David Baldacci – Redemption (Amos Decker 5)

Der doppelte Boden einer Kleinstadt

Amos Decker, ein Berater des FBI, verfügt über ein unfehlbares Erinnerungsvermögen. Als der Exhäftling Meryl Hawkins sich als seinen ersten, vor 13 Jahren Verhafteten vorstellt und ihn auffordert, seine Unschuld zu beweisen, bevor er an Krebs stirbt, ist Decker erst ungläubig und lehnt ab. Doch jemand hat definitiv etwas dagegen, dass dieser alte Fall neu aufgerollt wird, denn Hawkins wird mit einer Kugel im Kopf in seinem Hotelzimmer gefunden.

Während weitere Leichen folgen, wird die Zeit knapp, nicht nur den alten Fall aufzuklären, sondern weitere Morde zu verhindern. Zusammen mit seiner FBI-Kollegin Alex Jamison und der Polizistin Mary Lancaster reißt Decker alte Wunden auf, was nicht jedem gefällt… (Verlagsinfo) Um ein Haar wird sein Wagen von einem großen Brummi überrollt und von der Straße geschoben…

Der Autor

David Baldacci wurde 1960 in Virginia geboren, wo er heute lebt. Er wuchs in Richmond auf; sein Vater war Mechaniker und später Vorarbeiter bei einer Spedition, seine Mutter Sekretärin bei einer Telefongesellschaft. Baldacci studierte Politikwissenschaft an der Virginia Commonwealth University (B. A.) und Jura an der University of Virginia. Während des Studiums jobbte er u.a. als Staubsaugerverkäufer, Security-Guard, Konstrukteur und Dampfkesselreiniger. Er praktizierte neun Jahre lang als Anwalt in Washington, D.C., sowohl als Strafverteidiger als auch als Wirtschaftsjurist.

Neben seiner Arbeit als Schriftsteller engagiert sich Baldacci für eine Reihe karitativer und gesellschaftlicher Institutionen, darunter der National Multiple Sclerosis Society, der Barbara Bush Foundation for Family Literacy, der Virginia Foundation for the Humanities, der America Cancer Society, der Cystic Fibrosis Foundation und der Virginia Commonwealth University. David Baldacci ist verheiratet und hat zwei Kinder. (Verlagsinfo)

Romane

Amos Decker

1: Memory Man (2016; Originaltitel: Memory Man, 2015) ISBN 978-3-453-27060-2
2: Last Mile (2017; Originaltitel: The Last Mile, 2016) ISBN 978-3-453-27061-9
3: Exekution (2020; Originaltitel: The Fix, 2017) ISBN 978-3453271609
4: Downfall (2021; Originaltitel: The Fallen, 2018) ISBN 978-3453272347
5: Redemption (2019, Flashback, 2023))
6: Walk The Wire (2020, noch nicht auf Deutsch erschienen) (Crossover mit der Will-Robie-Serie)

Camel Club

1: Die Wächter (2007; Originaltitel: The Camel Club, 2005) ISBN 978-3-7857-2273-2
2: Die Sammler (2008; Originaltitel: The Collectors, 2006) ISBN 978-3-7857-2354-8
3: Die Spieler (2010; Originaltitel: Stone Cold, 2007) ISBN 978-3-7857-2380-7
4: Die Jäger (2011; Originaltitel: Divine Justice, 2008) ISBN 978-3-7857-2420-0
5: Der Auftrag (2014; Originaltitel: Hell’s Corner, 2010) ISBN 978-3-7857-2484-2

Sean King und Michelle Maxwell

1: Im Bruchteil der Sekunde (2004; Originaltitel: Split Second, 2003)ISBN 978-3-404-15500-2
2: Mit jedem Schlag der Stunde (2006; Originaltitel: Hour Game, 2004)ISBN 978-3-404-15793-8
3: Im Takt des Todes (2009; Originaltitel: Simple Genius, 2007)ISBN 978-3-404-15968-0
4: Bis zum letzten Atemzug (2011; Originaltitel: First Family, 2009) ISBN 978-3-404-16553-7
5: Fünf vor Zwölf (2014; Originaltitel The Sixth Man, 2011) ISBN 978-3-404-16994-8
6: In letzter Minute (2016; Originaltitel King and Maxwell, 2013) ISBN 978-3-404-17309-9

Shaw und Katie James

1: Die Kampagne (2009; Originaltitel: The Whole Truth, 2008) ISBN 978-3-404-27074-3
2: Doppelspiel (2013; Originaltitel: Deliver Us From Evil, 2010) ISBN 978-3-404-16842-2

Will Robie

1: Der Killer (2014, Originaltitel: The Innocent, 2012), ISBN 978-3-7857-2512-2
2: Verfolgt (2015, Originaltitel: The Hit, 2013), ISBN 978-3-7857-2540-5
3: Im Auge des Todes (2016, Originaltitel: The Target, 2014), ISBN 978-3-7857-2563-4
4: Falsche Wahrheit (2017, Originaltitel: The Guilty, 2015) ISBN 978-3785725894
5: Der Feind im Dunkeln (2018, Originaltitel: End Game, 2017) ISBN 978-3785726396

John Puller

1: Zero Day (2013; Originaltitel: Zero Day, 2011) ISBN 978-3-453-26906-4
2: Am Limit (2015, Originaltitel: The Forgotten, 2012) ISBN 978-3-453-26926-2
3: Escape (2015, Originaltitel: The Escape, 2014) ISBN 978-3-453-27010-7
4: No Man’s Land (2018, Originaltitel: No Man’s Land, 2016) ISBN 978-3453271616

Atlee Pine

1: Ausgezählt (2019; Originaltitel: Long Road to Mercy, 2018) ISBN 978-3-453-27228-6
2: Abgetaucht (2020; Originaltitel: A Minute To Midnight 2019)ISBN 978-3453273122
3: Eingeholt (2021; Originaltitel: Daylight 2020) (Crossover mit der John-Puller-Serie) ISBN 978-3453273450
4: Abgerechnet (2022; Originaltitel: Mercy 2021) ISBN 978-3453274006

Vega Jane
(bisher noch nicht auf Deutsch erschienen)

1: The Finisher (2014)
2: The Keeper (2015)
3: The Width of the World (2017)
4: The Stars Below (2019)

Aloysius Archer
(bisher noch nicht auf Deutsch erschienen)

1: One Good Deed (2019)
2: A Gambling Man (2021)
3: Dream Town (2022)

Sonstige Bücher

Der Präsident (1996; Originaltitel: Absolute Power, 1996)
Das Labyrinth (1999; Originaltitel: Total Control, 1997)
Die Versuchung (1998; Originaltitel: The Winner, 1998)
Die Wahrheit (1999; Originaltitel: The Simple Truth, 1998)
Die Verschwörung (2000; Originaltitel: Saving Faith, 1999)
Das Versprechen (2002; Originaltitel: Wish You Well, 2000)
Der Abgrund (2003; Originaltitel: Last Man Standing, 2001)
Das Geschenk (2003; Originaltitel: The Christmas Train, 2002)
Auf Bewährung (2012; Originaltitel: True Blue, 2009)
Das Glück eines Sommers (2012; Originaltitel: One Summer, 2011)
Todeszeiten (2013, Kurzgeschichte; Originaltitel: No Time Left, 2010)
Der Komplize (2014, Kurzgeschichte; Originaltitel: Bullseye, 2014)
Herausgeber: FaceOff. Doppeltes Spiel. (Originaltitel: FaceOff, 2014) Wilhelm Goldmann Verlag, München 2014, ISBN 978-3-442-48189-7

Freddy and the French Fries
(bisher noch nicht auf Deutsch erschienen)

Freddy and the French Fries: Fries Alive! (2005)
Freddy and the French Fries: The Mystery of Silas Finklebean (2006)
(Quelle: Wikipedia.de)

|David Baldacci auf Buchwurm.info:|

[Mit jedem Schlag der Stunde 2400
[Im Bruchteil der Sekunde 836
[Das Geschenk 815
[Der Abgrund 414
[Die Verschwörung 396
[Das Versprechen 361
[Die Versuchung 676

Mehr Infos: www.david-baldacci.com . (Verlagsinfo)

Handlung
°°°°°°°°°°°°°

Nach zwei Jahren in Texas ist Amos Decker zurück in seiner Heimatstadt Burlington, Ohio. Hier hat er sich nicht nur als wertvoller FBI-Berater bewährt (in „Memory Man“, siehe meinen Bericht), sondern hat als Kripo-Beamter vor 13 Jahren seine erste Verhaftung vorgenommen. Dieser seinerzeit erfolgreich vor Gericht durchgefochtene Fall kehrt nun zurück, um ihm das Leben schwerzumachen. Denn der damals verhaftete und zu lebenslang verurteilte „Mörder“ Meryl Hawkins kehrt nach wenigen Jahren als todkranker Mann zu Decker zurück und fordert die Korrektur des Urteils sowie den Beweis von Hawkins‘ Unschuld.

Es ist nicht Deckers Art, solche Dinge auf die leichte Schulter zu nehmen, aber als damals seinen ersten Mordfall übernahm, schien alles seine Richtigkeit zu haben: Wichtige Spuren deuteten auf Hawkins als Mörder einer nahezu vollständigen Familie – Vater Richards, zwei Kinder – und eines Mannes namens David Katz, der von dem Vater einen Kredit haben sollte. Was soll an diesem Richards-Fall falsch gewesen sein, fragt sich Decker. Dass mehr an dieser Sache dran ist als erwartet, beweist der unnatürliche Tod, den der eh schon sterbenskranke Meryl Hawkins erleidet: jemand hat ihm in seinem Hotelzimmer drei Kugeln in den Kopf gejagt. Nur um ganz sicherzugehen. Für Decker ist sonnenklar, dass es zwischen diesem Mord und den Taten vor 13 Jahren einen Zusammenhang geben muss.

Wenn aber vor 13 Jahren ein anderer der Täter war, wie kamen dann die eindeutigen Spuren – Fingerabdrücke am Tatort, eine Pistole in Hawkins‘ Wohnung – in die Ermittlung? Zusammen mit der Polizistin Mary Lancaster und der FBI-Agentin Alex Jamison nimmt Decker die Fährte auf. Natürlich ist sein Ex-Vorgesetzter Miller nicht glücklich: Wenn Decker nachweisen kann, dass die Ermittler damals geschlampt haben, werden Köpfe rollen und Pensionsansprüche gestrichen. Selbst der damals als Pflichtverteidiger eingesetzte Anwalt muss erst hartnäckig überredet werden, seine Unterlagen herauszurücken, von der Staatsanwaltschaft ganz zu schweigen.

Dann kommt Decker eine Erleuchtung: Wie konnte es damals sein, dass trotz eines Gewittersturms kein einziger Fußabdruck gefunden, der nass oder schlammverschmiert war? Hawkins hatte zwar kein Alibi, aber er konnte nicht am Tatort gewesen sein. Auch Susan Richards, die Mutter der ermordeten Familie, kann ihre Unschuld beweisen. Der Fall bleibt weit offen. Hawkins war damals mit 500 Dollar in den Taschen aufgegriffen und verhaftet worden, und automatisch nahm jeder Cop an, dass er dieses Geld aus dem Erlös für die geraubten Wertgegenstände bekommen hatte. Zu welchem Zweck, erfährt Decker, als er Hawkins‘ Tochter, die damals drogensüchtig war, befragt. Mitzi Gardiner lebt in einem feinen, teuren Haus in Trammel, Ohio, draußen auf dem Lande, denn ihr Mann arbeitet in der obersten Liga der Personalvermittlung.

Dennoch will sie nichts mit ihrer fragwürdigen Vergangenheit nichts zu tun haben. Für sie ist der Fall abgeschlossen. Sie bestätigt aber einen wichtigen Punkt: Ihr Vater arbeitete immer irgendwelche Gelegenheitsjobs, um die Geld für die teuren Medikamente für seine kranke Frau zusammenzukratzen. Denn die Krankenversicherung übernahm diese Kosten nicht. Warum begab sich aber Hawkins mit 500 Dollar in der Tasche in ein Viertel, in dem vor 13 Jahren das Verbrechen blühte, besonders für alle Drogensüchtigen?

Aber auch Mitzi fragt nach den Witwen der beiden Ermordeten. Susan Richards, die Frau des erschossenen Kreditbearbeiters der Bank, hat sich inzwischen aus dem Staub gemacht, wie Mary Lancaster mitteilt. Sie hat einen großen Koffer gepackt und ist erstaunlicherweise spurlos untergetaucht. Und dann ist da noch Rachel Katz. Ihr erschossener Mann David hat ihr die Hälfte eines Restaurants namens „American Grill“ hinterlassen und sie hat daraus eine Kette aufgebaut. Als vereidigte Buchprüferin (CPA) malocht sie zwar 100 Wochenstunden, aber dafür kommt ordentlich Kohle rein. Sie sieht aus wie 30, kleidet sich adrett und lebt in einer – für Burlington-Verhältnisse – luxuriösen Wohnung. Irgendjemand scheint eine Menge Geld in die abgewrackte alte Stadt zu stecken, und Rachel hat alle Hände voll zu tun.

Natürlich betrachtet die Polizei sie als unschuldig, denn man konnte keinen Grund finden, warum eine Ehefrau ihren Ehemann während eines Massenmordes töten sollte, den ein anderer begangen hat. Als Decker herausfindet, dass Mary Lancaster Gatte Earl für Rachel Katz arbeitet, ist klar, dass Mary kompromittiert ist und nicht mehr an diesem Fall arbeiten kann. Damit steht Decker allein auf weiter Flur. Doch nicht lange, denn ein alter Freund aus Texas meldet sich zur Stelle…

Duell

Als Decker mit seinem Mietwagen von Trammel, wo Mitzi Gardiner lebt, zurück nach Burlington fährt, wird er plötzlich von hinten gerammt. Er hat den Brummi in dem dichten Wald, der die Landstraße säumt, nicht kommen gesehen, so sehr war er in Gedanken (in seinem lückenlosen Gedächtnis). Der LKW rammt ihn ein zweites Mal, die Airbags gehen auf, der Wagen droht von der Landstraße geschoben zu werden und im Graben zu landen. Dort wäre er leichte Beute.

In einer einzigen fließen Bewegung stoppt Decker seinen Wagen, reißt die Tür auf und stürzt sich aufs Straßenbankett. Sofort zückt er seine Dienstwaffe und feuert, was das Magazin hergibt. Er trifft den Kühler, einen der Reifen und mehrfach die Windschutzscheibe des riesigen LKW. Ob das reicht?

Mein Eindruck
°°°°°°°°°°°°°°°°°

Wie schon Jack Reacher räumt Amos Decker in einem Provinzkaff irgendwo im Mittelwesten auf. Nur dass Decker alles andere als wurzellos umherstreift, um auf das Böse zu stoßen, denn Decker hat in Burlington, Ohio, seine Familie verloren, das heißt: Sie wurde ihm entrissen (siehe Band 1 „Memory Man“). Dieser hohle Zahn schmerzt noch. Und jetzt soll er einem anderen, wildfremden Menschen Gerechtigkeit verschaffen. Er ahnt zu Anfang noch nicht, auf welche Weise ihn die erfolgreiche Bewältigung dieser letzten Endes monumentalen Aufgabe von den quälenden Erinnerungen an seine Familie befreit, von den Schuldgefühlen erlöst. Dies ist eine der vielen Bedeutungen des O-Titels „Redemption“.

Das Böse hat sich in der Tat festgesetzt in Burlington, Ohio. Wie kommt es, dass die Witwe des ermordeten David Katz ebenso in Geld schwimmt wie die Tochter des erschossenen, als Mörder verurteilten Mervyn Hawkins? Und warum hält Rachel Katz an dem alten American Diner fest, der kaum noch Profit abwirft? Als Decker das Gebäude des Diner erkundet, stößt er auf einen doppelten Boden. Das macht ihn erst recht neugierig.

Dass seine Neugier gerechtfertigt ist, belegen die vielen Anschläge, die in seiner Umgebung passieren. Auch Rachel Katz entgeht der Kugel, auf der ihr Name steht, nur um Haaresbreite. Von Decker selbst mal ganz abgesehen. Er kann es nicht leiden, über den Haufen gefahren zu werden. Wer mag das schon? Die Gegenseite wirft ihm immer wieder Knüppel zwischen die Beine, doch das macht ihn nur noch misstrauischer. Jemand ganz oben im Polizeiapparat, vielleicht sogar in der Justiz will nicht, dass er die Wahrheit aufdeckt.

SPOILER!

Die Wahrheit ist – für amerikanische Leser – so finster, dass sie schwer zu glauben ist. Im Untergrund des Diners befindet sich eine Fälscherwerkstatt, in der neue Ausweise hergestellt werden, ein Operationszimmer, in dem Gesichter verändert werden, und ein Lagezentrum, in dem Agenten und ihre Operationen überwacht und geplant werden. „Hier werden anstelle von Geldmitteln menschliche Identitäten „gewaschen““, erläutert der Drahtzieher. Und sobald Decker dies erfahren hat, soll auch er sterben. Zum Glück erhält er Hilfe von unerwarteter Seite…


Unterm Strich

Die Welt hat einen doppelten Boden, und das gilt auch für eine kleine Stadt wie Burlington, Ohio. Es kommt nur darauf an, dass die Fassade stimmt und alle Indizien die Polizei in die Irre führen, dann werden auch Unschuldige verhaftet und verurteilt. Um die Gerechtigkeit wiederherzustellen, braucht es hartnäckige Schnüffler wie Amos Decker, den Mann mit dem untrüglichen Gedächtnis, der reumütig gesteht, selbst einmal gelinkt worden zu sein. So ein Tatort kann eben auch ein Fake sein, wie so vieles andere im modernen Leben.

Sogar ein unscheinbarer, sehr standardmäßiger Diner wie der „American Diner“, den Rachel Katz besitzt, ist so ein Fake. Wem soll man da noch trauen? Was, wenn sogar der Polizeichef von den Fälschern gekauft worden ist, von den Killern ganz zu schweigen? Wir können nur noch Leuten wie Amos Decker vertrauen, sobald sie auf der richtigen Fährte sind. Aber im Showdown ist selbst er auf seine besten Freunde angewiesen.

Es ist im Grunde gleichgültig, von welcher ausländischen Macht Burlington und Umgebung unterwandert ist. Denn offenbar sind Amerikaner sehr leicht käuflich, sobald jemand mit Geldscheinen winkt. Bloß gut, wenn jemand einen moralischen Kompass hat, der anderen den Weg weist – was natürlich sofort die Gegenseite auf den Plan ruft, die dem Rechtschaffenen auf den Pelz rückt, um ihn und seine Gefährten zum Schweigen zu bringen, ähnlich wie bei Jack Reacher.

In diesem fünften Roman um Amos „Memory Man“ Decker kommt es zu einigen haarigen und brenzligen Situationen, wie es seine Fans von Autor David Baldacci gewohnt sind und erwarten. Kurz gesagt: Spannung bis zum Schluss.

Aber auch „Redemption“ in vielen Formen ist angesagt: Der Begriff bedeutet nicht nur Erlösung im weitesten Sinne, sondern auch um Entlastung – eines zu Unrecht Verurteilten beispielsweise – und um Befreiung von einer alten Schuld, ja, sogar um Rechtfertigung und Wiedergutmachung, etwa bei einem ehemaligen Häftling aus der Todeszelle. Erlösung ist sehr nahe an dem für Baldacci sehr zentralen Begriff der Liebe. Doch echte Liebe setzt auch Vertrauen voraus, und dieses wiederum die Entlastung von Schuld. Es ist kein einfacher Weg, den Amos Decker gehen muss, doch am Ende ist er in der Lage, wenigstens seine beste Kollegin Mary Lancaster in den Arm zu nehmen. Es geht definitiv aufwärts mit dem Memory Man.

Die Welt hat einen doppelten Boden, und das gilt auch für eine kleine Stadt wie Burlington, Ohio. Es kommt nur darauf an, dass die Fassade stimmt und alle Indizien die Polizei in die Irre führen, dann werden auch Unschuldige verhaftet und verurteilt. Um die Gerechtigkeit wiederherzustellen, braucht es hartnäckige Schnüffler wie Amos Decker, den Mann mit dem untrüglichen Gedächtnis, der reumütig gesteht, selbst einmal gelinkt worden zu sein. So ein Tatort kann eben auch ein Fake sein, wie so vieles andere im modernen Leben.

Sogar ein unscheinbarer, sehr standardmäßiger Diner wie der „American Diner“, den Rachel Katz besitzt, ist so ein Fake. Wem soll man da noch trauen? Was, wenn sogar der Polizeichef von den Fälschern gekauft worden ist, von den Killern ganz zu schweigen? Wir können nur noch Leuten wie Amos Decker vertrauen, sobald sie auf der richtigen Fährte sind. Aber im Showdown ist selbst er auf seine besten Freunde angewiesen.

Es ist im Grunde gleichgültig, von welcher ausländischen Macht Burlington und Umgebung unterwandert ist. Denn offenbar sind Amerikaner sehr leicht käuflich, sobald jemand mit Geldscheinen winkt. Bloß gut, wenn jemand einen moralischen Kompass hat, der anderen den Weg weist – was natürlich sofort die Gegenseite auf den Plan ruft, die dem Rechtschaffenen auf den Pelz rückt, um ihn und seine Gefährten zum Schweigen zu bringen, ähnlich wie bei Jack Reacher.

In diesem fünften Roman um Amos „Memory Man“ Decker kommt es zu einigen haarigen und brenzligen Situationen, wie es seine Fans von Autor David Baldacci gewohnt sind und erwarten. Kurz gesagt: Spannung bis zum Schluss.

Aber auch „Redemption“ in vielen Formen ist angesagt: Der Begriff bedeutet nicht nur Erlösung im weitesten Sinne, sondern auch um Entlastung – eines zu Unrecht Verurteilten beispielsweise – und um Befreiung von einer alten Schuld, ja, sogar um Rechtfertigung und Wiedergutmachung, etwa bei einem ehemaligen Häftling aus der Todeszelle. Erlösung ist sehr nahe an dem für Baldacci sehr zentralen Begriff der Liebe. Doch echte Liebe setzt auch Vertrauen voraus, und dieses wiederum die Entlastung von Schuld. Es ist kein einfacher Weg, den Amos Decker gehen muss, doch am Ende ist er in der Lage, wenigstens seine beste Kollegin Mary Lancaster in den Arm zu nehmen. Es geht definitiv aufwärts mit dem Memory Man.

Taschenbuch: 588 Seiten plus Leseprobe von „Long Road to Mercy“.
O-Titel: Redemption, 2019
ISBN 97801509874422

www.panmacmillan.com

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