Detektei Sonderberg & Co und die letzte Nacht der Eva Przygodda (Folge 8)

Die Handlung:

Düsseldorf, Ende des 19. Jahrhunderts. Während auf der Pferderennbahn auf den Lausward-Wiesen der Große Preis von Düsseldorf ausgetragen wird, erhält die Witwe Eva Przygodda im Gerichtssaal die verdiente Strafe für den Giftmord an ihren drei Ehemännern: Tod durch den Strang! Nur Dr. Sonderberg zweifelt an Evas Schuld – doch ihm bleibt nur eine einzige Nacht, um seine Vermutung zu beweisen …

Bonustrack: „Am Totalisator“ – Aus Sonderbergs Notizen

Wie Gregor seine Bekanntschaft mit dem Jockey Mick in Gold umzumünzen versucht und dabei auf das falsche Pferd setzt. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Was haben ein Pferderennen und ein Gerichtsprozess gemeinsam? Das fragt sich der Freund des historischen Krimis hier zu Anfang, wenn wir zwischen der Rennbahn und dem Gericht hin- und herspringen … wohl um bei beidem auf dem … Laufenden … zu bleiben. Ein Rennen und eine Reihe von Befragungen … ein überraschendes und ein erwartetes Ende. Gibts Parallelen? Dr. Friedrich Sonderberg zumindest hat Interesse … an beidem … und sieht Grund zu zweifeln … an allem. Und so begibt er sich freiwillig auf „die Spur des Gifts“ und von Inspektor van den Beeck beauftragt in den Reitstall … denn auch beim Pferderennen scheint irgendetwas faul zu sein.

Nebenbei erfährt der Hörer auch noch, was im Reitstall der Gewinnerstute so passiert und wie man es dort so mit dem Tierschutz hält und hegt den Verdacht, dass die zu hängende Frau Przygodda schizophren sein könnte. Ob das wohl der wahre Grund ist, warum sie sich nicht sehr kooperativ zeigt, als Dr. Sonderberg ihr seine Hilfe anbietet?

Währenddessen ist seine Assistentin auf einer wesentlich gefährlicheren Recherchetour unterwegs und wir fragen uns, wann wir wohl mit den ersten Ergebnissen rechnen dürfen. Fragen gibts nämlich aller Orten und einige Menschen verhalten sich merkwürdiger als andere … bei einigen kann man das Motiv dafür recht schnell erkennen, bei anderen bleibt es verborgen. Ob Sonderberg wohl die Zeit dafür hat, um sie alle zu beantworten? Schließlich hat seine Klientin nicht mehr lang zu leben und wir bis auf ein paar Ideen noch lange nichts Konkretes in der Hand … von Verdächtigen mal ganz abgesehen.

Dann werden plötzlich alle Fälle zusammengeführt, die Verdächtigen packen ungefragt aus, das Abenteuer ist vorbei, Dr. Sonderberg hält seinen abschließenden Erklärungsmonolog, ich hatte noch Fragen und vor allem ein großes „Aber wieso …“ auf der Kopfkinoleinwand stehen. Ohne die Auflösung zu spoilern kann ich das hier leider nicht weiter ausführen.

Entschädigt hat mich allerdings das überragende Andreas-Fröhlich-Solo, der im Comic Relief „Am Totalisator“ für einige Abschlusslacher bei mir gesorgt hat.

Die Sprecher und ihre Rollen:

„… und die letzte Nacht der Eva Przygodda“

Dr. Friedrich Sonderberg: Jan-Gregor Kremp
Minnie Cogner: Regina Lemnitz
Elvira von Carnap-Achenbach: Katja Brügger
Inspektor van den Beeck: Andreas Mannkopff
Gregor: Andreas Fröhlich
Julius Achenbach: Josef Ostendorf
Eva Przygodda: Lotta Doll
Kommissar Abel: Konstantin Graudus
Philipp: Martin Keßler
Moritz Clasen: Flemming Stein
Richter Stein: Lutz Riedel
Schlachter Fleischhauer: Helmut Krauss
Frau Rosenke: Dagmar Dreke
Achim Hilgers: Lutz Mackensy
Staatsanwalt Heith: Wolf-Dietrich Sprenger
Wachen: Robin Brosch, Achim Buch
Ansager beim Pferderennen: Jürgen Holdorf
Frederick: Flemming Draeger
Fredericks Mutter: Tanja Dohse
Menge im Gerichtssaal: Frank Felicetti, Stefan Krause, Eva Meckbach, Nadine Schreier
Gerichtsdiener: Achim Schülke
Droschkenführer: Douglas Welbat

„Am Totalisator“

Verkäufer: Michael von Rospatt
Mick: Bernd Vollbrecht
Bediensteter: Sven Plate
Menge am Totalisator: Patrick Bach, Philip Baltus, Reent Reins und Jan-David Rönfeldt

Trackliste:

CD1:

01. Ein Hörspiel von Zaubermond Audio
02. Schuldig!
03. Eine Katastrophe
04. Ein Mann mit Einfluss
05. Mokkabohnen
06. Ein unvollständiges Bild
07. Fisimatenten
08. Malgorzata
09. Es rappelt im Karton
10. Die Spur des Giftes
11. Bitte keine voreiligen Schlüsse!
12. Das pure schlechte Gewissen
13. Sicheres Fleisch
14. Finger im Geschlönz
15. Ein verdienter Feierabend
16. Auf dem Friedhof
17. Moderne Wasserspülung
18. Dibbelabbes

CD2:

01. Aus den Pantinen gekippt
02. Auf der Suche nach Minnie Cogner
03. Es muss auch irgendwie anders gehen!
04. „Ich weiß gar nichts!“
05. Nachstellungen
06. Vorbehaltlose Unterstützung
07. Randale
08. Unerwartete Versöhnung
09. „Geradehalten, Inspektor!“
10. Nur ein Dittchen …
11. Zufällig in der Nähe
12. Kopf in der Schlinge
13. Ein Festmahl für Malgorzata
14. Ein Anruf von Richter Stein
15. Sonderberg-&-Co.-Thema

Bonustrack:
16. Aus Sonderbergs Notizen: „Der Totalisator“, ca. 18 Minuten

Technik-Credits:

Skript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sprachschnitt: Joatan Frieden
Schnitt und Sounddesign: Alexander Rieß
Titelmusik: Cantarelos
Illustrationen; Stefanie Bemmann
Aufnahmen: Alexander Rieß, CSC Studio, Hamburg
Dennis Ehrhardt, Studio Konterfei, Berlin
Peter Dennhöfer, Studio Süd, Köln
Layout und Realisation: Sebastian Hopf
Produktion: Zaubermond Verlag

Die Ausstattung:

Die CDs, die seitenverkehrt mit dem Titelmotiv bedruckt sind, stecken in einem Digipak, das grafisch im „Sonderberg & Co“-Stil gehalten ist. Sprich, wir sehen eine Schwarzweiß-Zeichnung mit einer zusätzlichen Farbe, die mit jeder Folge wechselt. Zusätzlich gibts noch eine Sprecherliste, Danksagungen und die Technik-Credits zulesen. Eine Trackliste zum Hörspiel gibts nicht. Die hier angeführte entstammt der Downloadversion.

Mein Fazit:

Der Fall um die zum Tode verurteilte Dreifachwitwe wird mit ständigen Ausflügen zur Rennbahn erzählt … und am Ende der Folge wissen wir auch, warum. Die Auflösung des Rennstallfalles konnte ich nachvollziehen, die der Witwe leider nur bedingt. Da hatte ich direkt eine paar ganz wichtige Fragen parat, deren Antworten ich mir irgendwie selbst zusammenreimen konnte und musste, aber leider nicht alle.

Denn die Story unterhält zwar prima und wird gegen Ende auch immer dramatischer, die Tracks kürzer und die Umblendungen zwischen den Handlungsorten häufiger … aber einige Kernfragen, die ich Herrn Sonderberg gern nach seinem Auflösungsmonolog gestellt hätte, konnte ich mir selbst leider nicht beantworten. Und daher blieb bei mir am Ende irgendwie ein unbefriedigtes Gefühl zurück.

Die Sprecher sind allesamt prima, die Zwischenmusiken kurz genug und passen gut zu einem „klassischen Krimi“. Von daher habe ich mich trotz meiner unbeantworteten Frage gut unterhalten gefühlt und auch nicht den Eindruck, dass es künstlich gestreckte Längen gegeben hätte und hier oder da gekürzt werden müsste.

Mein persönliches Highlight war der Bonustrack, in dem Andreas Fröhlich „Am Totalisator“ zeigt, wie ein Sprecher vor dem Mikro agieren muss, um den Hörer vollends zu überzeugen. Abschlusslacher garantiert!

2 Audio-CDs
CD1: 57:27 Min.
CD2: 41:29 Min.

www.zaubermond.de

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