Gabriel Burns – Am Ende aller Tage (Folge 36)

Die Handlung:

Larry Newman löste die Atemschutzmaske vom Gesicht. Er setzte den neuen Filter ein, klemmte den verkrusteten Verschluss zwischen die Zähne und drehte ihn langsam zurück in das Gewinde. Ohne Maske konnte ein menschlicher Organismus nicht länger als zwei Minuten bei Bewusstsein bleiben. Ohne Bewusstsein war der Tod nur eine Frage kurzer Zeit … Drei Tage … In weiter Ferne glühte ein riesiges, kuppelartiges Gebilde. In fahlem Grün. Der Widerstand sendete nicht länger. Die Störfelder waren zu stark geworden. Aschewolken wehten über das trostlose Land. Von der namenlosen Kleinstadt im Tal waren nur Ruinen übrig geblieben … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Wer war eigentlich noch mal Larry Newman? Fast drei Jahre hat es gedauert, bis die Fans der Serie mit einer neuen Folge der Gruselserie bedacht wurden. Aber, Totgeglaubte leben länger … diesmal triffts zu. Na dann … willkommen am Ende aller Tage!

Erstaunlich schnell schafft es der alte Gruselzauber aber, vom Hörer erneut Besitz zu ergreifen. Die Atmosphäre eines GABRIEL-BURNS-Hörspiels ist unvergleichlich … düster, beklemmend, mystisch … und zusammen mit den bekannten Effekten und der imposanten Musik zieht es den Hörer in seinen Bann und sorgt für ein überragend lebendiges Kopfkinoerlebnis. Manchmal sind die Musiküberleitungen allerdings etwas lang und wirken handlungsstreckend.

Da aber weder Steven Burns noch der geheimnisvolle Bakerman in der Sprecherliste auftauchen (können), fragt sich der geneigte Fan: Wird jetzt alles anders? Schlägt die Serie eine neue Richtung ein? Nicht wirklich. Es geht immer noch um die „fahlen Orte“, deren Fall aufgehalten werden muss, und gegen die Grauen Engel. Und spätestens wenn Jürgen Kluckert sein Intro intoniert, ist man so tief im düsteren Burns-Universum angekommen, dass man nicht mehr abschalten möchte.

Genauer hinhören muss man aber schon … verständlich, dass sich Stimmen unter Atemschutzmasken gedämpft anhören … aber auf Dauer stresst das den Hörer schon, besonders wenn die Protagonisten schon recht angeschlagen sind. Larry und Joyce kommen schleppend voran, nehmen die grausame Umwelt in sich auf, kommen am Ziel an und dann ist auch schon wieder Schluss. So ist das bei GABRIEL BURNS … es ist eine lange Fortsetzungsgeschichte, in der oftmals der Weg das Ziel ist und manchmal gar nicht wirklich viel passiert. Das aber, geht jedes Mal extrem unter die Haut.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzähler – Jürgen Kluckert
Introerzähler – Hans Paetsch
Larry Newman – Björn Schalla
Joyce Kramer – Bianca Krahl
Dorgan Fink – Timmo Niesner
Alice Fanning – Sabrina Heuer
Alices Mutter – Tirzah Haase
Darwin – Norbert Schmidt
Karen – Diana S. Borgwardt
Elijah – Stefan Krause
Milton – Bert Stevens

(Ich habe mir erlaubt, den Booklet-Eintrag „Alice’s Mutter“ hier zu verbessern, denn in der deutschen Rechtschreibung gibts an dieser Stelle kein Apostroph … auch nicht bei englischen Vornamen.)

Technik-Credits:

Regie – Volker Sassenberg
Drehbuch – Andreas Gloge und Volker Sassenberg
Musik – Matthias Günthert und Volker Sassenberg Manuel Rösler
Tontechnik und Schnitt – Marc Sander & Volker Sassenberg
Cover Design und Illustration: Ingo Masjoshusmann
Aufgenommen und gemischt unter Finians Regenbogen
Produziert von Volker Sassenberg
für Decision Products

Die Ausstattung:

Die rot und schwarz bedruckte CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet enthält eine kurze Einführung in die Gesamthandlung, eine Auflistung der Sprecher und ihrer Rollen sowie die Technik-Credits. Zusätzlich bekommen wir noch sämtliche Cover der bisher erschienenen Folgen zu sehen und die der beiden kommenden sowie der drei angekündigten GABRIEL-BURNS-Hörbucher

Mein Fazit:

Drei Jahre mussten die GABRIEL-BURNS-Fans auf eine neue Folge warten. Die mutet wie ein postapokalyptisch endzeitliches Roadmovie an, das dem Hörer nach so langer Zeit noch mal eindrücklich vor Augen führen will, wie die Welt jetzt aussieht. Der Hörer ist mit Larry und Joyce auf der Reise. Mit atemschutzgedämpften Stimmen auf dem Weg zum Widerstand, um am Ende mit einem fiesen Cliffhanger „belohnt“ zu werden. Laut Verlag und Booklet wird es aber nicht wieder drei Jahre dauern, bis wir erfahren, wie es mit Larry weitergeht, denn der zweite Teil dieser Doppelfolge soll bald erscheinen.

GABRIEL BURNS ist nach wie vor eine Serie, die sich durch stimmige Effekte, einen breiten Score im Hintergrund und eine extrem beklemmende Atmosphäre auszeichnet, die keine abgeschlossenen Geschichten erzählt, sondern eine lange und ausführliche. Hier kann und sollte wie gewohnt nur der zugreifen, der die vorherigen Folgen schon kennt. Quereinsteigern und Interessierten ist der Start bei Folge 1 zu empfehlen, weil sonst die Verwirrung den Hörspaß übersteigt. Man hört halt bei GABRIEL BURNS immer nur einen weiteren Teil des Ganzen.

1 Audio-CD
Spieldauer: 61:30 Minuten
Tracks:
ISBN-13: 0888837090124
Vom Verlag empfohlen ab 16 Jahren

http://www.gabriel-burns.com
http://www.experiment-stille.de

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