Dorian Hunter – Die Masken des Dr. Faustus: Hassfurt (Folge 25.2)

Die Handlung:

Noch immer ist das Rätsel um den Verbleib der Dämonendrillinge ungelöst – doch inzwischen kann sich Dorian Hunter an sein drittes Leben als Georg Rudolf Speyer erinnern. Auf der Suche nach dem goldenen Drudenfuß verschlug es Speyer im Jahre 1532 gemeinsam mit einer Gruppe skurriler Spielleute an einen widerwärtigen Ort des Bösen – nach Hassfurt … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Nun aber genug mit dem MUMMENSCHANZ … auf nach HASSFURT. Den Ort gibts übrigens tatsächlich … liegt in Unterfranken (Bayern) … und er schreibt sich HaßFURT … und er ist bestimmt gar nicht so „widerwärtig“ wie die Verlagsinfo meint. Man kann es mit der „neuen Rechtschreibung“ aber auch übertreiben …

Für alle, denen es nicht vergönnt ist, alle drei Folgen der FAUST-Trilogie am Stück hören zu können, gibts am Anfang ein „Was bisher geschah“, das eilige Hörer schnellstens überspringen werden. Zurück zum Anfang des folgenden Tracks werden sicher einige Fans springen müssen, denn der Pate, der zu Dorian spricht, ist so leise abgemischt, dass er komplett in der Musik und den Effekten untergeht. Ich musste die Lautstärke schon mächtig aufdrehen, damit ich da etwas erhören konnte, nur um gleich wieder zusammenzuzucken, als Dorian mir aufgrund dessen quasi ins Ohr brüllte. Und dennoch hatte ich Schwierigkeiten etwas vom Paten-Dialog verstehen zu können. Warum die Stelle es bei aller Perfektion der Tontechnik so bis ins Endprodukt geschafft hat, kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht hatten die Testhörer beste Kopfhörer auf und keine Nebengeräusche beim Hören. Im Auto oder beim Joggen ist dieser Moment komplett unhörbar.

Die für mich zu langen Übergangsmusiken der letzten Folge werden in diesem Teil noch um einige Sekunden ausgebaut. Mag ja sein, dass es Hörer gibt, die gern mal fast eine Minute zwischen den Tracks ausruhen möchten und das Gehörte in aller, aller, aller Ruhe noch einmal mit sich selbst diskutieren wollen … ich gehöre nicht dazu. Ich habs gern kurz und knackig, sodass ich nicht aus der Story geworfen werde und plötzlich vor Langeweile anfange darüber nachzudenken, was ich denn noch einkaufen muss. Stattdessen fing ich recht schnell damit an, beim Einsetzen der Musik zum nächsten Track zu springen … so nett die Musik auch ist … ich möchte gern ein Hörspiel hören und keinen Soundtrack.

Die Soundschmiede des Verlags ziehen ansonsten wie schon im ersten Teil richtig vom Leder und vertonen wirklich alles, was sich bewegt oder Geräusche machen könnte. Sound- und Stereo-Effekte, Verzerrer- und Halleffekte, all das und mehr sorgt wieder für beste Hörunterhaltung.

Die Zeitsprünge in zwischen Dorians Gegenwart und seiner persönlichen Vergangenheit werden fortgeführt und die damit verbundenen Ermittlungen Hunters. Das in jeder Zeit eine Menge faul ist, das hatte der Hörer schon früh mitbekommen. Und so ziehen wir mit Herrn Speyer im 16. Jahrhundert in HASS(ß)FURT ein und mit Dorian jagen wir die letzten beiden Paten … oder den Drudenfuß … oder den gestaltwandelnden Dämonendrilling, der eigentlich drei einzelne Personen sein sollte, gewesen ist … oder so. „It’s complicated“ trifft es ziemlich genau, was hier so abgeht, aber, spannend ist es gemacht und in den Ohren klingt es noch viel besser, was wir hier erleben … wenngleich etwas hektisch.

Und auch hier hören wir wieder die mitten im Satz gesetzten Überblendungen, die dann von einer anderen Person aus einer anderen Zeit mit anderen Hintergrundgeräuschen untermalt weitergeführt werden. Effekte, die man sonst nur aus teuren Hollywoodproduktionen im Kino zu hören bekommt, geben sich die akustische Klinke in die Hand und werden immer mal wieder von kleinen Überblende-Intro- und -Outro-Musiken unterstützt. So entsteht nicht nur eine authentische Atmosphäre, sondern auch ein hochwertiges Hörerlebnis und perfektes Kopfkino.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Dorian Hunter: Thomas Schmuckert
Faust: Dieter Hallervorden
Georg Rudolf Speyer: Tim Knauer
Marvin Cohen: Frank Gustavus
Coco Zamis: Claudia Urbschat-Mingues
Donald Chapman: Frank Felicetti
Olivaro: Stefan Krause
Diego de Deza: Ronald Nitschke
Bethany Bail: Karin Rasenack
Phillip Hayward: Tim Kreuer
Martha Pickford: Regina Lemnitz
Leslie Mitton: Christian Gaul
Zenta Eytzinger: Eva Meckbach
Chervez Apillion: Janis Zaurins
Isolde: Linda Fölster
Odrigue: Konstantin Graudus
David Brombach: Erik Schäffler
Barnabas Eene: Manfred Liptow
Walther von der Spiend: Steffen Gräbner
Athasar: Tilman Brock
Bethiar: Tammo Kaulbarsch
Calira: Celine Fontanges
Barney: Peter Kirchberger
Dennis Cromwell: Detlef Bierstedt
Diener: Michael Harck
Schwester: Cathlen Gawlich
Rechtsgelehrter: Helmut Krauss
Alter Mann: Hannes Stelzer
Doktor: Markus Stolberg
Constable: Bert Franzke
Adolar Zappel: Wolf Frass
Rayburne: Wolfgang Rüter
Henker: Achim Buch
Gangster: Jürgen Holdorf, Rudolf Danielewicz

Trackliste:

1. Was bisher geschah
2. Eine weiße Maske
3. Dorian Hunter Theme
4. Auf dem Bergpfad
5. „Wir brauchen nur einen von ihnen!“
6. Kontakt
7. „Cohen, Secret Service!“
8. Der Lieferwagen
9. Massengrab
10. Agentenschauspieler
11. Isoldes Schmerz
12. Am Lagerfeuer
13. „Wavendon Avenue Nr. 12“
14. Kleine Überraschung
15. Im Lieferwagen
16. Memory
17. „Er Ist schwierig“
18. Angekommen
19. Ein Bett im Krankenhaus
20. Ein verdammtes Labyrinth
21. Herzkasper
22. Jahresgespräch
23. Ausgesaugt
24. In Hassfurt
25. „Da bewegt sich was!“
26. Aeromantia,Pyromantia
27. Der verschwundene Patient
28. Tausend gegen zwei
29. „Black Angels Cathedral!“
30. „Der Stein flimmert…“
31. Eingekreist
32. Barnabas‘ Ende
33. Eifersucht
34. Auf dem Weg zur Wavendon Avenue
35. Eine lustige Gesellschaft
36. Auf der Streckbank
37. Drei unterschiedliche Kinder
38. Feuerspeier
39. Dorian Hunter Theme Ii
40. Fürst Hector Domenicus derer von Ries

Technik-Credits:

Ein Hörspiel von Dennis Ehrhardt nach einer Story von Ernst Vlcek
Produktion: Dennis Ehrhardt, Zaubermond Verlag
Skript, Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign: Alexander Rieß
Musik: Andreas Meyer
Titelmusik: Joachim Witt
Illustrationen: Mark Freier
Layout: Sebastian Hopf
Redaktion: Jan Werner
Label: Zaubermond

Mein Fazit:

Weiter gehts mit den Verwirrungen und Merkwürdigkeiten rund um Dorian „Georg Rudolf“ Hunter in der Vergangenheit von HASS(ß)FURT und in der Gegenwart. Immer noch gehts um den Drudenfuß und den Dämonendrilling, der als Dreierpack in einer Person sein Unwesen treibt.

In dieser Folge hat auch der als Extra-Extra-Gaststar-Sprecher vom Verlag im Vorfeld gehypte Dieter Hallervorden seine ersten Dialoge. Leider klingen die im Vergleich zu den Kollegen ziemlich abgelesen und wenig lebendig. Als Schauspieler mag ich ihn sehr gern, als Hörspielsprecher geht ihm vor dem Mikro leider das Schauspiel ab, sodass nur Text bleibt und die Gefühlswelt des von ihm vertonten Charakters ziemlich auf der Strecke. Auch wenn er diesen Part als „Gaukler und Taschenspieler“ auslegt, wie er jüngst in einem Interview angegeben hat, und man sich damals ein wenig anders ausgedrückt hat, so klingts bei ihm doch zu sehr nach Theater als nach Kopfkino-Tonspur.

Davon abgesehen bin ich aber äußerst gespannt, wie hier alles zum Abschluss gebracht wird und wie viele Beine noch von ihren Besitzern verspeist werden …

1 Audio-CD
Spieldauer: 72:39 Min.
Tracks: 40
Empfohlen ab 16 Jahren
EAN: 4047179882927

www.zaubermond.de

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