Schon immer war und ist Jerusalem ein beliebtes Pilgerziel für Menschen verschiedenster Glaubensrichtungen. Die Mischung aus den Küchen Europas, Nordafrikas und des Nahen Ostens spricht alle Sinne an, vor allem aber ist sie geschmacklich ein Feuerwerk der Aromen.
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Kiesel, Helmuth – Ernst Jünger. Die Biographie
In wenigen Monaten, am 17.02.2008, jährt sich der Todestag des – in mehrfachem Sinne des Wortes – Jahrhundertschriftstellers Ernst Jünger (1895-1998) zum zehnten Mal. Aus diesem Anlass hat der Heidelberger Literaturprofessor Helmuth Kiesel eine Biographie veröffentlicht, die auch neuere Erkenntnisse berücksichtigt. Sein Anspruch war es, mit „Ernst Jünger. Die Biographie“ die Vielfältigkeit eines schillernden Lebens und Werkes darzustellen und zu einer abgewogenen Beurteilung des Denkers zu kommen, zumal sich zwischen der Begeisterung der „Jünger-Jünger“ und der scharfen Ablehnung seiner Gegner bisher wenige nüchterne Urteile finden.
Danach sieht es zunächst nicht aus. In der Einleitung verbeugt sich Kiesel ganz tief vor dem Zeitgeist, wenn er ein über hundertjähriges Leben vor allem unter dem Blickpunkt der berühmten zwölf Jahre betrachtet und sich fast schon für seine Themenwahl entschuldigt. Wenn der Literaturwissenschaftler seine Einleitung mit der Binsenweisheit, dass „komplexen Sachverhalten … nicht mit einfachen Formeln beizukommen“ sei, beschließen zu müssen glaubt, sagt das allerhand über unsere heutige Zeit aus.
Aber das eigentliche Buch erweist sich als deutlich erfreulicher. Kiesel gibt einen breiten, kenntnisreichen Überblick und kommt überwiegend zu ausgewogenen und begründeten Urteilen. So wird zum Beispiel der für Jünger gar nicht zu überschätzende Begriff des „stereoskopischen Sehens“ knapp, treffend und verständlich erläutert. Seine Denkfiguren wie der Waldgänger oder der Anarch werden gut, wenn auch etwas kurz dargestellt. Da der Autor seine Wertungen in der Regel belegt, kann der Leser selbst entschieden, wie weit er ihm dabei folgt.
Statt „|Die| Biographie“ hätte der Untertitel des Buches besser „|Eine| Biographie“ gelautet. Denn Kiesels Interessenschwerpunkt ist ganz klar der Jünger der Zwanzigerjahre, der seine Erlebnisse als Frontoffizier im Ersten Weltkrieg verarbeitete und unter dem Eindruck der zeitgeschichtlichen Erschütterungen radikale politische Aufsätze publizierte. Mancher Zeitschriftenbeitrag aus dieser Zeit wird intensiver behandelt als verschiedene Bücher des späteren Jünger. Seine erste Veröffentlichung „In Stahlgewittern“ von 1920 wird in ihren verschiedenen, teilweise deutlich überarbeiteten Fassungen auf nicht weniger als 57 Seiten besprochen! Die „Stahlgewitter“ waren ein Bericht über Jüngers Fronterfahrungen. Ob er dauerhaft als Schriftsteller leben würde, war noch nicht entschieden. Kiesel kommt hier mehr dem eigenen Forschungsinteresse als dem Informationsinteresse des Lesers nach, wenn er diesem relativ nüchternen, faktenorientierten Text viel mehr Beachtung schenkt als verschlüsselten und anspielungsreichen Werken wie etwa „Heliopolis“ oder „Eumeswil“. Bis auch die folgenden Kriegsbücher und die politisch-programmatischen Schriften bis zum Essay „Der Arbeiter“ von 1932 abgehandelt sind, ist man schon in der Mitte des Buches angelangt.
Da Kiesel in dieser Phase häufig den Fokus auf – nach heutigen Maßstäben – Reizthemen wie Krieg und Politik / Ideologie legt, übersieht er fast den schon in jener Zeit spekulativen Denker Jünger, dessen theologische, naturkundliche oder psychologische Beobachtungen und Assoziationen seine bleibende Bedeutung und die Faszination auf seine Leser ausmachen, und nicht irgendwelche zeitbedingten verbalen Kraftmeiereien in politischen Aufsätzen. Beispielhaft sei das nur an der berühmten Erläuterung des Begriffes |Entsetzen| aus beiden Fassungen des „Abenteuerlichen Herzens“ dargelegt, die Kiesel überwiegend als Erarbeitung eines politischen Kampfbegriffs sieht. Dass sich Jünger ausgerechnet dieses Wort aussuchte, mag an der revolutionären Stimmung seines Umfelds gelegen haben, aber dieser kleine Text geht weit über politische Tagesfragen hinaus. Schon oft ist die Unzulänglichkeit verbaler Definitionen, also der Erklärung des Wortes durch das Wort, beklagt worden. Jünger grenzt nun |Entsetzen| nicht nur strikt von |Grauen| oder |Furcht| ab (Wie viele heutige Schreiberlinge bemerken nicht einmal den Bedeutungsunterschied?), sondern er wagt eine bildhafte Begriffsdefinition!
Sein einziges krasses Fehlurteil unterläuft Kiesel auch aufgrund dieser Sichtweise bei der Interpretation der „Marmorklippen“. Da er den heutigen deutschen Blickwinkel fixiert hat und neben dem Nationalsozialismus den früher einsetzenden und opferreicheren Kommunismus in der Sowjetunion fast völlig ausblendet, sieht er diesen Roman auch gegen Jüngers eigene Aussage (!) einseitig als Parabel auf die NS-Diktatur und nicht auf moderne Terrorherrschaft im Allgemeinen, wie sie sich eben auch bei den Jakobinern und Kommunisten oder analog in der römischen Antike bei Sulla und Marius und verschiedenen Kaisern seit Nero zeigte.
Während drei Kernwerke des mittleren Jünger, nämlich die erwähnten „Marmorklippen“, das zweite „Abenteuerliche Herz“ und „Heliopolis“, zwar schon knapper, aber doch noch auf einigen Seiten Beachtung finden, werden die Veröffentlichungen nach den Fünfzigerjahren schnell abgefertigt. Bücher wie die „Gefährliche Begegnung“ und „Die Schere“ oder die über ein Jahrzehnt lang gemeinsam mit Mircea Eliade herausgegebene Zeitschrift „Antaios“ werden gerade noch genannt.
Eine Stärke dieser Biographie ist jedoch, dass sie nahezu alles Wichtige, auch wenn es nur episodenhaft bleibt, zumindest erwähnt, etwa Begegnungen, Lektüren oder Reiseerlebnisse. Manchmal hat man den Eindruck, dass bei nicht erforschten Ereignissen Andeutungen zwischen den Zeilen gemacht werden. Bei aller Kürze vermittelt der Autor auch, dass Jünger sich zunehmend von einer eindeutigen literarischen Form wie dem Roman entfernte und sich etwa mit dem Alterswerk „Siebzig verweht“, an dem noch der über Hundertjährige schrieb, einer eigentümlichen Gattung zuwandte, die auch mit ‚Tagebuch‘ unzureichend beschrieben ist und sogar die Grenze zwischen Belletristik und Sachbuch sprengt.
„Ernst Jünger. Die Biographie“ ist sicherlich eine lesenswerte Lebensbeschreibung, aber aufgrund seiner radikalen Schwerpunktsetzung eher Jünger-Kennern als Neulingen zu empfehlen. Was nur ansatzweise hervortritt, ist der außergewöhnliche Mensch und nonkonforme Denker Ernst Jünger, der seine Leser als entschiedene Anhänger oder Gegner hinterließ. Der sich nicht um Moden und Interessen rings um ihn scherte, dabei aber keinerlei Berührungsängste kannte. Der Träumen, Naturbeobachtungen und spekulativen Gedanken die gleiche Aufmerksamkeit wie großen historischen Ereignissen zuteil werden ließ. Insofern hat Helmuth Kiesel eine ordentliche Chronistenarbeit geleistet. Ein abenteuerliches Herz hat er nicht.
|Gebundenes Buch, 720 Seiten|
http://www.siedler-verlag.de
Irmgard Gephart – Der Zorn der Nibelungen. Eine germanistische Studie
Irmgard Gephart, Lehrbeauftragte des Germanistischen Seminars der Universität Bonn, sieht im Nibelungenlied den Prototyp des Grandiosen unter den höfischen Epen, denn nirgends ist das Kollektiv der Helden und höfischen Damen imposanter – und nirgends ist der Untergang erschreckender. In ihrer Studie beschäftigt sie sich mit dem Motiv der Rache, denn im „Nibelungenlied“ rächt sich jeder an jedem, Kränkung und Racheimpulse treiben das Geschehen mit einer unerbittlichen Logik voran. Mit emotionstheoretischen und psychologischen Denkansätzen wird der Text an die Gegenwart herangeholt und dabei seine überzeitliche Modernität aufgezeigt.
Die Autorin
Geboren 1949 in Krefeld. Nach dem Abitur Ausbildung als Diplombibliothekarin mit anschließender Tätigkeit im Bibliothekswesen. 1977 Aufnahme eines Studiums an der Universität Düsseldorf in den Fächern Erziehungswissenschaft, Germanistik und Philosophie. 1982 Magisterprüfung mit dem Hauptfach Ältere Germanistik, 1991 Promotion
Inhalt
Die hauptsächliche Basis ihrer Studie bilden die Denkansätze der Narzissmus-Theorie, welche eine zentrale Position im psychoanalytischen Diskurs einnimmt. Konform dem Stellenwert psychoanalytischer Traumdeutung benennt Gephart aufgrund des anfänglichen Falkentraumes Kriemhild als Falknerin sowie Gunther und Hagen als die zwei Adler als Hauptpersonen des nibelungischen Dramas. Da die männlichen Helden Träume als etwas nicht Beherrschbares ablehnen, bei den Frauen dagegen Gegenstand ernsthafter Erörterung ausmachen, zeigen sich auch hier bereits die Gegensätze zwischen dem Männlichen und Weiblichen, die sich durch das gesamte Epos hindurchziehen. Wobei im Ratschlag der Mutter Kriemhilds Ute diese sich zur Verteidigerin der patriarchalischen Werte macht. Aus männlicher Perspektive findet die Projektion des Unheils bei den Frauen statt, wogegen aus der Position Kriemhilds die Leidensursache auf Seiten der Männer erscheint. Männer und Frauen werden in einer höfischen Welt für einander zu Todesengeln und Unheilsträgern.
Männliches und Weibliches begegnen sich aber in der letzten Zeile der Traumszene noch auf eine andere, eigentümliche, Weise. Der Tod so zahlreicher Helden suggeriert in der mittelhochdeutschen Umschreibung von |“vil maneger muoter kint“| (19,4) die Nähe zu einem mütterlichen Schoß und damit die Erfüllung eines schicksalhaften Kreislaufs, in dem Geburt und Tod mit der mütterlichen und rächenden Frau verbunden werden. Weibliche Übermächte stehen am Beginn und am Ende einer männlich-heroischen Existenz, während die Frau ihrerseits an eine leidbringende Männerwelt gebunden ist – wie die Falknerin an den Falken.
Auch Emotionalität zeigt sich mit Beginn des Epos vornehmlich als negativ gefärbt und weiblich, gegenüber einer positiven, männlich besetzten Welt politischer Machtentfaltung. Aus sozio-biologischer Perspektive gehört „Zorn“ (Titel des Buches) zu den neurologischen, an den Sympathikus gebundenen Primäremotionen, welche die größte Dynamik und Energie freisetzen. Der funktionale Sinn der Wut ist die Befreiung, der Ausbruch aus der Enge, die Beseitigung des Hindernisses oder der Frustration durch einen aggressiven Akt. In der Evolution des Menschen war Zorn wichtig für das Überleben. Da heutzutage Zorn gesellschaftlich weitgehend unerwünscht ist und zum unkontrollierten Verhalten gezählt wird, zeigt sich hieran deutlich, welche mentalen Differenzen uns von der Affektwelt des „Nibelungenliedes“ trennen. Von der Antike eines Aristoteles, der Zorn zu den Lustgefühlen zählte, bis hin zu Thomas von Aquin fand Zorn eine fraglose Würdigung. Sowohl bei den antiken wie den mittelalterlichen Philosophen steht für die Deutung des Zornes der Zusammenhang mit einer zugefügten Kränkung und der berechtigte Impuls nach Rache bzw. Vergeltung im Vordergrund.
In diesen Zusammenhängen wird Gunther in ungewöhnlicher Weise Siegfried als überlegen dargestellt. Gunther verfügt nämlich über die Mittel, ihn anzustacheln. Auf einer Ebene der Affektsteuerung zeigt er sich damit klar als der Überlegenere, der sich erstens selbst unter Kontrolle hat und zweitens so viel Einsicht in das Affektverhalten seiner Mitmenschen besitzt, dass er sich dieses zunutze machen kann. Siegfried übernimmt dennoch auf der Basis seiner eigenen affektiven Reaktionsbereitschaft die charismatische Führerschaft für den ganzen Wormser Hof.
Bereits mit der ersten Kampfhandlung zwischen den Burgundern und den anstürmenden Dänen und Sachsen inszeniert der Dichter ein Fest der Gewalt, wobei das Wort „bluot“ positiv besetzt ist, was in der Reimpaarung mit „guot“ seinen Ausdruck findet. („Blut ist gut“). Das Nibelungenlied steht klar in Fortsetzung seiner Ursprünge aus der germanisch-mythischen Welt, deren Kriegsgott Wotan ebenso etymologisch mit „Wut“ verbunden ist. Das Blut der Verwundeten ist die lebensspendende Kraft für einen Kriegsgott, der zugleich Todes- und Fruchtbarkeitsgott ist – in einem männerbündischen Lebenszusammenhang, von dem Frauen ausgeschlossen sind. Selbstverständlich entspricht Siegfried auch diesem Fruchtbarkeitsgott, wenn er in der direkten Begegnung mit Kriemhild errötet, denn er trägt auch hier seine Emotionen in ungewöhnlicher Intensität aus, die sich seiner willkürlichen Steuerung entziehen. Genau wie sein Zorn ihn zum charismatischen Kriegshelden macht, verleiht ihm die Liebe eine außergewöhnliche Aura.
Ganz anders auch hier Gunther, den es nicht zur sittsamen höfischen Minne zieht, sondern zu einer gleichberechtigten mystischen Brunhild, die vollkommen der matriarchalischen Welt angehört. Durch den Betrug beim Wettkampf der Brautwerbung (eigentlich ein Dreikampf statt des beabsichtigten Zweikampfes) entledigt sich Siegfried aber seines symbolischen Vaters, der ihn bis dahin in Abhängigkeit gehalten hatte. So wie Gunther aber seine Männlichkeit verkaufte, hat Brunhild ihre weiblichen Instinkte verraten und jeder ist für den anderen nur eine leere Hülle von Status und Macht. Von nun an ist Gunter Bräutigam von Siegfrieds Gnade.
Später kommt der Mord an Siegfried durch Hagen. In den zahlreichen Blutmotiven des „Nibelungenliedes“ mischen sich vielfach christlich-sakramentale Vorstellungen vom Opfertod Christi mit archaischen Vorstellungen blutfordernder und blutgebender Mächte, wobei christliche Vorstellungen von Tod und Wiedergeburt sich mit germanisch-archaischen Vorstellungen eines Blutopfers für göttliche Mächte berühren. Der hinterhältige Mord schreit förmlich nach Rache und Genugtuung. Kriemhild geht es dabei weniger um eine objektive Rache an ihrer Sippe, sondern sichtlich um ihre personale Lust an der Vergeltung. Sie steht vor allem mit Hagen gemeinsam in einer libidinösen Hassbeziehung. Angekommen an Etzels Hof verfallen die Burgunder sehr schnell in eine regressive Infantilität, wo sie in Anklängen eines urtümlichen Mutter-Kind-Szenarios der Angst in der Dunkelheit, des behütenden Schlaflieds durch Volker und der behütenden Wache durch Hagen verfallen. Das geht einher mit Erkenntnissen der Gruppenpsychologie, nach denen Großgruppen in Zeiten der Angst regredieren und sich um ihren Führer scharen.
Kriemhild holt für die Hunnen überraschend ihr gemeinsames Kind mit Etzel – Ortlieb – an die Festtafel, wohl wissend, ihn damit zu opfern und die Eskalation zu provozieren. Das darauf folgende Blutvergießen reicht bis zum Tabubruch, der mit einer quasi-kannibalischen Handlung einhergeht. Die Burgunder trinken das Blut ihrer Feinde, das für sie zum Ersatz für Wein wird. Der Höhepunkt ist schließlich gekommen, wenn Kriemhild Hagen mit Siegfrieds Schwert enthauptet. Zwar wird sie selbst daraufhin von Hildebrand in Stücke gehauen, aber ihre Rache hat sich erfüllt.
http://www.boehlau.de
Kolata, Gina – Influenza. Die Jagd nach dem Virus
Im November 1918 konnte und wollte die Welt endlich aufatmen: Der „große“, der (Erste) Weltkrieg hatte nach vier grausamen Jahren endlich sein Ende gefunden. Millionen waren auf den Schlachtfeldern gefallen, die Überlebenden wollten endlich heim und ihr ziviles Leben aufnehmen. Doch die Ruhe währte nur einen Monat: Im Dezember 1918 brach die „Spanische Grippe“ über die Welt herein, keine Seuche, sondern eine Pandemie, die über den gesamten Globus raste und 700 Millionen Menschen infizierte. Als sie 1920 allmählich abebbte, waren mindestens 20, womöglich aber 100 Millionen Menschen tot – ertrunken im eigenen Blut, das die Lungen füllte und sie zum Kollaps brachte.
Die Überlebenden waren schockiert, ja traumatisiert. Kaum eine Familie gab es, die keine Opfer zu beklagen hatte. Unheimlicherweise waren es vor allem die Starken und Jungen, die unter der Grippe fielen. Unbeschreibliche Szenen spielten sich ab. In den Städten vermummten sich die Bürger mit Gesichtsmasken, Särge füllten ganze Straßenbahnwaggons, Massengräber mussten ausgehoben werden. Es schien keine Rettung zu geben. Machtlos beobachteten Ärzte und Wissenschaftler, wie kräftige Männer und Frauen binnen weniger Stunden erkrankten und kurz darauf starben.
Als dann die Grippe so spurlos verschwand, wie sie gekommen war, wurde sie aus dem kollektiven Bewusstsein verdrängt. Niemand wollte über den Horror sprechen, der über die Menschen gekommen war. Nur eine Handvoll verstreuter Forscher wollte wissen, was da geschehen war, denn sie fürchteten eine Rückkehr dieser Grippe, die so schlimm wütete wie die legendäre Pest des Mittelalters. Sie mussten um Fortschritte kämpfen – mit ihrem Unwissen, mit den Unzulänglichkeiten einer Technik, die der Suche nach mikroskopisch kleinen Krankheitserregern nicht gewachsen war, mit dem Neid und der Gleichgültigkeit von Kollegen und Politikern. Die Suche nach dem „Killervirus“ von 1918 wurde zu einer mehr als acht Jahrzehnte währenden Odyssee, welche die Mediziner in ihrer Verzweiflung zu drastischen Maßnahmen Zuflucht suchen ließ: So wurden Jahrzehnte nach der Großen Grippe Gräber geöffnet, die man 1918 in Dauerfrostböden angelegt hatte. In den Lungenflügeln der gefrorenen Leichen hoffte man endlich den Virus zu finden, damit man ihn erforschen und ein Gegenmittel herstellen konnte.
Denn eines war den Wissenschaftlern trotz aller Rückschläge bald klar geworden: Jede Grippe birgt das Potenzial einer tödlichen Pandemie in sich; sie spielt es allerdings nur selten aus. Was sind die Auslöser, wie kann man die Anzeichen erkennen, welche Vorsorgen treffen, wie sieht eine Behandlung aus? Um diese Fragen zu beantworten, muss man den „Gegner“ freilich kennen. Wie aktuell dieses Thema ist, erwies sich Anfang des 21. Jahrhunderts, als sich in Asien eine Vogelgrippe entwickelte, die beunruhigt viele Elemente der Seuche von 1918 in sich vereinigte und gen Westen vordrang. Die angstvolle Frage war und ist: Schafft es der Virus zu mutieren, vom Vogel auf den Menschen zu „springen“ und ihn mit einer Krankheit zu infizieren, gegen die es wiederum kein wirksames Gegenmittel gibt?
Mein Eindruck
Es kratzt im Hals und die Nase läuft – soll das der Stoff sein, aus dem ein historisches Drama rekonstruiert wird? Er ist es, und bereits nach der Lektüre des Vorworts ist man sicher, dass die Verfasserin ihr Thema weder verfehlen noch ihre Leser langweilen wird. Gina Kolata baut „Influenza“ wie einen Wissenschaftsthriller auf, wobei sie der tatsächliche Ablauf der Ereignisse unterstützt: Den Auftakt bildet die eigentliche Katastrophe von 1918, welche die Autorin in eindringlichen, gut recherchierten Bildern aufleben lässt. Dann geht es mit einer Schar idealistischer Wissenschaftler auf den steinigen Weg der Erkenntnis, der mehr als einmal die Grenze des gruselig Bizarren streift und dabei das Hohelied des grimmig entschlossenen, forscherlichen Einzelkämpfers singt, der auf der Suche nach dem Virus gefrorene Eskimoleichen ausgräbt. Ein erster Höhepunkt zeichnet sich ab, als Kolata an das große Grippe-Desaster von 1976 erinnert: In der Furcht vor einer Rückkehr des Killer-Virus von 1918 setzte die US-Regierung eine Impfung sämtlicher Bürger an; die Grippe kam nicht, stattdessen ließ ausgerechnet der Impfstoff viele Menschen krank werden. Schließlich folgt das Finale: Nach über 80 Jahren kann der Killer-Virus von 1918 endlich gefunden und entschlüsselt werden. Aber das Happy-End fällt aus, stattdessen kündigt sich eine Fortsetzung an: Der nächste Virus naht, und er ist mysteriöser und gefährlicher als sein „Vorgänger“!
Zur Eindringlichkeit der Darstellung trägt bei, dass Kolata viele biografische Details in ihre Darstellung einfließen lässt. Sie hat tief in alten Unterlagen gegraben und wenn (noch) möglich mit den Beteiligten gesprochen. Hier und da drängt sie diese ein wenig zu sehr in „Rollen“ – der genial-bescheidene Landarzt, der karrieregeile Blender, der idealistische Rund-um-die-Uhr-Forscher usw.: eine US-typische Methode, (historische) Fakten „menschlicher“ wirken zu lassen.
Zu den im Gedächtnis haftenden Fakten, die uns in diesem Sachbuch erläutert werden, gehört die einleuchtende Erklärung der Tatsache, dass „Grippe“ viel mehr ist als ein lästige Krankheit, die höchstens uralte oder geschwächte Menschen gefährden kann. Normalerweise wird die körpereigene Abwehr, unterstützt durch diverse Medikamente, mit dem Virus mehr oder weniger schnell fertig. Doch stets ist da die Gefahr, dass ein Virus entsteht, der sich nicht auf diese Weise niederringen lässt. Viren sind sehr mutationsfreudige Wesen, die sich jederzeit in einen Erreger verwandeln können, gegen den buchstäblich kein Kraut gewachsen ist.
Im Jahre 2000 schien es wieder so weit zu sein. Unter dem irreführenden und verharmlosenden Namen „Vogelgrippe“ arbeitete sich ein Virus aus dem asiatischen Raum in die westliche Hemisphäre vor. Er befällt bisher nur Vögel, aber sollte er so mutieren, dass er in Säugetieren und Menschen gedeihen kann, gibt es ein ernstes Problem. Wie ernst es werden könnte, verdeutlicht Gina Kolata am Beispiel der Grippe von 1918. Ihr Buch erschien bereits 1999, doch wurde das Thema im Licht der Vogelgrippe so aktuell, dass die Verfasserin ihr Werk 2005 um ein entsprechendes Kapitel erweiterte.
Dies ist die Fassung, die nun auch in Deutschland neu veröffentlicht wurde – eine gute Entscheidung, da dieses quasi von der Realität geschriebene Schlusskapitel die Argumentation abrundet: Die Verbindung zwischen den Grippen von 1918 und 2000ff. wird geschlossen, die Bedeutung der Jagd auf den Grippevirus leuchtet plötzlich sehr viel stärker ein, aus einer Rekonstruktion längst vergessener medizinischer Triumphe und Niederlagen wird ein Thema mit unmittelbarer Gegenwartsrelevanz. Insofern ist der zwecks Verkaufsförderung der deutschen Fassung aufgeklebte Sticker mit der Aufschrift „Vogelgrippe – Das geschieht, wenn wir nicht handeln“ durchaus mehr als bloße Marktschreierei.
Autorin
„Gina Kolata gehört zu den anerkanntesten Wissenschaftsjournalisten in den USA. Nachdem sie für das Science Magazine arbeitete, schreibt sie seit 1987 regelmäßig für die New York Times. Sie hat Mikrobiologie und Mathematik studiert und veröffentlichte mehrere Bücher, u.a. zur Gentechnik. Für ihr Talent, komplizierte Wissenschaftsthemen anschaulich zu beschreiben, erhielt Gina Kolata zahlreiche Auszeichnungen.“ (Amazon.de)
Gina Kolata wurde 1948 in Baltimore, Maryland, geboren. Sie studierte Mikrobiologie und Mathematik und arbeitet seit 1974 als Wissenschaftsjournalistin. Seit 1987 ist sie für die „New York Times“ tätig. Kolata hat sich auf medizinische Fragen und hier auf die Themen „Epidemien/Pandemien“ und „Gentechnik/-ethik“ spezialisiert. In ihren mehr als 600 Artikeln scheute sie nie vor Kontroversen zurück, kritisierte Politiker, Mediziner und andere Interessengruppen und konfrontierte sie mit unangenehmen Fragen und Wahrheiten. Ihre Gegner gestehen ihr journalistische Kompetenz und die Fähigkeit zu, komplizierte Sachverhalte allgemeinverständlich auszudrücken, werfen ihr jedoch vor, voreingenommen zu sein und Interviewpartner zu beeinflussen. Kolata lebt mit ihrer Familie in Princeton, New Jersey, wo sie an der Universität als Gastprofessorin lehrt – eine Tätigkeit, die sie auch an andere US-Universitäten führt.
Taschenbuch: 368 Seiten
ISBN-13: 978-3596173761
https://www.fischerverlage.de/
Der Autor vergibt:
Breashears, David – Bis zum Äußersten – Der Mt. Everest und andere Herausforderungen
_Erinnerungen im IMAX-Format_
Das Vorwort von Jon Krakauer macht es klar, worum es letztlich auch in diesem Bergsteigerbuch geht: um die Katastrophe am Everest von 1996, über die Krakauer seinen verfilmten [Bestseller 1130 schrieb. So viele andere Teilnehmer haben schon ihre Meinung darüber abgegeben – Boukreev, Gammelgaard etc. -, dass man sich fragt, ob auch Breashears Buch nötig war, ja, ob es überhaupt noch etwas Neues zu vermitteln vermag. Breashears (sprich: brä’schias) ist bekannt als Regisseur und Kameramann des IMAX-Films „Everest“. Er drehte auch bei „Cliffhanger“ mit.
Der Eindruck des Vorworts trügt jedoch: Wer das Buch zur Gänze gelesen hat, dem wird klar, dass die Katastrophe von 1996 wirklich nur eine aufgebauschte Episode in der mörderischen Wirklichkeit des Extrembergsteigens darstellt. Und da Breashears dessen Entwicklung von Anfang an mitverfolgen konnte, wunderte es ihn keineswegs, dass so viele umkamen – obwohl es ihn schmerzte, mit Scott Fischer einen seiner besten Freunde verloren zu haben. Das Wiedersehen mit Fischers erstarrter Leiche am Hillary Step ist denn auch das Eingangsbild zu diesem Buch, das an extremen, emotional bedrückenden Episoden nicht arm ist.
_Themen_
Breashears ist zweifellos einer der besten Bergsteiger der Welt. Er hat den Everest schon fast ein Dutzend Mal bestiegen. Doch auch er hat einmal ganz jung und unbekannt angefangen. In diesen seinen Erinnerungen erzählt er, wie er überhaupt dazu kam, in die Berge zugehen und immer wieder zu versuchen, seine eigenen physischen und psychischen Grenzen zu testen und weiter hinauszuschieben. Einer seiner größten Triumphe ist denn auch die Erschließung einer eigenen Extremroute („Perilous Journey“) durch eine scheinbar völlig glatte Felswand in den Rockies. Unter Insidern erhielt er den Namen „The Kid“. Diese Kapitel sind absolut faszinierend zu lesen, selbst für Nichtbergsteiger. Denn es geht nicht so sehr um das Handwerk als vielmehr um die mentale Vorbereitung und Anstrengung beim Klettern. Und dies kann jeder nachvollziehen, der schon einmal Sport getrieben hat.
Doch Breashears Bestimmung waren der Himalaja und das Filmen. Den Weg zu beiden Zielen musste er sich hart erarbeiten. Das hat ihn unter anderem seine Ehe gekostet. Anderes als es vielleicht so mancher Kollege getan hätte, legt David uns sein Herz offen und bekennt ganz klar, was schief gelaufen ist: der Konkurrenz- und Termindruck, aber auch ein wenig das Weglaufen vor dieser Verpflichtung. Er entfremdete sich seiner zunächst geliebten Frau, die ebenfalls eine hervorragende Kletterin ist. Oberste Priorität haben die Berge – und sie fordern noch viele weitere Opfer von ihm.
So verliert er beispielsweise mehrere Sherpas an der tückischen Nordseite des Everest. Er hat es nie geschafft, den Everest von Tibet aus zu bezwingen. Im von den Chinesen besetzten Tibet riskiert er mehrmals seine Freiheit, als er Dissidenten trifft und fürs US-Fernsehen filmt. David ist dort heute |persona non grata|. Schließlich die Katastrophe am Everest ’96. Er beschönigt seine Rolle als Expeditionsleiter keineswegs, auch nicht, wie rau und ungerecht er zuweilen gegenüber Konkurrenzexpeditionen auftreten musste. Er bedauert diese Ausrutscher zutiefst. Diese Ehrlichkeit macht ihn so integer und sympathisch. Und deshalb ist der Leser auch bereit, sein negatives Urteil über den Expeditionsleiter Rob Hall zu akzeptieren.
Breashears riskierte sein Leben nicht nur im Schneesturm ’96, sondern noch einmal ein Jahr später, als er zu wissenschaftlich-medizinischen Zwecken wieder in die Todeszone über 7000 Metern aufstieg. Die Fakten über die lebensfeindlichen Bedingungen dort oben können durchaus abschrecken.
_Fazit_
Breashears Erinnerungen sind nicht nur für Bergsteiger, die der Himalaja reizt, interessant, sondern auch für Laien. Denn er versteht es, uns auch den Menschen und seine Seele näher zu bringen. So schildert er beispielsweise die große negative Rolle, die sein autoritärer Vater für ihn und seine Familie spielte. Breashears erweckt aber auch Hochachtung, wenn er uns erklärt, was für eine Anstrengung es bedeutete, das Monster von einer IMAX-Kamera, die mehr als 20 Kilo wiegt, auf den Gipfel des Everest zu schleifen und dort oben sogar Aufnahmen damit zu machen. Kein Wunder, dass er sie immer „das Schwein“ genannt hat.
Die Übersetzung ist grundsätzlich astrein. Die Fotos sind sehr zahlreich und jeweils mit genau passender Bildunterschrift versehen. Es gibt – oh, Entzücken! – ein Stichwortregister, einen Bildnachweis und Karten. Das alles hat natürlich seinen Preis. Der Originaltitel übrigens ist ein ausgefuchstes Wortspiel: „high exposure“ steht nicht nur für die „Belichtung“ eines Films, sondern auch dafür, sich den extremen Höhen des Everest „auszusetzen“. David Breashears hat trotz dieser „exposure“ sicherlich noch alle Hirnzellen beisammen, wenn er solche Titel – und Bücher – zustande bringt.
|Originaltitel: High Exposure, 1999
Aus dem Englischen übertragen von Bernhard Schmid|
Susanne Förster – Susis Kochbuch – Lecker zum Wunschgewicht
Low Carb, Low Fat, Keto, Clean Eating oder “einfach” FDH – Diäten und Ernährungsformen sind in aller Munde. Viele viele Leute sind übergewichtig oder unzufrieden mit ihrem Körper. Dass zu viel Speck auf den Hüften vor allem gesundheitliche Probleme und Risiken birgt, weiß denke ich jeder.
Doch abnehmen ist oftmals in der Theorie leichter als in der Praxis. Steckt unser Alltag doch voller Verlockungen, die meist hochkalorisch sind. Viele Lebensmittel stehen uns ganzjährig und in großer Menge zur Verfügung. Gleichzeitig wird die Alltagsbewegung unterschätzt und geht im stressigen Alltag unter. Und schon ist Übergewicht vorprogrammiert.
Dieses Buch soll jedoch dabei helfen, Pfunde ohne Verzicht zu verlieren und gesunde Alternativen und Routinen zu finden.
Susanne Förster – Susis Kochbuch – Lecker zum Wunschgewicht weiterlesen
Susann Quilliam – Sexbuch nur für Frauen
„So finden Frauen zu sich selbst und zu mehr Freude am Sex ein Leben lang“ – so lautet der ausführliche Untertitel dieses „Aufklärungsbuches“. Dass der Ausdruck “ ein Leben lang“ in den Untertitel aufgenommen wurde, verwundert vielleicht ein wenig. Die Verwunderung liegt eher in der verbreiteten Annahme, dass die sexuelle Leistungsfähigkeit oder Erregbarkeit der Frau mit den Wechseljahren ende. Das trifft nicht zu: Sie dauert durchschnittlich bis zum Alter von 70 Jahren! Erst danach klingt sie ab.
Die Autorin
Colin Fletcher – Wanderer zwischen den Zeiten. Allein im Grand Canyon
In Wanderer durch die Zeit gibt Colin Fletcher seine Erfahrungen und tiefgehenden Eindrücke wieder, die er sammelte, als er als erster Mensch den Grand Canyon der Länge nach durchwanderte. Mit 30 Kilogramm Gepäck machte sich Fletcher 1963 allein auf die 400 Meilen lange Odyssee, die durch weitgehend unbekanntes Land führte und zwei Monate dauerte. (Verlagsinfo) Das Buch wurde unter die 100 besten Sachbücher des letzten Jahrtausends (!) gewählt.
Der Autor
Über Colin Fletcher (1922-2007) findet der interessierte Leser einen informativen Artikel in der englischsprachigen Wikipedia.
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Philip Wilkinson – Titanic. Untergang eines Traums
„Die TITANIC galt als das größte Schiff ihrer Zeit und galt als unsinkbar. Doch am 14. April 1912 kollidiert der Luxusliner mit einem Eisberg und versinkt in den eisigen Fluten des Nordatlantiks. Historische Dokumente, beeindruckende Bilder und viele neue Fakten erklären, wie es zu diesem Unglück kommen konnte.“ (Verlagsinfo)
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 8 – 10 Jahre.
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Brendan Leonard – Ich hasse laufen, und du kannst das auch
Der Autor hasst das Laufen so sehr, dass er in 52 Wochen 52 Marathonläufe absolviert hat und sogar schon etliche Ultraläufe hinter sich hat. „Laufen ist nicht immer gleich schlimm – es gibt diese kurzen Momente, da genieße ich es sogar. Wenn ich es hinter mir habe zum Beispiel.“ Allein schon dieser Satz des Klappentextes spricht mich dermaßen an, dass ich sofort in die Lektüre des Buches versunken bin.
Mit einem gehörigen Augenzwinkern und einer guten Portion Humor erklärt Brendan Leonard darin mithilfe zahlreicher meist witziger Diagramme, warum er läuft, was das Schöne am Laufsport ist und wie man auch selbst zu einem Läufer werden kann: einfach anfangen! Er räumt dabei mit vielen Vorurteilen auf, nämlich dass Laufen immer nur „geil“ ist und dass konsequentes Training für stete Verbesserungen sorgt oder dass man nur dann zu Rennen antreten sollte, wenn man vorhat, dieses zu gewinnen.
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Donald Sassoon – Da Vinci und das Geheimnis der Mona Lisa
Dieses Lächeln – jeder von uns hat es schon tausendmal gesehen. Es spielt auf dem berühmtesten Gemälde der Welt um die Lippen der um 1505 von Leonardo da Vinci porträtierten Gioconda, auch Mona Lisa genannt. Sie – das Gemälde – führte ein Leben voller Abenteuer und Geheimnisse, sie wurde parodiert und kopiert, gestohlen, gefeiert und gefilmt, und wie ein Rockstar ging sie auf Tourneen. Wir können nicht mit Sicherheit sagen, wer sie ist, wann genau sie gemalt wurde, warum sie uns mit diesem eigenartigen Blick betrachtet oder was sie zu dem angedeuteten Lächeln veranlasste. Sie ist ebenso vertraut wie rätselhaft – eine Sphinx. Dies ist ihre Geschichte: die Geschichte eines Bildes, in Bildern erzählt. (ergänzte Verlagsinfo)
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Fabian „Sheepy“ Mallant – Der ultimative Gaming-Guide. Der Weg vom Amateur zum Profi: Training, Strategie und Management im E-Sport
Mit der richtigen Strategie, abgestimmter Ernährung und einem analytischen Mindset zu mehr Erfolg beim Gaming: Erfolgs-Coach Fabian »Sheepy« Mallant zeigt, wie man Spiele gewinnt.
– Equipment & Gear: was es braucht und worauf zu achten ist
– Ernährung & Sport: welche Routinen zum Erfolg führen
– Taktik & Strategie: win conditions analysieren und den eigenen Spielstil anpassen
– Turniere & das E-Sports-Business: Do’s und Don’ts, Red Flags und Karriereplanung
– Rookies & Pros: an das persönliche Level angepasst trainieren
Asterix – O Tempora, O Mores! Antike Bräuche und Traditionen


Die Handlung
Wir wissen heutzutage viel über die Geschichte und die meisten historischen Eregnisse – wie zum Beispiel, dass im Jahre 50 v. Chr. fast ganz Gallien von den Römern besetzt war. Aber abseits von Zahlen und Daten tun wir uns schwer mit dem Gedanken, wie die Menschen früher ihren Alltag gestaltet haben. Wie haben sie gelernt, geliebt, Spaß gehabt und sich die Zeit vertrieben? Waren Wildschweinjagd und Prügelei die Lieblingshobbys des Durchschnittsgalliers von damals? Alles über antike Bräuche und Traditionen erklärt dieses unterhaltsame und lehrreiche Sachbuch, natürlich mit zahlreichen Abbildungen aus den Asterix-Abenteuern! (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
Kein halbes Jahr nach seinem ASTERIX-Sach-und-Lachbuch „Vox Populi“ gibts vom Autor eine weitere, bebilderte Geschichtsstunde. Diesmal gehts um „Zeiten und Manieren“ oder wie der Übersetzer es betitelt „Bräuche und Traditionen“. Schön, dass alles wie gewohnt traditionell mit den schönen Zeichnungen garniert ist, die die ASTERIX-Fans so lieben.
Asterix – O Tempora, O Mores! Antike Bräuche und Traditionen weiterlesen
DUDEN – Die Grammatik (Band 4, 10. Auflage)
»Duden – Die Grammatik« ist das Standardwerk zur deutschen Grammatik. Es beschreibt den Aufbau der deutschen Sprache anhand der Einheiten Satz, Wortgruppe und Wort umfassend und fundiert. Jede Einheit wird ausführlich behandelt und mit Querschnittsthemen wie Text, Stil, gesprochene Sprache, Prosodie, Orthografie sowie Variation und Sprachwandel in Verbindung gesetzt. Die Grammatik enthält zahlreiche Tabellen, Klassifikationen, Infokästen und Beispiele aus Textsammlungen für ausführliche grammatische Analysen. (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
Nachdem der Verlag uns vor sechs Jahren eine „vollständig überarbeitete und aktualisierte “ Ausgabe seines Klassikers präsentiert hat, gibts diesmal eine, die „komplett neu geschrieben“ ist und „mit völlig neuer Struktur“ daherkommt.
Martha C. Sammons – Der Reiseführer durch Narnia
Die „Narnia-Chroniken“ von Clive Staples Lewis, einem zum Anglizismus konvertierten Oxford-Professor, haben weltweit Millionen Kinder bezaubert und ihnen etwas über die tieferen Gründe von Ethik, Moral und Religion beigebracht. Doch abgesehen von der vordergründigen, spannenden Handlung stecken doch etliche Geheimnisse in den Büchern.
Diese Geheimnisse versucht Martha C. Sammons (s.u.) aufzudecken. „Klare Zusammenfassungen und Interpretationen auf der Basis von Lewis‘ eigenen Äusserungen vermitteln neue Dimensionen. Neben einer Gesamtdarstellung der Geschichte Narnias sind Landkarten, vergleichende Chronologien sowie ein erklärendes Orts- und Namensverzeichnis enthalten.“ (Verlagsifo)
Sammons nennt „Namen, Orte, Fakten“ und erklärt sie. Das ist besonders bei Personen- und Ortsnamen nützlich, die in einer übersichtlichen Liste erläutert werden. Dass dabei das Oxford Dictionary of English, eine Art Sprachenzyklopädie des Englischen, zu Ehren kommt, dürfte nicht weiter verwundern – schließlich kannte sich Lewis als Professor mit dieser Materie sehr gut aus. In seinem Diskussions- und Lesekreis, den Inklings, gab zum Beispiel auch ein Sprachtüftler namens Professor Tolkien seine Erfindungen zum Besten. Sie sind gemeinhin als „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ bekannt geworden.
Die Autorin
Martha C. Sammons (Jahrgang 1949) war Professorin für Anglistik an der Wright State University in Dayton, Ohio. (Verlagsinfo)
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Dorling Kinderley – Wasser: Der Quelle des Lebens auf der Spur
Worum geht’s?
Unsere Erdoberfläche besteht zu über 70% aus Wasser. Allen Grund also, dieses Element einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Obwohl Wasser farblos ist und von Natur aus geschmacklos ist, ist es alles andere als langweilig.
In diesem Buch können Kinder ab ca. 7 Jahre alles um und mit Wasser bestaunen. Durch zahlreiche, wunderschöne Illustrationen erfährt man unter anderem wie Wolken entstehen, wie aus Kaulquappen Frösche werden und wie ein Abwassersystem funktioniert.
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Afrika! – Menschen, Tiere und Natur der Savannen
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Hamburger Strich, Norbert Klugmann: Was nun, Huhn?!: Tiere, Menschen, Sensationen. Texte & Cartoons
Martin Compart – G-man Jerry Cotton. Sachbuch mit Bonusmaterial
Kürzlich (2009/10) kam der neue „Jerry Cotton“-Film als Komödie in die deutschen Kinos, verfilmt mit Christian Tramitz und Christian Ulmen. Offenbar ist der G-Man des FBI inzwischen Kult und mit seinem roten Jaguar XKE zu einer Pop-Ikone geworden. Wie sonst wäre dieses Motiv als Centerfold des neuen Sachbuches über Cotton zu erklären? Solche „Ehre“ widerfährt nur Pin-up-Motiven – weil man sie ja an die Wand pinnt. Das vorliegende Sachbuch ist das erste seiner Art, verfasst von einem deutschen „Krimi-Papst“.
Die limitierte Sonderauflage enthält neben dem Centerfold auch einen Heftchenroman aus dem Jahr 1965/66 – als Anschauungsunterricht für Einsteiger sowie als Bonusmaterial für Sammler.
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