James Tiptree, Jr. – Aus dem Überall und andere seltsame Visionen. SF-Erzählungen

Inzest, Vergewaltigung, Mord: Herausfordernde Stories

Eine erstklassige Sammlung von Stories, die Alice Sheldon da unter ihrem Autorenpseudonym James Tiptree jr. da ablieferte. Viele davon wurden mit Preisen ausgezeichnet, so etwa „Die Goldfliegen-Lösung“.

Inhalt

„Angel Fix“ (1974, as Sheldon)
„Beaver Tears“ (1976, as Sheldon)
„Eure Gesichter, meine Schwestern! / Your Faces, O My Sisters! Your Faces Filled of Light!“ (1976, as Sheldon)
„Die Goldfliegen-Lösung / The Screwfly Solution“ (winner of the Nebula Award for novelette in 1978) (1977, as Sheldon)
„Time-Sharing Angel“ (1977)
„We Who Stole the Dream“ (1978)
„Sphärenklänge / Slow Music“ (1980)
„A Source of Innocent Merriment“ (1980)
„Aus dem Überall / Out of the Everywhere“ (1981, Gewinner des Seiun Award, 2000)
„With Delicate Mad Hands“ (1981, Gewinner des Hayakawa Award, 1993)

Die Autorin

Alice Hastings Bradley Sheldon alias James Tiptree jr. alias Raccoona Sheldon wurde 1915 in Cicago geboren. Ihre Mutter war eine Reiseschriftstellerin, ihr Vater Anwalt. Sie lebte in ihrer Jugend in Afrika und Indien, aber anscheinend war sie lange Jahre für die Regierung, die CIA (bis 1955) und das Pentagon tätig. Im Jahr 1967 machte sie ihren Doktor in Psychologie. Obwohl sie bereits 1946 ihre erste Story veröffentlicht hatte, machte sie die Schriftstellerei erst 1967 zu ihrem Hobby, und nach ihrer Pensionierung schrieb sie weiter bis zu ihrem Tod 1987. Sie beging Selbstmord, nachdem sie ihren todkranken Gatten erschossen hatte.

Obwohl sie einige Romane schrieb, wird man sich an sie immer wegen ihrer vielen außergewöhnlichen Erzählungen erinnern. Ihre besten frühen Stories sind im Heyne-Verlag unter dem Titel „10.000 Lichtjahre von Zuhaus“ (1973) und „Warme Welten und andere“ (1975) erschienen. Unvergesslich ist mir zum Beispiel die Story „Liebe ist der Plan, der Plan ist Tod“, die den Nebula Award 1973 errang. Weitere Geschichten sind in „Sternenlieder eines alten primaten“, „Aus dem Überall“ und schließlich „Die Sternenkrone“ gesammelt. Ihr Roman „Die Feuerschneise“ (Up the walls of the world, 1978, dt. bei Heyne) erhielt ebenfalls hohes Lob.

Die Erzählungen

1) Ein sauberer Deal (Angel Fix, 1974)

Als Marty den Alien unweit von seinem Haus entdeckt, spricht der Fremde perfektes Englisch, während er sein Vehikel zusammenklappt. Dass er ein Fremder von den Sternen ist, kann er leicht mit verschiedenen Teilen seiner Anatomie beweisen, und so ist Marty bald überzeugt. Aber was will der Fremde auf der Erde, fragt er. Der Alien, der sich gerne Joe nennen lässt, behauptet, er wolle den GUTEN Menschen etwas zukommen lassen, das sie schon lange vermisst haben, quasi eine Belohnung. Ob Marty vielleicht einen „guten Jungen“ kenne, dem man so ein Geheimnis anvertrauen könne? Klar doch: Whelan, den Förster. Und Whelan, der ebenfalls überzeugt wird, denkt an Marion von der Klinik, und die denkt an Cleever, den indianischen Staatsanwalt, und der denkt an Dr. Lukas. In dessen Praxis enthüllt Joe endlich, was er anbietet: Urlaub auf einer jungfräulichen, paradiesischen Welt. nach einem Besuch dort sind alle begeistert und dankbar. Am liebsten würde sie gar nicht mehr weg.

Nach vollbrachtem Werk macht sich Joe vor dem anrückenden Sheriff unsichtbar und verzieht sich in seine fliegende Untertasse. Die beiden anderen Agenten melden sich mit Erfolgsnachrichten. Schon bald werde dieser Planet zur Hälfte entvölkert sein, und dann könnten sie ihn übernehmen.

Mein Eindruck

Die flott erzählte Story wirkt wie eine Episode, die Monty Python gestaltet haben könnte. Obwohl ein Alien-Besuch ziemlich unwahrscheinlich ist, lässt sich doch jeder von Joes Erscheinung täuschen. Der Staatsanwalt ist eine harte Nuss, wie zu erwarten, aber auch er macht mit. Und das, was Joe anzubieten hat, ist wirklich attraktiv, sofern man einer von den „GUTEN ist, die nie belohnt werden“. Es ist zudem hilfreich, dass Joe über allerlei Täuschungsmanöver gebietet, so etwa nichtexistente Hippie-Autos, die den Sheriff fortlocken.

Am Schluss erfahren wir jedoch, dass dies alles nur eine Masche ist, um die Erde zu leeren. Ein typischer Yankee-Trick, um die naiven GUTEN Erdlinge übers Ohr zu hauen. Die Moral von der Geschicht‘? Traue einem Alien nicht, besonders dann, wenn er etwas anbietet, das zu GUT ist, um wahr zu sein. Hinterlistig macht sich die Autorin lustig über die naiven GUTEN, denen keiner ihre Arbeit dankt. Aber auch der Sheriff, der gewiss keiner der GUTEN ist, bekommt sein Fett weg. Irgendwo sollte man dem Mittelweg folgen, deutet die Autorin an und schnellen, scheinbar kostenlosen Lösungen (Angel Fix = ein Problem, das nur ein Engel beheben würde) misstrauen.

2) Bibertränen (Beaver Tears, 1976)

Der Erzähler kommt nach einem harten Tag zurück in sein Häuschen in der neu erbauten Vorstadt, doch sein Heim ist leer: Jenny und ihrer beider Sohn weilt bei der Großmutter in Kalifornien. In der Nachbarschaft lärmen die Bannermans neben, doch die einzige schwarze Familie, die Jacksons, sind still. Gottseidank!

Während seines einsamen Abendessens zieht er sich im TV eine Tierdoku rein. Die Biber, die von der Vorstadt, um ihren Lebensraum gebracht worden sind, werden eingefangen, in einen Sack gesteckt und in der letzten verbliebenen Wildnis ausgesetzt. Brave kleine Racke, die ihre Aufgabe erfüllen werden, denkt er.

Plötzlich verstummt der Lärm, den die Bannermans nebenan veranstaltet haben. Er wird bewusstlos und erwacht auf dem Boden einer Art Käfig, der in die Höhe schwebt. Der Käfig, in dem er auch Mitglieder der Bannermann- und der Jackson-Familie entdeckt, wird an Bord eines Raumschiffs gezogen. Jetzt weiß er, wie sich jene Biber gefühlt haben müssen…

Mein Eindruck

Die sehr ironische Story wendet das Muster, das H.G. Wells in „Krieg der Welten“ 1898 vorgab, auf die US-amerikanische Realität an: Es gibt immer einen größeren Fisch, der den kleineren Fisch fängt und verdrängen will. So wie die Menschen der Vorstadt den Bibern ihren Lebensraum geraubt haben (in der Folge ist das Wasser knapp geworden), so rauben die Aliens den Menschen ihren derzeitigen Lebensraum. Ihr Ziel ist vermutlich die Kolonisierung. Die Warnung ist deutlich: Die Menschen sind in ihrem Unverstand dabei, ihren eigenen Lebensraum zu zerstören. Und wohin geht’s dann?

3) „Eure Gesichter, meine Schwestern!…“ (Your faces, o my sisters! Your faces filled of light!, 1976)

„Phantastisch“ ist hier lediglich die Welt, die sich eine junge Frau in ihrem Kopf geschaffen hat, um der Wirklichkeit zu entfliehen, eine Realität, die die Autorin als Kontrapunkt immer wieder zwischen die realen Sequenzen schaltet. Sie wähnt sich als Kurierin, die in einer Post-Holocaust-Welt Post zwischen den zerstörten Städten zustellt – zu Fuß, denn alle Autos sind ebenso verschwunden wie das Öl, das sie antrieb. Nach dem Tod des letzten Mannes gibt es nur noch Frauen, ihre Schwestern, und sie liebt sie alle.

Kurz darauf in der Realität: Die „Kurierin“ wird von vier Männern vergewaltigt und ermordet – die Frau, deren private Wirklichkeit aus so viel Wärme bestanden hatte, in der nur Frauen existieren, in der zwischen Menschen und Männern unterschieden wird. Sie wird ihre Gründe gehabt haben, gerade eine solche Fluchtwelt aufzubauen, für Männer wenig schmeichelhafte Gründe. Aber den Fehler, ins andere Extrem zu verfallen und Männer aus ihrer Wahrnehmung auszuschließen, musste sie mit dem Leben bezahlen. Ihre Eltern wundern sich jedenfalls, wie sich ihre Tochter derart seltsam entwickeln konnte. Schließlich war sie zudem in einer Anstalt eingesperrt.

Dass die Autorin die entscheidenden grausamen Worte am Schluss ausgerechnet einer Frau – einer Polizistin – in den Mund legt, unterstreicht nur noch ihre Kritik an einer feministischen Ausblendung der Realität: „Was glaubt sie denn, wer sie ist, dass sie nachts allein herumläuft? Glaubt sie denn, die Polizei hätte nichts Wichtigeres zu tun?“

Mein Eindruck

Das war eine feministische Geschichte, die die Autorin für die Anthologie „Aurora: Beyond Equality“ schrieb, doch ohne moralischen Zeigefinger erzählte. Mit dem Erfolg, dass am Schluss jeder Leser reichlich betroffen zurückbleibt. Alice Sheldons Kommentar zu den Ansichten und Forderungen radikaler Feministinnen? Sie erscheint heute nicht mehr ganz zeitgemäß. Aber das liegt wohl eher an den Feministinnen als an der heutigen Zeit. Und inzwischen verstehen die Feministinnen ihre Rolle auch anders: Sie wollen nicht den Mann beseitigen, denn sie können ihn nicht ignorieren, vielmehr wollen sie die gleiche Rechte – und die gleiche Bezahlung. Diese ist immer noch Zukunftsmusik, 45 Jahre nach dieser Story.

4) Die Goldfliegen-Lösung (The Screwfly Solution, 1977)

Alan ist ein US-amerikanischer Insektenexperte, der in Kolumbien eine Lösung gegen die Rohrfliegenplage gefunden hat: genetische Ausrottung. Also eine sanfte, ökologisch korrekte Methode. Zufrieden mit sich ruft er seine Frau Anne an, die in Ann Arbor im Bundesstaat Michigan mit ihrer gemeinsamen Tochter Amy lebt. Sie schreibt ihm häufig und fügt zudem Zeitungsausschnitte, die Alans Doktorvater Barnhard „Barney“ Braithwaite geschickt hat.

Während zu Hause alles in Ordnung zu scheint und Anne ihm mehrfach ihre Liebe versichert, machen Barneys Botschaften besorgt. Zwischen dem 30. und dem 60. Breitengrad scheint eine Seuche umzugehen, die Männer in den Wahnsinn treibt: Sie bringen alle Frauen um, derer sie habhaft werden können. Angehörige einer neuen Sekte in den USA nennen sich „Söhne Adams“ und wollen die Erde von den Frauen „reinigen“, um so eine bessere, gottgefällige Zukunft herbeizuführen. Gott werde schon für eine alternative Methode der Fortpflanzung sorgen.

Barney hat keine Erklärung dafür, aber andere Gelehrte schon. Es scheint, dass dort, wo die entsprechenden Winde wehen, der aggressive Jagdtrieb des Mannes geweckt und durch keine Gegenkraft gestoppt werde. Die Aggression treffe auch andere Männer. Eine Nachricht über Frauenleichen, die in Schleppnetzen vor Cap Hatteras und im Golf von Mexiko eingefangen wurden, wird von Alan zunächst gar nicht verstanden. Er sorgt sich lediglich um Anne und Amy.

Er muss in Miami umsteigen. Auf dem Flughafen bemerkt sein geschultes Auge, wie sich die Frauen zu schützenden Gruppen zusammendrängen. Die Fluglinie diskriminiert Frauen bereits – eine Vorsichtsmaßnahme? Als Alan das Klappmesser in seiner Hand bemerkt, erschrickt er. Es hat ihn erwischt! Er warnt Anne, die ihm kaum ein Wort glaubt, sie und Amy sollten sich von ihm fernhalten. Er werde sich in die psychologische Behandlung Barneys begeben.

Doch in der Heimat kommt alles ganz anders. Schon wenige Tage später sieht sich Anne in der Wildnis zwischen Michigan- und Huron-See in einem Sumpf gestrandet. Sie weiß, dass sie den Winter in dieser Gegend nicht überleben wird. Als sie ihre letzten Notizen schreibt, bemerkt sie einen leuchtenden Engel, der Bodenproben entnimmt…

Mein Eindruck

Die leuchtenden Aliens haben offenbar eine Endlösung für das Problem der Erdlinge gefunden: Diese lassen sich, wie Gold- und Rohrfliegen, leicht durch biochemische Manipulation so beeinflussen, dass die Männchen die Weibchen ausrotten. Nach kurzer Zeit ist der Planet menschenfrei und lässt sich als Immobilie lukrativ verkaufen. Der erste Makler, der sich unbekümmert Anne gezeigt hat, entnimmt bereits Proben, um die Qualität des Bodens zu prüfen…

Zahlreiche dokumentarische Texte aus Zeitungen und Traktaten untermauern den Realismus der Erzählung, ebenso die Briefe und Tagebuchnotizen von Anne und Amy. Nur Alans eigenes Erleben wird subjektiv von einem personalen Erzähler wiedergegeben, um auch die menschliche Dimension beizusteuern. So wird der Leser zunehmend beunruhigt und erschüttert, als Alan unerwartet das gezückte Klappmesser in seiner Hand entdeckt. Es hat ihn erwischt! Kann er seine Familie vor sich selbst schützen? Das darf hier nicht verraten werden.

5): „Geteiltes Leid“ (Time-Sharing Angel, 1977)

Die 19-jährige Jolyone Schram liebt die Natur und arbeitet in Los Angeles beim Rundfunksender. Dieser Sender ist neu, liegt auf einem hohen Berg und verfügt über die stärkste Sendeleistung der Stadt. Wahrscheinlich deshalb kann es an diesem zu dem ungewöhnlichen Ereignis kommen.

Erst hat Jolyone, die in einer Zahnfüllung einen Sender empfängt, eine schreckliche Vision: Die Erdoberfläche wird unter Massen von Menschen begraben. Als ein SF-Autor im Sender die finstere Zukunft der Menschheit ausmalt, hält Jolyone gerade ein Stromkabel in der Hand. Erschüttert fleht sie zu Gott, er möge all dies aufhalten. Eine unbekannte Stimme antwortet ihr auf ihrem gefüllten Zahn, dass das in Ordnung gehe.

Schon bald machen sich die ersten Anzeichen des Wirkens des Engels bemerkbar. Von jeder Familie, und sei sie noch so groß und verbreitet, bleibt nur das jüngste Kind bei Bewusstsein, alle anderen fallen in Tiefschlaf. Weltweite Panik! Doch nach ein paar Tagen verbreitet sich die Kunde von einem wieder erwachten Kind irgendwo in West-Virginia.

Ein Mathegenie berechnet die Arithmetik: Wenn Mrs. McEvoy 26 Kinder hat, dann jedes davon nur etwa 14 Tage im Jahr wach sein (weil zweimal 26 genau 52 Wochen = 1 Jahr ergibt). Wer zwei Kinder hat, der kann sich an sechs Monaten Wachsein der Kinder erfreuen und so weiter. Dieser Effekt hat eine verblüffende Folge: Da nur das Wachsein als Lebenszeit zählt, können die Schläfer bis zu 3000 Jahre alt werden.

Die Welt verändert sich beträchtlich, das Wachstum kommt zu einem knirschenden Halt, Wirtschaften brechen fast zusammen, doch die Ressourcen bleiben erhalten. Die Ich-Erzählerin trifft eines Tages Jolyone im Park, und diese erzählt ihr alles. Endlich darf sich Jolyone auf die Zukunft freuen.

Mein Eindruck

Die Autorin Alice Sheldon hat die Erde schon viele Male untergehen lassen. Hier gewährt sie ihr wenigstens eine Gnadenfrist, eine Art Nothalt. Die Geschichte mit den Schläfern erinnert an die Romane von Nancy Kress, in denen eine Schläfer-Generation dem alten homo sapiens Konkurrenz macht. Allerdings handelt es sich um Leute, die keinen Schlaf benötigen, also pro Tag acht Stunden mehr zur Verfügung haben. Auch daraus ergeben sich diverse Folgen.

6) Wir haben den TRAUM gestohlen (We who stole the DREAM, 1978)

Der große Tag der Flucht ist gekommen. Die von den Terranern wie Sklaven gehaltenen Joilani überfallen am Raumflughafen die wichtigsten Infrastrukturgebäude, töten die Kommandierenden, nehmen Piloten unter Einsatz ihres Lebens gefangen und kapern den terranischen Frachter „N’s Traum“ – die anderen Buchstaben sind schon unleserlich geworden.

Jivadh übernimmt den Start und die Navigation der „Traum“, hört nicht auf die Einwände und befehle der gefangenen Piloten und steuert das Schiff in die erste Umlaufbahn um die Welt, auf denen die Joilani im Exil gelebt hatten. Jivadhs Ziel ist die Heimatwelt der Joilani, deren heilige Koordinaten er nun in den Nav-Computer eingibt. Gerade als das erste Patrouillenschiff der Terraner damit droht, die „Traum“ abzuschießen, stellt er den Hebel um, der den Sprung in den Tau-Raum einleitet. Nur durch eine rare Konstellation von Massen wird sein Schiff nicht in seine Einzelteile zerfetzt.

Nach langer Zeit erreicht das Flüchtlingsschiff endlich die Zielregion. Das Schiff springt zurück in den Normalraum und wenig später erscheint ein Kriegsschiff, das ein Enterkommando an Bord schickt. Die Befehlshaber ist erstaunt, Joilani vorzufinden, die nicht aus seinem Heimatsystem kommen, sondern Terranern entkommen sind. Er will alles über die terranischen Aliens wissen, während seine Medizinerin anfängt, die „Traum“ zu desinfizieren und die Insassen zu impfen.

Auf der Heimatwelt des Kommandanten bringt ein „Landschiff“ die Ältesten zu einem Gebäude, wo eine Kommission der Gastgeber sie bewirtet und willkommen heißt. Als die Ältesten zurückgekehrt sind, berichtet ihr Sprecher, dass die Flüchtlinge ein Stück Land auf einer ihnen zugewiesenen Welt bekommen können. Doch der inzwischen alt gewordene Jivadh – 3000 Lichtperioden sind auf dem Flug vergangen – knurrt zornig, dass der Sprecher ein wichtiges Detail verschweige: Die hiesigen Joilani haben die gleichen Laster angenommen wie die Terraner. Sie sind vom wahren Glauben abgefallen…

Mein Eindruck

Eine engagierte Geschichte voll bitterer Ironie. Da geben die Sklaven ihr Leben, um entkommen zu kommen zu können, wie weiland die Israeliten aus Ägypten oder Babylonien. Doch was sie in der Heimat vorfinden, ist kein Grund zu freudigem Wiedersehen, denn dort hat bereits der Niedergang der Religion eingesetzt. Die „Israeliten“ sind inzwischen ein Anachronismus, der den Herrschenden einen peinlichen Spiegel vor Augen hält – und der darum schleunigst verborgen werden muss.

7) Sphärenklänge (Slow Music, 1980)

Jakko kommt aus den nunmehr leeren Städten an die Küste. Seit der FLUSS von den Sternen, ein Energiestrom, die Menschen verführt, entmaterialisiert und ihre Körper und Geister hinfortgerissen hat, ist die Erde zwar lebendig, aber menschenleer. Er birgt ein Segelboot und lässt sich nolens volens auf seinen vorprogrammierten Kurs mitnehmen.

In einer Meerenge scheitert sein Boot, und Jakko strandet just vor einer alten Station, die wohl mal den Küstenverkehr kontrollierte. Hier lebt Pfirsichdiebin, eine dunkelhäutige junge Frau, inmitten einer improvisierten Farm. Was sie sich am meisten wünscht, sind Kinder, und so lautet eine ihrer ersten Fragen, ob er sie wohl schwängern könnte, bitteschön. Jakko ist etwas überrumpelt, der er will eigentlich zurück zu seiner Familie, die sich dem FLUSS anheimgegeben hat.

Die Pillen, die Pfirsichdieb ihm heimlich und offiziell verabreicht, steigern seinen Sexualtrieb, dass ihn die Lust überkommt – und er sich danach für den Akt schämt und entschuldigt. Obwohl sie genau dies geplant hat, muss sie einsehen, dass es so nicht geht. Er weigert sich, weitere Lustpillen zu nehmen. Indem sie einwilligt, mit ihm zum Endpunkt des FLUSSES zu reisen, hofft, ihn an sich binden zu können.

Sie bestehen gefährliche Abenteuer auf der Reise durch ein menschenleeres Land und gelangen zu einem Flughafen, wo sie ein selbstgesteuertes Luftschiff besteigen können. Sie nehmen eine alte gebrechliche Frau mit, die an Herzflimmern leidet. Ihre Argumente für und wider die Ehe, den FLUSS und die Zukunft bewegen Jakko und Pfirsichdieb, so dass entschlossen sind, nach ihrer Landung ein gemeinsames Heim für ihre Kinder zu gründen.

Doch es soll anders kommen…

Mein Eindruck

Kleine Hinweise führen den Leser zu den großen Vorbildern für diese Erzählung. Von William Blake (1757-1827) nahm sich die Autorin Alice Sheldon das einflussreiche Werk „The Marriage of Heaven and Hell“ als Inpirationsquelle, um die zwei gegensätzlichen Charaktere der Pfirsichdiebin, die anfangs ganz irdisch-körperlich-weiblich ist, und Jakko, der ganz anfangs ganz vernünftig-ausgeglichen-männlich, aber zuweilen auch sehr wütend ist, zusammenzuführen und zu der titelgebenden Vermählung zu führen.

Sie sind vor dem Finale eine Leben hervorbringende Einheit, eine Ehe, geworden, bereit, weiteres Leben hervorzubringen. Doch gerade dann, als sich Jakko von seinem bereits vergeistigten Vater getrennt hat und nun mit Pfirsichdieb zurück nach Hause reisen will, begeht sie einen verhängnisvollen Fehler. Beide geraten in den FLUSS von den Sternen und werden zu Geistern entstofflicht. Das ist die ironische Wendung und Antwort auf Pfirsichdiebs Bemühen um ein Nest: Diese Erde bietet keine Nestwärme mehr, denn es gibt keine Mitmenschen mehr. Die gibt es nur noch im FLUSS.

Die andere Inspirationsquelle war wohl der irische Dichter William Butler Yeats, der die Unabhängigkeit Irlands von der britische Kolonialmacht forderte und förderte, indem er das keltische Erbe Irlands gegen die Kulturmacht Englands setzte. Die alte Frau (in der man problemlos die Autorin selbst erkennen kann) kritisiert Yeats, lobt aber Blake. Sie spielt die Rolle des Outsiders und Kritikers, dessen Kommentar einen katalytischen Effekt auf das Paar hat.

„Slow Music“ ist eine wunderschöne, heitere Adam-und-Eva-Geschichte, nur eben nicht am Anfang der Welt, sondern an ihrem Ende. Hier stimmt Alice Sheldon ein wehmütiges Klagelied auf die letzten Menschen an, ein Lied mit einem so schönen, traurigen Schlussakkord, dass man sich ein paar Tränen verdrücken möchte.


8) Eine Quelle unschuldiger Freude (A Source of Innocent Merriment, 1980)

Eine Reporterin der Gal(actic)News hat vom Erlebnis eines Raumerkunders gehört, das etwas ungewöhnlich gewesen sein soll. Als sie Hal’s Kneipe betritt und den Raumerkunder am Tresen entdeckt, gibt sie sich vorsichtshalber lieber als Historikerin aus. Es dauert eine Weile, bis der Scout unter dem Einfluss von Hal’s freundlichem Alkohol auftaut, aber dann legt er los. Die Reporterin notiert fleißig mit.

Er erkundete als einen dieser zwei Planeten eines neuen Sternensystems und einer davon befand sich in der lebensfreundlichen Zone, wies aber nur Protoleben auf: auf der einen Hälfte Ozean, auf der anderen nur Land. Das Proto-Leben fand er im Ozean, und dieser begann, als er Bilder machte, Dinge auszuformen, die aussahen wie kleine Lebewesen.

Der Scout hatte nur noch Sauerstoff für eine, mit knapper Not sogar zwei Umrundungen. Aber was er dabei entdeckte, haute ihn um. In der nächsten Umrundung merkte er, wie sich dort unten Dinge formten, die er kannte. Sie waren seinen Erinnerungen entnommen, so etwa seine Familie, seine Heimat usw. Die zweite und letzte Umrundung offenbarte ihm, wonach er sich als Mann am meisten sehnte: eine nackte, liebevolle und verständnisvolle Frau. Sie war wunderschön. Doch als er Abschied nehmen musste und glücklicherweise der Autopilot die Steuerung übernahm, glaubte er, einen bedauernden Blick des Lebewohls in den Augen dieser wunderbaren Frau zu erkennen. Und um diesen Blick nie wieder sehen zu müssen, will er nie wieder auf Raumerkundung gehen.

Mein Eindruck

Einen Anflug von Liebe, wenn auch unerfüllt, gewähren die Sterne, und diese Thema soll in den folgenden beiden Novellen noch stärker zum Ausdruck kommen.

9) Aus dem Überall (Out of the Everywhere, 1981)

Enggi ist ein junges, substanzloses Alien, das aus seiner heimatlichen Sternenwolke ausgerissen ist. Zwei Artgenossen aus seiner Grex (von lat. „grex“ = Herde, Schar, Rudel usw.) suchen nach ihm un stoßen auf die Spur eines Räubers, der wie Stechfliegen seine Opfer – womöglich Enggi – von innen heraus auffrisst und sich dort vermehrt. Folglich ist dies für die beiden Artgenossen keine Rettungs-, sondern eine Tötungsmission.

Klein-Enggi gerät durch einen Teilchenstrom in den Einzugsbereich eines bestimmten Sol-Systems im äußersten Spiralarm dieser Galaxie und droht, in das Zentralgestirn zu stürzen. Mit knapper Not entgeht er diesem traurigen Schicksal, indem er seine Partikel an den dritten Planeten bindet, doch der Absturz in den kalten Polarregionen ist unvermeidlich. Um die Flugbahn zu verlängern, wirft Enggi substanzlose Teile seiner selbst ab, bevor er aufschlägt und unter ewigem Eis verschwindet.

Drei seiner Teile werden von menschlichen Körpern empfangen: von dem Ingenieur Paul Martell, seiner schwangeren Frau und von seiner Chefsekretärin Gloria Emstead. Als seine Frau kurz darauf ein Mädchen zur Welt bringt und noch im Kindbett stirbt, hasst Paul das kleine, grässliche Ding und lässt es von anderen Frauen aufziehen.

So kommt es, dass er seine Tochter Paula erst nach sechs Jahren wieder zu Gesicht bekommt. Er hat gehört, wie es bei seinen häufigen nächtlichen Wanderungen von seiner Kinderschwester, Miss Trond aus Deutschland, geschlagen worden ist. Der Handabdruck ist auf der Gesichtshaut deutlich zu sehen, als er sich über das kleine Mädchen beugt, das im Schnee liegt. Unwillkürlich beschließt er, ihr zu helfen und wirft Miss Trond hinaus.

Paula wächst in seinem Junggesellenheim auf, denn Paul Marell hat keine Ahnung davon, was kleine Mädchen brauchen und wie sie zu sein haben. Schule? Möglicherweise. Manieren? Unbedingt. Freundinnen? Blödsinn. Und deshalb gewährt er Paula, die ihrem Alter geistig weit voraus ist, unbegrenzten Zugang zu seiner Bibliothek. Vor allem will sie alles über Astronomie wissen und wünscht sich zum Geburtstag ein richtiges Teleskop. Wenige Monate später hat sie sich eine Elektronikwerkstatt und ein Fotolabor eingerichtet. Ein Firmenhelikopter bringt sie zur nächstgelegenen Schule und holt sie wieder ab. Der Pilot berichtet Marell, Paula kenne die Bauteile und deren Funktionsweise der Flugmaschine bald besser als er selbst. Hm.

Mrs. Emstead weist darauf hin, dass junge Menschen ab und zu auch mal an die frische Luft müssen. Sie schlägt Ausflüge in die Berge und ins ewige Eis vor. Gesagt, getan, und bald ist Paula in der Lage, mit einer Elefantenflinte umzugehen und mit Daddy in den Höhlen eines kanadischen Gletschers herumzukraxeln. Sie lernt, andere Menschen genau zu beobachten und gibt Daddy zu Bewerbern Ratschläge. Schließlich ist jedem, der sein Leben in Marell Technologies investiert hat, dass sie die Firmenleitung übernehmen wird. Nach ihrem zehnten Geburtstag weiht Miss Emstead sie in die Firmengeheimnisse ein. Dieses Duo bildet zusammen mit Paul Marell eine ideale Konstellation. Keiner ahnt, dass sie Enggis Erbe in sich tragen.

Eine Krise ergibt sich, als Paula ihren Daddy verführt und dies später einem Angehörigen der Konkurrenz, Nicky Benson, gegenüber andeutet. Den nachfolgenden Skandal und Gerichtsprozess überlebt das Unternehmen nur um Haaresbreite. Sie haben etwas wiedergutzumachen. Als Kalifornien unter einer Dürre zu leiden beginnt, kommt in Paula zu diesem Wunsch noch ein zweiter hinzu: Etwas im Norden ruft sie – ein Eisberg könnte Kalifornien Wasser spenden und die Dürre lindern.

Der einzige, von Paula, Paul und Mrs. Emstead für geeignet befundene Eisberg ist gewaltig und in seinem Kratersee liegt ein Geheimnis verborgen. Doch als eine kleine Flottille diese „USS Martell Tech“ gen Süden nach L.A. zu schleppen versucht, folgt ihnen hartnäckig ein kleinerer, etwas düsterer Eisberg…

Mein Eindruck

Auch hier liegt die Bestimmung der Menschen nach Erfüllung in den Sternen bzw. in dem Alien, das die Sterne ihnen gesandt haben: Enggi. Natürlich bringt die Suche nach Erfüllung das Leben der betroffenen, unvollständigen Menschen gehörig durcheinander. Ein Wunderkind wie Paula sorgt für öffentliche Erregung, doch ironischerweise gibt die Öffentlichkeit ihrem Vater die ganze Schuld. Der Ingenieur und Mathematiker ist mit solchen Anwürfen völlig überfordert, bewegt er sich doch auf einer viel höheren Ebene als die menschlichen Furien, die ihn kreuzigen wollen.

Doch wie viele Geschichten von Alice Sheldon geht auch diese gut aus: für die Menschen, ihre Umgebung (Wasser für L.A.!) und für den jungen Enggi. Der wird mal wieder für seinen Übermut gescholten – immer noch besser, als ihn töten zu müssen. Dass er etwas über andere Wesen gelernt hat, kann er seinen Aufpassern leider nicht vermitteln. Auch das ist das Schicksal vieler Kinder.

10) Mit zarten irren Händen (With Delicate Mad Hands, 1981)

Carol Page ist mit einer deformierten Nase geboren worden, so dass sie in der Schule „Schweineschnauze“ genannt wird. Aber ist im Stadtstaat der US-Regierung gut ausgebildet worden und von einem Ehrgeiz erfüllt, der sie ins Raumfahrtprogramm bringt. Sie will Fernerkunderin werden, andere Welten entdecken. Sie hat einen stummen Ruf erhalten: „Komm!“ Leider gibt es da ein gewaltiges Hindernis: Männer.

So muss sie erst durch eine harte Schule gehen, aber es erweist sich wider Erwarten, dass ihre Anwesenheit und sexuelle Benutzung an Bord für viel weniger Aggressivität und dadurch verursachte Verletzungen und Todesfälle sorgt. Dadurch darf sie endlich an Bord der „Calgary“, eines großen Raumers, der das Uranus-System erforscht. Vier Scout-Schiffe sind schon geschickt worden, doch das fünfte von Pilot Don Lamb ist noch an Bord, weil Don eine Hüfte gebrochen hat.

Noch jemand lässt Carol nicht an Bord dieses Scoutschiffes: Captain Meich. Um sie zu demütigen, demoliert er erst die Kontrollen des Scoutschiffes und vergewaltigt anschließend Carol. Sein größtes Vergehen: Er entdeckt ihr privates Notizbuch und die darin enthaltenen Gedichte; er will es sofort vernichten, doch das kann Carol vereiteln. Glücklicherweise ist Carol nicht nur in Medizin, sondern auch im Putzen und Kochen ausgebildet. In das Essen, das sie als vermeintlich kuschendes Weibchen serviert, hat sie nun eine Spezialmischung gemixt, die erst den Piloten Don Lamb tötet und anschließend Captain Meich außer Gefecht setzt.

Während Carol die Luftschleuse öffnet, um die Luft entweichen zu lassen, erwacht Captain Meich wieder und greift sie von hinten an, indem er ihr die Luftschläuche an ihrem Schutzanzug abreißt. Doch er hat nicht mit Carols Entschlossenheit gerechnet. In ihrer Panik entwickelt sie schier überfrauliche Kräfte. Der Captain und sein Pilot landen im Vakuum des Weltraums.

Nachdem sie die Todesfälle an das Hauptquartier als Mord und Selbstmord gemeldet hat, setzt sie ihren Flug fort, um ihren zweiten, noch geheimeren Wunschtraum in die Tat umzusetzen Sie hat noch Sauerstoff für 140 Tage. Schließlich stößt sie wie erhofft auf die Aliens…

Mein Eindruck

Danach folgen noch über 50 Seiten Text. Man sieht also, dass die oben geschilderten Ereignisse nur das Vorspiel für die eigentliche Handlung bilden. Carol muss noch ihre Bestimmung finden und den Ursprung jener Stimme finden, die ihr immerzu zurief: „Komm!“ Die Welt, die sie findet, ist zwar wunderschön und fast erdähnlich, aber leider stark radioaktiv. Die intelligenten Lebewesen, die sie in ihrem abgestürzten Raumschiff besuchen, sind Astronomen, Aliens und schließlich der Sternenrufer.

Endlich findet sie in ihm den Ursprung der Liebe, die sie hinausgezogen hat in den Raum. Der Kontakt erfolgt telepathisch, und „er“ hat auch Telekinese drauf. Doch alle Liebe will Ewigkeit und tiefste Nähe, um mit dem geliebten Anderen verschmelzen zu können. Der reale Umarmung bringt den Tod, aber das nimmt Carol in Kauf. Nach ihrem Tod ergibt sich die ironische Situation, dass sich ihr Liebster als eine Sie entpuppt. Auf dieser Welt können die Wesen ihr Geschlecht wählen (wie auf Le Guins Planet Gethen). In menschlichen Begriffen ist das also eine lesbische Liebe. Das ist alles andere als eine Überraschung. Die Anandria-Bewegung des 18. Jahrhunderts wäre begeistert gewesen.

Hinweis: Der O-Titel bezieht sich auf das Gedicht „To One in Bedlam“ von Ernest Dowson. Das Gedicht, das von einer Insassin der Londoner Irrenanstalt Bedlam erzählt, wird auf den Seiten 359 und 360 fast komplett von Carol zitiert. Genau diese Seite hatte Cpt. Meich aus ihrem geheimen Tagebuch gerissen. Sie zitiert es also auswendig, was auf die große Bedeutung hindeutet, die es für diese Figur hat.

Unterm Strich

In dieser Story-Sammlung finden sich eine Reihe wunderbarer Geschichten, etwa „Ein sauberer Deal“ und „Die Goldfliegen-Lösung“. Diese Texte gleichen sich in der Handlung, sind aber völlig verschieden in Aufbau und Ton. Hier eine leichte, humorvolle Erzählung mit ironisch-schwarzer Pointe („Deal“), dort eine aus Briefen, Artikeln und Tagebucheinträgen verschachtelte Form, deren Schockpotenzial auch noch Jahre nach ihrer Veröffentlichung (und mehrmaligem Lesen) kaum nachgelassen hat.

Alle zehn Erzählungen sind in ihrer speziellen Art gelungen. Selbst aus verhältnismäßig abgedroschenen Plots holt Sheldon noch ein klein wenig mehr heraus als andere vor ihr. Ein unverkennbarer, persönlicher Stempel sozusagen. Die beiden letzten Novellen nehmen mehr als ein Drittel des Umfangs ein. Sie sind auch die zufriedenstellendsten Texte in dieser Zusammenstellung. „Mit zarten, irren Händen“ erschien erstmals in dieser Collection.

Dies ist eine überragende Sammlung, nicht nur für Sheldon, sondern auch im Genre der Science Fiction selbst. Auf gleichem Niveau finden sich nur noch „Tangenten“ von Greg Bear und „William Gibsons „Cyberspace“.

Unterm Strich

Alle zehn Erzählungen sind in ihrer speziellen Art gelungen. Selbst aus verhältnismäßig abgedroschenen Plots holt Sheldon noch ein klein wenig mehr heraus als andere vor ihr. Ein unverkennbarer, persönlicher Stempel sozusagen.

Dies ist eine überragende Sammlung, nicht nur für Sheldon, sondern auch im Genre der Science Fiction selbst. Auf gleichem Niveau finden sich nur noch die Story-Sammlungen „Tangenten“ von Greg Bear und „William Gibsons „Cyberspace“.

Taschenbuch: 384 Seiten
Originaltitel: Out of the everywhere and other extraordinary visions, 1981.
Aus dem Englischen von Birgit Reß-Bohusch, Ronald M. Hahn und Jürgen Langowski.
ISBN-13: 9783453034815

www.heyne.de

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