Gilly Macmillan – Ein langes Wochenende

Worum geht’s?

Die drei Freundinnen Jayne, Emily und Ruth sind auf dem Weg in die Moorlandschaft nahe der schottischen Grenze. Dort möchten sie ihr jährliches Freunde-Wochenende verbringen. Sie erwarten ihre Ehemänner am kommenden Tag. Als sie bei Dark Fell Barn, einem abgelegen Scheunenhaus, ankommen, erwartet sie dort eine erschreckende Nachricht. Auf dem Küchentisch lehnt ein Brief an einer Prosecco-Flasche. In diesem Brief behauptet der Absender, dass er einer der Ehemänner beim Lesen der Nachricht bereits getötet hat. Nach dem ersten Schrecken glauben die drei Frauen an einen üblen Scherz und versuchen ihre Männer telefonisch zu erreichen. Doch dabei stellen sie fest, dass sie weder Handyempfang noch Internet haben und sozusagen von der Außenwelt abgeschirmt sind. Ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt.

Inhalt

Jayne und Ruth kennen sich schon einige Jahre. Ihre Ehemänner Mark und Toby sind seit ihrer Schulzeit befreundet. Jedes Jahr machen sie einen gemeinsamen Wochenend-Ausflug. Zum ersten Mal ist Emily mit dabei. Sie ist seit nicht allzu langer Zeit mit Paul verheiratet, der ebenfalls zur Männerclique gehört. Außer den drei Männern wäre noch Edie zu erwähnen. Sie hat ihre Schulzeit im gleichen Internat verbracht wie die drei Freunde und stelle den Mittelpunkt der Clique dar. Sie war immer schon Dreh-, und Angelpunkt. Keiner der drei Kumpels hätte sie jemals von der Bettkante geschubst, im Gegenteil, allesamt waren in sie verliebt. Umso größer die Enttäuschung, dass Rob es geschafft hat, sie zu erobern und für sich zu gewinnen.

Rob ist letztes Jahr auf tragische Weise ums Leben gekommen, er ist ertrunken. Edie beteiligt sich daher nicht an der Planung der diesjährigen Cliquen-Reise und ist sogar etwas angesäuert. Sie ist der Meinung, dass man aus Respekt Rob und ihrer Trauer gegenüber ein Jahr lang auf die Tradition eines gemeinsamen Wochenendes hätte verzichten könnte.

Die Frauen verbringen die erste Nacht in der abgelegenen Scheune ohne ihre Ehemänner, da diese alle spontan aus diversen Gründen verhindert waren. Emily fühlt sich bereits im Auto wie ein fünftes Rad am Wagen, da sie zum einen deutlich jünger ist als Jayne und Ruth und zum anderen kennen sie die beiden schon deutlich länger und sind dadurch automatisch viel vertrauter miteinander. Doch das Wochenende soll das ändern und auch Emily mehr in den Vordergrund rücken.

Doch ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als sie eine Botschaft auf dem Küchentisch ihrer Unterkunft finden. Die Drohung, dass einer ihrer Ehemänner umgebracht worden sein soll, nagt an den Nerven. Jede Frau geht anders mit der Nachricht um und plötzlich weiß niemand mehr, wem man noch trauen kann und wem nicht.

Mein Eindruck

Die Kurzfassung der Geschichte auf der Buchrückseite hat mich extrem gepackt und ich war super gespannt auf das Buch. Wenn man viel liest, kann man bereits nach den ersten zehn Sätzen sagen, ob das Buch einem zusagt oder nicht – so ist es jedenfalls zu 99% bei mir der Fall. Und nach den ersten zehn Sätzen dieses Buchs war ich noch nicht wirklich überzeugt. Die Geschichte hat sich von Anfang an für mein Empfinden nicht so flüssig lesen lassen. Besonders störend fand ich auch die Länge der “Kapitel”, wenn man das überhaupt so nennen kann. Das erste Kapitel zog sich über 210 Seiten. Ich mag es nicht, wenn man das Buch gefühlt mitten im Geschehen zur Seite legen muss. Es widerstrebt meinem inneren Monk, nicht bis zu einem Kapitelende lesen zu können.

Jedoch ist das leider nicht mein einziger Kritikpunkt, denn überhaupt wirkt die ganze Geschichte auf mich zu überladen. Zu viel Konstruktion, zu viel Misstrauen, zu viele Opfer, einfach zu viel von allem. Es wirkt alles irgendwie ungläubig und inszeniert. Mit den Figuren bin ich ebenfalls nicht warm geworden. Ich fühlte mich mit ihnen sogar irgendwie unwohl, ja, sie waren mir teilweise sogar unheimlich. Keine der Personen möchte ich wirklich gern, obwohl man viel von ihnen erfahren hat, der Funke ist nicht übergesprungen.

Über die Autorin

Gilly Macmillan wuchs in Swindon, Wiltshire auf und lebte in ihrer Jugend einige Jahre im Norden Kaliforniens. Sie arbeitete beim Burlington Magazine, für die Hayward Gallery und als Dozentin für Fotografie. Heute widmet sie sich ganz dem Schreiben. Gilly Macmillans Romane erfreuen sich besonders in Großbritannien großer Beliebtheit und sind allesamt Bestseller. Sie lebt mit ihrer Familie in Bristol, England. (Verlagsinfo)

Fazit

Leider konnte mich die Geschichte nicht abholen. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch? Ich weiß es nicht, der Klappentext hat jedenfalls für mich besser geklungen, als das Buch letztendlich war. Schade, denn die Autorin hat bereits das Gegenteil geschafft und mich mit einem Vorgängerbuch überzeugen können. Mal sehen, wie es beim nächsten “Treffen” sein wird, sollte ich nochmal zu einem Titel von ihr greifen.

Broschiert: 416 Seiten
Originaltitel: The long Weekend
Ins Deutsche übersetzt von Sabine Schilasky
ISBN: 978-3764508098

www.penguinrandomhouse.de
www.gillymacmillan.com

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