David Ambrose – EX

Die Geister, die ich schuf, werd ich nicht mehr los!

Ein Thriller, der auf einem realen parapsychologischen Experiment beruht: Acht Freiwillige wollen einen Geist erschaffen. Der Erfolg kommt schneller als erwartet, doch das Experiment gerät außer Kontrolle. Der Geist verhindert den Abbruch der Sitzungen – das Grauen beginnt… (Verlagsinfo)

„EX“ basiert auf einem Experiment, das Anfang der siebziger Jahre in Toronto tatsächlich stattfand. David Ambrose macht einen effizienten Thriller daraus. Aufgrund der zeitlichen Abfolge kann sein Buch durchaus dem weitaus bekannteren Stephen King und dessen Roman „Sara“ (O-Titel „Bag of Bones“) als Anregung gedient haben. Auch in „Sara“ geht es um Geister und die Schatten der Vergangenheit.

Handlung

Der moderne Mensch des 21. Jahrhunderts nimmt Geister nicht ernst. Es mag allenfalls parapsychologische Phänomene geben. Diese untersucht beispielsweise Dr. Sam Towne, der Leiter an einer entsprechenden Forschungsgruppe der Uni von New York City. Er will mit seinem Team beweisen, dass man einen Geist nicht nur rufen, sondern auch erschaffen kann – am hellichten Tage, kontrolliert von moderner Aufnahmetechnik.

Eines Tages sammelt er zu diesem Zweck acht Freiwillige um sich, darunter seinen alten Physikprofessor, einen unbestechlichen Skeptiker, und Joanna Cross, eine New Yorker Journalistin, die gerade einen Betrugsfall recherchiert.

Doch die Geister, die er rief, erweisen sich als hartnäckiger als er erwartet. Der von der Gruppe erschaffene Geist eines Amerikaners im Paris zur Revolutionszeit des 18. Jahrhunderts entwickelt eine Entschlossenheit, die den Abbruch der Sitzungen verhindert und zum ersten Todesfall führt. Dieser bleibt beileibe nicht der letzte…

Unterm Strich

Was wahrhaftig wie ein schlechter Horrorroman beginnt, gleitet zunehmend in die Gefilde des psychologischen Thrillers und schließlich gar der Science-Fiction hinüber. Denn der Geist, den Dr. Towne erschafft, scheint die Vergangenheit verändert zu haben – und somit natürlich auch die Gegenwart. Das Liebespaar Towne und Joanna macht die Bekanntschaft veränderter Menschen und Umgebungen und verliert einen Freund nach dem anderen. Mit eiskalter Konsequenz führt der Autor vor Augen, welche Folgen der Eingriff in die bekannte Vergangenheit zeitigen muss.

Die Geschichte ist spannend und realistisch erzählt, aber mit einigen Wendungen, die die Vorstellungskraft bzw. Gutgläubigkeit des Lesers sehr strapazieren. Die Handlung wirkt daher stellenweise stark konstruiert, und flache Charaktere wie diese sind schnell wieder vergessen.

Taschenbuch: 414 Seiten
Originaltitel: Superstition, 1997
Aus dem Englischen von Schermer-Rauwolf/Robert A. Weiß
ISBN-13: 9783404143092

www.luebbe.de

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