Archiv der Kategorie: Zeitgeschichte & Gesellschaft

Reimer Boy Eilers (u.a.) – Fluchtpunkt Hamburg

Texte im Exil

Diese Anthologie versammelt die literarischen Stimmen von 22 Autorinnen und Autoren, von denen die Meisten in Hamburg eine neue Bleibe gefunden haben – als Übergang, für eine gewisse Zeit, für immer? Niemand weiß es. Wo, wenn nicht unter Geflüchteten, ist die Welt in Bewegung.

Menschen im Exil, die in ihrem Heimatland als SchriftstellerInnen, Blogger oder JournalistInnen, die ihre abweichende Meinung in fundierten Essays öffentlich gemacht haben, finden sich mit einer doppelten Schwierigkeit konfrontiert. Sie haben nicht nur ihr Zuhause und ihren Arbeitsplatz verloren, sondern müssen auch um ihr Handwerkszeug bangen, die Sprache.

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Andreas Eschbach – NSA

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im Nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich Zweifel in ihr. Mit ihren Versuchen, ihm zu helfen, gerät sie nicht nur in Konflikt mit dem Regime, sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten Lettke verwickelt, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet …

Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien – und deren totale Überwachung?


(Verlagsinfo)

George Orwell schrieb mit „1984“ die Dystopie der totalen Überwachung. Inzwischen leben wir darin. Geht da noch mehr?

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Per Mertesacker – Weltmeister ohne Talent: Mein Leben, meine Karriere

Worum gehts?

Per Mertesacker – der blonde, lange Schlacks, oder wie man ihn in England liebevoll nennt – „Big Fucking German“. Nicht nur aufgrund seiner für den Fußball nicht optimalen Körpergröße von 1,99 Meter sticht er aus der breiten Masse heraus. Darüber hinaus ist er für seine faire Spielweise und sein taktisches Verständnis bekannt.

„Weltmeister ohne Talent“ ist die packende Autobiografie eines sympathischen Mannes, dessen Karriere ganz klein begann und groß geendet ist. Er beschreibt zahlreiche emotionale Momente wie seine Wechsel zu den unterschiedlichen Vereinen, mehrere verpasste Titel bei großen Turnieren und als Höhepunkt den Gewinn der Weltmeisterschaft in Brasilien.

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Agnes Flügel – Die Honigfrau

Ihr Glück sind zwei Millionen Bienen

Nach vielen Berufsjahren in der Medienbranche kommen Agnes Flügel Zweifel. Ihre Liebe zu Natur und Tieren bringt sie dazu, ihren Job als Online-Redakteurin aufzugeben und an der Ostsee eine Imkerei aufzubauen. Unterhaltsam und mit einer gehörigen Portion Selbstironie erzählt Agnes Flügel vom Leben auf dem Lande und den Hindernissen, die die Provinz für eine Städterin bereithält. Inzwischen ist sie mit ihrem Edelhonig höchst erfolgreich: die beflügelnde Geschichte eines Neuanfangs.

Agnes Flügel ist eine der wenigen Frauen unter den deutschen Imkern. Für ihren Traum von einer sinnvollen Tätigkeit hat sie High Heels gegen Gummistiefel und Großstadtleben gegen Reetdachhaus eingetauscht. Fortan schlägt sie sich nicht nur mit Fragen des richtigen Honigmarketings herum, sondern auch mit imkernden Besserwissern und im Morgengrauen lärmenden Nachbarn. Aber auch wenn ihr neues Leben nicht immer das reine Honigschlecken ist, hat sie ihren Neustart doch nie bereut. Agnes Flügels Buch ist ein ermutigender Appell, den Sprung in den Traumberuf und in die Selbstständigkeit zu wagen.

(Verlagsinfo)

Ein Platz am Meer.
Eine Vision.
Und die nötige Tatkraft, das Glück und den Partner dazu, sie umzusetzen.

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Thomas D. Seeley – Auf der Spur der wilden Bienen

In seinem neuen Buch ›Auf der Spur der wilden Bienen‹ beschreibt der renommierte Bienen-Experte Thomas D. Seeley, wie sich der Mensch über Jahrtausende auf die Spuren wilder Bienen machte, um ihren Honig zu erbeuten. Erst die Erfindung der Bienenstöcke machte diese Jagd überflüssig. Doch zunehmend mehr Menschen schätzen diese traditionsreiche Beschäftigung, die großes Geschick erfordert und Einblick in das Leben der Bienen ermöglicht, ohne ihnen Schaden zuzufügen. In seinem neuen, reich bebilderten Buch erzählt Seeley von der aufregenden Jagd nach Honig, gibt Tipps und erklärt liebevoll die Hintergründe dieser alten Kulturtechnik. Entstanden ist sowohl eine anekdotenreiche Kulturgeschichte der Biene als auch ein Leitfaden der Zeidlerei – geschrieben mit großem Charme von einem, der seine Bienen wahrhaftig kennt und liebt.
(Verlagsinfo)

Auf der Spur der wilden Bienen – mir als Honigliebhaber drängen sich sofort Bilder auf von Waldbäumen, Felsenritzen oder verfallenem Mauerwerk als Unterkunft für wilde Bienen. Sollen Bienen doch, wenn man dem allgemeinen imkerlichen Tenor folgt, in der Wildnis überhaupt nicht mehr überlebensfähig sein, suggeriert der Titel die Suche nach der Ausnahme, nach dem Volk, das der mannigfaltigen modernen Krankheiten der Honigbiene zum Trotz selbstständig überlebt. Der Autor ist als Bienenforscher bekannt und in bestimmten imkerlichen Kreisen ein Begriff für den Versuch, dem größten Feind der Bienen, der Varroa-Milbe, resistente Völker entgegen zu setzen. Vor diesem Hintergrund scheint es naheliegend, von ihm ein Buch über ebendiese Angelegenheit vorgelegt zu bekommen. Auf der Spur der wilden Bienen: Erfolggekrönte Forschungsgeschichte?

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James Ellroy – Crime Wave. Auf der Nachtseite von L. A.

Elf „True-Crime“-Storys, Kurzgeschichten und Autobiografisches aus der Feder von James Ellroy. Die Beiträge erschienen ursprünglich in einem US-Magazin und beschäftigen sich mit der fiktiven und tatsächlichen Geschichte der Filmstadt Los Angeles, wobei Ellroy sich auf die kriminellen Aspekte konzentriert, zu denen er, ein ehemaliger Verbrecher, selbst Substanzielles beizutragen weiß: interessant und intensiv, zumal die Leidenschaft des Verfassers sich jederzeit mitteilt.
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Peter Wohlleben – Gebrauchsanweisung für den Wald

Die Wälder sind sein berufliches Zuhause, und die Arbeit mit Bäumen ist sein Leben. Bei geführten Waldwanderungen gibt der passionierte Förster und Autor Peter Wohlleben sein enormes Wissen über Bäume weiter. Seine Gebrauchsanweisung ist eine ebenso handfeste wie stimmungsvolle Entdeckungstour. Fundiert und unterhaltsam weist er ein in die wichtigsten Laub- und Nadelbaumarten: was sie kennzeichnet, welchen die Zukunft gehört, welche bei Gewitter wirklich Schutz bieten. Wie man sich im Wald auch ohne Kompass oder GPS orientiert. Welche Beeren und Pilze zu empfehlen sind; wo und was Sie sammeln, pflücken und essen dürfen. Wo Campen, Feuer machen und Grillen erlaubt sind. Wie Sie Tierspuren richtig lesen – und die besten Zeiten und Plätze, an denen man Wild beobachten kann. Wie Sie sich am natürlichsten gegen Mücken, Waldameisen und Zecken schützen. Was man mit Kindern erlebt und was bei einer Nacht allein im Wald. Wie ein Waldspaziergang im Frühjahr, im Sommer, im Herbst und im Winter zu einer besonderen Erfahrung wird.
(Verlagsinfo)

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Lucas Vogelsang – Heimaterde

Heimat leuchtet:

Vietnamesen, die Zuwanderern Deutsch beibringen, Türken, die auf die Mittagsruhe pochen, Iraner, die ihre Gartenzwerge bemalen, oder ein Politiker mit palästinensischen Wurzeln, der dem Stammtisch erklärt, was Deutschsein heute bedeutet. Lucas Vogelsang fährt vom Berliner Wedding aus quer durch die Bundesrepublik und trifft Menschen, die von Herkunft und Identität erzählen.
In Pforzheim, Rostock – Lichtenhagen oder Castrop-Rauxel. So reist er hinein in die Gegenwart unseres Landes – „Heimaterde“ stellt sich der großen Frage, wer wir sind.(Verlagsinfo)

Inhalt und Einrücke:

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William Shatner – Spock und ich. Mein Freund Leonard Nimoy

Leonard Nimoy wurde durch seine Rolle als Mr. Spock in der Serie Star Trek berühmt. Mit dem stets auf Logik bedachten Vulkanier schuf er einen Charakter, der wie kaum ein zweiter die Popkultur bis heute prägt. Am Set lernte Nimoy William Shatner alias Captain Kirk kennen, mit dem ihn 50 Jahre lang eine enge Freundschaft verband. Gemeinsam gingen die beiden Männer durch Höhen und Tiefen, beruflich wie privat. Anhand zahlreicher Anekdoten zeichnet William Shatner nun das faszinierende Leben seines besten Freundes nach und zeigt uns den Mann hinter dem unemotionalen Vulkanier: den feinfühligen Poeten, Fotografen, gläubigen Juden und trockenen Alkoholiker.

Eine berührende Biografie und die Geschichte einer großen Freundschaft – nicht nur für Star-Trek-Fans!
(Verlagsinfo)

Zwei Jungs mit Migrationshintergrund in Amerika, der halbe Kontinent liegt zwischen ihnen. Und sie teilen einen Traum. Den einen führt es nach New York, den anderen nach Hollywood. Zwei Jungs, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und die das Schicksal zusammen führt zur Begründung eines der größten Mythen unserer Zeit.

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Joseph Mitchell – Joe Goulds Geheimnis

Ein Journalist aus New York verfolgt über viele Jahre die Spuren eines unbehausten Stadtstreichers, der von sich behauptet, die Geschichte der Menschheit von ganz unten zu schreiben, und damit im intellektuellen Milieu Beachtung findet. Nach dem Tod dieses Mannes erzählt der Journalist dessen wahre Geschichte … und die ahnt man zwar, kann sie aber dennoch kaum glauben. Die Geschichte des Joe Gould wird von Joseph Mitchell mit harten Fakten, aber mitfühlend, fast poetisch erzählt und verdichtet sich zu einem Lebensbild, das tragisch und eindrucksvoll gleichzeitig ist.
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Ulf Küch – Soko Asyl

Soko Asyl – Eine Sonderkommission offenbart überraschende Wahrheiten über Flüchtlingskriminalität

Die Ladendiebstähle schnellten plötzlich nach oben. Die Zahl der Einbrüche verdoppelte sich in einigen Gegenden. Manche Bürger trauten sich nicht mehr auf die Straße, als im benachbarten Auffanglager plötzlich über 4000 statt 500 Flüchtlinge lebten. Die Kriminalpolizei von Braunschweig reagierte schneller als jede andere in Deutschland. Kripo-Chef Ulf Küch richtete bereits im Sommer 2015 die erste Sonderkommission zur Flüchtlingskriminalität ein. Er weiß deshalb genau, wovon er spricht. In seinem Buch berichten er und seine Soko-Kollegen von ihrem Alltag und ihrem Kampf gegen eingeschleuste organisierte Kriminelle, Raubüberfälle und Drogenhandel. Sie gelten als Spezialisten für Flüchtlingskriminalität. Nicht erst seit den Vorkommnissen der Silvesternacht in Köln werden sie von Kollegen deutschlandweit um Hilfe gebeten. Küch und seine Beamten benennen schonungslos Probleme, erklären, mit welchen Tricks kriminelle Asylbewerber arbeiten und offenbaren die Fehler und Versäumnisse der Politik. Sie distanzieren sich jedoch auch von falschen Gerüchten, die den Menschen in Deutschland Angst machen. Ein wichtiges Buch, um zu verstehen, was der Zustrom von Flüchtlingen wirklich für unsere Gesellschaft bedeutet und wie wir den Herausforderungen gegenübertreten können. (Verlagsinfo)

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Anja Reschke (HG.) – Und das ist erst der Anfang

Und das ist erst der Anfang: Deutschland und die Flüchtlinge

60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Ein kleiner Prozentsatz davon macht sich auf den gefährlichen Weg nach Europa. Einige werden mit Applaus am Bahnhof begrüßt, andere mit fremdenfeindlichen Parolen. Die aktuellen Ereignisse sind der Beginn einer nachhaltigen Veränderung unserer Gesellschaft, die aktiv und vorausschauend politisch und gesellschaftlich gestaltet werden muss.

Experten und Expertinnen informieren in diesem Buch über Fluchtursachen, die Wege der Flüchtlinge, die Situation in Deutschland und diskutieren die dringlichen Fragen: Warum kommen gerade jetzt so viele Flüchtlinge? Verändert sich dieses Land? Wie muss Europa auf die Herausforderung reagieren? Der Band gibt Orientierung und Hintergrundwissen zu einer Entwicklung, die wie keine andere die Politik und das Leben im 21. Jahrhundert prägen wird. (Verlagsinfo)

Inhalt und Eindrücke

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Jürgen Todenhöfer – Inside IS – 10 Tage im ‚Islamischen Staat‘

Sie sitzen uns noch arg im Nacken, die Terroranschläge in Paris, bei denen die westliche Welt nicht nur auf empfindliche Weise getroffen wurde, sondern die uns auch gezeigt haben, wie verwundbar und ohnmächtig selbst diejenigen Bürger sind, die sich in ihrer hiesigen Heimat in Sicherheit wähnen. Das Phänomen des Islamischen Staates, jener Organisation, die sich relativ schnell zu den Attentaten bekannt hat, ist nicht erst seit gestern ein Thema, das Politik und Gesellschaft gleichermaßen beschäftigt. Tagtäglich werden in Syrien und im Irak unzählige Menschen Opfer der radikalen Gesinnung jenes selbst ernannten Kalifats, das sich mit aller brutalen Macht über all jene hinwegsetzt, die der mittelalterlichen Interpretation des Islams nicht folgen. Und dennoch scheint all das immer so weit entfernt bzw. schien es das – bis eben an jenem 13. November dieses Jahres 130 unschuldige Menschen mit Waffengewalt aus dem Leben gerissen wurden.

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Johannes Clair – Vier Tage im November

Worum gehts?

Afghanistan – Ein Land, in dem seit vielen Jahren Krieg herrscht. Johannes Clair, ist einer der vielen deutschen Soldaten, die im Herbst 2010, ihre Reise dorthin antreten. Sie legen einen Eid ab und wollen für die Sicherheit und Gerechtigkeit in diesem Land kämpfen. Nur gemeinsam sind sie stark und können etwas bewegen. Voller Motivation tritt Johannes seine Reise an, theoretisch ist er sich bewusst, was ihn erwartet. Doch die Realität ist härter, als alles, was er sich in seinen kühnsten Träumen ausgemalt hat und gerät in einen Gewissenskonflikt.

Inhalt

Johannes Clair ist ein deutscher Soldat, der die wohl beste Ausbildung der Bundeswehr genossen hat – Fallschirmjäger. Diesen Kameraden sagt man besonderen Teamgeist und Kampfbereitschaft nach. Auch er ist voller Motivation, als er im Herbst 2010 nach Kundus aufbricht, auch wenn seine Freundin, Familie und Freunde diese Entscheidung nicht teilen können.

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Micael Dahlén – Monster. Rendezvous mit fünf Mördern

Ein Mann und sein Hobby

Micael Dahlén ist Universitätsgelehrter mit einem sorgfältig verborgenen Hobby: Tagsüber doziert er über Marketing und Kundenverhalten, nach Feierabend pflegt er sein umfangreiches Archiv über Serienmörder. Sein Interesse entzündete sich an der Frage, wieso diese Menschen, die grausame Taten oft in Serie begehen, in der populären Kultur sowie in der modernen Medienwelt allgegenwärtig sind und eigene Fangemeinden besitzen, die sie wie Filmstars oder ähnlich prominente Zeitgenossen verehren.

Dahlén beschließt, Nachforschungen anzustellen. Sein Gelehrtenstatus hilft ihm, persönlichen Kontakt zu Serienkillern aufzunehmen, die normalerweise öffentlichkeitsfern abgeschottet in Gefängnissen sitzen. In seinem Buch stellt er fünf von ihnen vor bzw. berichtet von seinen Begegnungen mit diesen Menschen.

Fünf Begegnungen der besonderen Art

„Der japanische Riese“ ist Issei Sagawa, ein körperlich kleingewachsener Japaner, der 1981 als Student in Paris eine Kommilitonin erschoss und ihre Leiche verzehrte. Nach kurzer Haft schob man ihn nach Japan ab. Da er hier kein Verbrechen begangen hatte, konnte er unter Nutzung einer juristischen Lücke freikommen. Seitdem ist Sagawa prominent, lässt sich als feinfühliger Kannibale vermarkten und kann als Künstler, Autor und Medienstar gut davon leben.

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David W. Shaw – Die Eroberung des Horizonts

Inhalt:

Im Juli 1896 sitzen irgendwo auf dem Atlantischen Ozean auf halbem Weg zwischen Nordamerika und Europa zwei Männer in einem fünfeinhalb Meter ‚langen‘, mastlosen und offenen Boot und rudern aus Leibeskräften. Die Besatzungen der seltenen Großschiffe, die diese Route steuern, glauben die Überlebenden einer Katastrophe auf See zu sichten und eilen zur Rettung herbei. Sie können kaum glauben, was sie erfahren: Die beiden Männer kämpfen nicht um ihr Leben, sondern um Ruhm und Geld. Vor einem Monat haben sie New York abgelegt, um nur mit Muskelkraft die 3000 Seemeilen zum französischen Zielhafen Le Havre zurückzulegen!

Eine Wahnsinnsidee nicht nur in den Augen der Zeitgenossen. Bis zu ihrer spektakulären Reise arbeiteten George Harbo und Frank Samuelsen als Muschelfischer an der Küste von New Jersey. Ein Jahrzehnt zuvor hatten sie ihre Heimat Norwegern verlassen, um ihr Glück in den Vereinigten Staaten zu suchen. George und Frank mussten rasch die Erfahrung machen, dass sich für sie der amerikanische Traum nicht verwirklichen würde. Eine die USA ab 1890 schüttelnde Rezession verschärft die Not weiter.

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Douglas Preston / Mario Spezi – Der Engel mit den Eisaugen

Amanda Knox ist des Mordes an der britischen Studentin Meredith Kercher schuldig. So zumindest die Auffassung des Berufungsgerichts in Florenz, das vor wenigen Tagen in dritter Instanz über den Fall des “Engels mit den Eisaugen” zu entscheiden hatte und den Freispruch der Vorinstanz kassierte. Anderer Auffassung sind da Douglas Preston und Mario Spezi, Autoren des Buches “Der Engel mit den Eisaugen”, einer kommentierten Rückblende über die Ereignisse im Falle Amanda Knox seit dem grausamen Mord an Meredith Kercher im Jahre 2007 im italienischen Perugia.

“Hier in ‚Der Engel mit den Eisaugen‘ kommt nun endlich die erschreckende Wahrheit ans Licht”. Mit unter anderem diesen Worten eröffnet Autor Douglas Preston dieses Werk. Anmaßend, wie ich finde, angesichts dessen, dass wohl Millionen Menschen, einschließlich der italienischen Justiz, seit Jahren auf der verzweifelten Suche nach eben dieser wahren Geschichte sind. Und marktschreierisch, ebenso unsachlich wie weitere Teile des Buches, wie ich leider schnell feststellen muss. Hatte ich mir eine detaillierte und fundierte Darstellung der Geschichte und der Abläufe des Falles gewünscht, ist “Der Engel mit den Eisaugen” im Grunde ein Propaganda-Werk für die Unschuld der jungen Amerikanerin. Voller Hohn wird die Arbeit der italienischen Behörden diskreditiert, Schlagworte wie “Hexenjagd” sind omnipräsent, die örtliche Polizei wird sogar der Folter bezichtigt, unter der Amanda Knox ihr umstrittenes Geständnis abgegeben haben soll.

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Eugen Ruge – Cabo de Gata

Die Stadt der Katzen. Hierher, ins Nirgendwo an der spanischen Küste, verschlägt es den Icherzähler während der kalten Jahreszeit. Wo die Reiseführer von brummendem Tourismus und urtümlicher Idylle reden, findet er kaum eine Menschenseele.

Eigentlich ist er auf der Suche nach sich selbst, auch wenn er seine Auszeit als künstlerische Klausur darstellt. Er ist Schriftsteller und in einer Schaffens- und Lebenskrise, aus der ihn die Einsamkeit und das täglich sich wiederholende Schema in dem heruntergekommenen Örtchen reißen sollen. So kennt man das von berühmten Schriftstellern, und so möchte auch er zu seinem Erfolg finden. Er entwickelt einen gleichgültigen, sich aber in ständiger Wiederholung abspielenden Tagesablauf mit dem Ziel, seinen Geist soweit zu leeren, bis er von der Eingebung erfüllt werden kann. Jeden Morgen beginnt er mit einem leeren Blatt Papier, beschreibt es und verwirft das Ergebnis.

Mit der Zeit nimmt er als neuer Bestandteil des Dorfes einfache, ferne Kontakte mit den Einwohnern auf, die sich auf repetitive Geplänkel oder wortkarge Gespräche beschränken. Hin und wieder wird er von einzeln auftauchenden tatsächlichen Touristen als Gesell für den Abend genutzt und hat dabei ein einschneidendes Erlebnis, das seine Routine für die kommende Zeit etwas abwandelt.
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Sattler, Elfriede – Nabelfrei. Mein Leben – kein Roman

„_Kein Roman, aber genauso fesselnd_“

Geboren 1931, ungeliebt aufgewachsen, von Erwachsenen immer wieder physisch und psychisch misshandelt, vom Stiefvater missbraucht sowie selbst nach ihrer Flucht vom elterlichen Hof noch von ihrer Mutter verfolgt und fast zur Rückkehr ins Martyrium gezwungen – der erste Teil von Elfriede Sattlers Lebensgeschichte liest sich wie ein nicht enden wollender Alptraum. Da kann man kaum glauben, dass es sich dabei um die wohlproportionierte junge Frau handeln soll, die dem Leser insbesondere vom rückwärtigen Umschlagbild in einer anmutigen Tanzpose entgegenstrahlt. Doch Elfriede hat eine starke Persönlichkeit und einen unbändigen Überlebenswillen und, was sich für sie als noch viel wichtiger erweisen wird, sie hat den unbedingten Wunsch, ein unabhängiges Leben zu führen.

Während im Nachkriegsdeutschland für die Frauen noch die Heirat als erstrebenswertestes Ziel gilt, will Elfriede sich nie von einem Mann abhängig machen. Innerlich immer auf der Hut vor zu viel Nähe, lernt sie erst nach und nach zu verstehen, dass sie von der Natur mit einem wunderschönen und begehrenswerten Körper ausgestattet wurde, der die Männer geradezu hypnotisch anzieht. So hat sie schnell beruflichen Erfolg als Modell. Als Komparsin beim Film kommt sie gut an, doch Elfriede will mehr. Sie will Deutschland hinter sich lassen. Sie wird Tänzerin und tourt mit einer kleinen Gruppe durch Clubs und Cabarets. Auch wenn „tanzen“ in diesem Zusammenhang noch nicht mehr bedeutete, als in Unterwäsche und Negligé zur Musik über ein Podest zu spazieren, ist es der erste Schritt zu mehr Körpergefühl und zur Akzeptanz ihres Körpers.

Das lang ersehnte Engagement in Zypern endet zwar als große Enttäuschung, aber Elfriede findet einen Ausweg und macht eine Tanzausbildung, nach der sie sich bei Agenturen als Solotänzerin vorstellen kann. Schließlich trifft sie auf Artin Bahadourian und damit auf einen Agenten, der ihr Engagements in Griechenland und auch im Orient vermittelt. So ist es unvermeidlich, dass sie in Ägypten dem orientalischen Tanz begegnet. Dieser setzt ihrer inzwischen erwachten Liebe zum Orient das i-Tüpfelchen auf. „Mir war es, als hätte jemand ein bis dahin fest um mich geschnürtes Korsett zerschnitten. Und zwar jedes Band einzeln. Als zöge meine Seele in ein anderes Haus. In ein viel Schöneres. Von einer schäbigen Hütte in eine Villa. Ich legte eine Schicht von meinem Panzer ab und wurde mehr und mehr zu einer empfindenden, fühlenden Frau.“, beschreibt Elfriede Sattler ihre Gefühle nach den ersten Tanzstunden bei Samia Gamal, welche in dieser Zeit eine der gefragtesten Tänzerinnen ist und in vielen ägyptischen Filmen mitspielt. Somit beginnt ihre Leidenschaft für den orientalischen Tanz, in dem sie es in einigen Jahren zu einer Meisterschaft bringt, bei der sie mit den besten orientalischen Tänzerinnen mithalten kann und viele Stars der Szene kennenlernt.

Dennoch ist es übertrieben, wenn man diese Lebensgeschichte als „Märchen aus 1001 Nacht“ beschreibt. Trotz der märchenhaften Umgebung und Elfriedes märchenhaftem Aufstieg zu der in der orientalischen Welt hoch angesehen Tänzerin Ulfat Sharif, lässt die Autorin keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Lebensgeschichten solcher Tänzerinnen selten ein gutes Ende nahmen. Mit diesem Bewusstsein hält sie sich vor allem von den Männern fern. Obwohl sie im Laufe der Jahre einige innige Beziehungen führt, ist sie immer bestrebt, ihre Unabhängigkeit zu wahren, Geld zurückzulegen und sich nie ganz auf eine Beziehung einzulassen, bis sie eines Tages einem jordanischen Prinzen begegnet und erkennen muss, dass man seinem Herzen doch kein ganzes Leben lang davonlaufen kann.

Die knapp 400 Seiten fassende Biografie liest sich aber nicht nur als Lebensgeschichte einer Frau, der man großen Respekt entgegenbringen muss, sondern auch wie ein Panorama seiner Zeit. Die aus heutiger Sicht erschütternd emotionslose Einstellung zur Kindererziehung zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts sowie die Dramatik des Zweiten Weltkrieges und die Veränderungen in Deutschland kommen dabei genauso zum Ausdruck wie das kosmopolitische Leben in der international geprägten High Society im Orient, das einen krassen Gegensatz zum Leben der einfachen Orientalen darstellte. Mit Elfriede Sattler dürfen die Leser auch bei orientalischen Familienfesten dabei sein. Sie beschreibt Auftritte in Privathäusern und gibt damit Einblicke in die orientalische Lebensweise und orientalische Gebräuche. Man erlebt den sprichwörtlichen Kulturschock mit, als Elfriede in den 50ern zurück nach Europa geht, und hat mal wieder reichlich Grund, sich für den eigenen Kulturkreis fremdzuschämen, in dem eine solche Tänzerin sofort in die Schublade „leichtes Mädchen“ gesteckt wird, während man im Ursprungsland den Tanz völlig zurecht als hohe Kunstform betrachtet, deren Perfektion nur mit jahrelanger Übung und Leidenschaft zu erreichen ist.

_“Nabelfrei“ ist dabei_ keine große Literatur, sondern das in einfachen Worten aufgeschriebene bewegende Schicksal einer Frau, die sich trotz einer unvorstellbar schlechten Ausgangsposition, ein selbständiges und freies Leben in einer Welt erarbeitet hat, die sich über wenige Jahrzehnte extrem veränderte. Es ist die Geschichte einer misshandelten Frau, die mit dem orientalischen Tanz zu sich selbst und ihrem Körper gefunden hat und im späteren Leben auch in Europa für ihre Träume und ihre unabhängige Lebensweise eingetreten ist. Elfriede Sattler gibt ein hervorragendes Beispiel dafür, dass man sich im Leben nicht unterkriegen lassen darf, dass man wissen muss, wohin man will – kurz, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist, selbst wenn es mit dem Traumprinzen nicht klappen sollte. Wenn man das Buch erst einmal aufgeschlagen hat, kann man es nur schwer wieder zur Seite legen, denn von „ungeheuerlich“ bis „unglaublich“ ist alles dabei.

|400 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN-13: 978-3426655191|
http://www.knaur.de

Knopp, Guido – Wettlauf zum Südpol, Der: Das größte Abenteuer der Geschichte

Als sich im vergangenen Jahr die Entdeckung des Südpols exakt und genau zum einhundertsten Mal jährte, schien dies in der Wissenschaft lediglich ein Randthema zu bleiben, auch wenn die Verdienste der damaligen ‚Wettkämpfer‘ Roald Amundsen und Robert Falcon Scott insbesondere für die geografische Sparte eine immens große Errungenschaft werden sollte. Guido Knopp, bekannt aus zahlreichen geschichtsträchtigen Dokumentationen, hat diesen Anlass jedoch genutzt, um die einstige Legende noch einmal wiederzubeleben, gleichzeitig aber auch einen modernen Wettbewerb auszuschreiben, bei dem sich zwei Teams aus Österreich ähnlich wie seinerzeit Norweger und Briten darum ’streiten‘ sollten, wer nun tatsächlich als Erstes den südlichsten Punkt des Erdballs erreichen würde. Parallel dazu wurde das Projekt auch in Buchform aufbereitet und liefert neben einigen Szenenbeschreibungen des aktuellen Rennens auch alle essentiellen Details zur vergleichsweise wesentlich beschwerlicheren Mission aus dem Jahr 1911.

Allerdings beschränkt sich der Professor in erster Linie darauf, die wesentlichen Dinge zu analysieren und nicht zwingend Stellung zu den zahlreichen Fehlern zu beziehen, die vor allem die Expedition des britischen Stoßtrupps unter der Führung von Robert Falcon Scott begleitet haben. Zwar deckt Knopp anhand der Tagebucheinträge von Scott und seinen Gefährten immer wieder auf, mit welch leichtsinnigen Trugschlüssen sich die Briten seinerzeit selber das Leben schwer gemacht und ihre Mission schließlich auch in den persönlichen Exitus getrieben haben, allerdings bezieht er in einem Schlusswort noch einmal ganz klar Stellung und warnt davor, sich einer zu einseitigen Darstellung hinzugeben, die ausschließlich den ‚Sieger‘ Amundsen als unfehlbare Instanz der Südpol-Forschung auf den Thron hievt. Denn, das stellt Knopp ganz klar heraus, Scott hatte neben seinen weniger günstigen Entscheidungen auch noch mit einer Reihe ungewöhnlicher Wetterkapriolen und unverhältnismäßig vielen anderen Pechfaktoren zu kämpfen, die nicht nur auf sein schwächer ausgeprägtes Planungsgenie zurückzuführen sind, sondern in der Summe als unglückliche Schicksalsfügung gewertet werden müssen. Und genau diese Neutralität, mit der man dieser Mission in „Der Wettlauf zum Südpol: Das größte Abenteuer der Geschichte“ entgegentritt, macht die hiesige Aufbereitung auch zu einer der sympathischsten zu dieser Materie, ohne dabei bedeutsame Fakten außen vor zu lassen bzw. den wissenschaftlichen Standpunkt zu ignorieren.

Doch bevor man sich überhaupt dem Resultat des damals nicht zwingend als Wettrennen initiierten Schaulaufens von Amundsen und Scott widmet, wird man erst einmal mit der ebenfalls eminent wichtigen Vorgeschichte vertraut gemacht und mit den Ereignissen konfrontiert, die erst dazu führten, dass sich Amundsen und sein britischer Kontrahent auf den Weg zum Südpol machten. Ränke wurden geschmiedet, für die ‚gute Sache‘ gelogen, unzählige Täuschungsmanöver vorgenommen und schließlich doch für beide Parteien unmissverständlich klargestellt, dass es bei dieser Reise nur einen Sieger und einen absoluten Verlierer geben wird. Und Letztgenannter musste diese Niederlage sowie seine zahlreichen Fehler mit dem Leben bezahlen.

_Die Art und Weise_, wie sich Knopp nun diesem Thema nähert, mag vielleicht eine eher massenkompatible sein, jedoch beinhaltet sie schlussendlich all jene Fakten, die für das Verständnis, die Entwicklung der Missionen, das besondere Prestige und vor allem auch für die Wissenschaft von entscheidender Aussagekraft sind. Darüber hinaus zeichnet er nicht nur von den beiden Hauptakteuren ein sehr aufschlussreiches Psychogramm, durchdringt ihr teils sehr depressives Seelenleben (Scott) und analysiert überdies immer wieder die menschliche Seite der beiden Kämpfernaturen. Dabei stellt der Autor auch klar die elementaren Unterschiede zwischen dem treu ergebenen Marine-Kapitän Robert Falcon Scott und dem – so würde man es heute wahrscheinlich beschreiben – fast schon alternativ ausgerichteten Organisationstalent Roald Amundsen heraus. Zwar fuhren beide eine klare Linie, jedoch bewahrte der hart durchgreifende Norweger bis zuletzt seinen Verstand und ließ sich nicht von persönlichen Fehden und Missgunstentscheidungen beeinflussen – und dies sollte am Ende auch ausschlaggebend für den Erfolg sowie die unbeschadete Rückkehr in den Heimathafen sein.

Doch was ist nun mit den Helden von heute? Die Teams, die von Markus Lanz respektive Joey Kelly angeführt wurden, erlebten mit den Hilfsmitteln der heutigen Zeit eine ähnlich beschwerliche Reise, musssten sich aber selbstredend nie Gedanken über ein mögliches Ende im ewigen eis machen. bestens ausgestattet, zur Not von den TV-Teams unterstützt, durchlebten sie dennoch einige Extreme und mussten an die Grenzen der körperlichen und seelischen Belastbarkeit gehen. Inwieweit dies jedoch tatsächlich mit dem vergleichbar ist, was die Vorbilder dieses Wettkampfes leisten mussten, sei definitiv dahingestellt. Denn auch wenn eine ausgesprochen stabile Psyche und eine überdurchschnittliche physische Fitness erforderlich sind, um die immensen Strapazen einer solchen Expedition zu bestehen, so sind die Beweggründe natürlich völlig anders gewesen. Und insofern sollte man den Wettbewerb aus dem Jahr 2011 auch nicht zwingend mit jenem 100 Jahre zuvor vergleichen. Er ist eine Erinnerung und eine Ehrerweisung an Amundsen und Scott, das sicherlich. Aber unterm Strich it er natürlich auch gewissermaßen eine Show für die Medien, die jedoch – und das ist eben das schöne – weder sensationslüstern noch aufgeblasen war und ist, sondern ausschließlich dokumentieren sollte, wie strapaziös ein Reise in den absoluten Süden und die damit verbundenen Bedingungen sein würden. Und die Darstellung dessen ist Guido Knopp wirklich gut gelungen.

Zur Aufteilung des Inhalts sei zum Schluss gesagt, dass die historische Aufarbeitung den Löwenanteil der 336 Seiten verschlingt und es nur gelegentlich kurze Zwischeneinwürfe mit der Darstellung der jüngeren Mission gibt. Hier werden Materialfragen geklärt, die Physis analysiert, ab und zu auch ein Blick auf die Mittel der Technik geworfen und schließlich auch mal ein Wort über die wunderbare Eislandschaft verloren. Diese Strukturierung ist für das Lesevergnügen grundsätzlich von Vorteil; nur hätte man vielleicht beherzigen sollen, dass es nicht viel Sinn macht, ein Kapitel immer wieder mit derartigen Sequenzen zu unterbrechen, da man ständig hin und her blättern muss, um nicht den Faden zu verlieren. An den jeweiligen Enden einer Episode zum Wettkampf Scott vs. Amundsen wäre ebenfalls ausreichend Raum für diese Skizzierungen gewesen.

_Weitere Kritikpunkte sind_ dann aber nicht zu benennen; im Gegenteil: Professor Guido Knopp hat hier einen sehr kurzweiligen Erlebnisbericht mit einem authentischen Bezug zu den legendären Expeditionen aus dem Jahr 1911 geschaffen, der nicht nur einen genauen Überblick über die damaligen Geschehnisse liefert, sondern mehr oder weniger unbewusst auch die Entwicklungen in der Polarforschung anhand der jeweiligen Missionsresultate vor Augen führt. Prädikat: Absolut lesenswert!

|Taschenbuch: 336 Seiten
ISBN-13: 978-3442744503|
http://www.randomhouse.de/btb

_Guido Knopp bei |Buchwurm.info|:_
[„Hitlers Manager“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1239