Gabriel Burns – Der Atem der Fahlen (Folge 37)

Die Handlung:

Die Sträucher gaben einen zerklüfteten Acker frei. Hunderte von menschlichen Körpern waren wie Saatgut in die Erde eingegraben. In den starren Blicken schwelten namenlose Schrecken. Den Rest ihrer Existenz würden sie in einem Alptraum verbringen. Bis ihre Seelen von den Fahlen verzehrt worden waren … Der Tod war nicht länger das Schlimmste. Das Sterben zwängte sich in sein Unterbewusstsein. Die Sphären waren überall. In diesem Land. Auf diesem Kontinent. Auf allen Kontinenten. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Wo waren wir doch gleich? Ach ja, auf dem Gasmasken-Road-Trip Richtung Widerstand mit Larry und Joyce. „Willkommen … beim Wettbewerb … im Luftanhalten“ sozusagen. Aber, auch wenn WIR da jetzt gern mal erfahren würden, was Larry und Joyce akut erleben, nimmt uns der Produzent erstmal mit nach Nepal. Ok, vielleicht will er uns ja beruhigen und mit uns meditieren, bevor er es so richtig knallen lässt.

Aber, wir sind ja hier nicht zum Entspannen, sondern zum endzeitlichen Gruseln, von daher gibts auch die Unruhe weckenden und sphärisch mystischen GABRIEL-BURNS-Soundteppiche als Hörraumausstattung im Hintergrund verlegt … creepy as usual. Die Übergangsmusiken werden dann auch immer gern mal etwas länger kredenzt, als bei den Jugendhörspielen der Kollegen, damit sich das BURNS-Gefühl weiter unter in die Haut vorarbeiten kann. Ab und zu find ichs für meinen Geschmack ein wenig übertrieben lange, bis es mit der Handlung weitergeht.

Die allerdings wird so eindringlich und streckenweise widerlich beschrieben, dass man an einigen Stellen einen starken Magen braucht, um weiter zuzuhören. Kopfkino ist halt gemeiner als Kino-Kino, wenn es das richtige Trigger-Futter gibt.

Derweil ist Larry gar nicht mehr road-trippig zumute, sondern eher sphärisch und er hängt mit Joyce fest. Die Umstände, unter denen die Fahlen die Menschheit aussaugen, sind interessant konstruiert und werden, wie eben schon geschrieben, sehr „eindringlich“ beschrieben, Bei GABRIEL BURNS ist der Weg das Ziel, von daher können die Erklärungen auch aufhalten und den Gesamtfluss der Geschichte bremsen, aber dennoch düster und dunkel gut unterhalten. Und die Alternative, die sich unsere Seite einfallen ließ, um den Einfluss der Fahlen auf sie zu unterbrechen, ist ähnlich grausam und wird ähnlich tödlich ausgehen. Aber hey, Bakerman ist wieder da, was der wohl zu berichten hat?

Dass die Sprecher ihre geschwächten Charaktere etwas schwachbrüstiger vertonen, ist verständlich … dafür flüstern sie aber manchmal so leise, dass man fix den Lautstärkeregler hochschrauben muss … denn sonst wirds unverständlich und man verpasst schnell die eine oder andere Wichtigkeit. Auch der Epilog ist so hallig abgemischt, dass ich nicht jedes Wort beim ersten Hörversuch mitbekommen habe. Das wäre fatal gewesen, denn es gibt noch eine interessante Abschlussbotschaft mit Ausblick auf die kommenden Handlung … womöglich.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzähler – Jürgen Kluckert
Introerzähler – Hans Paetsch
Bakerman – Ernst Meincke
Milton – Bert Stevens
Larry Newman – Björn Schalla
Joyce Kramer – Bianca Krahl
Dorgan Fink – Timmo Niesner
Elijah – Stefan Krause

Technik-Credits:

Drehbuch – Andreas Gloge und Volker Sassenberg
Musik – Matthias Günthert und Volker Sassenberg, Manuel Rösler
Tontechnik und Schnitt – Marc Sander & Volker Sassenberg
Cover Design und Illustration: Ingo Masjoshusmann
Aufgenommen und gemischt unter Finians Regenbogen
Produziert von Volker Sassenberg für Decision Products

Die Ausstattung:

Die rot und schwarz bedruckte CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet enthält eine kurze Einführung in die Gesamthandlung, eine Auflistung der Sprecher und ihrer Rollen sowie die Technik-Credits. Zusätzlich bekommen wir noch sämtliche Cover der bisher erschienenen Folgen zu sehen und die der kommenden sowie der drei angekündigten GABRIEL-BURNS-Hörbucher. Außerdem finden wir hier noch ein wenig Verlagswerbung in eigener Sache für die Reihe POINT WHITMARK.

Mein Fazit:

Überzeugende Sprecher, die ihr Elend glaubhaft ins Ohr des Hörers tragen können, Musik und dystopische Effekte, zusammen mit einer auf offenbar viele weitere Folgen geplanten Handlung, sorgen für düstere Unterhaltung der ganz besonderen Art.

Dass bei GABRIEL BURNS handlungstechnisch keine Quantensprünge passieren, ist dem Dauerkonsumenten bewusst und so kriecht er quälend langsam, aber gern, mit den Protagonisten über das, was mal die Erde gewesen ist. Für Fans ein weiterer Happen gewohnter Qualität, für Quereinsteiger zu schwer zu verdauen. Alpträume gibts für beide Lager.

1 Audio-CD
Spieldauer: 64:52 Minuten
Tracks: 10
EAN: 888837090223
Vom Verlag empfohlen ab 16 Jahren

www.gabriel-burns.com
www.experiment-stille.de

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