James Herbert – Magic Cottage. Das Haus auf dem Land. Schauerroman

Magische Häuser und anderer Spuk

Midge und ich waren überglücklich: wir hatten unser Traumhaus gefunden. Es lag mitten im Wad, zauberhaft romantisch, und es strahlte eine Ruhe aus, die wir beide für unsere Arbeit als Künstler so dringend brauchten. Die erste Zeit in unserem kleinen Liebesnest erlebten wir wie im siebten Himmel. Es war, als läge über diesem Haus ein ganz eigenartiger Zauber, als hätte es magische Kräfte. Aber dieser erste Eindruck war gefährlich trügerisch.

Es geschahen Dinge, die einfach unglaublich waren und die mir bis heute unbegreiflich geblieben sind. Es geschahen Wunder, wirklich Wunder, Wunderheilungen.

Und dann diese Sekte, die unser Haus für sich allein haben wollte, die abscheulichen Kreaturen, die aus den unteren Regionen heraufgekrochen kamen, und die Fledermäuse, ja, die Fledermäuse, die werde ich wohl niemals in meinem Leben vergessen. Bis heute will ich das, was damals geschehen ist, nicht glauben. Aber es ist die Wahrheit. Die grausame Wahrheit. Also, seien Sie gewarnt. Dies ist – bei Gott – keine Gute-Nacht-Geschichte. (Verlagsinfo)

Der Autor

James Herbert ist die Antwort Englands auf Stephen King und Dean Koontz. Nachdem er sich mit Fetzern über mutierte Ratten und dergleichen einen „gewissen“ Ruf (und eine finanzielle Basis) erschrieben hatte, wandte er sich mit Büchern wie „Moon“ und „Magic Cottage“ einem gehobeneren Niveau des psychologischen Horrors zu – nicht zu seinem Schaden.

James Herbert war bekannt für seine einfachen, jedoch fesselnden Romane. Die Protagonisten in seinen Romanen sind meistens junge zynische Männer, die im Verlauf der Geschichte eine starke (sexuelle) Beziehung zu einer Frau entwickeln. In seinen frühen Romanen schildert James Herbert expliziten Horror, vergleichbar mit Splatter-Autoren. James Herbert arbeitete unter anderem als Sänger und als Art Director bei einer Werbeagentur. Er lebte zuletzt mit seiner Frau und seiner Tochter in der Nähe von Brighton und war ein Vollzeit-Autor. Er gestaltete auch die Cover der englischen Originalausgaben seiner Bücher selbst und betrieb seine eigene Werbung.

James Herbert starb am 20. März 2013 im Alter von 69 Jahren in Woodmancote bei Henfield im englischen West Sussex. (Quelle: Wikipedia.de)

Romane

• Die Ratten. Roman („The Rats“). 11. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-02544-X (früherer Titel Die Killer-Ratten).
• Unheil. Roman („The Fog“). 8. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-03676-X.
• Todeskralle. Roman („The Survivor“). Heyne, München 1990, ISBN 3-453-04541-6.
• Höllenhund. Roman („Fluke“). 5. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-05635-3.
• Blutwaffe. Roman („The Spear“). 5. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-05303-6.
• Die Brut. Roman („Lair“). 10. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-02923-2.
• Dunkel. Roman („The Dark“). 7. Aufl. Heyne, München 1996, ISBN 3-453-04175-5.
• Nachtschatten. Roman („The Jonah“). 7. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-04848-2.
• Erscheinung. Roman („Shrine“). 3. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-06174-8.
• Domain. Ein unheimlicher Roman („Domain“). 10. Aufl. Heyne, München 1994, ISBN 3-453-00702-6.
• Moon. Der Roman, der sie nicht schlafen läßt („Moon“). Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1990, ISBN 3-404-25256-X.
• Magic Cottage. Roman („The Magic Cottage“). Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1988, ISBN 3-404-28163-2.
• Die Gruft. Roman („Sepulchre“). 7. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-03281-0.
• Besessen. Roman („Haunted“). 2. Aufl. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-06409-7.
• Creed. Roman („Creed“). Pavillon-Verlag, München 2002, ISBN 3-453-20640-1.
• Apokalypse. Roman („Portent“). 2. Aufl. Heyne, München 1996, ISBN 3-453-07585-4.
• Stadt der Ratten. („The City“). Graphic Novel („Edition Comic speedline“). Tilsner Verlag, München 1996, ISBN 3-910079-93-8.
• Totentanz. Roman („The Ghosts of Sleath“). Lübbe, Bergisch Gladbach 1996, ISBN 3-7857-0854-8.
• 48. Roman („’48“). Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1998, ISBN 3-404-13987-9.
• Jenseits. Roman („Others“). Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 2000, ISBN 3-404-14452-X.
• Once. Novel. Tor Books, New York 2002, ISBN 0-7653-0285-3.
• Nobody True. Novel. Pan Books, London 2004, ISBN 0-330-41167-5.
• The Secret of Crickley Hall. Macmillan, London 2006, ISBN 978-1-4050-0520-3.
• Ash. Macmillan, London 2012, ISBN 978-0-230-70695-8.

Handlung

Ein junges englisches Paar findet auf dem idyllischen Land das Haus seiner Träume und zieht ein. Alles scheint zunächst normal, harmonisch, doch langsam kommen die Dinge ins Rollen. Etwa Übles scheint in jedem abgeschlossenen Raum zu lauern, die Treppenstufen quietschen oder etwas atmet im Keller, der möglicherweise auch der Eingang zur Hölle ist…

Seit Jahrhunderten steht das Cottage Gramarye auf einem Ort der Macht, an dem die Erdmagie an die Oberfläche tritt. Die dort ansässigen Hexen des Cottage haben stets diese Kraft zur Heilung von Mensch und Tier verwendet. Als das Pärchen einzieht, geraten daher auch sie unter den Bann des Hauses. Es regeneriert sich von selbst, Bauschäden verschwinden. Wunderheilungen geschehen, und Lebensfreude und Kreativität der beiden Künstler kennen keine Grenzen.

Bis eine in der unmittelbaren Nachbarschaft lebende Sekte auftaucht und sich in das Haus einschleicht. Das gipfelt dann im großen Showdown: ein schwarzer Magier mit seinen Anhängern gegen unseren unfreiwilligen Hexer, der immer noch nicht so recht glauben kann, was um ihn herum geschieht.

Mein Eindruck

James Herbert gelingt es, den Leser zu verzaubern: Ungläubig blickt man auf (s)eine Welt, in der sich Mensch bzw. Hexe und Natur noch im Einklang befanden. Doch auch in diese Idylle des „bewachten Friedens“ bricht das Böse ein. Der Mensch mit seiner Habgier und allumfassenden Geltungssucht, personifiziert im Sektenführer, schleicht sich in die heile Welt des Landhauses. Dieser geht dabei zielstrebig und raffiniert vor, und nur den vereinten Kräften des Guten ist es möglich, wenigstens das Schlimmste zu verhindern. Das märchenhafte Refugium des intakten Miteinanders aber bleibt dabei schließlich auf der Strecke.

In diese Allegorie verpackt, offenbart James Herbert seinen Frust über die selbstzerstörende Art und Weise, in der der Mensch mit der Umwelt umgeht. Dabei legt Herbert ein in sich stimmiges und spannend zu lesendes Buch vor. Bemerkenswert ist auch, dass nicht etwa das magische Haus die dominierende Rolle spielt, sondern sich allein die beiden Hauptpersonen im Zentrum der Schilderungen befinden. Ihr Verhältnis zueinander und zu den Ereignissen um sie herum bildet die Basis des Romans, in die die phantastischen Elemente wirkungsvoll und überzeugend eingebettet sind.

Taschenbuch: 348 Seiten
Originaltitel: Magic Cottage, 1986
Aus dem Englischen von Martin Eisele.
ISBN-13: 9783404281633

www.luebbe.de

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