Fünf Freunde und der Zug im Dunkeln (Folge 123)

Die Handlung:

Julian wurde von einem Mitschüler nach Frankreich eingeladen und nimmt seine besten Freunde natürlich mit auf die Reise. Die fünf steigen in einen Zug, der durch einen Tunnel unterm Meer nach Frankreich fährt. Schon nach wenigen Minuten bleiben sie stehen und das Licht geht aus. Eine ganz normale Panne? Warum ist plötzlich ein Fahrgast verschwunden? Die besorgten Freunde beginnen nach ihm zu suchen und stoßen dabei auf höchst merkwürdige Funde. Obwohl es im Zug stockfinster ist, geraten sie auf eine ganz heiße Spur. (Korrigierte Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Zugabenteuer-Zeit bei EUROPA. Die Freunde legen vor und die Jungs der DREI ??? ziehen nächste Woche nach. In beiden Abenteuern verschwindet ein Reisender … hat da jemand vom anderen abgeschrieben oder kamen nur beide auf die gleiche Idee? Immerhin macht die Autorin dieser Folge auch noch das Licht aus … das bleibt nächste Woche an. Wie gut, dass wir hier ein Hörspiel haben, da muss man nicht gucken, nur gut zuhören …

Ein Telefongespräch, eine Einladung und jede Menge Vorfreude bringen die Freunde am Bahnhof zusammen, von dem aus es ins Ausland gehen soll. Die Eltern machen sich angemessen Sorgen … aber dann heißts: Einsteigen und Türen schließen!

Damit die Fahrt nicht so langweilig wird, spielen die Kinder „Stadt, Land, Fluss“ und sorgen für den ersten Lacher, als George „Stopp“ ruft, um den zu bespielenden Buchstaben festzustellen … und Anne allen Ernstes befürchtet, der Zug hätte in diesem Moment aus eben diesem Grund angehalten … Anne halt. Dann geht auch noch das Licht aus … und alle bleiben viel ruhiger, als ich das erwartet hätte. Vor allem da auch der Sprecher noch mal betont, dass es stockfinster ist. Da wird der Gang zur Toilette zum Solo-Abenteuer für Dick … besonders da die Kids offenbar immer noch keine Handys haben, die gut als Taschenlampe dienen könnten. Die anderen Zugreisenden übrigens auch nicht … nicht mal der Schaffner!

Gelegenheit macht Diebe … aber auch Menschenräuber? Nicht nur sind nicht mehr alle Wertsachen an ihrem Platz, es fehlt ein kompletter Mann. Wohin ist der wohl verschwunden … wo der Schaffner doch eine Ausgangssperre verhängt hat? Und warum hätte er sich den Mitreisenden gegenüber rechtfertigen müssen, wenn er dennoch seinen Platz verlässt?

Das fragt sich keiner … auch nicht, warum gefühlt jeder, der den Jungs und Mädchen gegenübersitzt, Goldstücke dabei hat und Dick diese befingern lässt. Und wie kann er jetzt im Dunkeln unterscheiden, welches Goldstück er wem zurückgeben muss? Sind die unterschiedlich genug oder kann sich Dick Details fingertechnisch gut merken? Sind sie und kann er … und das bringt die nächste Merkwürdigkeit auf die Schienen. Seltsam fand ich die Erklärung, warum Geld seinen Wert verlieren kann, Gold aber nicht. Nicht jeder, der sein Geld in Gold umwandelt, macht nach einiger Zeit satte Gewinne.

Egal … was haben also die Sache mit den Goldmünzen mit dem verschwundenen Zuggast zu tun … wenn sie denn überhaupt storytechnisch miteinander verbandelt sind? Misses Kelly regt sich auch eher darüber auf, dass ihr Gold nicht echt sein könnte … Wieso fährt sie es aber spazieren, wenn es doch ihre ganzen Ersparnisse sind?

Das Ganze gerät aber aufregungstechnisch absolut in den Hintergrund, als es für die neugierigen Freunde auf einmal bedrohlich wird und sich ihr Aktionsradius fremdbestimmt noch weiter verkleinert … Spätestens jetzt (nach 40 Minuten) wollte ich dann aber auch mal wissen, wer hier was und warum macht. Und warum ist Justus Jonas auf einmal ein französischer Polizeibeamter namens Ducret und heißt in der Sprecherliste mit Nachnamen „Rotermann“ statt „Rohrbeck“?

Tja, das alles klärt sich natürlich auf (bis auf die letzte Frage), aber der Spannungsbogen stürzt rapide ab, nachdem das Licht wieder angeht und der Zug weiterfährt. Zufälle und nicht nachvollziehbares Verhalten haben mir dann ein wenig den Spaß verdorben, sodass ich am Ende nicht so recht in den Abschlusslacher einstimmen wollte.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzähler – Lutz Mackensy
Mason – Reent Reins
Julian – Ivo Möller
Zugbegleiter – Christian Rudolf
Dick – Jannik Endemann
Zugansage – Walter Brandt
Anne – Theresa Underberg
Verkäufer – Patrick Mölleken
George – Alexandra Garcia
Zeitungsleserin – Gerlinde Dillge
Tante Fanny – Maud Ackermann
Zollbeaınter – Frank Richartz
Onkel Quentin – Gordon Piedesack
Zollbeanıter Ducret – Oliver Rotermann
Mrs Kirrin – Antje Bimbaum
Vince – Kostja Ullmann
Mr Kirrin – Achim Buch
Vater Vince – Horst Naumann
Mrs Kelly – Sabine Hahn
Mutter Vince – Christine Wilhelmi
Mr Fox – Gerd Baltus
Passagier – Kai Kilian
Zac – Erik Schäffler
und Tirnmy, der Hund

Trackliste:

1. Auf nach Frankreich!
2. Eine Panne im Tunnel
3. Dick unter Verdacht
4. Wo ist Mr. Chapman?
5. Falsches Gold
6. Ein Reisepass ohne Besitzer
7. Dick und George sind verschwunden!
8. Die Gauner werden gestellt

Technik-Credits:

Buch: Katrin McClean
Produktion und Regie: Heikedine Körting
Redaktion: Hilla Fitzen, Wanda Osten
Geräusche: Wanda Osten
Musik: Tonstudio Europa

Die Ausstattung:

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt zeigt die Freunde in warmen Farben im Zug sitzend. Zusätzlich gibts eine Aufstellung der bereits veröffentlichten Folgen sowie vier ausgewählte CD-Cover der Serie. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

Mein Fazit:

Im Zug sitzen wir schnell, der steht dann auch gleich wieder ganz fix. Nachdem das Licht ausgeht, wirds richtig interessant und auch spannend. Das ist aber genauso schnell wieder vorbei, wie es gekommen ist.

Alles ist rund erzählt und für alles wird eine Erklärung geliefert, aber jeder aufgeweckte Hörer wundert sich über die ganzen Zufälle und das seltsame Verhalten von eigentlich allen hier Beteiligten … inklusive der Kinder, die in keiner Situation Angst zu haben scheinen. Nur Anne … mal ganz kurz.

1 Audio-CD mit 57:00 Minuten Spieldauer
Vom Verlag empfohlen ab 6 Jahren
1. Auflage, September 2017
EAN: 889853753529

www.natuerlichvoneuropa.de

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