Die drei ??? und der letzte Song (Folge 183)

Die Handlung:

Lenny, The Rock, der erfolgreiche Rockstar, veranstaltet auf seinem Anwesen ein aufwendiges Geburtstagskonzert voller Spezialeffekte. Als Höhepunkt der Party hat er eine Überraschung angekündigt. Auch Justus, Peter und Bob sind unter den Gästen. Die Detektive rechnen mit Vielem – doch sicher nicht mit dem, was dann passiert! Bei den Ermittlungen gerät einer der drei in große Gefahr … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Bevor es überhaupt in die Story geht, fällt dem Langzeitfan auf, dass Onkel Titus in den Verhörspielungen der Fälle schon ewig nicht mehr akustisch in Erscheinung getreten ist. Ich musste weit zurückblättern und habe ihn erst bei Folge 169, „Die Spur des Spielers“, wiederfinden können. Damals wurde er noch vom in diesem Jahr verstorbenen Hans Meinhardt gesprochen. Und so gibts für den Jungdetektivfan an diesem Veröffentlichungswochenende nicht nur einen neuen Karl bei TKKG zu hören, sondern auch einen neuen Onkel Titus bei den ???.

Witzigerweise trifft direkt nachdem wir das rausgehört haben, der Onkel Titus der ???-Kids auf dem Schrottplatz ein. In der Sprecherliste taucht er aber nicht auf … somit wars vielleicht nur eine Hommage und ein Schmankerl für den Dauerfan. Und wer schon richtig lange Hörspiele hört und als Kind gern Zeichentrickserien gesehen hat, der kennt den neuen Onkel Titus als Komplettbesetzung aus „Barbapapa“. Hier hat er nämlich alle Rollen gesprochen. So … und wer jetzt noch den Überblick behält, hat gewonnen.

„Party like a rockstar, kick a little ass!“ … da gibt sich sogar Tante Mathilda wieder als Fangirl, denn sowohl sie als auch Onkel Titus kennen den Altrocker Lenny, der in Kürze seinen 65. Geburtstag feiern will. Ob der das aber so toll finden würde, wenn er mitbekommen hätte, dass Bob ihn in einer Szene vor seinen Freunden einen „Popstar“ nennt? Und sowieso … wieso recherchiert der ???-Archivar so intensiv über „The Rock“ … das machen die Jungs doch eigentlich nur, wenn sie einen Fall haben … und den haben sie zu dem Zeitpunkt noch gar nicht.

Und den hätten sie auch immer noch nicht auf Lennys Party, wenn der Rockstar nicht nebenbei erwähnt hätte, dass am Vortag bei der Heimfahrt die Bremsen seines Autos versagt haben. Das kann alle möglichen Ursachen haben, aber Justus dreht dennoch erstaunlich hoch und basiert das auf einem „komischen Gefühl“. Wobei er doch eigentlich der mit der Logik und den auf Fakten basierenden Schlussmonologen ist.

Egal? Ok, dann halt Party … mit Lenny auf der Bühne … aber nicht lange … denn plötzlich isser wieder weg. War das Teil der Bühnenshow oder steckt da mehr dahinter? Justus rattert kurz die Daten runter und wir müssen zustimmen, dass da doch eine Menge sehr seltsam anmutet.

Und Ungereimtheiten gibts in der Tat so einige im Zusammenhang mit dem verschwundenen Altrocker. Das werden mit jeder Hörminute sogar mehr und mehr …

So viele, dass die Jungs sich während der Ermittlungen sogar mit Inspektor Cotta austauschen … ja, so weit ist es schon gekommen. Aber, zum Glück … denn was da hinter dem Verschwinden des Rockstars steht, ist viel mehr, als ich erwartet hatte … auch zum Glück. Da machte das Hören noch viel mehr Spaß, auch wenn den Jungs gar nicht zum Lachen zu Mute ist und die Antagonisten dieses Falles alles andere als rücksichtsvoll sind. Die machen Ernst und da ist zur Vorsicht geraten. Ach ja, und Rätsel mit Geheimbotschaften gibts auch noch. Was will man mehr?

Das kann ich auch direkt beantworten: einen anderen Sprecher für Lenny zum Beispiel. Ich habe selten bis nie an den Sprechern von Hörspielen etwas auszusetzen, weil sie ihren Job meist sehr gut machen. Da ist auch Peter Kirchberger als Lenny keine Ausnahme … nur spricht er seinen Part perfekt für einen Kindertrickfilm, nicht wie ein in die Jahre gekommener Rockstar. So überdreht, dass es albern wirkt, weit jenseits von cool … und seine Stimmfarbe passt auch so gar nicht zu der eines Frontmanns einer Rockband.

Auch der neue Onkel Titus klang mir hin und wieder zu emotionslos … hier muss er sich natürlich an seinem Vorgänger messen lassen … und an dem Onkel Titus der ???-Kids … und da hat er noch an Boden gutzumachen.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzähler – Thomas Fritsch
Justus Jonas, Erster Detektiv – Oliver Rohrbeck
Peter Shaw, Zweiter Detektiv – Jens Wawrczeck
Bob Andrews, Recherchen und Archiv – Andreas Fröhlich
Tante Mathilda – Karin Lieneweg
Onkel Titus – Rüdiger Schulzki
Inspektor Cotta – Holger Mahlich
Lenny The Rock – Peter Kirchberger
Sue Tamara – Maria Hartmann
Sax Sandler – Christian Concilio
Tim Durnell – Douglas Welbat
Ron – Gosta Liptow
Keith – Tobias Schmidt
Debbie Peterson – Maud Ackermann
Frank Wheeler – Timo Wenzel
Joe – Stefan Brönneke
Clayton – Gordon Piedesack
Kellnerin – Simona Pahl

Trackliste:

1. Einladung zur großen Party
2. Ein schwieriger Gast
3. The Disappearing of a Hobbit
4. Aus fünf mach sechs
5. Videostar
6. Schalldicht verpackt
7. The La-La-Song
8. Achtung, Steinschlag!

Technik-Credits:

Buch und Effekte: André Minninger
Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Coverillustration: Silvia Christoph
Design: Atelier Schoedsack
Titelmusik: Simon Bertling & Christian Hagitte (STIL)
Musik: Simon Bertling & Christian Hagitte (STIL), Constantin Stahlberg, Jan-Friedrich Conrad, Jens-Peter Morgenstern
(P) & (c) 2016 Sony Music Entertainment Germany GmbH
Based on characters created by Robert Arthur · Erzählt von Ben Nevis
Die Buchausgabe ist im Kosmos Verlag, Stuttgart, erschienen (c) 2015 by
Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart.
„Die drei ???“ ist eine eingetragene Marke der Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG

Die Ausstattung:

Die schwarze CD steckt in einem Jewel-Case. Das Bookletchen enthält ein paar ausgewählte Cover bereits erschienener Fälle und etwas Werbung. Dazu kommt noch eine Aufstellung der Sprecher und ihrer Rollen und eine kleine Bildvorschau für die kommende Folge. Auf der Rückseite des Case finden wir eine kurze Inhaltsangabe und die Trackliste.

Mein Fazit:

„Lalala“ singt man als Kind, wenn man den Text nicht versteht, aber trotzdem mitsingen möchte. Einen ganzen Song hat Lenny, „The Rock“, dazu geschrieben … und dann verschwindet er auf seiner eigenen Geburtstagsparty.

Dass das kein lustiger Showact ist, war zu erwarten … sonst wärs ja auch langweilig für den Hörer. Der kriegt dann auch eine toll konstruierte Story serviert, die so viel Hintergrundinfos und Beteiligte bietet, wie man es bei Weitem nicht erwarten konnte.

Nur mit der Auswahl des Sprechers für den Altrocker war ich nicht zufrieden. Der passt von der Stimmfarbe und von der Art wie er sich hier präsentiert super in einen Kinderzeichentrickfilm. Den Rocker habe ich ihm nicht abgenommen. Auch der neue Onkel Titus, dem wir hier das erste Mal begegnen, könnte noch ein wenig mehr Emotionen zeigen.

1 Audio-CD mit 76:06 Minuten Spieldauer
Vom Verlag empfohlen ab 9 Jahren
EAN: 888751319820

www.natuerlichvoneuropa.de

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