe. Allerdings braucht man auf jeden Fall einen PC oder einen DVD-Player mit der Fähigkeit, WMV oder MOV abzuspielen.

_Unterm Strich_

Viele Themen und Handlungsstränge werden in den ersten fünf Büchern der Spiderwick-Serie durchgespielt und weiterentwickelt, sie finden in Band fünf ihren Abschluss. Und so sind auch die Hörbücher mit einer Menge Spannung und Action gefüllt.

Doch auch Familienangelegenheiten kommen nicht zu kurz und führen zu überraschenden Ergebnissen. Jared, der normalerweise sehr jähzornig reagiert, ist im Laufe der Abenteuer und Prüfungen ein kleines bisschen erwachsen geworden. Und so ist er am Schluss bereit, das unheilvolle Zauberbuch den Elfen zur Verwahrung zu übergeben. Daraufhin erlebt er eine Überraschung: Jemand traut ihm Verantwortungsbewusstsein zu! Möge es den jungen Hörern dieser Hörbücher ebenso gehen.

Das Hörbuch bietet als inszenierte Lesung fast die gleiche Soundkulisse wie ein Kinofilm oder Hörspiel – hier hat der Sounddesigner gute Arbeit geleistet. Die flexible und elektronisch mitunter verstärkte Stimme des Sprechers trägt wesentlich zum Vergnügen beim Zuhören bei. Die Bonus-CD vermittelt durch einen Filmclip einen Eindruck von der Arbeit des Sprechers, zeigt eine Menge Elfenbilder und wirkt durch das „verwackelte“ Bild selbst recht witzig. Natürlich stellt der Film auch einen Appetithappen dar, der das Interesse am Erwerb des sechsten Hörbuchs wecken soll.

Fazit: Volltreffer.

|The Spiderwick Chronicles 1-5
Aus dem US-Englischen übersetzt von Anne Brauner
380 Minuten auf 6 CDs|
http://www.spiderwick.de
http://movies.uip.de/diegeheimnissederspiderwicks
http://www.random-house-audio.de

Spyri, Johanna / Halver, Konrad / Schroeder von Kurmin, Mara – Rosenresli (Europa-Originale 49)

_Besetzung_

Erzähler: Hans Paetsch
Mutter: Susanne Levin
Pate: Reinhilt Schneider
Patin: Inge Weiter
Rosenresli: Manuela Dahm
1. Frau: Wittmute Malik
2. Frau: Reinhilt Schneider
3. Frau: Sylvia Anders
1. Mann: Claus Wagener
2. Mann: Christoph Rudolf
3. Mann: Rudolf H.Herget
Präsidentin: Ingeborg Kallweit
Sorgenmutter: Katharina Brauren
Kreuzwegbäuerin: Dagmar von Kurmin
Wegknecht: Michael Weckler
Oheim: Walter Petersen
Der junge Mann: Peter von Schultz

_Story_

Die junge Theresia muss bereits kurz nach ihrer Geburt einen herben Schlag wegstecken. Ihre Eltern versterben recht früh, so dass Resi bei ihrem Oheim Dietrich aufwächst, der sich jedoch seiner Nichte und der Verantwortung kaum widmet. Während ihr Onkel sich in tiefste Schulden stürzt und seine Tage im Wirtshaus verbringt, entdeckt Resi ihre Liebe für die Blumen und insbesondere die Rosen und macht diese Passion zu einer richtigen Berufung. Alsbald erfährt die Kreuzwegbäuerin davon und bietet dem jungen Blumenmädchen an, einen gefüllten Blumenkorb gegen einen Laib Brot zu tauschen. Resi lässt sich darauf gerne ein und sammelt tagtäglich selbst die welkesten Rosen, die von der Kreuzwegbäuerin zu Rosenwasser verarbeitet werden.

Dies bleibt auch von der Sorgenmutter nicht unbemerkt. Diese ist im Alter völlig verarmt und hat kaum noch die Kraft, ihren Flachs zu spinnen. Resi hat Mitleid mit der alten Dame und erarbeitet sich ein zweites Brot, welches sie schließlich mit der Sorgenmutter teilt. Dennoch bleibt ihr Leben nicht sorgenfrei: Als ihrem Oheim das Haus entrissen wird, verliert dieser zugleich das Sorgerecht an den gemeinen Wegknecht. Unter ihm genießt das Rosen-Resli plötzlich keine Freiheiten mehr, ganz zum Verdruss der kränkelnden Sorgenmutter. Doch Resi ist fest entschlossen, sich auch weiterhin um die arme Frau zu kümmern.

_Persönlicher Eindruck_

Die Inhaltsangabe des eher unbekannten schweizerischen Märchens mag nicht ganz von ungefähr an das Schicksal der gutherzigen, doch oftmals verschmähten Heidi erinnern, stammt die Story um das „Rosenresli“ doch von der gleichen Autorin, nämlich der erfolg- und einflussreichen Johanna Spyri, die zu Lebzeiten zahlreiche Novellen verfasste, deren Inhalte Jahre später verfilmt oder anderweitig verarbeitet wurden. Die Parallelen zum Almleben zwischen Geißenpeter und Almöhi sind aber sicherlich in keiner ihrer Geschichten so prägnant wie im Märchen um das aufopferungsvolle, junge Mädchen, welches das Schicksal der Schwächeren und noch Ärmeren stets über das eigene stellt, jedoch nie so recht die Anerkennung erfahren will, die ihr aufgrund ihres sozialen Engagements eigentlich zustünde.

Das gleichnamige Hörspiel bringt die damit einhergehenden Emotionen sehr realistisch nahe, wirkt in seiner Inszenierung aber dennoch ein wenig naiv und bisweilen auch recht kindlich, da die Sprecher teils so überzogen dramatische Interpretationen abliefern, dass es der Story an Glaubwürdigkeit mangelt. Dies mag zwar gemeinhin den Charakter eines Märchens bezeichnen, stellt sich hier jedoch als übertrieben pathetisch dar und reduziert die Ernsthaftigkeit der Tragödie bisweilen um einiges. Hinzu kommt, dass die wirklich schicksalhaften Momenten im Leben der ständig gebeutelten Protagonistin eher beiläufig abgehandelt werden. Natürlich steht im Vordergrund des Geschehens die liebevolle Beziehung zwischen ihr und der Sorgenmutter, jedoch scheint es kaum realistisch, dass Resi beim Verlust ihrer Eltern, im unrühmlichen Hause ihres Oheims und erst recht nach ihrer vergeblich harten Arbeit immer noch so locker und fröhlich sein kann, wie sie innerhalb der Hörspiel-Inszenierung auftritt. Es wäre jetzt möglich, diesen Umstand mit ihrer Rolle als Identifikationsperson der Story zu erklären, jedoch scheint dies nicht sonderlich günstig und verwässert die Glaubhaftigkeit des Ganzen nur noch mehr und erweitert den Kitsch-Faktor zusätzlich.

Dennoch: Als Märchen funktioniert „Rosenresli“ überraschend gut, ist kompakt und weniger tiefgründig erzählt und bietet insgesamt doch recht sympathische, leichte Berieselung. Dies mag zwar ein vielleicht unbefriedigendes Fazit sein, da man sich von der eigentlich tragischen Story eine gleichermaßen dramatische Aufarbeitung erhofft, jedoch was den Unterhaltungswert im Rahmen des Märchen-Genres betrifft, so gehen die stringenten, unkomplizierten Inhalte völlig in Ordnung. Ob dies indes ausreicht, um den gehobenen Ansprüchen der „Europa-Originale“ vollends gerecht zu werden, darf allerdings stark bezweifelt werden. Wirklich mitreißend oder begeisternd ist die Story bzw. das Hörspiel nämlich nicht.

http://www.natuerlichvoneuropa.de

Salvatore, R. A. / Merlau, Günter / Nigiani, Marco – Drizzt – Im Zeichen des Panthers (Die Saga vom Dunkelelf 4)

Drizzt und der Tiefengnom Belwar dringen immer weiter ins Unterreich vor, nicht ahnend, dass sie von einem grauenhaften Gegner verfolgt werden. Der untote Leib des Waffenmeisters Zaknafein ist unermüdlich hinter dem abtrünnigen Dunkelelf her.

Dieser trifft unterwegs mit seinem Freund Belwar auf einen Pech, einen Gnom, der in eine Sichelschrecke verwandelt wurde. Obwohl auch der Geist des Pechs immer mehr zur Bestie mutiert ist, nehmen die beiden Gefährten den Unglücklichen mit sich, um den Magier zu finden, der das Grauen zu verantworten hat.

Auf ihrer Odyssee geraten sie in die Gefangenschaft einer grauenhaften Rasse, wo der friedliebende Belwar zu schrecklichen Kämpfen gezwungen wird. Auch der untote Zaknafein hat die Spur seiner Opfer aufgenommen, und über einem tödlichen Säuresee kommt es zur schicksalhaften Begegnung zwischen Drizzt und seinem toten Vater und Mentor …

_Meine Meinung:_

Kann man eine perfekt inszenierte Serie wie Drizzt noch verbessern? Man kann! Folge vier stellt seine Vorgänger noch in den Schatten. Neben einer dramatischen, actionorientierten Handlung gibt es auch wieder einfühlsame Einblicke in das zerrüttete Seelenleben von Drizzt. Hinzu gesellt sich ein sehr feiner Humor, der vor allem in den Gesprächen zwischen Belwar und dem Dunkelelfen mitschwingt. Der untote Zaknafein, wundervoll dargestellt von der markanten Stimme Michael Prelles, versorgt die Folge mit einer guten Portion Horror.

Eine Bereicherung der Besetzungsliste ist unbestreitbar Carlheinz Heitmann, der den Tiefengnom Belwar ideal verkörpert. Tobias Meister spricht nicht nur Drizzt, sondern fungiert, wie auch in den ersten drei Folgen, überdies als Erzähler. Eine gute Entscheidung: Der angenehm ruhige und besonnene Klang der Stimme des Synchronsprechers von Brad Pitt und Tim Robbins lädt zum Zuhören ein.

Ein besonderes Merkmal der Hörspiele von |Lausch| ist zudem, dass man der Stimmen der Sprecher nicht so schnell überdrüssig wird, denn es gibt nur wenige Darsteller, die zugleich in mehreren Serien des Labels größere Rollen bekleiden.
In dieser Folge werden darüber hinaus entscheidende Weichen für die kommenden Hörspiele gestellt und es geschieht zum Ende hin unheimlich viel.

„Im Zeichen des Panthers“ ist ein Hörspiel, welches trotz seines zyklischen Aufbaus auch gut als Einzelfolge verstanden werden kann, denn zum Ende hin kommt es bereits zu einem fulminanten Showdown, von dem auch die Familie Do’Urden nicht verschont bleibt.

Die Aufmachung ist natürlich wieder mal einfach grandios. Das dynamische, einheitlich gefärbte Titelbild passt perfekt zum Inhalt der CD, und das Booklet ist nicht nur reichlich kunstvoll illustriert worden, sondern bietet neben einer Karte des Unterreichs auch wieder ein Glossar, worin die wichtigsten Begriffe des Hörspiels erklärt werden.

_Fazit:_ Geniales Fantasy-Hörspiel mit hochprofessionellen Sprechern, tollem Soundtrack, realistischen Effekten und einer dramatischen Handlung, die in einem filmreifen Finale gipfelt.

|Besetzung:|

Drizzt Do’Urden: Tobias Meister
Oberin Baenre: Dorothea Reinhold
Belwar Dissengulp: Carlheinz Heitmann
Clacker: Peter Tabatt
Zaknafein: Michael Prelle
Jarlaxle: Jürgen Holdorf
Brister Fendlstick: Karl Straub
Malice Do’Urden: Elga Schütz
Dinin Do’Urden: Tim Grobe
Briza Do’Urden: Miriam Hensel
Maya Do’Urden: Viola Livera
Vierna Do’Urden: Nele Jung
Gedankenschinder 1: Dorothea Reinhold
Gedankenschinder 2: Robert Missler
Gedankenschinder 3: Günter Merlau
in weiteren Rollen:
Udo Baumhögger
Frederik Bolte
Jens Pfeifer
Dorothea Reinhold

Drehbuch: Marco Nigiani, überarbeitet von Günter Merlau nach einer Geschichte von R. A. Salvatore
Regie & Produktion: Günter Merlau
Produktionsassistenz: Udo Baumhögger
Lektorat, Disposition, Regieassistenz: Patricia Nigiani
Sounddesign: Udo Baumbögger, Günter Merlau
Musik: Günter Merlau / BMG Zomba Production-Music
Layout & Gestaltung: Oliver Graute
Coverillustrationen: Tim Seeley / Blond
Innenillustrationen: William O’Conner

|77 Minuten auf 1 CD|
http://www.merlausch.de/

Die ersten beiden Staffeln der Serie auf |Buchwurm.info|:

Folge 1: [„Der dritte Sohn“ 2978
Folge 2: [„Im Reich der Spinne“ 3055
Folge 3: [„Der Wächter im Dunkel“ 3082
Folge 4: [„Im Zeichen des Panthers“ 4458
Folge 5: [„In Acht und Bann“ 4422
Folge 6: [„Der Hüter des Waldes“ 4488

_Florian Hilleberg_

Fünf Freunde verfolgen den Wilderer (Folge 74)

_Besetzung_

Erzähler – Lutz Mackensy
Julian – Ivo Möller
Dick – Jannik Endemann
Anne – Theresa Underberg
George – Alexandra Garcia
Tante Fanny – Ursula Sieg
Cora – Heidi Berndt
Charles: Gernot Endemann
Jo – Mia Diekow
Brendan – Tobias Schmidt
Russel – Christian Senger
Lenny – Patrick Bach
Jason Carter: Douglas Welbat
Lady Wollington – Sabine Schmidt-Kirchner
Imelda Meade – Elga Schütz
Laura – Stephanie Kirchberger

_Story_

Anlässlich der Hochzeit ihrer alten Bekannten Cora reisen die fünf Freunde nach Nottingham, um den Feierlichkeiten beizuwohnen und auch Jo wiederzutreffen. Allerdings werden die Hochzeitsvorbereitungen von einigen Vorfällen im Revier von Charles Hamilton, dem ortsansässigen Förster und Coras zukünftigem Mann, überschattet. Gleich mehrere grausam getötete Tiere werden binnen kürzester Zeit entdeckt und legen die Vermutung nahe, dass das Gebiet von Wilderern heimgesucht wird. Während Charles‘ Kollegen bereits Überschichten zur Hege des Waldes schieben, und auch der Förster selber der Verzweiflung nahe ist, schreitet auch noch die Forstbehörde ein und droht, das Revier an jemand anderen zu vergeben. An eine glückliche Feier ist da kaum noch zu denken.

Die fünf Freunde jedoch sind fest entschlossen, der Sache auf die Spur zu kommen und die Wilderer aufzuspüren. Allerdings ist Schnüffelei in der ländlichen Umgebung Nottinghams absolut nicht gerne gesehen. Lady Wollington, der Bauer Jason Carter und die merkwürdige Imelda Meade stellen sich den Jugendlichen immer wieder in den Weg, machen sich somit aber auch prompt verdächtig. Umso schwieriger ist es jedoch für die Junior-Detektive, aus der wachsenden Zahl Verdächtiger den tatsächlichen Missetäter herauszufiltern – und dies, noch bevor Hamilton endgültig seinen Posten verliert.

_Persönlicher Eindruck_

Während die Umbenennung der drei Detektive aus Rocky Beach einen erneuten qualitativen Einbruch ihrer Hörspiel-Serie bewirkte und TKKG nach der sprachlichen Neuorientierung seit geraumer Zeit ein eher ambivalentes Gesamtbild ergibt, sind die „Fünf Freunde“ ihrer charmanten Ausstrahlung all die Zeit über stets treu geblieben. Man könnte dies jetzt auch negativ auslegen und von einer mangelnden Weiterentwicklung reden, was angesichts der teils naiven Charaktere auch phasenweise angebracht wäre, jedoch ist die konsequente Stiltreue wohl letzten Endes doch der Auslöser dafür, dass die „Fünf Freunde“ als einzige Serie des einstigen Triumvirats bis heute von schärferer Kritik verschont blieb.

Dieser Umstand soll sich auch im Anschluss an die neueste Hörspielveröffentlichung der britischen Schnüffelnasen nicht ändern, wenngleich die Story inhaltlich – zumindest im Rahmen der Serie – recht hart ist. Die Beschreibung der Tiermorde, gleichzeitig aber auch der zwischenmenschliche Umgang sind fast schon ungewöhnlich heftig, wobei man dies natürlich jederzeit im Kontext der bisherigen Erscheinungen verstehen muss. Doch der Action-Teil, wenn man ihn denn so nennen darf, ist in „Fünf Freunde verfolgen den Wilderer“ doch vergleichsweise groß.

Des Weiteren ist die nunmehr schon 74. Episode der Reihe eine ziemlich spannende. Die Frage um Charles‘ Zukunft als Förster will erörtert werden, aber auch die Suche nach dem Wilderer ist etwas verzwickter und leitet die Hörer selber zum munteren Miträtseln an. Mehrere Wendungen stellen die Handlung ständig auf den Kopf, und als schließlich das Ergebnis präsentiert wird, dürfte so mancher Laiendetektiv vor den heimischen Boxen doch ein wenig überrascht über die Auflösung sein. Genau so stellt man sich einen guten, lebendigen Jugend-Krimi vor.

Die Sprecher lassen unterdessen auch nichts anbrennen, wenngleich die fünf Hauptdarsteller bei ihrer Ankunft in Nottingham schon ein wenig Süßholz raspeln und der Humor nicht jedermanns Geschmack sein dürfte. Es stellt sich jedenfalls heraus, dass die gesamte Besetzung ambitioniert bei der Sache ist, und das kommt dem Hörspiel sowie auch der guten Atmosphäre der Story merklich zugute.

Insgesamt hinterlässt „Fünf Freunde verfolgen den Wilderer“ einen richtig anständigen Eindruck und überzeugt mit spannungsvoller Story, charmanten Figuren und teils auch fein eingewobener Action. Oder anders gesagt: Episode 74 bringt alle Voraussetzungen mit, welche die Serie nach all den Jahren weiterhin zur festen Konstanten im deutschen Hörspiel-Universum machen!

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Stoker, Bram / Halver, Konrad – Dracula – Jagd der Vampire (Europa-Originale 48)

_Besetzung_

Sprecher – Hans Paetsch
Dracula – Charles Renier
Wirtin – Katharina Brauren
Jonathan Harker – Michael Poelchau
Postillon – Rudolf Fenner
1. Vampirbraut – Heike Kintzel
2. Vampirbraut – Hella v. d. Osten-Sacken
3. Vampirbraut – Ingeborg Kallweit
Professor van Helsing – Werner Hinz
Mina Murray – Reinhilt Schneider
Lucy Westenraa – Herma Koehn

_Story_

Jonathan Harker reist eines Tages auf Einladung des Grafen Dracula nach Transsilvanien und quartiert sich für einige Tage in dessen Schloss ein. Doch bereits die Begleitumstände seiner Reise nach Siebenbürgen geben ihm zu denken; allerlei seltsame Ereignisse säumen seinen Weg, und auch der Herr des Schlosses scheint ein seltsamer, wenn auch interessanter Eigenbrötler zu sein. Erst während seines Aufenthalts lernt er Dracula und dessen wahre Herkunft jedoch von der richtigen Seite kennen und entkommt so gerade noch mit dem Leben, bevor der Blutsauger und seine Vampirbräute sein Blut anzapfen können.

Zurück in England, findet Harker aber weiterhin keinen Frieden. Der Vampirfürst ist ihm gefolgt und macht sich an der unschuldigen Mina Murray zu schaffen. Als er schließlich auch noch Jonathans Verlobte Lucy in seine Gemächer entführt, bleibt Harker keine Wahl. Er muss erneut nach Transsilvanien reisen und sich ein weiteres Mal Dracula stellen.

_Persönlicher Eindruck_

Bram Stokers Legende hat im vergangenen Jahrhundert eine ganze Reihe prominenter Regisseure dazu veranlasst, eine cineastische Adaption der Story um den berüchtigten Vampir zu arrangieren. Auch im Hörspiel-Bereich ist die Welt des Grafen Dracula in der Vergangenheit häufig besucht worden, unter anderem 2007 im umfassenden [Paket 3489 in der Bearbeitung von Marc Gruppe, welches |Titania Medien| in ihrer „Gruselkabinett“-Reihe veröffentlicht haben, im Jahr zuvor in der Hörspielumsetzung von Oliver Rohrbeck und seiner |LauscherLounge|, und 2004 veröffentlichte |Der Hörverlag| eine Fassung von Sven Stricker.

Auch bei |Europa| wurde das Thema dereinst aufgegriffen und von Konrad Halver für ein weiteres Klassiker-Hörspiel verwendet. Unter dem Titel „Jagd der Vampire“ ließen allerhand bekannte Sprecher die Geschichte um den Blutsauger neu aufleben, vermochten es aber leider nicht, die Atmosphäre des Originals in irgendeiner Form heraufzubeschwören. Ganz im Gegenteil: Das völlig gleichgültig inszenierte Hörspiel ist ein mittelschweres Desaster …

Dennoch hat man sich im Hause |Europa| nicht davon abbringen lassen, das rund dreiviertelstündige Szenenspiel in die fünfte Staffel der „Europa-Originale“ zu packen. Doch auch in der Reproduktion des Stoffes steckt verständlicherweise nicht mehr Potenzial als im Erstwerk aus dem Jahre 1970. Das Problem des Hörspiels ist dabei ganz schnell auf den Punkt gebracht: Es fehlt an spürbaren Ambitionen. Leute wie Michael Poelchau als Jonathan Harker hat man selten so lustlos bei der Arbeit erlebt. Die Art und Weise, wie sie Emotionen wiedergeben, Tragik vermitteln und Schicksalsschläge reflektieren, ist geradezu lächerlich dröge, was der eigentlich erwarteten Dramaturgie natürlich alsbald zum Hindernis wird. Die Szenen im Schloss entbehren jeglicher Spannung, und auch wenn offenbar wird, dass Dracula es langfristig doch auf das Blut seines Gastes abgesehen hat, ist in den betreffenden Szenen von einer sich steigernden Dynamik nichts zu spüren. Mit der Flucht Jonathans hätte die Story womöglich ein halbwegs versöhnliches Ende finden können, jedoch ist dies natürlich aus historischen Gründen nicht möglich.

Trotzdem wirkt der zwischenzeitliche Cut der Story, also die Rückkehr nach England, in etwa wie ein kompletter Stimmungsabfall, der quasi eine neue, unabhängige Sekundärhandlung einleitet. Und genau hier wirkt die Hörspiel-Inszenierung dann auch nicht mehr glaubwürdig, weil sie nicht imstande ist, die Zusammenhänge adäquat aufzuarbeiten und transparent zu machen. Alles verharrt als Stückwerk und entwickelt sich in keiner Weise mehr zur Gruselerzählung, die man sich an dieser Stelle gewünscht hätte.

Möglicherweise muss man an dieser Stelle auch sagen, dass eine umfassende Handlung, wie sie dem Original nun mal zugrunde liegt, sicherlich auch einer etwas opulenteren Form untergeordnet werden muss, um sich entsprechend entfalten zu können. Dies ist aber im Rahmen des zeitlich ziemlich knapp bemessenen Hörspiels absolut nicht gewährleistet. Stattdessen werden nur die wesentlichsten Fragmente der Story einbezogen und aneinandergereiht, dies jedoch weder fließend noch mitreißend und erst recht nicht innerhalb eines dichten, atmosphärischen Rahmens. Würde Hans Paetsch seine Sprecherrolle nicht trotz allem so fabelhaft bewältigen, wäre ein Komplettverriss dieses richtig schwachen Hörspiels absolut berechtigt. Aber auch unter Berücksichtigung dieses kaum gewichtigen Qualitätsmerkmals ist diese Geschichte in der |Europa|-Umsetzung von Konrad Halver alles andere als ein Genuss, mitunter sogar der stimmungsmäßige Tiefpunkt aller fünf Staffeln.

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Feldhoff, Robert / Borsch, Frank / Effenberger, S. A. / Hagitte, Chr. / Bertling, S. / Sieper, M. – mediale Schildwache, Die (Perry Rhodan – Sternenozean, Folge 18)

_Jackpot: Perry schleppt ein Mädel ab_

|Lübbe Audio| vertont die Abenteuer des Kadetten Kantiran und des Sternenadminstrators Perry Rhodan, die in der Unterserie „Sternenozean“ im Perry-Rhodan-Universum spielen. Bislang sind achtzehn Hörspiele veröffentlicht, doch will Lübbe offenbar vierzig Hörspiele produzieren. Dies ist die dritte Staffel.

Folge 18, Fortsetzung von Folge 16: Der Planet Baikhal Cain muss in aller Eile evakuiert werden: Der Großangriff der Kybb-Cranar steht unmittelbar bevor. Während sich die Bionischen Kreuzer der Motana dem unausweichlichen Kampf stellen, beginnt Perry Rhodan mit einer Suche im ewigen Eis: Dort verbirgt sich die geheimnisvolle Mediale Schildwache … (Verlagsinfo)

_Die Reihe_

„Perry Rhodan“ ist die größte SF-Heftchen- und Roman-Reihe der Welt. Eine Vielzahl von Autoren schreiben seit Jahrzehnten für die Reihe, und koordiniert wird dieser Aufwand vom |Pabel|-Verlag in Rastatt. Auch Andreas Eschbach fühlte sich geehrt, einen oder zwei Bände beitragen zu dürfen.

Es gab vor der aktuellen |Lübbe-Audio|-Reihe schon Vertonungen der PR-Silberbände, doch nicht in der stilvollen Inszenierung des |STIL|-Tonstudios. Die Vorlage für das vorliegende Abenteuerhörspiel lieferten die Romane „Der Bionische Kreuzer“ von Robert Feldhoff und „Zuflucht der Motana“ von Frank Borsch.

Die 1. Staffel:

1) [Der Sternenbastard 3030
2) [Die Mascantin 3031
3) [Der Hyperschock 3035
4) [Planet der Mythen 3058
5) [Havarie auf Hayok 3263
6) [Das Blut der Veronis 4468

Die 2. Staffel:

7) [Der Gesang der Motana 3627
8) [Sonderkommando Kantiran 3639
9) [Tau Carama 3656
10) [Überfahrt nach Curhafe 3664
11) [Entscheidung in Vhalaum 3682
12) [Die Femesängerin 3699

Die 3. Staffel:

13) [Der Flug der Epha-Motana 4589
14) [Terraner als Faustpfand 4592
15) [Die Sekte erwacht 4595
16) [Der Todbringer 4609
17) [Kampf um den Speicher 4633
18) Die mediale Schildwache

_Die Inszenierung_

Erzähler: Christian Schult (Richard Belzer in „Law & Order: New York“)
Perry Rhodan: Volker Lechtenbrink (Schauspieler, Sänger, Synchronsprecher: Kris Kristofferson, Burt Reynolds als ‚Logan‘)
Atlan: Volker Brandt (Stimme von Michael Douglas)
Zephyda: Claudia Urbschat-Mingues (Stimme von Angelina Jolie, Maria Bello)
Mediale Schildwache: Yara Blümel-Meyers
Echopage: Peter Schiff (Louis de Funès, Stimme von ‚HAL 9000‘)
Hekhet: Andreas Bisowski
Nerine: Katrein Frenzel
Epassar: André Sander

Volker Lechtenbrink wurde 1944 in Cranz/Ostpreußen geboren. Bereits als Achtjähriger sprach er im Kinderfunk und stand zwei Jahre später auch schon auf der Bühne. 1959 wurde er durch den Antikriegsfilm „Die Brücke“ (Regie: Bernhard Wicki) bundesweit bekannt. Er besuchte die Schauspielschule in Hamburg und ist heute in zahlreichen TV-Serien zu sehen. Darüber hinaus ist er am Theater tätig, geht auf Tourneen oder wirkt als Intendant. (Verlagsinfo)

Die Hörspieladaption stammt von S. A. Effenberger. Regie, Musik, Ton und Programmierung lagen in den Händen von Christian Hagitte und Simon Bertling vom Ton-Studio |STIL|. „Die Musik wurde exklusiv für die Perry-Rhodan-Hörspiele komponiert und vom Berliner Filmorchester unter der Leitung von Christian Hagitte live eingespielt. Die elektronischen Klänge und Effekte wurden speziell für die Hörspiele vom |STIL|-Team durch den Einsatz von Computertechnik generiert“, heißt es im Booklet. Executive Producer der Reihe ist Marc Sieper.

Am Schluss erklingt der Song „The World is Growing Loud“ von der Band |Covenant|. Der Originaltitel stammt von Eskil Simonsson und Joakim Montelius, zwei Schweden, die über info@covenant.se zu erreichen sind.

_Vorgeschichte_

Perry Rhodan und sein arkonidischer Freund Atlan sind auf einem Minenplaneten der bösartigen Kybb Cranar in deren Gefangenschaft geraten. Die igelförmigen Aliens verpassten ihnen metallene Halsringe, die mit einem Giftstachel bewehrt sind: die Krynn Varid. Bei Widerstand kann das Gift per Fernsteuerung injiziert werden. Nur aufgrund ihrer persönlichen Zellaktivatoren können die beiden Gefährten das Gift neutralisieren, doch jedes Mal kostet es sie mehr Kraft.

Sie schaffen es zu den einheimischen Motana, wo sich Atlan in die adlige Wegweiserin Zephyda verliebt. Sie führt sie zur Planetaren Majestät, die sie willkommen heißt. Doch als die Kybb Cranar auch die Residenz der Majestät angreifen, gelingt Rhodan, Atlan und Zephyda nur mit knapper Not die Flucht, als ein Nomade namens Rorkhete sie in seinem Schweber mitnimmt.

Das Quartett flieht, bis sie schließlich vor acht Wesen stoppen müssen, die vor ihnen über dem Boden schweben. Rorkhet bezeichnet sie als „Orakel“, und sie wollen helfen. Die Wesen teleportieren die vier auf eine andere Welt, wo sie erst einmal mitten im Ozean landen. Es dauert eine ganze Weile, die riesigen Wellen zu verlassen und zum Strand der Vulkaninsel Ore zu finden. Perry und Rorkhete sind zwar verletzt und erschöpft, können aber das unbekannte Land erkunden.

Unterdessen gelangen Atlan und seine Freundin Zephyda woanders an den Strand. Eine Gruppe Motanakrieger, angeführt von der Amazone Halkorate, nimmt sie in ihre Mitte und teilt Atlan mit, sie seien auf der Welt Ash-ir-tumo gelandet, auf der Insel Ore, und sie werde sie nun nach Oreshme bringen, wo ihre Lokale Majestät über sie richten werde. Atlan bittet um schnelle Behandlung der Wunden, die Zephyda erlitten hat. Die Heilerin Phylatoke nimmt sich Zephydas an und bringt sie in ihre Hütte, die auf einem 20 Meter hoch über die Ebene emporragenden Plateau liegt.

Nachdem Atlan auch Perry und Rorkhete gefunden hat, beschließen die Gefährten, mit einem Schiff über den Ozean zu dem Kontinent Curhafe segeln zu wollen. Vom dort gelegenen Raumhafen aus wollen sie zurück in den Weltraum, um die anstehenden Angelegenheiten zu regeln. Er überredet die Motana, mit ihm zusammen ein zehn Meter langes Boot zu bauen, das in einer geschützten Montagehalle entstehen soll.

Zehn Tage später ist Zephyda wieder auf den Beinen, wenn auch noch etwas wackelig. Da spürt sie in ihrem Geist, dass eine Riesenwelle auf die Insel zurollt, noch bevor sie sie sehen kann. Sie warnt die Motana, die sich sehr über diese Frau wundern. Denn um die anrollende Tau Carama spüren zu können, muss man eine Irtumo-Lauscherin sein, eine wie Intake, die Lokale Majestät. Der Alarm, den Zephyda ausgelöst hat, rettet eine Menge Leben. Dennoch donnert der Tsunami über das Land und droht sogar die Inselstadt Oreshme unter sich zu begraben …

Zephyda segelt mit den beiden Fremden und ein paar Freunden zu jenem Kontinent Curhafe, auf dem sich die Hauptfestung der Kybb Cranar erhebt. Die Kybb Cranar haben die Welt Ash Irthumo und das Volk der Motana unterjocht. Während sich Zephyda unter die verfemten Motana mischt und dort ihre Telekinesekräfte schult, versuchen Perry und Atlan, die Festung der Kybb Cranar von innen heraus zu knacken. Das haut nicht ganz hin und die Kybb-Cranar unterziehen Perry der Elektrofolter …

Nach dem Sieg der Motana über die Kybb Cranar ist es ihnen möglich, ein Raumschiff flottzumachen und mit vereinten Geisteskräften in den Weltraum zu bringen. Schließlich verfügen sie nun nicht nur über eine, sondern gleich zwei Epha Motana. Diese sind in der Lage, ein Schiff ohne Treibstoff anzutreiben und so die allgegenwärtige Hyperraum-Impedanz zu überwinden, die sonst das schnelle Springen von Stern zu Stern unmöglich machen würde. Doch zunächst einmal finden sie einen alten Bionischen Kreuzer der Motana, tief unter dem Meer …

_Handlung_

Perry Rhodan sucht in den arktischen Gefilden Baikhal Cains den Zugang zu der Station der Medialen Schildwache. Die Mediale Schildwache wird dringend benötigt, um weitere Motana zu Schutzherren zu weihen. Dann können die Motana das ihnen von den Kybb Cranar entrissene Sternenreich Yamondi zurückerobern. Immer wieder erscheint Perry das Traumbild einer schönen jungen Frau, die haucht, sie heiße Lyrissea. Doch wo ist der Ursprung dieser Visionen? Als er auf eine Felswand stößt, die sich als illusionäre Projektion erweist, stürzt er dahinter ins Bodenlose …

Unterdessen sind vom Planeten mit Hilfe der 61 Bionischen Kreuzer, die Zephyda, die Epha Motana, aktiviert hat, rund 70.000 gefangene Motana befreit und evakuiert worden. Die Bastion der Kybb Cranar wurde geschleift, nun soll auch ihr heiliger Berg gesprengt werden, Schauplatz zahlreicher Verbrechen an den Motana. Jede Stunde erwarten die Motana unter Zephyda und ihrem arkonidischen Berater Atlan den Gegenangriff der Kybb Cranar. Der Berg birst in einer gigantischen Explosion und fällt in sich zusammen, überschattet von einer Pilzwolke.

Die Erschütterungen lassen Perry Rhodan in seinem unterirdischen Verlies aus seiner Benommenheit erwachen. Zum Glück ist er unverletzt, allerdings hat er keinen Funkkontakt mehr. Er gelangt durch Kammern aus transparentem Material in die kugelförmige Kammer, wo die Mediale Schildwache bereits auf ihn wartet. Sie stellt ihm mit strenger Miene eine Reihe von bohrenden Fragen …

In der Kreisbahn über dem Planeten entdecken die Abtaster von Zephydas Bionischem Kreuzer die sich nähernde Raumflotte der Kybb Cranar. Es handelt sich um die bekannten würfelförmigen Fahrzeuge, doch dahinter befinden sich sechseckige Objekte: die Kybb Draken. Sofort stimmen die Epha Motana der Motana-Flotte den Angriffschoral an und die Todbringer machen sich bereit, ihre tödliche Energie auf die Kybb Cranar abzufeuern.

Die Erfolge sind größer als erwartet, doch dann krümmt sich Zephyda vor Schmerzen. Die Dinge laufen auf schreckliche Weise schief …

_Mein Eindruck_

Endlich erfolgt die krönende Raumschlacht! „Star Wars“-Freunde dürfen sich hier an Action und Dramatik erfreuen. Natürlich müssen sie sich die Bilder selbst vorstellen. Außerdem finden keine Energiestrahlengefechte statt, da die Todbringer auf beiden Seiten nur mit geistiger Energie feuern. Die Igelwesen verlieren 177 Schiffe.

Doch diesmal haben die Kybb Cranar irgendeine Geheimwaffe dabei, die den Motana auf Psi-Ebene schwere Verluste zufügt. Tja, dass sich das Schlachtenglück wendet, war wohl zu erwarten. Das kommt davon, wenn man nur auf Gewalt setzt. Die Natur dieser Geheimwaffe wird nicht näher erklärt – es hätte uns auch gewundert. Vielmehr stehen die Kybb Cranar auf einer Stufe mit den frühen Entwürfen für die Klingonen: primitiv, brutal, skrupellos, auf Vernichtung getrimmt. Klarer Fall, dass wir ihnen den Sieg nicht gönnen.

Während die Schlacht auf Messers Schneide steht, kommt daher Perry Rhodans Mission im Untergrund von Baikhal Cain eine möglicherweise entscheidende Bedeutung zu. Er findet die Mediale Schildwache, doch sie stellt ihm wichtige Fragen nach seiner Moral, seinem Standpunkt und seiner Loyalität. Allerdings dürfte Nicht-PR-Fans der Begriff „Kosmokraten“ nicht geläufig sein. Wieder mal tauchen also irgendwelche mysteriösen Superwesen auf, denn „kosmos“ bedeutet auf Altgriechisch so viel wie „Weltordnung/Universum“ und „kratein“ „herrschen“ (Aristokratie ist daher die „Herrschaft der Besten“ und Demokratie die „Herrschaft des Volkes“).

Perry hat Schwein: Er hat den Jackpot gewonnen und darf das Mädel abschleppen! Mit einem Bagger – schon wieder ein phallisches Symbol – bohrt er sich durch die Eisdecke und gelangt in Reichweite eines rettenden Motana-Kreuzers. Aber ist das Mädel ihm dafür dankbar? Nicht unbedingt. Sie nennt sich Lyressea – die Sprecherin haucht diesen Namen immer wieder auf sehr erotisch-mystische Weise – und fühlt sich befreit. Ihrem Befreier dankt sie trotzdem nicht. Aber die Motana-Chöre jubilieren.

_Unterm Strich_

Insgesamt bildet „Die Mediale Schildwache“ einen befriedigenden Abschluss des Motana-Erzählstrangs in der dritten Staffel. Die Hörspielserie „Perry Rhodan: Sternenozean“ wird offenkundig von Profis produziert, von mancher bekannten Hollywoodstimme gesprochen und liefert einen soliden Gegenwert für den Preis von rund acht Euronen.

Jugendliche beiderlei Geschlechts zwischen 14 und 17 Jahren dürften sich rasch mit den Helden identifizieren, und das ist eine der besten Voraussetzungen, ein treues Publikum aufzubauen. Auch Zephyda ist eine solche Identifikationsfigur, und ich hoffe, dass sie möglichst lange Teil des Serienpersonals bleibt.

Was die Qualität des Inhalts angeht, so darf man wohl kaum tiefschürfende und daher langweilige Monologe erwarten. Vielmehr sind kämpferische Action und romantische Exotik angesagt – das ist genau die Mischung, die auch „Star Wars“ so erfolgreich gemacht hat.

|74 Minuten auf 1 CD|
http://www.perryrhodan.org
http://www.luebbe-audio.de
http://www.stil.name
http://www.perry-rhodan-game.com
[Ausführlicher Überblick über diesen Zyklus der Heftromanserie]http://www.perrypedia.proc.org/Der__Sternenozean__%28Zyklus%29

Wyss, Johann David – Schweizer Familie Robinson, Die (Europa-Originale 44)

_Besetzung_

Vater – Joachim Rake
Mutter – Marianne Kehlau
Fritz – Andreas von der Meden
Papagei – Charles Brauer
Rawley – Rainer Brönnecke
Bremman – Wolfgang Geerden
Leutnant – Hans Daniel
Wache – Arnulf Doehring

Regie: Heikedine Körting

_Story_

Das schweizerische Personenschiff ’Dolores’ kentert während der Überfahrt nach Australien auf einem Riff. Kurz vor dem Untergang können sich der Kapitän und seine Mannschaft noch in die Boote retten. Lediglich die Familie Robinson bleibt hilflos zurück, schafft es aber dennoch, sich schwimmend an das nächste Ufer zu retten.

Dort wartet das Quintett lange Jahre auf ein weiteres Schiff, welches die Robinsons wieder zurück in die Heimat bringen könnte. Doch außer einem Piratenmaster, dessen Besatzung zwei der Kinder für einige Wochen verschleppt, bleibt die verborgene Insel unentdeckt. Die Familie findet sich langsam mit ihrem Schicksal ab und lernt, die natürlichen Begebenheiten zu nutzen und aktiv landwirtschaftlichen Anbau zu betreiben, um das Überleben zu sichern. Nach zehn langen Jahren reift schließlich der Gedanke, man habe unverhofft eine neue Heimat gefunden, ohne dies vorab wahrgenommen zu haben. Aber ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt naht endlich ein britisches Schiff …

_Inhalt_

Es ist unverkennbar: Die Geschichte, welche wiederum auf einem Roman von J. D. Wyss aus der Jahrhundertwende um 1800 basiert, ist unheimlich nahe an das Schicksal von [Robinson Crusoe 2160 angelehnt, so dass die Parallelen im Titel der eher unbekannten Story sicher nicht von ungefähr kommen. Allerdings ist die Erzählung, zumindest im Hörspiel, bei weitem nicht so bewegend strukturiert wie der Klassiker von Daniel Defoe, wenngleich ein anständiger Unterhaltungswert sicher nicht abzustreiten ist. Doch ganz zu überzeugen vermag der 44. Part der „Europa-Originale“ letztendlich doch nicht.

Problematisch ist in diesem Zusammenhang schon der Beginn; der Untergang des Schiffes entbehrt jeglicher Dramatik, die Tragödie will folglich nicht so recht zur Geltung kommen. Alles scheint selbstverständlich und quasi vorherbestimmt, die leichtfertige, eigenständige Rettung, das sofortige Bestehen auf der Insel, ja selbst die unkonventionellen Anbaumethoden, die für eine eidgenössische Familie sicherlich nicht standesgemäß sein dürften. Ein wenig unglaubwürdig ist auch der Kontakt mit den Piraten; die wahre Boshaftigkeit des Kapitäns wird völlig untergraben, das Hin und Her bzw. die Diskussionen zwischen Familie und Besatzung des Piratenschiffs strecken den Plot, nehmen ihm aber nur noch mehr Spannung, da hier, wie auch in vielen anderen Abschnitten, der Ernst der Sache zugunsten einer verharmlosten Darstellung der Ereignisse zurückgestellt wird.

Auf der anderen Seite erledigen die Sprecher, zumeist alte, etablierte Hasen, einen recht guten Job, wenngleich es seltsam anmutet, dass die Kinder der Robinsons auch nach zehn Jahren Inselleben nicht in den Stimmbruch gekommen sind. Aber die Ambitionen stimmen, die Atmosphäre geht in Ordnung und auch die Story wird adäquat transferiert. Dass diese indes nicht die Grundlage für eine begeisternde Abenteuer-Erzählung bietet, kann schließlich nicht auf Kosten der respektabel umgesetzten Produktion gehen.

Insgesamt fällt „Die Schweizer Familie Robinson“ damit unter die Kategorie mäßiger Durchschnitt, was den Inhalt betrifft, bezüglich der Bearbeitung hingegen ist der Gesamteindruck nichtsdestotrotz ein ordentlicher. Neugierig auf die nicht ganz so bekannte literarische Vorlage macht das Hörspiel jedoch nicht; dafür fehlt es an Tiefgründigkeit und Detailreichtum, vor allem aber an erkennbarem Potenzial. Wer also einen Abklatsch der „Robinson Crusoe“-Legende befürchtet, liegt grundsätzlich nicht ganz falsch – allerdings mit dem Unterschied, dass Defoes Meisterwerk dem Nachfolgewerk von Wyss meilenweit überlegen ist.

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Salvatore, R. A. / Merlau, Günter – Drizzt – Der Wächter im Dunkel (Die Saga vom Dunkelelf 3)

Dem Haus Do’Urden gelingt es mit Hilfe eines finsteren Söldners und seiner Gefolgschaft, die Fehde mit dem Haus Hun’ett für sich zu entscheiden. Nach dem Recht der Drow muss nun das Haus Hun’ett vernichtet werden, da es einen Angriff auf eine andere Familie startete und eine Niederlage einstecken musste. Doch ein Komplott erwartet die Oberin Malice Do’Urden. Denn das herrschende Konzil entscheidet, dass Si Nafay Hun’ett als nunmehr erste und älteste Tochter von dem Haus Do’Urden aufgenommen wird.

Doch das ist bei Weitem nicht das einzige Problem der Oberin Malice. Denn immer noch ist Drizzt in den Höhlen des Unterreichs verschollen. Um die Gunst der Spinnengöttin aber vollends zurückzuerlangen, muss sie ihren Sohn töten lassen. Als wieder eine Patrouille erfolglos zurückkehrt und ihre Tochter Briza sowie ihr Sohn Dinin gedemütigt aus einem Gefecht mit Drizzt hervorgehen, entschließt sich Malice zu einer folgenschweren Entscheidung.

Folgenschwer für den abtrünnigen Dunkelelf, denn für Malice birgt diese Entscheidung ungeahnte Möglichkeiten. Und so erweckt sie Zaknafein, den Waffenmeister, zu neuem, wenngleich untotem Leben. Grausamer als je zuvor macht er sich auf die Jagd nach Drizzt, der Unterschlupf bei den Swirfnebli-Gnomen gefunden hat …

_Meine Meinung:_

Auch die dritte Folge der Fantasy-Saga „Drizzt“ kann das hohe Niveau der ersten beiden Veröffentlichungen locker halten. Episch, düster und anspruchsvoll gelingt es |Lausch|, den Hörer auch hier wieder bestens zu unterhalten. Ein weiteres Wort über die Glanzleistung der Sprecher zu verlieren, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Der Soundtrack ist durchweg angemessen und sehr martialisch. Das Thema von „Drizzt“ und viele andere Musikstücke brauchen sich hinter den Kompositionen von Soundtrack-Musikern wie Hans Zimmer oder Trevor Rabin nicht zu verstecken.

Die Handlung wird immer dramatischer und spannender, wirkt dabei auch geradliniger und überrascht den Hörer darüber hinaus durch den Tod alter Bekannter aus früheren Folgen.

Eine Spielzeit von 67 Minuten und eine Einteilung in 29 Tracks lassen das Herz eines jeden Hörspielfans höher schlagen. Besonders gelungen ist auch die Aufmachung der CD. Das dunkle, in erdigen Farbtönen gehaltene Titelbild passt hervorragend zu der Philosophie der Drow. Hinzu kommt ein aufwändig gestaltetes Booklet mit Illustrationen, einer Karte des Unterreiches und einem Glossar, in welchem dem Unkundigen die wichtigsten Begriffe erläutert werden.

_Fazit:_ Spitzenmäßige Fortsetzung der Dunkelelf-Saga von R. A. Salvatore. Mit „Drizzt“ ist |Lausch| ein ganz großer Wurf gelungen. Sprecher, Soundtrack und Effekte harmonieren perfekt, Spielzeit und Trackeinteilung lassen keine Wünsche offen. Hinzu kommt ein sehr schön gestaltetes Booklet mit vielen Informationen zur Serie. Die Story ist weiterhin äußerst spannend, aber zum Glück sind die nächsten Folgen ja bereits erschienen.

_Die Inszenierung:_

Drizzt Do’Urden – Tobias Meister
Rizzen Do’Urden – Günter Merlau der Ältere
Briza Do’Urden – Miriam Hensel
Maya Do’Urden – Viola Livera
Oberin Baenre – Dorothea Reinhold
Hatch’nett – Roland Floegel
Jarlaxle – Jürgen Holdorf
Schnicktick – Klaus Dittmann
Malice Do’Urden – Elga Schütz
Dinin Do’Urden – Tim Grobe
Vierna Do’Urden – Nele Jung
Si Nafay Hun’ett – Carla Becker
Yochlol – Dorothea Reinhold
Shar Nadal / Firble – Helmut Gentsch
Belwar Dissengulp – Carlheinz Heitmann
Seldig – Martin Schleiß
In weiteren Rollen:
Katinka Springborn
Kurt Glockzin
Wolfgang Berger
Maren Garn
Günter Merlau

Drehbuch: Günter Merlau nach einer Geschichte von R. A. Salvatore
Regie & Produktion: Günter Merlau
Produktionsassistenz: Udo Baumhögger
Lektorat, Disposition, Regieassistenz: Janet Sunjic
Musik: Günter Merlau / BMG Zomba Production-Music
Layout & Gestaltung: Oliver Graute
Coverillustrationen: Tim Seeley / Blond
Innenillustrationen: Todd Lockwood, Joel Thomas

|67 Minuten auf 1 CD|
http://www.merlausch.de/

Die ersten beiden Staffeln der Serie auf |Buchwurm.info|:

Folge 1: [„Der dritte Sohn“ 2978
Folge 2: [„Im Reich der Spinne“ 3055
Folge 3: [„Der Wächter im Dunkel“ 3082
Folge 4: [„Im Zeichen des Panthers“ 4458
Folge 5: [„In Acht und Bann“ 4422
Folge 6: [„Der Hüter des Waldes“ 4488

_Florian Hilleberg_

Paasilinna, Arto – Adams Pech, die Welt zu retten

_Der finnische Prometheus und seine Eva_

Der finnische Kleinunternehmer Aatami Rytmättylä hat den Weg aus der drohenden Energiekrise gefunden: einen schokoladentafelgroßen Akkumulator, der Strom im Überfluss liefern kann. Bald zeigt sich aber, dass die umweltfreundliche Energiequelle Aatamis nicht uneingeschränkt auf Gegenliebe stößt. Die Ölscheichs sehen darin eine Gefahr für ihren Reichtum und setzen einen Killer auf ihn an …

_Der Autor_

Der 1942 geborene Lappe Arto Paasilinna hat bisher über dreißig Bücher veröffentlicht, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde, u. a. in Frankreich und Italien. Einige davon wurden bereits verfilmt. Paasilinnas Spezialität ist die humorvolle Parodie, die bestimmte Charakterzüge der Finnen und umgebenden Völkerschaften ironisch thematisiert.

Auf Deutsch erschienen sind bisher:

* Vorstandssitzung im Paradies 2004 (Paratiisisaaren vangit, 1974)
* Das Jahr des Hasen 1999 (Jäniksen vuosi, 1975)
* Die Rache des glücklichen Mannes 2002 (Onnellinen mies, 1976)
* Im Jenseits ist die Hölle los 2004 (Herranen aika, 1980)
* Der heulende Müller 1999 (Ulvova mylläri, 1981)
* Im Wald der gehenkten Füchse 2000 (Hirtettyjen kettujen metsä, 1983)
* Der Sohn des Donnergottes 1999 (Ukkosenjumalan poika, 1984)
* Die Giftköchin 1998 (Suloinen myrkynkeittäjä, 1988)
* Der wunderbare Massenselbstmord 2002 (Hurmaava joukkoitsemurha, 1990)
* Der Sommer der lachenden Kühe 2001 (Elämä lyhyt, Rytkönen pitkä, 1991)
* Nördlich des Weltuntergangs 2003 (Maailman paras kylä, 1992)
* Adams Pech, die Welt zu retten 2008 (Aatami ja Eeva, 1993)
* Ein Bär im Betstuhl 2005 (Rovasti Huuskosen petomainen miespalvelija, 1995)
* Ein Elefant im Mückenland 2006 (Suomalainen kärsäkirja, 2005)

|Arto Paasilinna auf Buchwurm.info:|
[„Der wunderbare Massenselbstmord“ 3554
[„Nördlich des Weltuntergangs“ 1573
[„Im Jenseits ist die Hölle los“ 640
[„Vorstandssitzung im Paradies“ 637
[„Adams Pech, die Welt zu retten“ 4586

_Die Produktion_

Der Sprecher Jürgen von der Lippe begann seine Karriere beim Fernsehen Anfang der 1980er Jahre und erreichte den Durchbruch als Moderator bei „So isses“. Er ist Komiker, Musiker und gehört zu den beliebtesten Entertainern des deutschen Fernsehens. Er unterhält mit zahlreichen Shows wie „Geld oder Liebe“ und „Extreme Activity“. Er tourt mit eigenen Bühnenprogrammen, spielt in Filmen und sammelt Auszeichnungen. (Verlaugsinfo)

Die Bearbeitung des Textes erfolgte durch Gabriele Kreileder-Heitz, die Aufnahme nahm Jan Mallmann in den |d.c. Studios|, NRW-Berlin, vor, die Musik trug Michael Marianetti bei. Regie führte Kerstin Kaiser.

_Handlung_

Aatami Rytmättylä hat zwar kein Geld, doch er tüftelt weiterhin in seiner Werkstatt für Autobatterien in Tataarisuo. Schließlich soll er ja eigentlich die Alimente für seine Kinderschar zahlen, die er mit drei Frauen hat – alle sind weg. Heute hat ihn wieder mal das Mechanikerglück verlassen, denn die Werkstatt fliegt in die Luft. Der Wasserstoff muss sich wohl entzündet haben. Nur die Nerven behalten, sagt er sich und steckt sich eine Zigarette an. Aatami ist auf Batteriewartung spezialisiert, doch seit die Wirtschaft in Finnland darniederliegt (man schreibt die neunziger Jahre), reparieren die Autofahrer ihre Wagen lieber selbst.

Doch Aatami lässt sich nicht unterkriegen, denn er hat einen Traum. Er will als großer Erfinder in die Geschichte eingehen, genau wie Thomas Alva Edison. Er entwickelt einen neuartigen, leichten Akkumulator, der länger Strom liefert und alle möglichen Arten von Geräten antreiben soll – vom Kinderspielzeug bis zum Weltraumsatelliten. Grenzenlos verfügbare Energie – das wäre sein Traum. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, weiß Aatami, denn er hat im Erfinden schon jahrelange Erfahrung.

Der Gerichtsvollzieher Jutilainen ist inzwischen ein alter Bekannter bei ihm. Heute lässt er das Ordnungsamt die restlichen 500 Batterien aus Aatamis Werkstatt abholen und verspricht, erst in zwei Monaten wiederzukommen. Und der Erfinder zeigt dem Mann seiner Exfrau, was ein rechter Haken ist. Dann führt er seine Erfindung weiter, arbeitet wie besessen an einer neuen Idee, auf die ihn Jutilainen gebracht hat: organische Chemie. Das Endprodukt ist 95 Prozent leichter als herkömmliche Akkus und abbaubar.

Als er von einer Vorführung in einer Fabrik für Elektroautos zurückkehrt, brennt seine Werkstatt. Es ist nichts mehr zu retten. Im Gegenteil: Die Flammen setzen auch sein Auto in Brand. Die Feuerwehr weigert sich inzwischen wegen der häufigen Brände zu kommen. Nur die Klamotten und die Akkus, die er am Leib trägt, sind ihm geblieben. Die Bullen buchten ihn sofort ein: wenigstens ein Dach über dem Kopf. Einen anonyme Anzeige beschuldigt ihn des Versicherungsbetrugs. Am vierten Tag gelingt es der Helsinkier Rechtanwältin Eeva Kontupohja, ihn rauszuholen. Jutilainen gewährt ihm für eine Nacht Unterschlupf, doch als Aatami am anderen Morgen liest, dass der Gerichtsvollzieher Todesanzeigen seiner „Klienten“ sammelt und Todesfälle voraussagt – unter anderem auch für Aatami -, hält es der Erfinder nicht mehr aus.

Eeva interessiert dieser stämmige Mittvierziger mit dem robusten Nervenkostüm und dem Streben, die Welt zu verbessern. Als er ihr darlegt, wie seine Akkus die Welt verändern könnten, realisiert sie, wie genial er im Grunde ist. Die Autos könnten alle mit Strom fahren, und nur die Kraftwerke, in denen die langlebigen Akkus aufgeladen werden, müssten Öl verbrauchen, sonst niemand. Die Umweltverschmutzung würde drastisch zurückgehen, die Preise für Öl fallen. Man bräuchte keine anfälligen Kabel, Stromleitungen usw. mehr, und überall auf der Welt könnten Sonnenkollektoren Akkus speisen, was für die Entwicklungsländer billige Energie und sauberes Trinkwasser durch Wasseraufbereitung bedeuten würde. Was Eeva aber noch herausfindet: Diese Erfindung ist ein Milliardenmarkt – pro Jahr! Und sie will daran teilhaben …

Nachdem der Deal zwischen den beiden perfekt ist (sie bekommt zehn Prozent an seiner Firma, es sei denn, sie heiraten) und er bei ihr einzieht, schickt sie ihn auf einen Fachkongress über das Akkuwesen – in Neuseeland. Und kommt gleich mit. Leider hat Eeva ein kleines Alkoholproblem und versumpft in den Kneipen der Stadt, wo sie die Lieder der Gäste mitgrölt. Die Polizei bringt sie zurück. Da enthüllt sie ihm, dass er auf der Rednerliste steht! Er muss den Vortrag erst noch schreiben und übersetzen lassen. Beides klappt unter Hochdruck, und er kann die Rede halten. Sie schlägt ein wie eine Bombe.

Die Japaner sind Feuer und Flamme – auf ihre höfliche, zurückhaltende Art. Doch die Ölproduzenten und die Autobauer sind alarmiert. Wenn das alles stimmt, was dieser finnische Hinterwäldler – wo liegt dieses Finnland überhaupt? – da erzählt, dann könnten die Ölpreise bald ins Bodenlose fallen und niemand mehr ein Auto mit Verbrennungsmotor kaufen wollen. Wozu auch? Es gibt ja bald einen supergünstigen Elektroantrieb. Die OPEC und Automafia müssen etwas unternehmen. Aber was?

Nachdem alle anderen Optionen fehlgeschlagen sind, einigen sich die OPEC-Fürsten und ihre Autoverbündeten darauf, einen Killer auf Aatami anzusetzen, einen bewährten Sizilianer namens Luigi Rapaleore. Die Japaner sind inzwischen mit Aatami handelseinig geworden und stellen ihm zwei Leibwächter zur Seite. Der Wettlauf um die Milliarden der Zukunft beginnt.

_Mein Eindruck_

Obwohl diese Geschichte schon 1998 veröffentlicht wurde, kommt sie uns doch heute wie gerufen, nachdem der Ölpreis – wieder mal – auf einem Rekordhoch ist und der Klimawandel alle Industrien zum Umdenken zwingt. Aber die Kräfte der Ölproduzenten und Autohersteller sind wohl doch stärker, als sie in Paasilinnas Buch geschildert werden. Na ja, wenn sie wirklich stärker wären, dann könnte der Autor nicht den unaufhaltsamen Aufstieg seines Helden Aatami Rymätilää schildern und die Geschichte wäre schon bald zu Ende.

Aatami hat viel von einem Yankee an sich, und Robert A. Heinlein hätte sich sicherlich über einen solchen Selfmademan gefreut. Die privatwirtschaftliche Eigeninitiative ohne Einmischung der – ohnehin völlig verarmten und verbürokratisierten – Regierung ist Heinleins Ideologie, und wie es aussieht, pflichtet ihr auch Paasilinna bei. Dagegen ist nichts einzuwenden, angesichts der verknöcherten Strukturen und Abläufe in den Ministerien und Konzernzentralen. Die besten Erfindungen werden meist in den klein- und mittelständischen Betrieben gemacht. Das ist in Finnland sicher nicht anders.

Allerdings mutet der kometenhafte Aufstieg Aatamis wie ein modernes Märchen an. Vielleicht hat der Verlag deshalb das Buch zurückgehalten. Der Autor nimmt dieses Märchen, wie es sich gehört, selbst nicht ganz ernst. Er stellt Adam eine Eeva an die Seite, die diesem nicht nur ordentliches Kapital, sondern auch viel Selbstvertrauen und Beziehungen verschafft. Dabei ist sie allerdings keine Samariterin, sondern hat ein gehöriges Alkoholproblem, das sie mitunter komplett ausrasten lässt.

Die Welt ist, wie sie ist: Sie gönnt dem Guten keinen Sieg, sondern verschwört sich gegen ihn. Daher taucht alsbald der Killer in Finnland auf. Allerdings ist es vielleicht nicht so ein guter Einfall, einen Sizilianer an den Polarkreis zu schicken. Luigi, der Ärmste, verliert ein erfrorenes Bein und drei Zehen vom anderen. Allerdings sinnt er nun auf Rache und versucht sein Glück immer wieder. Ich verrate nicht, ob ihm dies schließlich gelingt.

Das Problem des Buches ist, wie so häufig bei Paasilinna, ein Mangel an dramatischer Handlung. Vielmehr scheinen sich die Ereignisse mehr oder weniger zufällig aneinanderzureihen, bis es schließlich nicht mehr weitergeht. Dahinter steht sicherlich eine Weltsicht des Autors, die der Entwicklung eines dramaturgisch geschickten Plots entgegensteht. Seine Handlungsabläufe entwickeln sich vielmehr organisch, manchmal mit langem Anlauf.

Doch heftige Konflikte sind Paasilinnas Sache nicht. Es scheint in Finnland einen Grundkonsens zu geben, dass man einander das Leben wesentlich einfacher machen könnte, wenn man nicht versuchen würde, sich gegenseitig den Schädel einzuschlagen. Da ist was dran, zweifellos. Und wenn es mal zu einer Notlage kommt, dreht Aatami nicht durch, sondern organisiert – ein Yankee, wie er im Buche steht.

Und so ist es wohl zu erklären, dass sich Aatami mehrfach stark für die Bedürftigen einsetzt, wovon es in Finnland nicht wenige zu geben scheint: die obdachlose Bettlerin, die dem Ex-Staatspräsidenten ein Staatsgeschenk klaut; die Arbeitslosen, die zu Weihnachten 500.000 Schneemänner bauen, um Aatami für seine Wohltätigkeit zu danken; die Züge, auf denen Suppe ausgegeben wird; und viele weitere. Nicht zu vergessen die Welt an sich, welcher der leichte organische Akku das Ende der Selbstvergiftung zu bescheren scheint. Zeit war’s ja auch.

|Der Sprecher|

Jürgen von der Lippe liest ruhig und langsam. Er betont jeden Satz richtig und spricht die Wörter deutlich aus. Das ist auch notwendig, denn das deutsche Gehör muss sich erst an die vielen ungewohnten finnischen Namen gewöhnen. Später kommen noch russische, englische und französische usw. Namen hinzu. Ich konnte keine Aussprachefehler feststellen, aber ich bin auch kein Experte für diese Sprachen (außer Englisch). Einmal ist ein dicker arabischer Akzent festzustellen.

Aatami weist ein ganz normale Stimmlage auf, allerdings tut dies Eeva auch, und wenigstens sie sollte eine höhere, weibliche Stimmlage aufweisen. Dem ist aber nur am Anfang so, später nicht mehr (oder es fiel mir nicht auf). Höhere Stimmen haben lediglich Laura, Aatamis Ex, und diverse Wichtigtuer, darunter auch der Gerichtsvollzieher Jutilainen.

Aatami ist gemütsmäßig der Normalo in Person, daher fällt es dem Sprecher leicht, ihn zu charakterisieren, wenn er in bestimmten Situationen auftritt. Er schmunzelt oder schnaubt schon mal, wenn es angebracht ist. Eeva ist da schon abwechslungsreicher. Besonders gut gefiel mir der Sprecher, wenn er Eeva heftig lallen und nuscheln lässt – das kann er ausgezeichnet.

In den Einsteckkarton sind die obligatorischen Angaben über die Mitarbeiter an dieser Produktion gedruckt, aber auch touristische Informationen über die Orte Helsinki, Töölö, Tuusuula und Seurisaara. Diese finden sich nicht in der Buchfassung, weil sie dort in den Text eingearbeitet sind.

_Unterm Strich_

Das Märchen von der Beglückung der Menschheit durch eine neue Erfindung ist so alt wie die Legende von Prometheus, der den Göttern das Geheimnis des Feuers stahl. Aatami ist ein weiterer Urvater und ganz im Sinne der biblischen Tradition stellt ihm sein Schöpfer eine Eeva zur Seite, die den armen Kerl, der ohne eigene Schuld aller materiellen Güter beraubt wurde, wieder auf die Beine hilft. Es ist eine Art Wiederauferstehung. Und in der Folge schafft es Aatami mit Hilfe seiner Eva, der Welt das Licht, pardon, den Akku zu bringen, der die Welt vor sich selbst rettet.

Doch der Widersacher schläft nicht, und die dunklen Mächte, welche die Ausbeutung und Vergiftung der Welt ins Werk gesetzt haben, können einen solchen Retter nicht dulden, würde er ihr Werk doch zunichte machen. Doch ob ihnen dies gelingt, soll hier nicht verraten werden. Die Pointe ist recht ironisch und, typisch für den Autor, zugleich versöhnlich.

Was der Geschichte fehlt, ist vielleicht die dramatische Wendung, der heftige Konflikt. Dies ist die Sache des Autors ganz und gar nicht. Die menschlichen Interaktionen entwickeln sich eher organisch, und entweder der Held schafft es, bis zum Schluss durchzuhalten, oder er schafft es eben nicht. Wir erfahren zwar einiges über die finnische Kultur und Gesellschaft, aber viel ist es nicht. Und mit der neuen Wirtschaft, für die ein Weltkonzern wie |Nokia| steht, hat der Autor absolut nichts am Hut.

|Das Hörbuch|

Das Hörbuch ist ebenso unspektakulär wie das Buch, aber Jürgen von der Lippe bemüht sich redlich, es dem Zuhörer möglichst schmackhaft zu machen. Allerdings kann auch er nicht verhindern, dass das letzte Drittel mangels Handlung einfach nur so dahinplätschert und den Hörer einlullt.

|Originaltitel: Aatami ja Eeva, 1993
Aus dem Finnischen übersetzt von Regine Pirschel
316 Minuten auf 4 CDs|
http://www.luebbe-audio.de/

Merlau, Günter – Caine – Mordendyk (Folge 6)

Folge 1: [„Das Amulett von Kyan’Kor“ 2050
Folge 2: [„Todesengel“ 2569
Folge 3: [„Collin Drake und die Bruderschaft“ 3532
Folge 4: [„Dunkelheit“ 3666
Folge 5: [„Rebellion“ 4619

In San Francisco müssen sich Colin Drake und seine Bruderschaft einem Angriff der monströsen Aganoi erwehren, während Steven Caine auf Kyan’Kor durch ein Orakel erfährt, dass er der dunkle Prophet ist, der für den Tod Hunderttausender von Lebewesen verantwortlich sein wird. Eine Information, die den ehemaligen Profikiller an den Rand des Wahnsinns treibt – und darüber hinaus …

Auf Aramatos, dem Heimatplaneten der Aganoi, treiben Sergeant Kilkenny und die Kyan’Kor Dhalarin die Rebellion weiter an. Dabei macht der ruppige Polizeibeamte die Bekanntschaft einer weiteren Sklavenrasse der warzigen Aganoi. Der Schamane dieser Sklaven, Jon-Jon, hat neue Hoffnung für Kilkenny parat, denn er weiß, wo der Weltenwanderer zu finden ist, mit dem eine Flucht von Aramatos möglich ist. Doch der Weg dorthin steckt voller Gefahren und der Tod wartet schon …

_Meine Meinung:_

Auch die sechste Folge von „Caine“ ist ein echtes Hörspiel-Brachiat. Der Sound der Metal-Band LIMBOGOTT (alle Titel stammen von ihrem aktuellen Album „Pharmaboy“) passen ideal zu den abgedrehten und bizarren Szenarien dieser unvergleichlichen Serie. Dabei steuert die Handlung auf ein dramatisches Finale zu. Der Angriff auf die Erde wird mit äußerster Konsequenz durchgeführt und fordert viele Opfer, alles unterlegt von erstklassigen Effekten.

In mehreren Rückblicken erfährt der Hörer, wie Colin Drake die Bruderschaft gründete und Art Jeffries einstellte, der übrigens wunderbar von Günter Merlau verkörpert wird. Das Allroundgenie ist aber nicht nur ein erstklassiger Sprecher, sondern auch verantwortlich für die Produktion, die Regie, das Skript und am Cover hat er auch noch mit gewerkelt. Diese Folge ist aber besetzungstechnisch sowieso von sehr hoher Qualität. Neben den Stammsprechern Torsten Michaelis, Lutz Riedel, Karl Schulz, Klaus Sonnenschein und Claudia Urbschat Mingues, erfreuen die Hörspiellegenden Rainer Schmitt und Reinhilt Schneider die Ohren der Lauscher. Schmitt bleibt den Hörspielfans als PSA-Agent Larry Brent in ewiger Erinnerung und macht seine Sache auch dieses Mal bestens. Schade, dass er nur so einen kurzen Auftritt hat; immerhin darf er einen wirklich grandiosen und komischen Dialog sprechen.

Das originelle Skript ist auch in diesem Fall einer der Hauptgründe für den Erfolg des Hörspiels. Die Charaktere nehmen kein Blatt vor den Mund, auch wenn es nicht ganz so schnoddrig zugeht wie in Folge 3 „Colin Drake und die Bruderschaft“, die in Sachen deftiger Sprüche unterhalb der Gürtellinie die Nase weit vorne hat. Dafür dürfen Caine und Kilkenny wieder in beißendem Sarkasmus schwelgen, und der Profikiller führt sogar einen interessanten Monolog über das Gewissen und den Fall Phineas Gage, der sich 1848 bei einem Unfall selbiges quasi wegsprengte.

Die interessanteste Nebenrolle indes ist der kauzige Schamane Jon-Jon, gesprochen von niemand anderem als Hennes Bender; der bekannte Comedian hört sich dabei nicht minder schräg an als Gollum aus „Herr der Ringe“.

Einziges Manko der knapp einstündigen CD ist die ein wenig kitschige Sterbeszene eines der Mitstreiter von Sergeant Kilkenny, ansonsten bietet auch diese Folge beste Unterhaltung.

_Fazit:_ Hier stimmt fast alles. Sieht man einmal von einer übertrieben melodramatischen Todesszene ab, erhält der Hörer eine weitere erstklassige „Caine“-Folge mit Spitzensprechern, sattem Heavy-Metal-Soundtrack und genialen Dialogen. Hoffentlich geht’s bald weiter.

|63 Minuten auf 1 CD|
http://www.stevencaine.de
http://www.merlausch.de

_Florian Hilleberg_

Sassenberg, Volker – Abseits der Wege. Kapitel 3: Wehrlos

[Kapitel 1: Unweit 3269
[Kapitel 2: Stromabwärts 4207

Die Charaktere sind eingeführt, die Schauplätze grob umrissen und die Konfliktpunkte gelegt: nach „Unweit“ und „Stromabwärts“ nimmt „Wehrlos“, der dritte Teil der Fantasy-Serie „Abseits der Wege“, die Hörer wieder mit in eine Welt, in welcher der Junge Gaston Glück seinen Weg finden und sich dem Welkenwerk stellen muss. Cover und Titel deuten schon an, dass die Handlung im Vergleich zu seinen Vorgängern noch einmal deutlich düsterer geworden ist und der friedvolle Beginn einer großen Bedrohung weicht.

Doch es wird nicht nur düsterer. Einige dunkle Geheimnisse von bereits eingeführten Personen werden enthüllt, welche die Geschehnisse aus den ersten Folgen aus einem neuen Blickwinkel erscheinen lassen. Das erklärt und verbessert die Lage der Protagonisten aber nicht, denn in „Wehrlos“ nehmen Ereignisse ihren Lauf, die einen vorläufigen Höhepunkt in der Serie darstellen.

„Abseits der Wege“ von Produzent Volker Sassenberg (bekannt durch „Gabriel Burns“ und „Point Whitmark“) ist ein Fantasy-Hörspiel, das auf insgesamt zwölf Folgen ausgelegt ist. Elfen, Orks und Zwerge, also die typischen 08/15-Fantasy Völker, sucht man hier vergebens – glücklicherweise. Stattdessen beschränkt sich Sassenberg zusammen mit seinen Drehbuchautoren Andreas Gloge und Marc Sifrin auf die Kraft der Erzählung, poetisch und bedächtig von Erzähler Heinz Ostermann und den Figurensprechern vorgetragen, und baut nur hier und da fantastische Wesen wie die Faiyen oder Knorpengnome ein.

_Inhalt_

Im Zentrum der Handlung steht der junge Gaston Glück (Timo Niesner), der Sohn des Wirtes Tebald (Jürgen Kluckert). Wie sich in den ersten Folgen herausgestellt hat, ist Tebald jedoch mehr als ein einfach Wirt, nämlich ein so genannter Nebelchronist – einer jener Männer, denen die Purpurnen Prüfer auf den Fersen sind. Bei diesen Männern handelt es sich um das skrupellose Gefolge des Verwesers. Die Prüfer jagen das Welkenwerk, das in ihren Augen Unheil verheißt und die Welt, so wie sie derzeit besteht, aus ihren Fugen reißt. Welkenwerk ist jedoch auch Zukunft und damit möglicherweise die Chance, die bestehenden Verhältnisse auf der Welt im Positiven zu verändern.

Gaston weiß von all diesen Dingen noch nicht viel. Doch als er erfährt, dass sein Vater zu den Nebelchronisten gehört, die ganz oben auf der Liste der Purpurnen Prüfer stehen, will er die ganze Wahrheit erfahren.

Diese Wahrheit erfährt Gaston. Doch sein Vater kann und will ihn nicht in alle Einzelheiten einweihen, um seinen Sohn nicht noch stärker zu gefährden, als er es ohnehin schon getan hat. So findet er für sich einen Kompromiss. Da er andere Nebelchronisten herbeirufen möchte, um neue Schritte zu planen, beauftragt er Gaston, eine Botschaft nach Hügeldorn zu überbringen: an einen Schmied, der dort leben soll. Damit verprellt er seinen Sohn nicht, hält ihn jedoch zugleich auf Abstand. Gaston willigt ein und überredet seine Freunde Dunring (Stefan Krause) und Halmir (Hannes Maurer), ihn zu begleiten. So weit von ihrem Heimatdorf haben sie sich jedoch noch nie entfernt.

Viele Tage reisen sie durch verlassene Landstriche; Nebel und Regen bedrücken ihre Seelen. Als sie schließlich ein Dorf erreichen, das der Beschreibung nach das gesuchte Hügeldorn sein könnte, stoßen die drei Gefährten auf eine Mauer des Schweigens. Von einem Schmied will niemand etwas wissen. Und es kommt noch schlimmer, denn eine Prozession Purpurner Prüfer taucht kurz nach ihrer Ankunft im Dorg auf, auf der Suche nach Hinweisen, die sie zu Nebelchronisten und deren Verbündeten führen. Immerhin etwas können Gaston, Dunring und Halmir dem Treffen der Prüfer abgewinnen: Sie scheinen an diesem Ort nicht ganz falsch zu sein.

Und tatsächlich, gut verborgen in(!) einem der zahlreichen Hügel, die der Gegend ihren Namen geben, finden die Drei den Schmied, oder besser eine Schmiedin namens Angrah (Sabine Mazay). Sie nimmt die Botschaft entgegen und ist bereit, der Gruppe schließlich einen Maelion zu übergeben: einen fliegenden Boten, der nur von den Nebelchronisten benutzt wird. Doch eben dieser wird ihnen zum Verhängnis. Als Gaston mit seinen Freunde den Rückweg anschlagen will, umzingeln die Prüfer die kleine Gruppe und nehmen sie kurzerhand fest. Dass der Maelion bei ihnen ist, kann aus Sicht der Prüfer nur eines bedeuten: es mit Verbündeten der Nebelchronisten zu tun zu haben.

Jedes Zeitgefühls beraubt, finden sich die Gefährten schließlich in einem dunklen Kerker wieder. Alle Hoffnung scheint verloren. Doch dann taucht unerwartet eine alte Bekannte wieder auf. Sie befreit Gaston, Dunring und Halmir aus dem Kerker, und nicht nur das: Sie offenbart den Freunden auch ein Geheimnis, das eine ganz neue Wendung verspricht.

_Bewertung_

Sofort fällt auf, dass „Wehrlos“ nach dem vertrackten, mystischen Auftakt und dem spannungsbetonten zweiten Teil die Geschwindigkeit der Erzählung um das Welkenwerk wieder etwas drosselt. Das kommt unerwartet, erzielt jedoch den wunderbaren Effekt, dass das Finale dieser dritten Hörspielfolge ungemein an Kraft gewinnt und die Vorfreude auf die kommenden Episoden schürt. Stellt man die ersten drei Folgen gegenüber, so hat jede für sich ihren Reiz, gerade weil die Geschichte immer wieder anders erzählt wird.

„Unweit“ führte eine Vielzahl von Charakteren ein, gab sich geheimnisvoll und vertrackt. „Stromabwärts“ führte die Geschichte fort, verlagerte die Handlung aber auf ein Nebenereignis, das sich erst später als bedeutsam herausstellte. Die Folge ist deutlich actiongeladener. „Wehrlos“ hingegen klärt viele Geheimnisse auf, lässt sich viel Zeit mit der Reise von Gaston und seinen Freunden und fährt dann am Ende einen Cliffhanger auf, der spektakulär in Szene gesetzt wird. Gerade diese Variation macht „Abseits der Wege“ zu einer großen Geschichte, die noch neun weitere Episoden umfassen wird. Die Richtung ist vorgegeben, doch nach den Wendungen der ersten Folgen, vor allem in „Wehrlos“, lässt sich nicht mit Sicherheit prognostizieren, wie sich das alles auch nur in Ansätzen entwickeln wird.

Die Handlung der Folge „Wehrlos“, betrachtet man diese nur für sich, kommt relativ linear daher. Die Perspektive wird nicht, wie in den vorigen Teilen, auf mehrere Personen und Handlungsstränge verteilt, die sich zum Schluss hin treffen. Vielmehr verfolgt der Hörer die ganze Zeit Gaston, Dumring und Halmir und nimmt aus deren Sicht (und ebenso überraschend) die Geschehnisse wahr, die sich mehr und mehr zuspitzen. Bis auf wenige Ausnahmen werden auch keine neuen Figuren mehr eingeführt. Die Autoren spielen vielmehr damit, bereits bekannten Charaktere neue Nuancen hinzuzufügen, die deren frühere Handlungen in einem neuen Licht erstrahlen lassen bzw. diese zum Teil erklären. Man könnte „Wehrlos“ also durchaus als eine eher unbedeutende, einfach gestrickte Folge beschreiben, würde dann aber die vielen Bezüge außer Acht lassen, die „Wehrlos“ mit den vorigen zwei Folgen und vermutlich einigen kommenden verbindet. Gerade durch diese Verknüpfung fügt sich Teil drei der Fantasy-Serie nahtlos in den Gesamtkontext ein und erhält seine Berechtigung innerhalb des Zyklus.

Ebenso wie der Aufbau der Erzählung kann auch die technische Umsetzung einmal mehr überzeugen. Die Effekte werden gezielt und passend eingesetzt, nicht als Mittel zum Zweck, sondern als stimmungsvolle Fokussierung. Auch die musikalische Untermalung passt sich hervorragend den Stimmungen der einzelnen Szenen an, bleibt mal im Hintergrund und tritt mal deutlich nach vorne. Die Sprecher leisten solide Arbeit, herausragt aber eindeutig der Erzähler Heinz Ostermann, der „Abseits der Wege“ feinfühlig und mit der nötigen Tiefe die gewünschte Epik verleiht. Großartig – in allen Belangen.

http://www.abseitsderwege.info
http://www.abseits-der-wege.net
http://www.dg-literatur.de
http://www.karussell.de

[„Kapitel 4: Verborgen“ 4956

Castor, Rainer / Effenberger, S. A. / Hagitte, Chr. / Bertling, S. / Sieper, M. – Kampf um den Speicher (Perry Rhodan – Sternenozean 17)

_Hohe Ballerquote: Raum-Kavallerie greift ein_

|Lübbe Audio| vertont die Abenteuer des Kadetten Kantiran und des Sternenadminstrators Perry Rhodan, die in der Unterserie „Sternenozean“ im Perry-Rhodan-Universum spielen. Bislang sind achtzehn Hörspiele veröffentlicht, doch will Lübbe offenbar vierzig Hörspiele produzieren. Dies ist die dritte Staffel.

Folge 17, Fortsetzung von Folge 14: Der unterirdische Speicher ist die Geheimdienstzentrale der Terraner auf dem Planeten Hayok. Als eine Übermacht von Kralasenen unter der Führung des Arkoniden Shallowain die Räumlichkeiten stürmt, entbrennt ein erbitterter Kampf. Die Lage der terranischen Agenten scheint aussichtslos … (Verlagsinfo)

_Die Reihe_

„Perry Rhodan“ ist die größte SF-Heftchen- und Roman-Reihe der Welt. Eine Vielzahl von Autoren schreiben seit Jahrzehnten für die Reihe, und koordiniert wird dieser Aufwand vom |Pabel|-Verlag in Rastatt. Auch Andreas Eschbach fühlte sich geehrt, einen oder zwei Bände beitragen zu dürfen.

Es gab vor der aktuellen |Lübbe-Audio|-Reihe schon Vertonungen der PR-Silberbände, doch nicht in der stilvollen Inszenierung des |STIL|-Tonstudios. Die Vorlage für das vorliegende Abenteuerhörspiel bildete der Roman „Terraner als Faustpfand“ von Rainer Castor.

Die 1. Staffel:

1) [Der Sternenbastard 3030
2) [Die Mascantin 3031
3) [Der Hyperschock 3035
4) [Planet der Mythen 3058
5) [Havarie auf Hayok 3263
6) [Das Blut der Veronis 4468

Die 2. Staffel:

7) [Der Gesang der Motana 3627
8) [Sonderkommando Kantiran 3639
9) [Tau Carama 3656
10) [Überfahrt nach Curhafe 3664
11) [Entscheidung in Vhalaum 3682
12) [Die Femesängerin 3699

Die 3. Staffel:

13) [Der Flug der Epha-Motana 4589
14) [Terraner als Faustpfand 4592
15) [Die Sekte erwacht 4595
16) [Der Todbringer 4609
17) Kampf um den Speicher
18) Die mediale Schildwache

_Die Inszenierung_

Erzähler: Christian Schult (Richard Belzer in „Law & Order: New York“)
Kantiran: Christian Stark (‚Robin‘ in „Batman & Robin“, ‚Batman‘ in „Batman of the Future“)
Dario da Eshmale: Kaspar Eichel (Stimme von Richard Dreyfuss in „Poseidon“ & „Silver City“)
Shallowain: Manfred Lehmann (Stimme von Bruce Willis, Gérard Depardieu, Kurt Russell …)
Icho Tolot: Tilo Schmitz (Ving Rhames, Michael Clarke Duncan)
Gucky: Stefan Krause (Billy „Pippin“ Boyd)
Mal Deltair: Jürgen Kluckert (Morgan Freeman, Chuck Norris)
Filana Karonadse: Ranja Bonalana (Julia Stiles, Renée Zwellweger)
Reginald Bull: Lutz Riedel (Timothy Dalton)
Sowie Friedrich Breuer, Miriam Heisert und Frank Bertold.

Die Hörspieladaption stammt von S. A. Effenberger. Regie, Musik, Ton und Programmierung lagen in den Händen von Christian Hagitte und Simon Bertling vom Ton-Studio |STIL|. „Die Musik wurde exklusiv für die Perry-Rhodan-Hörspiele komponiert und vom Berliner Filmorchester unter der Leitung von Christian Hagitte live eingespielt. Die elektronischen Klänge und Effekte wurden speziell für die Hörspiele vom |STIL|-Team durch den Einsatz von Computertechnik generiert“, heißt es im Booklet. Executive Producer der Reihe ist Marc Sieper.

Am Schluss erklingt der Song „The World is Growing Loud“ von der Band |Covenant|. Der Originaltitel stammt von Eskil Simonsson und Joakim Montelius, zwei Schweden, die über info@covenant.se zu erreichen sind.

_Vorgeschichte_

Der 14-jährige Junge Kantiran lebt als Sohn eines Terraners und einer Arkonidin als Untertan des Kristallimperiums auf einem friedlichen Agrarplaneten. Nach dem Verlust seiner Eltern, die auf einer Schürfexpedition verschollen, wächst er bei seinen Pflegeeltern Weigel und Arachya auf. Er lernt, dass er die Gabe besitzt, Tiere telepathisch zu lenken und mit ihnen zu kommunizieren.

Ein Sternenkreuzer landet. Der riesigen Kugel entsteigen ein Riese und eine Frau. Es sind die Flottenführerin Ascari da Vivo und ihr Leibwächter Shallowain. Die Admiralin nimmt Kant auf einen kurzen Flug mit, um ihm etwas zu geben: ein Erbstück von seinem Vater. Es sieht zwar aus wie eine terranische Uhr, ist aber ein intelligenter persönlicher Assistent. Er tauft ihn Tonto. Außerdem lädt sie ihn zur imperialen Kadettenschule ein, der Parageta.

Nach drei Jahren ist seine Ausbildung zum Flottenoffizier fast beendet. In vielen Kämpfen hat er sich zum besten Dagorista der Parageta emporgearbeitet. Seit einem Jahr liebt er eine schöne Schneiderin mit dem klangvollen Namen Thereme. Sie arbeitet im Haushalt des Geheimdienstchefs Kilor. Eine Woche vor der Prüfung beehrt ihn sogar der feindliche terranische Resident Perry Rhodan höchstpersönlich mit einem Besuch der Kadettenschule, denn Kantiran bewundert ihn sehr. Er ahnt nicht, dass Rhodan sein Vater ist!

Eines Tages findet Kantiran die Geliebte tot auf. Ein heimtückischer Anschlag mit dem Gift der Trivipern, vermutet Kantirans Freund, der Tierheiler Mal Detair. Da der Geheimdienst, in dessen Haus Thereme wohnte, die Ermittlungen übernimmt, macht Mal Detair seinem neuen Freund Kant keine Hoffnung, dass der Täter je gefunden wird. Also müssen sie ihn auf eigene Faust aufspüren. In der Tierarztpraxis Mals entdeckt er seine telepathische Gabe wieder, die er schon gegenüber den Tieren seiner Heimatwelt angewandt hat.

Die Mascantin Ascari da Vivo, die ihn von seiner abgeschiedenen Heimaltwelt im Hayok-Sektor geholt hat, ist ein wenig besorgt um die geistige Gesundheit ihres Schützlings, als er sich der Abschlussprüfung auf der Welt Iprasa unterzieht. Und tatsächlich muss dort etwas Furchtbares mit ihm geschehen sein, denn er erwacht erst drei Monate nach der Prüfung wieder aus dem Koma.

Bei Mal Detair findet er ein neues Schoßtier, mit dem er telepathisch kommunizieren kann. Kemi ist ein aggressiver Tarox-Marder und hört nur auf seinen Befehl. Er trägt das Tier, das Mal ihm schenkt, wie einen Pelz um den Hals. Und ein Besuch bei der Mascantin eröffnet ihm auch den Weg, wie er an Ascaris vertrauliche Daten über sich selbst herankommt. Und wer weiß, was er dabei auch über den Mord an Thereme entdecken könnte. Der Verdacht, den er schon vor seinem Koma gegen die Admiralin, die direkt dem Imperator unterstellt ist, hegte, muss überprüft werden.

Doch Kantiran findet mehr über seine Identität heraus, als ihm lieb ist: Er ist der Sohn der Mascantin und Perry Rhodans! Sofort bereitet er sich darauf vor, sich an der Mascantin für den Mord an Thereme zu rächen. Leider geht alles schief, und Kantiran und Mal Detair werden gefangen genommen …

In Episode 8 versucht das Sonderkommando der „Liga der terranischen Welten“, Kantiran aus Shallowains Gefangenschaft zu befreien. Doch in der Luftschlacht, die während eines Hypersturms stattfindet, verschlägt es den Gleiter, in dem sich Kantiran und Mal Detair befinden, in eine versteckte Dimension des Raum-Zeit-Kontinuums. Sind sie gerettet? Leider ist auch Shallowain der Weg hierher geglückt, und er versucht, die beiden Entflohenen wieder einzufangen. Doch das Terrain bietet Kantiran unerwartete Möglichkeiten.

Episode 14: Nach der Schlacht über der Stadt Valhaum liegt der Hacker Mikey Molinas im Koma, und Kantiran betrachtet seinen Lebensretter mit Kummer. Gucky, der Mausbiber, hat einen Einfall und setzt Molinas dessen Spezialbrille auf die Nase. Damit sendet ihm Molinas eine telepathische Botschaft. Kantiran verrät Gucky, dass er über eine Psi-Fähigkeit verfügt, die er Instinkt-Telepathie nennt: Er könne das instinktive Verhalten von Tieren steuern. Das hat Kantiran schon einmal gemacht, um sich an seiner fiesen Mutter, einer Arkonidin, für den Mord an seiner Freundin Thereme zu rächen (Episode 2). Als Kantiran ihm eine Demonstration anbietet, sagt Gucky nicht nein. Als Demonstrationsobjekt wählt Kantiran ein kleines Volk Ameisen …

Unterdessen braut sich Unheil über der Operationsbasis der Terranischen Liga auf Hayok zusammen. Shallowain der Hund, ein Arkonide in Diensten von Kantirans Mutter, hat Spezialagent 707, bürgerlich Korg Sonderbohn, gefangen genommen und ihm durch ein Wahrheitsserum den Standort des Datenspeichers der Terraner entlockt. Shallowain stellt dem Kommandanten des Speichers, Dario da Eshmale, ein Ultimatum für die Übergabe, das sofort abgelehnt wird. Agent 707 wird ohne Umschweife exekutiert.

Shallowain schickt seine Kralasenen aus, um tausend Terraner gefangen zu nehmen und zum Speicher zu transportieren. Vor den Kameras des Speichers lässt Shallowain das erste Dutzend Terraner willkürlich hinrichten. Um das Leben der restlichen Terraner zu schützen, willigt Eshmale ein, den Schutzschild über dem Speicher abzuschalten. Doch Shallowain bricht sein Wort, die Terraner daraufhin freizulassen …

_Handlung_

Im Speicher der Terraner arbeiten 3000 Personen, doch nur ein Bruchteil von ihnen ist für den Kampf ausgebildet und kann sich den Kampfrobotern und Elitesoldaten der Arkoniden entgegenstellen, die sich nun ihren Weg ins 350 Meter hohe Gebäude sowie in die acht unterirdischen Ebenen bahnen. Da stellt sich der riesige Haluter Icho-Tolot den Eindringlingen entgegen. An seiner Panzerung prallen Energiestrahlen und Projektile wirkungslos ab. Vielmehr ist es der Haluter, der Soldaten und Roboter wie Geschosse benutzt. Doch er steht auf verlorenem Posten und ist schon bald umzingelt.

Unterdessen werden Kantiran, Rhodans Sohn, und Gucky, der Mausbiber mit den Psi-Fähigkeiten, Zeugen des verräterischen Angriffs auf ihre Basis auf Hayok. Gucky versucht, sich in Icho-Tolots Nähe zu teleportieren, doch kehrt er sofort wieder kreischend und jammernd zurück. Die Arkoniden haben Anti-Mutanten-Abwehrgeräte aufgestellt, die ihm das Teleportieren verleiden.

Shallowain, dem Feldherrn der Arkonidentruppen, gelingt es, Icho-Tolot durch Fesselfelder zu neutralisieren. Der riesige Kämpfer zappelt hilflos in seinem Netz. Shallowain macht sich bereit für den Gnadenstoß. Da der Bremsklotz Icho-Tolot beseitigt ist, gelangen die Eindringlinge nun umso schneller in die Subebenen des Speichers. Filana, die Cyborg-Agentin, Mal Detair und Eshmale schlüpfen in ihre Kampfanzüge, um den Angreifer ein ehrenvolles Rückzugsgefecht zu liefern. Sie setzen dringende Notrufe über den Hyperraum ab.

Auf einmal traut Mal Detair seinen Augen nicht: Sensenmänner aus nichtstofflicher Substanz jagen auf die Kralasenen zu und mähen sie buchstäblich mit ihren Sensen nieder! Gleich darauf tauchen Piraten auf, die das Gleiche mit ihren Enternsäbeln und antiken Pistolen erledigen. Woher kommen diese Geistererscheinungen, rätselt nicht nur Mal, sondern auch Filana. Sie stellt erhöhte Daten- und Rechenaktivität in Mikey Molinas‘ früherem Aktivitätszentrum fest. Aber Mikey liegt doch komatös im Medozentrum, oder?

Kantiran bekniet seinen Freund und Kampfgenossen Gucky, trotz seiner Schmerzen nochmals zu versuchen, Icho-Tolot vor dem sicheren Tod durch Shallowains Strahler zu bewahren. Gucky teleportiert sich erneut in den Brennpunkt des Geschehens, wo Shallowain bereits seinen Sieg in der Tasche zu haben glaubt …

_Mein Eindruck_

Die Lage wird natürlich gerettet, aber erst dann, wenn die Not am größten ist – mit dem Eingreifen der Kavallerie. Shallowain, gesprochen von Manfred Lehmann, der deutschen Stimme von Bruce Willis und Kurt Russell, tritt ebenso hart und raubeinig auf wie sein Vorbild Agamemnon. Allerdings fehlt ihm ein listenreicher Odysseus an seiner Seite, um die nächsten Schachzüge des Gegners vorauszusehen, sonst hätte er sich nicht so weit vorgewagt, sondern sich mehr um seine Rückendeckung gekümmert. Das kommt diesmal ihn teuer zu stehen. Aber er ist ja bloß ein Söldner. Den wirklichen Verlust müssen seine Auftraggeber verkraften, beispielsweise die Arkonidin, die sich Kantirans Mutter schimpft.

Dramaturgisch wechselt die Handlung zwischen den Kriegsszenen, die sich vor dem Speicherstützpunkt abspielen, und der friedlichen Szene, in der Kantiran seine Psi-Kraft demonstriert. Das ist sicherlich gewollt. Erstens, um den Zuhörer geistig verschnaufen zu lassen – allzu viel Lärm veranlasst diesen nur dazu, geistig abzuschalten. Zweitens erscheint uns bald Kantirans Methode als die entwicklungsgeschichtlich weitaus begrüßenswertere im Vergleich zu der Shallowains. Der Söldner ist ein Auslaufmodell, Psi ist die Zukunft, Brutalität verliert gegen den Geist.

Recht seltsam wirkt das Auftreten von Sensenmännern und Piraten. Das sind eigentlich Fantasy-Elemente, und da Sensenmänner aus dem Reich des übernatürlichen Horrors kommen, wirken sie in einem SF-Setting ganz schön fehl am Platz. Also können sie nur ironisch gemeint sein, ebenso wie die Piraten, die nach dem Megaerfolg von „Fluch der Karibik“ wieder völlig arriviert sind und in jedes Kinderzimmer zu gehören scheinen.

_Die Inszenierung_

So fangen Sternenopern an: mit einer schmissigen Titelmelodie und raunenden Stimmen, die Schicksalhaftes verkünden. Ein Erzähler wie Christian Schult hat eine recht hohe Autorität und wir glauben ihm seine Geschichte nur allzu gern, wenn er von den Geschehnissen auf Hayok erzählt.

Die Sprecherriege ist diesmal recht gemischt. Den vielen menschlichen Männern stehen zwar nur eine Frau gegenüber, aber auch zwei Fremdwesen, nämlich Gucky und Icho Tolot. Was Icho an Basstiefen hervorbringt, macht Gucky mit seinen Höhen wieder wett. Tilo Schmitz, die Stimme von Ving Rhames, und Stefan Krause, die Stimmbandvertretung für Billy „Pippin“ Boyd, stehen sich hier in reizvollem Kontrast gegenüber.

|Geräusche und Musik|

Die Geräusche können in Sachen Professionalität absolut mit Kinoproduktionen mithalten. Eine große Bandbreite an Sounds charakterisiert die verschiedenen fremdartigen Wesen und Maschinen, welche die Helden auf ihren Streifzügen antreffen. Die größte akustische Leinwand bemalen jedoch die tausend elektronisch erzeugten Sounds, die der ganzen Handlung erst das kosmische Science-Fiction-Feeling verleihen. Ohne sie könnte es sich ebenso gut um Fantasy auf einem fernen Planeten handeln, wie sie z. B. Jack Vance fabriziert hätte. Insgesamt sind die Musik und die Geräuschkulisse eine ganze Menge Aufwand für eine simple Sternenoper, aber es lohnt sich: Das Hörspiel klingt höchst professionell produziert. Ich könnte Gegenbeispiele nennen, in denen die Musikbegleitung in die Hose ging, aber sie stammen alle nicht von |STIL|.

Am Schluss erklingt der Song „The World is Growing Loud“ von der Band |Covenant|. Der Abschlusssong klingt nach internationaler Wertarbeit. Über einem stetigen Bass-Beat erheben sich atmosphärische Harmonien und ein englischsprachiger Gesang. Der Text ist ziemlich belanglos und auch nirgends abgedruckt. Am Schluss wendet sich das Stück komplett einem Beat zu, der mit doppelter Geschwindigkeit daherkommt, sich aber leider zu nichts weiterentwickelt, sondern lediglich leiser wird.

|Das Booklet …|

… umfasst neben den oben genannten Credits auch eine Bildergalerie. Die ist dem neuen [Perry-Rhodan-PC-Game]http://www.perry-rhodan-game.com/ entnommen und umfasst sieben Bilder, darunter eine doppelseitige Abbildung.

_Unterm Strich_

Insgesamt bildet „Kampf um den Speicher“ eine befriedigende Fortsetzung zu „Terraner als Faustpfand“ innerhalb der Hörspielserie „Perry Rhodan: Sternenozean“. Diese Episode ist noch actionreicher als der Vorgänger und dürfte jeden Gamer zufriedenstellen, was die Ballerquote betrifft. Die Serie wird offenkundig von Profis produziert, von mancher bekannten Hollywoodstimme gesprochen und liefert einen soliden Gegenwert für den Preis von rund acht Euronen.

Jugendliche beiderlei Geschlechts zwischen 14 und 17 Jahren dürften sich rasch mit den Helden identifizieren, und das ist eine der besten Voraussetzungen, um ein treues Publikum aufzubauen. Auch Zephyda ist eine solche Identifikationsfigur, und ich hoffe, dass sie möglichst lange Teil des Serienpersonals bleibt.

Was die Qualität des Inhalts angeht, so darf man wohl kaum tiefschürfende und daher langweilige Monologe erwarten. Vielmehr sind kämpferische Action und romantische Exotik angesagt – das ist genau die Mischung, die auch „Star Wars“ so erfolgreich gemacht hat.

|68 Minuten auf 1 CD|
http://www.perryrhodan.org
http://www.luebbe-audio.de
http://www.stil.name
http://www.perry-rhodan-game.com
[„Ausführlicher Überblick über diesen Zyklus der Heftromanserie“]http://www.perrypedia.proc.org/Der__Sternenozean__%28Zyklus%29

Salvatore, R. A. / Merlau, Günter – Drizzt – Im Reich der Spinne (Die Saga vom Dunkelelf 2)

Folge 1: [„Der dritte Sohn“ 2978

Drizzt ist nun einer der besten Schwertkämpfer unter den Drow, und langsam beginnt er die lebensverachtenden Riten seines Volkes zu hinterfragen und nimmt sogar den Zorn der Spinnengöttin in Kauf.

Ein unbekanntes Haus bedroht die Familie Do’Urden. Um in der Gunst der Spinnengöttin zu steigen, sollen Drizzt und sein Bruder Dinin mit einem Trupp Drow an die Oberflächenwelt gehen, um dort die feindlichen Elfen anzugreifen. Eine harmlose Hochzeitsgesellschaft wird von den Dunkelelfen abgeschlachtet. Drizzt kann sich aus dem sinnlosen Morden heraushalten und sogar ein junges Elfenmädchen retten. Für Dinin und die restlichen Drow sah es allerdings so aus, als ob er das Kind tötete. Dennoch sinkt das Haus Do’Urden unerwartet in der Gunst der Spinnengöttin.

Nun soll eine Attacke gegen die Gnome wieder Ruhm und Ehre erbringen. Eine Gelegenheit, die sich der undurchsichtige Magier Masoy nicht entgehen lassen will, um Drizzt zu töten. Doch die Gnome sind schneller und entführen den jungen Dunkelelf. Aber bevor es zu einer Verständigung zwischen dem Drow und den Gnomen kommen kann, erscheinen die restlichen Dunkelelfen und töten die Gnome.

Bei einer Auseinandersetzung mit seinem Waffenmeister Zaknafein erfährt Drizzt, dass dieser sein leiblicher Vater ist und die Gesellschaft der Drow ebenso verachtet wie Drizzt selbst.
Die finstere Oberin Malice Do’Urden und ihre Töchter spionieren den beiden nach und erfahren so von dem Betrug des jungen Drow, der nun der Spinnengöttin geopfert werden muss …

_Meine Meinung:_

Der zweite Teil der Dunkelelf-Saga übertrifft den ersten noch an Dramatik und Spannung. Sprecher, Musik und Effekte sind auf einem ebenso hohen Niveau wie in Folge eins und könnten perfekter nicht sein.

Tobias Meister ist die Rolle des Drizzt wahrlich auf den Leib geschneidert. Allerdings gibt es auch in dieser Folge niemanden, der seinen Part nicht mit Inbrunst und Engagement zum Leben erweckt. Die Handlung ist, wie eigentlich in jeder |Lausch|-Produktion, anspruchsvoll und erfordert ein konzentriertes Zuhören. Dafür wird der Hörer aber auch sofort in eine fremdartige, faszinierende Welt hineingezogen und erlebt die Geschehnisse hautnah mit. Selbige sind nicht immer was für zarte Gemüter, so dass eine Altersempfehlung ab 16 Jahren angebracht ist.

Zusätzliche Bonuspunkte gibt es zudem für die lange Spielzeit von fast 78 Minuten, welche die Kapazität der CD vollkommen ausschöpft. Eine Einteilung in 25 Tracks ist deshalb eine Notwendigkeit, die das schnelle Anwählen einzelner Szenen erlaubt.

Das Cover des Booklets zeigt Drizzt im Kampf, und wieder passt die düstere Farbgebung des typischen Zeichenstils ideal zu den Fantasy-Geschichten.

_Fazit:_ Perfekt inszenierte Fortsetzung mit Spitzen-Sprechern und einem epischen Soundtrack. Mit Abstand die beste Fantasy-Hörspielserie auf dem Markt.

_Die Inszenierung:_

Drizzt Do’Urden: Tobias Meister
Malice Do’Urden: Elga Schütz
Zaknafein Do’Urden: Michael Prelle
Dinin Do’Urden: Tim Grobe
Nalfein Do’Urden: Roland Floegel
Brizza Do’Urden: Miriam Hensel
Vierna Do’Urdon: Nele Jung
Maya Do’Urden: Viola Livera
Si Nafay Hun’ett: Carla Becker
Masoj Hun’ett: Martin Sabel
Oberin Baenre: Dorothea Reinhold
Hatch’ett: Roland Floegel
Alton De Vir: Peter Woy
Priesterin: Katinka Springborn
Belwar Dissengulp: Carlheinz Heitmann
Elfenmädchen: Gwenyth Dimonye

Drehbuch: Günter Merlau nach einer Geschichte von R. A. Salvatore
Regie & Produktion: Günter Merlau
Produktionsassistenz: Udo Baumhögger
Lektorat, Disposition, Regieassistenz: Janet Sunjic
Musik: Günter Merlau / BMG Zomba Production-Music
Layout & Gestaltung: Oliver Graute
Coverillustrationen: Tim Seeley / Blond
Innenillustrationen: Todd Lockwood, Joel Thomas

|78 Minuten auf 1 CD|
http://www.merlausch.de/

Die ersten beiden Staffeln der Serie auf |Buchwurm.info|:

Folge 1: [„Der dritte Sohn“ 2978
Folge 2: [„Im Reich der Spinne“ 3055
Folge 3: [„Der Wächter im Dunkel“ 3082
Folge 4: [„Im Zeichen des Panthers“ 4458
Folge 5: [„In Acht und Bann“ 4422
Folge 6: [„Der Hüter des Waldes“ 4488

_Florian Hilleberg_

Merlau, Günter – Caine – Rebellion (Folge 5)

Folge 1: [„Das Amulett von Kyan’Kor“ 2050
Folge 2: [„Todesengel“ 2569
Folge 3: [„Collin Drake und die Bruderschaft“ 3532
Folge 4: [„Dunkelheit“ 3666

Caine und Torkaan müssen auf Kyan’Kor die Führer des Volkes dieser blauschuppigen Aliens davon überzeugen, dass es wichtig ist, gegen die Aganoi in den Krieg zu ziehen. Nur durch eine List gelingt es Caine schließlich dank des Penumbra, die Zweifel der Politiker Kyan’Kors auszuräumen. Torkaan stellt eine schlagkräftige Armee zusammen, doch Hunderte riesiger Spinnen und grausamer Nebelgeister stellen eine schier unüberwindbare Barriere dar, und Caine ist einmal mehr dazu gezwungen, Kartaan, den Schlächter, zu entfesseln …

Zur selben Zeit muss Sergeant Kilkenny auf dem Basisplaneten der Aganoi als Sklave arbeiten. Dabei macht er Bekanntschaft mit Dhalarin, einer Angehörigen des Volkes von Kyan’Kor und ebenfalls Gefangene der Aganoi. Zusammen mit ihr gelingt es Kilkenny, die Sklaven aufzuwiegeln und eine Rebellion anzuzetteln. Der Kampf gegen die Aganoi hat aber erst begonnen …

Auf der Erde bereitet Colin Drake derweil den ultimativen Schlag gegen die Aliens vor, welche die Erde zu unterjochen drohen. Dabei schreckt er auch nicht vor einem atomaren Anschlag zurück …

_Meine Meinung:_

Endlich geht es mit der Vorzeigeserie von |Lausch| in die nächste Runde. Der martialische Titel besagt es schon: Ab jetzt wird zurückgeschlagen und die Handlung gewinnt noch mehr an Tempo, wenn das überhaupt möglich ist. Auffallend ist zunächst, dass nicht mehr die dänische Band MNEMIC den Metal-Soundtrack liefert, sondern LIMBOGOTT, welche aber nicht weniger hart und zugleich klangvoll daherkommen.

Die Story wird etwas geradliniger und leichter nachvollziehbar. In Rückblicken erfährt man zudem, wie Kilkenny dazu gebracht wurde, Polizist zu werden, und welche Rolle sein Stiefvater dabei spielte. Letzterer wird übrigens von Rainer „Larry Brent“ Schmitt gesprochen, dessen angenehm ruhige Stimme gut zum Charakter passt. Kilkenny wird abermals herrlich ruppig und schonungslos offen von Karl Schulz verkörpert, der im Fernsehen als Stimme von Mr. T alias B. A. vom „A-Team“ zu hören ist. Als Dhalarin brilliert Hörspiel-Ikone Reinhilt Schneider. Auch die Stammbesetzung, allen voran Wesley Snipes‘ Stimme Torsten Michaelis, wirft wieder alles in die Waagschale und liefert ein Hörspiel der Spitzenklasse ab. Hinzu kommen die professionellen Effekte, die äußerst real wirken.

Die Story hat mittlerweile fast gänzlich von den irdischen Gefilden abgehoben und ist keinem Genre eindeutig zuzuordnen. Ein bisschen Science-Fiction, eine gute Portion Horror, viel Fantasy und eine Menge Action machen das Hörspiel zu einem Fest für die Ohren. „Rebellion“ ist die perfekte Fortführung der ersten vier „Caine“-Folgen, die man aber unbedingt kennen sollte, um seinen Spaß an dieser Episode zu haben.

Das Booklet zeigt Kilkenny mit seiner glückbringenden Polizeimarke, die in dieser Folge keine unwesentliche Rolle spielt – ein ideales Motiv für den Titel. Ansonsten hat das Begleitheft außer den bislang erhältlichen Folgen, Stab und Besetzung sowie ein wenig Werbung für LIMBOGOTT nicht viel zu bieten. Kunstvolle Zeichnungen und Begleitmaterial wie bei „Drizzt“ oder „Die Schwarze Sonne“ sucht man hier leider vergeblich, wobei ein Glossar nicht unangebracht wäre.

_Fazit:_ Eins-a-Actionhörspiel mit brillanten Sprechern, die bis in die kleinste Nebenrolle ideal ausgewählt wurden, und einem hammerharten Soundtrack der Band LIMBOGOTT. Ein Muss für alle Fans von „Caine“.

|68 Minuten auf 1 CD|
http://www.stevencaine.de
http://www.merlausch.de

_Florian Hilleberg_

Lumley, Brian / Festa, Frank / Lueg, Lars Peter / Matern, Andy – Necroscope 8 – Höllenbrut

_Entscheidungsschlacht: Magier, Maiden, Monster_

Totenhorcher Harry Keogh ist auf der Jagd nach einem der gefürchteten Wamphyri-Wesen, das seine Blutgier an Menschen stillen will. Um es zu vernichten, entschließt er sich, die fremde Welt dieser außerirdischen Vampire zu betreten. Dort endlich stößt er auf seinen verschwundenen Sohn Harry Junior, der sich der einheimischen Wamphyri-Lords erwehren muss.

Unterdessen spitzt sich die Lage im Perchorsk-Institut zu, denn das gefangene Wamphyri-Wesen hat einen Arbeiter infiziert und tritt nun seinen Beutezug in den Stollen der unterirdischen Anlage an. Und Beute gibt es hier reichlich …

_Der Autor_

Brian Lumley wurde 1937 in England geboren. 1981 beendete er mit 44 Jahren seine Militärkarriere. Seither arbeitet er als freier Schriftsteller. Seine ersten Veröffentlichungen standen ganz unter dem Einfluss von H. P. Lovecrafts |Cthulhu|-Mythos. 1986 schuf Brian Lumley mit seiner Vampir-Saga „Necroscope“ eine der erfolgreichsten Horror-Serien der Welt.

Alleine in den USA haben sich seine Bücher weit über zwei Millionen Mal verkauft. So wie Brian Lumley den Vampir darstellt, hat es noch kein Autor zuvor gewagt. Mittlerweile hat Brian Lumley mehr als 50 Bücher veröffentlicht und schreibt fleißig weiter. Er und seine Frau Barbara Ann leben in Devon im südwestlichen England. (Verlagsinfo)

Band 1: [Erwachen 779
Band 2: [Vampirblut 843
Band 3: [Kreaturen der Nacht 2371
Band 4: [Untot 2963
Band 5: [Totenwache 3000
Band 6: [Das Dämonentor 4368
Band 7: [Blutlust 4459
Band 8: Höllenbrut
Band 9: Wechselbalg

_Der Sprecher/Die Macher_

Lutz Riedel ist ein hochkarätiger Synchron-Regisseur und die deutsche Stimmbandvertretung von „James Bond“ Timothy Dalton. Er war auch „Jan Tenner“ in der gleichnamigen Hörspielserie. Ich schätze besonders seine Interpretation von H. P. Lovecrafts Schauergeschichten wie etwa [„Das Ding auf der Schwelle“. 589 Er zeigt hier seine herausragenden Sprecher-Qualitäten, die den Hörer mit schauriger Gänsehaut verzaubern.

Der Berliner Schauspieler hat u. a. Timothy Dalton (James Bond) und Richard Hatch (Kampfstern Galactica) synchronisiert. Auch Richard Gere, Samuel L. Jackson und Christopher Walken hat er schon gesprochen. Lutz Riedel ist mit seiner Kollegin Marianne Gross verheiratet.

Riedel liest einen von Frank Festa bearbeiteten und gekürzten Text. Für Regie, Produktion und Dramaturgie zeichnet Lars Peter Lueg verantwortlich, für Schnitt, Musik und Tontechnik Andy Matern.

_Der Regisseur Lars Peter Lueg_

Der Verlag in eigenen Worten: „Nach 10 erfolgreichen Jahren in der Musik- und Medienbranche als Musikproduzent, Künstlermanager, Leiter von Multimediaprojekten und Tontechniker in verschiedenen Tonstudios war es an der Zeit die vorhandenen Kontakte und Erfahrungen zu nutzen, um eine vollkommen neue und andersartige Firma zu gründen.

Ein kompetentes Netzwerk von ca. 20 spezialisierten Unternehmen lässt LPL sehr effektiv und unabhängig arbeiten. Durch eine Passion für Filme, (Hör)Bücher und (Hör)Spiele, die sich dem Thema Horror verschrieben haben, sind Lars Peter Lueg und seine Partner mit viel Herzblut dabei. LPL stellt ausschließlich Produkte her, hinter denen der Verlagsleiter auch zu 100 % steht.“

_Der Komponist_

Andy Matern wurde 1974 in Tirschenreuth, Bayern geboren. Nach seiner klassischen Klavier-Ausbildung arbeitete er einige Jahre als DJ in Clubs. Seit 1996 ist er als freiberuflicher Keyboarder, Produzent, Remixer, Songwriter und Arrangeur tätig. Er kann trotz seiner jungen Jahre bereits mehr als 120 kommerzielle CD-Veröffentlichungen vorweisen. Darunter finden sich nationale und internationale Chart-Platzierungen mit diversen Gold- und Platin-Auszeichnungen.

Bereits Andy Materns erste Hörbuch-Rhythmen erreichten schnell Kultstatus bei den Fans und der Fachpresse. Durch seine musikalische Mitarbeit wurde [„Der Cthulhu-Mythos“ 524 zum besten Hörbuch des Jahres gewählt (Deutscher Phantastik Preis 2003). Seine Arbeit zum Hörbuch „Illuminati“ erreichte 2007 zweifachen Platinstatus. Andy Matern lebt und arbeitet in München. (Verlagsinfos)

_Vorgeschichte (Necroscope 6)_

Michael „Jazz“ Simmons ist ein britischer Spion, der es bis ganz tief ins Herzland der Sowjetunion geschafft hat. Mit Hilfe von ein paar ukrainischen Dissidenten, die sich als Pelztierjäger und Fischer im Ural durchschlagen, ist es ihm gelungen, bis auf den Pass zu gelangen, der in die radioaktiv strahlende Schlucht hinunterführt, in der das ominöse Perchorsk-Institut liegt. Es verbirgt sich seit rund fünf Jahren hier, hineingebaut in den Untergrund, und ein Staudamm versorgt es mit Elektrizität. Doch zu welchem Zweck? Kam von hier wirklich jenes Objekt, das die Amerikaner über der Hudson Bay abschossen?

Leider ist auch Simmons‘ Glückssträhne zu Ende. Den ersten Angreifer kann er zwar noch erwischen, doch der zweite ist zu schnell. Und die Annäherung des dritten bekommt er schon gar nicht mehr mit. Wochen später, tief unten im Perchorsk-Institut. Jazz erwähnt die Monster, die von hier kämen. Sicherheitschef Tschingis Kuf entgegnet: Nein, sie kommen von einer anderen Welt! Er führt ihn ins verbotene, abgeschottete und schwer bewachte Innerste des Perchorsk-Instituts. Hier unten muss eine Kernschmelze oder dergleichen stattgefunden haben. Der Fels ist nämlich zu Magma erstarrt. Hier entwickelte ein genialer Kernphysiker einen Energieschirm gegen aus den USA anfliegende Raketen. Doch der Test ging schief und erzeugte ein Dimensionstor in einer andere Welt. Das Tor liegt in der schwer bewachten Lichtkugel, die Kuf Simmons zeigt.

Woher man denn wisse, dass es sich um ein Tor handle? Ganz einfach, meint Kuf, etwas ist durchgekommen. Und zwar nicht ein- oder zweimal, sondern fünfmal in drei Jahren. Von vier „Begegnungen“ bekommt Simmons Filme gezeigt, doch einen „Besucher“ bekommt er live zu sehen. In einem Glaskäfig schlängelt und windet sich ein schwarzes Ding, das Formen von irdischen Wesen wie Wolf, Fledermaus usw. nachahmen kann. Und es ernährt sich ausschließlich von blutigen Fleischabfällen. Nach dem zu urteilen, was der Krieger, der fünfte Besucher, geschrien hat, steht es in Zusammenhang mit den „Wamphyri“. Ist es ein Vampir? Der Verdacht liegt nahe.

Was soll Tschingis Kuf nur mit seinem britischen Gast anfangen? Er verfällt auf eine hübsche Methode, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Mr. Simmons wird eine Reise ohne Rückfahrschein antreten. Jazz bleibt keinerlei Wahl, als ihm Kufs baumstarker Gorilla Karl Vjotsky einen Rucksack mit Camping-Ausrüstung auf den Rücken packt. Natürlich will er wissen, wohin die Reise gehen soll. Dreimal darf er raten …

_Necroscope 7_

1989 im russischen Uralgebirge. Der britische Spion Michael Simmons wurde durch ein Dimensionstor in die Welt gestoßen, aus der die Wamphyri stammen und immer neue Monster in unsere Welt schicken. Während in seiner Welt die Vampire versuchen, Fuß zu fassen, erforschen Simmons, seine telepathische Gefährtin Zak und sein Verfolger Karl die fremde Welt, aus der die Vampire stammen. Steile Felstürme mit mächtigen Festungsanlagen, eine Sonnen- und eine Sternseite, Krieger auf Flugwesen greifen an. Aus den Schatten versuchen die Fangarme der Wamphyri nach den Eindringlingen zu haschen. Ist hier ein Überleben unter diesen Bedingungen möglich? Da erhalten sie unerwartete Hilfe.

_Handlung von Necroscope 8_

Das Perchorsk-Institut unter dem Ural ist ein abgeschotteter Komplex, der vom KGB geschützt bzw. bewacht wird. Auch ESPler mit Psikräften halten hier Wache. Und was gibt es zu bewachen? Es ist der Durchgang zur Welt der Wamphyri, aus der immer wieder furchterregende Wesen in den Hochsicherheitsbereich des Instituts tief unterm Berg gelangen. Nur der Mitarbeiter Wassili Agurski weiß, dass eines der Wamphyri-Wesen nicht nur überlebt, sondern auch sein Ei in ihm abgelegt hat. Schnell hat es seinen Körper und seinen Geist übernommen. Nun sucht es nach Beute, um an frisches Blut zu gelangen und um seine Art fortzupflanzen.

Roborov und Rublev sind die Folterknechte des KGB-Majors Kuf, der Simmons geschnappt und in die Wamphyr-Welt geschickt hat. Dem Duo ist leider in seinem Eifer ein Missgeschick passiert: Ihr Opfer, Simmons‘ Helfer Kasimir Girescu, ist gestorben. Die Tochter Girescus, Tassi, wird von Kuf abgeholt und zu Agurskis Wamphyr-Schützling gebracht. Zunächst sieht Tassi in dem schummrigen Licht, das den Glaskasten beleuchtet, nur einen menschlichen Arm mit einer Hand daran. Davon wird Tassi bereits schlecht. Aber als sich das daran nagende schwarze Wesen aufrichtet und sich ihr zuwendet, fällt Tassi in Ohnmacht. Denn es trägt das Gesicht ihres Vaters …

Harry Keogh besucht seine tote Mutter in Edinburgh, als sie ihm den Geist von Kasimir Girescu vorstellt. Girescu habe Simmons, der im Auftrag des Londoner E-Dezernats in Perchorsk war, geholfen und sei dort getötet worden. Er bittet um Vergeltung für diesen ruchlosen Mord und um Hilfe für seine Tochter Tassi. Harry benachrichtigt Darcy Clark vom E-Dezernat und macht sich auf den Weg, indem er sich durch das Möbiuskontinuum bewegt. Schnell besorgt er sich einen Elektroschockapparat und begibt sich in die Kammer, wo das Wamphyrwesen in seinem Glaskasten noch immer frisst. Es begreift schnell, was er mit dem Gerät vorhat und beginnt zu toben …

Major Kuf wird von einem der ESPler geweckt: Jemand sei hier und er sei sehr stark. Unterdessen bringt Harry Keogh bereits Tassi aus ihrer Zelle weg, um sie in der Obhut von Darcy Clark zu lassen. Sofort kehrt er nach Perchorsk zurück, um mit dessen Forschungsleiter Viktor Luchov zu sprechen. Der wird gerade von Major Kuf aggressiv angebrüllt, er solle sich nicht in Angelegenheiten des KGB einmischen. Doch einem Mann wie Keogh hat Kuf nichts entgegenzusetzen und Keogh schnappt sich Luchov, um ihn aufzuklären, wie brenzlig die Lage ist. Ein vom Wamphyr Infizierter treibe sich in der Anlage herum und keiner wisse, wer es ist. Es müsse zerstört werden. Als Harry sie beide nach Australien teleportiert, ist Luchov beeindruckt und wird kooperativ. Harry erfährt, dass Luchov bereits heimlich einen Selbstzerstörungsmechanismus hat installieren lassen.

Doch bevor Luchov diesen aktiviert, begibt sich Harry in die Wamphyr-Welt, doch der Zugang zum Dimensionstor in Perchorsk ist versperrt. Zudem käme er hier nicht mehr zurück. Da kommt ihm sein alter Feind Fetor Ferenczy zu Hilfe. Der uralte Wamphyr aus dem Karpatengebirge wurde von Toten aus Rumänien gebeten, Harry zu helfen. Es gibt ein weiteres Dimensionstor in einer verborgenen Höhle in den Karpaten. Unter großer Mühe findet Harry das Tor und wird hindurchgezogen …

Der Ausgang dieses zweiten Tores befindet sich direkt unter dem des ersten Tores, also in einem Krater. Da dieser Ort schwer bewacht wird, geben die Höhlenbewohnerwachen sofort Alarm an ihre jeweiligen Herren. Diese eilen herbei, der Herr des Gartens alleine und ohne Waffen, der Wamphyr-Lord Saitis auf einem riesigen Flugwesen. Keogh erkennt seinen Sohn wieder, allerdings trägt dieser eine goldene Maske und ist 23 Jahre alt und nicht acht, wie er erwartet hatte. Als Lord Saitis sie zur Kapitulation auffordert, teleportieren sie sich beide einfach durchs Möbiuskontinuum in Harry juniors Domizil.

Doch Verschnaufen ist auch hier nicht möglich. Denn die Truppen der versammelten Wamphyri-Lords sind bereits im Anmarsch, zu Lande und in der Luft. Die Entscheidungsschlacht steht bevor. Michael Simmons und Zak sind ebenfalls hier. Da erhalten sie Hilfe von unerwarteter Seite, von der Wamphyr-Lady Karen …

_Mein Eindruck_

Die Trilogie, die mit Band 6 – „Das Dämonentor“ – beginnt, findet hier ihren Abschluss und Höhepunkt, und zwar gleich auf zwei Schauplätzen. Im Perchorsk-Institut bricht jede Ordnung komplett zusammen und die widerlichen Typen wie Major Kuf finden den ihnen zustehenden Tod. Auch das Institut selbst ist dem Untergang geweiht, bis es in einem Inferno vernichtet wird. Hier ist jede Menge Action angesagt, die für Liebhaber des Vampirgenres einige Highlights bereithält.

In der Wamphyr-Welt laufen die Dinge nicht so einfach. Allerdings gelingt es den beiden Harrys, Junior und Senior, schließlich mit einem genialen Trick, die Wamphyr-Armada wirksam zu bekämpfen. Dieser Trick ist allerdings nur Leuten zugänglich, die über Superman-Eigenschaften wie diese beiden Herrschaften verfügen. Der Schlüssel dazu ist wieder einmal das rätselhafte Möbius-Kontinuum, das ihnen die Teleportation in Gedankenschnelle erlaubt.

Die Action in dieser Welt basiert auf den zahlreichen Motiven, die der Kenner bereits aus der Sword-and-Sorcery-Variante des Fantasy-Genres kennt. Ein bekanntes Beispiel dafür ist Conan der Barbar. Er bekommt es ja hin und wieder mit Magiern, Maiden und Monstern zu tun, die seine ganze männliche Kraft und, ähem, Intelligenz fordern. In der Wamphyri-Welt entsprechen den Magier die Wamphyri-Lords, der schönen Maid die Lady Karen (sie trägt ein transparentes Nichts von einem Umhang) und der Monster gibt es weiß Gott genügend.

Den anderen Handlungsstrang hätte der Autor nach dem üblichen Muster der sich ausbreitenden Seuche gestalten können. Doch er beschränkt sich auf die Ermittlung Major Kufs, der die Opfer zu untersuchen hat. Viele Rätsel präsentieren sich ihm, doch wir wissen zum Glück wesentlich mehr als er. Ein Bonusfaktor ist die Anwesenheit von ESPlern, die Gedanken lesen können – auch die von Sterbenden. Was nicht ganz plausibel ist, ist jedoch ihr Versagen darin, auch die Gedanken eines vom Wamphyr Infizierten aufzufangen und zu orten. Dann hätten sie nämlich Wassili Agurski von etlichen Schandtaten abhalten können.

Was völlig fehlt, ist die psychische Innenwelt von Wassili Agurski. Es wäre ganz interessant gewesen, seine seelische Veränderung mitzubekommen, seine Versklavung durch den Wamphyr in ihm. Stattdessen präsentiert uns der Autor lediglich einen irren Zwerg à la Rumpelstilzchen, der offenbar immensen Spaß daran hat, die Soldaten zu massakrieren, in der Gewissheit, dass er selbst unsterblich ist, solange sein Wamphyr noch lebt.

|Der Sprecher|

Lutz Riedel liefert erneut eine beachtliche Leistung ab. Er ruft, wenn es angebracht ist, dramatische Aktion oder Anspannung darzustellen. Flüstern deutet Geheimniskrämerei an. Doch als er die Sprechweise des autoritären Lord Saitis umzusetzen hat, muss Riedel seine tiefste und kräftigste Stimmlage hervorkramen, um sowohl Majestät als auch Unerbittlichkeit und Grausamkeit auszudrücken. Und dies nicht nur einmal, sondern mehrere Male.

Wenn der Sprecher Tassi darstellt, so schraubt sich seine Stimme in unerwartete Höhen. Das muss aber sein, damit Tassis Angst und Entsetzen glaubhaft wirken. Leider ist Tassi ziemlich eindimensional gezeichnet: Sie ist das klassische unschuldige Opfer, die Maid in Not, doch Harry kommt ihr als rettender Ritter zu Hilfe.

Erstaunlicherweise gibt es auch männliche Figuren, deren Stimmen sich in weibliche Höhen schrauben. Dies trifft auf den flehenden Viktor Luchov zu, aber auch – wer hätte das gedacht? – auf unseren fiesen Major Tschingis Kuf. Denn Kuf will auf gar keinen Fall ein Opfer des Wamphyrs Wassili Agurski werden und erfleht in höchster Not, den Selbstzerstörungsmechanismus zu aktivieren. Sein ESPler Savinkov stammelt ebenfalls voll Angst – offensichtlich steht das Institut vor dem Ende.

Ganz wunderbar stellt der Sprecher den uralten Wamphyr Fetor Ferenczy dar, den wir ja schon in den ersten Bänden „genossen“ haben. Das alte Monster, das rund 500 Jahre alt ist und in Ploesti sein Ende fand, ist immer noch als Geist unterwegs, doch nur ein Totenhorcher, ein Nekroskop wie Keogh, kann ihn hören. Fetor kichert und krächzt, er lacht hämisch und höhnisch, aber wenigstens tut er seine Pflicht und hilft Keogh. Nur dadurch gelingt Keogh der Durchtritt in die Wamphyr-Welt.

|Die Musik|

Geräusche gibt es keine, aber dafür eine gut abgemessene Menge an Musik. Diese ist nicht in den Hintergrund verbannt, sondern dient (außer als Intro und Extro) der Abgrenzung der einzelnen Kapitel wie auch deren Unterabschnitte. Diese Abschnitte sind aufgrund der nichtlinearen Erzählstruktur oftmals mit Rückblenden durchsetzt. Die Musik Andy Materns tritt sehr selten im Hintergrund in Erscheinung, höchstens als Übergang zur Pause.

In meinen Notizen habe ich überall das Auftreten von Pausenmusik eingetragen, und dabei stellt sich ein deutliches Muster heraus. Sobald eine Szene ihren Höhepunkt erreicht hat, wird sie oftmals abgebrochen, damit sie sich in der Vorstellung des Lesers bzw. Hörers fortspinnen lässt. Sofort setzt Musik ein, die diesen Vorgang auf emotionaler Ebene steuert und stützt. Auf einer geistigen Ebene tritt hier allerdings eine kleine Verschnaufpause ein …

Man sollte auch bedenken, dass wir es diesmal mit einer stark gekürzten Fassung zu tun haben. Statt der vorherigen sechs CDs sind es diesmal nur noch vier. Abgebrochene Szenen sind zwar mitunter sehr wirkungsvoll, aber wer weiß, was dabei alles verschwiegen wird. Mir war es jedenfalls genug, um mich bei der Stange zu halten und gespannt auf die Fortsetzung zu warten.

_Unterm Strich_

Während mich die Grundstory in „Necroscope 6: Dämonentor“ stark an Lovecrafts [„Berge des Wahnsinns“ 3652 erinnerte und entsprechend kaltließ, so eröffnete das Dimensionstor nach dem Muster von „Stargate“ ein paar aufregende Möglichkeiten, einen ordentlichen Actionplot zu beginnen. Der Kampf mit dem Krieger aus der Anderwelt, eine Szene in „Dämonentor“, war schon mal ein guter Anfang. Die Action wird in Band 8 „Höllenbrut“ noch einmal ordentlich ausgebaut und führt zu zwei entscheidenden Auseinandersetzungen, die hier ihren Höhepunkt und Abschluss finden. Es bleiben nur sehr wenige lose Enden zurück. Und darüber soll nichts verraten werden.

Alles in allem gibt es neben recht bewegenden Szenen (Tassi, Keogh junior usw.) hier gute und häufige Action, die in zwei spannenden Finali gipfelt. Das bedeutet einen klaren Schnitt mit den ersten fünf Bänden, was auch durch die zeitliche Kluft von acht Jahren ausgedrückt wird. Dass die Sowjetunion immer noch existiert, legt die Vermutung nahe, dass sich die Ereignisse vor dem Jahr 1989 abspielen, in dem das Buch erstmals veröffentlicht wurde. Damals begann der Untergang des Sowjetregimes und die Entstehung der heutigen GUS-Staaten. „Interessante Zeiten“ also, real wie auch fiktiv.

Der Sprecher Lutz Riedel stellt wieder einmal seine Engagiertheit für die Horrorliteratur unter Beweis, ebenso wie die Flexibilität seines Sprechorgans und seiner Darstellungskraft. Am Schluss wendet er sich direkt an den Hörer, um die Fortsetzung „Wechselbalg“ anzukündigen.

Fazit: das erste Necroscope-Hörbuch, das ein Volltreffer ist.

|290 Minuten auf 4 CDs
Aus dem Englischen übersetzt von Michael Plogmann|
http://www.lpl.de
http://www.luebbe-audio.de
http://www.festa-verlag.de
http://www.brianlumley.com
http://www.andymatern.de