Die Elfen – Der Blick in den Himmel

Die Handlung:

Der Geruch des warmen Blutes ließ Skanga das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ihr Magen schmerzte, so lange hatte sie nichts mehr gegessen. Das junge Trollweibchen sah zu, wie ihre beiden Brüder vom Hals des Elchs tranken, den ihr Vater erlegt hatte. Sie waren zu gierig. Viel Blut spritzte in den Schnee. Skanga war versucht, sich Klumpen des blutigen Schnees zu holen und in ihrem Mund schmelzen zu lassen aber sie presste eine Faust gegen ihren schmerzenden Magen und wartete … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Eigentlich heißt diese hier vertonte 30-seitige Novelle „Skanga – Der Blick in den Himmel“ und hatte es aufgrund einer Abstimmung unter Fans der ELFEN-Reihe ans Ende des Romans „Elfenwinter“ von Berhard Hennen geschafft. Interessant, dass die Fans mehr über die spätere Troll-Führerin lesen wollten als noch mehr über Elfen.

Was die so in ihrer Jugend erlebt hat und erleben musste, davon erzählt uns diesmal die Sprecherin der Skanga aus den ELFEN-Verhörspielungen. Eine schöne Wahl, wie ich finde.

Für Skanga keine schöne Wahl ist die, die der Trollkönig Gabrog getroffen hat: Alle Schwachen und Unnützen fliegen raus. Wer also keinen Nachwuchs gebären kann oder männlich ist, wird verbannt, weil nicht genug Essen für alle da ist. Also bleibt ihre Mutter da, während Skanga, ihre Brüder und ihr Vater ums Überleben im Winter kämpfen müssen.

Da kommt man schon mal auf verzweifelte Ideen. Zum Beispiel ins Geistertal zu gehen … wo es eigentlich niemanden hinverschlägt. Aber, dort solls was zu Futtern geben, selbst im Winter.

Aber da „lebt“ auch Matha Naht, der wohl böseste Holunderbaum ever. Er lebt vom Leid anderer und bekommt so magische Kräfte. Ein schicksalshaftes Treffen für Skanga, die auf der einen Seite profitieren, auf der anderen aber auch leiden wird … quid pro quo …

Das Hörerlebnis:

Dritte Lesung, dritter Sprecher. Diese ELFEN-Story wird uns von Luise Lunow vorgelesen, die in den ELFEN-Hörspielen, die Skanga spricht.

Dass sie bei Dialogen überzeugen kann, war mir schon aus der Hörspielreihe bekannt, aber auch als Hörbuchsprecherin macht sie einen prima Job. Eindringlich schildert sie Skangas Erlebnisse bis zum schicksalshaften Treffen mit dem bösen Baum … so eindringlich, dass es unter die Haut geht.

Dabei hilft der Sprecherin ihre kratzige Stimme, die sie gekonnt einzusetzen weiß und so das Gefühlsleben der Charaktere prima ins Fantasykopfkino der Hörer transportieren kann.

Ein komplettes Hörbuch könnte ich mir mit ihr nicht vorstellen, dafür ist mir ihre Stimme zu speziell. Für diese Lesung aber, ist sie perfekt.

Die fünf neuen, alten ELFEN-Kurzgeschichtenlesungen:

„Kinder der Nacht“
„Farodin“
„Der Blick in den Himmel“
„Die Schlangenkönigin“ (März 2018)
„Der Weg zurück“ (Juni 2018)

Die Sprecherin:

Luise Lunow wuchs in Potsdam-Babelsberg auf. Sie wurde an der Staatlichen Ballettschule Berlin ausgebildet und trat bereits während ihrer Ausbildung aushilfsweise im Ensemble des Hans-Otto-Theaters in Potsdam auf. Später war von 1976 bis 1987 am Maxim-Gorki-Theater in Berlin tätig. Als Film- und Fernsehschauspielerin übernahm sie kleinere Rollen. 1987 kehrte sie von einer Besuchsreise in der Bundesrepublik nicht mehr in die DDR zurück. In der Bundesrepublik übernahm sie erneut Rollen in Film- und Fernsehen, z. B. in Pappa ante Portas, Praxis Bülowbogen und Ein Heim für Tiere. Luise Lunow spricht auch Hörspiele, so übernahm sie nach dem Tod von Tilly Lauenstein deren Sprecherrolle als „Oberhexe Tante Mania“ in der Hörspielreihe Bibi Blocksberg. Im Juni 2011 nahm sie für AS&S Radio den Werbesong „Acid auf Rädern“ auf, unter dem Pseudonym „Enkelschreck“. Bis 2013 arbeitete sie an verschiedenen Theatern, unter anderem am Schlossparktheater Berlin. 2015 veröffentlichte sie ein autobiographisches Hörbuch. (Wikipedia)

Technik-Credits:

Aufgenommen im Studio Konterfei, Berlin
Regie: Dennis Ehrhardt
Musik: Andreas Meyer
Illustrationen: Helge C. Balzer (Titel), Sandobal
Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Layout und Realisation: Sebastian Hopf

Die Ausstattung:

Die schwarz bedruckte CD steckt in einem Jewelcase. Das Bookletfaltblatt enthält einige Erklärungen von Bernhard Hennen dazu, was Trolle in seiner Elfenwelt verloren haben.. Zusätzlich gibts noch Infos über ihn und die Sprecherin der Lesung (nebst Fotos) und etwas Werbung in eigener Verlagssache.

Die Elfen:
Band 1: „Die Elfen“
Band 2: „Elfenwinter“
Band 3: „Elfenlicht“
Band 4: „Elfenkönigin“
Band 5: „Elfenlied“

Elfenwinter als Hörspielumsetzung:
Folge 1: „Der Untergang von Vahan Calyd“
Folge 2: „Firnstayns Kinder“
Folge 3: „Königstein“
Folge 4: „Der Fluch des Schicksalswebers“
Folge 5: „Elfenwinter“

Elfenlicht als Hörspielumsetzung:
Folge 6: „Die goldenen Pfade“
Folge 7: Die Bibliothek von Iskendria“
Folge 8: „Die Schlacht am Mordstein“
Folge 9: „Tod in der Nachtzinne“
Folge 10 „Totenfeuer“
Folge 11: „Elfenlicht“

Gandas Geschichte als Hörspielumsetzung:
Folge 12: „Der schwarze Ritter“
Folge 13: „Der Klan der Lutin“
Folge 14: „Die Verräterin“

Mein Fazit:

Diesmal gehts nicht um Elfen, sondern um die heimliche Herrscherin der Trolle, Skanga. Was die in einem harten Winter mit ihrem Vater und ihren Brüdern erlebt und wie sie auf den bösen Baum Matha Naht trifft … davon erzählt uns Luise Lunow.

Als Sprecherin der Skanga in den ELFEN-Hörspielen ist sie die perfekte Wahl für den Part. Gefühlsbetont-eindringlich und bewegend-fesselnd erzählt sie uns vom Troll-Weibchen, sodass der Hörer mitfiebern, mitfrieren und mitleiden kann und muss.

Audio-CD
Spieldauer: 79:44 Min.
Tracks: 16
Sprecherin: Luise Lunow
1. Auflage, Dezember 2017

www.zaubermond.de

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