Dorian Hunter – Die Schöne und die Bestie (Folge 26)

Die Handlung:

Dorian Hunter erwacht in einem dunklen Zimmer. Ihm gegenüber sitzt ein Mann. Kiwibin. Er schenkt dem Dämonen-Killer eine Postkarte, auf der ein entsetzliches Monster und eine wunderschöne Frau zu sehen sind. Genau nach diesem Bild hatte Dorian vor Jahren in Moskau und Kiew gesucht … Kurz darauf findet sich Hunter im meterhohen Schnee des Bergdorfes Novornaja wieder. Was plant Kiwibin? Wer ist die Frau auf dem Bild? Dorian bleibt nicht viel Zeit, Antworten zu finden – denn der Wijsch hat seine Fährte bereits aufgenommen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Entschuldigung, wenn ich kurz lachen musste … „Mit einem Wi(j)sch ist alles weg!“ hat sich förmlich aufgedrängt bei dem Namen. Apropos „Name“, wieso hat der Verlag denn den ursprünglichen Titel der DÄMONENKILLER-Romanvorlage Nummer 29, „Das Monster und die Schöne“, verändert? Dieser Roman stammt auch nicht vom hier genannten Ernst Vlcek, sondern von Neal Davenport, der eigentlich Kurt Luif hieß. Oder ist dies gar nicht die Umsetzung des Davenport-Romans? Fragen über Fragen und das schon vor der ersten Hörminute. Apropos „Hören“ … wie ist denn nun das Hörspiel?

Frostig … so ein Dezember in der Ukraine ist ja auch kein Spaß, schon gar nicht für Dorian, den es dorthin verschlagen hat … unfreiwilligerweise. Da gibts zwar ein nettes Mädel, das interessante und vermutlich ukrainische Beschwörungsformeln zitieren kann, aber kein Telefon. Na ja, Sex geht aber offenbar immer … Ein wenig befremdlich, aber hey, es ist eine Mystery-Grusel-Horror-Serie aus den 1970ern, da ist so was immer drin und dem Herrn Hunter hats offenbar gefallen. Auch wenn er ja eigentlich die Coco wiederhaben will. Die hatte es bekanntlich vor Kurzem wieder ins Gegenlager nach Wien getrieben.

Unterm Strich sind also Coco und Dorian Hunter verschollen. Dorian aber würde sich gern bei seinen Freunden melden, schaffts aber nicht, und Coco zieht es vor, nur Hunter in Trance zu kontakten … macht das Ganze auch gruseliger … irgendwie. Zunehmend verwirrt es den Hörer aber auch. Irgendwann kann er nur noch schlecht von Vision und tatsächlichen Ereignissen unterscheiden, wenn Dorian in der Ukraine einem Lynchmob begegnet, während er mit seiner Sexpartnerin unterwegs ist. Und was will denn dieser Kiwibin von ihm? Und dieses Monster, dieser Wijsch? Wer das ist, das wird uns nach gut 40 Hörminuten endlich auch in Märchenform erklärt.

Aber anstatt zügig für Aufklärung zu Sorgen, geht uns Philip (mal wieder) auf die Nerven. Und zusammen mit Donald Chapman, der noch nie lustig war, sondern mit seinen Sprüchen oftmals fehl am Platz und eigentlich nur albern ist, zieht er die Story irgendwie nur in die Länge, weil beide keinen Handlungsfortschritt zu bieten haben … bis kurz vor Schluss. Dann passiert etwas, dessen Hintergründe uns (auch) nicht erklärt werden. Schade auch.

Und erst nach 60 gehörten Abenteuerminuten wissen wir und Dorian Hunter endlich, worum es in dieser Folge eigentlich gehen soll und was seine Aufgabe ist. Wie er aber mit Bildern gegen Dämonen kämpfen soll, das muss ihm sein ukrainischer Entführer erst noch erklären …

Tracklisting:

Kapitel 01: Was bisher geschah
Kapitel 02: Ein früherer Auftrag
Kapitel 03: Dorian Hunter Theme
Kapitel 04: Der Mann im Schnee
Kapitel 05: Der Rosenstrauß
Kapitel 06: Nicht reden!
Kapitel 07: Der Mbret
Kapitel 08: Yuri muss sterben
Kapitel 09: In der Konditorei
Kapitel 10: Am Brunnen
Kapitel 11: Das Telefonat
Kapitel 12: Auf der Flucht
Kapitel 13: Im Atelier
Kapitel 14: Die Legende vom Wijsch
Kapitel 15: Schwachsinn!
Kapitel 16: Im Stollen
Kapitel 17: Enttarnt
Kapitel 18: Pflegedienst
Kapitel 19: Die Wahrheit
Kapitel 20: „Du hast mich verraten!“
Kapitel 21: Phillip bastelt
Kapitel 22: „Jetzt hat es ein Ende!“
Kapitel 23: Ein altes, russisches Hausmittel
Kapitel 24: Die Geister von Novornaja
Kapitel 25: Eine Verbindung
Kapitel 26: Durchgebrannt
Kapitel 27: Dorian Hunter Theme II
Kapitel 28: Der falsche Pass
Kapitel 29: Auf sich allein gestellt

Die Sprecher und ihre Rollen:

Dorian Hunter: Thomas Schmuckert
Tanja: Irina Platon
Donald Chapman: Frank Felicetti
Kiwibin: Gennadi Vengerov
Lubov Wlachowitz: Ernst-August Schepmann
Bethany Bail: Karin Rasenack
Phillip Hayward: Tim Kreuer
Wijsch: Wolf Frass
Dr. Danylyschyn: Waldemar Hooge
Abeiter: Thomas Petruo
Yuri: Philipp Schepmann
Coco Zamis: Claudia Urbschat-Mingues
Myhaylo: Peter Weis
Ljudmila: Sonja Stein
Mob: Wolfgang Berger, Dennis Ehrhardt, Bernd Rumpf, Achim Schülke, Volker Wolf

Technik-Credits:

Aufnahmen: Alexander Rieß (CSC Studio, Hamburg), Franz Fuchs (Studio Konterfei, Berlin), Peter Dennhöfer (Studio Süd, Köln)
Skript: Andrea Bottlinger
Regie: Dennis Ehrhardt
Schnitt: Jonatan Frieden
Musik: Andreas Meyer
Titelmusik: Joachim Witt
Illustration: Mark Freier
Layout und Realisation: Sebastian Hopf
Redaktion: Jan Werner

Die Ausstattung:

Das Cover des Booklets zeigt ein bepelzkaputzte Frau im Schnee … passend zur Jahreszeit bei uns und zur Story auf der CD. Alles im düsteren Stil der „Dorian Hunter“-Serie gehalten. Die CD, die mit dem gleichen Motiv bedruckt ist, steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet enthält eine ausführliche Info zur Skriptvorlage dieser Folge, zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt, die Technik-Credits genannt und etwas Werbung gemacht.

Mein Fazit:

Dorian Hunter im Märchenland. Mit Monster und schönem Mädchen und blutrünstigem Mob und allem. Ein durchaus seltsames Abenteuer, das wir hier mit dem Dämonenkiller erleben, der eher die ganze Zeit selbst das Opfer ist, als dass er seinem Beinamen gerecht wird.

Soundtechnisch wie gewohnt opulent aufbereitet und mit für meinen Geschmack eine Idee zu langen Übergangsmusiken, gehts hier akustisch gut zur Sache. Der Hörer, der nicht nachfragt, was dieser Abstecher in die Ukraine jetzt eigentlich sollte, kann hier eine Stunde Popcornkopfkinogrusel erleben … muss dabei aber sehr gut hinhören, damit er nicht den Überblick verliert oder den roten Faden, wenn ihn mal gefunden hat.

1 Audio-CD
Spieldauer: ca. 69 Min.
Tracks: 29
Empfohlen ab 16 Jahren
ISBN-13: 978-3954266821

www.zaubermond.de

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