Archiv der Kategorie: Hörspiele / Hörbücher

Baker, John / Birker, Thomas / Streb, Alexander – Mörderische Weihnachten (Dreamland-Grusel, Folge 8)

Dreamland-Grusel 5: [„Wolfsnächte“ 5080
Dreamland-Grusel 6: [„Der Zombie-Macher von Tahiti“ 5117

_Handlung:_

Weihnachten, das Fest der Liebe, wird für einige Menschen zu einem echten Horror-Trip. Ein wahnsinniger Mörder in der Tracht des Weihnachtsmannes geht um und tötet nach und nach Menschen, die augenscheinlich nichts miteinander zu tun haben. Kommissar Hammerschmidt steht vor einem der schwierigsten Fälle seiner Laufbahn. Nachdem er seinem geheimnisvollen Gegner lange hinterhergelaufen ist, steht er dem mörderischen Weihnachtsmann gegenüber und erkennt fassungslos, wer die Morde zu verantworten hat …

_Meine Meinung:_

Folge acht der Reihe |DREAMLAND-GRUSEL| ist ganz anders aufgebaut als die üblichen Gruselgeschichten. Neben „Wolfsnächte“ ist diese Folge die einzige, die nicht auf einem Heftroman basiert und ebenfalls von den Autoren verfasst wurde, die unter dem Pseudonym John Baker schon die oben erwähnte Werwolf-Story schrieben.

Pünktlich zu Weihnachten wartet |Dreamland Production| mit einer wahrhaft festlichen Folge auf. Eine betont harmlose und freundliche Personifizierung des Guten wird zum Symbol des Bösen und verbreitet als wahnsinniger Killer Angst und Schrecken. Was Stephen King bereits mit dem Clown Pennywise genial gelang, will Thomas Birker mit dem mörderischen Weihnachtsmann wiederholen.

Dargestellt wird der Irre von Tilo Schmitz, der mit seiner tiefen, volltönenden Stimme die Rolle perfekt ausfüllt, einen überzeugenden Weihnachtsmann abgibt, und vor allem auch in der Lage ist, den bissigen Humor des Killers ideal rüberzubringen. Die Hörspiel-Ikone Konrad Halver ist als Hauptkommissar Hammerschmidt großartig besetzt worden. Ihm zur Seite steht Thomas Birker als Kommissar Lang, der unter dem Strich einen guten Job macht, manchmal allerdings ein wenig überzogen klingt. Trotz der kurzen Spieldauer von knapp 45 Minuten, von denen noch diverse Bonustracks abgezogen werden müssen, ist die Besetzungsliste wirklich enorm. Marion von Stengel, Dorette Hugo, Ulrike Stürzbecher, Gernot Endemann, Bert Stevens und Christian Rode sind nur wenige Sprecher, deren Stimmen man zu hören bekommt. Alles in allem leisten die Schauspieler wirklich eine hervorragende Arbeit. Johanna Klein als Eva Hoffmann wirkt allerdings zu erwachsen, um als Kind durchzugehen, das um Süßigkeiten bettelt.

Ein derart brisantes Thema wie Kindesmissbrauch in einem Unterhaltungshörspiel zu verarbeiten, ist natürlich mutig, wirkt aber gerade im Kontext mit dem abrupten Finale und dem „Geständnis“ des Weihnachtsmannes sehr pathetisch. Für die Aktion, dass 50 Cent pro verkaufter CD der Organisation „Hänsel und Gretel“ zukommen, die sich um misshandelte Kinder kümmert, gebührt dem Label allerdings großer Respekt.

Wie oben bereits erwähnt, erhält der Hörer ein im wahrsten Sinn des Wortes kurzweiliges Hörvergnügen. Abzüglich der gesprochenen Besetzungsliste und der Outtakes sowie des Musik-Bonustracks macht das eigentliche Hörspiel gerade mal 36 Minuten aus. Im Gegensatz zu den anderen Folgen von |Dreamland Production| geradezu lächerlich wenig, aber man muss bedenken, dass nur die wenigsten Hörspiele der Gruselserie von H. G. Francis, als deren legitimer Nachfolger sich |DREAMLAND-GRUSEL| versteht, wesentlich länger waren. Und manchmal ist weniger auch einfach mehr. Wer hat schon immer Zeit, sich ein 70 Minuten langes Hörspiel am Stück anzuhören?

Daniel Theilen schuf ein Cover, das sowohl vom Motiv als auch von der Farbgebung her ideal zum Titel passt. Im Innenteil des Booklets gibt es ein ausführliches Vorwort, in dem sich Thomas Birker eingehend über den guten Zweck auslässt, dem 50 Cent des Erlöses zugute kommen.

_Fazit:_

„Mörderische Weihnachten“ ist eine temporeiche, sehr originelle Folge der Gruselreihe von |Dreamland Production|. Tilo Schmitz als killender Weihnachtsmann ist einfach grandios. Bedauerlicherweise bringt das Hörspiel mit 45 Minuten die mit Abstand kürzeste Folge der Reihe und endet ziemlich abrupt.

|45 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 9783939066576|
http://www.ts-dreamland.de

_Florian Hilleberg_

Vlcek, Ernst / Göllner, Marco / Ehrhardt, Dennis – Im Zeichen des Bösen (Dorian Hunter 1) (Hörspiel)

_Inhalt:_

Der Reporter Dorian Hunter befindet sich mit seiner Frau Lilian und acht weiteren Fahrgästen auf dem Weg zu der Burg Asmoda. Dorian fühlt sich auf unerklärliche Weise zu dem Schloss hingezogen, und noch auf der Fahrt erfährt er, dass seine acht Begleiter, einer unheimlicher als der andere, alle am selben Tag Geburtstag haben und gleich alt sind. Auf Asmodia angekommen, werden die Gäste von der Gräfin Anastasia von Lethian empfangen, die sich als ihre Mutter vorstellt. Der Vater der neun Männer soll der Fürst der Finsternis selbst sein. Während sich seine Brüder als blutgierige Dämonen entpuppen, zieht sich Dorian zurück, der als Abtrünniger gejagt wird. Für Hunter beginnt ein mörderischer Kampf um sein Leben und das seiner geliebten Frau Lilian …

_Meine Meinung:_

Nun ist es soweit und der |Zaubermond|-Verlag präsentiert die erste Folge der neuen Dorian-Hunter-Hörspiele. „Im Zeichen des Bösen“ ist bereits die dritte Adaption des gleichnamigen Romans von Ernst Vlcek, der 1973 im |Pabel-Moewig|-Verlag erschien. Die Version von |EUROPA| mit Peter Lakenmacher in der Hauptrolle und einer unvergessenen Gisela Trowe als Gräfin Anastasia ist längst Kult. Das Remake von |Nocturna Audio| mit Sascha Rothermund und Stephan Schwartz als Erzähler ist eine atmosphärisch dichte und werkgetreue Umsetzung mit viel Liebe zum Detail. Nun standen Dennis Ehrhardt vom |Zaubermond|-Verlag und Marco Göllner vor der schwierigen Aufgabe, ihre Vorgänger nicht zu kopieren, dem Geist des Romans aber dennoch gerecht zu werden. Und das Fazit lautet: Gelungen.

Schon allein die neue düstere Aufmachung von Mark Freier suggeriert dem Fan, dass er sich auf ein unheimliches Hörvergnügen freuen darf. Dabei beginnt die Geschichte ein wenig anders als im Roman beziehungsweise in den ersten beiden Hörspielen. Dorian Hunter trifft auf Herrn Helnwein, der eigentlich erst im zweiten Abenteuer auftritt, und erzählt diesem die Geschichte von seinem Abenteuer auf dem Schloss Asmoda.

Danach geht es sehr werkgetreu weiter, bis auf die Tatsache, dass bereits in der ersten Folge Asmodis selbst erscheint, dargestellt von Klaus-Dieter Klebsch, der den Lord der schwarzen Familie eindrucksvoll in Szene setzt. Für die Rolle des Dorian Hunter konnte Thomas Schmuckert gewonnen werden, der den Dämonen-Killer mit viel Engagement spielt und dem Charakter die nötige Tiefe verleiht. Der Part des wahnsinnigen Vukujev wurde kongenial mit Martin Semmelrogge besetzt, der den Charakter einmalig zu interpretieren versteht. Als Dorians dämonische Brüder sind die Hörspiel- und Synchron-Profis Udo Schenk und Santiago Ziesmer zu hören. Bruno Guozzi wurde von dem Drehbuchautor Marco Göllner selbst verkörpert, der auch als Schauspieler Talent beweist.

Die Effekte und Hintergrundgeräusche wirken sehr authentisch und vermitteln dem Hörer ein Gefühl der Wirklichkeit. Ein besonderes Highlight ist allerdings die Musik, die von MoorlandMusic, Gene Hunt, Marcel Schweder und Joachim Witt stammt. Letzterer steuerte zu dem Hörspiel einen exklusiv komponierten Bonustrack bei, der sich wahrlich hören lassen kann. Leider sind einzelne Musikstücke sehr laut eingespielt worden, so dass es den Hörer an der einen oder anderen Stelle aus der unheimlichen Atmosphäre reißen kann.

Das Cover von Mark Freier ist grandios und sieht edel aus. Somit hebt sich die Hörspielserie äußerlich stark von den Printvorlagen ab. Dadurch wird auch ein Publikum angesprochen, das keinerlei Bezug zur Heftliteratur besitzt. Im Booklet selber findet der Hörer neben den üblichen Informationen zur Besetzung und zum Stab ein ausführliches Autorenporträt zu Ernst Vlcek, inklusive Nachruf. Auch die CD selber wirkt mit der Hochglanzbeschichtung sehr edel.

_Fazit:_

Folge eins ist ein gelungenes Seriendebüt für „Dorian Hunter – Dämonenkiller“, mit erstklassigen Sprechern und einem genialen Soundtrack bestückt. Obgleich es bereits das zweite Remake des Stoffes ist, gelang es Marco Göllner dennoch, das Skript sehr innovativ zu gestalten.

|74 Minuten auf 1 CD
Empfohlen ab 16 Jahren
ISBN-13: 978-3-936558-61-6|
http://www.zaubermond.de
http://www.marcogoellner.de

_Florian Hilleberg_

Salvatore, R. A. / Merlau, Günter / Elias, Oliver – Drizzt – Die silbernen Ströme (Die Saga vom Dunkelelf, Folge 9)

_Handlung:_

Drizzt und seine Freunde Wulfgar und Regis begleiten den Zwerg Bruenor auf der Suche nach Mithril-Halle, der Heimat seiner Vorfahren. Doch der Weg dorthin ist beschwerlich und gefahrvoll. Feindselige Stadtbewohner, kampflustige Barbaren und bösartige Orks sind dabei nur die kleinsten Probleme. Ein skrupelloser Killer verfolgt den Halbling Regis und entführt zu diesem Zweck Bruenors Ziehtochter Cattie-Brie. Der Magier Dendybar der Bunte indes will den Dunkelelf Drizzt in seine Fänge bekommen, um von ihm den magischen Kristall zu erlangen, den einst Akar Kessel besaß und damit unaussprechliche Macht erhielt …

_Meine Meinung:_

Eine neue Mission beschäftigt Drizzt und seine Gefährten ab dieser Folge. Dieses Mal geht es auf die Suche nach der sagenumwobenen Mithril-Halle der Zwerge. Hier wird Tolkiens Einfluss unübersehbar. Zwerge, die in riesigen Hallen leben, Halblinge und kämpferische Orks bestimmen das Bild der Fantasy-Welt, in der sich Drizzt behaupten muss, seit er das Unterreich verlassen hat. In Bruenor, Wulfgar, Regis und Cattie-Brie hat er aber fast so etwas wie eine Familie gefunden.

Tobias Meister, die deutsche Stimme von Brad Pitt, fungiert gleichzeitig als Erzähler und macht seine Arbeit einfach hervorragend. Man hört dem Charakter des Dunkelelfen die Reife und Erfahrenheit deutlich an, die er in seinen unzähligen Abenteuern erlangt hat. Uwe Hügle ist mit seiner dunklen, volltönenden Stimme der ideale Zwerg, ebenso wie Bernd Hölscher den Barbaren Wulfgar eindrucksvoll darzustellen versteht. Die Besetzung stimmt wieder mal bis in die letzte Nebenrolle, und insbesondere die drei Frauen Anabelle Krieg (Cattie-Brie), Simone Ritscher (Sydney) und Katinka Springborn (Raune) spielen ihre Rollen mit wahrer Hingabe und viel Engagement.

Zu guter Letzt hat sorgt Günter Merlau, neben der Regie-Arbeit, mit seinem epischen Soundtrack für das richtige Fantasy-Feeling. Hinzu kommen die realistischen Effekte und Hintergrundgeräusche, welche |Drizzt| zu einem wunderbaren Stück Ohrkino machen. Leider endet die Geschichte offen und der Hörer muss sich bis zum Frühjahr nächsten Jahres gedulden, um zu erfahren, wie es weitergeht.

Die Kapazität der CD wurde mit knapp 80 Minuten voll ausgeschöpft und insgesamt wurden 22 Tracks gesetzt, die es dem Benutzer erleichtern, einzelne Szenen anzuwählen. Mit dem Layout ist den Machern wieder ein kleines Meisterstück gelungen und man sieht dem Booklet deutlich an, dass es Janet Sunjic und Günter Merlau nicht nur darauf ankommt, gute Hörspiele zu produzieren, sondern diese auch entsprechend darzustellen. Wunderschöne, kunstvolle Illustrationen, eine Karte der Fantasy-Welt und ein ausführliches Glossar runden die Sache ab.

_Fazit:_

„Die silbernen Ströme“ ist ein vielversprechender, erstklassig produzierter Beginn eines neuen Abenteuers. Ganz großes Kino zum Hören, das jeden Cent wert ist.

_Besetzung:_

Es spielen und sprechen:

Tobias Meister, Uwe Hügle, Annabelle Krieg, Gerd Samariter, Achim Buch, Martin Schleiß, Simone Ritscher, Ronny Schmidt, Helmut Gentsch, Bernd Hölscher, Klaus Dittmann, Klaus Robra, Konrad Halver, Wolfgang Berger, Günter Merlau, Philipp Otto, Frieder Schölpple, Katinka Springborn

Spielbuch: Oliver Elias
Produktion, Regie & Musik: Günter Merlau
Sounddesign & Aufnahmen: Frederik Bolte, Frieder Schölpple, Jens Pfeifer
Layout & Gestaltung: Oliver Graute
Illustration: John Lowe, Tyler Walpole, Todd Lockwood, Oliver Graute, Matthew Steward

|79 Minuten auf 1 CD
Empfohlen ab 14 Jahren
ISBN-13: 978-3-939600-23-7|
[Verlagsspezial]http://www.merlausch.de/index.php?option=com__content&task=view&id=201&Itemid=1
http://www.merlausch.de

Die bisherigen drei Staffeln der Serie auf |Buchwurm.info|:

Folge 1: [„Der dritte Sohn“ 2978
Folge 2: [„Im Reich der Spinne“ 3055
Folge 3: [„Der Wächter im Dunkel“ 3082
Folge 4: [„Im Zeichen des Panthers“ 4458
Folge 5: [„In Acht und Bann“ 4422
Folge 6: [„Der Hüter des Waldes“ 4488
Folge 7: [„Der gesprungene Kristall“ 5330
Folge 8: [„Die verschlungenen Pfade“ 5396

Mehr von R. A. Salvatore auf |Buchwurm.info|:

|Graphic Novels:|

[„Heimatland“ 2498 (Forgotten Realms – Die Saga vom Dunkelelf 1)
[„Exil“ 2843 (Forgotten Realms – Die Saga vom Dunkelelf 2)
[„Der gesprungene Kristall“ 4440 (Die Saga vom Dunkelelf 4)
[„Die silbernen Ströme“ 4497 (Die Saga vom Dunkelelf 5)
[„Der Dämon erwacht“ 4874 (Dämonendämmerung 1)

|Bücher:|

[„Die Invasion der Orks“ 476 (Die Rückkehr des Dunkelelf 1)
[„Kampf der Kreaturen“ 715 (Die Rückkehr des Dunkelelf 2)
[„Die zwei Schwerter“ 2530 (Die Rückkehr des Dunkelelf 3)

_Florian Hilleberg_

Fleischhauer, Wolfram – gestohlene Abend, Der (Hörbuch)

_Freischwimmen_

Schwimmen war immer seine Leidenschaft – bis er erst den Sex und dann die Zigaretten entdeckte. Doch ganz aufgegeben hat Matthias, Literaturwissenschaftler aus Berlin, sein sportliches Hobby nicht. Und so zieht er auch in Kalifornien seine Bahnen, kurz nachdem er dort sein Auslandsstudium an der renommierten Hillcrest-Universität aufgenommen hat. Im Hallenbad macht er die Bekanntschaft mit der hübschen Janine, die ihn vom ersten Blick an fasziniert.

An der Universität werden Matthias anfangs viele Steine in den Weg gelegt. Die fortgeschrittenen Kurse darf er nicht belegen, und insbesondere das ausgesprochen angesehene Institut INAT ist ihm verschlossen, und damit auch die Kurse bei der bekannten Literaturwissenschaftlerin Marian Candall-Carruthers. Sie ist die Expertin, wenn es um den Literaturtheoretiker Jacques De Vander geht. Stattdessen muss Matthias Einsteigerkurse belegen, unter anderem in Filmwissenschaften, was ihn gar nicht interessiert.

Umso mehr interessiert ihn Janine, die ebenfalls den Filmkurs belegt hat. Nur leider ist Janine bereits vergeben – an Candall-Carruthers‘ Musterdoktoranden David. Doch der benimmt sich in letzter Zeit immer merkwürdiger. Bei einem gut besuchten Vortrag stellt er seine Professorin bloß und sorgt für einen Eklat. Als Janine eine Affäre mit Matthias beginnt und ihren Freund schließlich für den deutschen Studenten verlässt, scheint Davids Leben völlig zu zerbrechen. Er zieht sich von allen zurück und sucht merkwürdigerweise ausgerechnet die Nähe seines Kontrahenten. So will er Matthias in die Theorien des „Literaturpapstes“ De Vander einweihen, doch Matthias versteht erst zu spät, was David ihm eigentlich mitteilen wollte. Dann bricht im De-Vander-Archiv ein Feuer aus und beschwört ein großes Unglück herauf, das Matthias‘ und Janines Leben für immer verändern wird …

_Studieren bildet?_

Wir begegnen Matthias, an der Uni von den meisten Matthew genannt, als er im Schwimmbad seine Bahnen dreht und uns erzählt, was das Schwimmen für ihn bedeutet. Von der ersten Szene an steht der Musterstudent Matthias, der beim [TOEFL]http://de.wikipedia.org/wiki/TOEFL die maximale Punktzahl erreicht hat, im Mittelpunkt des Geschehens. Matthias hat in Berlin studiert und nun ein Stipendium für einen Studienaufenthalt an der Hillcrest -Universität ergattern können. Am meisten interessiert er sich für die De-Vander-Studien und das INAT, doch ausgerechnet diese Studien und dieses Institut bleiben ihm – zunächst – verschlossen.

Und so stürzt er sich vorerst in andere Kurse und vor allem ins Studentenleben. Schnell lebt er sich ein und findet neue Freunde, doch nur die immer enger werdende Bekanntschaft mit Janine bedeutet ihm wirklich etwas. Eines Tages landen die beiden im Bett, und eigentlich müsste man mindestens einen von ihnen dafür verachten, weil sie bewusst David hintergehen, doch da man David nur am Rande kennen lernt, und das meist auch nur über die Gedanken und Gespräche von Matthias und Janine, freut man sich vielmehr über das Glück der zwei.

Natürlich geht es bei Wolfram Fleischhauer nicht wie eitel Sonnenschein zu, denn David ist einem unglaublichen Geheimnis auf der Spur. Ausgerechnet Matthias vertraut er sich an, doch der erkennt zunächst gar nicht, was direkt vor seinen Augen liegt. Erst als es zu spät ist und das Leben mindestens dreier Menschen in Scherben liegt, vertieft er sich in die Nachforschungen, die David vor ihm bereits begonnen hat.

Der Zuhörer folgt Matthias auf diesen Nachforschungen und entdeckt mit ihm zusammen ein Geheimnis, das sich gewaschen hat. Die Suche an sich birgt kaum Spannung, doch die Geschichte trägt wegen Fleischhauers starker Protagonisten. Matthias und Janine, aber auch der geheimnisvolle David und die bekannte Marian Candall-Carruthers faszinieren von Beginn an und halten den Zuhörer daher gefangen. Alle auftauchenden Figuren – außer vielleicht Matthias – haben etwas zu verbergen. Jeder Charakter besitzt seine Ecken und Kanten, seine ganz besonderen Eigenarten, aber auch genügend liebenswerte Züge.

_In die Geschichte eintauchen_

Wieder einmal begibt Wolfram Fleischhauer sich auf Spurensuche in der Vergangenheit. Nach Matthias‘ Ankunft in Hillcrest dauert es nicht lange, bis er die erste Professorin trifft, an deren Unterarm er die Zahlen einer KZ-Kennung aus dem Zweiten Weltkrieg erkennt. Schon hier macht uns Fleischhauer darauf aufmerksam, in welche Richtung sich seine Geschichte drehen wird. Bis dieser Handlungsstrang allerdings an die Oberfläche vordringt und die Liebelei zwischen Matthias und Janine an die Seite drängt, dauert es eine ganze Weile.

Nach und nach erhält dieser Handlungsstrang aber mehr Gewicht, auch wenn er sich zunächst in Davids merkwürdigem Verhalten und seinen mysteriösen Nachforschungen versteckt. Doch unweigerlich bewegt sich alles auf die düstere Vergangenheit eines angesehenen Literaturforschers zu.

Auf dem Weg zur Auflösung lässt Wolfram Fleischhauer seine Protagonisten so manche Diskussion über Literatur, Verantwortung, Schuld und das Verhalten De Vanders und seiner Nachfolger führen. Gerade in Hörbuchform können diese Ausführungen etwas anstrengen, da man den Gedankengängen als „Literaturwissenschaftslaie“ nicht unbedingt immer folgen kann. Doch es lohnt sich, bei der Stange zu bleiben und Matthias bis zu seiner sensationellen Entdeckung zu begleiten. Einen Krimi würde ich die Geschichte nicht nennen, aber doch ein Drama, und zwar ein spannendes.

_Matthias‘ Gedanken lauschen_

Vorgetragen wird das Hörbuch souverän von Alexander Weise, der aus Matthias‘ Sicht die Geschichte erzählt. Weises ruhige Stimme lullt uns regelrecht ein und versetzt uns gekonnt in Matthias‘ Gedankenwelt. Weise, der selbst erst Mitte 30 ist, kommt Matthias‘ wahrem Alter zumindest annähernd nah, doch wirkte seine Stimme auf mich älter als die eines Studenten. In Anbetracht der Tatsache, dass Matthias allerdings im Laufe der Geschichte sehr an Reife gewinnt, erwachsener wird und die Welt besser versteht, passt Alexander Weises Stimme dann doch hervorragend zu ihm. Auf weitere Soundeffekte müssen wir verzichten, doch wären sie hier auch fehl am Platze gewesen. In diesem Fall muss die Geschichte für sich wirken, und das tut sie auch.

Insgesamt hat mir das Hörbuch sehr gut gefallen, die Charaktere faszinierten mich von Anfang an – Fleischhauer zeichnet hier wieder hervorragende Figuren, mit denen man einfach mitfühlen muss – und auch die Story überzeugte mich. Einzig die teils länglichen Diskussionen zum Ende der Geschichte hin strengen mitunter etwas an. Dieses Mini-Manko macht Fleischhauer aber spätestens durch sein vollkommenes Ende wett, das mich zwar traurig – weil ich die Figuren wieder verlassen musste -, aber doch auch zufrieden zurückließ!

|357 Minuten auf 5 CDs
Sprecher: Alexander Weise
ISBN-13: 978-3-88698-937-9|
http://www.sprechendebuecher.de
http://www.wolfram-fleischhauer.de

Döring, Oliver / Luceno, James / Lucas, George / Hales, Jonathan – Star Wars – Special Fan Edition: Die komplette Hörspiel-Box

Kaum sind die DVD-Boxen für die beiden |Star Wars|-Trilogien erschienen, da steht auch schon die nächste Box aus dem Hause Georg Lucas in den Startlöchern: die 13 CDs umfassende „Star Wars Special Fan Edition“ mit allen bisher erschienenen Hörspielen. 780 Minuten beträgt die gesamte Spieldauer, die dem Hörer einen noch besseren Einblick in das |Star Wars|-Universum verschafft, als es der Sammlung aller sechs Kinofilme jemals gelingen könnte. Zwar fehlt die visuelle Komponente, doch dafür entpuppen sich die Hörspiele der CD-Box als Bindeglieder, welche die sechs aus dem Kino bekannten Episoden um eine Trilogie über die Epoche der Klon-Kriege und eine Quadrologie über den Aufstieg Darth Vaders zwischen Episode III und IV erweitern.

Alle enthaltenen Hörspiele sind bereits seit einiger Zeit auf dem Markt. Neben den gekürzten Hörspielfassungen zu allen sechs Episoden sind die auf offiziellen Romanen basierenden „Labyrinth des Bösen“ und „Dark Lord“ auch als Sets erhältlich. Wer bisher kein „Star Wars“-Hörspiel sein Eigen nennt, bekommt mit der „Fan Edition“ den kompletten Überblick. Auch wer bereits einen oder zwei Titel im Schrank stehen hat, darf zu dieser Sonderedition greifen, denn insgesamt wird der Preis pro Folge in dieser Box deutlich gegenüber dem Kauf der Einzel-CDs unterboten. Zwar hat man dafür etwas an der Ausstattung abgespeckt und die CDs in einfache, optisch ansprechende Pappschuber gesteckt sowie lediglich ein kleines Booklet hinzugefügt, dafür kommt die schwarz glänzende, äußerst stabile Box mit einem edel wirkenden Aufdruck des |Star Wars|-Logos sowie der Maske Darth Vaders daher. Das ist platzsparend und sieht im CD-Schrank dazu noch äußerst edel aus.

_Episode I – VI_

Jede Folge der klassischen und der neuen Filmtrilogie findet als Hörspielfassung auf einer CD Platz. Die Handlung ist also etwas gestrafft und wird vor allem durch den Erzähler Joachim Kerzel (deutsche Stimme von Jack Nicholson und Anthony Hopkins) vorangetrieben. Die Dialoge, Geräusche und die musikalische Untermalung sind aus den Filmen entnommen und entsprechen den deutschen Fassungen. Obgleich man die Unterschiede zwischen den alten und neuen Episoden heraushört, klingen die Hörspiele dank des einheitlichen Sprechers wie aus einem Guss.

Hier wurden glücklicherweise nicht die alten, heute etwas betagt klingenden Hörspiele der Episoden IV bis VI verwendet, sondern alles noch einmal komplett neu aufgenommen und abgemischt. Allen Folgen hört man zwar an, dass sie auf den Filmen basieren, da der Erzähler große Passagen beschreiben und die fehlende visuelle Komponente durch seine Stimme ersetzen muss. Das |Star Wars|-Feeling kommt aber sofort auf. An die Filme reichen die Audiofassungen zwar nie heran, als Alternative sind sie jedoch allemal geeignet.

_Labyrinth des Bösen_

Im Zentrum stehen in dieser Hörspielbox nicht die auditiven Umsetzungen der Filmepisoden, sondern die Romanumsetzungen. Diese sind explizit als Hörspiele konzipiert und kommen, auch wenn Joachim Kerzel auch hier ein paar einleitende und abschließende Worte verliert, fast vollständig ohne Erzähler aus. Das ganze Geschehen wird über die Geräuschkulisse und speziell die Dialoge transportiert, weshalb der Hörer wesentlich näher am Geschehen dran ist und stellenweise sogar den Eindruck bekommt, mittendrin zu stehen.

„Labyrinth des Bösen“ erzählt aus den Tagen der Klon-Kriege. Anakin Skywalker (Wanja Gerick) und Obi-Wan Kenobi (Philipp Moog) verfolgen die Separatisten, um den Krieg endlich zu seinem Ende zu führen. Auf dem Planeten Cato Neimodia fällt ihnen nach Kampfhandlungen gegen Vizeköng Gunray durch Zufall der Mekno-Stuhl in die Hände. Den Jedi gelingt es, mit diesem Objekt eine Botschaft von General Grievous abzufangen und damit endlich auf die Spuren des Anführers zu stoßen. Eile ist geboten, denn auf Coruscant verdichten sich die Anzeichen, dass die Separatisten einen Angriff auf den Planeten vorbereiten. Und noch etwas beschäftigt die Jedi: Noch immer ist nicht die Identität des mysteriösen Sith-Lords geklärt.

„Labyrinth des Bösen“ bietet rundum gute Unterhaltung und zudem viele Hintergrundinformationen zu den Klonkriegen und vor allem General Grievous, der in Episode II noch keine Erwähnung fand, in Episode III hingegen im Mittelpunkt stand, ohne dass die Figur vorher eingeführt wurde. Auch die Handlung ist überzeugend in Szene gesetzt und kann dank mehrerer parallel laufender Handlungsstränge auch fast die gesamte Spieldauer über unterhalten.

_Dark Lord_

Nach Episode III setzt das vierteilige Hörspiel „Dark Lord“ an, das den Aufstieg Darth Vaders zum gefürchteten Kommandanten des Imperiums nachvollzieht. Im Zentrum des Hörspiels stehen allerdings eher weitgehend unbekannte Nebenfiguren, aus deren Sicht der Untergang der Republik geschildert wird. Nur durch Glück überleben die Jedi Roan Shryne (Torsten Michaelis), Bol Chatak (Claudia Urbschat-Mingues) und ihr Padawan Olee Starstone (Marie Bierstedt) den Befehl 66, der die vollständige Auslöschung des Jedi-Ordens zum Ziel hat. Als sie erfahren, dass sie zu den wenigen Überlebenden gehören, Kanzler Palpatine die Macht an sich gerissen hat und die Jedi für den Klon-Krieg verantwortlich macht, müssen sie untertauchen, um überleben zu können.

Die Zahl ihrer Verbündeten schwindet, nie können sie wissen, ob sie ein Kontaktmann nicht doch verrät. Dicht auf ihren Versen ist zudem Darth Vader, der es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht hat, die Jedi zu verfolgen und zur Strecke zu bringen. Seine Methoden sind brutal; er beginnt es zu genießen, Angst und Schrecken zu verbreiten. Er verlässt sich ganz auf die dunkle Seite und nutzt seine neue Macht und seine durchaus furchteinflößende Erscheinung, um sich Respekt zu verschaffen. Doch nicht alle beugen sich ihm. Als er die Jedi bis nach Kashyyyk verfolgt, der Heimat der Wookie, stellt sich ihm ein kampfesmutiger Trupp entgegen.

„Dark Lord“ entführt den Hörer auf die vielen, in den Filmen nur angerissenen oder gar nicht erwähnten Nebenschauplätze. Der Untergang der Republik wird ebenso deutlich nachgezeichnet wie die Entstehung des auf Terror bauenden Imperiums und der Rebellenarmee, die sich zu bilden beginnt. Obwohl viele neue Figuren und damit auch Synchronsprecher auftauchen, fängt auch „Dark Lord“ die |Star Wars|-Atmosphäre glänzend ein. Erklärt wird in einigen Nebensträngen zudem, wie der Todesstern langsam Gestalt annimmt und warum der Planet Alderaan in Episode IV in die Luft gesprengt wird.

_Fazit_

Kein |Star Wars|-Fan kommt um diese Box mit allen bisher erschienenen Hörspielen herum. Fast 800 Minuten Unterhaltung in bester |Star Wars|-Manier mit den original Synchronsprechern und dem Soundtrack von John Williams sollten Grund genug sein. Die Stereoabmischung ist glasklar und von bester Qualität, und auch die Erzählungen wissen zu überzeugen und den Hörer mit vielen neuen Informationen zu versorgen. Endlich erfährt man Details, die in den Filmen aus Platzgründen wegfallen mussten. Wer um die |Star Wars|-Hörspiele bisher einen Bogen gemacht hat, sollte spätestens jetzt zugreifen. Eine Alternative zur „Special Fan Edition“ gibt es eigentlich nicht.

http://www.WortArt.de
http://www.karussell.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Star__Wars
http://www.starwars-union.de
http://www.starwars.com
http://www.jedipedia.de

_Die |Star Wars|-Hörspielumsetzungen auf |Buchwurm.info|:_

[„Episode I: Die dunkle Bedrohung“ 1293
[„Episode II: Angriff der Klonkrieger“ 1305
[„Episode III: Die Rache der Sith“ 4534
[„Episode IV: Eine neue Hoffnung“ 686
[„Episode V: Das Imperium schlägt zurück“ 689
[„Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritte“ 694
[„Labyrinth des Bösen, Teil 1: Gunrays Geheimnis“ 3291
[„Labyrinth des Bösen, Teil 2: Darth Sidious auf der Spur“ 3292
[„Labyrinth des Bösen, Teil 3: Angriff auf Coruscant“ 5099
[„Star Wars: Labyrinth des Bösen“ 4794 (Teil 1-3: Das komplette Hörspiel)
[„Star Wars – Dark Lord. Teil 1: Die letzten Stunden der Klon-Kriege“ 4967
[„Star Wars – Dark Lord. Teil 2: Auf der Flucht vor dem Imperium“ 4978
[„Star Wars – Dark Lord. Teil 3: Aufruhr auf Alderaan“ 5034
[„Star Wars – Dark Lord. Teil 4: Der Untergang von Kashyyyk“ 5049

Point Whitmark – Am Tag der großen Flut (Folge 24)

Kurzbeschreibung:

Vor der Küste Point Whitmarks braut sich ein bedrohliches Unwetter zusammen. Doch der nahende Sturm ist nicht das eigentliche Problem, welches auf Jay und Tom wartet. Hatten sie eben noch das Dach von Dr. Weatherby repariert, werden sie kurz darauf mit den Brüdern Rourke konfrontiert; zwei wirklich üblen Verbrechern, die ihre Bewacherin Seargent Gibbons unschädlich machen konnten und nun vor der Justiz türmen wollen. Da kommen ihn die beiden Jungen gerade gelegen, da diese sich an der Küste bestens auskennen.

Point Whitmark – Am Tag der großen Flut (Folge 24) weiterlesen

Schlunze, Robert / Mignola, Mike / Merlau, Günter – Hellboy: Saat der Zerstörung 2 (Folge 2)

[„Saat der Zerstörung 1“ 5393

_Handlung:_

Liz Sherman befindet sich in der Gewalt des schwarzen Magiers, und auch Hellboy befindet sich in einer prekären Situation. Der Magier beschwört eine abgrundtief böse Kreatur herauf, die das Ende der Menschheit einläuten soll. Der Magier berichtet Hellboy, dass er es war, der den Jungen aus der Hölle einst herbeirief, und dass die Kräfte, die in seiner steinernen Hand schlummern, für das Gelingen des Rituals obligat sind.

Abe Sapien trifft währenddessen im See unter dem Haus auf eine Entität, die noch eine offene Rechnung mit dem Magier hat. Gelingt es Hellboy und seinen Freunden, die drohende Apokalypse abzuwenden?

_Meine Meinung:_

Nach dem gelungenen Intro, das von Tilo Schmitz genial in Szene gesetzt wurde, geht es gleich mit der eigentlichen Story weiter. Die Geschehnisse aus dem ersten Teil werden nach und nach im Kontext erklärt, so dass der Hörer kein langatmiges „Was bisher geschah“ über sich ergehen lassen muss. Doch leider büßt die Fortsetzung von „Saat der Zerstörung“ einiges von der bisherigen Atmosphäre ein. Szenen lautstarker Action wechseln sich ab mit langen Monologen des Magiers Rasputin, der Hellboy seine Lebensgeschichte und seine Beweggründe darlegt. Die gelangweilten Kommentare des Helden sprechen dem Hörer dabei aus der Seele und lockern die Handlung gekonnt auf.

Das Hörspiel lebt vor allem durch seine eigenwillige Inszenierung und die großartige Leistung der Schauspieler. Hier tun sich wieder mal Michael Prelle und Tilo Schmitz hervor. Ersterer ist auch dafür verantwortlich, dass Rasputins Rede, trotz ihrer Länge, zu fesseln vermag. Bombastische Effekte und eine stimmungsvolle, von Günter Merlau komponierte Musik runden das Hörerlebnis wunderbar ab. Das Team von |Lausch| zeigt, wie Comics auch als Hörspiel funktionieren und die bunten Bilder plastisch vor den Augen des Hörers entstehen können.

Die Titelillustration zeigt Hellboy in den Fängen der Kreatur Ogdru-Jahad. Der Comic-Stil dokumentiert auch äußerlich, dass sich die Hörspiele in erster Linie an den Print-Vorlagen orientieren und erst in zweiter Instanz mit den Filmen zu tun haben.

_Fazit:_

„Saat der Zerstörung 2“ ist erneut ein erstklassig produziertes Hörspiel, das jedoch letztendlich schwächer ist als der Vorgänger und die hohe Qualität nicht auf Dauer halten kann.

_Besetzung:_

Hellboy – Tilo Schmitz
Johnston – C. Heitmann
Abe Sapien – Joachim Tennstedt
Elihu Cavendish – Roland Floegel
Liz Sherman – Ranja Bonalana
Tonbandstimme – Wolfgang Berger
Prof. Corrigan – Simone Ritscher
Saknussem – Martin Schleiß
Rasputin – Michael Prelle
Alien Captain – Klaus Robra
Ekbladth – Achim Buch
Heinrich Himmler – Kurt Glockzin
Dr. Manning – Klaus Dittmann

In weiteren Rollen: Dirk Heinrich, Konradin Kunze, Martin Wolf, Wolfgang Berger, Bernd Hölscher, Carlheinz Heitmann, Janet Ivana Sunjic, Svenja Kimbel und Frieder Schölpple.

|64 Minuten auf 1 CD
Empfohlen ab 14 Jahren
978-3-939600-48-0|
http://www.merlausch.de
http://www.hellboymovie.com
http://www.cross-cult.de

_Florian Hilleberg_

Gardemann, Jan (alias Korona, Ira) / Gülzow, Susa – schwarze Witwe, Die (Das magische Amulett, Folge 2)

Folge 1: [„Wiedergeburt des Bösen“ 5311

_Inhalt:_

Brenda Logan und Professor Salomon Sloane fahren zu einem verlassenen Schloss, dessen Besitzer verstorben ist. Sie wollen die wertvollen Bücherschätze für das Londoner Museum bergen. Bereits bei der Ankunft beschleicht Brenda ein sonderbares Gefühl, das sich noch verstärkt, als sie die Symbole sieht, mit denen der letzte Schlossherr seinen Besitz beschmiert hat. Hinzu kommen die Gestalten zweier ausgemergelter Mädchen, welche die Amulettforscherin zu beobachten scheinen.

Zu Hause bei ihrem Mann Daniel verfolgen Brenda wieder wirre Träume, in denen ein dunkel gewandetes Wesen die junge Wissenschaftlerin verfolgt. Kurz darauf brechen zwei Mädchen, dieselben, die Brenda bereits beim Schloss gesehen hat, in das Museum ein und versuchen, eines der Bücher zu entwenden, was der Hausmeister Raymond in letzter Minute vereiteln kann. Die Spur führt Brenda in ein Waisenhaus, das von einer herrschsüchtigen und grausamen Frau geleitet wird, die nur unter dem Namen „Die schwarze Witwe“ bekannt ist. Als Brenda erkennt, wer ihre Gegnerin ist, ist es bereits zu spät. Daniel Connors befindet sich im Bann der schwarzen Witwe und gehorcht der dämonischen Frau aufs Wort …

_Meinung:_

Die zweite Folge setzt die Serie um die mutige Amulettforscherin Brenda Logan chronologisch und in demselben Stil wie Folge eins fort. Wieder präsentiert |Nocturna Audio| eine gelungene Mischung aus Hörbuch und Hörspiel, unterlegt mit einer stimmungsvollen Musik, die von Hans-Joachim Herwald gezielt auf die unheimliche Szenerie zugeschnitten wurde.

Die Anzahl der Spielszenen wurde im Vergleich zur ersten Folge ein wenig erhöht, und es sind dieses Mal wirklich sämtliche Sprecher des |Nocturna|-Stammensembles mit dabei. Angefangen natürlich mit Katja Brügger, die mit ihrer glockenklaren, sympathischen Stimme die Protagonistin Brenda Logan spricht und darüber hinaus auch die Erzählertexte liest. Ihr zur Seite steht Robert „Kommissar X“ Missler als Daniel Connors, der dem Arzt mit seiner jugendlich, dynamischen Stimme Leben einhaucht. Für den Part des kauzigen Professors Salomon Sloane ist Wolf Frass die optimale Besetzung. Hausmeister Raymond wird von Tobias R. Schmidt hervorragend verkörpert, während sich Susa Gülzow, Regisseurin und Autorin des Hörspiels, es sich nicht hat nehmen lassen, unter dem Pseudonym Marianne Lund die Rolle der Nachbarin Miss Plumkin zu übernehmen. Sehr schaurig kommt auch der leider jüngst verstorbene Michael Weckler zur Geltung, der den Passulanten spricht, eine sehr mysteriöse und schwer einzuschätzende Gestalt, die Brenda in ihren Träumen folgt. Eine wirklich erstklassige Besetzung, bei der nur das Weglassen einer separaten Sprecherin für die schwarze Witwe stört.

Wie bereits in Folge eins, wurde hier bewusst darauf verzichtet, die Rolle des Bösewichtes zu besetzen, was aber in dem vorliegenden Hörspiel negativ auffällt und sehr zu Lasten der Atmosphäre geht. Diese wird wieder gestützt durch die stimmungsvolle Geräuschkulisse, wie das Plätschern des Regens und das Grollen eines Gewitters. Leider fehlt auch bei diesem Hörspiel ein typisches Intro, um den Hörer gleich auf die Serie und die Heldin einzustimmen.

Die Trackeinteilung ist gegenüber der ersten Folge sehr viel benutzerfreundlicher. Die Handlung ist typisch für eine seichte Gruselgeschichte des „Spannungsromans für die Frau“, als welche die Vorlagen von Jan Gardemann alias Ira Korona bezeichnet werden. Innovativ ist allerdings die Rollenverteilung von Mann und Frau, denn im Gegensatz zum ‚herkömmlichen‘ Gruselheftroman gerät dieses Mal nicht die Frau in die Fänge des Gegners, sondern der Mann. Brenda Logan ist eine starke und dennoch sehr gefühlvolle Frau, die sämtliche Klischees ihrer Geschlechtsgenossinnen ad absurdum führt.

Die Illustration von Ilka Hennemeyer verrät nicht gerade die Gruselgeschichte hinter dem Titel. Dafür wird die unblutige und mystische Atmosphäre der Story großartig wiedergegeben.

_Fazit:_

„Die schwarze Witwe“ ist ein spannendes Gruselhörspiel mit fantastischen Sprechern und gefühlvoller Atmosphäre. Das Nichtbesetzen der Rolle der schwarzen Witwe sowie das Fehlen eines Intros stören ein wenig das Gesamtbild. Ton und Technik sind dafür brillant und lassen den Hörer die kleinen Schwächen verschmerzen.

|58 Minuten auf 1 CD
Titelillustration von Ilka Hennemeyer
Titelgestaltung von Mark Freier|
http://www.nocturna-audio.de
http://www.jangardemann.de

_Florian Hilleberg_

Gloge, Andreas / Sassenberg, Volker – Abseits der Wege. Kapitel 5: Jenseits

|»Wo unter Schatten verborgen
Bäche fließen und Wälder rauschen –
wo manche furchtsam vor dem Blendwerk fliehen
und kalte Faiyen ihrer Pfade ziehen –
tief im Dickicht die Unlichen lauschen
dem Wind und dem Flüstern,
nachts und bei Tag –
mit funkelnden Augen … gen Tiefenhag.«|

[„Kapitel 1: Unweit“ 3269
[„Kapitel 2: Stromabwärts“ 4207
[„Kapitel 3: Wehrlos“ 4638
[„Kapitel 4: Verborgen“ 4956

Auf zwölf Folgen ist das Fantasy-Hörspiel „Abseits der Wege“ angelegt. Das fünfte Kapitel „Jenseits“ markiert somit schon fast die Halbzeit der Serie. Waren bisher die drei Tiefenhager Gaston, Dunring und Halmir eine unzertrennliche Gemeinschaft gewesen, haben sich ihre Wege am Ende der vierten Folge erst einmal getrennt – fast so, wie es auch das große Vorbild [„Der Herr der Ringe“ 1330 vorgemacht hat.

_Inhalt_

Die kleine Gruppe um Gaston (Timmo Niesner), Myrell (Diana S. Borgwardt) und den Dieb Ruttgar (Engelbert von Nordhausen) hat die Weinenden Gärten hinter sich gelassen und setzt ihren Weg in die Frostklüfte fort. Ihr Ziel ist Norgond, wo eine Versammlung der Nebelchronisten einberufen werden soll, um die Purpurnen Prüfer doch noch zu stoppen. Diese haben bereits die Rückkehr des Verwesers vorbereitet und stehen kurz davor, die Macht im ganzen Land an sich zu reißen. Die Hauptstadt ist schon von einem purpurnen Kranz eingehüllt. Obwohl der Hauptmann des Königs alle Truppen mobilisiert, ruht die Hoffnung auf Gaston und seinen Gefährten.

Ihr Weg führt sie durch ein tristes Ödland, so karg, dass ihnen keine Menschenseele begegnet. Und den einzigen Wesen, die hier leben, wollen sie besser nicht über den Weg laufen. Nach drei Tagen strammen Marsches erreichen sie endlich eine Brücke. Ausgerechnet ihr einziger Weg, der sie zu ihrem Ziel gen Norden führt, ist zerstört. Dank der purpurnen Verfolger, die ihnen bis hierhin auf den Fersen waren, können sie aber nicht mehr umkehren. So bleibt Gaston, Myrell und Ruttgar nichts anderes übrig als den Abstieg am Berghang zu wagen und in der Tiefe am Fuß der Brücke den Weg fortzusetzen.

Leichter gesagt als getan, denn das Gewächs, an dem sie sich herabhangeln, greift nach ihnen und reißt sie in die Tiefe. Endlich am Boden angekommen, machen sie Bekanntschaft mit dem Volk der Nachtschwärmer. Sie haben allerdings die Rechnung ohne die Schattenfresser gemacht, die diese Gegend kontrollieren. Nur mit Licht können sie bekämpft werden. Doch die Gruppe hat nur noch drei Fackeln im Gepäck, und ihr Ziel in den Frostklüften liegt noch immer in weiter Ferne.

_Bewertung_

Nach einem fulminanten Auftakt enttäuschte die letzte Folge des Fantasy-Hörspiels „Abseits der Wege“. Das fünfte Kapitel Jenseits setzt leider genau daran an. Der Eindruck, die Geschichte durch überflüssige Nebengeschichten in die Länge zu ziehen, macht sich auch hier breit. Zwar sind die Ideen originell und erfrischend und die Schattenfresser eine ernste Bedrohung für die Helden, zur Haupthandlung tragen sie aber nur insofern bei, dass sie ein schnelles Fortkommen der Gefährten unterbinden. Nur durch kurze Intermezzos, welche die weiteren Geschehnisse in der Hauptstadt und den zurückgekehrten Tiefenhagern Dunring und Halmir erzählen, wird der Hauptstrang fortgeführt. Das ist zu wenig, um den Hörer bei Laune zu halten. Es bleibt zu hoffen, dass die Reisegruppe in der kommenden Folge den Versammlungsort erreicht, sich die Ereignisse wieder zuspitzen und dann endlich auch das Potenzial ausgeschöpft wird, das unweigerlich vorhanden ist.

http://www.abseitsderwege.info
http://www.abseits-der-wege.net
http://www.dg-literatur.de
http://www.karussell.de

Thomas, Jeffrey / Merlau, Günter – Punktown Vol. 2 (inszenierte Lesung)

[Volume 1 4905

_Inhalte:_

|Spiegelbild von Geistern|

… ist die Geschichte eines jungen Mannes, der Klone beiderlei Geschlechts von sich selbst züchtet und an zahlungskräftige Kunden verkauft, die an den bedauernswerten Kreaturen ihre abartigen Neigungen ausleben. Dann verliebt sich Drew in seine neueste Schöpfung, doch ein Kunde wünscht sofortige Lieferung nach Terminabsprache …

|Hassmaschine|

Um Frust und unkontrollierte Emotionen abzubauen, gibt es kleine Figuren, an denen man seinen Hass ausleben kann. Und davon hat Cardiff mehr als genug, denn das Leben ist ungerecht und mitunter sehr grausam …

|Sweaty Betty|

Eine Spezialeinheit der Bürgerwehr soll einen Schwarm gewalttätiger Mutantenjungen unschädlich machen. Doch als der Anführer Junk erkennt, woher die Kreaturen tatsächlich stammen, bricht für ihn eine Welt zusammen.

_Meine Meinung:_

Die zweite Sammlung bizarrer, düsterer Kurzgeschichten aus der Metropole Punktown ist nicht minder beklemmend und erstklassig inszeniert als Volume eins. Abermals hat sich das Team um Günter Merlau drei besonders ergreifende Einzelschicksale herausgegriffen, die nicht nur sehr abwechslungsreich und spannend sind, sondern bisweilen auch sehr nachdenklich stimmen. Die Geschichten spielen wieder einmal in der titelgebenden Punktown, einer Großstadt, in der Menschen, Aliens, Klone und künstliche Intelligenzen in einem bunten Potpourri der Emotionen zusammenleben und -existieren. Die Art und Weise, wie die Erzählungen aufgebaut sind, erinnert ein wenig an |Sin City|, auch wenn die Geschichten aus Punktown nicht aufeinander aufbauen.

Abermals präsentiert |Lausch| die Storys als gelungene Mischung aus Hörbuch und Hörspiel. Jede Figur wird von einem anderen Sprecher dargestellt, doch die Erzählertexte wurden nur wenig gekürzt, so dass die düstere Atmosphäre der Geschichten erhalten bleibt. Das Gefühl der Beklemmung wird durch unheilvolle Klänge gestützt, die von Günter Merlau stammen, der auch die Regie führte und in einer kleinen Nebenrolle in „Hassmaschine“ zu hören ist. Die Hauptrollen, die gleichbedeutend mit den Erzählern sind, werden von Gerrit Schmidt-Foß (Leonardo DiCaprio, Giovanni Ribisi), Jürgen Holdorf und Dietmar Wunder (Cuba Gooding jr., Daniel Craig) verkörpert; drei sehr versierten Sprechern, die sich hervorragend in ihre Figuren hineindenken können und sehr überzeugend klingen. Ebenfalls mit von der Partie sind Simone Pahl, Heike Schrötter, Elga Schütz, Jan Spitzer und Bernd Hölscher.

Das einzige Manko ist die geringe Spieldauer der Geschichten. Dauert die erste CD noch knapp 50 Minuten, so muss sich der Hörer bei dem zweiten Hörstück schon mit 40 Minuten und bei dem dritten bereits mit 26 Minuten zufriedengeben. Hier hätten die Kapazitäten weitaus besser genutzt werden können. Doch die hohe Qualität der Produktionen lässt vieles verschmerzen.

Äußerlich passt sich Volume zwei dem Vorgänger an und zeigt drei surreale, an die Kunst eines H. R. Giger erinnernde Illustrationen, die perfekt zu den einzelnen Geschichten passen.

_Fazit:_

Auch „Punktown Vol. 2“ entführt den Hörer in eine düstere, beklemmende Zukunft, in der das Recht des Stärkeren gilt. Ein Horror-Trip in die Abgründe menschlicher und xenomorpher Seelen, kongenial inszeniert und erstklassig besetzt.

|ca. 120 Minuten auf 3 CDs
Titelillustration von Marc Robitzky|
[Verlagsspezial]http://www.merlausch.de/index.php?option=com__content&task=view&id=187&Itemid=183
http://www.merlausch.de
http://www.festa-verlag.de

_Jeffrey Thomas auf |Buchwurm.info|:_

[„MonstroCity“ 2175

_Florian Hilleberg_

Meyer, Kai / Maetz, Stefan / Hagitte, Christian / Bertling, Simon – Alchimistin, Die. Teil 6: Die schwarze Isis (Hörspiel)

_Die Gilgamesch-Vision_

Folge 6: Aura folgt geheimnisvollen Spuren und stößt auf eine bestialische Mordserie. Nicht ahnend, dass zur gleichen Zeit vermummte Kämpfer ihren Sohn und ihre Nichte entführen, gerät sie in einen Strudel von Gewalt und düsteren Visionen. Währenddessen macht sich Gillian, der neue Großmeister der Templer, gemeinsam mit der Ordensschwester Karisma auf die Suche nach dem legendären Schatz seines Ordens. (Verlagsinfo)

_Der Autor_

Kai Meyer, Jahrgang 1969, studierte Film, Philosophie und Germanistik und arbeitete als Redakteur. Er schrieb schon in jungen Jahren und lieferte u. a. ein paar Jerry-Cotton-Abenteuer. Sein erster großer Erfolg war „Die Geisterseher“, eine historische „Akte X“. Seit 1996 ist er freier Schriftsteller und Drehbuchautor. Bisher sind rund 40 Romane von ihm erschienen. Selbst Kritiker waren von seinem historischen Mystery-Thriller „Die Alchimistin“ begeistert, später folgten „Die fließende Königin“ und „Göttin der Wüste“. Bei |Loewe| erschien mit den „Wellenläufern“ ein Jugend-Fantasyzyklus. „Frostfeuer“ aus dem Jahr 2005 ist eigenständiger Jugendroman. Das Buch wurde mit dem internationalen Buchpreis |CORINE| ausgezeichnet.

Die erste Staffel der achtteiligen Hörspielreihe umfasst die Folgen:

1) [Der Stein der Weisen 5052
2) [Das Erbe des Gilgamesch 5155
3) [Die Katakomben von Wien 5220
4) [Das Kloster im Kaukasus 5263

Im August 2008 erschien die zweite Staffel:

5) [Die Unsterbliche 5379
6) Die Schwarze Isis
7) Der Schatz der Templer
8) Der Alte vom Berge

Weitere Titel von Kai Meyer auf |Buchwurm.info|:

[Interview mit Kai Meyer]http://www.buchwurm.info/artikel/anzeigen.php?id=11
[„Der Brennende Schatten“ 4506 (Hörspiel)
[„Die Vatikan-Verschwörung“ 3908 (Hörspiel)
[„Die Wellenläufer“ 3247 (Hörbuch)
[„Die Muschelmagier“ 3252 (Hörbuch)
[„Die Wasserweber“ 3273 (Hörbuch)
[„Frostfeuer“ 2111 (Hörbuch)
[„Die Alchimistin“ 73
[„Das Haus des Daedalus“ 373
[„Der Schattenesser“ 2187
[„Die Fließende Königin“ 409
[„Das Buch von Eden“ 890 (Hörbuch)
[„Das Buch von Eden“ 3145
[„Der Rattenzauber“ 894
[„Faustus“ 3405
[„Seide und Schwert“ 3558 (Das Wolkenvolk 1, Hörbuch)
[„Lanze und Licht“ 4549 (Das Wolkenvolk 2, Hörbuch)
[„Drache und Diamant“ 4574 (Das Wolkenvolk 3, Hörspiel)

_Sprecher & Inszenierung_

Erzähler: Friedhelm Ptok (Ian ‚Imperator Palpatine‘ McDiarmid)
Aura Institoris: Yara Blümel-Meyers
Gillian: Claudio Maniscalo (Jimmy ‚The Haitian‘ Jean-Louis)
Tess: Marie-Luise Schramm (Mara Wilson)
Salome Kaskaden: Christine Marx
Lucrecia Kaskaden: Daniela Hoffmann (dt. Stimme von Julia Roberts)
Karisma: Ulrike Stürzbecher (Patricia Arquette, Kate Winslet)
Raffael: Norman Matt (Cillian ‚Scarecrow‘ Murphy, ‚Guybrush Threepwood‘ in den „Monkey Island“-Spielen)
Escriva: Kaspar Eichel (James ‚Scotty‘ Doohan, Richard Dreyfuss)
Und andere, darunter Tilo Schmitz (dt. Stimme von Ving Rhames).

Für Regie, Ton und Musikkomposition zeichnen Christian Hagitte und Simon Bertling vom Studio |STIL| verantwortlich. (Das Hörspiel ist daher Cornelia Bertling gewidmet, die 2007 mit 40 Jahren starb.) Die Musik spielt das Filmorchester Berlin und der Hochmeisterchor Berlin unter der Leitung von Hagitte. Die Hörspielbearbeitung stammt von Stefan Maetz. |Lübbe Audio| produzierte das Hörspiel und nicht etwa ein Rundfunksender.

_Vorgeschichte_

Schloss Institoris, ein düsteres Gemäuer an einer einsamen Küste. Inmitten eines Labyrinths endloser Gänge und Säle wächst Aura heran, die älteste Tochter des Schlossherrn. Sie ist die Erbin eines uralten Rätsels, der Rezeptur des Steins der Weisen. Doch als ihr Vater im Auftrag seines Widersachers Lysander ermordet wird, schlägt die Stunde für Auras Stiefbruder Christopher – er beansprucht das Geheimnis der Unsterblichkeit für sich …

Folge 2: Aura enthüllt das Geheimnis ihrer Familie. Ausgerechnet der Mörder ihres Vaters, der geheimnisvolle Hermaphrodit Gillian, befreit sie aus den Klauen grausamer Mörder. Auf der Spur von Auras entführter Schwester Sylvette reisen sie nach Wien. In den Katakomben unter der Stadt geraten sie in einen Konflikt, dessen Ursprünge weit zurück ins Mittelalter reichen …

Folge 3: Sieben Jahre sind vergangen. Aura hat die Geheimnisse der Alchimie erforscht und das Erbe ihres Vaters angetreten. Doch alle, die ihr etwas bedeutet haben, sind tot. An der Seite ihres verhassten Stiefbruders Christopher muss sie abermals den Kampf gegen den alten Feind ihrer Familie aufnehmen – tief unter der Wiener Hofburg. Zugleich dämmert daheim auf Schloss Institoris eine neue Gefahr: Auras wahnsinnige Mutter Charlotte hat eigene Pläne …

Folge 4: Jenseits des Schwarzen Meeres, in den einsamen Bergen des Kaukasus, liegt die vergessene Festung der Tempelritter. Hier in der Wildnis am Ende der Welt nähern sich Ara Institoris und ihr Stiefbruder Christopher endlich dem Versteck ihres Gegners Lysander. Zugleich reist Gillian, der Hermaphrodit, mit den Institoris-Kindern nach Venedig ins neue Hauptquartier des Templerordens. Sein schwerster Kampf steht ihm noch bevor – gegen Morgantus, den unsterblichen Alchimisten …

Folge 5: Zehn Jahre nach den Ereignissen im Kaukasus in Folge 4. Aura Institoris hat die Unsterblichkeit gewonnen. Doch ihre große Liebe ist daran zerbrochen, ihre Familie in alle Winde zerstreut. Während die Welt in einen großen Krieg taumelt, taucht Aura einsam und verzweifelt in Paris unter. Ein geheimes Zeichen, der blutige Abdruck einer Hand mit sechs Fingern, ändert alles. Auras Nachforschungen führen auf die Fährte eines Mörders, dem jedes Mittel recht ist, um die Geheimnisse der Alchimistin zu offenbaren. (Verlagsinfos)

_Handlung_

In Paris findet Aura den Autor des Buches „Die sechs Finger des Magus“ ermordet in seiner Wohnung vor. Die Leiche muss schon eine Woche lang kalt sein, doch die zwei Hände wurden abgetrennt und zu einer Art Stempel zusammengenäht. Diesen Stempelabdruck hat Aura auf ihrem Betttuch entdeckt. Aber wer hat ihn angefertigt? Sie entdeckt das Bild eines Kastells in den andorranischen Pyrenäen. Sie erkennt es, denn es ist im Besitz ihrer Familie: Von dort stammte ihr Vater Nestor. Eine typische Templerburg, achteckig, trutzig – und voller Geheimnisse.

Die geplante Séance bei den deutschen Zwillingsschwestern Salome und Lucrecia Kaskaden findet ohne den verschwundenen Chevalier de Veldan statt. In der spiritistischen Sitzung sieht Aura vor ihrem geistigen Auge eine schwarz gewandete Frau in den Wehen liegen und einen Sohn mit blauen Augen gebären. Ein Name weht ihr zu: die schwarze Isis. Und sie verbreitet Dunkelheit. Als Aura aus der Vision erwacht, teilen ihr die Zwillinge mit, sie hätten die Vision mitverfolgen können. Es sei die gleiche, die auch der Chevalier hatte.

Als die französische Polizei an die Wohnungstür pocht, um die drei Deutschen festzunehmen und zu internieren, müssen die Damen über die Dächer fliehen und alle möglichen Tricks anwenden, um die Verfolger abzuschütteln. Da staunt auch Aura über den Einfallsreichtum der Zwillinge. Auf dem Gut Philippe Montheillets stellt sie dessen Lover Raffael bei einem Diebstahl und erfährt in dessen Wohnung, dass auch Philippe fortgegangen sei: nach Brest vermutlich. Hier erkennt sie auch, welch armseliges Schicksal Raffael mit seiner kranken Frau teilt. Raffael nennt sie, Aura, eine „Göttin in Schwarz“, genau wie jene Isis. Aura reist nach Andorra, doch jemand scheint sie zu verfolgen.

Unterdessen ist es Tess und Gian nicht gelungen, aus ihrer Gefangenschaft zu fliehen. Und Gillian sucht auf Mallorca nach dem Templerschatz, den schon viele vor ihm gesucht haben. Doch von einem alten Mann namens Escriva erhält er endlich einen wertvollen Tipp und begibt sich zur steilen Nordküste.

_Mein Eindruck_

Im Mittelpunkt dieser Folge steht eindeutig Auras Vision von der schwarzen Isis. Es handelt sich dabei um eine real existierende Person und höchstwahrscheinlich eine Unsterbliche. Könnte sie durch Mittelsmänner und Handlanger hinter den Ereignissen stecken, welche die Figuren der drei Handlungsstränge bewegen? In einer weiteren Vision erblickt Aura die schwarze Isis, wie sie dem König Gilgamesch von Uruk das Kraut der Unsterblichkeit stibitzt. Die Fremde hat also auch die gleiche Kraft wie Aura selbst. Dass die Isis – eine ägyptische Gottheit – in der Legende eigentlich Inanna hieß, soll nicht weiter stören. Beide waren Mond- und Muttergottheiten.

Doch das Rätsel darum, was die Isis mit Aura vorhat, soll erst in der letzten Folge gelüftet werden. Auch der Grund, warum sie die SCHWARZE Isis genannt wird, bleibt vorerst im Dunkeln. Es ist aber nicht abwegig anzunehmen, dass sie das dunkle Gegenstück zu Aura ist. Dass Aura aber auf irgendeine Weise per se gut und somit WEISS sein soll, wird durch keinerlei Taten Auras belegt. Es sei denn, man zählt ihre Bekämpfung der finsteren Tempelritter dazu. Damals setzte sie deren Unsitte, mit ihren Töchtern Nachkommen zu zeugen und deren Blut zu trinken, eine Ende. Hätte sie nicht aufbegehrt, hätte auch ihr Vater sie dergestalt missbraucht.

Recht seltsam fand ich den Auftritt der beiden deutschen Schwestern Kaskaden. Nirgendwo wird erklärt, warum sie empathische Kräfte haben, eventuell wegen einer Verbindung zur Familie Institoris. Offenbar besteht ihre Funktion lediglich darin, Aura zu der Vision der schwarzen Isis zu verhelfen. Auch welche Verbindung sie zum Chevalier de Veldan haben, bleibt unklar. Der Chevalier könnte ebenfalls ein Unsterblicher sein, der früher unter dem Namen Cagliostro an den Fürstenhöfen des 18. Jahrhunderts auftrat.

Aufgrund dieser vielen offenen Fragen bleibt die zweite Folge der neuen Staffel etwas unbefriedigend. Dafür gibt aber mal wieder ein wenig Action (und damit ist kein Sex wie in der ersten Folge gemeint). Die Flucht über Dächer, durch Gassen und verborgene Katakomben hat ihren eigenen Charme und erzeugt eindeutig Spannung – die angesichts der Ereignislosigkeit der anderen Handlungsstränge sehr willkommen ist.

_Unterm Strich_

Diese Folge dient dem Übergang vom Schauplatz Paris zu den Schauplätzen in Spanien. In Paris werden gruselige Szenen wie aus „Das Schweigen der Lämmer“ aufgeboten, aber auch eine spannende Verfolgungsjagd. Eine Vision gibt Aura Rätsel auf: Was hat die schwarze Isis mit den Unsterblichen zu tun? Es ist ein Hinweis auf das Gilgamesch-Epos. Unterdessen gelangen Gian und Tess sowie Gillian und Karisma an interessante Bestimmungsorte. Besonders interessant ist der Hinweis auf die Höhle auf Mallorca, wo der Templerschatz verborgen liegen könnte.

Die professionelle Inszenierung, die filmreife Musik und Stimmen von bekannten Schauspielern einsetzt, bietet dem Hörer ein akustisches Kinoerlebnis, das man sich mehrmals anhören sollte, um auch die Feinheiten mitzubekommen. Auch jungen Menschen, die sich einfach nur für gruselige Audiokost interessieren, die gut gemacht ist, lässt sich das Hörspiel empfehlen. Es ist leicht verständlich, wirkungsvoll inszeniert und die Stimmen der Stars vermitteln das richtige Kino-Feeling. Wer jedoch mit Melodramatik absolut nichts am Hut hat, sich aber trotzdem zünftig gruseln will, der sollte zu härterer Kost greifen.

|69 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-7857-3611-1|
http://www.kai-meyer.com
http://www.luebbe-audio.de
http://www.stil.name

Peinkofer, Michael / Rohrbeck, Oliver – Team X-treme 3: Projekt Tantalus

Folge 1: [„Alles oder nichts“ 5064
Folge 2: [„Die Bestie aus der Tiefe“ 5317

_Inhalt_

Das Team X-treme wird auf den Fall eines verschwundenen Professors angesetzt, dessen unfreiwillige Abstinenz scheinbar unmittelbar mit dem Projekt Tantalus in Verbindung steht. Die künstliche Intelligenz beordert die vier Agenten in die Türkei, wo Leland bereits einen der Drahtzieher ausfindig gemacht hat. Als Kyle ihm jedoch einen Peilsender zustecken möchte, wird er von einem Taschendieb namens Okey abgelenkt und verliert jede Spur. Als Wiedergutmachung soll der inzwischen festgesetzte türkische Junge nun selbst den Sender unterbringen, wird jedoch beim Versuch gemeinsam mit Charlie von den Gangstern festgehalten. Auch Kyle und Race kommen beim Versuch, die beiden zu retten, beinahe ums Leben, als eine Explosion ihnen den Boden unter den Füßen wegreißt.

Auf den Spuren ihrer Anführerin und des neuen, erst 12-jährigen Verbündeten reisen die verblieben drei Agenten mit dem X-Copter in die östlichen türkischen Berglandschaften und stoßen dabei auf eine furchtbare Verschwörung. Der Professor wird von einer brutalen Organisation gefangen gehalten, die offenbar bestens über Kyles wahre Identität informiert ist. Erstmals, seit der kühne Held zum Team gestoßen ist, wird er direkt mit seiner Vergangenheit konfrontiert.

_Persönlicher Eindruck_

„Projekt Tantalus“ ist für Michael Peinkofers Hörspiel-Reihe „Team X-treme“ definitiv eine Schlüsselepisode. Zunächst einmal gilt es, die lebendige Inszenierung ein weiteres Mal zu bestätigen und die erfrischende Dynamik des jugendlich-modernen Hörspiels weiter aufrechtzuerhalten. Andererseits ist Peinkofer aber auch wirklich gefordert, da das klischeehafte Vorgehen in den letzten beiden Folgen ziemlich anstrengend war und man darüber hinaus auch in Sachen Rollenverteilung endlich klarere Linien fahren sollte. Das Team mag zwar halbwegs gefestigt sein; doch wo jedes Mitglied genau hingehört bzw. was exakt hinter den einzelnen Charakteren steckt, bleibt weiterhin ein Mysterium, das der kontinuierlichen Aufklärung bedarf.

Diesbezüglich macht das „Team X-treme“ in der dritten Episode jedoch klare Fortschritte. Vor allem Kyle und Charlie, bislang große Konkurrenten um die Führungsposition, geben einiges über ihre Ambitionen und Wünsche preis und kommen einander indirekt näher, was die bisher eher kritische Konstellation langfristig schon einmal stabiler erscheinen lässt. Dies wird begünstigt durch einige Schlüsselszenen während der Rettungsaktion in den türkischen Bergen, die zweifelsohne zu den besten Momenten der bisherigen Serie gehören und die bis dato noch vermisste Harmonie endgültig in die Mannschaft bringen. Insofern ist „Projekt Tantalus“ gerade auf dieser Ebene auf alle Fälle richtungsweisend.

Ferner werden auch einige der bislang nur geringfügig angeschnittenen Geheimnisse der Serie aufgegriffen. So erfährt man zumindest ein wenig über die Organisation, die für Kyles Gedächtnisverlust verantwortlich ist, wenngleich natürlich noch nicht verraten wird, was oder wer der junge Connor vor seiner Amnesie gewesen sein könnte. Aber aus diesem Umstand schöpft die Serie ja ohnehin einen nicht zu unterschätzenden Teil ihres Potenzials …

All dies soll aber nicht von der erneut rasanten, in diesem Fall sogar wahrlich fantastischen Story ablenken. Unzählige flotte Wendungen treiben den Plot voran, stellen ihn auf den Kopf und sorgen zuletzt sogar für einige echte Überraschungen. So stößt zum Beispiel ganz unverhofft ein weiterer junger Kerl zum Team, der vorher nur durch Unannehmlichkeiten aufgefallen war, den vier Gefährten aber ganz schnell nützlich wird. Aber auch bei der Jagd nach den Schurken schießt die Handlung ständig hin und her und bleibt bis auf das vorhersehbare positive Ende erstaunlich unberechenbar.

Andererseits konnte man die üblichen Nervtöter auch dieses Mal nicht abstellen. Kyle glänzt zwar nicht mehr permanent mit Plattitüden und heroischen Drohgebärden, ist aber irgendwie ständig außer Atem, wodurch manch situativer Sprecherpart recht aufgesetzt wirkt. Und auch wenn man sich mittlerweile schon fast daran gewöhnt hat: Es gibt diese Szenen, in denen man sich wünscht, der Hauptakteur würde mit seinen reißerischen Sprüchen manchmal ein Stückchen herunterfahren.

Nichtsdestotrotz darf als Resümee stehen bleiben, dass „Projekt Tantalus“ aus den genannten Gründen das beste Hörspiel der bislang veröffentlichten drei „Team X-treme“-Episoden ist. Peinkofers Team befindet sich auf einem guten Weg und kann sich trotz einiger erneut überflüssig brutaler Szenen zu Beginn noch einmal mächtig steigern!

|42 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-7857-3557-2|
http://www.luebbe-audio.de
http://www.stiftung-x.de
http://www.michael-peinkofer.de
http://www.wellenreiter.la

_Mehr von Michael Peinkofer auf |Buchwurm.info|:_

[„Die Bruderschaft der Runen“ 1024
[„Die Erben der schwarzen Flagge“ 4201 (Audio)

Salvatore, R. A. / Merlau, Günter / Elias, Oliver – Drizzt – Die verschlungenen Pfade (Die Saga vom Dunkelelf 8)

_Handlung:_

Bruenors Schützling, der Barbar Wulfgar, hat bei Drizzt das Kämpfen erlernt. Als die beiden Männer eines Tages einen Trupp Riesen stellen, ahnt der Dunkelelf, dass dieser nur eine Vorhut war. Tatsächlich hat der wahnsinnige Akar Kessel eine gewaltige Armee aus Riesen, Goblins und Ogern zusammengestellt, mit der er das Eiswindtal erobern und unterdrücken will.

Abermals müssen Drizzt und seine Freunde, der Zwerg Bruenor und der Halbling Regis, ihre ganzen Überredungskünste unter Beweis stellen, um die Menschen von Zehnstädte zu einen. Zu diesem Zeitpunkt entschließt sich Wulfgar, zu seinem Barbarenstamm zurückzukehren. Drizzt und seine Gefährten stehen vor der gewaltigsten Schlacht, die das Eiswindtal je gesehen hat …

_Meine Meinung:_

Nahtlos schließt die Handlung an den Vorgänger an, und bereits nach den ersten Sekunden wird der Hörer durch die epische Musik und die Kampfgeräusche in das Geschehen gezogen. Kein Intro, kein „Was bisher geschah“ – der Hörer wird sofort in die Handlung katapultiert, und es empfiehlt sich wirklich, die Folge 7 zu erstehen, um die Zusammenhänge zu verstehen. Beide Hörspiele bilden einen Zweiteiler, der zu den besten Hörspielen in Sachen Fantasy gehört. Zwerge, Barbaren, Riesen, Oger und Dämonen geben sich ein Stelldichein, und wer von Tolkiens Schöpfung nicht genug bekommen kann, wird sich auch in der Welt von Drizzt zu Hause fühlen.

Über den Hauptdarsteller Tobias Meister braucht man nicht mehr viele Worte zu verlieren, der Mann ist einfach genial. Ebenfalls überzeugend ist Drehbuchautor Oliver Elias als wahnsinniger Antagonist Akar Kessel. Bernd Hölscher nimmt man den ungestümen Barbaren Wulfgar ebenso ab wie Philipp Otto den Halbling Regis. Die Sprecherauswahl ist |Lausch| respektive Günter Merlau hervorragend gelungen, ohne dass er auf eine Reihe bekannter Synchronstimmen zurückgreifen musste. Bis auf Tobias Meister ist kaum einer der Sprecher als deutsche Stimme eines ausländischen Mimen zu hören.

Die Handlung des achten |Drizzt|-Abenteuers ist eine klassische Fantasy-Geschichte mit einem ausladenden Schlachtengemälde für alle Fans von „Herr der Ringe“. Die Cover-Illustration zeigt sich in gewohnt hochwertiger Qualität: Drizzt und seine Freunde Wulfgar, Bruenor und Regis im Schlachtengetümmel. Der gute Eindruck schwindet auch nicht beim Aufklappen des Begleitheftchens, denn wieder einmal wird das Auge des verwöhnten Fantasy-Fans durch wunderschöne Innenillustrationen beglückt. Ein ausführliches Glossar und eine Karte des Eiswindtals runden die Sache ab.

_Fazit:_

„Die verschlungenen Pfade“ ist spitze! Die Macher von |Drizzt| haben es verstanden, die Fortsetzung von „Der gesprungene Kristall“ noch opulenter und temporeicher zu gestalten. Ein Fantasy-Spektakel mit erstklassigen Sprechern und einem genialen Soundtrack.

_Besetzung:_

|Es spielen und sprechen:|

Tobias Meister, Uwe Hügle, Annabelle Krieg, Peter Tabatt, Ronny Schmidt, Helmut Gentsch, Oliver Elias, Bernd Hölscher, Klaus Robra, Martin Schleiß, Konrad Halver, Roland Floegel, Wolfgang Berger, Günter Merlau, Philipp Otto, Frieder Schölpple, Katinka Springborn, Patrick Holtheuer, Willy Kniep, Thomas Birker, Olaf von der Heydt

Spielbuch: Oliver Elias
Produktion, Regie & Musik: Günter Merlau
Sounddesign & Aufnahmen: Frederik Bolte, Frieder Schölpple, Jens Pfeifer
Layout & Gestaltung: Oliver Graute
Illustration: Tim Seeley, Todd Lockwood, Oliver Graute

|79 Minuten auf 1 CD
Empfohlen ab 14 Jahren
ISBN-13: 978-3-939600-22-0
ISBN-10: 3-939600-22-9|
[Verlagsspezial]http://www.merlausch.de/index.php?option=com__content&task=view&id=201&Itemid=1
http://www.merlausch.de

Die bisherigen drei Staffeln der Serie auf |Buchwurm.info|:

Folge 1: [„Der dritte Sohn“ 2978
Folge 2: [„Im Reich der Spinne“ 3055
Folge 3: [„Der Wächter im Dunkel“ 3082
Folge 4: [„Im Zeichen des Panthers“ 4458
Folge 5: [„In Acht und Bann“ 4422
Folge 6: [„Der Hüter des Waldes“ 4488
Folge 7: [„Der gesprungene Kristall“ 5330

_Florian Hilleberg_

Schlunze, Robert / Mignola, Mike / Merlau, Günter – Hellboy: Saat der Zerstörung 1 (Folge 1)

_Handlung:_

Im Winter des Jahres 1944 schließen die Nazis ein Bündnis mit einem russischen Magier, um die drohende Niederlage mit schwarzer Magie abzuwenden. Die Alliierten, unter der Beratung von Professor Broom, können das Ritual verhindern. Doch das Höllentor stand lange genug offen, um etwas hindurch zu lassen. Es ist klein, rot und besitzt zwei Hörner.

Gut 60 Jahre später ist es immer noch rot, allerdings stolze 2,13 Meter groß, hat seine Hörner abgefeilt und ist einer der besten Agenten der B.U.A.P., der Behörde zur Untersuchung und Abwehr parapsychischer Aktivitäten. Er nennt sich Hellboy, so wie ihn sein Ziehvater Professor Broom, bei seiner Entdeckung taufte. Hellboy steht vor seiner schwersten Prüfung als Broom ihn zu sich bittet und mit den Nerven am Ende zu sein scheint. Vor Kurzem kehrte der Professor von einer Expedition in die Arktis zurück, an der, gemeinsam mit den Cavendish-Brüdern teilnahm. Dort haben die Wissenschaftler etwas gefunden, was das Ende der Menschheit heraufbeschwören kann. Broom und Hellboy werden von einem riesigen, froschähnlichen Monster attackiert und der Professor stirbt noch in den Armen seines Adoptivsohnes. Hellboy macht sich mit seinen Freunden und Kollegen Liz Sherman und Abe Sapien auf den Weg zum Cavendish-Haus, wo Hellboy hofft Antworten auf seine Fragen bezüglich der Expedition zu finden. Doch was genau den Höllensohn und seine Gefährten dort erwartet übersteigt sogar das Vorstellungsvermögen eines Teufels …

_Meine Meinung:_

Endlich sind die ersten Folgen der neuen Serie aus dem Hause |Lausch – Phantastische Hörspiele| erhältlich, pünktlich zum Kinostart von „Hellboy II: Die goldene Armee“, der am 16. Oktober 2008 anlief.

Die Serie startet sogleich mit zwei Doppelfolgen, wobei der erste Zweiteiler die Vorgeschichte Hellboys erzählt, wenngleich auf eine etwas andere Art und Weise, als es der erste Film getan hat. Wie Janet Sunjic und Günter Merlau von |Lausch| nicht müde werden zu betonen, handelt es sich bei der Hörspielserie keineswegs um ein weiteres Merchandising-Produkt. Vielmehr ist es eine eigenständige Geschichte, welche sich der werkgetreuen Vertonung der Comics von Mike Mignola widmen möchte.

Allerdings sind hier auch alle Hörspielfans goldrichtig, die die Comics und Filme nicht kennen, aber von dem eigenwilligen Stil von |Caine| und |Die Schwarze Sonne| nicht genug bekommen können. Tatsächlich scheint sich |Hellboy| zu einem innovativen Hybrid beider Stilrichtungen zu entwickeln. Unverkennbar sind der trockene Humor und die coolen Sprüche, die bereits in |Caine| zu finden sind, wenngleich |Hellboy| nicht so vulgär ausgefallen ist. Auch in Sachen Szenenwechsel und Musikscore ähnelt die neue Serie |Caine|, während die Handlung um die Nazi-Experimente sehr den entsprechenden Passagen in |Die Schwarze Sonne| gleicht.

Dass Michael Prelle auch bei |Hellboy| den Widersacher spricht, verstärkt diesen Eindruck noch. Der Schauspieler ist wahrlich die perfekte Besetzung für die Rolle des Schwarzmagiers und liefert eine geniale Darbietung ab. Seine Stimme ist wie dafür geschaffen, um charismatische Persönlichkeiten darzustellen und tragende Monologe zu führen, die einem Schauder über den Rücken jagen. Hellboy selbst wird natürlich von Tilo Schmitz gesprochen, der seine Stimme dem roten Riesen bereits in den Verfilmungen lieh. Auch in den Hörspielen trifft der Schauspieler immer den richtigen Ton und schafft es, den schnoddrigen Humor Hellboys echt wirken zu lassen. Liz Sherman wird von Ranja Bonalana gesprochen, die im Hörspielgenre auch als die Freundin des Detektivs Richard Diamond zu hören ist und in |Hellboy| ihre kämpferische Seite ausleben kann. Abe Sapien wird von Joachim Tennstedt gesprochen, der seine Stimme auch schon Schauspielern wie John Malkovich lieh. Erwähnt werden sollte auch Wolf Frass, der den 1st Sergeant der Alliierten verkörpert und dem raubeinigen Soldaten genau den richtigen Militär-Charakter verleiht. Auf einen Erzähler wurde indes verzichtet, denn entweder schildert Hellboy selbst die Ereignisse aus der Ich-Perspektive oder ein anderer Charakter, der gerade eine tragende Rolle spielt. Einige Passagen werden zudem in der Art von Tonbandaufzeichnungen vorgetragen, was den Anschein pseudowissenschaftlicher Dokumentation unterstützt.

Das Drehbuch von Robert Schlunze ist rasant, actionbetont und dennoch sehr atmosphärisch. |Hellboy| ist darüber hinaus auch kein ’normaler‘ Comic-Superheld wie Batman, Spider-Man oder Superman. Er kommt direkt aus der Hölle und muss sich nicht nur mit ehemaligen Artgenossen herumschlagen, sondern auch mit finsteren Gestalten aus der Geschichte der Menschheit. Dabei offenbart das Hörspiel schon recht ausgeprägte Horror-Elemente, die sich durch die grandiose Musik von Günter Merlau noch eindringlicher hervorheben. Das Label |Lausch| beweist abermals, dass es selbst auf einem übervölkerten Markt immer noch mit frischen, neuen Ideen zu überraschen versteht. Die neue Hörspielserie präsentiert sich im bunten Comic-Stil und hebt sich dadurch gut von den anderen Produkten des Labels sowie des restlichen Hörspielmarktes ab.

_Fazit:_

„Saat der Zerstörung“ ist ein fulminanter Start für eine neue Serie. |Hellboy| ist rasante, actionreiche und atmosphärische Hörspielunterhaltung vom Feinsten. Ein innovatives Spielbuch, professionelle Sprecher und ein erstklassiger Musikscore zeugen von dem hohen Qualitätsstandard, der allen Produkten von |Lausch| zu eigen ist.

_Besetzung:_

Hellboy – Tilo Schmitz
Adam Cavendish – Günter Merlau
Abe Sapien – Joachim Tennstedt
1st Sgt. Wittman – Wolf Frass
Liz Sherman – Ranja Bonalana
Lady Cynthia – Dorothea Hagena
Broom – Gerd Samariter
Caleb Cavendish – Martin Schleiß
Magier – Michael Prelle
Sven Olafsen – Roland Floegel
Aron Cavendish – Marco Reinbold
Gibson – Achim Buch
Dr. Manning – Klaus Dittmann
Von Krupt – Robert Schlunze
Lady Cavendish – xxx
Obersturmbannführer – Helmut Gentsch
Liz‘ Mutter – Katinka Springborn

In weiteren Rollen: Dirk Heinrich, Konradin Kunze, Martin Wolf, Wolfgang Berger, Bernd Hölscher, Carlheinz Heitmann, Janet Ivana Sunjic, Svenja Kimbel und Frieder Schölpple.

|60 Minuten auf 1 CD
Empfohlen ab 14 Jahren
ISBN-13: 978-3-939600-47-3|
http://www.merlausch.de
http://www.hellboymovie.com
http://www.cross-cult.de

_Florian Hilleberg_

Haensel, H. / Böhmert, F. / Feldhoff, R. / Effenberger, S. A. / Hagitte, Chr. / Bertling, S. – Land unter dem Teich, Das (Perry Rhodan – Sternenozean, Folge 20)

_Auf Bagger-Mission: Perry gräbt ein Mädel aus_

|Lübbe Audio| vertont die Abenteuer des Kadetten Kantiran und des Sternenadminstrators Perry Rhodan, die in der Unterserie „Sternenozean“ im |Perry Rhodan|-Universum spielen. Bislang sind vierundzwanzig Hörspiele veröffentlicht, doch will |Lübbe| offenbar vierzig Hörspiele produzieren. Dies ist die vierte Staffel.

Folge 19: Unbekannte Mächte zapfen die sechsdimensionale Energie der toten Superintelligenz ARCHETIM in der Sonne an. Als im Rahmen der „Operation Kristallturm“ ein Forschungsschiff zur Aufklärung dieser Vorkommnisse startet, entdeckt TLD-Agentin Mondra Diamond einen gefährlichen Saboteur an Bord …

Folge 20: Zephyda hat einen Konvent einberufen und soll zur stellaren Majestät der Motana ausgerufen werden. Währenddessen erspürt die geheimnisvolle Schildwache Lyressea ihre Schwester in einer Asylkapsel unterhalb der Stadt Kimte. Als sie Perry Rhodan in das Land unter dem Teich führt, wird beiden klar, dass Kimte in wenigen Minuten die Vernichtung droht …

_Die Reihe_

„Perry Rhodan“ ist die größte SF-Heftchen- und Roman-Reihe der Welt. Eine Vielzahl von Autoren schreiben seit Jahrzehnten für die Reihe, und koordiniert wird dieser Aufwand vom |Pabel|-Verlag in Rastatt. Auch Andreas Eschbach fühlte sich geehrt, einen oder zwei Bände beitragen zu dürfen.

Es gab vor der aktuellen |Lübbe-Audio|-Reihe schon Vertonungen der PR-Silberbände, doch nicht in der stilvollen Inszenierung des |STIL|-Tonstudios. Die Vorlage für das vorliegende Abenteuerhörspiel lieferten die Romane „Friedenskämpfer“ von Hubert Haensel, „Das Land unter dem Teich“ von Frank Böhmert sowie Zeuge der Zeit“ von Robert Feldhoff.

Die 1. Staffel:

1) [Der Sternenbastard 3030
2) [Die Mascantin 3031
3) [Der Hyperschock 3035
4) [Planet der Mythen 3058
5) [Havarie auf Hayok 3263
6) [Das Blut der Veronis 4468

Die 2. Staffel:

7) [Der Gesang der Motana 3627
8) [Sonderkommando Kantiran 3639
9) [Tau Carama 3656
10) [Überfahrt nach Curhafe 3664
11) [Entscheidung in Vhalaum 3682
12) [Die Femesängerin 3699

Die 3. Staffel:

13) [Der Flug der Epha-Motana 4589
14) [Terraner als Faustpfand 4592
15) [Die Sekte erwacht 4595
16) [Der Todbringer 4609
17) [Kampf um den Speicher 4633
18) [Die mediale Schildwache 4661

Die 4. Staffel:

19) [Operation Kristallsturm 5339
20) Das Land unter dem Teich
21) Attentat auf Hayok
22) Kybb-Jäger
23) Auf dem Weg nach Magellan
24) Jenseits der Hoffnung

_Die Sprecher & Die Inszenierung_

Erzähler: Christian Schult (Richard Belzer in „Law & Order: New York“)
Perry Rhodan: Volker Lechtenbrink (Schauspieler, Sänger, Synchronsprecher: Kris Kristofferson, Burt Reynolds als ‚Logan‘)
Atlan: Volker Brandt (Stimme von Michael Douglas)
Rorkhete: Charles Rettinghaus (Jean-Claude van Damme)
Lyressea: Yara Blümel-Meyers (‚Aura Institoris‘ in den Hörspielen zu „Die Alchimistin“)
Zephyda: Claudia Urbschat-Mingues (Angelina Jolie, Kristanna Loken, Maria Bello)
Ilkhete: Barbara Ratthey (Elaine Stritch, Miranda Richardson in „Merlin“ 1 & 2)
Kischmeide: Karin David
Sowie Martin Baden und Kerstin Ratschke.

Volker Lechtenbrink wurde 1944 in Cranz/Ostpreußen geboren. Bereits als Achtjähriger sprach er im Kinderfunk und stand zwei Jahre später auch schon auf der Bühne. 1959 wurde er durch den Antikriegsfilm „Die Brücke“ (Regie: Bernhard Wicki) bundesweit bekannt. Er besuchte die Schauspielschule in Hamburg und ist heute in zahlreichen TV-Serien zu sehen. Darüber hinaus ist er am Theater tätig, geht auf Tourneen oder wirkt als Intendant. (Verlagsinfo)

Die Hörspieladaption stammt von S. A. Effenberger. Regie, Musik, Ton und Programmierung lagen in den Händen von Christian Hagitte und Simon Bertling vom Ton-Studio |STIL|. „Die Musik wurde exklusiv für die Perry-Rhodan-Hörspiele komponiert und vom Berliner Filmorchester unter der Leitung von Christian Hagitte live eingespielt. Die elektronischen Klänge und Effekte wurden speziell für die Hörspiele vom |STIL|-Team durch den Einsatz von Computertechnik generiert“, heißt es im Booklet. Executive Producer der Reihe ist Marc Sieper.

Am Schluss erklingt der Song „Post #1“ von |Radiopilot|. Musik und Text stammen von Lukas Pizon und Rafael Triebel. Mehr Info: www.radiopilot.de und MySpace.

_Vorgeschichte_

Die Lage des Jahres 1332 Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist in der Galaxis so bedrohlich und zugleich offen wie seit Jahren nicht mehr. Und alles bewegt sich auf eine einzige Veränderung hin: die Erhöhung des Hyperphysikalischen Widerstandes, kurz Hyperimpedanz genannt. Dieser „Hyperimpedanzschock“ trifft die Galaxis mehrfach. Durch ihn fällt jede hochwertige Technologie aus. Dies kündigt sich durch eine stark verminderte Höchstgeschwindigkeit der Raumschiffe und eine reduzierte Reichweite des interstellaren Hyperfunks an. Auch das Gesicht der Galaxis verändert sich. Durch die Hyperimpedanz ausgelöst, kommt es zu schweren Hyperstürmen und Raumbeben. Bisher unter Hyperkokons verborgene Sternenhaufen stürzen in die Galaxis zurück.

In dieser Zeit sind Perry und Atlan noch immer im Sternenozean von Jamondi verschollen, jenem optisch nicht wahrnehmbaren Sternhaufen, der direkt neben dem Sektor Hayok aufgetaucht ist – aus einem Hyperkokon, in den er offenbar seit Jahrmillionen gehüllt war. Es gibt Verbindungen zwischen der Galaxis und Jamondi, die sich den Menschen bisher noch nicht erschließen. Fieberhaft arbeiten terranische Wissenschaftler an Erklärungen für die angestiegene Hyperimpedanz.

|Unterdessen im Jamondi-Sternenozean.|

Im Jahr 1332 NGZ sind Perry und Atlan, die beiden Unsterblichen und ehemaligen Ritter der Tiefe, noch immer im Jamondi-Sternenozean unterwegs. Seite an Seite mit den menschenähnlichen Motana und dem Nomaden Rorkhete stehen sie im Kampf gegen die Herrscher des Sternenhaufens, die Kybb – kybernetische, igelähnliche Wesen. Ein Kontakt mit Terra ist nicht möglich – siehe oben.

Nach großen Anfangserfolgen ihres Aufstandes zerplatzt die Zuversicht der Rebellen, als sie erstmals den übermächtigen Kybb-Traken gegenüberstehen. In einem einzigen Gefecht über dem Planeten Baikhal Cain geht den Motana eine große Zahl ihrer bionischen Kreuzer an die Kybb verloren (Folge 18). Nachdem Perry während der Kämpfe die geheimnisvolle Schildwache Lyressea aus ihrer zeitlosen Asylkapsel auf Baikhal Cain befreit hat, sind die Gefährten nach Tom Kartay, der einzigen freien Motana-Welt, zurückgekehrt, um den Kampf gegen die Kybb fortzuführen.

_Handlung_

Damit die Revolte nicht stirbt, bevor sie so richtig begonnen hat, wird ein Konvent der planetaren Majestäten einberufen, der die junge Motanafrau Zephyda zur Stellaren Majestät erheben soll. Nur unter ihrem Kommando vereint können die Motana den Befreiungskrieg gegen die Kybb führen, den sie sich in den langen Jahren der Unterdrückung immer erhofft haben. Einzige Kandidatin für das Amt ist Zephyda. Als sie in der Festung Rödergorm ihre Rede hält, sorgt sie unter den über 300 Planetaren Majestäten für einiges Aufsehen.

Sie berichtet nämlich, was sie und Perry von der Medialen Schildwache Lyressea erfahren haben. Vor sieben Millionen Jahren herrschte in unserer Milchstraße und der Großen Magellanschen Wolke (GMW) ein Bruderkrieg. In der GMW fiel der Gott Gon-Orbhon vom wahren Glauben ab und schuf eine große Festung: Parrak. Die Schutzherren der Galaxien waren machtlos gegen ihn. Nach sieben Jahrhunderten beendete die Superintelligenz ES den Krieg, indem sie den Sternenozean von Jamondi und die Bastion von Parrak in sogenannten Hyperkokons voneinander abschottete: kleinen Taschenuniversen.

Doch der Schutzherr Takazani wurde ebenfalls abtrünnig und initiierte eine Revolte, die als „Blutnacht von Barings“ in die Geschichte einging. Dabei wurden alle Schutzherren bis auf eine getötet, die fliehen konnte. Fortan herrschten die Kybernetischen Völker über den Sternenozean, denn die Kybb Cranar halfen Takazani. Sie unterdrückten die Motana fortan brutal. Bis heute residiert Takazani in seinem Schloss Kerzesch, das sich im Afronie-Sternhaufen befindet. Dieser Sternhaufen ist von Jamondi ebenfalls durch einen Hyperkokon abgetrennt. Und Gon-Orbhon herrscht noch immer in der Großen Magellanschen Wolke.

Nun ist jedoch Jamondi in den Normalraum zurückgestürzt, was für Terra die Gefahr eines Angriffs der Kybb heraufbeschwört. Um sowohl den Motana als auch Terra zu helfen, will die Mediale Schildwache Perry Rhodan und Atlan, die ehemaligen Ritter der Tiefe, in den Stand von Schutzherren erheben und ihnen somit mehr Macht verleihen. Zu diesem Zweck müssen jedoch die anderen fünf Schildwachen ebenso gefunden werden wie das Paragonkreuz.

Die erste dieser fünf Schildwachen spürt Lyressea bereits auf dieser Welt, auf Tom Kartay. Es sei ihre Schwester Katiane, und sie befinde sich tief unten, am Fuße des Stadt-Baums von Kimte. Nach einigem Suchen entdecken sie, dass Katianes Asylkapsel unter dem Boden des Teiches liegen muss. Zusammen mit Perry betritt sie die Tunnel, die in das Land unter dem Teich führen …

_Mein Eindruck_

Endlich haben wir unsere alten Helden wieder! Da sind Perry, Atlan, die schöne Zephyda und der geheimnisvolle Shozide Rorkhete, eine Art letzter Mohikaner. Zephyda erlangt nun höchste Würden, wird sich doch ruckizucki zur Stellaren Majestät gewählt. Es macht nichts, wenn wir nicht wissen, wie sie zu dieser Würde kommt, wo sie doch nur eine Planetare Majestät unter 300 ist. (Ob die Zahl 300 etwas mit den Spartanern des Königs Leonidas zu tun hat, wage ich zu bezweifeln.) Hauptsache, Zephyda tritt den anderen Majestäten verbal in den Hintern und macht ihnen klar, dass es Zeit für einen ordentlichen Befreiungskrieg ist. Wir wähnen uns im Amerika des Jahres 1776.

Unterdessen im Sumpf. Hier schleicht Perry mit seinem Spezialmädel, der Medialen Schildwache Lyressea, durch Busch und Strauch. Picknick und Schäferstündchen stehen jedoch nicht auf dem Stundenplan, sondern vielmehr das Ausbuddeln einer weiteren Schildwache: Schwesterherz Katiane soll die Gute heißen, und ganz klar ist Perry auch auf dieses Mädel scharf. Vielleicht ahnt er ja auch schon, was er von all diesen Schildwachen bekommen kann: nämlich die Erhebung zur Würde des Schutzherren.

Wie auch immer: Der Held muss mal wieder wie weiland Odysseus und Faust „hinab zu den Müttern“, will heißen: in den Bauch der Erde. Dort ist jedoch ebenfalls nicht Baggern angesagt, sondern die Befreiung der Schildwache (was im Grunde aufs selbe hinausläuft). Die stellt sich als schwieriger heraus als gedacht, denn wenn die „Asylkapsel“ Katianes bewegt wird, dürfte ein Selbstzerstörungsmodus aktiviert werden, der große Hitze entwickelt. Diese wiederum dürfte den Stadt-Baum in Brand setzen, aus dem die hiesige Stadt Kimte besteht. Die Bürgermeisterin Kishmaede ist denn auch wenig entzückt von dieser Nachricht aus dem Sumpf. Sie ordnet die Evakuierung an.

Nun darf auch Rorkhete mitbaggern. Wie sonst soll die Asylkapsel auch ausgegraben werden? Vielleicht braucht der letzte (und ganz bestimmt ziemlich einsame) Shozide aber auch ein eigenes Mädel? Wie auch immer: Die Außenschleuse der Kapsel öffnet sich – und wie so oft bei der Begegnung mit weiblichen Wesen ist der Gang dahinter tiefer als Mann denkt. Genauer gesagt, führt ein Dimensionstor auf eine andere Welt. Da staunen Perry und Rorkhete nicht schlecht.

Dumm nur, dass die fremde Welt einen verderblichen Einfluss auf ihre Besucher auszuüben scheint. Lyressea sieht mit Schrecken, wie Rorkhete seine Waffe gegen sie erhebt. Und Perry, der sich auf die Prärie hinausgewagt hat, wird plötzlich von einem gigantischen Reittier verfolgt. Nein, es ist nicht Woody Allens Riesenbusen, der sich selbständig gemacht hat, sondern etwas viel Schlimmeres: eine Riesenamöbe …

Wie man sieht, scheint es mit unseren Helden ziemlich rasch ein böses beziehungsweise lächerliches Ende zu nehmen. Da jedoch die Serie weitergehen muss, komme was da wolle, ist anzunehmen, dass die Riesenamöbe schon bald ein frühzeitiges Ableben ereilen wird, und auch Lyressea zeigt, was in ihr steckt. Schließlich hängt die Zukunft des Universums von ihr ab.

_Die Inszenierung_

Im Rahmen einer guten Radiostunde erlebt der Hörer hier ein mal mehr, mal weniger actiongeladenes Drama, das es in puncto Produktionsqualität mit einer Star-Wars-Episode aufnehmen kann. Die SF-Handlung, kombiniert mit Fantasyelementen – immer wieder sind Psikräfte am Werk -, weiß für flotte Unterhaltung zu sorgen.

So fangen Sternenopern an: mit einer schmissigen Titelmelodie und raunenden Stimmen, die Schicksalhaftes verkünden. Ein Erzähler wie Christian Schult hat eine recht hohe Autorität und wir glauben ihm seine Geschichte nur allzu gern, wenn er von der Flucht Perrys und Atlans erzählt. Atlan klingt wie Michael Douglas. Ihm und Volker Lechtenbrink als Perry Rhodan nehme ich die Actionhelden ab. Die Figur des Rorkhete gewinnt zunehmend an Bedeutung, und mit Charles Rettinghaus drängt sich die deutsche Stimme von Jean-Claude van Damme in den Vordergrund. Können wir also künftig mit mehr Action rechnen?

|Geräusche|

Die größte akustische Leinwand bemalen jedoch die tausend elektronisch erzeugten Sounds, die der ganzen Handlung erst das kosmische Science-Fiction-Feeling verleihen. Ohne sie könnte es sich ebenso gut um Fantasy auf einem fernen Planeten handeln, wie sie z. B. Jack Vance fabriziert hätte.

Diese Sounds kommen besonders gut in dem Land unter dem Teich und auf dem neuen Planeten zum Tragen. Hier könnte ich mir sehr gut einige charakteristische Sound-Samples aus |Star Trek| oder |Star Wars| vorstellen, doch diese Vorgaben vermeiden die Sounddesigner mit peinlicher Genauigkeit. Sie hätten ja sonst womöglich Lizenzgebühren zahlen müssen.

|Musik|

Insgesamt sind die Musik und die Geräuschkulisse eine ganze Menge Aufwand für eine simple Sternenoper, aber es lohnt sich: Das Hörspiel klingt höchst professionell produziert. Ich könnte Gegenbeispiele nennen, in denen die Musikbegleitung in die Hose ging, aber sie stammen alle nicht vom Studio |STIL|.

|Der Song|

Am Schluss erklingt der Song „Post #1“ der deutschen Band |Radiopilot|. Mit dreieinhalb Minuten Länge ist er von durchschnittlicher Popsonglänge. Nach den obligaten Perry-Rhodan-Zitaten hören wir einen elektronisch verzerrten deutschen Text von erstaunlicher Banalität. Er ist mit einem Drum-&-Bass-Rhythmus unterlegt, der wie ein stockender Herzschrittmacher klingt, welcher gerade den Geist aufgibt. Ich kann nicht behaupten, dass ich diesen Song sonderlich eindrucksvoll fand. Aber wahrscheinlich soll das Ganze unheimlich innovativ wirken.

|Das Booklet …|

… umfasst neben den oben genannten Credits auch jede Menge Werbung für die vorhergehenden Episoden der Serie. Außerdem findet sich in der CD-Box ein Einleger mit Werbung für die Band |Radiopilot|. Offenbar findet hier eine Art Reklameaktion auf Gegenseitigkeit statt. Das interessiert mich aber nicht die Bohne. Am wichtigsten ist im Booklet die Sektion „Was bisher geschah …“, die eine Zusammenfassung dessen gibt, was der Hörer für die vorliegende Episode an Vorgeschichte wissen muss.

_Unterm Strich_

Was ist bloß aus unseren Helden Perry Rhodan, Kantiran und Zephyda geworden, fragte ich mich in Folge 19, doch nun habe ich die Antwort: Sie sind quicklebendig und wie stets zu Abenteuern aufgelegt. Diesmal bekommen es Perry und Rorkhete mit gleich zwei Schildwachenmädels zu tun. Hoffentlich können sie sich entscheiden, wer welches anbaggert. Denn Baggern muss sein, um Katiane aus der Asylkapsel, einem Raumschiff, herauszubekommen. Nur die lächerliche Riesenamöbe, gelenkt von „Echsenwesen“, hätte wirklich nicht sein müssen. Manchmal schlagen die Drehbuchautoren wirklich über die Stränge.

Jugendliche beiderlei Geschlechts zwischen 14 und 17 Jahren dürften sich rasch mit den Helden identifizieren, und das ist eine der besten Voraussetzungen, ein treues Publikum aufzubauen. Auch Zephyda ist eine solche Identifikationsfigur, und ich hoffe, dass sie möglichst lange Teil des Serienpersonals bleibt.

Was die Qualität des Inhalts angeht, so darf man wohl kaum tiefschürfende und daher langweilige Monologe erwarten. Vielmehr sind kämpferische Action und romantische Exotik angesagt – das ist genau die Mischung, die auch „Star Wars“ so erfolgreich gemacht hat. Über einen Mangel an Action konnte ich mich diesmal wirklich nicht beklagen.

|69 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-7857-3596-1|
http://www.perryrhodan.org
http://www.luebbe-audio.de
http://www.stil.name
http://www.perry-rhodan-game.com
[Ausführlicher Überblick über diesen Zyklus der Heftromanserie]http://www.perrypedia.proc.org/Der__Sternenozean__%28Zyklus%29

_Mehr |Perry Rhodan| auf |Buchwurm.info|:_

[„Die Sternenarche“ 769 (Perry Rhodan – Lemuria 1)
[„Der Schläfer der Zeiten“ 871 (Perry Rhodan – Lemuria 2)
[„Exodus der Generationen“ 886 (Perry Rhodan – Lemuria 3)
[„Der erste Unsterbliche“ 949 (Perry Rhodan – Lemuria 4)
[„Die letzten Tage Lemurias“ 1021 (Perry Rhodan – Lemuria 5)
[„Die längste Nacht“ 1137 (Perry Rhodan Lemuria 6)
[„Die Lebenskrieger“ 2189 (Perry Rhodan PAN-THAU-RA 1)
[„Die Trümmersphäre“ 2468 (Perry Rhodan PAN-THAU-RA Band 2)
[„Die Quantenfestung“ 3050 (Perry Rhodan PAN-THAU-RA 3)
[„PERRY RHODAN: Odyssee“ 3240
[„Die Kaiserin von Therm“ 3241 (Perry Rhodan Silberband 94)
[„Die Rückkehr“ 1611 (Perry-Rhodan-Roman 2295)
[„Das Antares-Riff“ 1706 (Perry Rhodan Extra 2)
[„Perry Rhodan – Das Rollenspiel“ 2925 (Grundregelwerk)

von Ulmann, Jachim / Herzog, Ulli – Geldfälscher, Die (Die 3 Freunde ermitteln – Folge 8)

_Besetzung_

Tina Gerstner – Tatjana Buschenhagen
Andi Bertram – Frank Schaff-Langhans
Markus Bertram – Carsten Zachariae
Marianne Bertram – Evelyn Meyka
Herbert Bertram – Alexander Herzog
Theo Kernbacher – Klaus Nägelen
Anna Eichhorn – Maria Axt
Conrad Eichhorn – Otto Czarski
Paul Kolbe – Gerd Holtenau

Regie: Ulli Herzog
Buch: Joachim von Ulmann
Ton: Walter Scheerbarth
Musik: J. Stahlberg
Ilustrator: Marc Chrostek

_Story_

Nur wenige Wochen, nachdem die drei Junior-Detektive ihren letzten Fall erfolgreich abgeschlossen haben, bahnen sich auch schon die nächsten Ermittlungen an. Eher zufällig erfährt Andi bei einem Besuch in der Druckerei Eichhorn, dass in den hinteren Kammern des Gebäudes einige krumme Geschäfte vonstatten gehen. Ausgerechnet der ständig betrunkene Paul Kolbe arbeitet für die angesehenen Geschäftsleute und bringt Andi und seine Freunde auf eine Idee: Der junge Detektiv schleust sich als Bote für den Betrieb ein und schnüffelt als solcher in den Büros der Druckerei herum. Schon bald entdeckt er, dass der Verlag in einer Geldwäsche-Affäre aktiv ist und die Besitzer als Mittelsmänner fungieren. Doch als Andi die Gauner auf dem Silbertablett servieren will, kommen ihm die Eichhorns und ihr selten nüchterner Begleiter auf die Schliche …

_Persönlicher Eindruck_

In der achten Episode werden die drei Junior-Detektive mal wieder auf eine harte Probe gestellt. Eine regionale Geldfälscherbande treibt in den Gemäuern einer Druckerei ihr Unwesen und scheut auch vor härteren Bandagen nicht zurück. Dies ist eigentlich auch schon das Grundgerüst der Story, die in den Nebensträngen noch von den serientypischen Eigenheiten geprägt wird. Da wären vorab natürlich die Sorgen von Familie Bertram, allen voran Mutter Marianne, die von den Heldentaten ihrer beiden Söhne nicht sonderlich angetan wäre. Durch dieses Element kommt auch gleich ein bisschen Humor in die Geschichte hinein, da der neunmalkluge Andi auf ihre fürsorglichen Ansprachen immer die passende Antwort im Repertoire hat. Zwar ist das Sprachniveau nicht ganz so zeitgemäß wie in den aktuellen Episoden von beispielsweise „TKKG“ oder den fünf Freunden von Enyd Blyton, jedoch ist dies auch ziemlich angenehm, da somit auch keine moralischen Grenzen überschritten werden.

Was vielmehr stört, ist so manch hüftsteife Entwicklung innerhalb der Geschichte. Die Sprecher sind hier zwar recht ambitioniert, aber der Inszenierung fehlt das Feuer, quasi eine Spur mehr Lebendigkeit. Die ganze Atmosphäre ist ein wenig trocken, da die musikalischen Untermalungen recht unspektakulär und auch die Szenenwechsel nicht ganz so dynamisch sind wie bei den großen Vorbildern aus dem Hause |Europa|. Dies weiß „Die Geldfälscher“ zwar noch mit einer ganz netten, sympathisch aufgebauten Geschichte zu kaschieren, doch insgesamt könnte das Hörspiel noch weitaus spritziger und aufregender gestaltet sein – auch wenn die Zielgruppe wohl eher im Grundschulalter zu suchen ist.

Davon abgesehen ist die Story aber ganz ordentlich und punktet zumindest mit sympathischen Sprechern und jugendfreundlichem Inhalt. Da die Erzählung vergleichsweise einfach gestrickt und dementsprechend leicht nachzuvollziehen ist, sollten nicht nur Anhänger der Serie, sondern auch Freunde von Detektiv-Hörspielen mal ein Ohr riskieren – wohl wissend, dass alles noch eine Spur besser ginge.

|Empfohlen ab 8 Jahren
ISBN-13: 978-3-86714-136-9|
http://www.maritim-produktionen.de/

Plischke, Thomas / Christiansen, Ole / Nigiani, Patricia / Portland, A. D. – Sacred 2: Fallen Angel – Der Schattenkrieger. Folge 2: Das trügerische Paradies

[„Folge 1: Die Auferstehung“ 5212 (DVD-Edition)

|»War it’s now or never
We shall stand together
One by one
This world is sacred«

Blind Guardian – Sacred|

_Was bisher geschah:_

Der Großinquisitor der Elfen, ein loyaler Untertan der Chaosgöttin Ker, will die Macht in Ancaria an sich reißen. Mit Hilfe eines uralten Zaubers hat er dazu einen Schattenkrieger beschworen – einen Krieger, der vor vielen hundert Jahren auf dem Schlachtfeld im Krieg gegen die Elfen gestorben ist und nun, erweckt von den Toten, seinen einstigen Erzfeinden dienen muss.

Garlan (Thomas Fritsch), so der Name des Schattenkriegers, hat nur eine Chance, sein unheiliges Leben zu beenden und wieder in die Schatten zurückzukehren – dorthin, wo er hingehört. Er muss die ihm auferlegte Mission erfüllen und den Großinqisitor zufriedenstellen, damit der ihn wieder aus seinen Diensten entlässt. Er verlangt nicht mehr, als dass Garlan hinter das Geheimnis uralter Schriftzeichen kommen soll, die Arbeiter in einem Minenschacht entdeckt haben. Die Aufgabe klingt jedoch einfacher, als sie ist, denn Garlan ist nicht der Einzige, der die Schriftzeichen entschlüsseln soll.

_Inhalt_

Nach dem Aufbruch und einem heftigen Seegefecht in der ersten Folge des Hörspiels durchquert Garlan nun mit der Halbelfe Leandra (Annabelle Krieg) und dem Menschen Loi (Marco Sand) die Wüste. Die drei ungleichen Gefährten sind auf dem Weg nach Grünerd, dorthin, wo die geheimen Schriftzeichen in einem erst kürzlich freigelegten Minenstollen entdeckt worden sind. Doch sie sind nicht die Einzigen, die nach dem verborgenen Wissen trachten. Dicht an ihre Fersen hat sich eine Elfengarde geheftet, die den Schattenkrieger zu Fall bringen will, bevor er die Minenkolonie erreicht.

Dabei fängt sich Garlan auch ohne die elfischen Verfolger schon genug Ärger ein. Ein altes Mütterchen, das der kleinen Reisegruppe für eine Nacht Unterschlupf in seiner Hütte gewährt, entpuppt sich als entstellte Hexe, die ihre Gäste in einer Suppe verarbeiten will. Kaum weniger umgänglich verhalten sich die Sandmenschen, denen Garlan und seine Begleiter nach dem Wüstenmarsch im Gebirge begegnen. Versteckt in einem geheimen Tunnel behüten sie dort eine alte Bibliothek, die Garlan für einen Zwischenstopp angesteuert hat, um in einem der Bücher einen Gegenzauber für sein unheiliges Leben zu finden. Die Sandmenschen, die bisher mit den in Leder gebundenen Folianten vorlieb nehmen mussten, sind frischem, saftigem Fleisch nicht abgeneigt.

Nach langen Strapazen endlich in Grünerd eingetroffen, wartet die nächste Überraschung auf sie: Ein selbst ernannter, fanatischer Priester hat die Macht in dem Dorf an sich gerissen und weiß die gutgläubige Bevölkerung hinter sich. Garlans verbündete Anhängerschar sinkt dagegen rapide, denn einer seiner Gefährten ist ein Verräter und treibt ein doppeltes Spiel.

_Bewertung_

„Das trügerische Paradies“, die zweite Folge des |Sacred 2|-Hörspiels, setzt die Geschichte um den Schattenkrieger Garlan unmittelbar fort. Wurden im ersten Teil viele Charaktere und Schauplätze in mehreren parallel laufenden Handlungssträngen vorgestellt, so konzentriert sich diese Folge fast ausschließlich auf die Geschehnisse um Garlan. Das nimmt der Handlung etwas an Tiefe, zumal auch die Abenteuer Garlans und seiner beiden Begleiter in der Wüste, der Bibliothek und Grünerd wie aneinandergereihte Einzelszenen wirken. Dafür entschädigt die durchweg überzeugende Sprecherriege, die bombastische Soundkulisse und der spannende Konflikt um Garlans Seele. Behält das gute Gewissen die Überhand oder setzt sich der rächende Schattenkrieger durch?

Im Gegensatz zum ersten Teil liegt Folge zwei nur noch als Audiofassung in Stereo und nicht mehr als DVD-Edition in Dolby Digital vor. Das ist angesichts der dadurch nicht weniger hochwertigen Abmischung zu verkraften; eine Gesamtlösung für alle der auf fünf Folgen ausgelegten Hörspiel-Serie wäre allerdings konsequenter gewesen. So muss sich der Hörer, der sich an ihm vorbeischießende Pfeile und das Gefühl, in einer Menschenmenge zu stehen, gewöhnt hat, wieder mit der herkömmlichen Stereoversion begnügen. Das umfangreiche Booklet mit einem Glossar der wichtigsten Begriffe, einer Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse und einer Übersicht der Sprecher, aufgemacht im hübschen Digipak, entschädigt aber dafür und ist mehr, als man bei anderen Hörspiel geboten bekommt.

_Fazit_

Auch wenn „Das trügerische Paradies“ etwas abfällt und nicht ganz die hohen Erwartungen des ersten Teils „Die Auferstehung“ erfüllen kann, wird der Hörer mit der klassischen Fantasygeschichte gute 80 Minuten unterhalten – man bekommt genau das also, was man von einer auf einem PC- und Konsolen-Rollenspiel basierenden Umsetzung erwartet.

http://www.weirdoz.de
http://www.sacred2.com

|Mehr „Sacred“ auf |Buchwurm.info|:|

[„Engelsblut“ 2523 (Sacred: Die Chroniken von Ancaria 1)
[„Sternental“ 2606 (Sacred: Die Chroniken von Ancaria 2)

Meyer, Kai / Hagitte, Christian / Bertling, Simon – Alchimistin, Die. Teil 5: Die Unsterbliche (Hörspiel)

_Action in der Wüste und unbekannte Lover_

Schloss Institoris, ein düsteres Gemäuer an einer einsamen Küste. Inmitten eines Labyrinths endloser Gänge und Säle wächst Aura heran, die älteste Tochter des Schlossherrn. Sie ist die Erbin eines uralten Rätsels, der Rezeptur des Steins der Weisen. Doch als ihr Vater im Auftrag seines Widersachers Lysander ermordet wird, schlägt die Stunde für Auras Stiefbruder Christopher – er beansprucht das Geheimnis der Unsterblichkeit für sich …

Folge 2: Aura enthüllt das Geheimnis ihrer Familie. Ausgerechnet der Mörder ihres Vaters, der geheimnisvolle Hermaphrodit Gillian, befreit sie aus den Klauen grausamer Mörder. Auf der Spur von Auras entführter Schwester Sylvette reisen sie nach Wien. In den Katakomben unter der Stadt geraten sie in einen Konflikt, dessen Ursprünge weit zurück ins Mittelalter reichen …

Folge 3: Sieben Jahre sind vergangen. Aura hat die Geheimnisse der Alchimie erforscht und das Erbe ihres Vaters angetreten. Doch alle, die ihr etwas bedeutet haben, sind tot. An der Seite ihres verhassten Stiefbruders Christopher muss sie abermals den Kampf gegen den alten Feind ihrer Familie aufnehmen – tief unter der Wiener Hofburg. Zugleich dämmert daheim auf Schloss Institoris eine neue Gefahr: Auras wahnsinnige Mutter Charlotte hat eigene Pläne …

Folge 4: Jenseits des Schwarzen Meeres, in den einsamen Bergen des Kaukasus, liegt die vergessene Festung der Tempelritter. Hier in der Wildnis am Ende der Welt nähern sich Ara Institoris und ihr Stiefbruder Christopher endlich dem Versteck ihres Gegners Lysander. Zugleich reist Gillian, der Hermaphrodit, mit den Institoris-Kindern nach Venedig ins neue Hauptquartier des Templerordens. Sein schwerster Kampf steht ihm noch bevor – gegen Morgantus, den unsterblichen Alchimisten …

Folge 5: Zehn Jahre nach den Ereignissen im Kaukasus in Folge 4. Aura Institoris hat die Unsterblichkeit gewonnen. Doch ihre große Liebe ist daran zerbrochen, ihre Familie in alle Winde zerstreut. Während die Welt in einen großen Krieg taumelt, taucht Aura einsam und verzweifelt in Paris unter. Ein geheimes Zeichen, der blutige Abdruck einer Hand mit sechs Fingern, ändert alles. Auras Nachforschungen führen auf die Fährte eines Mörders, dem jedes Mittel recht ist, um die Geheimnisse der Alchimistin zu offenbaren. (Verlagsinfos)

_Der Autor_

Kai Meyer, Jahrgang 1969, studierte Film, Philosophie und Germanistik und arbeitete als Redakteur. Er schrieb schon in jungen Jahren und lieferte u. a. ein paar Jerry-Cotton-Abenteuer. Sein erster großer Erfolg war „Die Geisterseher“, eine historische „Akte X“. Seit 1996 ist er freier Schriftsteller und Drehbuchautor. Bisher sind rund 40 Romane von ihm erschienen. Selbst Kritiker waren von seinem historischen Mystery-Thriller „Die Alchimistin“ begeistert, später folgten „Die fließende Königin“ und „Göttin der Wüste“. Bei |Loewe| erschien mit den „Wellenläufern“ ein Jugend-Fantasyzyklus. „Frostfeuer“ aus dem Jahr 2005 ist eigenständiger Jugendroman. Das Buch wurde mit dem internationalen Buchpreis |CORINE| ausgezeichnet.

Die erste Staffel der achtteiligen Hörspielreihe umfasst die Folgen:

1) [Der Stein der Weisen 5052
2) [Das Erbe des Gilgamesch 5155
3) [Die Katakomben von Wien 5220
4) [Das Kloster im Kaukasus 5263

Im August 2008 erschien die zweite Staffel:

5) Die Unsterbliche
6) Die Schwarze Isis
7) Der Schatz der Templer
8) Der Alte vom Berge

Weitere Titel von Kai Meyer auf |Buchwurm.info|:

[Interview mit Kai Meyer]http://www.buchwurm.info/artikel/anzeigen.php?id=11
[„Der Brennende Schatten“ 4506 (Hörspiel)
[„Die Vatikan-Verschwörung“ 3908 (Hörspiel)
[„Die Wellenläufer“ 3247 (Hörbuch)
[„Die Muschelmagier“ 3252 (Hörbuch)
[„Die Wasserweber“ 3273 (Hörbuch)
[„Frostfeuer“ 2111 (Hörbuch)
[„Die Alchimistin“ 73
[„Das Haus des Daedalus“ 373
[„Der Schattenesser“ 2187
[„Die Fließende Königin“ 409
[„Das Buch von Eden“ 890 (Hörbuch)
[„Das Buch von Eden“ 3145
[„Der Rattenzauber“ 894
[„Faustus“ 3405
[„Seide und Schwert“ 3558 (Das Wolkenvolk 1, Hörbuch)
[„Lanze und Licht“ 4549 (Das Wolkenvolk 2, Hörbuch)
[„Drache und Diamant“ 4574 (Das Wolkenvolk 3, Hörspiel)

_Sprecher & Inszenierung_

Erzähler: Friedhelm Ptok (Ian ‚Imperator Palpatine‘ McDiarmid)
Aura Institoris: Yara Blümel-Meyers
Gillian: Claudio Maniscalo (Jimmy ‚The Haitian‘ Jean-Louis)
Tess: Marie-Luise Schramm (Mara Wilson)
Gian: Kim Hasper (Jamie Oliver)
Philippe Monteillet: Frank Glaubrecht (deutsche Stimme von Al Pacino)
Karisma: Ulrike Stürzbecher (Patricia Arquette, Kate Winslet)
Konstantin: Dietmar Wunder (Cuba Gooding jr., Edward Norton)
Raffael: Norman Matt (Cillian ‚Scarecrow‘ Murphy, ‚Guybrush Threepwood‘ in den „Monkey Island“-Spielen)
Und andere, darunter Tilo Schmitz (dt. Stimme von Ving Rhames).

Für Regie, Ton und Musikkomposition zeichnen Christian Hagitte und Simon Bertling vom Studio |STIL| verantwortlich. (Das Hörspiel ist daher Cornelia Bertling gewidmet, die 2007 mit 40 Jahren starb.) Die Musik spielt das Filmorchester Berlin und der Hochmeisterchor Berlin unter der Leitung von Hagitte. Die Hörspielbearbeitung stammt von Stefan Maetz. |Lübbe Audio| produzierte das Hörspiel und nicht etwa ein Rundfunksender.

_Handlung_

Zehn Jahre sind seit den Ereignissen im Kaukasus vergangen, in deren Verlauf Aura ihren Bruder verlor und ihre Schwester wiederfand. Sie sieht aus wie 24, ist aber 34, eine potenziell Unsterbliche. Aber ist sie die einzige? Vor acht Jahren hat sie ihren Geliebten Gillian, den Vater ihres Sohnes Gian verlassen. Er wollte nicht ebenfalls unsterblich werden. Doch sie mischte ihm trotzdem das Gilgameschkraut in sein Getränk, missbrauchte sein Vertrauen. Das führte zum Bruch, doch er wurde ebenfalls unsterblich. Wer weiß, wo er sich herumtreibt, seit er der neue Großmeister des Templerordens geworden ist.

Aura treibt sich einsam in Paris herum und sucht viele Bibliotheken heim, auf der Suche nach Hinweisen. Sie sucht das Erste Wort der Schöpfung: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott“, heißt es in der Genesis, doch um welches Wort handelt es sich, will Aura wissen: das Verbum Dimissum. Eines Tages findet sie den blutigen Abdruck einer sechsfingrigen Hand auf ihrem Betttuch. Sofort fühlt sie sich verfolgt. Die sechs Finger entsprechen den sechs Strahlen des Sterns des Magus, eines esoterischen Wegweisers.

Sie besucht ihren Freund Philippe Montheillet, der in einem ihrer Häuser vor den Toren der Stadt wohnt. Handelt es sich bei den sechs Fingern um einen Hinweis oder eine Warnung? Eine Warnung, meint der fünfzigjährige und homosexuelle Philippe, der mit Rafael einen Lover beherbergt, der auch mal Aura anbaggerte. Sie brach Rafael die Nase. Philippe ist über den nun ausgebrochenen Krieg zwischen Deutschland und Frankreich besorgt. Aber Aura hat als Deutsche wohl noch mehr Anlass, sich vor der Internierung durch die Polizei in Acht zu nehmen.

In einer Buchhandlung der Alchimisten stößt sie auf das Buch „Die sechs Finger des Magus“ aus dem Jahr 1911 und lässt sich die Adresse des Autors geben. Auf einem Maskenball Philippes hat sie Sex mit einem Maskierten, der sich Chevalier Veldan nennt und sie zu einer Séance bei zwei deutschen Damen einlädt. Die Adresse, wo er angeblich wohnt, ist seltsamerweise die gleiche wie die der deutschen Damen. Aura ist neugierig, was der Bursche, der sich auf den Maskenball eingeschlichen hat, vorhat.

|Unterdessen im Irak|

Auras 15-jähriger Sohn Gian und seine ein Jahr jüngere Cousine Tess befinden sich im Irak, wo Professor Goldstein Ausgrabungen in den Ruinen Uruks vornimmt, jener Residenz, in der einst König Gilgamesch vor 5000 Jahren herrschte. Tess hat dauernd Albträume von einem Tempelritter, der Angst und Schrecken verbreitet. Da merkt sie, dass der telepathische Gian ihren Geist angezapft hat. Sie schimpft und verpasst ihm eine Ohrfeige. Er lehnt seine Mutter Aura ab, sie verteidigt ihre Tante. Er will das Geheimnis der Unsterblichkeit ergründen, sie warnt ihn davor.

Kurze Zeit später sieht sie, wie Gian von einer Bande schwarz gekleideter und maskierter Krieger gefangen genommen wird. Sie versucht zu fliehen, doch auch das Lager des Professors wird bereits angegriffen …

|Auf dem Mittelmeer|

Gillian schippert mit seiner Ordensschwester Karisma von Venedig nach Palma de Mallorca, an Sizilien vorbei. Er ist Nachfolger von Großmeister Laskari, der auf dem Sinai starb. Nun steht er als Großmeister dem Templum Novum vor, hat aber vom sterbenden Laskari den Auftrag erhalten, den im 14. Jahrhundert verschwundenen Schatz der Templer auf der Baleareninsel zu suchen.

_Mein Eindruck_

Einen tiefen Einschnitt bedeutet diese Folge, denn immerhin sind zehn Jahre vergangen. Praktisch fängt eine neue Handlung an, doch immerhin mit bereits bekannten Akteuren wie Aura, Gillian sowie ihrem Sohn Gian und der Nichte Tess. Zu jedem bekannten Element muss etwas Neues hinzukommen, sonst würde sich das Interesse des Publikums nicht lohnen. Für Gillian besteht das Neue nicht in seinem neuen Status als Großmeister oder in Karisma, sondern in den Suche nach dem Templerschatz, mithin nach dem Gral.

Wir wissen inzwischen durch Dan Browns [„Da Vinci Code“, 1897 dass der Gral auch Menschenform annehmen kann. Ob sich dies auch für den Gral, den Gillian – und später auch Aura – sucht, bewahrheitet, soll hier noch nicht verraten werden. Gian und Tess werden in diese Gralssuche verstrickt, als die Templer-Assassinen sie verschleppen. Interessant ist dabei der Gegensatz zwischen der warnenden Tess, Sylvettes Tochter, und dem faustisch erscheinenden Gian, der das Geheimnis der Unsterblichkeit zu erlangen sucht. Ganz so, als wäre er der wahre Erbe von Nestor Institoris, dem Alchimisten, Auras Vater.

Tja, und Aura, die bislang reichlich ziellos in Paris herumgehangen haben muss, bekommt nun von einem Fremden eine paar ziemlich dicke Zaunpfähle gezeigt: Sie soll unbedingt das Verbum Dimissum finden. Dummerweise befindet sich dieses ebenfalls in den Gral eingeritzt. Alle Fährten führen also zum Gral. Doch wer ist der Strippenzieher im Hintergrund, der alle drei Parteien zu sich ruft? Dieses Geheimnis wird erst in späteren Folgen gelüftet.

Ich fand es aber schon ziemlich bemerkenswert, dass Aura zwar nach ihrer Trennung von Gillian an gebrochenem Herzen leidet, aber keineswegs ein Kind von Traurigkeit ist, sonst würde sie ja wohl kaum mit dem wildfremden Maskierten ein heißes Schäferstündchen wagen. So viel Promiskuität wirkt etwas frivol, andererseits hat sie Gillian schon mindestens acht Jahre hinter sich und könnte ebenso gut unter Liebesentzug leiden. Gut, dass Aura kein Vampir ist. Sie würde eine relativ auffällige Spur von Leichen hinter sich zurücklassen. Sie muss aber kein Monster sein, um von der Polizei verfolgt zu werden: Es reicht schon, eine Deutsche zu sein, denn der Krieg ist ja ausgebrochen.

Recht bemerkenswert fand ich auch die Homosexualität von Auras Freund Philippe Montheillet, der später noch eine große Rolle spielen wird. Philippe hat eine Geliebten namens Rafael, der sich als eine Art Callboy entpuppt. Doch wie Aura herausfindet, hat Rafael einen guten Grund dafür, seine Liebesdienste zu verkaufen …

_Die Inszenierung_

|Die Sprecher|

Kai Meyer lobt die Darstellung Yara Blümels in höchsten Tönen, insbesondere die Übereinstimmung mit seiner Vorstellung von der Entwicklung der Heldin Aura Institoris. Mittlerweile ist sie bereits eine selbständige junge Frau von 24 oder 25 Jahren, die sich zu helfen weiß. Dies ist keine Frau, die etwas anbrennen lässt, wenn man es nicht sofort erledigen kann, beispielsweise auch ein Schäferstündchen mit einem interessanten Maskierten. Yara Blümels Stimme weiß dies genau auszudrücken. Um Aura braucht man sich wirklich keine Sorgen zu machen – es sei denn, die Geschichte verlangt es.

Frank Glaubrecht (deutsche Stimme von Al Pacino) spricht diesmal die Rolle eines älteren Herrn, der gut betucht und weltgewandt ist. Zu Aura ist Philippe Montheillet freundlich, wenn nicht sogar herzlich, aber das erweist sich später rückblickend als Verstellung.

|Die Geräusche|

Die realistisch gestalteten Geräusche werden nur sehr dezent eingesetzt, um keinesfalls den Dialog zu stören. Sie dienen sozusagen als Andeutungen oder Regieanweisungen, um dem Hörer mitzuteilen: Du befindest dich in einer Straße, denn die Kutsche, die du hörst, rollt über Kopfsteinpflaster, und der Hund, den du bellen hörst, gehört ebenfalls nur in die Stadt. Auch die Schritte, die von harten Schuhen herrühren, können nur auf Stein so klingen. Sie klingen ganz anders als Schritte auf Holz – oder auf Sand. In der Wüste nahe der Ausgrabungsstätte von Uruk fallen Schüsse.

|Die Musik|

Die Musik ist neben dem Text das überragende Merkmal dieser Hörspielreihe. Christian Hagitte und Simon Bertling vom Studio |STIL| haben sich wieder richtig ins Zeug gelegt und einen Score geschaffen, der diesen Namen auch verdient. Die Musik schafft die Stimmung für jede Szene, und wer auf die Musik achtet, bekommt sofort mit, wenn sich die Stimmung ändert, so etwa bei einem Wechsel des Schauplatzes. Im kultivierten Paris erklingt klassische Musik, in Spanien hingegen eine sehr schön gespielte Flamenco-Gitarre.

Aufgrund dieser vielfältigen Wechsel fällt es nicht leicht, die Musik pauschal zu charakterisieren, aber mir ist aufgefallen, dass sich die klassische Instrumentierung häufig auf der melancholischen und wehmütigen, wenn nicht sogar düsteren Seite des Farbenspektrums bewegt. Allerdings ist diese Gemütslage höchst romantisch und keineswegs morbide oder zerfahren. Daher fällt es der Musik leicht, aus dem romantischen Ton in den dramatischen Ausdruck zu wechseln. Mehr als einmal habe ich den Chor „Ora pro nobis, domine“ (Bitte für uns [Sünder], o Herr) vernommen – die Stimme des Schicksals sozusagen.

Wird die Musik dramatisch, kann sie auch recht flott werden, besonders in Kampfszenen, von denen es nicht wenige gibt. Doch die Musik muss aufpassen, dass sie nicht die Rufe und Schreie während dieser Kampfszenen überlagert. Die Figuren sollten immer die Oberhand über die Stimmung haben, sonst erscheinen sie als Marionetten. Das Outro erfüllt diesmal eine andere Funktion als die eines Aufräumers. Es ist ein Ausklang, der eher düster vorausverweist. Das Motiv, das die Streicher spielen, verklingt in der Ferne.

Lutz Riedel verweist wie üblich auf die Fortsetzung, die den Titel „Die schwarze Isis“ trägt.

|Das Booklet|

Ein Geleitwort des Autors lobt die Darstellung Yara Blümels in höchsten Tönen, sagt aber immerhin genau, was ihm daran so gefiel, nämlich die Übereinstimmung mit seiner Vorstellung von der Entwicklung der Heldin Aura Institoris. Außerdem gefiel ihm die Musik ausnehmend gut. Er hat jetzt Lust, die Fortsetzung zu schreiben. Wird auch Zeit!

Der Rest des Booklets liefert einen Überblick über die zweite Staffel und eine Biografie des Autors.

_Unterm Strich_

Mit dieser fünften Folge startet der Roman sozusagen durch, um drei neue Handlungsstränge einzuleiten. Diese drehen sich um Aura und ihren unbekannten Lover, um Gillian und Karisma sowie um Gian und Tess. Ein weiteres Paar bleibt noch als Strippenzieher im Hintergrund. Nach einem actionreichen Auftakt, der zur Verschleppung der beiden Kinder führt, gerät Aura auf die Spur eines weiteren Unbekannten, der ihr unbedingt etwas über das Erste Wort mitteilen will. Ebenso geheimnisvoll wie die Identität ihres Lovers sind die Absichten dieses zweiten Unbekannten, so dass man mit Spannung der Fortsetzung entgegensieht.

Die professionelle Inszenierung, die filmreife Musik und Stimmen von bekannten Schauspielern einsetzt, bietet dem Hörer ein akustisches Kinoerlebnis, das man sich mehrmals anhören sollte, um auch die Feinheiten mitzubekommen. Mir war die Umsetzung an vielen Stellen zu romantisch und melodramatisch, aber von einer statischen Handlung kann keine Rede sein, denn die folgerichtige Entwicklung von Auras Abenteuern im Kampf gegen den Alten vom Berge ist mitreißend geschildert.

Auch jungen Menschen, die sich einfach nur für gruselige Audiokost interessieren, die gut gemacht ist, lässt sich das Hörspiel empfehlen. Es ist leicht verständlich, wirkungsvoll inszeniert und die Stimmen der Stars vermitteln das richtige Kino-Feeling. Wer jedoch mit Melodramatik absolut nichts am Hut hat, sich aber trotzdem zünftig gruseln will, der sollte zu härterer Kost greifen.

|64 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-7857-3610-4|
http://www.kai-meyer.com
http://www.luebbe-audio.de
http://www.stil.name

Doyle, Arthur Conan – Sherlock Holmes Collectors Edition III

_Von suizidgefährdeten Patienten und anderen kniffeligen Kriminalfällen_

Ein scheinbar an Verfolgungswahn leidender Patient wird ermordet. Der König von Böhmen wird von einer ehemaligen Geliebten erpresst. Der junge McFarlane beteuert hartnäckig seine Unschuld in einem Mordfall, obwohl zahlreiche Beweise gegen ihn sprechen. Und der amerikanische Anwalt John Garrideb sucht Namensvettern, mit denen gemeinsam er eine millionenschwere Erbschaft antreten möchte. Auch für die dritte Ausgabe von |Maritims| „Sherlock Holmes Collectors Edition“ haben sich die Macher wieder vier spannende Abenteuer aus dem reichhaltigen Fundus von Conan-Doyles Kurzgeschichten um den Meisterdetektiv Sherlock Holmes ausgesucht, um sie in ein kurzweiliges Hörspielerlebnis zu verwandeln.

Der Verpackungsaufdruck spricht zwar von einem Hörbuch, doch handelt es sich hier tatsächlich um bearbeitete Hörspielfassungen, welche die Geschichten auf vier CDs teilweise verkürzt, umgestellt und auch in den handelnden Personen verändert wiedergeben. So tritt in „Der Patient“ (ursprünglich „Der niedergelassene Patient“) statt Inspektor Lanner der wesentlich bekanntere Scottland-Yard Inspektor Lestrade auf. Möglicherweise wurde diese Veränderung vorgenommen, um die Collectors-Serie auf weniger Personen zu reduzieren. Allerdings ist Lestrade, der in dieser Fassung im Unterschied zum Originaltext rein gar nichts zur Aufklärung beiträgt, eigentlich geistig wendiger als Lanner. Auf die schrittweise Auflösung des Rätsels um den niedergelassenen Patienten wird zugunsten der Spannung verzichtet. So erfährt der Hörer erst zum Schluss, dafür aber sehr ausführlich von der Vorgeschichte des Patienten. Doktor Watson mutet ebenfalls gefräßiger an, als er eigentlich ist. Doch schlägt Watsons Nörgeln über eine unterbrochene Mahlzeit einen humorvollen Rahmen um die eigentliche Mordgeschichte.

Auch in „Der Baumeister aus Norwood“ werden dem Hörer Informationen vorenthalten, die Conan Doyle schrittweise in den Text eingebaut hatte. So hat Holmes die Tageszeitung nicht erhalten, aus denen er bereits Informationen entnommen hat, bevor McFarlane in der Baker Street eintrifft, und auch die Tatsache, dass das Testament in Eile und im Zug geschrieben wurde, wird dem Hörer vorenthalten. Diese Reduktion wird an anderen Stellen mit der Betonung weiterer Hinweise, welche für McFarlanes Unschuld sprechen, ausgeglichen, so dass das Hörspiel trotz der Reduktion der Fakten spannend bleibt. Inspektor Lestrade wirkt in seiner Selbstsicherheit sehr überheblich, obwohl Conan Doyle den eigentlichen Holmes-Bewunderer erst im Laufe des Falles etwas anmaßend werden lässt, weil Holmes weiterhin alle Fakten ignoriert, die McFarlane auf erdrückende Weise schuldig aussehen lassen. Doch auch Sherlock Holmes wirkt selbstsicherer, als Conan Doyle es für seinen Meisterdetektiv geplant hatte, denn die Szene, in welcher Holmes McFarlanes Mutter besucht und von Zweifeln gebeutelt nach Hause zurückkehrt, wurde weggelassen. Holmes‘ Hang zu dramatischen Auftritten wird außer zu Beginn der Geschichte ein weiteres Mal am Schluss boykottiert, als die Hörspielfassung behauptet, die verborgene Tür, wäre nicht zu finden gewesen, während Sherlock Holmes sein Verhalten in der ursprünglichen Geschichte als „kleine Fopperei“ und Revenge geplant hatte.

Die Kurzgeschichten Conan Doyles sind trotz der Notwendigkeit von Textumstellungen für Hörspielfassungen prädestiniert, da sie bereits viel szenisches Schreiben enthalten. Außerdem wurden für die dritte Kollektion Geschichten ausgewählt, die aus der Vielzahl der Serie herausstehen. In „Ein Skandal in Böhmen“ wird der große Detektiv, der den Intellekt von Frauen gemeinhin zu unterschätzen pflegt, von einer Frau übertölpelt, für die er künftig die größte Hochachtung empfinden wird. Auch zeigt sich das Gerechtigkeitsverständnis des Autors, denn der untreue König, welcher mit den Gefühlen von Irene Adler gespielt hat, wird damit bestraft, dass der Betrug in der Vergangenheit in sein aktuelles Leben einbricht und ihn zu ruinieren droht.

In „Der Baumeister aus Norwood“ zeigt sich, dass Conan Doyle in seinen Geschichten die zur damaligen Zeit neuesten kriminalistischen Methoden verarbeitet. Hier ist es die Überführung des Täters durch den Fingerabdruck und gleichzeitig die damit verbundene Problematik der Fälschung eines vorgeblich so todsicheren Beweises.

„Die drei Garridebs“ ist die schwächste Erzählung der Sammlung, da recht bald klar wird, dass die Geschichte um die Erbschaft erlogen sein muss, man als Hörer bzw. Leser jedoch nicht die geringste Chance hat, das Rätsel eventuell noch vor dem Detektiv oder wenigstens vor Watson zu lösen, da der wichtigste Hinweis bis ganz zuletzt auch vor Watson geheim gehalten wird. Allerdings zeigt die Geschichte ebenfalls, dass der scheinbar müßig in den Tag hinein lebende Sherlock Holmes gelegentlich an seine Finanzen denken und Geld verdienen muss.

Die Storys werden jeweils von einer stimmigen Musik eingeleitet und abgeschlossen, welche die nebeligen Abende in London und eine geheimnisvolle Stimmung heraufbeschwört. Auch größere szenische Pausen werden mit musikalischen Einschüben markiert. Gelegentlich erinnert diese Begleitmusik an „Pink Panther“ oder die Themen der Edgar-Wallace-Soundtracks. Man könnte sich hier allerdings passender auch klassische Musik (Sherlock Holmes angemessen etwa Violinen) statt der jazzig anmutenden Töne vorstellen. Andere Hintergrundtöne wie knisterndes Feuer, Schritte, Türgeräusche werden sparsam eingesetzt. Die größte Aufmerksamkeit genießen die Sprecher. Sherlock Holmes wird überzeugend von Christian Rode (die deutsche Stimme von Christopher Plummer, Craig T. Nelson und Leonard ‚Spock‘ Nimoy) gesprochen, der den Meisterdetektiv auch in zahlreichen anderen Hörspielfassungen spricht. Peter Groeger (Stimme von Armin ‚Quark‘ Shimerman) spricht den Watson mit einem leicht ironischen Unterton; was häufig zu einem netten Geplänkel zwischen den beiden führt, das die analytische Denkmaschine Holmes recht menschlich erscheinen lässt. Alles in allem sind die Hörspiele sehr gelungen und eine kurzweilige Unterhaltung für feucht-nebelige Herbsttage nicht nur in London, sondern auch in Deutschland.

|230 Minuten auf 4 CDs
ISBN-13: 978-3-938597-75-0|
http://www.maritim-produktionen.de

_Besetzung:_

|CD 1: Der Patient|

Sherlock Holmes: Christian Rode
Dr. Watson: Peter Groeger
Insp. Lestrade: Volker Brandt
Dr. Percy Trevelyan: Kai H. Möller
Mr. Blessington: Volker Bogdan
Graf Alexander Wolnikow: Peter Weis
Dimitri Wolnikow: Henry König
Kutscher: Thomas Karallus, Hans Sievers

|CD 2: Ein Skandal in Böhmen|

Sherlock Holmes: Christian Rode
Dr. Watson: Peter Groeger
König von Böhmen: Fritz von Hardenberg
Irene Adler: Dagmar Dempe
Godfrey Norton: Torsten Münchow
Stallbursche: Oliver Mink
Haushälterin: Ursula Vogel
Reverend: Edgar Bessen
des weiteren: Johannes Steck, Ulf Söhmisch, Michael Schwarzmaier

|CD 3: Der Baumeister von Norwood|

Sherlock Holmes: Christian Rode
Dr. Watson: Peter Groeger
John Hector McFarlane: Hubertus von Lerchenfeld
Mrs. McFarlane: Ursula Vogel
Mr. Jonas Oldacre: Manfred Erdmann
Direktor: Ulf Söhmisch

|CD 4: Die drei Garridebs|

Sherlock Holmes: Christian Rode
Dr. Watson: Peter Groeger
Inspektor Lestrade: Volker Brandt
Nathan Garrideb: Edgar Bessen
John Garrideb: Michael Schwarzmaier
Mr. Holloway: Torsten Münchow
Polizist: Manfred Erdmann

_Ergänzend dazu:_

[„Sherlock Holmes Collectors Edition I“ 1950
[„Sherlock Holmes Collectors Edition II“ 2130

Sassenberg, Volker / Gloge, Andreas – Gabriel Burns – Weiß (Folge 30)

Mehrfach verschoben, nun ist sie endlich erschienen: die 30. Folge der Hörspielserie |Gabriel Burns| mit dem verheißungsvollen Titel „Weiß“. Was es damit auf sich hat, konnte man bereits in der letzten Folge erahnen. Werden die Geheimnisse um Stevens Gabe und das Verschwinden seines Bruders Daniel gelöst? Werden die Geschehnisse um die zehn fahlen Orte weitergesponnen? Gibt es neue Verschwörungen? Ein klares Jein auf alle drei Fragen.

_Vorgeschichte: Folgen 1 bis 29_

Vancouver: Steven Burns, erfolgloser Schriftsteller, hält sich mehr schlecht als recht als Taxifahrer über Wasser. Sein Leben ändert sich jedoch schlagartig, als er an den geheimnisvollen Bakerman gerät – oder treffender: als Bakerman Steven kontaktiert, um ihn in ein mysteriöses Projekt einzuweihen, das sich unheimlicher Phänomene angenommen hat. Warum Bakerman, der dieses Projekt leitet, gerade Steven für seine Pläne auserkoren hat, wird dem Schriftsteller in dem Moment klar, als er an seinen Bruder Daniel zurückdenkt. Dieser verschwand nämlich im Alter von vier Jahren auf seinem Geburtstag, als Steven ihn bat, in eine Kiste zu steigen und einen Zaubertrick über sich ergehen zu lassen. Doch das Resultat war kein harmloses Kinderspiel, denn Daniel war plötzlich wie weggezaubert und blieb spurlos verschwunden.

Obwohl Bakerman auf die Geschehnisse von Stevens geheimnisvoller Zaubergabe anspielt, bleibt er ihm die Antworten schuldig. Und wenn er etwas herausrückt, dann nur sehr spärlich und darauf bedacht, die wahren Hintergründe im Dunkeln zu lassen. Denn Bakerman möchte Stevens Fähigkeiten erst einmal testen und eine Vertrauensbasis aufbauen. So schickt er ihn über den gesamten Globus; immer dorthin, wo auf eigenartige Weise Menschen verschwinden, von gefährlichen Experimente berichtet wird oder scheinbare Naturphänomene ans Tageslicht treten.

Steven Burns zur Seite stehen Joyce Kramer und Larry Newman, die das Viererteam um Bakerman komplettieren. Joyce ist bereits seit vielen Jahren ein treuer Verbündeter Bakermans und stellt seine Pläne nicht in Frage. Larry hingegen ist erst kurze Zeit nach Steven zur Mannschaft gestoßen, als sich der frühere Forstbeamte in den Wäldern von Yukon widernatürlichen Phänomenen ausgesetzt sieht und daraufhin beschließt, das Böse zu bekämpfen. Die zehn fahlen Orte sind es, die Steven Burns, Bakerman, Joyce und Larry in Atem halten. Orte, an denen das Böse zum Vorschein kommt und Tore in eine andere Welt geöffnet werden, um die Menschheit durch Kreaturen aus der Hölle zu vernichten.

Bukarest, der erste fahle Ort ist gefallen. Vancouver ist der nächste. Larry Newman hat in Bukarest beobachtet, wie Kinder in Kisten verfrachtet und in die ganze Welt geschickt werden. Er hängt sich an die Fracht an, die nach Kanada adressiert ist. Telefonisch warnt er bereits Joyce und Bakerman, die aber zurzeit ganz andere Probleme haben. Von allem bekommt Steven nichts mit. Er hat eine neue Sphäre zwischen den Horizonten betreten und will nicht eher verschwinden, bevor er seinen Bruder gerettet hat. Für seinen Plan zahlt er einen hohen Preis.

_Inhalt_

Vancouver liegt in völliger Dunkelheit. Schwarzer Nebel wabert durch die Straßen, die Laternen sind erloschen und alle Verbindungen zur Außenwelt abgebrochen. Vancouver, einer der zehn fahlen Orte, steht kurz vor dem Fall.

Um das Unheil doch noch aufzuhalten, machen sich Bakerman (Ernst Meinicke), Joyce (Bianca Krahl), Julien Cardieux (Mario von Jascheroff) und Doktor Phillips (Barbara Ratthey) auf den Weg zur Weißen Villa. Dort, gut versteckt in einem Waldhang über den Dächern der Stadt gelegen, hält eine Gruppe von Zauberern ein Treffen ab. Sie wollen sich mit einem gemeinsamen Ritual am Wachenden Felsen, einem Ort, an dem sich die magischen Linien kreuzen, der Apokalypse entgegenstellen. Ihr Vorhaben ist edel, birgt jedoch eine nicht zu unterschätzende Gefahr: Je mehr Zauberer ihre Gaben zusammen einsetzen, desto größer wird der Spalt, der sich zum Tor der Hölle öffnet und damit Vancouver auf anderem Weg in den Abgrund reißt. Die Gruppe um Joyce hetzt durch den Wald, um den Ritualplatz noch rechtzeitig zu erreichen. Da bricht über einem See das Weltgefüge zusammen: Skorpionartige Geschöpfe brechen aus dem schwarzen Wasser hervor.

Zur selben Zeit findet sich Steven Burns (Bernd Vollbrecht) vor dem Haus seiner Eltern wieder. Er ist nackt und völlig verbrannt, aber immerhin am Leben und der Welt zwischen den Horizonten entronnen. Hat er es geschafft, seinen Bruder Daniel, der als Kind spurlos verschwand und Stevens Suche nach der Wahrheit mehr als alles andere angetrieben hat, aus der Zwischensphäre mitzureißen? Antworten findet er im Jugendzimmer seines Bruders. Aber was er dort sieht, ist nicht das, was er erwartet hatte.

_Bewertung_

Mehrmals wurde „Weiß“ bereits nach hinten verschoben, bis die 30. Folge der |Gabriel Burns|-Hörspielreihe schließlich erscheinen konnte. Die lange Wartezeit hat sich aber gelohnt, denn „Weiß“ präsentiert sich in mehrfacher Weise als eine überraschende Folge. Für |Gabriel Burns|-Verhältnisse führt der Erzähler Jürgen Kluckert relativ stringent durch die Handlung. Sein Part ist größer als sonst, vielleicht deshalb, weil es eines Kommentators für die Geschichte epischen Ausmaßes bedurfte.

Die Ereignisse in Vancouver kommen einem apokalyptischen Szenario gleich und sind auch als solche mit entsprechendem Bombast inszeniert. Der orchestrale Soundtrack kommt, stellenweise unterlegt mit Chören, wie die Filmmusik großer Hollywoodkomponisten daher. Das Gegengewicht, denn ein solches braucht man, um wieder die Fahrt etwas zu drosseln, bildet der sehr persönliche Handlungsstrang um Steven. Zwar wird dieser wesentlich leiser erzählt, geht aber dadurch noch stärker unter die Haut. Die Hörer werden mit dem tragischsten Moment der bisherigen Serie konfrontiert. Und wie so oft kommt das Grauen nicht durch das noch so hässlichste Monster, sondern durch den realen, menschlichen Schrecken.

„Weiß“ stellt, emotionsgeladen aufbereitet, einen weiteren Höhepunkt in dem Mystery-Spektakel um |Gabriel Burns| dar. Obwohl die Serie noch lange nicht zu Ende ist, zeichnet sich allmählich eine Tendenz ab, worauf die kommenden Folgen zusteuern könnten. Viel spekulieren sollte man aber nicht, denn es kommt doch wieder anders, als man denkt.

http://www.gabrielburns.de/

|Siehe ergänzend dazu auch:|

[„Gabriel Burns: Die Grauen Engel“ 3892
[„Gabriel Burns: Verehrung“ 3960