Donald Duck in Leichter Sprache: Aus dem Leben einer Ente

© Story House Egmont / Disney

Die Verlagsinfo:

Comics sind für alle da!
Damit auch Menschen mit Lernschwierigkeiten Zugang zu ihnen finden, veröffentlicht Egmont zusammen mit der Bundesvereinigung Lebenshilfe Comicalben in Leichter Sprache, übersetzt und redigiert von Expert*innen.
Mit einer beliebten Figur wie Donald Duck ist Lesevergnügen garantiert.

Mein Eindruck:

Leichte Sprache

In Kooperation mit der Lebenshilfe, die sich für Menschen mit Beeinträchtigungen einsetzt, veröffentlicht Story House Egmont einen „Donald Duck“-Comic in „Leichter Sprache“ (und am 8. Juli für alle Freunde von fetten, faulen und zynischen Katzen auch einen „Garfield“-Band in Leichter Sprache).

Diese vereinfachte Sprache soll Menschen mit Beeinträchtigungen oder geringen Kenntnissen der deutschen Sprache helfen, Texte besser zu verstehen.

Hier werden dann ausschließlich kurze Aussagesätze verwendet wie sie auch in Schulbüchern für Grundschüler zu finden sind. Mit dem Unterschied, dass diese Form der deutschen Sprache nicht auf Kinder abzielt und es zum Beispiel auch eine Anrede mit „Sie“ gibt.

Zusammengesetzte Wörter wie „Hundefänger“ werden mit einem Punkt oder einem Bindestrich zwischen den Wortteilen geschrieben. In diesem Comic ists ein Punkt.

Wenn schwierige oder Fremdwörter nicht zu vermeiden sind, werden sie im Nachhiein erklärt. In diesem Comic sind sie zusätzlich in Rot geschrieben … und am Ende des Comics gibts die Erklärungen zum Nachlesen.

Auch wenn ich in den verschiedenen Regelwerken zur „Leichten Sprache“ online nichts dazu gefunden habe, wird in diesem Comic grundsätzlich „ss“ geschrieben, auch wenn ein „ß“ stehen müsste. Dieses dient mutmaßlich auch dem einfacheren Lesen. Warum das Wort „Recht“ bei „Ich hatte Recht“ hier aber kleingeschrieben wird, konnte ich nicht so ganz nachvollziehen.

Bevor die Bilder kommen, gibts erst noch ein Vorwort von Benjamin Titze, der selbst mit einer Beeinträchtigung lebt und den vorliegenden Band auf Tauglichkeit geprüft hat.

Und nach einer Kurzvorstellung der Protagonisten Donald, Dagobert, Tick, Trick und Track gehts dann auch los mit den Geschichten:

Der Hundefänger
Storycode: W DD 45-06
Originaltitel: Dogcatcher Duck
Seiten: 6
Vorkommende Figuren: Donald Duck, Tick Trick und Track
Story und Zeichnungen: Carl Barks
Datum der Erstveröffentlichung: Januar 1956

Donald hat einen neuen Job als Hundefänger. Wem er dabei in die Quere kommt und was da so alles nicht klappt, sehen wir hier.

Eingefrorenes Geld
Storycode: W WDC 135-02
Originaltitel: The Big Bin on Killmotor Hill
Seiten: 10
Vorkommende Figuren: Die Panzerknacker, Donald Duck, Onkel Dagobert, Tick Trick und Track
Story und Zeichnungen: Carl Barks
Datum der Erstveröffentlichung: Dezember 1951

Die Panzerknacker greifen den Geldspeicher von Dagobert Duck an. Aber, Donald hat eine geniale Idee, damit sie erfolglos bleiben. Wieso Dagobert aber nicht erkennt, wie unclever die eigentlich ist, habe ich mich schon gefragt. Egal, lustig für die Leser ists auf jeden Fall.

Ein Unglückstag
Storycode: W VP 1-08
Originaltitel: Camp Counselor
Seiten: 8
Vorkommende Figuren: Donald Duck, Tick Trick und Track
Zeichnungen: Carl Barks
Datum der Erstveröffentlichung: 13.06.1950

Als Wandercamp-Chef will Donald vor seinen Neffen und den anderen Kindern zeigen, wie geeignet er als Naturbursche ist.

Der Titel dieser Story lässt allerdings schon erahnen, was wirklich passieren wird.

Eine peinliche Enthüllung
Storycode: W WDC 140-02
Originaltitel: Gladstone’s Terrible Secret
Seiten: 10
Vorkommende Figuren: Daniel Düsentrieb, Donald Duck, Gustav Gans, Onkel Dagobert, Tick Trick und Track
Story und Zeichnungen: Carl Barks
Datum der Erstveröffentlichung: Mai 1952

Ob Gustav auch Glück hat, wenn keiner zuguckt, wollen Donald, Tick, Trick und Track herausfinden. Also folgen sie ihm heimlich, um das zu überprüfen.

Das Geheimnis darum lässt am Ende alle sprachlos zurück.

Zaubertinte zum Erinnern
Storycode: W US 24-04
Originaltitel: The Magic Ink
Seiten: 6
Vorkommende Figuren: Donald Duck, Onkel Dagobert, Tick Trick und Track
Story und Zeichnungen: Carl Barks
Datum der Erstveröffentlichung: 21.10.1958

Dagobert Duck schickt seinem Neffen, der ihm Geld schuldet einen Brief. Geschrieben ist der mit einer ganz speziellen Tinte. Die bewirkt, dass der Empfänger ein extrem schlechtes Gewissen bekommt und sofort tun muss, was im Brief steht: Bezahlen!

Klingt auf den Blick super, hat aber einen unerwartet starken Wirkungsgrad.

Mein Fazit:

Dass „Leichte Sprache“ nicht auf Kinder abzielt, sieht man schon daran, dass die Sprechblasen in diesen Geschichten nicht weniger prall gefüllt mit Text sind, als es sonst der Fall ist. Sie vereinfacht nur die Zusammenhänge.

Darüber hinaus sind die Storys in diesem Comic nicht überfordernd lang und wendungsreich, sondern auf den Punkt kurzweilig und lustig. Offenbar sind die Geschichten von Carl Barks aus den 1950ern am Besten dafür geeignet.

Ich gehöre zwar nicht zur Zielgruppe, kann mir aber sehr gut vorstellen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen zu diesem Comic einen schnelleren Zugang finden als zu herkömmlichen Lustigen Taschenbüchern. In denen ist der Text nicht nur viel kleiner gedruckt, auch die Geschichten sind gern etwas ausschweifender.

Die Preisgestaltung wird sicher einige Menschen vom Genuss ausschließen, denn 10 € für 48 Seiten Comic ist schon ein stattlicher Preis. Das lässt erahnen, wie viel Mehraufwand dieser Band in der Produktion gekostet hat.

Ob dies ein einmaliger Versuchsballon aus Entenhausen war, bleibt abzuwarten. Im Sommer gibts erst mal einen Band für Katzenfreunde in Leichter Sprache: Garfield.

Hardcover: 48 Seiten
Anzahl der Geschichten: 5
Format: 292mm (Höhe) x 221mm (Breite)
1. Auflage, Mai 2025
Vom Verlag empfohlen ab 6 Jahren

www.egmont-comic-collection.de
www.lebenshilfe.de

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