Gavin Extence – Das unerhörte Leben des Alex Wood oder warum das Universum keinen Plan hat

Worum gehts?

Das Leben des zehnjährigen Alex Wood ist alles andere als konventionell. Er ist der lebende Beweis dafür, dass manchmal ganz unvorhergesehene und unwahrscheinliche Dinge, die niemand für möglich hält, im Leben eben doch vorkommen können. Er ist von einer Narbe gezeichnet, die diese Tatsache beweist. Außerdem ist er der Sohn einer Mutter mit hellseherischen Fähigkeiten, über die sich seine Mitschüler lustig machen.

Zu der Zeit, als er 10 Jahre alt ist, ahnt er noch nicht, dass er in dem eigenbrötlerischen Mr. Peterson einen Freund finden wird. Alex wird viel von dem alten, zurückgezogenen Mann lernen, unter anderem, dass man nur ein einziges Leben hat und in diesem Leben die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte.

Als er Jahre später in Dover an der Grenze mit einer Menge Cannabis und einer Urne gefüllt mit Asche von der Polizei geschnappt wird, ist er definitiv der Meinung, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Inhalt

Alex Woods lebt mit seiner Mutter in einer kleinen Wohnung. Seine Mutter führt einen kleinen Laden, in dem sie für andere Leute Tarotkarten legt und in deren Zukunft sieht. Natürlich ist diese hellseherische Fähigkeit nicht alltäglich und so wird Alex zum Gespött seiner Mitschüler. Doch das ist nicht der einzige Grund. Es gibt Dinge, die laut der Menschheit nur allzu unwahrscheinlich sind, so dass sie nur rein theoretisch passieren könnten. Doch genau so eine Sache ist Alex widerfahren und eine Narbe an seinem Kopf erinnert alle Menschen an diesen sagenumwobenen Vorfall. Außerdem geht er im Gegensatz zu Gleichaltrigen gerne in die Schule und das nicht, um in den Pausen Fußball zu spielen, sondern tatsächlich um zu lernen – kurz gesagt: Alex ist einfach anders als die meisten Jungen in seinem Alter.

Als er wieder einmal von seinen Mitschülern gejagt wird, rettet er sich in ein fremdes Gartenhäuschen und verbarrikadiert sich dort. Das ist der Tag, an dem Alex zum ersten Mal auf den miesepetrigen Isaac Peterson trifft. Dieser ist natürlich alles andere als erfreut, den jungen Burschen in seinem Gartenhäuschen vorzufinden, zumal dieses beschädigt wurde. Obwohl Alex beteuert, dass nicht er, sondern seine Mitschüler Schuld an der Sache seinen, muss er seine Strafe bei Mr. Peterson abarbeiten. Ab jetzt soll er den alten Mann jeden Samstag besuchen und ihn bei den verschiedensten Arbeiten unterstützen. Zu dieser Zeit ahnt noch niemand der Beteiligten, dass sich eine dicke Männerfreundschaft zwischen den beiden entwickeln wird.

Immer lieber verbringt Alex seine Zeit bei Mr. Peterson. Durch ihn entdeckt er unter anderem die Freude am Lesen. Außerdem wird er in das Handwerk des Marihuana-Anbaus eingewiesen. Aber das wahrscheinlich Wichtigste was er lernt ist, dass man nur ein einziges Leben hat und dieses so leben sollte, wie man es für richtig hält.

Als Mr. Peterson Alex eines Tages um einen etwas außergewöhnlichen Gefallen bittet, ist Alex zunächst sehr verstört und weiß nicht so recht wie er reagieren soll. Doch als er einige Zeit später mit einer Urne voll Asche und einem Auto voll Marihuana in Dover an der Grenze von der Polizei gecasht wird, weiß er eines ganz sicher: Das war die richtigste Entscheidung seines Lebens.

Mein Eindruck

Eigentlich ist das Debüt des Autors ein ganz rührseliges, herzerwärmendes Buch. Ehrlicherweise muss ich jedoch gestehen, dass mit der Einstieg etwas schwerfiel. Ich musste mich erst an den Schreibstil und die Geschichte gewöhnen und darauf einlassen. Das komplette Buch ist aus der Sichtweise des Protagonisten Alex geschrieben. Wie bei so Vielem, ist auch das reine Geschmackssache. Generell mag ich eigentlich lieber Geschichten, die aus einer neutralen Sichtweise geschrieben sind. Wahrscheinlich ist das auch einer der Gründe, weshalb ich mich erst mit der Geschichte anfreunden musste, zumal Alex halt ein echt spezieller Typ ist und sich das auch auf den Schreibstil auswirkt. Ein positiver Nebeneffekt dessen ist allerdings, dass der Protagonist dadurch sehr authentisch wirkt.

Die teilweise echt langen Kapitel sind immer durch eine Überschrift und eine kleine, liebevolle Zeichnung (Vögel auf einer Stromleitung) gekennzeichnet. Abgesehen davon ist das Buch und der Umschlag sowieso sehr detailverliebt gestaltet worden, auch das Cover ist sehr ansprechend und macht neugierig auf den Inhalt des Buches.

Die eigentliche Message des Buchs hat mich stark an ein Buch von Jojo Moyes erinnert, wobei man hier keineswegs von einer Nachahmung sprechen kann. Diese Geschichte hier hat ihre eigene Handschrift. Für mich persönlich hätte der Autor sich das astrophysikalische Gerede sparen können, allerdings muss man auch hier wieder dazu sagen, dass dies einfach zu dem Charakter des Protagonisten gehört und auch das wieder einmal reine Geschmackssache ist.

Fazit

Was soll ich sagen? Nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Die Story an sich ist wirklich schön und vielseitig. Viele Situationen sind lustig, einiges aber auch ernst, traurig und dramatisch. Eigentlich die perfekte Mischung für ein Buch, das gut gelingen soll. Mich jedoch konnte der Protagonist und der Schreibstil nicht komplett überzeugen. Im Gegensatz dazu, habe ich die andere Hauptfigur, Mr. Peterson, lieben gelernt. Der Mann erinnerte mich gleich zu Beginn an den mürrischen Hausbesitzer aus dem Film der Pixar Animation Studios – „Oben“.

Über den Autor

Gavin Extence, geboren 1982, wuchs in der englischen Grafschaft Lincolnshire in einem kleinen Dorf mit dem interessanten Namen Swineshead auf. In seiner Kindheit machte er eine kurze, aber glanzvolle Karriere als Schachspieler; er gewann zahlreiche nationale Turniere und reiste nach Moskau und St. Petersburg, um sich dort mit den besten jungen Denkern Russlands zu messen. Er gewann nur ein Spiel.

Sein erster Roman »Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat« schlug in Großbritannien ein wie ein Meteorit – Alex Woods eroberte die Herzen der Leser im Sturm und die Presse feierte den Roman als DIE Entdeckung des Jahres.

Heute lebt Gavin Extence mit seiner Familie in Sheffield und schreibt an seinem zweiten Roman. (Verlagsinfo)

Gebunden: 480 Seiten
Originaltitel: Alex Woods VS The Universe
Ins Deutsche übersetzt von Alexandra Ernst
ISBN: 3809026336

www.randomhouse.de/limes

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