Die drei ??? und das Fantasmofon (Band 235)

Die Handlung:

Spukt es in Fogmire House? Justus, Peter und Bob lernen Dr. Sandler kennen. Die Musikwissenschaftlerin arbeitet für eine Stiftung, die junge Musiker unterstützt. Ihr wurde eine alte Villa vermacht. Der vorherige Besitzer, Fenn Fogmire, soll hier in der Vergangenheit Séancen abgehalten und Kontakt zu Verstorbenen aufgenommen haben. Hat er das wirklich mit einem besonderen Gerät getan? Wo ist das Fantasmofon jetzt? Als es in der Villa summt, brummt, flackert und unheimliche Stimmen flüstern, gerät alles durcheinander. Die drei ??? glauben nicht an Geister! Genau der richtige Fall für die drei ??? aus Rocky Beach. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Eigentlich interessiert mich als Erstes, was denn ein „Fantasmofon“ überhaupt ist, um mich dann darum zu kümmern, wo es denn ist. Da könnte man dann auch anhand der Größe direkt mal Verstecke ein- oder ausschließen. Die Konstruktion auf dem Cover sieht auf jeden Fall schon interessant aus. Ein Steampunk-Grammofon.

Ok, was ein Fantasmofon ist und was man damit machen kann, bekommen wir schnell erzählt. Zu finden ist oder war es in einer alten Villa, in der es spuken soll. Das kommt den neuen Mietern extrem unpassend, denn eigentlich sollten da jetzt bald Künstler einziehen … und wenns da blitzt, blinkt und stöhnt, sind die ganz schnell wieder weg.

Wir können uns gut vorstellen, dass Peter da überhaupt keine Lust drauf hat, aber Justus freut sich schon drauf, in dem Haus zu übernachten, um dem Spuk auf den Grund zu gehen. Vermeintlich Übernatürliches haben wir zusammen mit den Jungs ja schon mehrfach erlebt und entlarvt. Von daher … was sollte diesmal anders sein?

Systematisch und logisch gehen die Detektive den Fragen nach dem Wer, Wie und Warum nach. Die drei Detektive sehen sich um und Justus überprüft sogar die veraltete Elektrik des Hauses.

Dabei wird so oft erwähnt, dass die Akustik in dem Haus verwirrend ist, dass das am Ende mutmaßlich mit der Auflösung dieses Falles zu tun haben wird. Außerdem suchen wir ja nach der Quelle der seltsamen Geräusche und eigentlich auch nach dem Fantasmofon. Das Gerät gerät dabei schon fast in Vergessenheit.

Justus, Peter und Bob finden einiges und anderes heraus, bis auf einmal das Telefon klingelt und Altfans direkt einen Flashback bekommen. Wenn die Gruselstimme am anderen Ende auch noch „Weeeeeeeegbleeeeeeeeeeeibeeeeeeeeeeen“ gesagt hätte, hätte ich noch lauter lachen müssen, als ichs eh schon getan habe.

Der Dialog zwischen dem Anrufer und Justus war mir eine Spur zu sehr drüber. Da will doch ganz klar jemand bei irgendetwas in Ruhe gelassen werden und die Jungs sollen für ihn/sie den Strom abschalten, bis er/sie damit fertig ist.

Aber, wieso lässt sich gerade Justus so verunsichern, dass auf einmal er die treibende Kraft ist, so schnell wie möglich aus der Gruselvilla zu verschwinden? Einfach weglaufen, weils zu gruselig wird? Das ist doch eher das Revier von Peter „der Schisser“ Shaw!

Dann gehen die Befragungen los. Wir sammeln ein paar Verdächtige hier und da, aber echte Motive und handfest Nachvollziehares kommt dabei irgendwie noch nicht heraus.

Wer hat denn nun eingebrochen und Peter und Bob vermöbelt? Und was hat das alles mit diesem Fantasmofon zu tun?

Die vielen Infos zur Geschichte der Tontechnik fand ich super interessant. Édouard-Léon Scott de Martinville war mir bis dahin nicht bekannt und nach dem Lesen dieses Falles musste ich diese faszinierende Wissenslücke füllen.

Die Autorin und die Illustratorin:

Kari Erlhoff lebt in Schleswig-Holstein und arbeitet unter zahlreichen Pseudonymen als freie Autorin und Redakteurin. Wenn sie nicht gerade dabei ist, die drei ??? in schwierige Situationen zu bringen, schreibt sie Jugendbücher, Hörspielskripte, ratlose Ratgeber und Einkaufszettel.

Silvia Christoph hat Grafikdesign an der Hochschule der Künste in Berlin studiert. Seit 1999 gestaltet sie die Cover der „Die drei ???“. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Dieser Fall war zum einen eine clevere Idee des Autors, die er rund um die Geschichte der Tontechnik geschrieben hat und zum anderen eine Komposition aus Zutaten, die wir schon kennen.

Gegen Ende wirds hier richtig, richtig spannend, leider aber auch recht gewalttätig. So viele Verletzungen hab‘ ich selten erlebt in einem Fall der drei Detektive. Das war nicht so meins.

Das letzte Drittel dieses Abenteuer konnte mich kurzweiliger unterhalten als die ersten beiden. Die fühlten sich ein wenig wie „ok, das kenn ich jetzt auch schon irgendwoher“ an.

Hardcover: 160 Seiten
Vom Verlag empfohlen ab 10 Jahren
1. Auflage, Juli 2024

www.kosmos.de

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