Folge 1: [„Twig im Dunkelwald“]http://www.buchwurm.info/book/anzeigen.php?id_book=1936
Folge 2: [„Twig bei den Himmelspiraten“ 1999
Folge 3: [„Twig im Auge des Sturms“ 2101
Folge 4: [„Twig – Fluch über Sanktaphrax“ 2161
Folge 5: [„Rook und Twig, der letzte Himmelspirat“ 2329
Mal wieder wird das Klippenland durch ein starkes Ungleichgewicht aufgerüttelt; die Wächter der Nacht, die Koboldarmee und die Harpyien kämpfen um die Vorherrschaft, nachdem Vox Verlix, dem Allerhöchsten Akademiker des Landes, die Herrschaft über Neu-Sanktaphrax entzogen wurde. Insgeheim plant der ehemalige Machthaber jedoch schon seine Rückkehr und spinnt in den Gemächern seines Palastes einige Intrigen.
Rook Barkwater bekommt von den Geschehnissen nur am Rande etwas mit, steckt aber plötzlich mittendrin im Schlamassel, als er bei einem Erkundungsflug über Gröllstadt von den Nutznießern des Krieges abgeschossen wird. Auf dem Sklavenmarkt wird er an Hestera Stachelsap verkauft, die Köchin von Vox Verlix, die zudem als Hexe verschrieen ist. Während sein neuer ‚Besitzer‘ sich redlich darum bemüht, die kriegerischen Parteien gegeneinander aufzuhetzen, damit diese sich am Ende gegenseitig zerstören, erfährt Rook interessante Dinge.
Gerüchten zufolge soll schon innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden ein gewaltiger Sturm losbrechen und Neu-Sanktaphrax in seinen Grundfesten erschüttern. Als die Wolkengucker die Befürchtungen schließlich bestätigen, überwindet Rook all seine Ängste und zieht los in den Kampf für die Zunft der Bibliothekare, die noch vor Eintreffen des schwarzen Mahlstroms evakuiert werden müssen. Doch das ist keine leichte Aufgabe für jemanden, der plötzlich nur noch den Status eines Sklaven innehat …
_Meine Meinung_
Im sechsten Teil der „Klippenland-Chroniken“ ist Rook zum ersten Mal seit Anbeginn der Serie der alleinige Held und kommt mit diesem Schicksal auch gut zurecht. Ähnlich wie Twig vor ihm wird er in dieser Episode ins eiskalte Wasser geschmissen und muss nun als schmächtiger junger Mann das gesamte Land vor dem Sturm retten. Im Vergleich zu Twig schlägt sich Rook aber noch ein ganzes Stück tapferer; er befindet sich sofort inmitten der Gefahr und muss viel zügiger handeln als der zu Beginn immer noch arg unsichere Twig. Allerdings spielen ihm die Ereignisse trotz allem immer wieder in die Hand, so dass der junge Barkwatwer die Situation selbst in der ‚Gefangenschaft‘ immerzu im Griff hat.
Daher ist „Rook und der schwarze Mahlstrom“ auch nicht mehr ganz so spannend wie der direkte Vorgänger. Mal davon abgesehen, dass man ja eigentlich schon weiß, dass die Geschichte ein Happy-End haben wird – schließlich gibt es ja auch noch eine Fortsetzung -, lassen sich viele bevorstehende Ereignisse um den Hauptakteur von vornherein absehen. Schon bei seinem Flug durchs Klippenland weiß man, dass es nicht mehr lange dauern kann, bis Rook ins nächste Abenteuer geschickt wird, und so kommt es dann auch. Und diese Momente gibt es in Folge Nr. 6 dann doch relativ häufig. Spannung gibt es also hier nur in reduzierter Form.
Kaschiert werden kann dieser leichte Mangel aber einmal mehr durch die tollen Beschreibungen der Schauplätze und Personen, erneut vorgetragen von Volker Niederfahrenhorst. Wieder mal gibt es im Klippenland Neues zu entdecken, und auch wenn man die meisten (guten wie bösen) Helden schon aus älteren Episoden kennt, fügt Paul Stewart dem Ganzen immer noch neue Charaktere bei, die die Welt um Neu-Sanktaphrax spürbar beleben – in diesem Fall sind es Teile der Völker, die sich in den teils schon heftigen Auseinandersetzungen bekriegen.
Dieses Mal handelt es sich dabei jedoch nicht nur um Gerangel und leichte Grabenkämpfe, sondern schon vielmehr um echte kriegerische Auseinandersetzungen, die für manche Personen mit dem blutigen Tod enden. Und genau in diesem Punkt möchte ich auch meine Kritik ansetzen, denn die ansonsten eher fröhliche Stimmung der Serie leidet schon ein bisschen unter den etwas gewaltsameren Darstellungen, selbst wenn sie durch die Stimme von Niederfahrenhorst ein wenig verharmlost werden. Natürlich ist „Rook und der schwarze Mahlstrom“ kein Gemetzel, aber vergleichsweise hart ist die Story an manchen Ecken schon. Und da bezweifle ich ernsthaft, dass das nötig war!
Ansonsten ist aber alles wie gehabt; eine schöne Geschichte, wunderbare Figuren und viele tolle Ideen – nur die Spannung, die ist wegen der manchmal vorhersehbaren Entwicklung diesmal nicht ganz so groß. Ansonsten gilt aber ganz klar: Wer Twig und Rook auf ihren bisherigen Streifzügen durchs Klippenland begleitet hat, sollte auch mit Rook zusammen gegen den schwarzen Mahlstrom ankämpfen!
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