Archiv der Kategorie: Kinder- und Jugendliteratur

Philip Ardagh – Furcht erregende Darbietungen (Eddie Dickens 2)

Keine Fisimatenten!

In der Fortsetzung von „Schlimmes Ende“ erlebt Eddie Dickens noch wildere Abenteuer: Er überlebt um Haaresbreite eine Explosion, einen Heißluftballon-Ausflug, trifft ein Mädchen mit einem Kamelgesicht und wird von einer Schurkenbande zu einem „kleinen Auftrag“ überredet. Alles in allem würdige Abenteuer für ein Buch, das zwischen Charles Dickens und Monty Python ganz neue Maßstäbe gesetzt hat – schon allein, weil Harry Rowohlt für die Übersetzung verantwortlich zeichnet. (Verlagsinfo)
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Philip Ardagh – Schlimmes Ende (Eddie Dickens 01)

Charles Dickens‘ „Oliver Twist“ trifft Monty Python – eine potenziell witzige Mischung, die aber ein Feeling für äußerst skurrilen Humor erfordert. Ein schön gestaltetes Kinderbuch, auf dem jedoch nirgendwo steht, ab welchem Kindesalter es geeignete Lektüre darstellt – für Eltern ein deutliches Manko.

Der Autor

Philip Ardagh ist über zwei Meter groß und trägt einen buschigen Bart – wie sein Foto belegt. Außerdem hat er mehr als 60 Kinderbücher geschrieben für Kinder jedes Alters. „Allerdings keines, das nur annähernd so wäre wie ‚Schlimmes Ende'“, verrät der Verlag. Ardagh lebt mit seiner Frau und zwei Katzen in einem Küstenort in England. Er arbeitete als Werbetexter, als Krankenhausputzkraft, als Bibliothekar und als Vorleser für Blinde, bevor er aus dem Schreiben einen Fulltime-Job machte.
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Holly Black, Tony DiTerlizzi – Arthur Spiderwicks Handbuch für die fantastische Welt um dich herum

Mit System: von Drachen, Greifen, Kobolden

Das „Handbuch“ ist ein Kompendium, das sich für den Freund von Elfen und Zwergen als unentbehrlich beim Studium und der Bestimmung dieser seltenen Spezies in all ihrer Vielfalt erweisen dürfte. In sechs Kapiteln stellt es nicht weniger als einunddreißig Elfenarten vor – wodurch klar wird, dass es eine Reihe von Unterarten geben muss. Hinzu kommen noch Drachen, Trolle und jede Menge anderes Gelichter, das, eingeteilt nach seinem Lebensraum, die Welt um dich herum erfüllt. Und du könntest sie allesamt sehen, wenn du nur die rechten Beobachtungswerkzeuge dafür hättest, zum Beispiel einen Sehstein. Da nicht jeder so privilegiert ist, einen Sehstein zu besitzen, erschließt dir das HANDBUCH die Welt der fantastischen Wesen.

_Die Autoren_

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John Flanagan – Die Ruinen von Gorlan (Die Chroniken von Araluen 1)

Bewährung und Ehre unter Waldläufern

Sein ganzes Leben hat der 15-jährige Waisenjunge Will davon geträumt, ein Ritter zu werden wie sein Vater. Weil er aber zu klein und schmächtig ist, wird er dem geheimnisvollen Waldläufer Walt als Lehrling zugeteilt. Als das Königreich Araluen von einem alten Feind und dessen ungeheuerlichen Kreaturen angegriffen wird, muss Will sich bewähren und stellt fest, dass das Leben eines Waldläufers viele Herausforderungen, aber auch besondere Möglichkeiten birgt …

Der Autor

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Hannah-Marie Heine – Tausendfühler Lars

Worum geht’s?

Lars hört, riecht und spürt manchmal so viel, dass er sich auf einmal ganz unwohl fühlt. Lars ist nämlich ein Tausendfühler – er nimmt ganz viel in seiner Umgebung wahr und macht sich über all diese Dinge Gedanken. Zum Beispiel wohin der Mond geht, wenn man ihn nicht mehr sieht, oder warum manche Menschen so ein ernstes Gesicht machen.

Am wohlsten fühlt Lars sich bei seinem Opa, der versteht ihn.

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John Halliday – Gewitterfische. Jugendroman

Alles beginnt in einer schwülen Augustnacht. In dieser Kirmesnacht schlägt der Blitz in dem Städtchen Westlake ein, obwohl es dort um diese Zeit des Jahres eigentlich nie Gewitter gibt. Es ist die Geburtsstunde von Josh und Rainy, die sich elf Jahre später in der 5. Klasse zum ersten Mal begegnen. Josh, so prophezeit seine Tante, wird die Geschicke der kleinen Stadt nachhaltig verändern. Rainy, Bigfoot, Kate und der Goldfisch Elvis spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Der Autor

John Halliday ist von Beruf Bibliothekar und lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern in Charlottesville, Virginia. Dies ist sein zweiter Roman. (Verlagsinfo)

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Alexander, Lloyd – Taran – Die Reise zum Drachenberg

_Tarans Abenteuer im Sammelband, Folge Nr. 2_

Dieser Sammelband umfasst die letzten zwei Romane des fünfbändigen Fantasy-Zyklus um Taran. Der junge Streiter für das Recht will endlich mehr über seine Herkunft erfahren. Dazu reist er mit seinen Freunden durch ganz Prydain (= Britannien). Doch noch bevor ihm dieses Vorhaben gelingt, wird das Land erneut von dem finsteren König Arawn und seiner Armee bedroht. Gemeinsam mit Fürst Gwydion zieht Taran nun gegen sie in den Krieg. Und auf dem Drachenberg erfüllt sich schließlich Tarans Schicksal: Hier muss er sich seinen Erzfeinden, der Zauberin Achren und dem Todesfürsten Arawn, stellen – und das Geheimnis seiner Herkunft wird endlich offenbart.

_Der Autor_

Lloyd Alexander, geboren 1924, ist der Autor der „Chroniken von Prydain“ (= Britannien). Er arbeitete in den USA als Cartoonzeichner, Werbetexter, Grafiker, Übersetzer und Herausgeber einer Zeitung, bevor er begann, Bücher zu schreiben. Seine Bücher wurden vielfach preisgekrönt, die Romane um Taran u. a. mit der Newbery Medal.

Ähnlich wie bei Tolkien, der mit [„The Hobbit“ 481 (1937) zunächst eine Fantasy für Kinder schrieb, beginnt auch Alexanders Prydain-Zyklus mit einer leichtfüßigen Kinder-Fantasy, um dann jedoch schnell auf tiefere, dunklere Themen sprechen zu kommen. Der erste und Teile des zweiten Bandes fanden Eingang in einen gleichnamigen Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1985: „Taran und der Zauberkessel“.

|Der Taran-Zyklus|

1. „Taran und das Zauberschwein“ bzw. „Das Buch der Drei“ (engl. The Book of Three) (1964)
2. „Taran und der Zauberkessel“ bzw. „Der schwarze Kessel“ (engl. The Black Cauldron) (1965)
3. „Taran und die Zauberkatze“ bzw. „Die Prinzessin von Llyr“ (engl. The Castle of Llyr) (1966)
4. „Taran und der Zauberspiegel“ bzw. „Der Spiegel von Llunet“ (engl. Taran Wanderer) (1967)
5. „Taran und das Zauberschwert“ bzw. „Der Fürst des Todes“ (engl. The High King) (1968) – Gewinner der Newbery Medal, 1969
6. „Der Findling und andere Geschichten aus Prydain“ (engl. The Foundling) (1973) – Sammlung von Kurzgeschichten, die in Tarans Welt Prydain spielen

Sammelband 1: [„Taran – Die dunkle Seite der Macht“ 2804

_Vorbemerkung_

Der erfundene Schauplatz ähnelt jenem mythischen Wales, das dem Fantasykenner aus der Geschichtensammlung des „Mabinogion“ aus dem 14. Jahrhundert bekannt ist. Doch die Legenden beruhen auf mündlich überlieferten Erzählungen, die weit älter sind und noch aus der keltischen Kultur kommen.

Insbesondere der vierte Zweig des Mabinogi mit dem Titel „Math Son of Mathonwy“ bietet zahlreiche Referenzen, die der Autor verwendet. Dazu gehört der gesamte Komplex, der mit dem Recken Gwydion und seinem Onkel Math in Caer Dathyl zu tun hat. Math herrscht über einen Großteil von Wales. Sein Widersacher ist Arawn, der Fürst der Unterwelt Annuvis. Leider macht der Autor aus den vielschichtigen Vorlagen zu den Figuren Gwydion und Arawn nur ein schwarz-weißes Paar aus Gut und Böse. Alexander vereinfacht, vielleicht zu Gunsten der kindlichen Verständnismöglichkeiten.

_Handlung von „Der Spiegel von Llunet“_

Endlich will sich Taran auf die Socken machen, um herauszufinden, wer seine Eltern sind. Auf dieser Wanderung begleitet ihn lediglich der Tiermensch Gurgi, der sein treuster Begleiter geworden ist. Zunächst zieht Taran zu Gurgis Entsetzen zu den drei weisen Frauen, die in den Marschen von Morva leben. Orddu rät ihm, sich selbst im „Spiegel von Llunet“ zu erkennen, der im östlichen Gebirge zu finden sei.

Sodann lernen sie den Bauer Aeddan kennen und erfahren, dass es allen Bauern und dem Land allgemein schlecht geht, denn der Todesfürst Arawn hat alle Geheimnisse darüber, wie man das Land am besten bebaut, geraubt, so dass die heutigen Bauern nur noch die einfachsten Methoden anzuwenden wissen. Entsprechend gering ist ihr Ertrag; er bewahrt sie gerade mal so vor dem Verhungern.

Auch das Land selbst ist alles andere als sicher. Bewaffnete Ritter glauben nicht, dass ein Sauhirte ein so edles Pferd wie Melynlas besitzen sollte, und schnappen es ihm unterm Hintern weg. Auf der Burg der Ritter treffen Taran und Gurgi ihren Herrn, Fürst Goryon den Kühnen, der so ehrpusselig ist, dass es Taran ein Leichtes ist, ihm den störrischen Melynlas wieder abzuschwatzen.

Wenig später gelangen sie zur Burg von Goryons Feind, Fürst Gast dem Großmütigen. Er ist aber nur großmütig und freigebig gegen sich selbst, und alle anderen müssen an seiner Tafel hungern. Hier trifft Taran auch Fflewdur Fflam wieder, den Barden mit der wahrheitsliebenden Harfe und der Riesenmiezekatze Llyan. Ein freudiges Wiedersehen, denn Fflam hat nichts zu Lachen.

Zusammen gelangen sie an König Smoits Burg, den wir schon aus Band 2, „Der schwarze Kessel“, kennen: ein Bär von einem Mann, aber nicht gerade einer der hellsten Köpfe. Als die Kunde vom Krieg zwischen Goryon und Gast eintrifft, weiß als Einziger Taran den Konflikt zu aller Zufriedenheit zu schlichten. Dass er Smoit das Leben rettet, trägt nicht wenig zur Autorität des Sauhirten bei.

Als nächstes verliert Taran sein gutes Schwert an einen Banditen namens Dorath. Doch das ist gar nichts gegen das, was eine Kreatur namens Morda anrichtet. Dieser Möchtegern-Weltbeherrscher hat den Zwergen ein magisches Kleinod aus dem Haus der Zauberer von Llyr gestohlen und Tarans Ex-Gefährten Doli in einen Frosch verwandelt. Beim Versuch, dem durchgeknallten Morda das Handwerk zu legen, werden Fflewdur und Gurgi verwandelt, doch an Taran scheitert der Irre. Warum nur? Das sei hier nicht verraten.

In einer Bergschlucht stoßen Taran und Gurgi auf einen verkrüppelten Schafhirten namens Craddoc, der behauptet, Tarans Vater zu sein. Das kann Taran nicht widerlegen, und so hilft er dem Alten, seine verfallene Hütte, seine Herde und seine Weiden wieder auf Vordermann zu bringen. Auch Craddoc stöhnt über die Verluste, die Fürst Arawn verursacht hat. Doch als Craddoc schwer stürzt, ertappt sich Taran bei dem Wunsch, der Alte, der ihn hier ein halbes Jahr festgehalten hat, möge sterben, damit Taran wieder frei sein und weiter wandern könne. Ein magisches Geschenk Eilonwys, ein Horn der Zwerge, ruft Hilfe herbei …

Als wichtigste Station erweist sich jedoch das Land der „Freien Commots“. Diese Menschen regieren sich selbst und helfen einander. Taran lernt, Glück zu erkennen, ein neues Schwert zu schmieden, einen neuen Mantel zu weben und eine Schale zu töpfern. Es sind Wege, die Welt zu erkennen, aber auch sich selbst. Doch dann scheint alles aus, als sich ihm der Bandit Dorath abermals in den Weg stellt. Nun wird Taran erkennen, aus welchem Holz er geschnitzt ist – oder ob sein Schwert brechen wird.

_Mein Eindruck zu Band IV_

Das Buch hat eine ganz andere Struktur als die vorhergehende Trilogie: Es besteht aus Episoden. Die Kämpfe sind in der Mehrzahl nicht heroischer Natur, sondern dienen dazu, Taran mehr über sein Inneres mitzuteilen. Der Hilfsschweinehirt erfährt nun, wo sein Platz in der Gesellschaft ist und wozu er alles fähig oder nicht fähig ist. Der Zweck der Wanderung ist also ein zweifacher: Selbsterfahrung und Er-fahr-ung der Welt.

Und um diese Welt ist es nicht gut bestellt. Es ist eine Welt unter dem Schatten des Todesfürsten Arawn, der ihr Wissen und Kraft aussaugt und diese Beute für sich selbst hortet. Arawn ist der negative Pol der Schöpfung, und es sieht so aus, als stünde seinem Ent-Wirken keine positive Kraft entgegen. Die menschlichen Herrscher sind untereinander zerstritten oder pervertieren Werte. Taran weiß es noch nicht, doch das |Heilen| der Welt ist seine Aufgabe. Diese wird er im nächsten, dem letzten Band der Chroniken von Prydain, erfüllen. Und wie immer ist der Preis für den Erfolg sehr hoch. Darin gleicht Taran Frodo Beutlin bei Tolkien sowie Alvin Maker bei Orson Scott Card.

Die Geschichte ist in diesem Band wieder Erwarten nicht weniger spannend als in den Vorgängerbänden. Der Schwerpunkt scheint nun allerdings auf die innere Entwicklung der Hauptfigur verlagert zu sein. Das aber geht nicht ohne dramatische Szenen vor sich, die die Lektüre wirklich lohnenswert machen. Wie in Band 3 gibt es auch hier wieder Auflockerung in Form von heiteren Szenen.

_Handlung von „Der Fürst des Todes“_

Der Zyklus geht nun in die Zielgerade. Aber es sieht gar nicht gut aus für Taran und seine Gefährten. Denn die Existenz Prydains selbst ist gefährdet. Fürst Gwydion wurde überfallen und seines magischen Schwertes Dyrnwyn beraubt. Dieses bereichert nun sicher bereits den Schatz des Todesfürsten Arawn, denn es hat die Macht, die unverletzbaren Kesselkrieger Arawns vom Scheinleben zum Tode zu befördern. Mit anderen Worten: Prydain ist Arawns Angriff wehrlos ausgeliefert.

Wirklich wehrlos? Als Erstes suchen Gwydion und Tarans Gefährten Hilfe bei König Smoit, der sich schon ein oder zweimal als Helfer in der Not erwiesen hat. Doch diesmal bildet dessen Burg eine Falle: Der (in Band 3) von der Insel Mona verjagte Haushofmeister Magg, ein Diener Arawns, hat die Burg mit einer List eingenommen. Nun nimmt er auch noch Gwydion & Co. gefangen. Nur eine List kann sie befreien …

Als nächste Station peilen Gwydion & Co. das prächtige Schloss des Hochkönig Math an, Caer Dathyl. Die erste Schlacht gegen Arawns Kesselkrieger und ihre Generäle verläuft nicht schlecht, zumal es Taran gelungen ist, aus den Dörfern der Freien Commots Kämpfer auszuheben.

Doch als Pryderi, der König des Westens, die Unterwerfung des Hochkönigs fordert, anstatt sich den Verteidigern anzuschließen, ahnen die Gefährten schon, dass sie ganz schlechte Karten haben. Die zweite Schlacht verläuft nicht gut …

Bei der Verfolgung der nach Annwyn zurückkehrenden Kesselkrieger teilen sich Gwydion und Taran die Aufgabe und ihre Truppen: Gwydion nimmt den Seeweg, Taran zieht über die Roten Brachlande und die angrenzenden Berge, ständig in Scharmützel mit den Kesselkriegern verstrickt. Er verliert sogar Eilonwy und Gurgi aus den Augen, nur um dafür die Hilfe der Zwerge zu erhalten, allen voran die des alten Gefährten Doli.

Zwei glückliche Zufälle ereignen sich, als zunächst Ex-Königin Achren vor Räubern gerettet werden kann und als zweitens der in Band 1 von Taran gerettete Gwythaint-Vogel ihm das Leben rettet – und ihn direkt vor den Toren Annwyns, Arawns schwarzem Schloss, absetzt.

Dort tobt bereits die Schlacht, und die Kesselkrieger werden auf den wehrlosen Taran aufmerksam. Nun kann ihm nur noch ein Wunder helfen …

_Mein Eindruck zu Band V_

Dieser Roman hat 1968 den wichtigsten Preis der USA für Kinder- und Jugendbuchliteratur errungen, und man merkt auch schnell, warum. Anders als die vorhergehenden Bücher ist diese Geschichte von einem ernsten Unterton, den die vielen humorvollen und ironischen Kabbeleien zwischen den Gefährten Tarans nur unzulänglich übertünchen können. Schon im ersten Drittel verliert Taran einen lieben Gefährten, und im zweiten Drittel einen Freund, der von Anfang im Zyklus dabei war.

Als wäre dies noch nicht genug, ist Pryderis Verrat eine harte Prüfung für die rechtschaffenen Verteidiger Prydains, und er führt direkt zu einem katastrophalen Ergebnis. Aus Rücksicht auf die Spannung darf ich hierzu nicht mehr verraten. Die Hoffnung der Verteidiger wird nun, ähnlich wie im zweiten und dritten Band des „Herrn der Ringe“, auf eine harte Belastungsprobe gestellt, und mehrmals steht Taran, der seine Truppe anführt, kurz davor zu verzweifeln.

Selbst dann noch, als alles vorüber ist, gönnt der Autor seinem Helden keine Ruhe. Taran könnte à la Frodo mit den anderen Fürsten und dem Zauberer Dallben in die Sommerlande segeln und dort ein unsterbliches und sorgenfreies Leben genießen. Und er könnte sogar Eilonwy, die sogar mitfahren muss, weil sie eine Zauberin ist, mitnehmen. Doch er müsste dafür alles aufgeben, was er in Prydain in Band 4, „Der Spiegel von Llunet“, erreicht hatte: die Gefolgschaft der Freien Commots. Das Land ist von Arawns Treiben immer noch verheert und krank. Soll er einfach abdüsen und sich einen faulen Lenz machen, während Prydain vor die Hunde geht? Da erscheinen ihm im Traum die drei Parzen Orddu, Orgoch und Orwen wieder – die er schon zweimal besucht hat. Sie bieten eine Lösung, doch wählen muss er selbst.

Da hält der Autor also auf den letzten Seiten seines Buches noch einen bunten Strauß hübscher Überraschungen bereit. Also nicht vorzeitig aufatmen!

Es ist eine müßige Frage, was wohl Tolkien aus diesem Stoff gemacht hätte. Denn wir wissen ja, was er daraus gemacht hat: den „Herrn der Ringe“! Und das weiß natürlich auch Lloyd Alexander, dem die Parallelen sicher nicht verborgen geblieben sind. Aber selbst dieser düstere und dichte Abschluss seines Taran-Zyklus ist an vielen Stellen noch heiterer und witziger als so manche Seite in Tolkiens bekannterem Heldenepos.

_Unterm Strich_

Die heiteren Stellen machen die beiden Bücher besser für Kinder und Jugendliche geeignet als Tolkiens „Herr der Ringe“. Man kann auf jeder Verbraucherplattform lesen, wie schwierig die jungen Leser den „Herrn der Ringe“ zu verstehen finden – er wurde ja auch gar nicht für sie geschrieben, sondern für Professoren vom Kaliber eines C.S. Lewis und Tolkien! Dagegen hätten sie keinerlei Probleme, den „Fürsten des Todes“ zu verstehen.

Nur Tolkien-Junkies finden natürlich an diesem Roman wieder etwas auszusetzen. So etwa das abrupte Ende von Helden und Schurken, das doch wohl eine bessere Ausarbeitung verdient gehabt hätte. Und überhaupt: Erfährt man vielleicht etwas über die detaillierte Geschichte Prydains? Mitnichten. Nur die groben Grundzüge, das war’s dann auch schon.

Man sieht also: Vor allem Kinder und Jugendliche werden vollauf mit dem Buch zufrieden gestellt, Erwachsene werden sich stets ein wenig mehr von diesem oder jenem wünschen.

|Zur Übersetzung|

Ko-Übersetzer von Band 4 ist neben Roland Vocke (Band 3) nun Ulrike Killer, die etliche Jahre bei |Klett-Cotta| die Hobbitpresse als Lektorin betreute (bis 2003). Sie führt sich schlecht ein, indem sie beispielsweise das Wort „mannighaft“ statt des vertrauten und richtigen „mannigfach“ verwendet. Der DUDEN kennt das Wort „mannighaft“ nicht. Handelt es sich um eine Verwechslung mit „mannhaft“? Das kann auch nicht sein, denn die Sprecherin Orddu redet von sich selbst – und sie ist keineswegs ein Mann. „Mannighaft“ ist also ebenso falsch wie „mannhaft“. (Dieser Missgriff könnte natürlich auf das Konto von Vocke gehen.)

Ulrike Killer kann in Band 5 ihr Stiltalent voll ausspielen und verleiht der Sprache Alexanders in der deutschen Version einen richtig schön altmodischen Tonfall, wie man ihn noch von der ersten „Herr der Ringe“-Übersetzung im Ohr hat.

Diese Ausgabe löst die ältere deutsche Ausgabe aus den achtziger Jahren ab, die der |Arena|-Verlag Würzburg veranstaltete. Eine Aussprachehilfe für die walisischen Namen wäre aber hilfreich gewesen. So etwa wird das „w“ als „u“ ausgesprochen und ein Doppel-L als „chl“, ein „ch“ aber als „k“. Das könnte etwas verwirren. Der Sammelband von |cbj| lässt mich die schönen Illustrationen, die Johann Peterka für die |Bastei-Lübbe|-Ausgabe anfertigte, stark vermissen.

|Das Titelbild|

Ist das nun Taran auf dem Titelbild oder handelt es sich nicht vielmehr um Roland, den bekannten Sagenhelden, der in der Entscheidungsschlacht bei Roncevalles das Schlachthorn Olifant blies? Oder ist es gar Boromir, der in der Schlacht am Rauros vergeblich Hilfe gegen die angreifenden Orks herbeirief? Wie auch immer: Beim Horn der Zwerge handelt es um ein magisches Geschenk Prinzession Eilonwys, und Taran ruft damit Hilfe herbei. Das Titelbild passt also zum Inhalt von Band 4.

|Taran 4+5, 1967+1968
510 Seiten
Aus dem US-Englischen von Roland Vocke (4) und Ulrike Killer|

Black, Holly / DiTerlizzi, Tony – Die Spiderwick-Geheimnisse – Über Haltung und Pflege von Elfen

Schönes Handbuch für ernsthafte Elfenhalter

Habt ihr auch Elfen im Haus? Keine Sorge, dieser Elfenführer weiß Rat! Man sollte sich von den angeblich niedliche Geschöpfen nicht täuschen lassen – sie sind Blender und Verführer. Vergesst am besten alles, was ihr über Elfen wisst (oder zu wissen glaubt) und lest zu eurem eigenen Schutz diesen Ratgeber. Er verrät den Neulingen unter den Elfenhaltern, wie sie ihren Elf gesund und glücklich erhalten, wie sie ihn hegen, pflegen, füttern, kleiden und unterbringen müssen. (abgewandelte Verlagsinfo)
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P. D. Baccalario – Cyboria: Die geheime Stadt

Reise mit Roboter: Das Geheimnis der Vergangenheit der Zukunft

Europa, 1910. Endzeitstimmung. Drei brillante Köpfe haben eine grandiose Idee: Sie wollen eine „ideale“ Stadt bauen, in der sie und einige Auserwählte den Untergang der bekannten Welt überleben können: Cyboria.

Pisa, heute: Der 13-jährige Otto ist ein Nachfahre des berühmten Atamante Folgore Perrotti, Mathematikgenie und Physiker, außerdem Anwärter auf einen Platz in der geheimen Stadt. Atamante hatte den Platz um der Liebe willen abgelehnt, sein Wissen um Cyboria jedoch verschlüsselt weitergereicht. Und nun erbt Otto die geheimnisvolle Schachtel mit dem Rätsel, dass sein Großvater nie lösen konnte … (Verlagsinfo)

 

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Lemony Snicket – Die Schule des Schreckens (Eine Reihe betrüblicher Ereignisse 5)

Selten war ein Buchserientitel treffender formuliert: „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“. Sie brechen nacheinander über drei Waisen herein, die Baudelaire-Erben. Band 5 führt sie an die Prufrock-Privatschule, wo der stellvertretende Schuldirektor ihr neuer Vormund sein soll. Eigentlich. Der jedoch bittet sich Zeit für seine Übungsstunden auf der Geige aus. Ab in den Schuppen!

|Der Autor|

Verlagsinfo: „Lemony Snicket wurde in einem kleinen Ort geboren, in einem Landstrich, der heute unter Wasser steht. Mittlerweile lebt L. S. in der Stadt. In seiner Freizeit sucht er die Orte auf, an denen auch die Baudelaire-Kinder sich aufzuhalten gezwungen waren, um möglichst wahrheitsgetreu über ihr Schicksal berichten zu können. Wer will, kann L. S. im Internet unter http://www.lemonysnicket.de besuchen. Aber wir warnen dringend davor.“ So weit der Text im Buch. Nicht sonderlich aufschlussreich.

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Joseph Delaney – Spook – Der Schüler des Geisterjägers

Spannend: Tom gegen die Hexen von Lancashire

Der 13-jährige Tom Ward ist der siebte Sohn eines siebten Sohns und daher zum Geisterjäger qualifiziert. Der Spook nimmt ihn in die Lehre und zeigt ihm, was Tom über Hexen, Boggarts und Poltergeister wissen muss. Das Wissen bewahrt Tom aber nicht vor einer Riesendummheit. Dafür muss nicht nur er selbst bezahlen, sondern schließlich auch seine Familie.

Der Autor

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Schwindt, Peter – Justin Time – Zeitsprung

_Mit der Zeitmaschine in Dickens‘ London_

Justin ist vorwitziger Junge, den es nicht ruhig in seinem englischen Internat hält, seit seine Eltern bei einem Experiment mit einer Zeitmaschine verschwunden sind. Er reist ihrer Spur nach und stößt auf einen Krieg der Zeitagenten, in dem um die Vorherrschaft über die neue Technik gerungen wird: Denn wer die Macht hat, die Vergangenheit zu ändern, beherrscht automatisch die Gegenwart.

Doch auf welcher Seite stehen seine Eltern? Justin muss es herausfinden, bevor es – buchstäblich – zu spät ist. Er ahnt nicht, dass er selbst der Schlüssel zum Rätsel ist.

_Der Autor_

Peter Schwindt ist der deutsche Autor der „Justin Time“-Trilogie, in der auch die Bände [„Der Fall Montauk“, 820 „Das Portal“ sowie „Verrat in Florenz“ erschienen sind. Die Abenteuer des Helden Justin Time, der seine Eltern in den Zeiten sucht, sind für junge Leser ab zwölf Jahren geeignet.

Schwindt wurde 1964 in Bonn geboren. Nachdem er als Volontär und Redakteur für verschiedene Verlage gearbeitet hatte, betreute er zahlreiche Erwachsenen-Comics und arbeitete in der PC-Spielebranche. Seit 1997 ist Schwindt freiberuflich tätig und schreibt unter anderem als Hörspiel- und Drehbuchautor für Radio und Fernsehen. Witzig: Er gründete eine Bauchtanz-Agentur. Er lebt mit Frau (eine Bauchtänzerin?) und Tochter im Siegerland.

Die „Justin Time“-Romane sind seine ersten. Sie beruhen auf den drei Hörspielen, die Schwindt 2000 für den WDR schrieb. (Ich habe zum Teil auf Verlagsinfos zurückgegriffen.)

_Handlung_

Man schreibt zwar das Jahr 2384, aber in England, das noch nicht in der Nordseee versunken ist, gibt es immer noch die guten alten Internate. Und wieder einmal langweilt sich der aufgeweckte Justin in den Sommerferien fast zu Tode. Und da er es nicht geschafft hat, seine verschwundenen Eltern wiederzufinden, macht er sich immer noch Sorgen um sie.

Da bekommt er eine Mail geschickt von seinem Onkel Chester, der auch gleich das Schulgeld für die nächsten fünf Jahre zahlt. Wie nett von ihm! Da die Rektorin, Frau Zimmerli, Justin keinen Urlaub gibt, macht er sich heimlich selbst auf die Socken, reist über Bristol nach London und von dort zu Onkel Chester. Er platzt mitten in eine Pressekonferenz: Sein Onkel gibt gerade bekannt, dass seine Zeitreiseagentur Chrono Travel Incorporated vor zehn Minuten ihren ersten Kunden in die Vergangenheit geschickt hat (Reisen in die Zukunft sind unmöglich). Dass in diesem Moment die berühmte Zeitwaise auftaucht, hat natürlich einen verheerenden Effekt auf Chester Times Propaganda. Prompt wird Justin eingesperrt.

Ein ebenfalls eingesperrter Journalist lässt aber Justin wieder frei, so dass er gerade rechtzeitig kommt, um einer Katastrophe beizuwohnen: Die Agentur hat ihren Kunden verloren, irgendwo im Jahr 1831: auf der „HMS Beagle“, auf der sich kein Geringerer als Charles Darwin befindet. Chesters Assistent gelingt es, die Kontrollen zu reparieren, und so erklärt sich Justin bereit, den Zeitreisenden zurückzuholen. Dazu braucht er bloß zwei Transponder mitzunehmen, mit deren Hilfe er im Zeitraum-Kontinuum geortet werden kann. Den anderen legt er Herbert Hanfstäckl an, sobald er ihn gefunden hat. Los geht’s, ab durch das Wurmloch …

_Mein Eindruck_

Eine zweite Zeitreise führt Justin ins London des Jahres 1862, wo gerade die Weltausstellung stattfindet. Jemand ist offenbar dabei, diese Zeitlinie zu ändern, indem er Charles Babbages Urvater aller Computer, die „Differenzmaschine“, vervollständigt.

Gegen das, was Justin in London erlebt, ist seine Aktion auf der „HMS Beagle“ der reinste Kindergeburtstag. Von den Sklaventreibern, denen er in die Hände fällt, wird er fast totgeprügelt und fängt sich eine ausgewachsene Erkältung ein, die leicht zu einer tödlichen Lungenentzündung werden könnte. Zum Glück hat er ein paar Freunde, darunter ein ungleiches Geschwisterpaar. Davy ist jedoch ein Vatermörder, und nur Fanny wird mit Justin in die Zukunft reisen, um an seinen Abenteuern in „Der Fall Montauk“ teilzunehmen, weiterhin auf der Suche nach seinen Eltern.

Es gibt wohl nur wenige Kinderbücher, in denen dem jugendlichen Helden derart übel mitgespielt wird. Dafür ist das Buch aber auch superspannend bis zum Schluss und voller Überraschungen. Der kundige Leser fühlt sich in London sofort in die schummrige Welt von Dickens‘ „Oliver Twist“ versetzt. Das geht Justin nicht anders, obwohl er einen Zeitweg von 500 Jahren hinter sich hat. Prompt nennt er sich gegenüber der Polizei „David Copperfield“, was nicht sonderlich schlau ist, denn diesen Namen kennt um diese Zeit jedes Kind: eine Romanfigur von Dickens. (Weil Dickens auch in Zeitungen gedruckt wurde, wurden seine Storys nicht nur von den gebildeten Ständen gelesen, die sich teure Bücher leisten konnten.)

|Hommage an William Gibson|

Es gibt einen bekannten Science-Fiction-Roman von den Herren William Gibson und Bruce Sterling, die man mit Fug und Recht als Begründer (Gibson als Aktivist und Sterling als Ideologe der Bewegung) des Cyberpunks der achtziger Jahre bezeichnen darf. Sie schrieben mit [„Die Differenzmaschine“ 1339 einen Thriller, in dem Charles Babbages Computervorläufer eine bedeutende Rolle spielt. Und natürlich zanken sich etliche Machtkreise um diese vielversprechende Technik.

Natürlich kennt auch der Autor Schwindt diesen Roman und das titelgebende Gerät. Um sich nicht dem Verdacht auszusetzen, er schriebe von Gibson & Sterling ab, hat er sich dadurch aus der Affäre gezogen, dass er eine Figur namens Willi(am) Gibson auftreten lässt (S. 157ff). Willi ist ein Stadtstreicher auf der Suche nach einer sicheren Bleibe. Leider verirrt er sich dabei in eine sehr obskure Ecke der neuen U-Bahn-Tunnel an der Euston Road. Was er dort unten sieht, versetzt ihm ein schweres Trauma. Er landet als Verrückter in der Irrenanstalt Bedlam. Und wer weiß, vielleicht würde auch Justin dort enden, wenn ihn nicht diverse Freunde retten würden.

|Zweifelsfall|

Auf Seite 43 ist die Rede von einem „Ostindien“, das sich auf die Inseln östlich von Mittelamerika, also auf die Karibik, erstreckt. Würde diesen Ausdruck Kolumbus um 1500 gebrauchen, wäre das kein Problem, aber diese geografische Angabe wird in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebraucht. Der Sprecher sollte es eigentlich inzwischen besser wissen – und der Autor wohl auch.

_Unterm Strich_

Mir hat „Zeitsprung“ gut gefallen: Es ist spannend, abwechslungsreich, überrascht immer wieder mit neuen Wendungen, hat ziemlich üble Schurken, einige geheimnisvolle Figuren (der berühmte Mister X), zwei berühmte Gelehrte (Darwin und Babbage), die nicht als Selbszweck auftauchen, sondern eine tragende Rolle für Justin spielen. Zu guter Letzt sind die zwei Episoden in einigermaßen realistisch anmutende Schauplätze eingebettet, wobei mich das Londoner Eastend mit seinen schrecklichen Arbeits-, Lebens- und Hygienezuständen (man denke an die Gefängnisepisode in „Der große Eisenbanhraub“ oder an Jack the Rippers bevorzugtes Jagdrevier Whitechapel) mehr überzeugt hat als alle anderen Schauplätze.

Mit dem „Amt für Zeitkontrolle“ und seinen Agenten konnte ich allerdings herzlich wenig anfangen. Miss Portitia Abaddon – welch ein behämmerter Name: direkt aus einem Groschenroman! Schwindt sollte die Finger von solchen Karikaturen lassen, denn er ist in der Lage, ernst zu nehmende historische Romane zu schreiben.

Wer die „Justin Time“-Bände komplett lesen will, sollte mit diesem Band „Zeitsprung“ anfangen. Denn in der Fortsetzung „Der Fall Montauk“ wird ständig darauf verwiesen und nur so ist erklärlich, wo Fanny, Justins Gefährtin, herkommt.

John Ronald Reuel Tolkien – Roverandom

Abenteuer mit Drachen, Magiern und Mondhunden

Vermutlich 1927 schrieb Tolkien die Geschichte eines kleinen Hundes namens Roverandom auf. Er hatte sie sich als Trost für seinen Sohn Michael ausgedacht, der seinen geliebten Spielzeughund am Strand verloren hatte. Schon in diesem frühen Werk gelingt es Tolkien meisterhaft, Elemente aus Sagen und Mythen mit biografischem und literarischem Material zu verknüpfen. Es erschien 1998 in Buchform.
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Black, Holly / DiTerlizzi, Tony – Rückkehr der Riesen, Die (Die Spiderwick-Geheimnisse 7)

_Ein Riesen-Problem und eine verhängnisvolle Lösung_

Die neue Siedlung Mangrove Hollow in Florida liegt nicht weit vom Meer. Aber sie hat ein Riesen-Problem: Die Riesen drohen sie dem Erdboden gleichzumachen. Allerdings wissen nur Menschen mit dem zweiten Gesicht wie Nick und seine Stiefschwester Laurie, dass es sich um Riesen und nicht mysteriöse Naturgewalten handelt. Doch wie stoppt man einen Riesen?

Beim Lesen eines Märchenbuchs fällt Nick die Lösung seines Riesenproblems ein: Er muss es wie der Rattenfänger von Hameln machen und die Riesen ins Meer locken. Bestimmt haben die Nixen nichts gegen die Gesellschaft von ein paar riesigen neuen Nachbarn einzuwenden. Oder etwa doch?

Empfohlen ab etwa elf Jahren.

_Die Autoren_

Tony DiTerlizzi ist ein mehrfach ausgezeichneter amerikanischer Illustrator von Kinder- und Jugendbüchern sowie Rollenspielbänden. Zu seinen Werken gehören Arbeiten für Bücher von Tolkien, Anne McCaffrey, Peter S. Beagle sowie für das Kartenspiel „Magic the Gathering“ und „Dungeons & Dragons“. Er lebt mit seiner Frau Angela und seinem Mops Goblin (= Kobold!) in Amherst, Massachusetts, einem recht malerischen Städtchen in Neuengland. Lebte nicht auch die Dichterin Emily Dickinson dort? Mehr Infos: http://www.diterlizzi.com.

Holly Black wuchs laut Verlag in einem „alten viktorianischen Haus auf, wo ihre Mutter dafür sorgte, dass ihr die Geister- und Elfengeschichten nie ausgingen“. Ihr erster Jugendroman „Die Zehnte“ (2002) entwirft ein „schauriges Porträt der Elfenwelt“. Es wird von der American Library Association als „Best Book for Young Adults“ bezeichnet, eine gute Empfehlung für politisch korrekte Fantasy. Holly lebt mit ihrem Mann Theo und einem „beeindruckenden Zoo“ in New Jersey. Mehr Infos: http://www.blackholly.com.

Die sieben SPIDERWICK-Bände heißen:

[„Eine unglaubliche Entdeckung“ 509 (Die Spiderwick-Geheimnisse 1)
[„Gefährliche Suche“ 512 (Die Spiderwick-Geheimnisse 2)
[„Im Bann der Elfen“ 959 (Die Spiderwick-Geheimnisse 3)
[„Der eiserne Baum“ 960 (Die Spiderwick-Geheimnisse 4)
[„Die Rache der Kobolde“ 1710 (Die Spiderwick-Geheimnisse 5)
[„Das Lied der Nixe“ 4241 (Die Spiderwick-Geheimnisse 6)
Die Rückkehr der Riesen (Die Spiderwick-Geheimnisse 7)

Außerdem erschienen und bei uns besprochen:

[„Arthur Spiderwicks Handbuch für die fantastische Welt um dich herum“ 3195
[„Die Geheimnisse der Spiderwicks – Das Buch zum Film“ 4738
[„Die Spiderwick-Geheimnisse – Über Haltung und Pflege von Elfen“ 4751
[„Die Spiderwick-Geheimnisse – Die große Entdeckungsreise in die verzauberte Welt“ 5193

_Handlung_

In ihrem vorhergehenden Abenteuer mit der Nixe Taloa sind Nick und seine Stiefschwester Laurie auf die Existenz von Riesen gestoßen. Diese Ungetüme sehen im Erdboden wie Grashügel aus, doch wenn sie erwachen, speien sie Feuer. Nur der betörende Gesang von Nixen vermag sie zu beruhigen und vom Feuerspeien abzuhalten. Dadurch gelang es den Geschwistern, den Riesen zu stoppen, der ihre Siedlung Mangrove Hollow bedrohte. Doch er hat jede Menge Kumpane …

Zum Glück gibt es auch einen Riesenjäger: Jack. Zwar ist er halbblind wegen seines Grauen Stars und hat die besten Zeiten schon hinter sich, doch seine Tipps und Tricks sind immer noch fundiert. Wenn Laurie und Nick, der Videogamer, nur nicht so zimperlich im Töten von Riesen wären! Dann könnten sie beispielsweise die neueste Rieseninvasion verhindern.

Der oberschlaue Nick rät Laurie, sich Verbündete zu suchen, doch als sie das tut, ist er über ihre Wahl etwas verblüfft: Durch einen magischen Talisman kann nun auch sein Bruder Jules die Riesen mit dem zweiten Gesicht sehen. Und er ist gar nicht von ihnen angetan. Kein Wunder, dass er bereit ist, zusammen mit Nick und Laurie etwas gegen die Giganten-Invasion zu unternehmen. Doch was können kleine Menschlein schon gegen Riesen ausrichten?

Während sich Laurie mit einem gefangenen Waldschrat herumschlägt, grübelt Nick über das Problem nach. In einem alten Märchenbuch findet er die Lösung: Er muss es wie der Rattenfänger von Hameln machen und die Riesen fort von dem bedrohten Mangrove Hollow führen. Das Wohin liegt buchstäblich vor seiner Haustür: ins Meer. Das Problem, ein wirksames Lockmittel zu beschaffen, ist kniffliger. Nick erinnert sich daran, wie gut Taloas Sirenengesang wirkte, doch die Teichnixe hat sich auf die Suche nach ihren Schwestern gemacht.

Aber auch im nahen Meer leben Nixen. Man nennt sie hier Meerjungfrauen. Und zu Nicks Freude singen sie auch gerne. Er könnte sie zur Mitarbeit an seinem Riesenproblem bewegen, aber nur unter einer Bedingung: Sie möchten einen neuen Fisch kennenlernen, den es in ihrem Meer nicht gibt. Um Nick gefügig zu machen, nehmen sie seinen Bruder Jules als Geisel.

Nicks Riesen-Problem wird immer größer. Nun muss er auch noch einen Fisch beschaffen! Da erzählt ihm Lauries Freundin Cindy, die sich über sein Riesen-Gerede wundert, was für ein tolles Aquarium doch ihre Eltern hätten …

_Mein Eindruck_

Wer sich nun wundert, was denn aus den drei Grace-Kinder vom nördlichen Spiderwick-Anwesen geworden ist, erfährt in der letzten Szene, dass sie Nick vor etwas anderem Bösen warnen wollten. Doch nun kommen sie zu spät. Nicks Plan ist zwar erfolgreich gewesen, als er die Riesen fortlockte. Doch der letzte Satz ist ein echter Hammer: „Nick hatte gedacht, er habe die Welt gerettet. Stattdessen hatte er sie verdammt.“

Nick hat zwar einen Plan, um eines seiner Probleme zu lösen, bedenkt aber nicht, dass auch die Riesen einen Plan haben könnten. Statt sich zu fragen, was denn die Riesen dazu bringt, über Mangrove Hollow so zerstörerisch herzuziehen, hat er nur über ihr Weglocken nachgedacht. Er hat den großen Rahmen nicht gesehen, wie es nun mal für eine ökologische Sichtweise der Natur notwendig ist. Indem er die Riesen aus dem Weg räumte, hat er einem größeren Übel den Weg bereitet. Worum es sich dabei handelt, erfährt er (und wir) in der nächsten Folge. Nicks Verhalten erinnert an „Darwins Albtraum“, der Invasion des Nilbarschs im Viktoriasee.

Wie man sieht, bringt die neue Reihe der „Spiderwick-Geheimnisse“, die mit Band sechs begann, nicht nur ökologisches Gedankengut dem jungen Leser zu Bewusstsein, sondern verlegt auch den Schauplatz in die Gegenwart – aus dem viktorianischen Neuengland mit seiner schummrigen Mystik ins sonnige Florida. Die Verbindung zwischen den drei Grace-Kindern liegt in der Verwandtschaft mit Laurie, die schon in Band sechs erklärt worden ist. Die Graces tauchen mehrfach im Süden auf, mal auf einer Lesereise, mal aber aus gewichtigerem Anlass, so wie jetzt.

Der Zweck der Riesenbekämpfung besteht nicht nur im Wecken von Erfindergeist in Nick, sondern auch darin, ihn von seinen Videospielen wegzulocken. Er kann zwar mit Laurie ausgezeichnet am Bildschirm Autorennen fahren, aber wenn er mal seinen Verstand auf ein praktisches Problem anwenden soll, ist sie ihm um mehr als eine Nasenlänge voraus. Das führt zu einer vorteilhaften Konkurrenz zwischen den beiden. Indem er es schafft, die Riesen fortzulocken, glaubt er, einen Sieg über Laurie zu erringen – zumindest nach Punkten.

Doch der Schuss könnte auch nach hinten losgehen. Jules, von den Nixen als Geisel genommen, könnte beispielsweise für immer im Meer leben müssen. Oder die Riesen könnten sich nicht mit den Sirenen vertragen. Oder arme Fisch, den niemand fragt, könnte in diesem Meer gar nicht überleben. Andererseits ist der Leser froh darüber, dass ständig etwas passiert und jemand stets die Initiative ergreift. Dass die Richtung dieses Aktionismus völlig falsch ist, stellt sich erst hinterher heraus. Irgendwie mich erinnert dieses Vorgehen an den amerikanischen Einmarsch im Irak und in Afghanistan. Gut gemeint, aber zu einem hohen Preis.

|Illustrationen und Übersetzung|

Diese Abenteuer erstrecken sich über mindestens sechs Bände, alle davon sehr schön illustriert und wertvoll gestaltet. Der Illustrator Tony DiTerlizzi bedankte sich im ersten Buch der Reihe für die Inspiration dazu bei Arthur Rackham, einem der berühmtesten Zeichner für Kinderbücher aus der viktorianischen Ära. Rackham illustrierte beide Bücher über „Alice im Wunderland“ und natürlich auch [„Grimms Märchen“ 3456 (sehr schön in der |Heyne|-Ausgabe).

Das klingt nach einem netten Bilderbuch, und das ist es teilweise auch. Auf der Rückseite ist die Nachbildung einer amerikanischen Postkarte abgedruckt, abgelegt auf einem breiten Blatt, dessen Äderung deutlich zu sehen ist. Seltsamerweise hat sich in den Text ein böser Fehler eingeschlichen: Einer der Sätze in der Mitte bricht plötzlich ab und geht unvollständig weiter.

Das Buch eignet sich wohl ab zehn Jahren – leider fehlt hier ein Hinweis vom Verlag. Dessen Website empfiehlt ein Lesealter ab acht Jahren. Nick und Laurie sind jedenfalls schon elf und können immer noch etwas mit dem Elfenbuch anfangen. Ältere Leser finden die Bilder vielleicht hübsch, aber die Handlung ist erst dann für sie interessant, wenn sie sich mit Jules und Cindy identifizieren.

Das Abenteuer ist diesmal immerhin etwa 160 Seiten lang sind – rund 40 mehr als in den ersten Bänden. Davon entfallen rund 20 Seiten auf Vor- und Abspann, und vom Rest wiederum etwa die Hälfte auf Illustrationen. Kein Wunder also, dass ein Erwachsener solch ein Buch binnen einer Stunde gelesen hat.

Die Sprache ist relativ einfach gehalten (aber nicht mehr so einfach wie am Anfang), und die Übersetzerin Anne Brauner hat das Original angemessen übertragen. Besonders gut gefiel mir ihre Übersetzung der Gedichte im Anhang des Buches. Die Landkarte erleichtert dem Leser die Orientierung.

_Unterm Strich_

Selten findet man einen so tollen Cliffhanger-Schlusssatz wie diesen: „Nick hatte gedacht, er habe die Welt gerettet. Stattdessen hatte er sie verdammt.“ Na, wer da nicht den nächsten Band kauft, ist selbst schuld. Segen und Fluch liegen also nahe beieinander, und es ist nur eine Frage des Blickwinkels, dass sich das eine in sein Gegenteil verkehrt. So geht es auch in den ökologischen Fragen, mit denen es Nick und Laurie diesmal zu tun bekommen (ohne sich dessen bewusst zu werden).

Dieser Band hat mir viel Spaß gemacht. Er ist noch reichhaltiger an Action und Überraschungen, Komik und emotionalen Nöten als der Vorgänger. Doch es ist ratsam, diesen Vorgänger mit dem Titel „Das Lied der Nixe“ zu kennen, um alle Zusammenhänge und Verweise nachvollziehen zu können. Die fünf Bände davor muss man nicht unbedingt kennen. Aber man fragt sich dann wohl, wer denn nun diese drei Grace-Kinder sind, die am Schluss auftauchen.

Obwohl das Buch vierzig Seiten mehr Umfang hat, ist der Preis ebenso gleich geblieben wie die sorgfältige Ausstattung. Diese Leistung des Verlags finde ich sehr löblich. Ich freue mich schon auf die nächsten Bände. Übrigens gibt es alle Bände in einer schönen Lesung auf Audio-CDs.

Fazit: ein Volltreffer.

|Originaltitel: Beyond the Spiderwick Chronicles – A Giant Problem, 2007
Aus dem US-Englischen von Anne Brauner
160 Seiten, gebunden
ISBN-13: 978-3-570-13212-8|
http://www.spiderwick.de
http://movies.uip.de/diegeheimnissederspiderwicks
http://www.internationalspriteleague.com
http://www.cbj-verlag.de

Lemony Snicket – Das teuflische Hospital (Betrübliche Ereignisse 8)

Schneewittchen zum Gruseln: Kalamitäten im Krankenhaus

Selten war ein Buchserientitel treffender formuliert: „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“. Sie brechen nacheinander über drei Waisen herein, die Baudelaire-Kinder. Band 8 sieht unsere drei jungen Helden auf der Flucht, denn wegen eines falschen Berichts in der Tageszeitung (Fake-News!) werden sie überall für Mörder gehalten. Werden sie im halbfertigen Henry-J.-Heimlich-Hospital in Sicherheit sein? Als eine unheimlich vertraute Stimme aus dem Lautsprecher hallt, wissen sie: Graf Olaf ist nahe! Ob ihnen wohl die Freiwilligen Freudenspender helfen können?
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Serge Brussolo – Peggy Sue und der blaue Hund

Fesselnd: Kampf gegen die Unsichtbaren

Seit eine blaue Sonne am Himmel über Point Bluff scheint, ist alles anders. Die dümmsten Schüler triumphieren über ihre Lehrer, die Hunde spielen Schach und die Katzen lesen Gedanken. Nur die 14-jährige Peggy Sue, das Mädchen mit der Zauberbrille, ahnt die bevorstehende Katastrophe. Denn nur sie kann sie sehen, die Unsichtbaren. Kleine Wesen, die aussehen wie ein Klecks Schlagsahne, den Menschen aber Böses wollen. Als das Unheil sich ausbreitet, trifft Peggy Sue eine Entscheidung. Wird sie die Unsichtbaren besiegen können? (Verlagsinfo)
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Charles Benoit – Du bist dran! Jugendkrimi

Falscher Fuffziger: Schulschelte, als Jugendkrimi getarnt

Der 15-jährige Kyle Chase, ein Durchschnittstyp, ist irgendwie auf die schiefe Bahn geraten. Schließlich steht er über einem Körper mit Blut an seinen Händen. Doch wie hat es nur dazu kommen können? Liegt es daran, dass er sein Vertrauen dem neuen Mitschüler Zack geschenkt hat und der ihn betrog? Oder hat alles schon viel früher angefangen …? (Verlagsinfo9

Der Verlag empfiehlt das Buch ab 13 – 16 Jahren

Der Autor
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Monika Feth – Der Scherbensammler. Ein Fall für Jette

Der Name Monika Feth steht für Kinder- und Jugendbücher, in denen nicht alles heile Welt ist. Die Autorin beschäftigt sich oft mit Themen, die tief gehen. Wie auch in diesem Fall. „Der Scherbensammler“ erzählt von einem jungen Mädchen, das an einer dissoziativen Identitätsstörung, im Volksmund auch multiple Persönlichkeitsstörung genannt, leidet.

Den Rahmen der Geschichte bilden erneut Jette Weingärtner und ihre Freundin und Mitbewohnerin Merle. Die beiden standen bereits in Feths Jugendthrillern „Der Erdbeerpflücker“ und „Der Mädchensammler“ im Mittelpunkt und nach diesen Erlebnissen hatten sie eigentlich beschlossen, nicht sofort wieder in gefährliche Situationen zu rutschen. Jette, die gerade ihr Abitur gemacht hat, arbeitet deshalb für ein Jahr im Altersheim, während Merle eine Stelle in einem Tierheim angenommen hat.

Die Tierliebe der beiden Mädchen wird ihnen schließlich zum Verhängnis. Als Jette von ihrer Mutter gebeten wird, ihre beiden Katzen ins Haus zu lassen, findet ihre Tochter im Gebüsch ein verschrecktes Mädchen, das über und über mit Blut besudelt ist. Mina, so der Name, kann sich zuerst an nichts erinnern, doch Jette und Merle, die das Mädchen erstmal bei sich aufnehmen, wird schnell klar, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Minas Stimmungsschwankungen machen das Zusammenleben mit ihr schwer, und als sie eines Tages behauptet, ihren eigenen Vater umgebracht zu haben, spitzt sich die Situation zu.

Es stellt sich heraus, dass Mina eine Patientin des Freundes von Jettes Mutter, einem Psychologen, ist und an einer multiplen Persönlichkeitsstörung leidet. Obwohl sie sich des Risikos bewusst sind, wollen die beiden Freundinnen Mina als Mitbewohnerin behalten und sie nicht der Polizei übergeben, die Mina wegen des Mordes an ihrem Vater, dem Vorsitzenden einer mysteriösen religiösen Gemeinschaft, sucht. Doch als ein zweiter Mord geschieht, steigt auch der Druck auf die drei Mädchen, und sie beschließen, sich zu verstecken. Allerdings haben sie nicht mit dem wirklichen Mörder gerechnet …

Da in dem Buch das Thema „Multiple Persönlichkeit“ im Vordergrund steht, sollte das natürlich dementsprechend aufbereitet werden. Feth gelingt das sehr gut. Man merkt, dass sie sauber recherchiert hat, und sie schafft es, das Wissen gebündelt und ansprechend herüberzubringen. Sie stellt Mina weder als Monster noch als Heilige dar und versucht auch keinen reißerischen Profit aus der Situation zu ziehen. Stattdessen stellt sie das junge Mädchen und seine Persönlichkeiten sehr vielschichtig, authentisch und vor allem so dar, dass der Leser sich in es hineinversetzen kann.

Hineinversetzen kann sich der Leser auch gut in die anderen Personen. Feth beschränkt sich auf einige, teilweise sehr unterschiedliche Perspektiven. Neben den jungen Mädchen Merle, Jette und Mina gehören dazu auch der Psychologe Tilo und der ermittelnde Kommissar Bert. So bekommt der Leser einen sehr umfassenden Blick auf das Geschehen. Neben Jette und Merle, die Mina erst kennen lernen müssen, erfährt er von Tilo die Seite des Therapeuten, und Bert sorgt dafür, dass die Kriminalhandlung nicht in den Hintergrund gerät.

Die einzelnen Personen und ihre Perspektiven sind sehr tiefgründig und dicht gestaltet. Feth konzentriert sich neben den realen Ereignissen stark auf die Gedanken, Gefühle und Konflikte einer jeden Person, was eine sehr introvertierte und farbige Sicht auf das Leben der Charaktere ermöglicht. Nimmt man alle Protagonisten zusammen, ergibt sich ein sehr pralles, aber dennoch übersichtliches Buch, das psychologischen Tiefgang vorweisen kann.

Obwohl der Fokus auf den Personen liegt, vernachlässigt die Autorin die Spannung nicht. Die Handlung ist zwar nicht perfekt durchkomponiert, erfüllt aber ihren Zweck. Feth treibt ihr kleines Versteckspiel mit dem Leser, indem zwar alles auf Mina als Täterin deutet, der Leser es aber nicht glauben will, weil er sie von ihrer schwachen Seite kennen lernt. Minas andere Persönlichkeiten offenbaren sich erst im Laufe des Buches, was einiges an Spannung ausmacht. Auch wenn Mina als Mina nicht dazu fähig wirkt, jemanden umzubringen, werfen die Kämpferin Cleo und der aggressive Marius ein ganz anderes Licht auf die Angelegenheit.

Dementsprechend bleibt lange unklar, wer als Mörder in Frage kommt. Gibt es da vielleicht noch einen unbekannten Dritten, der bis jetzt noch nicht in Erscheinung getreten ist? Feth beherrscht dieses kleine Spielchen perfekt. Selten hat ein Jugendbuch das Etikett „Thriller“ so sehr verdient wie „Der Scherbensammler“.

Einzig am Schreibstil merkt man ab und an, dass Feth sich nicht an Erwachsene, sondern Jugendliche wendet. Einfach, teilweise ein bisschen kuschelig schreibt sie und schlägt dabei keine großartigen rhetorischen Kapriolen. Manchmal schimmert eine gewisse idealistische Naivität bei Jette und Merle durch. Vor allem ihr sozialer Zeigefinger in Bezug auf Tierhaltung und Altersheim nerven an einigen Stellen und erinnern eher an eine Propagandaschrift als an einen Roman. Glücklicherweise hält Feth sich damit aber zurück, so dass es außer ein wenig Schluckauf an erwähnten Stellen keine Unebenheiten im flüssigen Schreibstil gibt.

Unterm Strich

In der Summe ist Feth ein Jugendbuch gelungen, das sicherlich auch dem einen oder anderen Erwachsenen gefällt. Sie schreibt sehr dicht und mit psychologischer Sorgfalt und bedient sich zudem eines interessanten Themas. Gerade in Verbindung mit dem Mord erhält die Diagnose Dissoziative Identitätsstörung natürlich besondere Brisanz und ist ein geschickter Schachzug in dem fesselnden Verwirrspiel, das „Der Scherbensammler“ bietet.

Taschenbuch: 384 Seiten.
ISBN-13: 9783570303399

https://www.penguin.de/Kinder-und-Jugendbuchverlage-cbj-&-cbt/aid77972.rhd

Die Autorin vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Alexander, Lloyd – Taran – Der Findling

_Neues aus Prydain, aber wo ist Taran?_

Dies ist der sechste Band eines Fantasy-Zyklus, der es vielleicht nicht mit Tolkiens „Herr der Ringe“ aufnehmen kann, der aber ebenso stark auf Mythen und Fantasythemen zurückgreift. Und die Hauptfigur Taran, die im Laufe des Zyklus eindrucksvoll heranreift, lieferte wie Tolkiens „Herr der Ringe“ die Vorlage zu einem Zeichentrickfilm.

Diese Geschichten erscheinen zum ersten Mal in deutscher Sprache, wie uns der Verlag versichert. Sie wurden vom Herausgeber der Fantasyreihe, Helmut W. Pesch, übersetzt, der auch eine erhellende Biografie und Bibliografie beigefügt hat.

|Der Autor|

Lloyd Alexander, geboren 1924, ist der Autor der „Chroniken von Prydain“ (= Britannien). Ähnlich wie bei Tolkien, der mit „The Hobbit“ (1937) zunächst eine Fantasy für Kinder schrieb, beginnt auch Alexander mit einer leichtfüßigen Kinder-Fantasy, um dann jedoch schnell auf tiefere, dunklere Themen sprechen zu kommen. Der erste und Teile des zweiten Bandes fanden Eingang in einen gleichnamigen Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1985: „Taran und der Zauberkessel“.

Der |Taran|-Zyklus:

1. „Taran und das Zauberschwein“ bzw. „Das Buch der Drei“ (engl. The Book of Three) (1964)
2. „Taran und der Zauberkessel“ bzw. „Der schwarze Kessel“ (engl. The Black Cauldron) (1965)
3. „Taran und die Zauberkatze“ bzw. „Die Prinzessin von Llyr“ (engl. The Castle of Llyr) (1966)
4. „Taran und der Zauberspiegel“ bzw. „Der Spiegel von Llunet“ (engl. Taran Wanderer) (1967)
5. „Taran und das Zauberschwert“ bzw. „Der Fürst des Todes“ (engl. The High King) (1968) – Gewinner der Newbery Medal, 1969
6. „Der Findling und andere Geschichten aus Prydain“ (engl. The Foundling) (1973) – Sammlung von Kurzgeschichten, die in Tarans Welt Prydain spielen

_Die Geschichten aus TARANs Welt_

In der ersten Geschichte „Der Findling“ erfahren wir, wie aus einem Findling in den Marschen von Morva der Zauberer Dallben wurde. Er wuchs bei den drei Hexen/Parzen/Nornen/Schicksalsgöttinnen Orgoch, Orwen und Orddu auf. Weil er von ihrem Zaubertrank kostete, erkannte er die Wahrheit ihrer Existenz: das Schicksal der Menschen zu weben und zu bestimmen. Angesichts seines neuen Wissens konnte er nicht mehr bleiben, doch beim Abschied bekam er „Das Buch der Drei“, ein Buch der Weisheit und mit allen Informationen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Doch auch dieses Geschenk hat einen Preis.

Der Bauer, der Dallben auf der Straße begegnet war, beklagt sich über das Älterwerden, bis er eines Tages von einem der Zwerge – es ist wieder einmal Doli – einen magischen Stein als Ausgleich für einen Hilfsdienst erhält. Der Stein soll Bauer Mabion ewige Jugend verleihen. Das funktioniert auch, doch leider auch bei allem anderen, das auf dem Gehöft wächst: Die Saat geht nicht auf, die Kuh kalbt nicht und aus den Eiern schlüpfen keine Küken. Nur auf die harte Tour erkennt Bauer Mabion das Geheimnis des Lebens. Und dass ein Stein nicht wachsen kann.

Ganz andere Sorgen hat das königliche Haus Llyr unter Königin Regat. Sie muss ihre Tochter Angharad verheiraten, doch die Tradition verlangt, dass der Künftige ebenfalls über Magie herrscht. Prinzessin Angharad, Eilonwys Mutter, ist ziemlich skeptisch und prüft jeden Bewerber genau. Der erste ist ihr zu dürftig in seiner Kunst, der zweite zu egoistisch, und der dritte, der junge Geraint, vermag ihr Herz zu gewinnen, erweist sich aber als kein Zauberer: Er ist Dichter und holt ihr auf diese Weise die Sterne vom Himmel.

Die vierte Geschichte liest sich wie eine Tierfabel: „Die übermütige Krähe“. Der Hüter des Waldes warnt seine Schützlinge, die Tiere, dass der Todesfürst Arawn seine Jäger ausgesandt habe, um Tiere zu fangen und in seinen Dienst zu zwingen. So habe er es schon mit den einst sanften Gwythaint-Vögeln gemacht, die nun zu furchterregenden Spähern geworden seien. Alle Tiere schwören Medwyn, dem Hüter, Treue, alle bis auf die Krähe Kadwyr. Sie verspottet die Tiere, doch als der Jäger Arawns auftaucht, erleidet sie ein Missgeschick, das sie in höchste Bedrängnis bringt: Sie bricht sich einen Flügel. Doch wider Erwarten erweisen sich die verspotteten Tiere als solidarische Helfer in der Not.

In der nächsten Erzählung erfahren wir mehr über „Das Schwert“ des rechtmäßigen Königs: Dyrnwyn. Ein Tabu liegt auf ihm, dass nämlich nur ein Mann von königlichem Geblüt es führen dürfe. Doch was ist ein richtiger König? Der aktuelle Herrscher Rhitta muss erkennen, dass nur derjenige von könglichem Geblüt ist, der selbst das Anliegen des Geringsten seiner Untertanen achtet. Diese Lektion macht ihm das magische Schwert unmissverständlich klar: Der König ist nur so viel wert, wie seine Herrschaft zum Wohle seiner Untertanen bewirkt.

„Der Schmied, der Weber und der Harfner“ werden alle vom dunklen Fürsten Arawn in Versuchung geführt, doch was er anbietet, ist eitel Blendwerk, das dem Verführten mehr schadet als nützt. Nicht so beim Harfner. Der verfügt über seine eigene Art der Magie, die eng mit der Kraft des Lebens verknüpft ist. Mag auch die Harfe zerstört sein, so spielt die Musik doch weiter: im Leben. Fürst Arawn wendet sich mit Grausen.

In der vorletzten Geschichte erfahren wir endlich, wie Fflewdur Fflam zu seiner „wahrhaftigen Harfe“ kam. Als ausgebildeter König denkt er, als Barde müsse man die Wahrheit ein wenig ausschmücken. Die Harfe, die ihm der Oberbarde (er hat hier keinen Namen, doch in den Romanen ist es Taliesin) zur Probe seiner Kunst überlässt, verhält sich recht merkwürdig. Bei jeder lobenswerten Tat, die Fflam vollbringt, etwa die Rettung eines ertrinkenden Kindes, erdichtet Fflam genau das Gegenteil der Wahrheit. Unverzüglich reißen die Saiten der Harfe, und das sind nicht wenige. Am Schluss muss Fflam dem Oberbarden sein Missgeschick eingestehen und erkennen, was die wahre Aufgabe eines Barden ist.

Die vielleicht schönste Geschichte folgt zum Schluss. Sie handelt von „Coll und seinem weißen Schwein“ Hen Wen. Da es die Zukunft kennt, möchte ihm Fürst Arawn seine Geheimnisse entreißen, um besser Prydain beherrschen zu können, und lässt es rauben. Coll ist entsetzt: Nicht nur über den Verlust, sondern auch über die Tatsache, dass er nun seinen Hof verlottern lassen muss. Wer weiß, wie lange die Jagd dauert?

Zunächst erwirbt der gute Mann per Magie die Gabe, die Sprache der Tiere zu verstehen. Eine freundliche Eule klärt ihn auf, was Sache ist. Dann hilft er einem Hirsch aus einer Dornenhecke; der trägt ihn zu den Toren der Unterwelt Annuvis, wo Hen Wen vermutet wird. Auch einem Maulwurf hilft Coll, was sich später als äußerst nützlich erweist. Ohne die Pointe zu verraten: Als Coll inklusive Zauberschwein wieder nach Hause kommt, wartet dort ein neuer Bewohner auf ihn: Es ist Dallben. Nun können die Abenteuer Tarans wirklich beginnen.

|Biografie|

Den Abschluss des Buches bildet eine Notiz des Übersetzers Helmut W. Pesch, in der er auf acht Seiten Leben und Werk Lloyd Alexanders beschreibt. Er tut dies wirklich sehr anschaulich, so als ob er den Autor in Pennsylvania besucht hätte. Alexander veröffentlichte bis Ende der neunziger Jahre Kinder- und Jugendbücher, hielt Vorträge sowie Lesungen und schrieb Artikel über dieses Genre. Der Achtzigjährige lebt immer noch in seiner Geburtsstadt Drexel Hill.

_Mein Eindruck_

Jede Geschichte ist auf eine bestimmte Pointe hin geschrieben. Das macht sie einerseits spannend und unterhaltsam, andererseits auch lehrreich. Jedes Mal wird ein Problem gelöst, was mit einer kleinen Erkenntnis verbunden ist. Sei es die Erkenntnis, dass keiner ohne Freunde überlebt oder dass man kein Zauberer sein muss, um eine Prinzessin bezaubern zu können. Jede Geschichte gibt dem jungen Leser etwas, das er für sich nutzen kann.

Innerhalb des Taran-Zyklus bieten drei Geschichten zusätzliche Hintergrundinformationen: die jeweiligen Erzählungen zu Coll dem Schweinehirten, Dallben dem Zauberer und Fflewdur Fflam, dem Barden. Man muss diese Informationen aber nicht haben, um die restlichen Bücher genießen zu können.

Eine Illustration, die Johann Peterka angefertigt hat, leitet jede Erzählung ein. Peterka hat auch den restlichen Zyklus illustriert, von daher ist diese Fortführung sehr passend. Die Übersetzung ist Helmut W. Pesch gut gelungen. Sie hebt sich deutlich von den Erzeugnissen ab, die Vocke und Killer in Band 3 und 4 abgeliefert hatten und kehrt zu der altertümelnden Diktion von Band 1 und 2 zurück. Nun klingen diese Fabeln aus alten Tagen auch wieder so, als kämen wirklich aus alten Tagen zu uns und nicht mehr aus dem Unterricht an der Gesamtschule.

Die Illustrationen und die große Schrifttype führen dazu, dass eine Menge Platz „verschwendet“ wird, um es mal ökonomisch auszudrücken. Ein anderer Verlag hätte wahrscheinlich nur halb so viel Seiten verwendet, um die Texte unterzubringen. Und das wäre wahrlich ein Jammer gewesen: Die Geschichten sind zum Vorlesen gedacht, die schönen Zeichnungen zum Anschauen. Und bei kleinerer Schrifttype würden sich die Kinder – ich denke an Kinder ab 6 bis 8 Jahren – die Augen verderben. Das geht also in Ordnung. Zumal der Preis der niedrigste in der gesamten Taschenbuchkategorie ist.

_Unterm Strich_

„Der Findling“ ist ein schönes Geschichtenbuch für sehr junge Leser ab 6 bis 8 Jahren, illustriert mit detailreichen Zeichnungen von Johann Peterka. Alles Weitere habe ich schon oben gesagt. Das Buch zu kennen, ist keine Voraussetzung für das Lesen der fünf Romane, aber es lohnt sich besonders, wenn man die Romane schon kennt. Einziges Manko: keine einzige neue Geschichte um Taran selbst.

Die Biografie klärt den Leser über den Autor des Taran-Zyklus auf, die hiermit erstmals komplett in deutscher Sprache vorliegt, und weist ihn auf weitere Werke von Lloyd Alexander hin, von denen viele noch nicht in unsere Sprache übertragen worden sind. Diesem Missstand sollte schleunigst abgeholfen werden.

Isabel Abedi – Whisper. Jugendroman

Die Autorin

Isabel Abedi, geboren 1967, hat dreizehn Jahre lang als Werbetexterin gearbeitet. Abends, am eigenen Schreibtisch, hat sie Kinder- und Bilderbuchgeschichten geschrieben und davon geträumt, eines Tages davon leben zu können. Dieser Traum hat sich längst erfüllt: Isabel Abedi hat inzwischen zahlreiche sehr erfolgreiche Kinderbücher veröffentlicht, von denen manche bereits ausgezeichnet und in andere Sprachen übersetzt wurden. Nach „Imago – Die geheime Reise“ ist „Whisper“ ihr zweiter Jugendroman. Isabel Abedi lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Hamburg.

Bilderbücher

10 Marienkäfer sagen Gute Nacht. arsEdition (2010), ISBN 978-3-7607-4090-4.
Das 99. Schaf. arsEdition (2010), ISBN 978-3-7607-3640-2.
Das 99. Schaf und der kleine Wolf.
Das 99. Schaf reist um die ganze Welt.
Blöde Ziege – Dumme Gans. arsEdition (2009), ISBN 978-3-7607-2985-5.
Verschwunden!, ruft die kleine Ziege.
Hurra, gewonnen!
Torro sieht rot.
Leila Schwein schreit Nein!
Du bist mein größter Schatz.
Hexus-Plexus.
Verschwunden/Gefunden.
Ein Wunsch für die kleine Fee.
Glück gehabt, Pechbär!
Lisa und der Krachdrache.
Abschied von Opa Elefant.
Alberta geht die Liebe suchen.
Traumschuhe für Lilian.
Der Baum ist mein Haus.
Der Nikolaus kommt heut!
Weihnachtsrabe Rasputin findet das Glück.
Keine Angst, kleines Nachtgespenst!
Wie lange noch?
Drei Jahre noch, dann halte ich es nicht mehr aus!

Kinderbücher

01 Lisbeth – Und hier kommt Tante Lisbeth! ISBN 978-3-7855-7914-5.
Kleiner Wolf sucht ein Zuhause.
Kleiner Wolf in Not.
Käpten Klonk und seine Piraten.
01 Lola – Hier kommt Lola! ISBN 978-3-7855-5169-1.
02 Lola – Lola macht Schlagzeilen. ISBN 978-3-7855-5337-4.
03 Lola – Lola in geheimer Mission. ISBN 978-3-7855-5534-7.
04 Lola – Applaus für Lola! ISBN 978-3-7855-5692-4.
05 Lola – Lola Löwenherz. ISBN 978-3-7855-5674-0.
06 Lola – auf Hochzeitsreise. ISBN 978-3-7855-5675-7.
07 Lola – Schwesterherz. ISBN 978-3-7855-5676-4.
08 Lola – Fünf Sterne für Lola. ISBN 978-3-7855-5677-1.
09 Lola – Lola und die einzige Zeugin. ISBN 978-3-7855-5678-8.
Lola – das Buch zum Film. ISBN 978-3-7855-7139-2.
Lola – Meine Freunde. (Freundebuch)
Lola – Macht Lola zum Star.
Verbotene Welt. Loewe Verlag, ISBN 978-3-7855-6300-7.
Unter der Geisterbahn. Loewe Verlag, ISBN 978-3-7855-6766-1.
Los Angeles.
Leselöwen: Popstargeschichten. Mit Bildern von Silke Brix. Loewe Verlag, (2008), ISBN 978-3-7855-4126-5.
Leselöwen: Freundinnengeschichten. Loewe Verlag

Jugendbücher

Imago. Arena, Würzburg (2004), ISBN 3-401-05572-0.
Whisper. Arena, Würzburg (2005), ISBN 3-401-02999-1.
Isola. Arena, Würzburg (2007), ISBN 978-3-401-06048-4.
Lucian. Arena, Würzburg (2009), ISBN 978-3-401-06203-7.
Die längste Nacht. Arena, Würzburg (2016), ISBN 978-3-401-06189-4

Hörbücher (Auswahl)

Hier kommt Lola! Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2005), ISBN 3-8337-1211-2.
Lola macht Schlagzeilen. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2005), ISBN 3-8337-1345-3.
Lola in geheimer Mission. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2006), ISBN 3-8337-1499-9.
Unter der Geisterbahn. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2006), ISBN 3-8337-1629-0.
Applaus für Lola! Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2007), ISBN 978-3-8337-1775-8.
Imago. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2007), ISBN 978-3-8337-1855-7.
Verbotene Welt. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2007), ISBN 978-3-8337-1908-0.
Lola Löwenherz. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2008), ISBN 978-3-8337-2063-5.
Isola. Arena Verlag, Würzburg (2008), ISBN 978-3-401-26048-8.
Lola auf Hochzeitsreise. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2008), ISBN 978-3-8337-2196-0.
Lucian. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2009), ISBN 978-3-8337-2535-7.
Lola Schwesterherz. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2010), ISBN 978-3-8337-2634-7.
5 Sterne für Lola. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2012), ISBN 978-3-8337-2994-2.
Lola und die einzige Zeugin
Superstarke Kindergartengeschichten. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2014), ISBN 978-3-8337-3286-7.

Der Roman

Isabel Abedi – Whisper. Jugendroman weiterlesen