Huff, Tanya – Blutzoll

„Blutzoll“ beginnt mit einem grauenhaften Mord in der U-Bahn von Toronto. Vicki Nelson, ein früheres Mitglied der Mordkomission und jetzt Privatdetektivin, wird durch einen Hilfeschrei des Opfers alamiert. Sie kommt aber zu spät, denn der Mörder ist bereits fort und seinem Opfer, einem jungen Mann, ist nicht mehr zu helfen.

Der Mord in der U-Bahn ist der Auftakt zu einer schrecklichen Mordserie, die in den nächsten Tagen die Stadt erschüttert. Weitere Menschen fallen dem Mörder zum Opfer und werden alle mit herausgerissener Kehle und völlig blutleer zurückgelassen. Die Morde werden zwischen zwölf und ein Uhr nachts verübt und am Tatort gibt es keinerlei Spuren, die auf den Täter schließen lassen. Außerdem gibt es keine Augenzeugen und eine Verbindung zwischen den Opfern ist nicht erkennbar. Die Polizei steht vor einem Rätsel, doch für die Presse ist schnell klar: „Vampir sucht Stadt heim!“

Dabei ahnt niemand, dass tatsächlich ein Vampir in Toronto lebt. Henry Fitzroy, ein fast 500 Jahre alter Vampir, ist aber in keiner Weise für die Morde verantwortlich, sondern bemüht sich, ein völlig unauffälliges „Leben“ als Schriftsteller zu führen. Er glaubt, dass ein wahnsinniger Vampir in sein Revier eingedrungen ist und die Morde verübt. Besorgt, dass die Aufmerksamkeit der Menschen auf ihn gelenkt werden könnte, beschließt er den Schuldigen zu finden und zu vernichten.

Auch Vicki Nelson, die Privatdetektivin, versucht den Mörder im Auftrag der Verlobten des ersten Opfers zu finden.
Weder der Vampir noch die Privatdetektivin können ahnen, dass noch etwas viel grauenhafteres als ein wahnsinniger Vampir die Morde verübt und dass sie ihre Kräfte vereinigen müssen, um die Stadt vor dem Untergang zu bewahren.

Tanya Huff ist mit „Blutzoll“ ein Vampir-Roman der Extraklasse gelungen. Anders als in den Büchern von Anne Rice steht jedoch nicht der Vampir im Mittelpunkt. Die Hauptfigur des Romans ist ohne Zweifel Vicki Nelson, ehemals die beste Ermittlerin der Mordkomission, die jedoch durch eine Krankheit, die sie langsam erblinden lässt, gezwungen wurde, ihren Job aufzugeben und nun als Privatdetektivin arbeitet. Dabei bleibt der Vampir Henry Fitzroy aber keine schemenhafte Nebenfigur, sondern wird genauso lebendig charakterisiert wie Vicki. Die Autorin stützt sich bei seiner Darstellung teilweise auf den von Bram Stoker aufgestellten Vampirmythos, hat aber auch eigene sehr originelle Ideen.
Spannung, ein intelligenter Plot, glaubwürdige Charaktere, eine geradlinige Story und eine gehörige Portion Humor machen „Blutzoll“ zu einem schauerhaft-schönen Mix aus Krimi und Horror-Roman.

„Blutzoll“ bildet den Auftakt einer fünfteiligen Serie um die Privatdetektivin Vicki Nelson und den Vampir Henry Fitzroy. Bisher sind drei Teile davon auf deutsch erschienen: „Blutzoll“, „Blutspur“ und „Blutlinien“. Der vierte Teil „Blutpakt“ erscheint im November, ebenfalls beim Feder & Schwert Verlag. Mit 12,95 Euro sind die Bücher ziemlich teuer, bieten aber eine wirklich gute Aufmachung: große Schrift, festes weißes Papier und ein tolles Cover-Bild.

Tanya Huff wurde 1957 in Halifax geboren und ging als eine der ersten Frauen Kanadas zur Canadian Naval Reserve, der kanadischen Marine. Sie lebt heute irgendwo im Nirgendwo Kanadas in der Nähe von Toronto mit ihrer Gefährtin Fiona Patton, einer Menge Katzen und einem Chihuahua.

Homepage der Autorin: http://www.meishamerlin.com/TanyaHuff.html