James Herbert – Apokalypse

Letzte Zuckungen eines sterbenden Planeten

Orkane, Erdbeben, Sturmfluten, Vulkanausbrüche verheeren die Erde – letzte Zuckungen eines sterbenden Planeten. Eine Serie geheimnisvoller Ereignisse kündigt das Nahen einer globalen Katastrophe an. Alle haben die unheildrohenden Zeichen am Himmel gesehen – düstere Boten einer unvorstellbaren Apokalypse… (Verlagsinfo)

Der Autor

James Herbert ist die Antwort Englands auf Stephen King und Dean Koontz. Nachdem er sich mit Fetzern über mutierte Ratten und dergleichen einen „gewissen“ Ruf (und eine finanzielle Basis) erschrieben hatte, wandte er sich mit Büchern wie „Moon“ und „Magic Cottage“ einem gehobeneren Niveau des psychologischen Horrors zu – nicht zu seinem Schaden.

James Herbert war bekannt für seine einfachen, jedoch fesselnden Romane. Die Protagonisten in seinen Romanen sind meistens junge zynische Männer, die im Verlauf der Geschichte eine starke (sexuelle) Beziehung zu einer Frau entwickeln. In seinen frühen Romanen schildert James Herbert expliziten Horror, vergleichbar mit Splatter-Autoren. James Herbert arbeitete unter anderem als Sänger und als Art Director bei einer Werbeagentur. Er lebte zuletzt mit seiner Frau und seiner Tochter in der Nähe von Brighton und war ein Vollzeit-Autor. Er gestaltete auch die Cover der englischen Originalausgaben seiner Bücher selbst und betrieb seine eigene Werbung.

James Herbert starb am 20. März 2013 im Alter von 69 Jahren in Woodmancote bei Henfield im englischen West Sussex. (Quelle: Wikipedia.de)

Romane

Werkauswahl

Die Ratten. Roman („The Rats“). 11. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-02544-X (früherer Titel Die Killer-Ratten).
Unheil. Roman („The Fog“). 8. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-03676-X.
Todeskralle. Roman („The Survivor“). Heyne, München 1990, ISBN 3-453-04541-6.
Höllenhund. Roman („Fluke“). 5. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-05635-3.
Blutwaffe. Roman („The Spear“). 5. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-05303-6.
Die Brut. Roman („Lair“). 10. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-02923-2.
Dunkel. Roman („The Dark“). 7. Aufl. Heyne, München 1996, ISBN 3-453-04175-5.
Nachtschatten. Roman („The Jonah“). 7. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-04848-2.
Erscheinung. Roman („Shrine“). 3. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-06174-8.
Domain. Ein unheimlicher Roman („Domain“). 10. Aufl. Heyne, München 1994, ISBN 3-453-00702-6.
Moon. Der Roman, der sie nicht schlafen läßt („Moon“). Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1990, ISBN 3-404-25256-X.
Magic Cottage. Roman („The Magic Cottage“). Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1988, ISBN 3-404-28163-2.
Die Gruft. Roman („Sepulchre“). 7. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-03281-0.
Besessen. Roman („Haunted“). 2. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-06409-7.
Creed. Roman („Creed“). Pavillon-Verlag, München 2002, ISBN 3-453-20640-1.
Apokalypse. Roman („Portent“). 2. Aufl. Heyne, München 1996, ISBN 3-453-07585-4.
Stadt der Ratten. („The City“). Graphic Novel („Edition Comic speedline“). Tilsner Verlag, München 1996, ISBN 3-910079-93-8.
Totentanz. Roman („The Ghosts of Sleath“). Lübbe, Bergisch Gladbach 1996, ISBN 3-7857-0854-8.
48. Roman („’48“). Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1998, ISBN 3-404-13987-9.
Jenseits. Roman („Others“). Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 2000, ISBN 3-404-14452-X.
Once. Novel. Tor Books, New York 2002, ISBN 0-7653-0285-3.
Nobody True. Novel. Pan Books, London 2004, ISBN 0-330-41167-5.
The Secret of Crickley Hall. Macmillan, London 2006, ISBN 978-1-4050-0520-3.
Ash. Macmillan, London 2012, ISBN 978-0-230-70695-8.

Handlung

In naher Zukunft wird die Erde von einer Kette von Naturkatastrophen heimgesucht und verwüstet: Orkane, Sturmfluten, Tsunamis, Vulkanausbrüche, plötzlich in Südengland ausbrechende Geysire! Letzte Zuckungen eines sterbenden Planeten, ja sogar des vermuteten Erdwesens GAIA? Eine Serie mysteriöser Ereignisse kündigt das Nahen einer weltweiten Katastrophe an.

James Rivers ist Klimaforscher am angesehenen englischen Meterorologischen Institut, das dem Verteidigungsministerium untersteht. Vor wenigen Monaten ist er bei der Beobachtung eines riesigen Hurrikans über Jamaika in einem Flugzeug abgestürzt, seitdem hinkt er und hat große Schmerzen im Knie. Eines Tages wird er auf die Farm es in Ungnade gefallenen Klimaforschers und Philosophen Hugo Poggs gerufen. Er lernt Poggs‘ hübsche Tochter Diane und ihre zwei Adoptivkinder Josh und Eva kennen. Die Kinder scheinen etwas merkwürdig zu sein – ebenso wie Poggs‘ Ansichten über die Ursachen der weltweit auftretenden Katastrophen. „Gaia wehrt sich gegen den Menschen.“ Rivers ist nicht überzeugt, im Gegenteil, und fährt wieder ab.

In der Zwischenzeit feiert eine unheimliche schwarze Frau Messen für die Mutter Erde. Sie wird Mama Pitié genannt, Mutter der Barmherzigkeit, und scheint Wunder zu vollbringen. Doch insgeheim foltert sie unschuldige junge Menschen bis zum Tode – um mit deren Lebenskraft Kontakt zur Geisterwelt zu erhalten. In dieser Anderswelt begegnet sie auch Josh und Eva. Sie betrachtet sie als Gegner, da sie die Menschen bewahren statt sie vom Angesicht der Mutter Erde vertilgen wollen.

Rivers, inzwischen beurlaubt, gerät mitten in der Londoner City in ein Erdbeben. Traumatisiert und unter größten Schmerzen geht er zu Fuß nach Hause, wo ihn bereits Diane vor dem Haus erwartet. Sie verbringen den Abend und die Ancht miteinander und fahren dann auf die Farm. Dort macht sich Rivers mit den Eigenheiten der Kinder vertraut. – Mama Pitié gelingt die Entführung des Geistwesens von Eva. – Nach einem Traum nimmt er Josh und Diane mit nach Schottland, wo er mit Joshs Hilfe einen alten weisen Mann sucht, der mehr über die Katastrophen weiß. Rivers findet ihn selbst und alleine, woraufhin er überstürzt mit Diane und Josh abreist. Er kennt nun den Grund für die Apokalypse: Die Erde will die Menschheit, die sie geschunden hat, nicht vernichten, sondern wieder solche Lebensbedingungen herstellen, dass die Umwelt und der Mensch miteinander koexistieren können. Ein neues Gleichgewicht wird hergestellt – doch der Prozess ist sehr schmerzhaft, fordert er doch Millionen Tote in aller Welt. Und überall tauchen weiße Lichtkugeln auf, genau wie damals, bevor Rivers im Orkan abstürzte.

Erreichen Diane, Josh und Rivers die Poggs-Farm gerade noch rechtzeitig, um zu verhindern, dass die inzwischen eingereiste Mama Pitié die kleine Eva der Mutter Erde opfert?

Mein Eindruck

Dieser Roman von Englands einstmals erfolgreichstem Horror-Autor beeindruckt zwar mit etlichen Katastrophen verheerenden Ausmaßes, gehört aber dennoch zu seinen schwächeren Werken. Herbert bricht selbst mit einem seiner Credos, dessen Befolgung ihm zu hohen Verkaufszahlen verhalf: In jedem seiner Romane musste eine Sexszene eingebaut sein (und sei sie noch so unlogisch). Hier jedoch: no sex, please. Das tut dem Buch wider Erwarten richtig gut. Man nimmt dem Liebespaar ab, dass es sich auch ohne Sex so zugetan ist, dass es auch in der Stunde der größten Not – und die kommt in einem anständigen Horroroman so sicher wie die Nacht auf den Tag folgt – einander beisteht und kämpft.

„Apokalypse“ ist Herberts Vision vom Weltuntergang, und die meisten Katastrophen erscheinen möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich. Warnzeichen gibt es mittlerweile genug, seit sich das Klima so erwärmt hat. Doch Herbert gibt sich nicht mit natürlichen Ursachen zufrieden, sondern bemüht die Metaphysik und das Paranormale. Okay, das ist ein Topos des Horror.- Immerhin liest sich das Buch wie ein realistischer Thriller, spannend vom Anfang bis zum Ende – und wie gesagt, ohne Sex.

Taschenbuch: 413 Seiten
Originaltitel: Portent, 1992
Aus dem Englischen von Alexandra von Reinhardt.
ISBN-13: 9783453075856

www.heyne.de

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