Die drei ??? Kids – Die Wikinger kommen! (Comic)

Die Handlung:

Ein fieses Gespenst beklaut arme Senioren, üble Gauner vermiesen den Spaß im Flugzeugmuseum und ein merkwürdiges Schokomonster verdirbt sogar Justus den Appetit. Diese verzwickten Comicfälle fordern den ganzen Scharfsinn der drei ??? Kids und auch die Leser können bei den kniffligen Rätseln mitraten. Spannendes Lesefutter für alle Comicfreunde und Fans von Justus, Peter und Bob. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Sieben auf einen Streich? Die glorreichen sieben? Sieben zum Preis für einen gibts hier … ein Comic, sieben Geschichten. Das grenzt ja schon fast an Disneys Lustige Taschenbücher. Gibts hier auch siebenmal gute Unterhaltung oder bekommen wir Massenware zu lesen? Don’t believe the hype … oder liefern die Bilder miträtseltechnisch auch wie versprochen ab? Und wenn ich mal keine Ahnung habe, wie ich auf die Lösung kommen soll? Dafür gibts am Ende die gesammelten Auflösungen, damit kein Rätselfan frustriert bleibt!

Und das sind jede Menge. Denn hier wird nicht eine Geschichte erzählt, an deren Ende der Leser sagen soll, wer hier der Täter war. Nein, hier gibts pro Fall drei bis vier kleine Aufgaben in Form von Aufmerksamkeitstests zu lösen. So müssen wir Dinge zählen, Buchstabenbrei zusammensetzen, rechnen … Auf der aktuellen Seite des Comics, unter dem die Aufgabe steht, finden wir die Lösungshilfen (oder auf einer Seite davor oder im ganzen Comic selbst). Die haben aber nix mit den gezeichneten Fällen zu tun, sodass es deren Aufklärung nicht zuträglich ist, ob wir nun mitspielen oder nicht. Davon ab machts aber Spaß, sich drauf einzulassen. Bis auf das Rätsel mit der Radelzeit von Justus, bei dem auf der gezeichneten Uhr die Zeit leider nicht ablesbar ist, auch wenns in der Lösung am Ende so steht.

Die Chance zum Rätseln (während die Jungs den eigentlichen Fall lösen) gibt es in diesem Buch bei:

Fall 1 – Spuk im Seniorenheim

Justus, Peter und Bob stellen sich als Leih-Enkel in einem Seniorenheim zur Verfügung und bereiten den Bewohnern eine Menge Spaß. Sie veranstalten nicht nur ein Rollstuhlrennen mit ihnen, sie helfen ihnen auch bei der Aufklärung einer mysteriösen Diebstahlserie.

Fall 2 – Raub im Flugzeugmuseum

Endlich mal ein Museum, in dem man nicht still sein muss. Denn die drei Jungdetektive haben eine Menge Rennerei zu erledigen. Und am Ende hilft ihnen ein cooles Gadget aus der eigenen Trickkiste bei der Überführung der Bösewichte.

Fall 3 – Das Schokomonster

Wer dem Bäcker warum das Geheimrezept für seine beste Leckerei klauen will, das finden die Rocky Beachboys in diesem Abenteuer heraus. Wer dabei warum und wie zum „Schokomonster“ wird, auch das bekommen wir zu sehen.

Fall 4 – Wikinger in Rocky Beach

Auf einer Baustelle im Wald wird eine Wikinger-Münze gefunden. Geht hier alles mit rechten Dingen zu oder sind das Fake News?

Fall 5 – Irrlichter im Sumpf

Was Irrlichter im Sumpf sind, das erklärt uns ein netter Nachbar, der die Jungs durch den Wald führt. Wer hier aber Dinge lagert, die da gar nicht hingehören, das gilt es nun herauszufinden. Dies war der gefühlt textlastigste der Fälle bislang.

Fall 6 – Plünderern auf der Spur

Justus, Peter und Bob wollen den Pfadfindern beim Aufräumen im Nachbarort (der offenbar keinen Namen hat oder unerkannt bleiben möchte) helfen, denn da gabs eine Überschwemmung.

Wo Not ist, helfen einige mit, andere versuchen, ihren Vorteil aus dem Leid der Menschen zu ziehen. Gibts auch hier, beides. Gut, dass die Jungs mit Kommissar Reynolds gleich jemanden bei der Hand haben, der die Ganoven direkt einbuchten kann, die sie hier überführen.

Fall 7 – Taschendiebe beim Stadtfest

Und wo wir schon mal bei Dieben sind, gibts in der letzten Geschichte auch gleich wieder welche. Wo viel Getümmel herrscht, da treiben Taschendiebe gern ihr Unwesen. Wer hier wem was klaut und für wen, das observieren die Jungs in diesem Fall.

Der Autor und der Zeichner:

Über Christian Hector konnten mir die Suchmaschinen des Interwebs nix erzählen. Auch auf der Verlagshomepage steht leider nichts Persönliches über den Autor dieses Comics.

Gleiches gilt für „Comicon“, der/die hier für die Zeichnungen verantwortlich ist/sind. Gefunden habe ich nur ein Webseite aus Barcelona, die dazu passen könnte. Da muss ich wohl noch mal weitere Recherchen anstellen …

Mein Fazit:

Dass die Leser bei den Rätseln, die die Jungs zu knacken haben, mitraten können, stimmt nicht. Die drei bis vier Aufmerksamkeits- und Rechenaufgaben, die es pro Geschichte für den Leser als Bespaßung gibt, machen zwar Spaß, haben aber nix mit den Fällen zu tun und tragen auch nicht zu deren Aufklärung bei.

Mir machte das aber nichts aus und ich habe mich gern drauf eingelassen, nicht nur weil die Zeichnungen selbst sehr lebendig und mit viel Liebe gestaltet sind. Manchmal kommt der Leser aber schon aus der Geschichte raus oder wird zwangsgebremst, wenn er eigentlich wissen will, wies weitergeht, aber plötzlich zurückblättern muss, um die aktuelle Aufgabe zu lösen.

Obs das Großformat gebraucht hätte, kann jeder für sich entscheiden. Auf der einen Seite sind die Bilder unglaublich groß … im Vergleich zu einem Lustigen Taschenbuch zum Beispiel … auf der anderen Seite kann der Rätselfreund aber so besser in ihnen suchen. Denn die Details, die es hier zu finden gibt, die sind dann doch oftmals recht klein.

Ein abwechslungsreicher Spaß, der mir gut gefallen hat. Es muss nicht immer nur ein einziger Fall über alle Seiten sein. Auch Kurzabenteuer können gut unterhalten. Und wenn die auch noch kleine Aufgaben enthalten, gibts sogar was für die grauen Zellen zu tun, nicht nur für die Augen.

Wenn dieser Hochglanzcomic nur nicht so unglaublich nach Chemie riechen würde …

Softcover: 96 Seiten
96 Farbzeichnungen
Vom Verlag empfohlen ab 8 Jahren
Maße: 281x210x9mm
1. Auflage: Februar 2018
ISBN-13: 978-3-440-15912-5

www.kosmos.de

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)