Die Elfen: Tod in der Nachtzinne (Folge 9)

Die Handlung:

Erst wenige Wochen ist es her, dass die Trolle das Fjordland verwüstet und die Menschen hinauf ins Gebirge getrieben haben. Bei den Aufbauarbeiten begegnet der Königssohn Ulric einem Anhänger der unheimlichen Tjured-Bruderschaft, Bruder Jules. Ist es Jules wirklich möglich, in die Zukunft zu sehen? Weiß er, wann Ulric sterben wird? Ulric ahnt nicht, dass er einem Teufel in Menschengestalt begegnet ist … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

So sehr wie der Devanther ständig die Leute täuscht und verwirrt, so verwirrt war ich auch beim Hören dieser Folge. Immer wieder musste ich stoppen, um zu recherchieren, worum es jetzt schon wieder geht. Mir waren das persönlich zu viele Handlungsfäden, die hier in der Vergangenheit und der Gegenwart gesponnen wurden. Sicher, die Personen, von denen geredet wurde, die kannte ich noch … auch die Orte … aber nach drei Monaten und etlichen Hörspielen und Hörbüchern, die ich in der Zwischenzeit gehört habe, hab ich nicht mehr alles auf die Reihe bekommen, zumal es in dieser Reihe leider auch nie ein „Was bisher geschah“ am Anfang gibt, das dem Hörer auf die Sprünge hilft … so etwas brauchen DIE ELFEN dringend.

Ein Wurm im Kopf und eine totgeglaubte Kadlin, ein Schwertmeister, der gequält wird und ein Haufen verblendeter Menschen, die gegen die Trolle aufgehetzt werden. All das und mehr wird hier geboten. Die Serie entwickelt sich von Folge zu Folge immer mehr zu einem Werk, das nur in einem Rutsch gehört richtig Spaß macht. Wenn man alle drei Monate einen weiteren Teil von zig Handlungssträngen und den damit verbundenen Eigennamen um die Ohren gewickelt bekommt, verliert man schnell den Überblick und kann diese tolle Serie nicht gebührend oder schlichtweg gar nicht genießen.

Natürlich wollen die Macher die Story in aller Komplexität erzählen, aber warum sie das unbedingt alles gleichzeitig machen müssen, verstehe ich nicht. Besser wäre es gewesen, nur eine oder maximal zwei Protagonisten zu verfolgen und dann in der nächsten Folge von anderen Personen zu erzählen. So wird das Ganze aber immer verwirrender … da hilft auch gutes Aufpassen nicht viel. Das geht dann nur noch, wenn man die Bücher schon kennt oder sich schnell irgendwo eine Inhaltsangabe durchliest, was aber beides die Überraschung und den Spaß nimmt. Davon ab, dass sich das kein Hörer antun wird, der DIE ELFEN gar nicht kennt.

Das Hörerlebnis:

Die Auswahl an Sprechern der ELFEN und vor allem deren Performance beeindruckt mich immer wieder aufs Neue. Selten habe ich eine so passige Zusammenstellung an talentierten Sprechern erlebt wie hier.

Unterstützt wird das Ensemble von imposanter und immer passender Musik und zahllosen Effekten, die mit viel Liebe zum Detail ein Fantasy-Kopfkinoerlebnis entstehen lassen, das einen eigenen Standard gesetzt hat und seit der ersten Folge halten kann.

Die Reihenfolge der Hörspielumsetzung:

Der „Elfen“-Zyklus von Bernhard Hennen umfasst fünf Bände. „Die Elfen“ als Hörspielausgabe beginnt aber nicht beim ersten, sondern beim zweiten Band, ist also die Umsetzung von „Elfenwinter“. Dessen Hörspielumsetzung besteht aus fünf Teilen. Ab Teil sechs beginnt die Hörspielumsetzung des nächsten Bandes, „Elfenlicht“, die insgesamt sechs Teile umfassen soll. Der darauf folgende Band, „Elfenkönigin“, ist laut Verlag bereits in Planung.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Menschen
Guido: Helmut Krauss
Kadlin: Ranja Bonalana
Ulric: Dennis Schmidt-Foß
Ulric (jung): Philipp Draeger
Björn Lambison: Patrick Güldenberg
Bruder Jules: Gerd Rigauer
Halgard: Joey Cordevin
Abt Lucien: Jürgen Kluckert
Lambi: Dirk Hardegen
Kalf: Martin May
Eirik: Steffen Gräbner
Eirik (jung): Bendix Ingwersen
Ottar: Flemming Draeger

Trolle
Orgrim: Tilo Schmitz
Skanga: Luise Lunow

Elfen
Meister Alvias (Erzähler): Helmut Zierl
Emerelle: Daniela Hoffmann
Alathaia: Alexandra Lange
Ollowain: Bernd Rumpf

Kobolde
Ganda: Laura Maire
Nikodemus Glops: Thomas Wenke
Elija Glops: Rasmus Borowski

Weitere Bewohner von Albenmark
Wolf Frass, Jürgen Holdorf, Marco Göllner, Matthias Klie, Achim Schülke sowie der ehrenamtliche 15-köpfige Trollchor unter Regie von Sebastian Breidbach

Technik-Credits:

Ein Fantasy-Hörspiel von Dennis Ehrhardt nach Elfen-Romanen von Bernhard Hennen
Skript, Regie und Produktion: Dennis Ehrhardt
Aufnahmen: Alexander Rieß, CSC Studio, Hamburg
Dennis Ehrhardt im Studio Konterfei, Berlin
Johannes Steck, Schlosstonstudio, Seefeld
Schnitt & Sounddesign & Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Illustrationen: Helge C. Balzer (Titel), Sandobal
Layout: Sebastian Hopf
Product Management: dp

Die Ausstattung:

Die in einfachem Schwarz gehaltene CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet ist eine Fantasy-Augenweide, das besser zu gefallen weiß als die schlichten Buchcover der Romanversion, auf denen immer das gleiche Schwert zu sehen war. Innen finden wir eine ausführliche Erklärung des Autors zur Tjured-Kirche und dem Vergleich mit einigen der heutigen Religionen,

Auch die Aufstellung der Sprecher und ihrer Rollen ist besonders ansprechend gestaltet, hier gibts dann auch das Schwert zu sehen, das die Romanreihe ziert. Übersichtlich wurde hier nach Rassen getrennt: Menschen, Elfen, Trolle und den restlichen Bewohnern von Albenmark. Zusätzlich gibt es noch die oben erwähnten Technik-Credits nachzulesen und etwas Werbung in eigener Sache.

Die Elfen:
Band 1: „Die Elfen“
Band 2: „Elfenwinter“
Band 3: „Elfenlicht“
Band 4: „Elfenkönigin“
Band 5: „Elfenlied“

Elfenwinter als Hörspielumsetzung:
Folge 1: „Der Untergang von Vahan Calyd“
Folge 2: „Firnstayns Kinder“
Folge 3: „Königstein“
Folge 4: „Der Fluch des Schicksalswebers“
Folge 5: „Elfenwinter“

Elfenlicht als Hörspielumsetzung:
Folge 6: „Die goldenen Pfade“
Folge 7: Die Bibliothek von Iskendria“
Folge 8: „Die Schlacht am Mordstein“
Folgen 9: „Tod in der Nachtzinne“
Folgen 10 „Totenfeuer“ und 11: – angekündigt –

Mein Fazit:

So toll die Sprecher und die Effekte auch sind, so imposant die Musik und so komplex die Story ist … so verwirrender wird es, wenn alle Handlungsfäden in einer Folge vorangetrieben werden. Wer sich nach drei Monaten überhaupt noch an alle Namen und Orte und Zusammenhänge erinnert, muss extrem aufpassen, damit er nichts verpasst. Denn blitzschnell werden die Zeit und der Ort gewechselt. Jung und alt, tot und wieder lebendig, Troll, Mensch, Elf … da muss man sich schon fast Notizen machen.

Dem Casual-Hörer, der die Bücher nicht kennt, fehlt bei den ELFEN eindeutig eine Anfangszusammenfassung. Daher ist die Reihe zwar absolut brillant umgesetzt und sehr zu empfehlen, aber nur dem, der alle Folgen in einem Durchgang hören kann. Die Wartezeit zwischen den Hörspielen zerbröselt das ELFEN-Wissen und den Hörspaß gewaltig. Dies ist wieder eine Folge, nicht man nicht einfach so rauspicken und hören kann, weil sie nur im Zusammenhang gehört dem extrem aufmerksamen Hörer Spaß macht.

1 Audio-CD
Spieldauer: 69:23 Min.
Tracks: 17
Empfohlen ab 12 Jahren
EAN: 602537390281

www.folgenreich.de

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