Die drei ??? und die Zeitreisende (Band 193)

Die Handlung:

Was hat es mit dem geheimen Zeitreise-Experiment von Quentin Kurtz auf sich? Weshalb wurden er und seine Tochter Aurora vom CIA gesucht? Und wohin verschwanden die beiden vor mehr als 30 Jahren spurlos? Als die drei ??? sich dieses mysteriösen Falles annehmen, scheinen die Gesetze der Logik außer Kraft zu treten: Denn plötzlich steht die verschollene Aurora leibhaftig vor ihnen – ohne auch nur einen Tag gealtert zu sein …(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Also mit Zeitreisen kriegt man mich in der Regel immer. Aber, sind wir nicht alle selbst Zeitreisende, die mit einem Tempo von 60 Minuten pro Stunde vorwärts in der Zeit reisen? Was unterscheidet nun (Onkel) Quentin und seine Tochter von uns normalen Zeitreiseden? Na ja, über die wenigsten von uns wurden Bücher geschrieben, vermute ich mal, also wäre das schon mal ein Unterschied … spannend machts das aber jetzt noch nicht so …

Los gehts dann auch mit einem Mord. Mord? Ist das nicht ein bisschen dicke für die Jungs? Ist es, deshalb findet der auch auf einer Bühne statt, vor der die Juniordetektive sitzen … wenn auch für meinen Geschmack seitentechnisch etwas zu ausführlich erzählt. Für die Handlung wichtige Charaktere kann man auch zügiger und kurzweiliger vorstellen.

Vielleicht hat sich der Autor absichtlich etwas … Zeit … gelassen, um den Fall besonders zu machen. Jedenfalls folgt auf das Theaterstück der zweite Akt hinter der Bühne … und auch der ist ziemlich ausführlich geschildert. Nach gut 50 Seiten haben wir dann auch endlich einen Fall, denn Justus findet die Schauspielerin Pixie seltsam und das, was sie behauptet, auch. Nicht nur vermutet sie, grad eben vergiftet worden zu sein, sondern auch, dass ihre Tochter Aurora vor vielen Jahren von einem Zeitreisenden in die Zukunft entführt worden sei.

Ich hätte wirklich nichts dagegen, wenns am Ende tatsächlich so gewesen ist, ich bin offen für alles … wahrscheinlich ist das allerdings nicht. Schauen wir mal, was sich auf den restlichen Buchseiten während der Recherche noch so alles ergibt …

Na ja … die verschwundene Tochter taucht wieder auf … zumindest hats den Anschein. Erst auf einem Bild, dann im Theater … aber, es wäre zu einfach, wenn wir sie einfach danach befragen könnten, wo sie die letzten Jahrzehnte denn so gewesen ist. Außer, ihre Zeitreise führte ins Jetzt der Fragezeichen, dann wärs wieder rund … irgendwie. Das würde dann auch erklären, warum das Mädchen, das so verdächtig nach dem Töchterchen aussieht, nicht gealtert ist.

Hektisch wirds … aber wirklich fesselnd und spannend ists irgendwie nicht. Und je mehr wir erfahren, desto trauriger wird die ganze Geschichte. Und nachdem Justus uns und allen Beteiligten erzählt, was er so vermutet … schließt der Autor mit einer Szene, zu der am besten die Titelmusik der TV-Serie AKTE X passt. Stimmig, für diesen komplett überzogenen und sehr dramatischen Theaterfall.

Der Autor:

André Minninger arbeitet erfolgreich als Drehbuchautor und Regisseur. Unheimliche, gruselige Themen sind sein Spezialgebiet. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Nein, auch wenn ichs gern so gehabt hätte, Onkel Quentin ist nicht aus seinem Erfinderlabor in Kirrin vorbeigekommen, um eine echte Zeitmaschine zu präsentieren. Schade aber auch, wenngleich zu erwarten.

Vielmehr ist dieser Fall besonders … besonders hektisch, besonders dramatisch, besonders gestreckt und am Ende auch noch besonders traurig. Viel Drama, ein wenig Recherche, eine Schauspiel-Diva, einiges an Gerenne und ein Schluss, der ins überzogene Gesamtbild passt.

Als Hörspiel ist diese Geschichte sicher ganz ok, als Roman war sie mir einfach zu gestreckt. Als Kurzgeschichte hätte sie vielleicht aufgrund der Prämisse gut in die Zusammenstellung „… und der Zeitgeist“ gepasst. Leider stellt sich der Klappentext als Clickbait heraus, der am Ende sicher den einen oder anderen Leser etwas enttäuscht zurücklassen wird. Keine Story, die man mehrfach lesen muss.

Laminierter Pappband: 144 Seiten
Illustrationen von Silvia Christoph
Vom Verlag empfohlen ab 10 Jahren
1. Auflage, September 2017
ISBN: 978-3-440-14835-8

www.kosmos.de

Der Autor vergibt: (3/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (17 Stimmen, Durchschnitt: 3,47 von 5)