Band 1: „Red Dust“
Band 2: „Krieg ohne Hoffnung“
Band 3: „Die Wölfe von Wyoming“
Band 4: „Roter Himmel über Laramie“
Band 5: „Das Tal ohne Licht“
Band 6: „Rote Rebellen“
Band 7: „Der Mann mit dem Teufelsfinger“
Band 8: „Die Sheriffs“
Band 9: „Die Feuerteufel von Wyoming“
Band 10: „Das Geheimnis um Algernon Brown“
Band 11: „Die Wilden“
Story:
Trotz großer Mühen stellt sich die Viehzucht auf der Triple Six Ranch als schwieriges Unterfangen dar; Comanche und ihre Gefährten geraten in arge Nöte, da die Verträge mit der Eisenbahngesellschaft knallhart sind und es angesichts der schleppenden Entwicklungen problematisch sein wird, rechtzeitig zu liefern. Als schließlich eine Abordnung der Cheyenne-Indianer an der Ranch auftaucht und mit Gewalt Unterstützung durchzusetzen versucht, droht die Situation zu eskalieren. Nach kurzen Verhandlungen erklären sich Comanche und Red Dust bereit, die Rothäute zu begleiten und in ihrem Reservoir mit Häuptling ‚Drei Stöcke‘ zu reden. Doch die Indianer sind nicht bereit, weitere aussichtslose Verhandlungen zu führen. Ihre Vorräte neigen sich dem Ende zu und die zugesicherten Hilfslieferungen bleiben aus. Red Dust erklärt sich bereit, in einer 3-Tages-Frist in die Stadt zu reiten und für die Lebensmittellieferungen der Indianer einzutreten, während Comanche als Geisel einbehalten wird. Auf dem Weg dorthin trifft er den Tierarzt Wetchin und bittet ihn, die Leute auf der Ranch über sein Vorhaben zu informieren. Als es ihm gelingt, die Zuständigkeiten zu klären und das Büro für Indianerangelegenheiten auf die Situation aufmerksam zu machen, scheint Rettung in Sicht. Doch Wetchin, der noch eine Fehde mit Red Dust auszutragen hat, liefert den Arbeitern inzwischen falsche Informationen. Bevor die Rettung im Camp der Rothäute eintrifft, fallen Toby und Clem dort ein und initiieren in ihrem Befreiungsversuch einen Blutrausch – und damit einen Krieg, der mit aller Macht hätte verhindert werden müssen …
Persönlicher Eindruck:
Rein inhaltlich hätte die zweite Episode des Western-Klassikers „Comanche“ kaum typischer ausfallen können: Ein Zwist zwischen Cowboys und Indianern, eine Reihe von Missverständnissen, dazu der Verdruss durch vergangene Auseinandersetzungen und Fehden und letzten Endes einige Kriegsszenen, die klischeemäßig auf die naiven Indianer, einige noch leichtgläubigere Arbeiter und diejenigen Personen zurückzuführen ist, die die Situation bis dato eigentlich im Griff hatten. Insofern bekommt der geneigte Leser in „Krieg ohne Hoffnung“ genau den Stoff geboten, nach dem ihm als Liebhaber temporeicher, actiongeladener Western-Inszenierungen auch lüstet – und das wohlgemerkt auf einem sehr, sehr hohen Niveau.
Die fünfte Edition der Serie hat auch nach vier Dekaden nichts von ihrer wunderbaren Ausstrahlung verloren; Autor Greg verführt sein Publikum schon in den ersten Panels in die klassischen Szenerien, treibt einige hitzköpfige Akteure auf, verlässt sich derweil auf reichlich Traditionelles und kreiert schließlich eine Geschichte, die zwar nicht ganz so unvorhersehbar ist, wie man es sich mancherorts vielleicht wünschen würde, die durch das hohe Erzähltempo und die vielen kurzen Wechsel aber dennoch durchweg zu begeistern weiß. Insofern ist „Krieg ohne Hoffnung“ stellenweise genau das, was man wohl als etwas brutalere Variante eines Karl-May-Romans bezeichnen darf, wenngleich man Autor Greg im Vergleich zugutehalten muss, dass er seine Story nicht bloß auf zwei, drei entscheidende Köpfe verteilt. Der zweite band lebt von einer ganzen Fülle tragender Charaktere, die schließlich auch für dieses inhaltliche Wechselbad sorgen und der konstant hohe Spannungslevel mit ihren erregten Gemütern immer wieder von Neuem mit Kontinuität erfüllen. Wenn schließlich in den Gebieten der Indianer die Begebenheiten eskalieren und gleichzeitig an vielen anderen Schauplätzen immens wichtige Nebenstränge ihren Gang gehen, fühlt man sich einmal mehr bestätigt, wie zeitlos diese Serie ist und wie leicht sie es auch heute noch mit der teils viel komplexer animierten Konkurrenz aufnehmen kann. Dass sich „Comanche“ über so viele Jahre hat halten und immer wieder neues Interesse hat wecken können, hat die Serie definitiv Comics wie „Krieg ohne Hoffnung“ zu verdanken.
Die restaurierte Ausgabe aus dem Splitter Verlag bietet neben dem eigentlichen Plot noch einige Extras, darunter einen wunderschönen Kunstdruck, diverse unveröffentlichte Zeichnungen, einen ausführlichen Infotext zum Comic sowie die angegliederte Kurzgeschichte „Der Gefangene“, die damals außerhalb der Serie veröffentlicht wurde. Grundsätzlich gibt es schon genügend Argumente, diesen zweiten Band zu entführen. Das Bonus-Material ist dann aber auch der letzte Reizpunkt, der die Investition voll und ganz rechtfertigt!
Hardcover: 72 Seiten
ISBN-13: 978-3868690538
www.splitter-verlag.eu