James Herbert – Dunkel

Spagat zwischen Splatter und Charakter

Der Parapsychologe Chris Bishop stellt fest, daß die Gewaltverbrechen in den Straßen um Londons Beechwood plötzlich zunehmen. Auch der Abriß eines verrufenen Hauses kann den wachsenden Terror nicht eindämmen. Denn eine übernatürliche Gewalt bemächtigt sich der hilflosen Menschen, die Robotern gleich über ihre Opfer herfallen. Nächte des Grauens brechen an … (Verlagsinfo)

Den Einbruch des Bösen in die Großstadt schildert dieser sechste Roman von Englands Horrorschriftsteller Nummer 1. „Dunkel“ bezeichnet in Herberts Oeuvre den Übergang von Schema-F-Romanen à la „Die Ratten“ zu späteren Meisterwerken wie „Moon“.

Der Autor

James Herbert ist die Antwort Englands auf Stephen King und Dean Koontz. Nachdem er sich mit Fetzern über mutierte Ratten und dergleichen einen „gewissen“ Ruf (und eine finanzielle Basis) erschrieben hatte, wandte er sich mit Büchern wie „Moon“ und „Magic Cottage“ einem gehobeneren Niveau des psychologischen Horrors zu – nicht zu seinem Schaden.

James Herbert war bekannt für seine einfachen, jedoch fesselnden Romane. Die Protagonisten in seinen Romanen sind meistens junge zynische Männer, die im Verlauf der Geschichte eine starke (sexuelle) Beziehung zu einer Frau entwickeln. In seinen frühen Romanen schildert James Herbert expliziten Horror, vergleichbar mit Splatter-Autoren. James Herbert arbeitete unter anderem als Sänger und als Art Director bei einer Werbeagentur. Er lebte zuletzt mit seiner Frau und seiner Tochter in der Nähe von Brighton und war ein Vollzeit-Autor. Er gestaltete auch die Cover der englischen Originalausgaben seiner Bücher selbst und betrieb seine eigene Werbung.

James Herbert starb am 20. März 2013 im Alter von 69 Jahren in Woodmancote bei Henfield im englischen West Sussex. (Quelle: Wikipedia.de)

Romane

Werkauswahl

Die Ratten. Roman („The Rats“). 11. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-02544-X (früherer Titel Die Killer-Ratten).
Unheil. Roman („The Fog“). 8. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-03676-X.
Todeskralle. Roman („The Survivor“). Heyne, München 1990, ISBN 3-453-04541-6.
Höllenhund. Roman („Fluke“). 5. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-05635-3.
Blutwaffe. Roman („The Spear“). 5. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-05303-6.
Die Brut. Roman („Lair“). 10. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-02923-2.
Dunkel. Roman („The Dark“). 7. Aufl. Heyne, München 1996, ISBN 3-453-04175-5.
Nachtschatten. Roman („The Jonah“). 7. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-04848-2.
Erscheinung. Roman („Shrine“). 3. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-06174-8.
Domain. Ein unheimlicher Roman („Domain“). 10. Aufl. Heyne, München 1994, ISBN 3-453-00702-6.
Moon. Der Roman, der sie nicht schlafen läßt („Moon“). Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1990, ISBN 3-404-25256-X.
Magic Cottage. Roman („The Magic Cottage“). Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1988, ISBN 3-404-28163-2.
Die Gruft. Roman („Sepulchre“). 7. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-03281-0.
Besessen. Roman („Haunted“). 2. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-06409-7.
Creed. Roman („Creed“). Pavillon-Verlag, München 2002, ISBN 3-453-20640-1.
Apokalypse. Roman („Portent“). 2. Aufl. Heyne, München 1996, ISBN 3-453-07585-4.
Stadt der Ratten. („The City“). Graphic Novel („Edition Comic speedline“). Tilsner Verlag, München 1996, ISBN 3-910079-93-8.
Totentanz. Roman („The Ghosts of Sleath“). Lübbe, Bergisch Gladbach 1996, ISBN 3-7857-0854-8.
48. Roman („’48“). Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1998, ISBN 3-404-13987-9.
Jenseits. Roman („Others“). Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 2000, ISBN 3-404-14452-X.
Once. Novel. Tor Books, New York 2002, ISBN 0-7653-0285-3.
Nobody True. Novel. Pan Books, London 2004, ISBN 0-330-41167-5.
The Secret of Crickley Hall. Macmillan, London 2006, ISBN 978-1-4050-0520-3.
Ash. Macmillan, London 2012, ISBN 978-0-230-70695-8.
7-5.
• The Secret of Crickley Hall. Macmillan, London 2006, ISBN 978-1-4050-0520-3.
• Ash. Macmillan, London 2012, ISBN 978-0-230-70695-8.

Handlung

Ein leerstehendes Haus namens Beechwood (Buchenholz) beschwört das Grauen in den Straßen Londons herauf. Gewaltverbrechen häufen sich. Der Parapsychologe Chris Bishop beschäftigt sich mit den merkwürdig unerklärlichen Vorkommnissen, versucht Lösungen zu finden.

Doch selbst das Abreißen des Hauses bringt nicht die erhofften Resultate: ein ganzes Fußballstadion beziehungsweise dessen Besucher metzeln sich gegenseitig zu Tode. Denn eine übernatürliche Gewalt bemächtigt sich der hilflosen Menschen, die Robotern gleich über ihre Opfer herfallen. Nächte des Grauens brechen an … Steckt eine moderne Sekte hinter diesem unappetitlichen Wahnsinn, die das Böse als physische Kraft freisetzen will?

Mein Eindruck

In seinem sechsten Roman verlässt James Herbert das immer gleiche Schema „Leute vorstellen, bedrohen, sterben lassen“. Erst nach der Hälfte des Buches schält sich dann meist aus der Masse des Personals ein Held heraus, der schließlich das Problem zu lösen vermag, in diesem Fall Chris Bishop.

In „Dunkel“ jedoch ist Chris Bishop schon am Anfang präsent, und der Autor gibt sich Mühe, ihn als runden, vielschichtigen Charakter darzustellen statt als Rollenträger und Abziehbild. Die Chris betreffenden Passagen sind dicht und sehr gut erzählt. Man bemerkt bereits die Spannung, die Herbert in späteren Romanen wie etwa „Moon“ oder „Magic Cottage“ durch eine vielschichtige Stimmung gut heraufbeschwören kann.

Aber unweigerlich finden auch hier blutige Szenen statt, meist auf störende Weise. All die Menschen, die vom „Dunkel“ vom Leben zum Tode befördert werden, sterben so anschaulich, dass dies den Roman an den Rand einer Indizierung durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften gebracht hat.

Fazit: Ein Fall für einen starken Magen, den man nicht gelesen haben muss.

Taschenbuch: 999 Seiten
Originaltitel: The Dark, 1980
Aus dem Englischen von Hartmut Huff.
ISBN-13: 9783453041752

www.heyne.de

Der Autor vergibt: (2.0/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)