Archiv der Kategorie: Hörspiele / Hörbücher

Döring, Oliver – Don Harris, Psycho-Cop – Das Glastonbury-Rätsel (Folge 6) (Hörspiel)

_|Don Harris – Psycho Cop|:_

Folge 1: [„Das dritte Auge“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3907
Folge 2: [„Der Club der Höllensöhne“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3922
Folge 3: [„Das schwarze Amulett“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6690
Folge 4: „Das Erbe der Wächter“
Folge 5: [„Das Killer-Kommando“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6701
Folge 6: [„Das Glastonbury-Rätsel“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6709
Folge 7: [„Drei Gräber in Sibirien“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6711
Folge 8: „Triaden-Terror“ (erscheint am 10.12.2010)

_Story:_

Bei der ESI geht ein verzweifelter Hilferuf aus Ägypten ein, dessen Spur direkt nach Glastonbury führt. Ein unbekannter Bewohner des britischen Städtchens hat die Entschlüsselung eines offenbar sehr wertvollen antiken Dokuments angeordnet, seine drei Informanten vor Ort jedoch an eine geheime Organisation verloren, die das Trio kurzerhand ermordet hat. Aber auch die Kontaktperson der ESI findet noch während der Übermittlung weitere Informationen einen raschen Tod und stellt den Geheimdienst vor ein großes Rätsel.

Harris und Elektra nehmen sich der Sache an und begeben sich auf die Suche nach jenem rätselhaften Schriftstück – und staunen nicht schlecht, als sie in Erfahrung bringen, dass es sich hierbei um eine Abschrift handelt, die mehr über die tatsächliche Identität Jesu Christi preisgibt. Ein Missbrauch wäre für die ESI der Supergau, doch allem Anschein nach sind es dieses Mal nicht die Höllensöhne, die den beiden Agenten das Leben schwer maachen. Eine Organisation namens „Schwert des Zion“ jagt nach dem Dokument und agiert hierbei noch skrupelloser als Harris‘ bisheriger Erzfeind …

_Sprecher:_

Erzähler – Douglas Welbat
Don Harris – Dietmar Wunder
Elektra – Claudia Urbschat-Mingues
Jack O’Donnell – Bernd Rumpf
Terry Sheridan – Gerrit Schmidt-Foss
Ahmet Corelli – Philipp MoogAnwer Corelli – Reiner Schöne
Ethan Sloane – Jörg Döring
Hassan Hurst – Bodo Wolf
Alan Bradley – Thomas Vogt
Chaim – Roland Hemmo
Chef – Jürgen Kluckert
Geist – Raimund Krone
Hotelier – Ingolf Gorges

Buch und Regie: Oliver Döring
Produktion: Alex Stelkens
Realisation: Pe Simon
Illustration: Vladimir Bondar
Grafik: Friedemann Weise
Product Management: dp

_Persönlicher Eindruck:_

Auf den jüngsten kreativen Stillstand in der Mystery-Action-Reihe um den Psycho-Cop folgt in „Das Glastonbury-Rätsel“ wieder eine enorme Tempoverschärfung, die nicht nur eine enorme Wendung in den Plot bringt, sondern ein völlig neues Kapitel in der inzwischen in einer kleinen Sackgasse gelandeten Handlung. Eine neue Organisation mischt sich in die Story und stellt die bisherigen Stränge gewaltig auf den Kopf – und bevor man sich schließlich versieht, hat „Don Harris“ wieder jenes Niveau erreicht, welches in der vorherigen Folge aufgrund der sehr deutlichen Action-Tendenzen ein wenig abhandengekommen war.

Dabei spart auch „Das Glastonbury-Rätsel“ nicht mit Action und teils sehr rasanten Wendungen. Die Geschichte startet quasi im Nichts, mündet dann jedoch relativ früh in einer sehr erfrischenden Inszenierung mit einigen neuen Charakteren und eröffnet letztlich einen Fall, der durchaus wieder das Potenzial hat, gleich mehrere Kapitel abzudecken, gleichermaßen aber auch einige Flashbacks zum bisher Geschehenen zu erlauben. Insofern nimmt die sechste Episode sicherlich eine vorzeitige Schlüsselrolle innerhalb der Serie ein, da sie gewissermaßen einen Neustart ermöglicht, der jedoch in weiten Zügen auf der Basis dessen beruht, was sich in den bis dato veröffentlichten Hörspielen ereignet hat.

Die Story ist unterdessen ein echter Schmaus, mal wieder mit einer hohen Erzählgeschwindigkeit staffiert, aber auch wieder von einer angenehmen inhaltlichen Tiefe, deren religiöser Background eine neue Facette im übergreifenden Plot öffnet. Zwar trifft man hier oftmals auf relativ bekannte Quertendenzen, doch im Hinblick auf den historischen Ursprung der Serie geht dies völlig in Ordnung. Denn im Prinzip war es ja Harris, der mit mancherlei Idee zuerst dort war – und dementsprechend erfrischend ist auch der Transfer von Themen und Theorien, die sich um die Handlung in „Das Glastonbury-Rätsel“ ranken.

Schade ist lediglich, dass man das Ganze nicht ähnlich effektreich über die Ziellinie bringt. Die plötzliche Auflösung der Ereignisse folgt relativ abrupt und verschenkt ein bisschen von dem, was sich die Story bis hierhin in eleganten Schritten erarbeitet hat. Doch immerhin zählt hier die klare Steigerung gegenüber dem Vorgänger, sowohl in der Inszenierung als auch im Bereich des Plots, der sich wieder vielschichtiger gestaltet.
Die übrigen Faktoren sind schließlich gewohntermaßen stark: Bombastische Effekte sind ein gängiger Standard, fantastisch aufgelegte Sprecher – Harris-Mime Dietmar Wunder tritt so überzeugend wie nie zuvor auf – die erwartete Ergänzung. Und da dieses Mal auch die Story wieder durchweg überzeugt, mag man den minimalen Durchhänger aus „Das Killer-Kommando“ auch ganz flott wieder vergessen. Gott bzw. in diesem Fall Oliver Döring sei Dank!

|Audio-CD mit 59 Minuten Spieldauer
Empfohlen ab 12 Jahren
ISBN-13: 978-3-8291-2258-0|
[www.universal-music.de]http://www.universal-music.de
[www.folgenreich.de/donharris]http://www.folgenreich.de/donharris

Döring, Oliver / Dark, Jason – Don Harris, Psycho-Cop – Das schwarze Amulett (Folge 3) (Hörspiel)

_|Don Harris – Psycho Cop|:_

Folge 1: [„Das dritte Auge“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3907
Folge 2: [„Der Club der Höllensöhne“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3922
Folge 3: [„Das schwarze Amulett“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6690
Folge 4: „Das Erbe der Wächter“
Folge 5: [„Das Killer-Kommando“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6701
Folge 6: [„Das Glastonbury-Rätsel“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6709
Folge 7: [„Drei Gräber in Sibirien“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6711
Folge 8: „Triaden-Terror“ (erscheint am 10.12.2010)

_Story_

Immer noch ist Don Harris mit sich und seiner Vergangenheit nicht im Reinen und kann sich auch keinen Reim darauf machen, wer und was genau hinter seiner Person steckt. Als er in einer Vision einen Aufruf Elektras empfängt, verschlägt es den ESI-Agenten nach Barcelona. Doch Harris ist gewarnt, da die Ermittlungsergebnisse des Geheimdienstes viele brisante Fakten beinhalten, die er vor seiner Abreise komplett zerstört.

In Barcelona angekommen, wartet bereits ein Empfangskomitee, das Prinz Ali Ben Racman für den Agenten zusammengestellt hat – und welches Harris offenkundig an die Wäsche will. Unter der Leitung Azucenas setzt die Truppe den Reisenden gehörig unter Druck und lässt auch Elektra keine Ruhe. Erst als die beiden aufeinandertreffen und Elektra die Lücken der Vergangenheit schließen kann, scheint Harris endlich aus seinem persönlichen Dilemma entrinnen zu können. Doch mit der neuen Verantwortung und der völlig veränderten Situation beginnt für den ESI-Cop erst recht ein neues Leben – ein Leben, dessen enorme Tragweite er bis dato noch nicht einmal erahnen konnte …

_Sprecher:_

Erzähler – Douglas Welbat
Don Harris – Dietmar Wunder
Elektra – Claudia Urbschat-Mingues
Mac ‚Silver‘ Sterling – Frank Glaubrecht
Azucena – Katrin Fröhlich
Alain Berger – Oliver Feld
Jack O’Donnell – Bernd Rumpf
Fahrer – Martin Kessler
Suleika – Berenice Weichert
Pablo – Björn Schalla
Rosita – Elisabeth Günther
Ali Ben Rachman – Jörg Hengstler
Jakeem – Dennis Schmidt-Foss
Anfüher – Lutz Mackensy
Ziegler – Kaspar Eichel

Buch und Regie: Oliver Döring
Produktions: Alex Stelkens
Realisation: Pe Simon
Illustration: Vladimir Bondar
Grafik: Friedemann Weise
Product Management: dp

_Persönlicher Eindruck:_

In der dritten Episode der „Don Harris“-Hörspielserie sorgen die Macher des actionreichen Mystery-Plots langsam aber sicher für Klarheit. Die ziemlich breit ausgelegte Einleitung ist abgeschlossen, die nennenswerten Akteure längst Teil der Geschichte und Letztgenannte insoweit durchsichtig, als dass die eigentliche Erzählung mit all ihren Nebensträngen für einige Fortschritte endgültig bereit ist. Allerdings muss man in diesem Zusammenhang auch bedenken, dass die ersten beiden Episoden die Zusammenfassung des Debütromans waren und somit als gekoppelter Einstieg betrachtet werden mussten. Daher folgt eine Forcierung des Erzähltempos wohl auch erst jetzt.

Döring lässt sich dementsprechend auch nicht lange bitten und schickt seinen Helden auf Reisen und ein vorerst letztes Mal in die finsteren Verliese seiner persönlichen Vergangenheit. Harris erfährt einige enorm wichtige Details über seine Eltern und deren Beziehung zu Elektra. Doch je mehr der Protagonist in Erfahrung bringt, desto gefährlicher werden die Begleitumstände seiner Reise. Neue Feinde, neue Geheimnisse und dazu jenes Amulett, welches den Kern der Handlung darstellt, und um das herum die Story schleppend aber mit gesteigerter Intensität aufgebaut wird – es tut sich etwas im „Don Harris“-Audiokosmos!

Parallel hierzu finden sich auch die Sprecher immer besser in ihren Rollen zurecht. Harris selber agiert schon als bestens vertrauter Hauptakteur, ebenso Elektra, deren steter Wechsel zwischen emotionaler Berichterstattung und nüchterner Interaktion von Claudia Urbschat-Mingues prima interpretiert wird. Und auch ‚Geisterjäger‘ Frank Glaubrecht, an dessen zweite Rolle man sich hier erst einmal gewöhnen muss, leistet in seinen kurzen Auftritten mal wieder Applaudierenswertes und steht seinem Kollegen Douglas Welbat in Situationen, in denen er ein wenig übermotiviert wird, immer als Ausgleich zur Seite. Man hat schließlich den Eindruck, dass die Mannschaft final integriert ist und ihr der Plot in Fleisch und Blut übergegangen ist, so dass auch hier die letzten kritischen Bemerkungen ausbleiben dürfen.

Inhaltlich entwickelt das Ganze derweil einen „Sinclair“ vergleichbaren Charme, wenngleich Dörings legendäre Parallel-Inszenierung noch ein Stück weit bombastischer aufgebaut ist, gerade was die klangliche Untermalung mit Sounds und Effekten anbetrifft. Zwar hat auch „Das schwarze Amulett“ diesbezüglich einige nette Sequenzen, allerdings wird die Story selten mit Nebengeschichten aufgebläht oder in einem Maß vollgepumpt, das von der Erzählung ablenken würde. Recht so! Dass der Plot unterdessen gerade im Sinne der modernen Fantasy-Unterhaltung einige hölzerne Fragmente aufweist, macht die Sache schließlich noch ein ganzes Stück sympathischer. Man darf eben auch nie vergessen, dass der Ursprung von „Don Harris“ bereits drei Dekaden zurückliegt, und diese Basis einzufangen, die Story aber dennoch passend in die Jetztzeit zu bringen, ist eine Kunst, die Döring im dritten Teil seiner Serie besser denn je hinbekommen hat. Und sie erfährt in „Das schwarze Amulett“ nun auch endlich die entsprechende Wertschätzung. Von nun an ist „Don Harris“ nämlich ebenfalls eine Hausnummer im Folgenreich-Katalog!

|Audio-CD mit 60 Minuten Spieldauer
Empfohlen ab 12 Jahren
ISBN-13: 978-3-8291-2255-9|
[www.universal-music.de]http://www.universal-music.de
[www.folgenreich.de/donharris]http://www.folgenreich.de/donharris

Perry Rhodan – Konzil der Sieben (Silber Edition 74, Teil 3)

_|Konzil der Sieben (Silber Edition 74)|:_

[Teil 1: 216 MB, 3:52 h]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6560
[Teil 2: 205 MB, 3:40 h]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6614
_Teil 3: 240 MB, 4:18 h_
Teil 4: – erscheint am 9. November 2010 –

_Die Handlung:_

Es beginnt Anfang des Jahres 3459. Perry Rhodans Gehirn ist in seinen Körper zurückgekehrt, und die Galaxis wartet voller Spannung auf die Konsequenzen, die sich aus dem „Kosmischen Schachspiel“ ergeben könnten. Als dann aber die Sterne erlöschen, kommt alles anders als erhofft.

Eine fremde Macht, die Laren, landet im Auftrag des „Konzils der Sieben“ auf der Erde und stellt unmissverständliche Forderungen. Hotrenor-Taak, ihr Sprecher und Anführer, bestimmt Perry Rhodan kurzerhand zum „Ersten Hetran der Milchstraße“. Der Terraner soll im Auftrag des Konzils diktatorisch über die Völker der Galaxis herrschen.

Perry Rhodan bleibt nichts anderes übrig, als zum Schein auf die Forderung der Fremden einzugehen und im Untergrund gegen das Konzil der Sieben zu kämpfen. Dabei darf er nicht einmal davor zurückschrecken, zum Schein seinen Freund Atlan zum Tode zu verurteilen – ein Spiel, aus dem tödlicher Ernst wird … (Verlagsinfo für den kompletten Silberband)

|Dieser Teil:|

Nachdem sich Perry Rhodan einen Überblick über die aktuelle Lage in der Milchstraße verschafft hat, fingiert er mit Hilfe der Rebellen seine „Befreiung“ aus seiner „Gefangenschaft“ und kehrt zurück in den Einzugsbereich des Konzils. Die Laren glauben ihm die Geschichte und bringen ihn wieder zurück in die Milchstraße, wo er von ihnen zum Ersten Hetran der Milchstraße ernannt wird. Was das bedeutet, ist den meisten nicht klar. Auch Rhodan verhält sich abwartend. Als Rhodan und Atlan sich darüber streiten, ob die Speicher von NATHAN, dem lunaren Großrechner und Hauptrechner der Menschheit, vorsorglich gelöscht werden sollten, startet Atlan das Unternehmen „Datakill“. Das ist dann auch der Cliffhanger zum letzten Teil.

_Mein Hör-Eindruck:_

Nach einem Einleitungssatz, der Titel und Teil der |Silber Edition| angibt, geht es direkt mit Kapitel 15 los. Und wieder findet sich der Hörer in einer Diskussion wieder, wie schon vor drei Wochen. Auch auch hier stellt sich der gleiche Effekt ein: Der Hörer ist schnell wieder „im Thema“ und kann der Handlung problemlos folgen.

Die letzte Teil-Lesung hörte mit dem ersten enttarnten HI, dem Hetos-Inspektor und Spion des Konzils, auf, und mit diesem Thema geht es hier auch direkt weiter, sodass der Einstieg in diesen dritten Teil nicht schwerfällt.

|Der erste neue Sprecher|

Tom Jacobs liest auch diesen Teil wie erwartet überzeugend. Wenn es spannend wird, nimmt er Fahrt auf, und wenn es die Geschichte erfordert, liest er langsamer. Allerdings fällt störend auf, dass er Galbraith Deighton, der den Angriff der Solaren Abwehr und des Mutantenkorps gegen die Hetos-Inspekteure leitet, mit einem amerikanischen Nuschelakzent liest. Dieser fügt sich so nicht wirklich gut zu den anderen von ihm in Szene gesetzten Charakteren. Das fällt in diesem Teil der Lesung stärker auf als beim letzten Mal, da Deighton mehr „Sprechzeit“ bekommt.

Auch der Mutant Merkosh klingt ein wenig seltsam. Seine Stimme erinnerte mich spontan an alte Schwarz-Weiß-Filme, in denen als Frauen auftretende Männer versuchen, eine „Frauenstimme“ zu imitieren. Und wo ich grad bei „Frauen“ bin: Der Egosektor der Schiffspositronik der VISION, „Angel“, soll erotisch klingen. Entweder ist Tom Jacobs bei dieser Aufgabe unwohl oder ihm liegen strenge und autoritäre Charaktere einfach mehr.

|Die Effekte – Der Hintergrund|

Auch der dritte Teil unterscheidet sich in Sachen Hintergrundgestaltung nicht vom Vorgänger. Hier und da gibt es ein paar Ambientsounds zu hören oder eine leichte Melodie.

Da ich davon ausgehe, dass die |Silber Edition 74| schon komplett produziert auf die Verteilung wartet, würde ich mir bei der Untermalung für die folgende |Silber Edition| ein wenig mehr Mut zum Abmischen wünschen.

|Die MP3s|

Mit 49 Tracks gibt es diesmal nicht nur 35 MB mehr zum Downloaden als vor drei Wochen, auch ist diese Teil-Lesung um 20 Minuten länger als die vorherige und somit die längste der bisher veröffentlichten Teile. Die Lesung wird auch als One-Track-Version zum Download angeboten.

Die MP3s liegen wie gehabt in der Qualität 128kbps, 41,1kHz und in Joint Stereo vor. Die ID3-Tags sind sauber gesetzt und jede Datei enthält neben den Angaben zu Titel und Autor auch das Cover der |Silber Edition|, was sich bei MP3-Playern der iPod-Touch-Fraktion immer nett im Display macht.

Schön ist auch, dass der Verlag weiterhin das Cover bei jedem Teil der |Silber Edition| austauscht. Dieses Mal ist die Front von Band 653 „Der Terraner und der Rebell“ an der Reihe. Das Bild liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei.

_Mein Fazit:_

Der Versuch, eine |Silber Edition| zu zerstückeln und in vier Teilen zu veröffentlichen, scheint zu funktionieren. Die einzelnen Teile gehören zwar zu einem Ganzen, lassen sich aber auch gut in Drei-Wochen-Häppchen konsumieren. Schließlich ist eine |Silber Edition| ja auch „nur“ ein Sammelband von einzelnen Heften. Der große Vorteil an der Idee ist ganz klar die verkürzte Wartezeit zwischen den Teilen. Jetzt gibt es alle drei Wochen etwas zu hören und nicht erst alle zwölf.

Eine etwa 7,5 Minuten lange Hörprobe bietet der Verlag [hier]http://www.einsamedien.de/MP3/hoerprobe__se74.mp3 an.

|MP3-Download mit ca. 240 MB Größe
Spieldauer der Lesung: 4:18 h
Sprecher: Tom Jacobs
ISBN-13: 978-3939648819|
[perry-rhodan-shop.de]https://perry-rhodan-shop.de
[perry-rhodan.net]http://www.perry-rhodan.net

Hinweis: Die MP3-Fassung erscheint im November auch auf 2 CDs im Handel.

Koser, Michael – Professor van Dusen 4: Der Mann, der seinen Kopf verlor (Hörspiel)

_Professor Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen:_

Folge 1: [„Eine Unze Radium“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6717
Folge 2: [„Das sicherste Gefängnis der Welt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6672
Folge 3: [„Mord bei Gaslicht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6718
Folge 4: [„Der Mann, der seinen Kopf verlor“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6685

_Story:_

Eigentlich hatte Professor van Dusen sich dazu entschieden, seine Forschungen weiterzutreiben und sein Genie der Wissenschaft zu widmen. Doch als ein völlig zerstreuter Mann sein Büro aufsucht und ihm berichtet, dass und wie er sein Gedächtnis verloren hat, bleibt dem dreifachen Doktor keine andere Wahl, als sich des Fremden anzunehmen. Van Dusens erste Studien führen schnell zu einem groben Profil desjenigen Mannes, der sein ungebetener Gast gewesen sein muss. Doch einige überraschende Unbekannte tauchen aus dem Nichts auf und bestätigen, den Mann, der sich vorübergehend Jonathan Henry nennt, zu kennen. Viel merkwürdiger erscheint die Sache jedoch erst, als ein zwielichtiges Bankgeschäft auf den Plan kommt, in welches der Fremde scheinbar in irgendeiner Form verwickelt ist. Aber Henry alias Mr. X kann den Hobby-Ermittlern van Dusen und Hatch keine Antwort mehr liefern. Als sich die zeitweiligen Kriminologen nämlich zu einem Fazit durchringen wollen, wird der gute Herr auf offener Straße erschossen.

_Persönlicher Eindruck:_

Van Dusen ist ein absoluter Tausendsassa und in dieser Funktion seinem offenkundigen Vorbild aus der Baker Street in vielerlei Hinsicht auch sehr ähnlich. Einen deutlicher fokussierten Beweis als in der vierten Hörspiel-Episode „Der Mann, der seinen Kopf verlor“, bedarf es hierzu jedenfalls nicht mehr. Allerdings zeigt das letzte Stück aus der ersten (und hoffentlich bald noch ausgebauten) Edition der Re-Releases auch ein Dilemma, welches den Grundcharakter der Debüt-Geschichten des Professors begleitet, später aber von Initiator Michael Koser geändert werden sollte – nämlich dass ihm die jeweiligen Fälle regelrecht apportiert werden. Doch das soll in der aktuellen Folge noch sehr angenehm ins Gewicht fallen.

„Der Mann, der seinen Kopf verlor“ ist nämlich eine brillante Inszenierung, mitunter hektisch, dies wiederum aber auch bewusst, vor allem in den aufklärenden Schlusssequenzen, in denen der holmesmäßig agierende Hauptakteur und Titelheld mal wieder mit einem wunderbaren Monolog zu glänzen weiß. Bis hierhin überschlagen sich jedoch regelrecht die Ereignisse. Die Identität des eigenartigen Mannes wechselt von Kapitel zu Kapitel, unzählige Fährten werden ausgelegt, Spekulationen aufgerufen, um sofort wieder verworfen zu werden, und als schließlich auch noch einige Nebendarsteller in die Handlung drängen, ist das Verwirrspiel komplett. Die Interaktion ist derweil fantastisch aufbereitet; der Professor und sein Begleiter Hutchinson Hatch mutmaßen und pflügen in der möglichen Vergangenheit des Fremden herum, zitieren Offensichtliches und weniger Konventionelles, wechseln das Thema im Minutentakt und kommen irgendwie doch auf keinen greifbaren Nenner. Und dennoch nimmt die an sich recht schlichte Geschichte ein ungeheures Tempo auf, konzentriert sich dabei nahezu permanent auf eine und dieselbe Räumlichkeit und spielt ständig mit Optionen und Möglichkeiten, deren Spannungsgehalt sich daraus aufbaut, dass man gar nicht so recht einschätzen kann, wozu der Professor und sein Sidekick als Nächstes greifen werden.

Mit der Auflösung des Falles folgt allerdings auch eine minimale Ernüchterung, die darin begründet ist, dass man vorab gar keine Chance hatte, den Hobbyschnüfflern ein guter Begleiter zu sein und selbst die Lösung auf den Tisch zu bringen. Doch auch dies relativiert sich sehr schnell, da die Inszenierung als solche einfach keine spitzfindigen Kritiken zulassen kann und das kriminalistische Lustspiel sich am Ende als ein einziger Höhepunkt darstellt – bewusstes Chaos inbegriffen.

Als Schmankerl obendrein wird auch die vierte Episode durch einen kurzen Interview-Ausschnitt ergänzt, bei dem Autor und Protagonist kurz zu Wort kommen und die Entwicklung der Serie kommentieren. Auch das macht Sinn, da sie noch einmal eine völlig neue Perspektive auf die komplette Reihe eröffnen und vor allem einige Grundgedanken einer absolut frischen Interpretation zuordnen. Zum Schluss bleibt daher auch nichts anderes, als zu applaudieren und dem Verlag einen Dank auszusprechen, dass „Van Dusen“ nun auch endlich für jedermann zugänglich gemacht wird. Hörspiel-Geschichten wie „Der Mann, der seinen Kopf verlor“ sind nämlich nicht bloß Insider-Kulturgut, sondern vor allem auch kriminalistisches Entertainment auf Top-Niveau!

|Audio-CD
Spieldauer: 63 Minuten
ISBN-13: 978-3-8291-2401-0|
[www.universal-music.de]http://www.universal-music.de
[www.folgenreich.de]http://www.folgenreich.de

Koser, Michael – Professor van Dusen 2: Das sicherste Gefängnis der Welt (Hörspiel)

_Professor Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen:_

Folge 1: [„Eine Unze Radium“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6717
Folge 2: [„Das sicherste Gefängnis der Welt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6672
Folge 3: [„Mord bei Gaslicht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6718
Folge 4: [„Der Mann, der seinen Kopf verlor“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6685

_Story:_

Professor van Dusen, „die Denkmaschine“ genannt, ist sich sicher: Nicht ist unmöglich! Im erlauchten Kreise behauptet er somit bei einer Flasche Champagner, dass er selbst aus dem sichersten Gefängnis der Welt binnen einer Woche ausbrechen kann. Gefängnisdirektor Ransome, selber in der Runde zugegen, findet diese Aussage unglaublich und lässt ich gemeinsam mit den übrigen Gästen auf eine Wette ein: Van Dusen hat unter verschärften Bedingungen genau diese eine Woche Zeit, der Todeszelle mit der berüchtigten Nr. 13 zu entfliehen. Ansonsten soll er die Konsequenzen für seine offenkundige Aufschneiderei tragen. Doch der Professor ist sich seiner Sache sicher und arbeitet mit allen Tricks, was seinen persönlichen Wärter O’Brian an den Rand des Wahnsinns treibt. Als es van Dusen schließlich tatsächlich gelingt, die Zelle zu verlassen, ist dieser ähnlich verblüfft wie Ransome – und muss bei der nachfolgenden Champagner-Runde eine persönliche Schmach erleben …

_Sprecher:_

Professor Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen – Friedrich W. Bauschulte
Hutchinson Hatch – Klaus Herm
Thomas Ransome – Georg Corten
Vivian Ransome – Eva Manhardt
O’Brian – Dietser Ranspach
Oberkellner / Ballard – Ortwin Speer

_Persönlicher Eindruck:_

In der zweiten Hörspiel-Episode um den raffinierten Professor van Dusen wird man nicht nur ein weiteres Mal Zeuge dessen unbestrittener Genialität, sondern auch des feinen Humors, den die 1978 ausgestrahlte Erstaufführung der legendären Radioserie bis zu ihrem letzten Tag im Jahr 1999 immerzu zur Ausnahmeerscheinung im deutschlandweiten Rundfunk machte. Ähnlich wie im Debüt „Eine Unze Radium“, welches parallel veröffentlicht wird, sind es die eleganten Wortspielereien sowie das auditive Pokerface des Hauptdarstellers, die hier von Beginn an überzeugen und auch „Das sicherste Gefängnis der Welt“ zu einem echten Kultwerk avancieren lassen – welches nun nach jahrelanger Abstinenz endlich auch das digitale Zeitalter erreicht hat.

Die Geschichte scheint dabei so abgegriffen und konventionell wie ein typischer Plot um gerissene Ganoven und Trickbetrüger, strahlt aber trotz ihres Alters eine enorme Frische und Unbeschwertheit aus, was sicherlich auf die Sprecher, in erster Linie aber auch auf die brillante Umsetzung dieser an sich nicht sonderlich innovativen Ideen zurückzuführen ist. Obschon van Dusen infolge seiner zeitweiligen Arroganz kein herkömmlicher Sympathieträger ist, findet man sich schnell mit seiner Ausstrahlung und seiner perfiden Raffinesse zurecht und lernt sie auch in der zweiten Folge wieder sehr schnell lieben. Seine Wortgewandtheit, sein Vermögen, das jeweilige Gegenüber zu überzeugen, und unterschwellig auch sein undurchdringliches Wesen tragen maßgeblich dazu bei, dass seine Hörspiele und insbesondere das hiesige eine absolute Kurzweil garantieren.

Erstaunlich ist hierbei, dass eine vergleichsweise dialogreiche und weniger actionreiche Produktion wie „Das sicherste Gefängnis der Welt“ in wenigen Minuten ein solches Tempo aufnehmen kann. Die Tage des Professors im Gefängnis vergehen wie im Flug, die hierbei vorgestellten Ideen sorgen derweil für den einen oder anderen Schmunzler. Und wenn van Dusen alias Friedrich W. Bauschulte gegen Ende dann über seine Genialität philosophiert und seine Gegenspieler in der Wettgeschichte ein wenig bloßstellt, hat er nicht nur die Lacher auf seine Seite, sondern auch das Resümee, dass seine aktuellste Geschichte mal wieder eine äußerst unterhaltsame war. Und sie steigert natürlich den Wunsch, den werten Dreifach-Doktor auch in naher Zukunft noch öfter zu hören zu bekommen. Bei dem Potenzial der ersten Kapitel des RIAS Berlin-Schlagers, wäre es jedenfalls nur wünschenswert, dass das anständige 77 Folgen zählende Gesamtwerk peu à peu einen CD-Release erfährt. Warum? Na, wegen solch genialer Episoden wie „Das sicherste Gefängnis der Welt“!

|Audio-CD
Spieldauer: 48 Minuten
ISBN-13: 978-3-8291-2399-0|
[www.universal-music.de]http://www.universal-music.de
[www.folgenreich.de]http://www.folgenreich.de

Gloge, Andreas / Sassenberg, Volker – Point Whitmark: Der Seelenkünder (2/2) (Folge 30) (Hörspiel)

_Story:_

Jay und Tom sind immer noch vom plötzlichen Verschwinden ihres Freunds und Kollegen Derek geschockt, als sie mit der Isidora endlich in See stechen. Die Nachbildung der Karavelle, auf der vor 300 Jahren der Seelenkünder Luiz del Santos den Ozean überquerte, reist im Auftrag von Papa Caballero, um das geheimnisvolle schwarze Okular wieder in den Besitz des spanischen Staates zu bringen. Doch die Schiffsreise wird immer spektakulärer und bringt einige unglaubliche Mysterien mit sich. Selbst Dereks unverhofft rasches Auftauchen trägt nicht zur Entspannung der Lage bei, die durch einige Naturgewalten und unendliche Nebelbänke von Stunde zu Stunde brisanter wird. Als schließlich die Nachfahren des Seelenkünders die Mannschaft infiltrieren und das Okular wieder in ihren Besitz bringen wollen, sind das Geschick und die detektivischen Fähigkeiten der Jungs vom Radiosender Point Whitmark gefragt. Doch del Santos Erben gehen über Leichen und machen den Kampf um das Okular selbst für die erprobten Nachwuchs-Fahnder zu einer der schwierigsten Episoden in ihrer Karriere als Hobby-Ermittler …

_Sprecher:_

Erzähler – Jürg Löw
Jay Lawrence – Sven Plate
Tom Cole – Kim Hasper
Derek Ashby – Gerrit Schmidt-Foss
Ramiro Luiz del Santos – Bodo Henkel
Kapitän – Michael Müller
Alberto Guarda – Martin Birke
Capitan Osorio – Ingrid Mülleder
Ferula – Sabrina Heuer
Papa Caballero – Engelbert von Nordhausen
Percy Briggs – Günter Burchert
Arturo – Dominik Freiberger

Original-Erzählung: Bob Lexington
Idee & Konzeption: Volker Sassenberg
Drehbuch: Andreas Gloge & Volker Sassenberg
Regie: Volker Sassenberg
Musik: Matthias Günthert, Volker Sassenberg, Markus Segschneider & Manuel Rösler
Ton & Schnitt: Volker Sassenberg & Marc Sander
Tonassistenz: Ramona Heinisch
Illustration: Ingo Masjoshusmann

_Persönlicher Eindruck:_

Der Jubiläums-Zweiteiler sollte einer der nächsten großen Triumphzüge der beliebten Hörspiel-Reihe „Point Whitmark“ werden – und ausgehend von der ersten Episode konnte man tatsächlich davon ausgehen, dass Volker Sassenberg und sein Team diese Richtung nicht nur anpeilten, sondern auch die Voraussetzungen dafür geschaffen hatten, dass die Umsetzung die hohen Erwartungen würde bestätigen können. Mit dem zweiten Teil von „Der Seelenkünder“ sollte daher nun die Kür einer sehr aufregenden Inszenierung und einer ebenso spektakulär aufbereiteten Story folgen. Doch leider ist Part Nr. II nicht ganz jener Gewaltakt geworden, den man sich nach den Ereignissen der vorherigen Folge gewünscht hatte.

Doch der Reihe nach: Aller Anfang ist schwierig, nicht jedoch in der 30. Episode von „Point Whitmark“. Das Team kann auf eine sehr solide Basis zurückgreifen und steigt sofort wieder in die tempo- und spannungsreiche Story ein. Vor allem die Sprecher leisten im Zuge dessen wieder Gorßartiges, bieten Emotionen und massiv Aufregung, letzten Endes aber auch eine heimelige Atmosphäre, die trotz der erschütternden Situationen, in die Jay, Tom und später auch Derek geraten, sehr harmonisch bleibt – und schließlich in keiner Sekunde ihr mitreißendes Element beiseitelegt. Was also läuft schief? Nun, ganz grob betrachtet läuft gar nichts aus der Spur. Das Problem besteht viel eher darin, dass man irgendwann den Punkt verpasst, an dem man einzelne Erzählstränge hätte kompakter fassen oder gar gänzlich ausblenden können, vielleicht auch sollen. Die Story gewinnt zwar im Eiltempo wieder ihre gewohnte Intensität, wird aber im Laufe der Inszenierung immer wieder in neue Richtungen gedrängt, die spätestens im Schlussdrittel nahezu uferlos wirken. Zwar bleibt der Zusammenhang immer erhalten und läuft auch nie Gefahr, einmal kurzzeitig durchbrochen zu werden, aber in der Gesamtheit scheint eine fokussiertere Vorgehensweise und somit auch ein runder Abschluss die günstigere Lösung zu sein, ganz einfach weil der eigentliche Höhepunkt bereits vor den Schlusskapiteln erreicht ist. Und auch wenn die Geschichte bis zuletzt sehr gut ist und auch der Spannungsgrad in der letzten Phase in einem mehr als akzeptablen Rahmen bleibt, weiß man einfach, dass „Der Seelekünder II/II“ schlichtweg noch ein kleines bisschen besser hätte präsentiert werden können.

Nichtsdestotrotz bleibt der gute, stellenweise wirklich überragende Eindruck bestehen, den die Sassenberg-Mannschaft und vor allem die Sprecher hier hinterlassen haben. Die Handlung kann der relativ breiten Spieldauer gerecht werden und verfällt auch in besagten Schlussminuten nicht in Längen, die Handelnden wiederum geben sich nie die Blöße, die Erzählatmosphäre hält ein sehr hohes Niveau und die Auflösung des Ganzen bestätigt das starke Konzept und die hervorragenden Grundideen. Insofern ist das Urteil kein verwunderliches, aber eben ein sehr angenehmes: Episode 30 ist ein weiteres Muss in dieser jubilierenden Serie!

|Audio-CD mit 63 Minuten Spieldauer
Empfohlen ab 8 Jahren
ISBN-13: ISBN 978-3-8291-2324-2|

_|Point Whitmark| bei |Buchwurm.info|:_
Folge 1: [„Die Bucht der 22 Schreie“ 5128
Folge 2: [„Die rote Hand des teufels“ 5256
Folge 22: [„Die blutenden Schlüssel“ 4793
Folge 23: [„Der Duft der Finsternis“ 5058
Folge 24: [„Am Tag der großen Flut“ 5410
Folge 25: [„Die fiebrigen Tränen“ 5551
Folge 26: [„Die Diener der Pest“ 5743
Folge 27: [„Eiland der Gespenster“ 5817
Folge 28: [„Der leere Raum“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6175
Folge 29: [„Der Seelenkünder (1/2)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6518

Spurensuche mit der Maus (Die Maus 17)

Die Maus als Sherlock Holmes? Und der Elefant als sein tollpatschiger Begleiter Dr. Watson? Eigentlich unvorstellbar – oder vielleicht doch? Immerhin: In der aktuellen Episode der Audio-Ausgabe des beliebten Zweigespanns lädt man zur Spurensuche und Schnüffelei ein – und hält sich in den 18 themenbezogenen Kapiteln der insgesamt bereits 17. Serien-Veröffentlichung sehr nah an die Detektiv-Thematik.

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Ken Follett – Sturz der Titanen (Die Jahrhundert-Saga 1)

Die Handlung:

Europa, 1914: Eine deutsch-österreichische Aristokratenfamilie, die durch politische Spannungen zerrissen wird. Eine Familie aus England zwischen Arbeiterschicht und Adel. Und zwei Brüder aus Russland, die in den Strudel der Revolution geraten und sich auf verschiedenen Seiten gegenüber stehen. Ken Folletts neue Trilogie spielt zwischen 1914 und 1989 und erzählt von drei Familien aus drei Ländern, deren Schicksale auf dramatische Weise miteinander verknüpft sind – und wird Geschichte schreiben! (Verlagsinfo)

Meine Meinung:

Mit diesem Buch startet Follett seine neue Trilogie mit dem Titel „The Century“. In dieser Reihe beschreibt der Autor das 20. Jahrhundert aus der Sicht unterschiedlicher Familien aus Amerika, Deutschland, Russland, England und Wales, die wichtige und bekannte geschichtliche Ereignisse durchleben. Im Speziellen sind das im ersten Band der Erste Weltkrieg, die Russische Revolution und der Kampf der Frauen um das eigene Wahlrecht in Großbritannien.

Wie schon beim letzten Roman „Die Tore der Welt“ erwartet den Hörer eine gekürzte Lesung, die allerdings auch wieder auf 12 CDs erscheint, was fast die doppelte Menge von dem ist, mit dem andere Verlage bei ihren Hörbuchumsetzungen aufwarten. Eine ungekürzte Lesung mit ca. 40 Stunden Spieldauer, die von Philipp Schepmann gelesen wird, erscheint voraussichtlich im November. Und ich kann mir gut vorstellen, dass auch bei diesem Buch eine Hörspiel-Umsetzung folgen wird, wie es schon nach dem Erfolg von „Die Tore der Welt“ der Fall war.

„Sturz der Titanen“ beginnt im Juni 1911 und endet im Januar 1924, wobei ein großer Anteil der Geschichten sich in der Zeit des Ersten Weltkriegs abspielen. Hier schafft es Follett perfekt, die Schicksale der vielen Charaktere und Familien, die aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Ländern stammen, miteinander zu verknüpfen. So trifft der Grubenjunge Billy aus Wales auf den Russen Lev, der eigentlich von Russland nach Amerika auswandern wollte, aber betrogen wurde und in Wales gestrandet ist. Und Lady Maud Fitzherbert verliebt sich in den Deutschen Walter von Ulrich.

Viele interessante Charaktere, viele interessante Geschichten, alle irgendwie und irgendwo miteinander verbunden und keine davon auch nur eine Spur langweilig. Jeder Mann und jede Frau ist nicht einfach nur gut oder böse gezeichnet, Follett zeigt dem Hörer auch, warum sie so handeln und denken, wie sie es tun. Die gesellschaftliche Stellung und die Herkunft der Charaktere hat eine Menge damit zu tun, wie sie miteinander interagieren.

Einzig die mir persönlich zu detailliert geschilderten und zu häufig auftretenden Sex-Szenen bremsen die Handlung immer mal wieder ab. Aber auch nicht wirklich lange, denn während sich die einen ausruhen, erleben die anderen wieder etwas Interessantes.

Mein Hör-Eindruck:

Ken Follett persönlich begrüßt den Hörer als Einleitung der ersten CD auf Englisch. Er wünscht eine gute Unterhaltung und spricht am Ende seines Einleitungssatzes den Titel des Romans auch auf Deutsch aus. Dann folgt ruhige Ambientmusik, während eine Frauenstimme den männlichen Sprecher vorstellt. Nach ein wenig mehr Musik beginnt Johannes Steck mit seiner Arbeit, während die Musik ganz langsam ausgeblendet wird. Das schafft eine angenehme Stimmung und nimmt den Hörer ganz vorsichtig mit in die Story.

Und wenn Steck dann beginnt, vom Grubenjungen Billy zu erzählen, fällt dem Hörer gar nicht auf, dass im Hintergrund schon gar keine Untermalung mehr zu hören ist. So schnell schafft es Follett, den Hörer in seinen Bann zu ziehen – oder ist es Steck? Es ist bestimmt die Kombination aus beiden.

Nie aufdringlich oder nervend bearbeitet er die vielen unterschiedlichen Charaktere. Der jeweiligen Gesellschaftsstellung angemessen spricht er aristokratisch oder vulgär und gewöhnlich. Auch mit der Lautstärke seiner Stimme spielt Steck gekonnt. So deutet er nicht nur ein Brüllen an, er brüllt auch, allerdings entfernt er sich dafür vom Mikrofon, was den Effekt aber nicht schmälert. Jedem Charakter wird seine eigene individuelle Note verliehen, die einen hohen Wiedererkennungswert hat.

Steck ist dabei immer klar und deutlich zu verstehen und erzählt mit seiner angenehmen Stimmfarbe eine spannende und überaus interessante Geschichte.

Die Übersetzung

Normalerweise gehe ich nie gesondert auf die Übersetzung ein, besonders nicht bei einem Hörbuch, aber hier ist mir doch etwas äußerst unangenehm aufgefallen. Wie der Übersetzer auf die Idee kommt, dass Wörter wie „giggle“ (kichern) und „pal“ (Kumpel, Kamerad) als Anglizismus Eingang in die deutsche Sprache gefunden haben, kann ich nicht nachvollziehen. Wenn Kinder oder Näherinnen also „giggeln“, dann klingt es nicht nur unnatürlich, das ist es auch, denn im Gegensatz zum Wort „googeln“ gibt es dieses Wort im deutschen Sprachgebrauch nicht.

Des Weiteren schafft der Übersetzer es auch den derben Witz einer Näherin so seltsam und unlustig zu übersetzen, dass ich im Original nachschlagen musste, weil ich mir nicht erklären konnte, was an dieser Stelle denn nun so witzig sein sollte. Es stellte sich heraus, dass hier „itchy finger“ (juckender Finger) mit „Intimbereich“ übersetzt wurde, was den Witz komplett zerstört.

Und das sind nur die Stellen, die mir direkt aufgefallen sind. Es gibt bestimmt noch weitere, die nicht das wiedergeben, was der Autor beabsichtig hat.

Die Aufmachung

Die Aufmachung dieser Lesung ist wirklich ansprechend gemacht. Komplett auf Plastik verzichtend, kommt das Hörbuch in einem Pappschuber daher, in dem zwei Pappeinschübe stecken, die jeweils sechs CDs enthalten.

Bei den Einschüben hat man sich eine intelligente Aufbewahrungsart einfallen lassen. So stecken die einzelnen CDs jeweils bis zur Hälfte in einer Art Einschubtasche. Sie sind zwar leicht zu entnehmen, sitzen aber fest genug, um nicht herauszufallen. Hinter den CDs und auf den Einschubtaschen sind weitere Informationen zum Buch, Bilder von Autor und Sprecher, Auszüge aus „Sturz der Titanen“, eine Aufstellung der beschriebenen Charaktere, und das sind eine Menge Personen, Schwarz/Weiß-Zeichnungen und bei CD 7 – 12 Werbung für weitere Ken-Follett-Lesungen aufgedruckt. So stört es nicht weiter, dass es kein Booklet gibt.

Was allerdings stört, ist ein starker Geruch nach Chemie, der sich sofort verbreitet, nachdem die Box von der Plastikfolie befreit wurde. Nach ein paar Tagen war dieser Geruch allerdings verflogen.

Die Fortsetzungen

In den nächsten beiden Bänden der Reihe wird Follett den kommenden Generationen der bekannten Familien folgen, die sich mit weiteren geschichtlichen Großereignissen auseinandersetzen müssen. Und Nachwuchs gibt es so viel, wie es in „Sturz der Titanen“ Sex gibt.

Der Sprecher

Johannes Steck, Jahrgang 1966, ist Schauspieler und Sprecher. Nach einer Ausbildung zum Theatermaler am Staatstheater Braunschweig studierte er an der Schauspielschule Prof. Krauss in Wien. Verschiedene Engagement an deutschen Bühnen folgten, zum Beispiel am Schauspielhaus Chemnitz, am Stadttheater Würzburg und am Staatstheater Darmstadt. Danach zog es ihn verstärkt zum Fernsehen. Er war über vier Jahre in einer Hauptrolle in der ARD-Fernsehserie „In aller Freundschaft“ zu sehen, spielte aber auch in „Forsthaus Falkenau“, „Soko Leipzig“ und „Die Wache“. Seit 2004 widmet sich Johannes Steck verstärkt seiner Leidenschaft – den Hörbüchern. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Ein tolles Hörbuch und ein toller Sprecher. Eine sehr gut recherchierte und ebenso spannende Geschichte mit vielen unterschiedlichen Charakteren, die in einer interessanten Zeit leben. Kein Sturz für den Titan Ken Follett.

12 Audio-CDs mit 15:30 Stunden Spieldauer, aufgeteilt auf 157 Tracks
Originaltitel: Fall of the Giants
Gesprochen von Johannes Steck
ISBN-13: 978-3785744000
www.luebbe-audio.de
Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Pratchett, Terry (Autor) / Thalbach, Katharina (Sprecherin) – Ruhig Blut! (inszenierte Lesung von der Scheibenwelt)

„Die Scheibenwelt“ könnte man wohl guten Gewissens als Terry Pratchetts Opus Magnus bezeichnen. „Ruhig Blut!“ (oder „Carpe Jugulum“, wie der Roman im Original heißt) ist mitten aus dieser ausufernden Serie heraus gegriffen und doch verspricht der Autor auf seiner Webseite, man könne an jeder Stelle der Scheibenwelt einsteigen. Und so sollte es auch kein Problem darstellen, sich das von Katharina Thalbach meisterhaft eingelesene Hörbuch vorzunehmen und sich in diese bizarre Scheibenwelt entführen zu lassen, die trotz alle ihrer seltsamen Bewohner unserer eigenen Welt doch auf verwirrende Weise ähnelt.

_Worum geht es?_ Dem Königspaar von Lancre ist ein Töchterchen geboren worden. Zur bevorstehende Taufe lädt König Verence natürlich das unterschiedlichste Volk ein und weil er ein besonders offenherziger und moderner König sein will, verschickt er auch an die gräfliche Familie Elstyr eine Einladung … ein großer Fehler, wie sich bald herausstellt. Denn bei den Elstyrs handelt es sich um Vampire, äh, Vampyre, die sich das Königreich Verences unter den Nagel reißen wollen.

Und zunächst sieht es auch so aus, als hätten die Vier leichtes Spiel. Graf Elstyr ist ebenfalls ein moderner Mann und hat mit klassischer Konditionierung seine Vampirfamilie dazu gebracht, sich vor den traditionellen Vampirwaffen nicht mehr zu fürchten. So hat er seine Kinder mit Weihwasser bespritzt und mit Knoblauch bekocht, damit sie davon abkommen, sich vor diesen Dingen zu fürchten. Gleichzeitig besitzen die Vampyre die Fähigkeit, die Gedanken der umgebenden Menschen zu beeinflussen, sodass plötzlich alle auf der Tauffeier die Vampyre für sympathisch und ungefährlich halten.

Alle? Nicht alle, denn der tapsige Om-Priester Hilbert Himmelwärts und Agnes Nitt, die Hexe mit der gespaltenen Persönlichkeit (in der rundlichen Hexe steckt noch eine viel schlankere Person – und vorlauter ist sie auch) können der Massensuggestion auf seltsame Art widerstehen. So liegt es an ihnen, Lancre vor der vampirischen Übernahme zu beschützen. Mit Verstärkung von Königin Margrat und der schrulligen Oma Wetterwachs machen sie sich auf zum Vampirschloss, um die Vampyre auf eigenem Terrain zu schlagen.

_Terry Pratchett braucht_ eine Weile, bis sein Roman in Schwung kommt. Zunächst wird Lancre mit seinen urigen Gestalten beschrieben, um die Stimmung für die folgende Handlung aufzubauen. Dabei erwächst der besondere Witz zunächst daraus, dass wir es mit völlig abwegigen Charakteren zu tun haben – Zwerge, Vampire, Hexen, Phönixe -, die aber dennoch all den menschlichen Schwächen und Ticks unterworfen sind, die wir von uns selbst kennen. So hat selbst Hexe Agnes trotz ihrer Zauberkünste mit Übergewicht zu kämpfen und muss sich von ihrem schlankeren Selbst Perdita bissige Kommentare anhören.

Wenn dann endlich die Vampyre auftauchen, kann auch die Handlung richtig losgehen. Und obwohl alle Charaktere dieses Buches mit Ironie angelegt sind, so sind die Vampyre hier doch die Stars der Geschichte. Papa Graf entlarvt all die Vorstellungen, die man über Vampyre hat, als festgefahrene und überflüssige Traditionen, die es abzulegen gilt. Dies wirkt umso komischer, als die Familie einen Dienstboten mit sich führt (eine Art Erbstück), der schon dem Vampyr-Vorgänger gedient hat. Das war nämlich ein echter Vampyr! Spielte des nächstens auf seiner Orgel mit extraordinären Geräuschen (Quietschen, Schreie, Wolfsgeheul), um dann Jungfrauen zu jagen – aber nur, wenn sie auch im Negligée gut aussahen. Währenddessen pflegte Diener Igor im Keller die Spinnweben und hantierte so lange an der Eingangstür herum, bis der Quietschton perfekt war. Das waren noch Zeiten, findet Igor, nicht so wie der neue Herr mit seinen modernen Ansichten. Überhaupt gar kein richtiger Vampyr ist das!

Terry Pratchett macht sich gnadenlos über all die Vorstellungen lustig, die wir heute von Vampyren haben – und die hauptsächlich durch Filme (die von Hammer nämlich) geprägt sind. Da gibt es das Theatercape, die Tatsache, dass möglichst viele Requisiten herumhängen sollten, aus denen sich Kreuze basteln lassen, Pflöcke, Weihwasser, alte Schlösser und quietschende Türen. Prachett fährt also das durchschnittliche Inventar eines Vampirfilms auf und zeigt all die unlogischen Einzelheiten, über die sich der aufmerksame Zuschauer schon immer wunderte. All dies hat sich so festgefahren, dass es sogar den Vampyren zuwider ist.

„Ruhig Blut!“ macht Spaß – eigentlich. Katharina Thalbachs Leseleistung schwankt irgendwo zwischen grandios und absolut genial. Was diese Frau mit ihrer Stimme anstellen kann, lässt den Hörer nur sprachlos staunen. Jeder Charakter (und derer gibt es viele) bekommt bei ihr eine ganz eigene Stimme, eine eigene Intonation und in vielen Fällen sogar einen eigenen liebenswerten Sprachfehler. Dies allein macht das Hörbuch absolut lohnenswert.

Doch wo Licht ist, dort gibt es auch Schatten. Denn leider wurde der Roman gekürzt und zwar stellenweise relativ unelegant. So hat man als Hörer wiederholt das Gefühl, Dinge verpasst zu haben. Unter den Kürzungen leiden damit sowohl die Logik der Handlung als auch die beißende Satire gegenüber den fortschrittlichen Elementen des Romans – sowohl König Verence als auch Graf Elstyr. Da bietet der Roman definitiv mehr Witz und Ironie, beim Hörbuch sind große Teile leider der Schere zum Opfer gefallen.

_Für jene, die_ also einen ungefähren Eindruck von der Scheibenwelt erlangen wollen, ist „Ruhig Blut!“ vermutlich ein ebenso guter Einstieg wie jeder andere. Wer allerdings die volle Dosis Pratchett genießen möchte, der sollte sich weiterhin an das geschriebene Wort halten.

Marsh, Richard / von Werder, Max – Skarabäus, Der (Nachtmahr 1) (Hörspiel)

_|Nachtmahr|:_
01 _Richard Marsh – „Der Skarabäus“_
02 H. P. Lovecraft – „Das Grauen von Dunwich“
03 M. R. James – „Verlorene Herzen“

_Inhalt:_

London, im ausgehenden 19. Jahrhundert

Sydney Atherton besucht seinen alten Freund Paul Lessingham, einen reisenden Forscher, der völlig aus dem Häuschen gerät, als ein Unbekannter bei ihm einbricht. Noch denkt sich Sydney nichts bei dem Vorfall, doch dann macht er die Bekanntschaft einer unbekannten Frau, die so schön, wie geheimnisvoll ist. Diese trachtet Lessingham nach dem Leben und bietet Sydney die Liebe der bezaubernden Marjorie Lindon an, in die er einst verliebt war, die sich aber schließlich für Paul entschieden hat, wenn er ihr hilft. Sydney lehnt entrüstet ab. Der Einbrecher war ein Landstreicher, der in einem alten Haus eine grauenhafte Entdeckung gemacht hat und sich seitdem an nichts erinnern kann. Gemeinsam mit Marjorie und dem Obdachlosen stattet Sydney dem Haus einen Besuch ab und trifft auf die geheimnisvolle Schönheit, die Marjorie in ihren Bann schlägt. Mit ihrer Hilfe soll ein uralter Fluch seine Erfüllung finden …

_Meinung:_

„Der Skarabäus“ ist die Vertonung des gleichnamigen Schauerromans von Richard Marsh, der zur selben Zeit entstand wie Bram Stokers Dracula, seinerzeit aber eine ungleich höhere Beachtung fand. Mit diesem Hörspiel startet das Newcomer-Label Wolpertinger-Hörbücher seine Reihe NACHTMAHR, in der laut Untertitel, die vergessenen Klassiker der Horror-Literatur erscheinen sollen. Vom Konzept her ähnelt die Reihe dem großartigen GRUSELKABINETT von Titania Medien, doch die Fülle an unheimlichen Erzählungen und Romanen ist derart enorm, dass beide Reihen ihre Existenzberechtigung finden, denn angesichts des hohen Produktionsstandards des Hauses Wolpertinger, bleibt zu hoffen, dass NACHTMAHR noch viele Fortsetzungen erleben wird.

Der Roman von Richard Marsh wurde an vielen Stellen gekürzt und gestrafft, sodass der Hörer letztendlich in den Genuss eines atmosphärisch sehr dichten Hörspiels kommt, das mit einer Laufzeit von 52 Minuten eine optimale Länge besitzt. Der Plot an sich, ist nicht die Neuerfindung des Rades und bietet schaurig schöne Gruselkost im guten alten Gothic-Novelle-Stil. Der Fluch einer ägyptischen Hohepriesterin findet einfach in zu vielen Horror-Storys Verwendung, um wirklich zu überraschen, dennoch findet das Hörspiel in puncto Dramaturgie neue Wege, sodass auch Genre-Kenner ihre Freude an dem Produkt haben werden.

Besetzungstechnisch überzeugt das Hörspiel durch eine ausgewogene Mischung aus bekannten und weniger bekannten Schauspielern. Hans Peter Hallwachs gibt mit seiner kräftigen, dunklen Stimme den Erzähler, an dessen Vortragsstil man sich zugegebenermaßen erst gewöhnen muss. Zunächst wirkt die monotone Art von Hallwachs etwas befremdlich, doch im Laufe der Geschichte gewinnt das Hörspiel, das immerhin im steifen viktorianischen London spielt, dadurch an Intensität und Atmosphäre. Etwas zu theatralisch und überzogen agiert da schon Franziska Pigulla, die als Hohepriesterin nicht unbedingt furchterregend herüberkommt, aber dennoch eine hörenswerte Darbietung liefert. Die Rolle der Marjorie Lindon wurde von Anne Carlsson umwerfend gespielt, ebenso wie der Part von Paul Lessingham von Bernd Rumpf. Als Protagonist ist Wolfram Koch zu hören, der den weltoffenen Lebemann Sydney Atherton kongenial verkörpert. Die Musik ist düster, bedrohlich und absolut passend für ein historisches Gruselhörspiel. Die Stücke laufen dezent im Hintergrund und die Effekte vermitteln einen realistischen Eindruck von der Umgebung. Ein überzeugendes Debüt für ein vielversprechendes Label.

Mit der Aufmachung haben sich die Macher selbst übertroffen! Das Cover ziert eine künstlerisch durchschnittliche Illustration von Felix Gephart, die perfekt zum Titel passt und den Hörer neugierig macht. Aber allein die Ausstattung des Booklets ist grandios. Neben umfassenden Informationen zum Autor und zur Geschichte, gibt es von jedem Sprecher ein Foto in Form einer kleinen Galerie sowie eine detaillierte Karte des Londons im ausgehenden 19. Jahrhundert als Beilage. Die Mühe, die sich mit dem Layout und der Ausstattung gegeben wurde, verlangt einfach nach Beachtung und Anerkennung und sollte beispielhaft für die Produktionen anderer Labels sein.

_Fazit:_

Ein Gruselklassiker als atmosphärisch intensives Hörvergnügen. Tolle Sprecher und eine exorbitante Soundkulisse machen das Debüt der NACHTMAHR-Reihe zu einem vollen Erfolg. Allein die tolle Aufmachung ist jeden Cent wert.

|Audio-CD mit 52 Minuten Spieldauer
Titelillustration von Felix Gephart
Karten von Ida M. Opitz
Fotos von Sabine Weigold
ISBN-13: 978-3941709010|
[www.wolpertinger-hoerbuecher.de]http://www.wolpertinger-hoerbuecher.de

_Florian Hilleberg_

Perry Rhodan – Konzil der Sieben (Silber Edition 74, Teil 2)

_Die Handlung:_

Es beginnt Anfang des Jahres 3459. Perry Rhodans Gehirn ist in seinen Körper zurückgekehrt, und die Galaxis wartet voller Spannung auf die Konsequenzen, die sich aus dem „Kosmischen Schachspiel“ ergeben könnten. Als dann aber die Sterne erlöschen, kommt alles anders als erhofft. Eine fremde Macht, die Laren, landet im Auftrag des [„Konzils der Sieben“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6560 auf der Erde und stellt unmissverständliche Forderungen.

Hotrenor-Taak, ihr Sprecher und Anführer, bestimmt Perry Rhodan kurzerhand zum „Ersten Hetran der Milchstraße“. Der Terraner soll im Auftrag des Konzils diktatorisch über die Völker der Galaxis herrschen. Perry Rhodan bleibt nichts anderes übrig, als zum Schein auf die Forderung der Fremden einzugehen und im Untergrund gegen das Konzil der Sieben zu kämpfen. Dabei darf er nicht einmal davor zurückschrecken, zum Schein seinen Freund Atlan zum Tode zu verurteilen – ein Spiel, aus dem tödlicher Ernst wird … (Verlagsinfo für den kompletten Silberband)

|Dieser Teil:|

Perry täuscht mithilfe der Rebellen seine Entführung vor, um sich aus dem Griff der Laren zu befreien. Die Rebellen bringen ihn zurück in die Milchstraße, wo er erkennt, dass die Laren schon vor ihrem offiziellen Auftauchen Informationen auf Terra gesammelt haben müssen. Eine Informantin, die Doppelgängerin einer Großindustriellen, verhält sich auffällig.

_Mein Hör-Eindruck:_

Nach einem Einleitungssatz, der Titel und Teil der |Silber Edition| angibt, geht es direkt mit Kapitel acht los. Sprich, es gibt keine gesprochene Zeitleiste wie vor dem ersten Teil, keine Zusammenfassung der Art „was bisher geschah“ und auch kein anfängliches „die Hauptpersonen“, wie es bei den wöchentlichen Heftlesungen der Fall ist. Das kommt dem Hörer entgegen, der erst alle vier Teile der |Silber Edition| sammelt, bevor er mit dem Hören anfängt, weil er so einem etwaigen Cliffhanger mit anschließender Wartezeit von drei Wochen bis zur Auflösung entgehen will.

Der Hörer, der drei Wochen auf die Fortsetzung gewartet hat und sich vielleicht nicht mehr so ganz daran erinnert, wo Perry denn jetzt gerade ist oder was er gerade macht, wird direkt ins aufgewühlte Handlungswasser geworfen. Denn er landet mitten in einer hitzigen Diskussion und muss erst einmal versuchen, dieser zu folgen. Aber besser so als eine langatmige Handlung, die erst nach Stunden des Hörens Fahrt aufnimmt. Spätestens nach dem ersten Track sollte sich aber jeder Hörer wieder zurechtgefunden haben.

|Der erste neue Sprecher|

Tom Jacobs liest auch diesen Teil gewohnt souverän. Diesmal gibt es keinen asthmatischen Außerirdischen für ihn zu bewältigen, an dem er sich die Zunge brechen müsste. Spannend und mitreißend erzählt er die Geschichte um Perry Rhodan und seine Mitstreiter und verleiht auch hier wieder jedem Charakter seine eigene Stimmfarbe.

Einzig der übertriebene amerikanische Akzent, den er einem der Charaktere zuteil werden ließ, stört – liest er doch sämtliche anderen Amerikaner ohne Akzent. Und auch Perry Rhodan ist Amerikaner.

Ansonsten habe ich mich an Jacobs‘ Gucky gewöhnt und er gefällt mir mittlerweile besser als der von Josef Tratnik. Allein Icho Tolot und sein Brüllen sind für den Stammhörer der |Silber Editionen| vielleicht noch etwas gewöhnungsbedürftig.

|Die Effekte – Der Hintergrund|

Dieser zweite Teil unterscheidet sich in Sachen Hintergrundgestaltung nicht vom Vorgänger. Hier und da gibt es ein paar Ambientsounds zu hören oder eine leichte Melodie. Das ist aber teilweise so leise, dass es schon wieder irritierend wirkt.

Da ich davon ausgehe, dass die |Silber Edition| 74 schon komplett produziert auf die Verteilung wartet, würde ich mir bei der Untermalung für die folgende |Silber Edition| ein wenig mehr Mut zum Abmischen wünschen.

|Die MP3s|

Dem Pedanten fällt auf, dass der zweite Teil von |Silber Edition| 74 um über zehn Minuten kürzer ist als der erste. Das liegt aber ausschließlich an der Tatsache, dass die Kapitel einfach unterschiedlich lang sind.

Dennoch ist auch dieser Teil der |Silber Edition| wieder in 45 Tracks aufgeteilt, von denen sich der Hörer unterhalten lassen kann. Die MP3s liegen wie gehabt in der Qualität 128kbps, 41,1kHz und in Joint Stereo vor. Die ID3-Tags sind sauber gesetzt und jede Datei enthält neben den Angaben zu Titel und Autor auch das Cover der |Silber Edition|, was sich bei MP3-Playern der iPod-Touch-Fraktion immer nett im Display macht.

Schön ist auch, dass der Verlag das Cover bei jedem Teil der |Silber Edition| austauscht. Zierte den ersten Teil noch der Titel von Perry Rhodan Band 650, so ist es diesmal die Front von Band 651. Dies liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei bei.

_Mein Fazit:_

Die Story ist weiterhin spannend, Tom Jacobs liest auf gleichem Niveau gut. Schade, dass es erst in drei Wochen weitergeht.

Eine etwa 7,5 Minuten lange Hörprobe bietet der Verlag [hier]http://www.einsamedien.de/MP3/hoerprobe__se74.mp3 an.

|MP3-Download mit ca. 205 MB Größe
Spieldauer der Lesung: 3:40 h
Sprecher: Tom Jacobs|
[perry-rhodan-shop.de]https://perry-rhodan-shop.de
[perry-rhodan.net]http://www.perry-rhodan.net

Hinweis: Die MP3-Fassung erscheint im November auch auf 2 CDs im Handel.

Gloge, Andreas / Sassenberg, Volker – Gabriel Burns – Ich weiß, was Angst ist (Folge 34) (Hörspiel)

_Story:_

Bakermans Team ist bei den jüngsten Ermittlungen ein ganzes Stück vorangekommen. Mit dem Stein von Akilesh in Besitz reist die Truppe zu einer weiteren Expedition nach Indien. Im sagenumwobenen Jangal Mandir soll die Quelle der Unsterblichkeit liegen, in der der Strom der Seelen einst verschwand. Neben dem Bakerman-Trupp sind jedoch noch weitere mehr oder weniger ungebetene Gäste in Südasien: Steward Carradine und seine Tochter April hat es ebenfalls nach Jangal Mandir verschlagen – und in ihrem Schlepptau befindet sich niemand geringerer als Steven Burns, der von weiteren Rachegelüsten getrieben wird. Doch nicht nur Gabriel gerät eerneut in seinen Fokus; auch der Dämon rRakasha feiert ein unvorhergesehenes Comeback und stellt die gesamte Expedition auf eine risikoreiche Probe …

_Sprecher:_

Erzähler – Jürgen Kluckert
Introerzähler – Hans Paetsch
Steven Burns – Bernd Vollbrecht
Bakerman – Ernst Meincke
Joyce Kramer – Bianca Krahl
Larry Newman – Björn Schalla
Julien Cardieux- Mario von Jascheroff
Schmidt – Andreas Ksienzyk
Chappu – Norman Matt
Mahesh – Karl Schulz
April Carradine – Silke Super
Steward Carradine – Stefan Müller-Ruppert
Bettlerin – Daniela Thuar

Idee & Konzeption: Decision Products
Regie: Volker Sassenberg
Musik: Matthias Günthert & Volker Sassenberg
Drehbuch: Andreas Gloge & Volker Sassenberg
Tontechnik und Schnitt: Volker Sassenberg & Marc Sander
Tonassistenz: Kay Müller
Illustrationen: Ingo Masjoshusmann
Grafik: Marion Mühlberg

_Persönlicher Eindruck:_

„Gabriel Burns“-Fans haben mit der Veröffentlichung der insgesamt bereits 34. Episode endlich das Ende einer längeren Durststrecke überwunden. Schon öfter wurde debattiert, dass die Abstände zwischen den einzelnen Folgen für den Zusammenhalt des immensen Komplexes kontraproduktiv sind, aber dennoch haben Volker Sassenberg und sein Team die Hörerschaft einer längeren Geduldsprobe unterzogen, die mit „Ich weiß, was Angst ist“ ein vorläufiges Ende hat. Und dennoch: Es ist schon schade, dass die Story bzw. das, was hiervon überhaupt noch greifbar ist, immer wieder aus den Fugen genommen wird, weil nicht zeitnah nachgelegt wird. Aber verschieben wir das Gemecker auf die nächste Wartepause …

Mit „Ich weiß, was Angst ist“ können die Macher der erfolgreichen Mystyery/Horror-Serie wenigstens wieder bei den treuen Fans von „Gabriel Burns“ punkten – denn niemand anderes als der eigentliche Titelheld Steven kehrt nach einer drei Episoden währenden Abstinenz zurück, zwar noch nicht als vollwertiger Protagonist, jedoch als Teilhaber eines weiteren sehr rasanten, abwechslungsreichen Hörspiels. Die Nr. 34 überzeugt derweil erneut mit einem sehr überraschenden Stimmungswechsel, der zu großen Teilen auf das veränderte Setting zurückzuführen ist. Den teils sehr heftigen Action-Auswüchsen in „Schmerz“ folgt nun eine harmonische Schein-Atmosphäre, die in der Inszenierung mit vielen kleinen Tücken angereichert wird und in ihrer heimeligen Wirkung immer mehr verschwimmt. Schon nach kurzer Zeit lauern die ersten beängstigend beklemmenden Einsprengsel, bevor sich das Ganze langsam steigert und einen ähnlichen Action-Ansatz verfolgt – der aber im Endeffekt irgendwie doch ganz anders ist.

Derweil sind die Charakterentwicklungen mal wieder beeindruckend. Das Bakerman-Team verändert sich beispielsweise im Laufe der knappen Stunde mehrfach, aber auch der geschätzte Steven Burns ist noch nicht der Alte bzw. gibt ein verblüffend modifiziertes Bild ab. Und hier sind wir schließlich wieder bei den Ursprüngen der Reihe, bei der eigentlichen Intention, ein Hörspiel-Konstrukt zu schaffen, das in sich so wandelbar und undurchdringlich ist, hier und dort sehr klare Linien verfolgt, abgeschlossene Kapitel anbietet und auch immer wieder Klarheit schafft, sich die Unberechenbarkeit aber als höchstes Gut bewahrt hat. Der grundlegende Charakter der Serie manifestiert sich damit nicht nur in dieser aktuellen Episode, sondern wird selten so freizügig, andererseits aber auch kompakt und geschlossen ausgelebt wie in „Ich weiß, was Angst ist“ – und dazu muss man noch nicht einmal die Handlung näher zitieren!

Letztere ist im Übrigen zunächst noch ein wenig behäbig im Tempoaufbau, lässt sich jedoch auch nicht grundlos zügeln, sondern nimmt im weiteren Verlauf schließlich immer mehr Fahrt auf. Der Cliffhanger zum Schluss ist zwar wieder tödlich, doch da inzwischen auch die Fortsetzung auf dem Markt ist, kann man die gemeine Endsequenz so gerade noch hinnehmen. Ansonsten bleibt nur zu konstatieren, dass „Ich weiß, was Angst ist“ ein brillantes Hörspiel mit einer fantastischen Atmosphäre und einer erneut absolut packenden Story ist. „Gabriel Burns“-Fans brauchen dementsprechend nicht lange zu zögern!

|Audio-CD mit 61 Minuten Spieldauer
ISBN-13: 978-3829122771|
[www.gabriel-burns.net]http://www.gabriel-burns.net
[www.folgenreich.de/gabrielburns]http://www.folgenreich.de/gabrielburns
[www.myspace.com/gabrielburns]http://www.myspace.com/gabrielburns
[www.experiment-stille.de]http://www.experiment-stille.de

_Gabriel Burns bei |Buchwurm.info|:_
[„Die Grauen Engel“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3892
[„Verehrung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3960
[„Bereit (Folge 23)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4015
[„Der Erste der Zehn (Folge 24)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4038
[„… dem Winter folge der Herbst (Folge 25)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4051
[„R. (Folge 26)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4055
[„Zwielicht (Folge 27)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4246
[„Im Kreis des Vertrauens (Folge 28)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4711
[„Zwei Horizonte (Folge 29)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4889
[„Weiß (Folge 30)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5308
[„Rand der Gezeiten (Folge 31)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6616
[„Die, die nicht bluten (Folge 32)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6619

Thomas Thiemeyer – Korona

Die Handlung:

Mit dem Eintreffen eines neuen Teammitglieds in Uganda beginnt für die Gorillaforscherin Imelda Walker ein Abenteuer, das ihre kühnsten Träume übersteigt. Bei einer Expedition ins Hochgebirge stößt ihr Team auf die Ruinen einer versunkenen Hochkultur, die die Forscher vor unerklärliche Phänomene stellt. Bald kann sich die Biologin der Wahrheit nicht länger verschließen: Ihr Team hat das Portal zu einer fremden Dimension durchschritten. Und für die Rückkehr ist es längst zu spät … (Verlagsinfo)

Meine Meinung:

Ich habe wirklich versucht, die Geschichte zu mögen, wirklich, es hat nicht geklappt. Die Verlagsinfo versprach mir eine Abenteuergeschichte mit Gorillas im Dschungel und Sciencefiction mit „Stargate“-Dimensionsportalen. Empfänglich bin ich für solche Geschichten allemal. Bekommen habe ich Mosaikteile, die sich einfach nicht zu einem Ganzen zusammensetzen ließen.

Dschungelabenteuer mit intelligenten Menschenaffen sind nicht neu, aber als dann noch erwähnt wurde, dass in besonders heißen Sommern etwas kommt und die Menschen umbringt, da musste ich lachen und an „Predator“ denken. Die Intelligenz der Affen hat es dann auch nicht auf das Niveau vom „Planet der Affen“ geschafft und die fliegenden Schiffe, die später noch auftauchen, passen so gar nicht ins Bild, weil sie mich eher an Jule Vernes Werke erinnerten oder an japanische Zeichentrickserien.

Pflanzenmonster, die den Menschen den Kopf abbeißen und sich mit Gewehrkugeln nicht aufhalten lassen, passen prima in die Horror-Ecke. Und die toughe Anführerin, die erst tough, dann weinendes Mädchen und plötzlich wieder tough ist, gesellt sich zu dem „Verräter“, der erst von der Gruppe verachtet wird, um dann auf einmal als Anführer dazustehen und mit der ehemaligen Anführerin in ihrer Mädchen-Phase zu kuscheln.

Das alles passt und fügt sich so überhaupt nicht zusammen. Die ganze Gruppendynamik der Beteiligten fühlt sich künstlich und gezwungen an. Die Dialoge klingen oftmals gestellt und unnatürlich.

Und als mich der Sprecher des Hörbuchs nach vielen Stunden des Wartens auf etwas wirklich Interessantes in den Sciencefiction-Anteil mitnahm, zu den fliegenden Inseln und Schiffen, mit mehr-als-halbintelligenten Menschenaffen, da hatte der Roman dann endgültig für mich verloren.

Dass die letzten Stunden des Hörbuchs nur noch aus B-Movie-Horror bestanden, bestätigte meinen Eindruck erneut. Hier sind auch die Stellen zu finden, in denen der Sprecher extra gruselig klingen will und ich mich jedes Mal extrem zusammenreißen musste, damit ich nicht loslache.

Das Ende ist dann auch passend melodramatisch und kitschig.

Das Hörerlebnis – Der Sprecher

Ohne Musik und ohne Effekte geht es nach einem einleitenden Satz direkt mit der Geschichte los. Hier zeigt Dietmar Wunder, dass er als deutsche Stimme von Adam Sandler, Jamie Foxx, Robert Downey Jr. und Daniel Craig vor dem Mikro auch schauspielern kann. Dass er auch auf verschiedenen Theaterbühnen gespielt hat, kommt ihm auch bei dieser Produktion zugute.

Er moduliert seine Stimme zwar nicht so extrem, wie es einige seiner Kollegen tun, dennoch sind die in den verschiedenen Szenen agierenden Charaktere gut zu unterscheiden. Und wenn er eines der Teammitglieder liest, das vorsichtig auf einen Gorilla einredet, dann überträgt er die Spannung gekonnt auf den Hörer.

Verschiedene Sprachen und Akzente bringt er gut ins Ohr, ohne aufgesetzt oder nervig zu klingen. Allein den „Botschafter“ spricht er wie eine Kreuzung zwischen einer schlechten Persiflage auf Helmut Kohl und Boris Becker. Seiner Leistung allein ist es zu verdanken, dass die zu sehr konstruierte Geschichte, die einfach zu viele Genres bedienen will und das zwangsweise bei keinem richtig schafft, noch interessant bleibt. Denn Wunder erzählt sie wirklich gut und mitreißend.

Das Case – Das Booklet

Die CDs ließen sich leicht aus den Trays des Jewelcase‘ lösen, was heutzutage eine Seltenheit ist. Zum Roman selber gibt es keinerlei Infos in der Hülle. Auch ein Booklet sucht der Hörer vergebens. Stattdessen gibt es ein Büchlein mit dem Gesamtverzeichnis des Verlages.

Lediglich die Namen der an der Produktion beteiligten Personen werden genannt, sowie die Spieldauer und Trackanzahl der sechs enthaltenen CDs.

Mein Fazit:

Eine Story, die zu viele Genres bedienen will, scheitert an dem Versuch, es allen recht machen zu wollen. Thomas Thiemeyer hat mir mit seinen anderen Büchern wesentlich besser gefallen. Dietmar Wunder hingegen macht seinen Job gewohnt gut.

6 Audio-CDs mit 477 Minuten Spieldauer
Gesprochen von Dietmar Wunder
ISBN-13: 978-3839810538
www.argon-verlag.de

Der Autor vergibt: (2.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Gloge, Andreas / Sassenberg, Volker – Gabriel Burns – Die, die nicht bluten (Folge 32) (Hörspiel)

_Story:_

Immer noch suchen Joyce Kramer und ihr Kollege Larry Newman in der ruinenartigen Fassade von Vancouver nach den zwei Horizonten, als sie ein Anruf von Steven Burns‘ Verleger Sonny Heseltine erreicht. Dieser verlangt nach dem gesuchten Schriftsteller, dessen Namen immer wieder über die Lippen seiner komatösen Tochter Jana geht, und von dem er sich eine Veränderung von Janas Zustand erhofft. Widerwillig begleitet Joyce Larry an den Lake Louise, um der Sache auf den Grund zu gehen. Doch schon bei ihrer Ankunft muss sich das zerstrittene Duo wundern: Heseltine sieht der Sache gelassener entgegen, als es die Situation eigentlich zulassen sollte. Er stützt sich darauf, dass die übrigen Gäste des Hotels, in denen er und seine Familie untergebracht sind, ebenfalls wieder aus dem Koma erwacht sind. Doch eben diese Leute verhalten sich merkwürdig und scheinen die Gegenwart ihrer Mitmenschen gar nicht richtig zu registrieren. Tamara Green, eine mysteriöse Ermittlerin, die im Zuge dessen ebenfalls auf den Plan kommt, scheint die Lösung parat zu haben. Ihrer Meinung nach handelt es sich beim Verhalten der Hotelgäste um eine Konsequenz aus Nahtoderfahrungen, die mit den Ereignissen in der direkten Umgebung in Verbindung stehen. Und schneller als erhofft werden Larry und Joyce selber mit diesen Begebenheiten konfrontiert …

_Sprecher:_

Erzähler – Jürgen Kluckert
Introerzähler – Hans Paetsch
Sonny Heseltine – Engelbert von Nordhausen
Kumar – Peter Köhler
Larry Newman – Björn Schalla
Joyce Kramer – Bianca Krahl
Jana Heseltine – Andrea Aust
Steven Burns – Bernd Vollbrecht
Mr. Frandan – Dirk Müller
Tamara Green – Kerstin Sanders-Dornseif
Nicolas Skelton – Tobias Kluckert
Bakerman – Ernst Meincke
Schmidt – Andreas Ksienzyk

Idee & Konzeption: Decision Products
Regie: Volker Sassenberg
Musik: Matthias Günthert & Volker Sassenberg
Drehbuch: Andreas Gloge & Decision Products
Tontechnik und Schnitt: Volker Sassenberg & Marc Sander
Illustration: Ingo Masjoshusmann
Grafik: Marion Mühlberg

_Persönlicher Eindruck:_

Es ist schon unglaublich, wie ähnlich und doch so verschieden zwei aufeinanderfolgende Episoden einer Hörspielserie sein können. War „Rand der Gezeiten“ als Quasi-Neuanfang noch ein sehr stiller, Dialog-lastiger Vortrag, der sich zudem dadurch auszeichnete, dass sein Gewicht auf den Schultern anderer Protagonisten getragen wurde, greift die blutige Action in „die, die nicht bluten“ massiver und erschreckender als bislang gewohnt um sich. Zwar wird die Story in erster Linie von ihrer sehr bedrückten Atmosphäre getragen, die sich in diesem Fall zu einem sehr großen Teil auf der beeindruckenden Performance von Erzähler Jürgen Kluckert gründet, doch gerade in der zweiten Hälfte der Haupthandlung werden diverse auditive Splatter-Szenen vorgeführt, die im Hinblick auf die eher stillen Ereignisse der vorherigen Episode irgendwie völlig realitätsfremd wirken – aber eben auch zu „Gabriel Burns“ gehören wie die Butter zum Brot.

Allerdings macht man nicht den Fehler, die Action aus der Hand zu geben und Folge Nr. 32 zu einem einzigen Blutrausch verkommen zu lassen. Dezent und subtil bauen Andreas Gloge und Volker Sassenberg in ihrer stimmungsreichen Inszenierung die Spannung auf, kreieren erschreckende Bilder und ein durch und durch beängstigendes Szenario, welches schließlich über eine kleine Eruption und mehrere Folgebeben zu jenem Grauen führt, welches die Serie nach und nach mit sich trägt, welches gleichzeitig aber selten so stark ausgeprägt war wie in „Die, die nicht bluten“.

Eine weitere Ursache für die Reduzierung der blutigen Action ist indes die Souveränität der beiden Hauptdarsteller, die auch abseits des eigentlichen Protagonisten einen prima Job abliefern, sich mit dieser Position offenbar sogar noch besser arrangieren als kurz zuvor. Vor allem Björn Schalla aka Larry Newman tritt unheimlich selbstbewusst auf und füllt seine Rolle mit jenem rebellischen Charakterzug aus, der in der gegebenen Situation angebracht scheint. Bianca Krahl als Joyce Kramer steht in Nichts nach und bestätigt die wiederholt überzeugende Leistung des gesamten Sprecherteams.

Zu Sound und Effekten braucht man schließlich wohl kaum mehr was zu sagen; das Folgenreich-Team hat die Zügel fest in der Hand und garantiert einmal mehr für ein packendes Hörspiel-Erlebnis vor einem teils recht bombastischen Hintergrund. Neben den Mitarbeitern des LAUSCH-Verlags gibt es derzeit wohl keine Produktionsfirma, die moderne Fantasy/Horror-Storys so mitreißend unterlegt wie diese Damen und Herren. Und da ist „Die, die nicht bluten“ ein weiteres, sehr gutes Beispiel.

Unterm Strich bleibt also eine weitere lohnenswerte Geschichte in der Neverending Story namens „Gabriel Burns“. Zwar wird der Zusammenhang zum vertrackten Hauptstrang nur marginal angerissen, doch gerade in den komplexesten Phasen der Serie freut man sich immer mal wwieder über einen straighteren Beitrag, der mit seinem kompakten Setting Zeit zum Verschnaufen gewährt. Und genau das geschieht in Folge 32, dem nächsten Schmuckstück der ewigen Reihe!

|Audio-CD mit 63 Minuten Spieldauer
ISBN-13: 978-3829122757|
[www.gabriel-burns.net]http://www.gabriel-burns.net
[www.folgenreich.de/gabrielburns]http://www.folgenreich.de/gabrielburns
[www.myspace.com/gabrielburns]http://www.myspace.com/gabrielburns
[www.experiment-stille.de]http://www.experiment-stille.de

_Gabriel Burns bei |Buchwurm.info|:_
[„Die Grauen Engel“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3892
[„Verehrung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3960
[„Bereit (Folge 23)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4015
[„Der Erste der Zehn (Folge 24)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4038
[„… dem Winter folge der Herbst (Folge 25)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4051
[„R. (Folge 26)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4055
[„Zwielicht (Folge 27)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4246
[„Im Kreis des Vertrauens (Folge 28)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4711
[„Zwei Horizonte (Folge 29)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4889
[„Weiß (Folge 30)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5308
[„Rand der Gezeiten (Folge 31“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6616

Gloge, Andreas / Sassenberg, Volker – Gabriel Burns – Rand der Gezeiten (Folge 31) (Hörspiel)

_Story:_

Vancouver gehört offenkundig ebenfalls zu jenen zehn Städten, in denen die Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen. Auf Befehl Bakermans begeben sich auch Larry Newman und Jocye Kramer in die kanadische Metropole, deren Leblosigkeit die beiden aus der Fassung bringt. Als sie an den Docks auf Bakermans Kollegen Schmidt treffen, nimmt ihr Besuch immer groteskere Züge an. Schmidt begleitet das Duo auf ein Schiff, von wo aus man auf den plötzlich wiederentdeckten Dampfer ‚Anchorage‘ trifft, der seit 1915 als verschollen gilt. Neugierig erkunden Newman, Kramer und Schmidt das Schiff – und werden Zeugen einiger merkwürdigen, beängstigenden Begebenheiten …

_Sprecher:_

Erzähler – Jürgen Kluckert
Introerzähler – Hans Paetsch
Schmidt – Andreas Ksienzyk
Bakerman – Ernst Meincke
Larry Newman – Björn Schalla
Joyce Kramer – Bianca Krahl
Maureen – Esther Münch
Everett Staunton – Gerald Paradies
weitere: Marei Hofmann & Jaqueline Bretländer

Idee & Konzeption: Decision Products
Regie: Volker Sassenberg
Musik: Matthias Günthert und Volker Sassenbeerg
Drehbuch: Andreas Gloge & Decision Products
Tontechnik und Schnitt: Volker Sassenberg & Marc Sander
Illustration: Ingo Masjoshusmann
Grafik: Marion Mühlberg

_Persönlicher Eindruck:_

Es ergibt eigentlich nicht viel Sinn, in eine solch komplexe Reihe wie die „Gabriel Burns“-Serie einzusteigen, nachdem die Rahmenhandlung bereits derart ausgeufert ist wie in den inzwischen schon 30 veröffentlichten Episoden. Dennoch gibt es ab und an die Möglichkeit, das Pferd von hinten aufzuzäumen und doch noch einen Einstieg zu finden, auch wenn er selbstredend nicht mehr allumfassend sein kann. Folge Nr. 31 gehört zu jenen raren Exemplaren, die quasi als Neuanfang innerhalb des verschachtelten Handlungsstrangs funktioniert, ohne dabei den Anspruch zu erheben, den gesamten Background schon zu kennen. Und auch wenn es letzten Endes empfehlenswert ist, „Gabriel Burns“ von der ersten Sekunde zu verfolgen: Nachzügler haben hier eine neue Chance!

Die Story in „Rand der Gezeiten“ ist derweil relativ zielstrebig aufgebaut, vertieft zwar hin und wieder mit einigen Randnotizen den Gesamtzusammenhang, kann aber inhaltlich durchaus für sich alleine stehen. Entscheidend hierfür ist unter anderem, dass Steven Burns als Hauptakteur gar nicht erst auftaucht und das Spielfeld seinen beiden Kollegen Kramer und Newman überlässt. Dies bedeutet für den eingefleischten Anhänger genügend Zeit, um kurz zu verschnaufen und die übergeordneten Stränge auf sich wirken zu lassen, aber eben auch eine kleine Stütze, um die neuen Handlungseinheiten logisch in den Hauptstrang einzufügen.

Die eigentliche Geschichte dieser Folge ist unterdessen mal wieder ein echtes Highlight, das nicht nur dank seiner gewaltigen Inszenierung hervorsticht. „Rand der Gezeiten“ hat unzählige überraschende Wendepunkte und gefällt mit drei waghalsigen Charakterzeichnungen, die an sich bereits spektakulär genug sind, die Folge zu den nennenswerten innerhalb der Serie zu erklären. Was dann an Bord der Schiffe passiert, unterstreicht gleich mehrere entscheidende Aspekte dieser Reihe: Die Mystery-Fraktion wird beispielsweise mit haufenweise frischem Futter versorgt, die Horror-Begeisterten dürfen sich indes über ein paar krasse Einschnitte freuen, und diejenigen, die einfach den Komplex mögen und ihnen gerne mit weiteren Schmankerln gefüttert sehen, dürfen sich über viele Querverweise freuen, die aber erst zu einem späteren Zeitpunkt an Bedeutung gewinnen werden. Zuletzt überzeugt aber vor allem die Atmosphäre, geschürt natürlich von den starken Effekten, der manchmal klaustrophobischen Gesamtstimmung und natürlich dem wiederholt packenden Soundtrack. Letztlich kommt die Spannung hinzu, die nicht nur innerhalb der Story dauerhaft präsent ist, sondern auch über den Cliffhanger in die Serienzukunft weist. Das ist Prickeln pur, minimalistisch erzählt, aber effektreich verkauft. Insofern wird „Gabriel Burns“ auch weiterhin nicht vorrangig diejenigen begeistern, denen die pure Action am bedeutsamsten ist. Vielmehr ist die Tiefe entscheidend, mit der die Serie vorgetragen wird – und das auch uneingeschränkt in dieser starken 31. Episode!

|Audio-CD mit 55 Minuten Spieldauer
ASIN: B001UNPQLO|
[www.gabriel-burns.net]http://www.gabriel-burns.net
[www.folgenreich.de/gabrielburns]http://www.folgenreich.de/gabrielburns
[www.myspace.com/gabrielburns]http://www.myspace.com/gabrielburns
[www.experiment-stille.de]http://www.experiment-stille.de

_Gabriel Burns bei |Buchwurm.info|:_
[„Die Grauen Engel“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3892
[„Verehrung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3960
[„Bereit (Folge 23)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4015
[„Der Erste der Zehn (Folge 24)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4038
[„… dem Winter folge der Herbst (Folge 25)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4051
[„R. (Folge 26)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4055
[„Zwielicht (Folge 27)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4246
[„Im Kreis des Vertrauens (Folge 28)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4711
[„Zwei Horizonte (Folge 29)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4889
[„Weiß (Folge 30)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5308

Menger, Ivar Leon / Buchna, Hendrik / Zachariae, Christoph / Beckmann, John – Darkside Park – Staffel 1 (Lesungen)

_|Darkside Park|:_

„Staffel 1 – Folge 1-6“
„Staffel 2 – Folge 7-12“
„Staffel 3 – Folge 13-18“ (erscheint am 30.09.2010)

_Inhalt:_

|Interview mit Ed| (Ivar Leon Menger)

Eine Reporterin der Porterville Times will ein Interview mit dem geheimnisvollen Ed führen, der ein ungewöhnliches Leben führt und bereits als Säugling den Menschen das Leben rettete. Doch was hat Ed mit dem Psychopathen zu tun, der seinen Opfern Tarotkarten schickt?

|Das böse Zimmer (1)| (Hendrik Buchna)

Der Psychotherapeut Dr. Frank Morgan stößt in der Vergangenheit eines Patienten auf ein düsteres Geheimnis, das zu ergründen ihn nicht nur zum Darkside Park führt, sondern auch an die Grenzen seiner Vorstellungskraft …

|Der Gesang der Ratten (1)| (Christoph Zachariae)

Sarah Freeman und ihr Freund Tom Lennox ziehen gemeinsam nach Porterville. Beide sind überglücklich und Sarah bekommt sogar den ersehnten Job in der Stadtbibliothek. Bei einem Stadtspaziergang finden sie eine leerstehende Psychiatrie, in der das Paar auf sonderbare Obdachlose trifft. Doch dann verschwindet Tom Lennox, und Sarah gelingt nur mit Mühe die Flucht aus dem Labyrinth der leerstehenden Gänge. Verzweifelt sucht sie Hilfe bei dem Sheriff von Porterville. Doch der Alptraum hat gerade erst begonnen …

|Das böse Zimmer (2)| (Hendrik Buchna)

Die Suche nach dem dünnen Mann führt Dr. Frank Morgan in die elitären Kreise von Porterville und auf die Spur einer großangelegten Intrige …

|Porterville Times| (Christoph Zachariae)

Martin Prey ist Archivar in der Stadtbibliothek von Porterville und führt ein beschauliches Leben. Gemeinsam mit seiner Ehefrau lebt er bei seiner Schwiegermutter, einer freundlichen, älteren Dame, mit der man gut auskommt, wenn man keine Widerworte hat. Doch dann bittet ihn seine neue Mitarbeiterin Sarah Freeman um Hilfe, denn ihr Freund Tom Lennox ist spurlos verschwunden. Martin Prey beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen und wird selbst in den Strudel des Schreckens hineingezogen …

|In den Jagdgründen (John Beckmann)|

Jimmy Barksdale ist Polizist in Porterville. Bei einem Einsatz wird sein Partner getötet. Jimmy Barksdale versucht auf eigene Faust weiterzuermitteln und gerät in die Fänge des düsteren Mysteriums, das den Darkside Park umgibt …

_Meinung:_

Ivar Leon Menger schuf mit DARKSIDE PARK eines der ungewöhnlichsten Hörbuch-Projekte, das schnell zahlreiche Anhänger fand und in Sachen Psychothriller nicht nur ein Novum darstellt, sondern auch eine ernstzunehmende Bereicherung. Der gestandene Hörspiel-Autor („DODO“, „Der Prinzessin“, „Plan B“) hat eigens für die auf drei Staffeln ausgelegte Serie eine Schar versierter Autoren um sich versammelt. In der ersten, vorliegenden Staffel sind das, neben ihm selbst, Christoph Zachariae, Hendrik Buchna und John Beckmann.

Als Sprecher fungiert in jeder Folge ein anderer bekannter Schauspieler, der dem Hörer die Geschichte eines Einwohners aus Porterville aus der Ich-Perspektive erzählt. Till Hagen, Eckart Dux, Nana Spier, Gerrit Schmidt-Foss und Tobias Meister legen dabei eine enorme Intensität an den Tag, so dass die packend geschriebenen Storys so unterhaltsam wie inszenierte Hörspiele wirken. Ganz ohne Musik und Effekte offenbart sich die erste Staffel von DARKSIDE PARK als geniale Sammlung von Psychothrillern von eindringlicher Suspense.

Die Geschichten sind jedoch nicht nur fesselnd und atmosphärisch, sondern auch abwechslungsreich. Dabei zieht sich das Mysterium um den sagenumwobenen Darkside Park wie ein roter Faden durch die einzelnen Geschichten. Täter, Opfer, Zeuge oder aber sekundär Betroffener – allein die unterschiedlichen Perspektiven und die verschiedenen Erzählstile der einzelnen Autoren sorgen für den besonderen Reiz dieses Hörbuches. Selbst als eigenständige Geschichten funktionieren die Folgen prima! Jeder einzelne Sprecher liefert eine Glanzleistung ab, doch am beeindruckendsten hört sich wirklich Nana Spier an, die es schafft, trotz ihrer lieblichen Stimme dem Hörer eine Gänsehaut über den Rücken zu treiben. Ein Muss für jeden Thriller-Fan!

Düster und minimalistisch präsentiert sich die erste Staffel im stabilen, aufklappbaren Karton. Die sechs CDs stecken in Papphüllen, auf deren Rückseite es nicht nur eine kurze Inhaltsbeschreibung gibt, sondern auch eine kleine Vita des jeweiligen Autors.

_Fazit:_

Geniale Thriller-Serie mit Niveau. Großartige Autoren und tolle Sprecher sorgen für ein unvergessliches Hörerlebnis.

|6 Audio-CDs mit 360 Minuten Spieldauer
Coverdesign von Ivar Leon Menger
Fotos von Peepo, Peeter Viisimaa, Selensergen, Nuno Silva
ISBN-13: 9783942261005|
[www.lauscherlounge.de]http://www.lauscherlounge.de
[www.darksidepark.de]http://www.darksidepark.de

_Florian Hilleberg_

Andreas Eschbach – Black*Out (Lesung)

Nun ist es endlich soweit. Nach dem „Marsprojekt“ gewährt Andreas Eschbach seinem Geist und seiner Schöpfungskraft einen neuen Ausflug in die Sciencefiction, ein Bereich, den er weitgehend seinen Jugendromanen überlässt. So kündigt sich auch „Black*Out“ als Erster mehrerer Teile an, deren vordergründige Zielgruppe Jugendliche sind. Doch wissen wir nicht alle, dass Eschbachs erwachsene Leser vor seinen vermeintlichen Jugendromanen keinen Halt machen?

Chris, Serenity und ihr Bruder sind in der Wüste Nevadas auf der Flucht. Vor wem, ist den beiden Geschwistern noch nicht richtig klar, doch spätestens, als sie von Militärhubschraubern verfolgt und beschossen werden, nehmen sie Chris‘ Paranoia ernst. Serenitys Vater, der Aussteiger Jeremiah Jones, wird neuerdings ebenfalls von der Regierung verfolgt und für Attentate und Terroranschläge verantwortlich gemacht. Chris behauptet, ihm helfen zu können und bittet die Geschwister deshalb, mit ihm die vagabundierende Gruppe um Jones zu finden. Denn bei Jones, das ist Chris‘ persönlicher Anreiz, befindet sich ein alter Bekannter seiner Familie:

Als Neurologe und Neurochirurg besitzt er die Fähigkeiten, die Christopher braucht, um ein unheimliches Geheimnis und gefährliche Bürde loszuwerden. Ihm wurde ein Chip implantiert, mit dessen Hilfe ihm eine direkte Verbindung ins Internet möglich ist. Der Haken: Alle Träger dieser Chips bilden einen geistigen Verbund, in Folge dessen sie ihre Individualität verlieren und absolut gleichgeschaltet werden – ihre Gedanken sind kohärent wie das Licht eines Lasers, ihr gemeinsames Ziel ist – alles. Und nur Christopher ist durch einen Defekt in der Lage, seinen Chip zu deaktivieren. Er kennt die Kohärenz, wie sich die gleichgeschalteten Menschen nennen. Er ist eine Gefahr für ihr Ziel. Er ist der Sohn eines ihrer Entwickler. Und er soll zurückgeholt werden …

Das Hörbuch ist natürlich eine gekürzte „autorisierte Lesefassung“. Das Manko bei diesen Produkten ist natürlich, dass tiefer gehende Erklärungen und Zusammenhänge oft dem Rotstift zum Opfer fallen und so in manchen Details nach dem Hören weiterer Erklärungsbedarf besteht. Das führte bereits zu Fehlinterpretationen oder auch schlechteren Beurteilungen, als einem Roman angemessen und würdig wäre. Im vorliegenden Fall ist dieser Mangel zu vernachlässigen, denn es wurde eine gute Balance geschaffen zwischen erzählerischem Tempo und nötigen Erklärungen, so dass die Spannung und der innovative Wert der Geschichte erhalten bleiben.

Die letzten Jahre kristallisieren sich immer stärker zu Jahren der medienbezogenen utopischen Literatur, und die Steigerung ist noch nicht abgeschlossen. Denken wir an Autoren wie Cory Doctorow oder Charles Stross, treffen wir auf abgefahrene Abhandlungen – nein, Erzählungen – über Weiterentwicklungen der Medientechnik, des Internets und der Breitbandverbindungen. Gefahren werden aufgezeigt, Möglichkeiten beschworen und dem Trend gefolgt, denn die Apps und Blogs und Plattformen für Handy und Co. bleiben kaum hinter den Utopien zurück.

Griff Eschbach letztens das Thema der computerbasierten Manipulation sehr ernsthaft auf, beschäftigt er sich im vorliegenden Roman zwar noch beängstigender, dennoch aber sehr utopisch, mit den Gefahren, die aus überbordender Vernetzung erwachsen könnten. Direkte Vernetzung von Gehirnen mit dem Internet über implantierte Chips sind doch trotz aller beschworener Schrecken echte Sciencefiction und rufen deshalb neben dem wohligen Schauer das beruhigende Gefühl hervor, davon noch weit entfernt zu sein. Gleichwohl spielt Eschbach auf diese Art kritisch mit dem Problem der Beeinflussung und Gleichschaltung von Gesellschaften. Noch leistet bei uns die Werbeindustrie die Arbeit, die bei Eschbach unumgänglich durch Kohärenz erledigt wird.

Genug der Interpretationen, widmen wir uns lieber den greifbaren Aspekten der Erzählung. Die Charakterentwicklung ist typischerweise bei Eschbach gut nachvollziehbar. So bleibt auch nicht verwunderlich, dass ein junger Mann, der stets allein und mit seinem Genie einsam vor seinen Problemen stand, seinen Plan zwar mit Hilfe von Anderen ausführen will, die wahren Details aber für sich behält. Dass er dabei für seine Helfer eine andere glaubhafte Geschichte inszeniert und sie damit ebenso verkackeiert wie seine Gegner, zeigt nur deutlich, dass er sich weiterhin als Einzelgänger betrachtet.

Die Gefahrenentwicklung für die anderen Beteiligten erleichtert Chris natürlich die Überzeugungsarbeit, um sie für sich zu gewinnen. So bedingen alle Geschehnisse einander und führen zu logischen Konflikten, denen sich die Protagonisten dynamisch nähern und – angewiesen aufeinander – gemeinsam zu Lösen versuchen. Es rennt also nicht ein Teenager durch Amerika und überzeugt ein paar Erwachsene von seinen Ideen, sondern die Ereignisse reißen alle mit in ihren Strudel und sorgen für gegenseitige Abhängigkeit, was die gesamte Geschichte glaubwürdig macht.

Da es sich offenbar um den Start eines Mehrteilers handelt, verbleiben ein paar lose Fäden und offene Fragen in der Geschichte. So das Rätsel um die von der Kohärenz unbemerkt vorgenommene Manipulation an Christophers Chip: Ist er also doch kein Einzelfall? Gibt es noch andere Möglichkeiten, sich von der Masse der Gehirne abzukapseln? Die Gefahr ist alles andere als gebannt, der Überraschungseffekt ist dahin und die Kohärenz wird mit jedem Tag stärker – eine gute Ausgangsbasis für weitere spannende Geschichten.

Ein Wort zum Sprecher: Stefan Kaminski, der seine Fähigkeiten selbst als „Stimmen-Morphing“ bezeichnet, trifft bei jedem Auftritt einer Figur deren Stimme in gleicher Weise, wie er sie einführte. Er liefert eine ausgezeichnete Leistung und ein Hörbuch, bei dem es Spaß macht, zuzuhören.

Ein neuer jugendlicher Eschbach, der weit näher vorstellbar ist als die Vorgänger zum Marsprojekt und neben gefährlichen Visionen auch die Hoffnung für die Zukunft nicht aus den Augen verliert. Und das Wichtigste: Spannende Unterhaltung für Jedermann!

6 Audio-CDs mit ca. 406 Minuten Laufzeit
Gelesen von Stefan Kaminski
ISBN 13 978-3-401-26062-4

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Perry Rhodan – Konzil der Sieben (Silber Edition 74, Teil 1)

_Die Handlung:_

Es beginnt Anfang des Jahres 3459. Perry Rhodans Gehirn ist in seinen Körper zurückgekehrt, und die Galaxis wartet voller Spannung auf die Konsequenzen, die sich aus dem „Kosmischen Schachspiel“ ergeben könnten. Als dann aber die Sterne erlöschen, kommt alles anders als erhofft. Eine fremde Macht, die Laren, landet im Auftrag des „Konzils der Sieben“ auf der Erde und stellt unmissverständliche Forderungen. Hotrenor-Taak, ihr Sprecher und Anführer, bestimmt Perry Rhodan kurzerhand zum „Ersten Hetran der Milchstraße“. Der Terraner soll im Auftrag des Konzils diktatorisch über die Völker der Galaxis herrschen. Perry Rhodan bleibt nichts anderes übrig, als zum Schein auf die Forderung der Fremden einzugehen und im Untergrund gegen das Konzil der Sieben zu kämpfen. Dabei darf er nicht einmal davor zurückschrecken, zum Schein seinen Freund Atlan zum Tode zu verurteilen – ein Spiel, aus dem tödlicher Ernst wird … (Verlagsinfo für den kompletten Silberband)

_Mein Hör-Eindruck:_

Da ist sie nun, die erste |Silber Edition|, die nicht von Josef Tratnik gelesen wird. Nach 25 erfolgreichen Hörbüchern startet der Verlag, sicher auch auf Drängen der Fans hin, eine Parallelveröffentlichung von weiteren Silberbänden, die im Wechsel von Tom Jacobs und Andreas Laurenz Maier gelesen werden. Und damit man sich selbst nicht in die Quere kommt, beginnen die Lesungen mit Silberband 74, den Tom Jacobs vorliest. Die Silber Edition 75 vertont dann Andreas Laurenz Maier. In der „regulären“ Reihe hatte Josef Tratnik gerade Silberband 25 präsentiert.

Die |Silber Edition| 74 „Konzil der Sieben“ startet den „Konzil“-Zyklus, der sieben Silberbände umfasst. Band 74 selber beinhaltet die Handlung der Heftromane mit den Nummern 650-655. Das sind sechs Hefte, deren Gesamthandlung in vier Teilen vorgetragen werden. Da fragt sich der geneigte Fan mit Vorwissen, wo denn da unterbrochen wird, und der unvorbelastete Hörer freut sich auf weitere Abenteuer mit Perry Rhodan und seinen Freunden.

Es ist schon ein wenig seltsam, nach der altbekannten Titelmusik nicht die Stimme von Josef Tratnik zu hören, besonders für die, die Tom Jacobs nicht von den wöchentlichen Heftlesungen her kennen. Was allerdings ein wenig das Hörvergnügen gleich zu Anfang schmälert, ist die Zeitleiste, die Jacobs vorträgt. Das hatte Tratnik auch schon 25-mal gemacht, natürlich, sie steht ja auch am Anfang jedes Silberbandes, nur erfährt der Hörer der vorherigen |Silber Editionen| jetzt schon Dinge, die er eventuell gar nicht wissen möchte. Denn hier wird die Lücke zwischen Band 25 und 74 im Schnelldurchlauf geschlossen und die Handlung sämtlicher kommender Tratnik-Lesungen schon vorweggenommen. Wer hier also nicht schnell genug auf den „Nächster Track“-Knopf drückt, der bekommt eine Hypnoschulung der unfreiwilligen Art.

|Der erste neue Sprecher|

Tom Jacobs liest gefühlt schneller als Josef Tratnik, dieser Eindruck stellte sich sofort ein. Teilweise klingt er ein wenig unruhig und gehetzt und überträgt eine Art Nervosität. Aber er kann auch langsamer lesen und sich passend mit den bekannten Charakteren auseinandersetzen, so dass es nicht lange seltsam anmutet, dass hier Jacobs liest und nicht Tratnik. Er hat seine eigene Note, kopiert Tratnik nicht und hat es auch nicht nötig.

Einen leichten Einstand hat Jacobs allerdings nicht, so muss er doch gleich zu Anfang einen Xisrapen lesen. Diese amöbenartige Rasse kann die Lautverbindungen „an“ und „in“ mit ihrer Sprechblase nicht erzeugen, und entsprechend schwer hat es der Sprecher, wenn solche Passagen vorzulesen sind. Jacobs spricht den Außerirdischen gequält, gedrungen, bedrückt, fast asthmatisch und irgendwie leidend. Es hat den Anschein, dass hier auch das Leid des Sprechers mit eingeflossen ist. Allerdings hat der Erfinder dieser Rasse 1974 sicher noch nicht daran gedacht, dass in 36 Jahren einmal jemand diese Sprache laut vorlesen würde.

Davon abgesehen macht Jacobs seinen Job wirklich gut und transportiert die Stimmung und die Handlung überzeugend. Insgesamt wirkt sein Vortrag ein wenig lebendiger als der von Tratnik, an dem er sich natürlich messen lassen muss. Tratnik ist eher der ruhigere und gemächlichere Vorleser, wohingegen Jacobs mehr Schauspiel vor dem Mikro und somit ein wenig mehr Action in die Ohren bringt.

Im Speziellen spricht er Gucky nicht wie „Kermit der Frosch“. Zwar auch ein wenig gedrungen, aber nicht so nervend, wie Tratnik diesen Charakter vertont. Und Icho Tolot spricht er nicht wie einen ruhigen Riesen mit tiefer Stimme, wie sein Kollege es tut, sondern kräftig laut und mit Abstand vom Mikrofon.

|Keine neuen Effekte|

In Sachen „Hintergrund“ bleibt der Verlag bei Altbewährtem. So werden die bereits aus den Tratnik-Lesungen bekannten Effekte und Ambientesounds an den Anfang einiger Tracks gestellt. Dies könnte gern öfter und vielfältiger getan werden. Auch die Titelmusik ist gleich geblieben. Lediglich das Ende unterscheidet sich von den Vorgängern durch ein „Ende Teil 1“ des Sprechers statt der bekannten Abspannmusik. Diese wird wahrscheinlich am Ende des letzten Teils wieder zu hören sein und auf der im November erscheinenden Komplett-Ausgabe der |Silber Edition|.

|Die MP3s|

Beim Taggen der 45 Dateien, die in der Qualität 128kbps, 41,1kHz und in Joint Stereo vorliegen, ist ein wenig geschlampt worden. Die ersten 16 Tracks tragen eine andere ID als die folgenden 29. Bei der One-Track-Version gibt es dieses „Problem“ natürlich nicht.

_Mein Fazit:_

Das Experiment, eine neue Parallelreihe mit |Silber Editionen| zu starten, ist geglückt. Es ist keine Blasphemie, wenn Jacobs statt Tratnik zu hören ist, denn auch er versteht es, durch seine Vortragsart den Hörer zu fesseln, und schafft durch unterschiedliche Betonungen und Stimmmodulationen einen Wiedererkennungswert bei den Charakteren.

Eine etwa 7,5 Minuten lange Hörprobe bietet der Verlag [hier]http://www.einsamedien.de/MP3/hoerprobe__se74.mp3 an.

|MP3-Download mit ca. 215 MB Größe
Spieldauer der Lesung: 3:52 h
Sprecher: Tom Jacobs|
[perry-rhodan-shop.de]https://perry-rhodan-shop.de
[perry-rhodan.net]http://www.perry-rhodan.net

Hinweis: Die MP3-Fassung erscheint im November auch auf 2 CDs im Handel.

Frank, Jacquelyn – Jacob (Schattenwandler 1) (Lesung)

_Die |Schattenwandler|-Serie:_

Band 1: _“Jacob“_
Band 2: „Gideon“
Band 3: „Elijah“
Band 4: „Damien“ (erscheint im November 2010)
Band 5: „Noah“ (noch nicht auf Deutsch angekündigt)

_Die Schattenwandler sind_ ein uraltes Dämonenvolk, dem die Liebe zu den Menschen verboten ist, da diese für die Menschen tödlich enden würde. Der Schattenwandler Jacob hat die Fähigkeit, jeden verirrten Dämon aufzuspüren, der versucht, einen Menschen zu verführen, und bringt diese Dämonen wieder auf den rechten Weg. Er selber trotzt der Versuchung schon seit Jahrhunderten. Zudem sucht er auch Dämonen, die von Nekromanten (Magiern) abberufen wurden, um diese, falls eine Rettung unmöglich ist, zu vernichten.

Jacob ist gerade auf der Suche nach einen abberufenen Dämon, als er auf Isabella trifft. Die schöne junge Frau betrachtet gerade den Nachthimmel, als Jacob sie anspricht. Übermütig lehnt Isabella sich zu weit aus dem Fenster und fällt Jacob in die Arme.

Als Isabella Rauch aus einer nahen Lagerhalle riecht, laufen beide dort hin. In der Lagerhalle wütet der transformierte Dämon, den Jacob sucht. Es kommt zu einem Kampf, und als es für Jacob immer schlechter aussieht, tötet Isabella den Dämon überraschend. Jacob ist fassungslos, denn seit er denken kann, ist so etwas noch keinem Menschen gelungen.

Er beschließt, Isabella mit in seine Heimat zu nehmen, um sie dem Dämonenkönig Noah vorzustellen und ihr Geheimnis zu lüften. Was er sich nicht eingestehen will: Er begehrt Isabella und ist nahe dran, das Gesetz der Dämonen selber zu brechen.

_Kritik_

Mit „Jacob“ hat Jacquelyn Frank den vielversprechenden Auftakt zur |Schattenwandler|- Serie geschrieben. Verfasst aus der Perspektive eines Beobachters, findet sich der Hörer schnell in die Geschichte rund um die Schattenwandler ein. Das Hörbuch ist spannend und mitreißend erzählt, die Geschichte der Schattenwandler macht neugierig und sticht aus der breite Masse der momentan gebotenen romantischen Fantasy aus. Die sympathischen und gar nicht bösen Dämonen kann der Hörer direkt ins Herz schließen, und auch Isabella kann punkten.

Die Spannung kommt nicht zu kurz, ein konstanter Spannungsbogen, der im Hörbuch sehr gut umgesetzt wurde, fesselt an das Geschehen und der Hörer wird förmlich in die Geschichte hineingezogen. Den vollen Umfang der Handlung bekommt man in dieser stark gekürzten Lesung leider nicht geboten. Die Geschichte um die Schattenwandler und Isabella entwickelt sich rasch, doch leider kommen dabei in diesem Hörbuch die Protagonisten und die Orte der Handlung etwas zu kurz. Detaillierte Beschreibungen fallen weg und auch die Protagonisten wirken teilweise eindimensional. Zudem hat der Hörer ab und an das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben

_Fazit_

Das Hörbuch „Jacob“ hat mich auf jeden Fall neugierig auf die |Schattenwandler|-Serie von Jacquelyn Frank gemacht. Leider ist dieses Hörbuch viel zu kurz und daher wenig detailgetreu. Ich werde die |Schattenwandler|-Serie auf jeden Fall weiter verfolgen, dabei aber auf eine exklusive und ungekürzte Version, die es ebenfalls gibt, zurückgreifen.

Die Sprecherin Tanja Geke hat mich völlig überzeugt, ihr Timbre und die Betonungen passen wunderbar zu der Geschichte. Mit ihrer ausdrucksstarken Stimme versteht es die Sprecherin, die Geschichte gekonnt in Szene zu setzen. Auch die einzelnen Charaktere bekommen eine eigene Ausdrucksform, so dass man sie schnell unterscheiden kann.

_Autorin_

Jacquelyn Frank wurde in New York geboren und lebt heute mit ihren Katzen in einem großen Haus in North Carolina. Zu ihren Lieblingsautorinnen gehören Christine Feehan, J. R. Ward, Kresley Cole und Sherrilyn Kenyon. (Verlagsinfo)

_Sprecherin_

Die Schauspielerin Tanja Geke, geboren 1971 in Berlin, ist bekannt aus der TV-Serie „Dr. Sommerfeld – Neues vom Bülowbogen“. Ihre warme, ausdrucksvolle Stimme leiht sie u. a. Kate Hudson und Scarlett Johansson. Zudem arbeitet sie als Sängerin. (Verlagsinfo)

|4 Audio-CDs mit 315 Minuten Spieldauer
Originaltitel: Jacob (2006)
ISBN 9783839810460|
[www.argon-verlag.de]http://www.argon-verlag.de
[www.egmont-lyx.de]http://www.egmont-lyx.de

_Nadine Warnke_

Thomas Thiemeyer – Der Palast des Poseidon (Chroniken der Weltensucher 2)

Die „Chroniken der Weltensucher„:

Band 1: „Die Stadt der Regenfresser“
Band 2: „Palast des Poseidon“
Band 3: „Der gläserne Fluch“
Band 4: „Der Atem des Teufels“
Band 5: „Das Gesetz des Chronos

Als Hörbuch erschienen lediglich die ersten drei Bände.

Die Handlung:

Im Mittelmeer verschwinden plötzlich Schiffe auf unerklärliche Weise, angeblich sei ein Seeungeheuer dafür verantwortlich. Carl Friedrich von Humboldt, der nach seinem Abenteuer in Peru unter die Freelancer gegangen ist, wird von einer griechischen Reederei beauftragt, mit seinem Team heraus zu finden, was hinter der ganzen Sache steckt. Und so macht er sich mit dem Schiff „Calypso“ auf die Reise, um über und unter Wasser nach der Ursache zu suchen.

Mein Hör-Eindruck:

Das Hörerlebnis

Ohne Musik, ohne Geräusche, ohne Vorankündigung der Art „Sie hören …“ geht es direkt los mit der Geschichte. Und nach den ersten Minuten hatte ich den Eindruck, als würde Dietmar Wunder mit angezogener Handbremse lesen oder davon ausgehen, dass der Hörer nur eine begrenzte Anzahl an Wörtern pro Minute verarbeiten kann. Dieses Gefühl legte sich zum Glück recht schnell wieder, als der Sprecher anfing zu zeigen, was er kann, und das ist so einiges.

Er kann auf jeden Fall auch schneller lesen, wenn es spannend und dramatisch wird. Er kann seine Stimmfarbe modulieren oder einen Berliner Akzent auflegen, wenn die Leute des niederen Volkes reden, und er kann leicht aufgesetzt klingen, wenn Carl Friedrich von Humboldt spricht. Ganoven, Frauen und Ausländer weiß er gekonnt unterschiedlich zu sprechen und der Wiedererkennungswert der Charaktere ist die ganze Zeit über gegeben.

Schon nach den ersten turbulenten Szenen hatte ich vergessen, dass ich anfänglich ein wenig Untermalung vermisst hatte. Im Nachhinein gesehen, kommt das Hörbuch auch gut ohne aus, denn Dietmar Wunder macht seine Arbeit wirklich gut und es dem Hörer durch seine Erzählweise wirklich schwer, das Hörbuch zu stoppen, wenn es mittlerweile zu spät zum Weiterhören oder man auf der Arbeit angekommen ist.

Die von den Charakteren empfundenen Emotionen vermittelt Wunder von träumerisch bis gemein genauso souverän wie entspannte und angespannte Situationen durch Anpassung der Lesegeschwindigkeit und Änderung der Stimmlage.

Auch wenn das Hörbuch ohne Geräusche und Musik gut auskommt, wäre für eine Fortsetzung eine dauerhafte Untermalung perfekt. Ein paar Windgeräusche, ein Meeresrauschen, ein wenig sanfte Musik im Hintergrund, und das Hörerlebnis wäre auch noch perfektes Kopfkino. Die einzigen „Spezialeffekte“, die es zu hören gibt, sind Pseudo-Funkgeräte-Stimmen und ein wenig Hall. Die Kollegen im englischsprachigen Ausland machen das schon eine ganze Weile so und steigern dadurch das Erlebnis noch mal um einiges.

Der Sprecher

Dietmar Wunder ist die deutsche Stimme von Adam Sandler, Jamie Foxx, Robert Downey Jr. und Daniel Craig. Dass er auch auf verschiedenen Theaterbühnen gespielt hat, kommt ihm bei dieser Produktion zugute.

Das Case – Das Booklet

Die CDs saßen ziemlich fest im Jewelcase und ich hatte Angst, dass ich entweder die Halterung oder aber die CDs beim Herausnehmen beschädige. Aber das ist bei Jewelcase-Boxen, die für mehrere CDs bestimmt sind, leider schon immer so gewesen.

Wenn man die CD-Trays umklappt, kommt ein schöner, altertümlich gezeichneter Kartenausschnitt einer Weltkarte zum Vorschein, der Griechenland und die umliegenden Meere zeigt. Das Cover des Booklets ziert das wunderschön gestaltete und gezeichnete Bild, das auch schon die Vorderseite des Buches bildet. Im Booklet ist der Inhalt der sechs CDs aufgeführt und man kann anhand der Namen der einzelnen Tracks leicht gesuchte Stellen in der Geschichte wiederfinden.

Dann folgt eine Seite mit Infos zu Thomas Thiemeyer und Dietmar Wunder und im Anschluss eine „Encyclopedia Humboldtica“. Diese erklärt alphabetisch sortiert dreizehn Begriffe aus und zu der Geschichte. Enthalten sind unter anderem Wörter wie „Roboter“, „Atlantis“, „Eiffelturm“ oder „Tesla, Nikola“.

Danach gibt es noch ein paar Seiten mit Werbung für andere Hörbücher des Verlags.

Mein Fazit:

Ein tolles Abenteuer für Fans der klassischen Jules-Verne- und Steampunk-Abenteuer, gelesen von einem, der es kann. Diese Lesung war für mich wie ein spannendes Buch, von dem man wirklich nur noch schnell dieses eine Kapitel zu Ende lesen will und dann aber auch wirklich aufhört, ganz ehrlich, versprochen. Ich hatte Mühe, mich zurückzuhalten, das ganze Abenteuer auf einen Schlag zu hören. Ab und zu musste ich leider aus der Welt von Carl Friedrich von Humboldt in meine eigene zurück.

Gekürzte Lesung auf 6 Audio-CDs mit ca. 450 Minuten Spieldauer
ISBN-13: 978-3-8337-2612-5
www.jumboverlag.de
www.weltensucher-chroniken.de
www.thiemeyer.de

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