Die drei ??? und die verlorene Zeit (Folge 215)

Die Handlung:

Entführung auf dem Schrottplatz – Arnold Grasso beauftragt die drei ??? gerade mit einem Fall, als er vor ihren Augen entführt wird. Und das ausgerechnet von seiner eigenen Familie. Sie beschuldigt ihn, ein wertvolles Gemälde gestohlen zu haben, das seit langer Zeit in ihrem Besitz ist. Können die drei Detektive ihren Auftraggeber finden und seine Unschuld beweisen? Justus, Peter und Bob dürfen keine Zeit verlieren … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Eine Entführung und ein Diebstahl? Zwei Fälle zum Preis für einen? Ok, ich bin dabei, wenn dieses Abenteuer nicht mir auch die Zeit klaut … tats am Ende aber leider doch.

Es geht dramatisch los, mit handfesten Auseinandersetzungen und Gewalt. Und bevor sich die drei ??? überhaupt vernünftlg mit ihrem neuen Auftraggeber unterhalten konnten, wird er auch schon vor ihren Augen entführt.

Nicht nur der Anfangs-Tumult war aufregend, auch das, was Arnold Grasso vor seiner Verschleppung erzählt hat, war sehr merkwürdig.

Zum Glück hat der Autor dieses Falles den drei Detektiven noch eine Nachricht zukommen lassen, denn sonst säßen sie jetzt Unterlippe knetend in der Zenrale und der Fall wäre zum Sillstand gekommen. So aber gehts direkt weiter, Spuren werden gesucht, Dinge gefunden, Menschen getroffen und verfolgt und alles, was den ???-Fan bei Laune und die Jungs auf Trab hält.

Belauschen, Befragen, Beschatten, Befreien und das zum Teil getrennt voneinander, weils viel zu ermitteln gibt.

Klingt alles ganz prima, auf Dauer aber wirds zäh und langweilig, den Familienstreitereien zuzuhören. Und auch wenn Oliver, Jens und Andreas wie gewohnt eine tolle Leistung bieten, die Story ist zu klinisch konstruiert und kann mit ihnen bei Weitem nicht mithalten. Einige der anderen Sprecher leider auch nicht.

Interessant wird es erst wieder ganz am Schluss, wenn wir dann endlich erfahren, wer hier was warum gemacht hat.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzähler – Axel Milberg
Justus Jonas, Erster Detektiv – Oliver Rohrbeck
Peter Shaw, Zweiter Detektiv – Jens Wawrczeck
Bob Andrews, Recherchen und Archiv – Andreas Fröhlich
Arnold Grasso – Patrick Berg
Amalia – Verena Frost
Sarah – Jana Schmidt
Eric – Rasmus Borowski
Nicolas – Lukas T. Sperber
Dennis – Detlef Tams
Dale Congden – Peter Kaempfe
Professor Hogan – Hannes Hellmann
Officer – Torsten Münchow
Ansage – Anne Moll

Trackliste:

1. Ein Gemälde, das es gar nicht geben kann
2. 3582
3. Der neunte Oktober 1582
4. Platzhalter
5. (Un)bekannter Verfolger
6. Einbruch
7. Erwischt
8. Zusammentreffen

Technik-Credits:

Erzählt von Christoph Dittert
Buch und Effekte: André Minninger
Geräusche: Wanda Osten
Redaktion: Maike Müller
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Titelmusik: Simon Bertling & Christian Hagitte (STIL)
Musik: Jan Friedrich Conrad, Peter Morgenstern,
(P) & © 2022 EUROPA – a division of SONY MUSIC ENTERTAINMENT GERMANY GmbH

Die Ausstattung:

Die schwarze CD steckt in einem Jewel-Case. Das Bookletchen enthält ein paar ausgewählte Cover bereits erschienener Fälle und etwas ???-Werbung. Dazu kommt noch eine Aufstellung der Sprecher und ihrer Rollen und eine kleine Bildvorschau für die kommende Folge. Auf der Rückseite des Case finden wir eine kurze Inhaltsangabe und die Trackliste.

Mein Fazit:

Während mich die Romanvorlage nur mäßig und vor allem nur am Anfang und am Ende gut unterhalten konnte, gelang es diesem Hörspiel noch schlechter.

Nicht nur müssen viele Sprecher unmögliche und unnatürlich klingende Schriftsprache vorlesen, einige von ihnen lesen auch eher wie der herkömmliche deutsche Hörbuchsprecher. Da fehlte komplett das Schauspiel vor dem Mikro. Mag sein, dass es daran gelegen hat, dass sich genau diese Sprecher vor Ort im Studio nicht mit den anderen getroffen haben, sondern ihre Aufnahmen getrennt erfolgt sind. Das ist leider deutlich zu hören diesmal.

Viel TechnoStampf-Drama-Musik zwischen den Szenen (die gefühlt auch länger dauert als sonst) und ein Fall, der sich zieht wie Kaugummi und dabei trotz gewohnt überragender Sprecherleistung der Hauptsprecher, wenig zu bieten hat.

Die Grundidee dieser Story hat einfach nicht genug Substanz, um eine komplette Stunde unterhalten zu können. Darüber täuschen auch die Zutaten aus dem Krimi-Baukasten, die hier eingebaut sind, nicht hinweg. Und auch das ist leider deutlich zu hören.

Bei diesem Hörspiel war für mich der Name Programm. Ein Gemälde, das es nicht gibt oder geben darf, aus einer Zeit, die es nicht geben sollte. Erzählt über eine Stunde, die wir nicht zurückbekommen. Wie passend, dass grad heute Nacht die Uhren wie gewohnt nutzlos auf Sommerzeit gestellt wurden … macht dann also in Summe zwei Stunden.

Audio-CD mit 65:53 Minuten Spieldauer
Vom Verlag empfohlen ab 9 Jahren
1. Auflage, März 2022

www.play-europa.de

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