Gordon R. Dickson – Söldner der Galaxis (Childe-Zyklus 1)

Der genetische General

Donal Graeme stammt von Dorsai, einer kleinen, abgelegenen Welt, deren Männer im Ruf stehen, die besten Soldaten der Galaxis zu sein. Wie so viele andere vor ihm verlässt Donal, der Sohn einer bekannten Offiziersfamilie, nach dem Abschluss seiner Kadettenausbildung den Heimatplaneten, um einer der galaktischen Mächte seine Dienste anzubieten. Donal unterscheidet sind von seinen Dorsai-Kameraden. Ein seltsames Fluidum geht von ihm aus. Eine unbekannte Kraft befähigt zu immer größeren Taten. Er scheint jeden Plan seiner Gegner vorauszuahnen und eilt von Sieg zu Sieg.

Und dann, eines Tages, als Donal als General an der Spitze der militärischen Hierarchie steht, erkennt er seine Bestimmung. Er ist der einzige, der der Selbstvernichtung der galaktischen Menschheit noch Einhalt gebieten kann. (Verlagsinfo)

Dieser 1960 für den HUGO Award nominierte SF-Roman erschien 1983 in ungekürzter Neuübersetzung unter dem Titel „Der General von Dorsai“ (Moewig SF 3608).

Der Autor

Gordon R. Dickson wurde (* 1. November 1923 in Edmonton, Alberta; † 31. Januar 2001 in Richfield, Minnesota) war ein kanadischer Science-Fiction- und Fantasy-Autor. Er studierte an der University of Minnesota und begann 1950, Science Fiction zu schreiben. Seitdem hat er in fast fünf Jahrzehnten rund 40 Romane und mehrere hundert Kurzgeschichten geschrieben. Zu seinen bekanntesten Büchern gehören die zahlreichen Bände des Dorsai-Zyklus, und einer seiner jüngsten Erfolge ist der Roman „Wolf und Eisen“.

Sein erster Ausflug in die Fantasy stellt „Die Nacht der Drachen“ dar und war ein voller Erfolg. Der Roman wurde mehrfach ausgezeichnet. Diesem Roman ließ Dickson noch zahlreiche weitere „Drachen“-Romane folgen, die allesamt bei Heyne erschienen sind.

Der CHILDE- oder DORSAI-Zyklus

Hans Joachim Alpers schrieb im Jahr 1982:[3] (…) Im Mittelpunkt seines Werkes [Gordon R. Dickson] steht eine auf insgesamt zwölf Werke angelegte Geschichte der Menschheit. Die Kernwerke sind auch als „Dorsai-Zyklus“ bekannt. (…) Es geht ihm bei dem Gesamtwerk um die Darstellung der Evolution des Menschen von der Renaissance bis zum 23. Jahrhundert, wobei sich in dieser Evolution das Werden und die Vollendung des neuen Menschen, des „verantwortlichen Menschen“, widerspiegeln soll. Es ist nicht bekannt, ob dieser Zyklus abgeschlossen ist, da zahlreiche Titel noch nicht in Deutsch publiziert sind.

1) Lulungomeena (1965) – deutsch: „Lulungomeena“ in „Der Dorsai-Pazifist,“ Rastatt: Moewig 3627 ISBN 3-8118-3627-7 (1983) und Moewig 3779 ISBN 3-8118-3779-6 (1987), Kurzgeschichten (Ü: Lothar Heinecke)
2) The Genetic General (1960) (bzw. Dorsai!, 1976) – deutsch: Söldner der Galaxis, Rastatt: Moewig Terra 177 (1970) (Ü: Birgit Reß-Bohusch), gekürzt, Der General von Dorsai, Rastatt: Moewig 3608 ISBN 3-8118-3608-0 (1983) (Ü: Andreas Brandhorst)
3) Necromancer (1962) (bzw. No Room for Man) – deutsch: „Nichts für Menschen“, München: Heyne 3656 ISBN 3-453-30570-1 (1979) (Ü: Walter Brumm) gekürzt (?)
4) Warrior (1965) – deutsch: „Krieger“ in „Der Dorsai-Pazifist“, Rastatt: Moewig 3627 ISBN 3-8118-3627-7 (1983) und Moewig 3779 ISBN 3-8118-3779-6 (1987), Kurzgeschichten (Ü: Andreas Brandhorst)
5) Soldier, Ask Not (1967) – deutsch: „Unter dem Banner von Dorsai“ Rastatt: Moewig 3596 ISBN 3-8118-3596-3 (1982) (Ü: Andreas Brandhorst und Gottfried Feidel)
6) Tactics of Mistake (1971) – deutsch: „Das Planeten-Duell“, Rastatt: Pabel Terra 266 (1975) (Ü: Birgit Ress-Bohusch), gekürzt, „Die Söldner von Dorsai“, Rastatt: Moewig 3580 ISBN 3-8118-3580-7 (1982) (Ü: Gottfried Feidel)
7) Brothers (1973) – deutsch: „Brüder“ in „Vom Geist der Dorsai,“ Rastatt: Moewig 3619 ISBN 3-8118-3619-6 (1983), Kurzgeschichten (Ü: Andreas Brandhorst)
8) The Spirit of Dorsai (1979) – deutsch: „Vom Geist der Dorsai“, Rastatt: Moewig 3619 ISBN 3-8118-3619-6 (1983), Kurzgeschichten (Ü: Andreas Brandhorst)
9) Lost Dorsai (1980) – deutsch: „Der Dorsai-Pazifist“, Rastatt: Moewig 3627 ISBN 3-8118-3627-7 (1983) und Moewig 3779 ISBN 3-8118-3779-6 (1987), Kurzgeschichten (Ü: Andreas Brandhorst)
10) The Final Encyclopedia (1984) – deutsch: „1. Die letzte Enzyklopädie Der Flüchtling,“ Rastatt: Moewig 3780 ISBN 3-8118-3780-X (1987) (Ü: Andreas Brandhorst), „2. Die letzte Enzyklopädie Der Kämpfer“, Rastatt: Moewig 3781 ISBN 3-8118-3781-8 (1987) (Ü: Andreas Brandhorst), „3. Die letzte Enzyklopädie Das dritte Leben“, Rastatt: Moewig 3782 ISBN 3-8118-3782-6 (1987) (Ü: Andreas Brandhorst)
11) The Dorsai Companion (1986)
12) The Chantry Guild (1988)
13) Young Bleys (1991)
14) Other (1994)
15) Antagonist (zusammen mit David W. Wixon) (2007)

(Quelle: Wikipedia.de)

Handlung

Dorsai, Galaxis, anno 2403. Donal Graeme ist gerade achtzehn Jahre alt geworden und hat die Militärakademie, auf die alle Dorsai-Männer gehen müssen, ehrenhaft absolviert. Nun steht ihm das Universum offen. Was für ein Universum das ist, erzählen ihm sein Vater Eachan, dessen Bruder Kensie und seine Brüder Ian und Mor. Es gibt zwei Kulte namens Mara und Kultis, die vierzehn Siedlerwelten beherrschen und entzweien. Die Dorsai haben seit 150 Jahren als Söldner in den Kriegen zwischen den Welten sinnlos ihren Kopf hingehalten und ihr Blut gegeben, bedauert Eachan Graeme. Als der Toast für die Verblichenen ausgesprochen wird, überkommt Donal jene wütende Seltsamkeit, die schon früh an ihm entdeckt worden ist und er verkündet: „Ich werde der größte General der Galaxis sein!“ Es muss der Whiskey sein, der aus ihm spricht.

Explosives Geheimnis

Getarnt als hundsgewöhnlicher Zivilist fliegt er ins Arktur-System zur Raumstation Newton. Der Plan ist besteht im Weiterflug zu den Lieblichen Welten. Doch kaum verlässt er seine Kabine, um sein Abendessen einzunehmen, als er über schöne junge Frau stolpert, die angstvoll vor ihm zurückweicht. Er strengt seine einzigartige Gabe an und entdeckt, was mit ihr nicht stimmt: ihr illegales Geheimnis. Nach einigem Hindundher vertraut sie ihm eben dieses Geheimnis an: einen gestohlenen Anstellungsvertrag. Er soll ihn vernichten. Er hat sich ihr als Berufssoldat offenbart. Baut sie etwa auf seine Ehre?

In seiner Kabine liest er das offenbar echte Dokument zu ihrem Entsetzen sofort: Anea Marliwana, Auserwählte von Kultis, soll dem Fürsten William, dem Handelsherrscher von Ceta im System Tau Ceti, fünf Jahre ehrenhaft als Gastgeberin und Gesellschafterin dienen und dafür reich entlohnt werden. Denn sie ist für solch einen Zweck gezüchtet worden. Offensichtlich hat sie vor, diesen Vertrag zu brechen und das gestohlene Dokument zu vernichten. Sie riskiert, dafür vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt zu werden. und weil Donal ihr den Vertrag abgenommen hat, ist er in diese Sache involviert.

Der Dorsai-Marschall

Beim Abendessen drängt sich Donal durch die Menge, um zu Aneas Tisch zu gelangen. Sie sitzt bereits neben ihrem Dienstherrn, dem Fürsten von Ceta. Neben diesem haben bereits sein Adjutant Hugh Killien sowie ein unverkennbarer Dorsai Platz genommen. Der Dorsai ist drahtig und grauhaarig: Hendrik Galt ist ein echter Feldmarschall. Nach einem kleinen Geplänkel lässt Donal durchblicken, dass er für jeden Söldnerposten zu haben sei.

Doch den Marschall kann er nicht täuschen, und der will ihn sofort sprechen. Donal setzt ihn über die Lage ins Bild, dass dem Marschall doch glatt die Pfeife aus dem Mund fällt. Er erklärt ihn zu einem Narren, wenn auch zu einem mit einer seltenen Gabe. Aber von einem Dorsai zum anderen gibt er ihm ein paar Tipps: Nur vier Leute seien für die Entwicklung der 14 Menschenwelten wichtig – und jetzt auch der Fürst William.

Der Soziologe

Das nächste Gespräch führt Donal mit Williams stets angetrunkenem Begleiter, dem jungen ArDell Montor. Sein Spezialgebiet ist galaktische Soziodynamik. Dieser erklärt sich erstens zu einem Feigling und dann die Lage des bekannten Universums: Sie führt unweigerlich zur Selbstzerstörung der Menschheit. Und was bliebe dann von all den Mühen übrig? Das gibt Donal zu denken. Immerhin begeht der gar nicht so feige Montor einen Akt der Rebellion: Er nimmt die Pillen nicht, die ihn vor der Phasenverschiebung beim Sprung durch den Raum schützen sollen.

Fürst William

Donals nächste Station ist logischerweise der Fürst. Der hat Donals Vorgehen von Anfang an durchschaut: Donal wollte mit dem Mädchen reden. Es bleibt nur eines zu tun und auf Gnade zu hoffen: Donal übergibt dem Fürsten den gestohlenen Vertrag und erklärt Aneas Verhalten. Der Fürst hat Donal in der Hand und bietet ihm seinerseits einen Posten in einer Söldnertruppe von Major Killien an. Es ist Donal klar: Sollte er sich im ersten Einsatz bewähren, so hat der Fürst wohl auch Verwendung für höhere Aufgaben.

Major Killien

Donal sieht sofort den Schwachpunkt in dem Einsatzplan von Truppenkommandeur Hugh Killien: Warum sollte irgendjemand mit nur 60 Prozent Sollstärke vorgehen? Das wäre ja glatt ein Himmelfahrtskommando, selbst wenn man bedenkt, dass der Angriff nur einem Dorf voll religiöser Dissidenten gilt. Killien ist ob dieser Kritik auf hundertachtzig, doch er räumt dem Dorsai immerhin ein, dass er, Killien, selbst an dem geplanten Angriff teilnimmt. Donal soll einen Trupp von 150 Söldnern anführen. Insgesamt sind es 450 Leute – genug Männer für ein kleines Dorf. Doch als Donal seltsame Befehle gibt, regt sich unter seinen Männern Misstrauen. Einer gähnt sogar, zum Zeichen der Verachtung.

Der Angriff

Doch als Donal im Schutz der Nacht ein Stelldichein Killiens mit Anea, der Auserwählten von Kultis, entdeckt, reagiert er ohne Zögern. Das Dorf ist eine abgekartete Sache, eine Falle des Fürsten, um Donal und seine ganze Truppe loszuwerden. Donal ist klar, dass Killien sich vergeblich Hoffnungen macht, die Liebe Aneas zu erringen, und verschont beide. Als bei Morgengrauen der gegnerische Angriff aus dem Hinterhalt erfolgt, ist Donals Truppe bereit, zurückzuschlagen. Nach weniger als einer Stunde ist alles vorbei. Donal befiehlt die Verhaftung Killiens, als dieser endlich aufkreuzt. Er stellt ihn vor ein Kriegsgericht und lässt ihn hinrichten.

Nachspiel

Der Fürst ist äußerst wütend, als Donal ihn besucht. Immerhin hat er dessen Adjutanten erschießen lassen. Aber die Statuten des Söldnergesetzes hätten ihm keine andere Wahl gelassen. Als er auch noch Anea aufsucht, um sie mit den Tatsachen zu konfrontieren – nämlich die Intrige des Fürsten durch dessen Mittelsmann Killien – wird er von ihrer ablehnenden Reaktion ebenso überrascht wie verwirrt.

Macht nichts, denn Marschall Hendrik Galt hat bereits die nächste Aufgabe für ihn. Donal ist in der Tat bereit für größere Verantwortung…

Mein Eindruck

Schon der O-Titel „The Genetic General“ signalisiert, was das Thema ist: die Anwendung der Genetik auf die Kriegsführung. Wo Heinlein mit „Starship Troopers“ ein Bild für die Zukunft der Sturmtruppen zeichnete, zeigte Dicksons Roman „Dorsai!“ (ab 1967) ein Bild des Kommandeurs solcher Sturmtruppen. Die HUGO-Jury war mehr von Heinlein angetan und verlieh ihm den Preis.

Denn Dicksons Roman hat zahlreiche Schwächen, die er in den folgenden Auflagen bis 1976 zu korrigieren versuchte. Erstens ist die Vorstellung, auch Söldnergeneräle könnten gezüchtet werden, für einige Armeen der freien Welt ziemlich abstoßend und widerspricht dem Ideal, einen militärischen Rang durch Fähigkeit, Leistung und Verdienst statt durch Herkunft zu erringen. Andere Armeen wie etwa die chinesische sehen das nicht so eng. Sie würden am liebsten die Parteitreue genetisch kodieren.

Zweitens ist die Vorstellung, einen Supermann à la Paul Atreides zu züchten, für etliche Völker zu sehr mit dem verbunden, was die Nazis mit ihrem Lebensprogramm betrieben haben: die Züchtung einer „arischen“ Herrenrasse mit besonderen Führungseigenschaften. Dass man für diese Züchtung zwangsläufig auch Mütter braucht, wird mit keinem Wort erwähnt, aber die Nationen, die die Nazis unterwarfen und deren Frauen als Lebensborn-Mütter missbrauchten, wissen ein Lied davon zu singen. Von Klonen ist ebensowenig die Rede wie von Kindern, die wie in „Schöne neue Welt“ (1928) in Röhren herangezogen werden.

Frauenfeindlich

Die Tendenz, Frauen als Werkzeuge und Objekte aufzufassen und darzustellen, ist einer der zentralen Kritikpunkte. Im Buch verkörpert vor allem Anea eine solche Frauenfigur. Sie könnte als gezüchtete „Auserwählte von Kultis“ selbst eine Super-Frau sein, doch sie wird betrogen und ausgebootet, so dass sie am Schluss wohl froh sein darf, wenn sie dem Super-Mann Donal Graeme, dem Herrscher der Galaxis, dienen darf.

Dass der Hintergrund des vom Autor für die Dorsai entworfenen Universums nur diffus und unvollständig wahrgenommen werden kann, liegt an den zahlreichen Kürzungen. Dieses Universum hat weder Ausmaß noch Geschichte. Nur in der Eingangsszene skizziert der Autor einen galaktischen Hintergrund, der die Existenz und Entwicklung der Dorsai-Söldner erklärt und notwendig macht. Es ist auch wenig hilfreich, dass der Roman innerhalb der Serie eine Mittelposition einnimmt. Der Leser wird also genötigt die Vorgeschichte zu lesen und dann die Folgebände zu konsumieren.

Die restliche Kritik befasst sich mit den literarischen Qualitäten des Romans, sofern vorhanden. Die Figuren werden nur kurz skizziert, so dass sie über ein bis zwei Eigenschaften verfügen. Das trifft für Donal, Anea, Fürst William und ArDell Montor zu. Der Guru Sayona, bei dem Donal lernt, ist undurchschaubar wie der Ratsälteste von Harmonie, ein Typ namens Bright. Immerhin nimmt Sayona für sich in Anspruch, zwischen den beiden Kriegsparteien Kultis und Mara als eine Art Brückenbauer vermitteln zu wollen. Als einen solchen „Pontifex“ haben sich auch viele Päpste verstanden. Sayona ist vielleicht nicht nur eine buddhistische Figur, sondern ein künftiger Religionsführer. Sie alle reden in ziemlich gestelzten Dialogen, die die deutsche Übersetzung (s.u.) sicherlich nicht hat ausmerzen können.

Wie auch immer: Donal muss als militärischer „Mentat“ den nächsten Zug des Gegners voraussehen. Als ihm dies nicht gelingt, muss er ihm eine Falle stellen. Als sie zuschnappt und der wahre Gegner aufgedeckt wird, hält dies eine der vielen Überraschungen bereit.

Die Übersetzung

Die Übersetzerin hatte offenbar die Aufgabe, das original um 40 bis 50 Prozent zu kürzen. Sie strich alle Teile, die sich um Welten, Frauen und Landschaften drehen – die „langweiligen“ Teile. Übrigblieben in erster Linie teile, die Action schildern und nur die notwendigsten Figuren einführen. So kommt es, dass auf einmal eine Frauenfigur auftaucht, die aus einem gestrichenen Teil stammt und den Leser damit ziemlich unerwartet überrascht.

Wenigstens ist der Text selbst frei von Druckfehlern. Was bei nur 142 Seiten kein Kunststück ist.

Unterm Strich

Das Beste, was man über diese gekürzte Ausgabe des ersten Dorsai-Romans sagen kann, ist wohl, dass es keinerlei Leerlauf gibt. Die Handlung wird zügig von Station zu Station vorangetrieben, so dass sich vom Gefecht über die Raumschlacht bis zur Eroberung einer Welt Graemes Erfolgsweg folgerichtig und actionreich ergibt. Da er ein Vorläufer von Paul Atreides, dem gezüchteten Weltenherrscher ist, erfreut sich auch Donal Graeme schließlich der höchsten Position. Verfügt Donal auch über telepathische und telekinetische Kräfte, fragt sich der Leser. Die Erklärungen lassen sich nur intuitiv erahnen.

Obwohl oder gerade weil die vorliegende Erstausgabe so stark gekürzt worden ist, dass manche Figuren, hochpoppen und wieder verschwinden, lässt sich das Buch schnell lesen. Dafür ist es zurechtgestutzt worden: Am Bahnhofskiosk der siebziger Jahre verkauft, sollte es auf dem Zug oder im Bus konsumiert werden können, ohne dass sich der – meist männliche – Leser darüber den Kopf zerbrechen musste. Den frühen Ausgaben von John Normans GOR-Romanen und vielen Romanen von Harry Harrison oder Robert Heinlein erging es damals nicht besser.

Der Roman wurde erst 1983 (s.o.) in vollständiger Fassung bei Moewig veröffentlicht, ebenso wie die restlichen Dorsai/Childe-Romane. Meine Empfehlung lautet, nur diese ungekürzten Versionen zu lesen, wenn man vorhat, sich mit Super-Söldnern und ihren Abenteuern zu beschäftigen.

Taschenbuch: 143 Seiten
Originaltitel: The genetic general, 1960
Aus dem Englischen von Birgit Reß-Bohusch.

www.vpm.de

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