Archiv der Kategorie: Film

Der Hobbit: Smaugs Einöde – Chroniken IV: Gewänder und Waffen

Zwischen Waffen & Gewändern: Wunderbarer Wahnsinn

An der Entstehung des Films »Der Hobbit – Smaugs Einöde« sind hinter den Kulissen viele Künstler und Experten für Requisiten, Kostüme und Waffen beteiligt. Leser können im vierten Band der »Hobbit-Chroniken«-Serie erneut den Prozess ihrer Arbeit anhand von über 1000 Set-Fotos, Zeichnungen und Erläuterungstexten verfolgen. Ein farbenfrohes und informatives Juwel für jeden Hobbit-Fan! (erweiterte Verlagsinfo) Das Vorwort schrieb die Schauspielerin Evangeline Lilly, die Einleitung die Kostümbildnerin Ann Maskrey.
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Daniel Falconer – Der Hobbit – Eine unerwartete Reise: Chroniken 1. Kunst und Gestaltung

Kunst & Gestaltung des HOBBIT: Actionbilder & wertvolle Infos

An der Entstehung des Films »Der Hobbit – Eine unerwartete Reise« sind hinter den Kulissen viele Künstler und Experten für Make-up, Kostüme und Special Effects beteiligt. Leser können im ersten Band der »Hobbit-Chroniken«-Serie erneut den Prozess ihrer Arbeit anhand von über 1000 Set-Fotos, Zeichnungen und Erläuterungstexten verfolgen. Ein farbenfrohes und informatives Juwel für jeden Hobbit-Fan! (erweiterte Verlagsinfo) Die Einleitung schrieb Chefbühnenbildner Dan Hennah.

Der Autor

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Orson Scott Card – Abyss – In der Tiefe des Meeres (Romanfassung)

Tiefsee-Thriller mit Bonusmaterial

In der Tiefe der Karibischen See zerschellt unter mysteriösen Umständen ein Atom-U-Boot der US-Marine. Ein Spezialisten-Team der Navy und die Männer und Frauen einer Bohrstation versuchen, den nuklearen Sprengkopf zu sichern und stoßen dabei auf rätselhafte Wesen aus der Tiefe… (abgewandelte Verlagsinfo)

Dieser Roman zum Film ist insofern ungewöhnlich, weil er sich am Endschnitt des Films orientiert, nicht am Originaldrehbuch des Regisseurs James Cameron. Dazwischen liegen Welten. So erfahren wir endlich, was es mit den Aliens aus der Tiefe auf sich hat und welche Vorgeschichte die wichtigsten Figuren dieses Drama haben. Außerdem findet sich jede Zeile des Filmdialogs auch im Buch wieder. Und endlich wird auch klar, warum Buddy Lindsey liebt. Es wird im Drehbuch nämlich nicht erklärt, wie der Autor im Nachwort schreibt.
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Andy Serkis & Gary Russell – Der Herr der Ringe: Gollum – auf die Leinwand gezaubert

Nach der Beendigung der letzten Dreharbeiten und Nachdrehs bekamen die Hauptdarsteller von Peter Jackson ein Erinnerungsstück überreicht: Orlando Bloom (Legolas) erhielt den schönen Galadhrim-Bogen und Elijah Wood als Frodo natürlich den originalen Einen Ring (von über einem Dutzend Kopien in allen Größen). Und was bekam Andy Serkis, der Gollum praktisch zum Leben erweckt hatte, nach fünf Jahren Arbeit? Einen blauen Lycra-Anzug…
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Russell, Gary – Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs: Die Erschaffung eines Filmkunstwerks

Wie die Extended-Fassung des jeweiligen HdR-Films in schöner Regelmäßigkeit zeigt, stellt der gezeigte Streifen das Ergebnis einer Auswahl dar, aus einer Vielzahl von Möglichkeiten. Diese Varianten findet man in diesem Buch. Es ist verblüffend zu sehen, was alles möglich gewesen wäre. Und es ist interessant zu erfahren, warum sich Regisseur Peter Jackson gerade für eine Variante entschied.

Der Autor

Gary Russell hatte während der fünfjährigen Vorarbeiten zum Film uneingeschränkt Zugang zu allem künstlerischen Material in den neuseeländischen Studios. Russell hat als Herausgeber eines Magazins, als Romanautor, Kolumnist und Hörspielproduzent gearbeitet. Er kam laut Verlag relativ spät zu Tolkien und dessen Mythologie. Frühere Publikationen beschäftigen sich mit der britischen Science-Fiction-Kultserie „Doctor Who“ und mit den Simpsons.
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Steve Tribe – Sherlock. Hinter den Kulissen der Erfolgsserie

Inhalt:

– Vorwort von Mark Gatiss (S. 6/7): Drehbuchautor Gatiss führt in diese Chronik der „Sherlock“-TV-Serie ein.

– Das Abenteuer des legendären Detektivs (S. 8-37): Kurzer Rückblick auf den ‚klassischen‘ Sherlock Holmes (und Dr. Watson), wie Arthur Conan Doyle sie im ausgehenden 19. Jahrhundert erfunden und entwickelt hatte. Die typische Dynamik der beiden Figuren wird herausgestellt, ihre Entwicklung vor allem im Film nachgezeichnet, um die Basis zu erläutern, auf der die „Sherlock“-Schöpfer Mark Gatiss, Steven Moffat (Autoren) und Sue Vertue (Produzentin) ihre Neuinterpretation stützen. Steve Tribe – Sherlock. Hinter den Kulissen der Erfolgsserie weiterlesen

Chris Smith – Der Herr der Ringe: Waffen und Kriegskunst

Unter die Spezialdarstellungen über die Geschichte und den dreiteiligen Film „Der Herr der Ringe“ reiht sich dieses schöne Buch ein. Hier kommen nicht nur Rollenspieler und Tolkienfans voll auf ihre Kosten. Auch Einsteiger können von den historischen Darstellungen profitieren, denn sie erklären Ursachen und Hintergründe des Ringkrieges.

Der Autor und die Einleitungen
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Goldsman, Akiva – The Da Vinci Code (Sakrileg). Das offizielle Begleitbuch zum Film

_Augenfutter für |Sakrileg|-Freunde_

Der Museumsdirektor des Louvre wird in der weltberühmten Galerie kaltblütig erschossen. Er stellt sich als Oberhaupt eines uralten Geheimbundes heraus, denn mit seinem letzten Atem hat er eine Geheimbotschaft geschrieben: den Da-Vinci-Code. Zur selben Zeit setzt eine Gesellschaft des Vatikans alles daran, die größte Macht in der Christenheit zu erlangen. Ein Wettlauf gegen die Zeit und eine rasante Schnitzeljagd durch die Symbolkunde des Abendlandes beginnen.

Das „offizielle Begleitbuch zum Film“ liest sich wie ein illustriertes Drehbuch und gewährt einen Blick hinter die Kulissen.

_Der Autor_

Akiva Goldsman wurde in Brooklyn Heights, New York City, geboren, machte seinen Abschluss an der Wesleyan University und absolvierte anschließend den Aufbaustudiengang Kreatives Schreiben an der New York University. Er lebt mit seiner Frau Rebecca und ihrem Hund Fizz in Los Angeles.

Für sein Drehbuch zu „A Beautiful Mind“ wurde Goldsman 2001 mit dem Oscar®, dem Golden Globe und dem Writers Guild Award ausgezeichnet. „A Beautiful Mind“ gewann auch den Oscar in der Kategorie „Bester Film“. Goldsman schrieb die Drehbücher für die Filme „Der Klient“, „Batman Forever“, „Die Jury“, „Zauberhafte Schwestern“, „I, Robot“ und „Das Comeback“. Seine Firma Weed Road Pictures hat Filme wie „Deep Blue Sea“, „Starsky & Hutch“, „Constantine“ und „Mr. Mrs. Smith” produziert. (Verlagsinfos) Goldsman ist im Buch auf vielen Bildern zu sehen, denn er war bei den Dreharbeiten ständig dabei, um noch in letzter Sekunde Änderungen vorzunehmen.

_Inhalte_

Obwohl die Story mittlerweile sattsam bekannt sein dürfte, möchte ich sie dennoch an dieser Stelle wiederholen, denn wer sie nicht kennen sollte, wird sonst von den anschließenden Passagen nur Bahnhof verstehen. –

Robert Langdon, ein Symbolkundler der Harvard University (Tom Hanks), weilt gerade in Paris, um dort an der Amerikanischen Universität einen Vortrag über sein Fachgebiet zu halten. Er freut sich, endlich den Museumsdirektor des Louvre Jacques Saunier kennen zu lernen, der die höchste Autorität in Sachen heidnischer Verehrung der göttlichen Weiblichkeit sein soll. Da reißt ihn ein nächtlicher Anruf aus dem Schlaf.

Die Chef der Staatspolizei, Bezu Fache (Jean Reno), wünscht Langdons Anwesenheit im Louvre. Dort steht Langdon wenig später reichlich erschüttert: Die Leiche des Museumsdirektors Jacques Saunier liegt verrenkt und ermordet unweit der „Mona Lisa“. Er wurde in den Bauch geschossen und hatte noch 15 bis 20 Minuten Zeit, eine Geheimbotschaft mit Schwarzlichtschreiber auf den Boden zu kritzeln, die nur bei UV-Licht sichtbar wird – eine übliche Praxis in Museen.

War diese Botschaft schon rätselhaft, so ist die Leiche auch noch so angeordnet, dass sie aussieht wie da Vincis berühmteste Skizze: die der Proportionen des Menschen in einem Kreis (die Vorlage stammt von Vitruv). Gleich darauf taucht Sophie Neveu, die Kryptografin der Staatspolizei (Audrey Tautou), am Tatort auf und warnt Langdon indirekt, dass der Hauptmann der Staatspolizei, ihn, Langdon, als Hauptverdächtigen betrachte. Klar, dass unser Mann aus Boston reichlich von den Socken ist: Sophie scheint nicht viel von Gehorsam gegenüber ihrem Chef zu halten. Außerdem zeigt sie ihm noch, dass man ihn verwanzt hat. Und verrät ihm, dass der Ermordete ihr Großvater war.

Zusammen knobeln die beiden heraus, dass der Museumsdirektor der Großmeister einer Bruderschaft war, der Prieuré de Sion, die 1099 gegründet wurde. Die Bruderschaft kämpft gegen die Verdammung und Diffamierung der Maria Magdalena, Jesu Ehefrau (!), durch die römisch-katholische Kirche, die zu den Hexenjagden führte. Auch das Renaissance-Genie Leonardo da Vinci, der Maler Sandro Botticelli, der Romancier Victor Hugo und der Künstler Jean Cocteau waren demnach Großmeister der Bruderschaft.

Doch der Erzfeind der Bruderschaft, ein Bischof des mächtigen katholischen Ordens Opus Dei (Alfredo Molina), schläft auch nicht. Er holt in derselben Nacht zum entscheidenden Schlag aus. Und deshalb musste der Museumsdirektor und drei seiner Hauptleute in der Bruderschaft sterben. Der Mörder ist ein Albino, der sich als Mönch kleidet und mit einem Bußgürtel geißelt (Paul Bettany). Aber vielleicht gibt es auf beiden Seiten noch weitere Hintermänner. Saunier hat jedenfalls seiner Enkelin und Alleinerbin eine Reihe von verschlüsselten Hinweisen hinterlassen – schließlich hatte er ihre Ausbildung zur Codeknackerin in die Wege geleitet.

Wer aus dieser Schnitzeljagd lebend hervorgeht und wie die Lösung des Rätsel lautet, erfährt man (natürlich) erst ganz am Schluss. Wie es sich gehört. HINWEIS: Zahlreiche Elemente der Handlung wurden geändert, weggelassen, hinzugefügt, und der Schluss ziemlich geändert.

_Das Begleitbuch_

Das Buch ist eine interessante Kombination aus Filmdokumentation, Drehbuch und der illustrierten Ausgabe von „Sakrileg“. Doch der Reihe nach. Drei Vorworte eröffnen das Buch: 1) von Dan Brown, dem Autor und Ausführenden Produzenten des Films, 2) von Ron Howard, dem Regisseur und c) Brian Grazer, dem Produzenten. Sie bekunden selbstverständlich ihre Freude über ihr Mitwirken an dem Film „The Da Vinci Code“, der niemals „Sakrileg“ genannt wird – auch nicht auf dem Titel – und erklären, wie sie ihre Rolle an diesem Projekt sehen.

Danach erklärt der Drehbuchautor Akiva Goldsman, dessen Textarbeit wir in Händen halten, wie er an diese Aufgabe herangegangen ist und welche Kompromisse er für die filmische Umsetzung eingehen musste, um die Geschichte zum Fliegen zu bringen. Er fügt gleich die Warnung hinzu, dass die abgedruckte Fassung |nicht| die des endgültigen Films sei – wie beruhigend.

Eine Doppelseite stellt die wichtigsten Figuren und ihre jeweiligen Darsteller vor, teils mit Foto, teils mit zusätzlicher Zeichnung: Langdon (Hanks), Neveu (Tautou), Cpt. Bezu Fache (Jean Reno), Lt. Jerome Collet (Etienne Chicot), Remy Legaludec (Jean-Yves Berteloot), Saunière (Jean-Pierre Marielle), Sir Leigh Teabing (Ian McKellen), Bishof Manuel Aringarosa (Alfred Molina) und der Mönch Silas (Bettany).

Am Schluss folgen ein Nachwort von Produzent John Calley, der die Rechte an dem Buch gekauft hat, sowie diverse Danksagungen. Somit bleiben 186 Seiten für das illustrierte Drehbuch übrig. Diese Seiten haben es in sich.

|Das Drehbuch|

Dass ein illustriertes Drehbuch aus Text- und Bildelementen besteht, erklärt sich von selbst. Doch beides unterscheidet sich von den üblichen Dokumentationen. Der Text ist in Rollen und Dialog sowie Regieanweisungen aufgeteilt. Wer also nicht weiß, was ein „Achsensprung“ ist, dem kann nicht geholfen werden – ein Glossar gibt es dafür nicht. Aber immerhin erfahren wir, was es mit FETT gedruckten Dialog auf sich hat: Diese Zeilen werden im Film in Französisch gesprochen, mit deutschen Untertiteln, versteht sich.

Die nächste Stufe zum Bild bilden die zahlreichen Ausschnitte aus dem Storyboard. Sie stammen meist von Robert Ballantyne. Auch hier finden sich Dialoge, Regieanweisungen und Schauplatzhinweise, aber auch so comichaft anmutende Elemente wie Richtungspfeile und Speedlines. Außerdem jede Menge Pfeile, die die Kamerafahrt andeuten sollen. Jedes Storyboard ist kommentiert. Die optischen Unterschiede zwischen Storyboard und fertigem Filmbild sind oftmals verblüffend stark.

Die Bilder zeigen zumeist Filmszenen, wie zu erwarten wäre. Sie zeigen die oben erwähnten Hauptfiguren, aber auch wichtige Szenen wie etwa die Ermordung des Louvredirektors. Die Szenen betreffen auch Rückblenden und einige interessante Überblendeffekte des Films, so etwa jene, in denen Langdon & Co. der Beerdigungsprozession von Sir Isaac Newton im 17. Jahrhundert beiwohnen. Andere Fotos zeigen Leute (wie Dan Brown), die nicht im Film auftauchen.

Viele Bildkomplexe haben aber auch – Vorsicht, Wortspiel! – auch Illustrationscharakter, indem sie einen Aspekt des Buchinhaltes oder des Films näher beleuchten. Auf Seite 31 ist beispielsweise ein Exkurs zu finden, der sich mit der „Macht der Symbole“ befasst, so wie ihn Prof. Langdon im Film halten könnte. Die Doppelseite 40/41 zeigt die Aufnahmen im echten Louvre, und zwar in einem Gebäudezustand, den man als normaler Besucher niemals zu sehen bekommt: völlig ohne Besucher, mit freiem Blick auf die „Mona Lisa“.

Die Große Galerie, in der dieses Bild ausgestellt wird, wurde in 120 Metern Länge nachgebaut, damit die Ausleuchtung optimal ist, ebenso Teile von Rosslyn Chapel. Als Double für die Westminster Abbey – hier liegt das Grab von Newton – diente die Kathedrale der englischen Stadt Lincoln. Das Grab Newtons, ein bombastisches Gebilde so hoch wie ein einstöckiges Haus mit zahlreichen Symbolen, wurde ebenfalls nachgebildet, meist mit Schaumstoff. Die Kirche Saint Sulpice wurde digital im Computer nachgebaut und ihre Bilder bei der Montage über einen Greenscreen gelegt. Vor diesem Greenscreen agierten Schauspieler wie Paul Bettany, der den Silas spielt.

Andere Exkurse zeigen die Dreharbeiten und Vorgänge hinter den Kameras. Dazu gehören nicht nur Fotos, sondern auch Erklärungen zu den verschiedenen Drehbüchern. Innerhalb von sechs Monaten erarbeitete Goldsman nicht weniger als fünfundzwanzig Revisionen! Jede Drehbuchfassung lag nicht nur in neuer Farbe (S.143), sondern zudem in vier Sprachen vor, und zwar dergestalt, dass die fremdsprachigen Dialogzeilen auf transparentem Butterbrotpapier über die Seite des englischen Originals gelegt wurden (S.71). Wie es der Script Supervisor schaffte, diesen Wirrwarr noch durch die einzelnen Anmerkungen und Pfeile von eigener Hand zu erhöhen (S. 115) und anschließend wieder für den Cutter zu entschlüsseln, grenzt an ein Wunder. Hinzu kommen noch Ron Howards Drehbuchnotizen (S. 159). Die Evolution der Dialoge ist auf Seite 180 zu besichtigen – bis zur letzten Minute vor Drehbeginn.

_Mein Eindruck vom Begleitbuch_

Meine Meinung beschränke ich nur auf das Begleitbuch und lasse den Thriller an dieser Stelle außen vor. Insgesamt kann man also eine ganze Menge über das moderne Filmemachen lernen. Auch wenn ich den Film (noch) nicht gesehen habe, so vermitteln die Szenenfotos einen Eindruck von den Szenen. Mir fällt dabei auf, dass kaum jemand auf den Fotos lächelt oder gar lacht. Der Einzige, der dies tut, ist ausgerechnet der Bösewicht: Sir Leigh Teabing, charmant gespielt von Ian McKellen. Tom Hanks und Audrey Tautou scheinen hingegen herzlich wenig Spaß zu haben, so dass ich mir vom Film recht wenig Unterhaltung versprechen würde, wollte ich ihn anschauen – nicht gerade die beste Werbung. Wieder einmal hat der Schurke die besten Szenen …

275 Fotos machen zwar noch kein Buch. Aber es gibt auch nicht so viel Text, dass man von öden Textwüsten sprechen könnte. Das Ergebnis ist eine interessante Mischung. Dafür sorgen alleine schon die zahlreich eingestreuten Exkurse und die interessanten Storyboards. Sie vermitteln noch mehr als die Szenenfotos, wie die Handlung im Film abläuft und wie die Kamera diese Darstellung einfängt. Durch diese gezeichneten Abläufe kann man in der Regel viel Geld für Proben sparen, und und zudem werden die richtigen Schauspieler nicht durch irgendwelche Schüsse oder gar Verfolgungsjagden in Gefahr gebracht.

Natürlich funktioniert das Buch nicht wie ein Comic: Text plus Bild ist zwar vorhanden, doch die ständigen Exkurse funken laufend dazwischen, so dass sich bei mir mit Mühe ein Gefühl der Kontinuität einstellen wollte. Wenn man sich hingegen nur auf den Text konzentrieren könnte, würde sich sicherlich ein inhaltlicher Zusammenhang ergeben.

In der folgenden Form ist das Buch jedoch eine unruhige Mischung aus Lexikon, Making-of, Drehbuch und Storyboard – etwas völlig Neues also, an das sich der Leser und Betrachter nur mit Mühe gewöhnen dürfte. Mit dem Fortschreiten der Produktionsbedingungen für solche Bücher dürfte jedoch ihre Zahl auch größer werden. Ohnehin ist ein solches Buch nur durch die extrem hohe Aufmerksamkeit für einen Megabestseller plus Verfilmung gerechtfertigt. Das dürfte die Zahl solcher Bücher wiederum begrenzen.

_Unterm Strich_

Das Buch ist vor allem für die Fans von Roman und Film interessant – typisch für diese „Begleitbücher“ aus der Rubrik „Fanartikel“. Wer den Roman oder den Film nicht kennt, dürfte nur wenig mit der Story anfangen können. Zu begrenzt ist der Informationsgehalt des gelieferten Textes. Und die Figuren erwachen erst recht nicht zum Leben. Auch sollte man Roman oder Film bereits kennen. Und dann bildet das Begleitbuch bei entsprechendem Interesse eine sinnvolle Ergänzung. Lässt das Interesse nach, verstaubt das Buch schon bald in einer vergessenen Ecke. C’est la vie.

|Originaltitel: The Da Vinci Code. Illustrated Screenplay. Behind the scenes of the major motion picture, 2006
208 Seiten
Aus dem US-Englischen von Axel Merz|

Lawrence Grobel – Al Pacino – Im Gespräch mit Lawrence Grobel

Im Interview: Alfredo Pacino oder Michael Corleone?

„Ich war wirklich ein Straßenschauspieler, ein Zigeuner, obdachlos und ohne einen Pfennig. Ich wuchs in den Sechzigern auf. Ich lebte in Bruchbuden und Drecklöchern, in Pensionen und heruntergekommenen Hotels. Fließendes Wasser und ein Bad waren für mich das Paradies.“ Redet so ein OSCAR-Preisträger? Würde Michael Corleone so etwas sagen? Vielleicht nicht, aber Alfredo Pacino, geboren 1940, schon. In diesem Band erhalten wir endlich die (beinahe) ungeschminkte Wahrheit von einem der wichtigsten und angesehensten Schauspieler unserer Zeit.

Dies ist weder eine Biografie, noch sind es Memoiren. Seit 1979, seit „Der Pate 1“, steht Pacino dem Journalisten Lawrence Grobel Rede und Antwort. In den Interviews von 1979 bis 2005 offenbart der medienscheue Medienstar eine einzigartige Sicht auf seinen Beruf, sein Leben und den ganzen Berufsstand, das Film-Business.
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Sean Astin / Joe Layden – There and back again. Ein Schauspieler erzählt (Autobiografie)

Der Darsteller des Samweis Gamdschie in Peter Jacksons modernem Filmklassiker „Der Herr der Ringe“ erzählt von seinen Erlebnissen und Gedanken vor, während und nach den Dreharbeiten, für die er rund zwei Jahre in Neuseeland verbrachte.

Der Autor

Sean Astin, geboren Anfang der 70er Jahre, stand schon mit acht Jahren vor der Kamera eines TV-Studios in Hollywood und spielte eine Rolle neben seiner Mutter. Auch sein Vater John Astin ist ein (in den USA) bekannter Schauspieler. Aufgrund dieses Hintergrunds gewöhnte sich Sean schon früh und ganz selbstverständlich an den Besuch von zahlreichen Filmgrößen in seinem Elternhaus. Daher war es für ihn keine Frage, dass er bald ebenfalls im Geschäft sein würde und fing alsbald an, zu fotografieren oder einen Amateurfilm zu drehen. Los Angeles und Hollywood boten das richtige Klima dafür.
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Tara DiLullo – 300 – The Art of the Film

Schöner Fotoband in stabiler Ausstattung

Dieser von Mike Richardson, Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern herausgegebene Bildband dokumentiert illustrierend die Entstehungsgeschichte bestimmter Filmszenen von der Strichszene des Storyboards bis zum fertigen, mit dem Computer bearbeiteten Bild. Das Buch stellt mit seinen spezifischen Mitteln ein Making-of zu Zack Snyders Film [„300“]http://www.powermetal.de/video/review-1048.html dar, der am 5. April in unseren Kinos angelaufen ist.

Inhalte

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Ian Brodie – Der Herr der Ringe – Reiseführer zu den Schauplätzen

Informative, bunt bebilderte Führung durch Mittelerde

Ein Reisebegleiter der besonderen Art ist der »Reiseführer zu den Schauplätzen« von »Der Herr der Ringe« für alle, die Mittelerde bereisen möchten. Die Karten mit Wegbeschreibungen zu den Drehorten sowie viele weitere Informationen zu Neuseeland mit Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurant-Tipps machen die Reise unvergesslich. (Verlagsinfo)

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Grimm – Aunt Marie’s Book of Lore. Ein Wesen-Index

Informativ, authentisch, blutig: die Wesen-Enzyklopädie

Dieses „echte“ Buch der Monster, Waffen und Zaubertränke aus der TV-Serie GRIMM bietet Beschreibungen und Bildmaterial unterschiedlichster Art. Hier hat Tante Marie Burkhart angeblich aufgezeichnet, welche „Wesen“ sie und jeder Grimm nach ihr besiegen muss. Bekanntlich kann ein Grimm – ein Profiler des Übernatürlichen – „Wesen“ in ihrem eigentlichen Aussehen erkennen.

Aber er hat auch ungewöhnliche Freunde, die ihm dabei zur Seite stehen, darunter einen geläuterten „großen bösen Wolf“ und dessen hübsche Freundin, einen Fuchsteufel. Zusammen nehmen sie es mit den Machenschaften verführerischer „Hexenbiester“ auf, von den Abgesandten der europäischen Königsfamilien ganz zu schweigen. Denn Nick hat etwas Wertvolles, hinter dem alle Königsfamilien her sind: einen von sieben Schlüsseln, die den Weg zu einem unermesslichen Schatz weisen… (siehe http://www.amazon.co.uk/Grimm-2-75-Inch-Key-Replica/dp/1616593989/ref=pd_sim_same_b_5?ie=UTF8&refRID=0TV5NNRTEMYT4CJ9P3PG).

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John Bellairs – Das Haus der geheimnisvollen Uhren

Waisenkind Lewis wird von seinem Onkel Jonathan aufgenommen, der sich als Magier entpuppt, in dessen Haus eine Zauberuhr versteckt ist, die den Weltuntergang einzuläuten droht. Als Lewis versehentlich eine Hexe weckt, wird diese Drohung akut … – Dieser moderne Klassiker der Jugendliteratur verbreitet Mystery-Spannung, ohne in Kinder-Kitsch-Klischees zu versinken, und bereitet auch erwachsenen Lesern Freude; lange vom Buchmarkt verschwunden, sorgt die Verfilmung für eine Neuausgabe: erfreulich! John Bellairs – Das Haus der geheimnisvollen Uhren weiterlesen

Paul Duncan/Jürgen Müller (Hgg.) – Horror Cinema. Die besten Gruselfilme aller Zeiten

In zehn Kapiteln, die sich an prominenten Sujets orientieren, werden das Genre Horrorfilm und in einem zweiten Teil 50 historisch relevante Horrorfilme vorgestellt. Während das Bildmaterial auch in seiner Wiedergabequalität über die gesamte Distanz überzeugen kann, bleiben zumindest die Autoren des ersten Teils an der Oberfläche, referieren oft kaum mehr als Filmtitel und verbreiten Allgemeinplätze. Die deutsche Fassung fasst frühere Verlagstitel zwischen zwei Deckeln neu zusammen. Inhaltliche Fehler der Erstausgabe wurden korrigiert, ältere Texte aktualisiert, und der sensationell günstige Kaufpreis versöhnt zusätzlich mit den genannten Mängeln.
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Lillian Ross – Film. Eine Geschichte aus Hollywood

ross-film-cover-klein1950 will Filmregisseur John Huston den Bürgerkriegsroman „Die rote Tapferkeitsmedaille“ inszenieren. Kino-Mogul Louis B. Mayer hasst das kritische Buch und will das Projekt torpedieren, ohne Huston zu verärgern. Der realisiert den Film, der in der Produktionsmühle so lange geschliffen wird, bis ein zum Misserfolg verdammter Allerweltstreifen daraus geworden ist … – Die Journalistin Lillian Ross beobachtete Huston und sein Team. Sie beschreibt ebenso sachlich wie spannend und sehr offenherzig Planung, Umsetzung und Vermarktung und vermittelt einen Eindruck vom Alltag der Filmindustrie Hollywood in der Endphase der „Goldenen Ära“. Lillian Ross – Film. Eine Geschichte aus Hollywood weiterlesen

Phillip Drummond – 12 Uhr mittags. Mythos und Geschichte eines Filmklassikers

Zivilcourage auf dem Prüfstand

Eine (scheinbar) einfache Geschichte: Marshall Will Kane hat gerade geheiratet und will mit seiner jungen Frau Amy das kleine Städtchen Hadleyville verlassen, als ihn die Nachricht erreicht, dass der Räuber und Mörder Frank Miller, den er vor fünf Jahren hinter Gitter brachte, begnadigt wurde und nach Hadleyville zurückkehren will, um sich zu rächen. Sein Pflichtbewusstsein zwingt Kane, auf seinem Posten auszuharren und sich Miller und seiner Bande zu stellen. Hilfe kann er nicht erwarten; die Bürger der Stadt, in der Kane so lange für Ordnung gesorgt hat, weisen seine inständigen Bitten eingeschüchtert, gleichgültig oder sogar feindselig zurück; selbst seine Frau stellt sich gegen ihn. Ganz allein muss er sich seinen Feinden stellen – und bleibt wider Erwarten siegreich. Nun wollen die Bürger ihren neuen/alten Helden feiern, doch Kane wirft ihnen verbittert den Marshall-Stern vor die Füße und verlässt Hadleyville endgültig. Phillip Drummond – 12 Uhr mittags. Mythos und Geschichte eines Filmklassikers weiterlesen

Paul Duncan/Jürgen Müller (Hgg.) – Film Noir. 100 All-Time Favorites

Duncan Mueller Film Noir Cover kleinInhalt:

– Notizen zum Film Noir (S. 6-19): Auf wenigen Seiten formulierte Paul Schrader, selbst ein renommierter Filmregisseur und – u. a. als Drehbuchautor für Martin Scorseses „Taxi Driver“ (1976; in diesem Buch ab S. 518 gewürdigt) – mit dem Genre wohlvertraut, bereits 1972 eine der besten und deshalb zurecht immer wieder zitierten Definitionen des „Film Noir“. Schon in der ersten Zeile nennt er die drei zentralen Konstanten: Zynismus, Pessimismus, Düsternis.

Französische Kritiker waren es, die 1946 ein ‚neues‘ US-amerikanisches Kino erkannt zu haben glaubten, das mit der „Crime-doesn’t-Pay“-plus-Happy-End-Mentalität brach. Nach der „Großen Depression“ hatte der Zweite Weltkrieg die vertraute Wertewelt nachdrücklich erschüttert. An den umkämpften Fronten hatte sich Furchtbares ereignet; die Erinnerungen brachten die Überlebenden unbewältigt zurück. ‚Daheim‘ waren die gesellschaftlichen Strukturen ins Rutschen geraten. In Abwesenheit der kämpfenden Männer hatten die Frauen in den entstandenen Lücken beruflich Fuß gefasst sowie privat – auch sexuell – an Selbstbewusstsein gewonnen. Würden sie diese Positionen räumen und an den heimischen Herd zurückkehren? Selbst (und gerade) diejenigen, die es erwarteten, stellten sich besorgt diese logische Frage: Warum sollten sie? Paul Duncan/Jürgen Müller (Hgg.) – Film Noir. 100 All-Time Favorites weiterlesen

Cristina Stanca-Mustea – Carl Laemmle. Der Mann, der Hollywood erfand

Inhalt:

Laupheim war (und ist) eine kleine Stadt in Württemberg. Hier nahm im Jahre 1867 eine jener Geschichten, die offenbar nur das Leben schreiben kann, ihren Anfang. Dabei schien Carl Laemmle, der in die jüdische Gemeinde seiner Heimatstadt geboren wurde, eine sichere und solide aber langweilige Laufbahn in der Textilbranche bevorzustehen. Doch nach dem Tod der Mutter siegte die Abenteuerlust. Wie schon der ältere Bruder wanderte Carl 1884 in die USA aus.

Dort versuchte er sich in vielen Berufen und hielt sich viele Jahre eher schlecht als recht über Wasser, bis er – schon beinahe vierzigjährig – sein eigentliches Metier fand: Carl Laemmle wurde auf das junge Medium Kino aufmerksam, das 1906 diesen Namen freilich noch nicht trug und sich vielmehr als Jahrmarktsattraktion darstellte. Laemmle erkannte das bisher vernachlässigte Potenzial und sorgte dafür, dass ‚seine‘ Filme in besucherfreundlich hellen und sauberen Räumen gezeigt wurden. Cristina Stanca-Mustea – Carl Laemmle. Der Mann, der Hollywood erfand weiterlesen

Stephen Rebello – Hitchcock und die Geschichte von Psycho

Filmhistoriker Rebello rekonstruiert die Geschichte des Horror-Thriller „Psycho“. Er interpretiert nicht zum x-ten Mal dessen Subtext-Ebenen, sondern konzentriert sich auf die Fakten, d. h. erläutert, woher Alfred Hitchcock die Idee für diesen zu seiner Zeit bahnbrechenden Film nahm, beschreibt die Dreharbeiten und zeichnet nach, was nach bzw. durch „Psycho“ in der Filmwelt geschah. Faktenreich und interessant geschrieben (aber leider nicht bebildert), ist dies ein mustergültiges Film-Buch nicht nur für Spezialisten. Stephen Rebello – Hitchcock und die Geschichte von Psycho weiterlesen