Worum geht’s?
Olivia McAfee ist von Boston nach New Hampshire geflohen – vor ihrem eigenen Ehemann. Schon öfter hat er ihr seine dunkle Seite gezeigt, doch als er auch ihrem gemeinsamen Sohn Asher gegenüber zur Gefahr wird, gibt es nur diesen einen Ausweg.
Sie fühlen sich schnell wohl im neuen Zuhause. Olivia übernimmt den Imkereibetrieb ihres Vaters und Asher lernt Lily an der neuen Schule kennen und lieben. Dass Lily ein Geheimnis in sich trägt, weiß Asher allerdings nicht. Doch als Lily plötzlich tot aufgefunden wird, fällt der Verdacht schnell auf Asher und Olivia muss merken, dass auch Asher etwas zu verbergen hat.
Inhalt
Olivia lebt mit ihrem Mann Braden in Boston. Er arbeitet als Herzchirurg in einem Krankenhaus und strahlt nach Außen hin Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit aus. Doch Olivia weiß am besten, welch andere Seite noch in ihm steckt. Öfter als ihr lieb ist, wurde sie zur Zielscheibe seiner gewalttätigen Ausraster, die ihren Ursprung meist in Lappalien haben. Doch Olivia verschließt die Augen vor der Realität und entschuldigt sein Verhalten immer wieder. Als er jedoch eines Tages seine Laune und Wut an ihrem gemeinsamen Sohn Asher auslässt, sieht sie keinen anderen Ausweg mehr als die Flucht in eine andere Stadt.
So kommt es, dass Olivia und Asher sich in New Hampshire ein neues Leben aufbauen. Dies gelingt den beiden auch recht schnell. Olivia findet eine verantwortungsvolle Aufgabe in der Imkerei und Asher lernt schnell neue Freunde an der Schule kennen. Besonders Lily weckt seine Aufmerksamkeit und auch sie erwidert seine Gefühle. Doch baut ihre Beziehung auf einem Geheimnis auf, dass Asher erst viel später erfahren soll.
Als Lily im Dezember tot in ihrem Elternhaus aufgefunden wird, ist auch Asher am Ort des Geschehens als die Polizei eintrifft. Schnell liegt der Verdacht auf ihm und er muss sich vor Gericht wegen Todschlags verantworten. Verteidigt wird er dabei von seinem Onkel Jordan – dem Bruder seiner Mutter. Der Prozess ist langwierig und fordert von allen Beteiligten seinen Tribut. Besonders Olivia droht daran zu zerbrechen, auf der einen Seite die unerschütterliche Liebe einer Mutter und auf der anderen Seite die Zweifel an seiner Unschuld.
Mein Eindruck
Der Klappentext hat mich sofort gepackt und mein Interesse war geweckt. Die beiden Autoren, die sich am Ende der Geschichte mit einem persönlichen Wort an die Leser richten, schienen starken Lesestoff zu liefern.
Was mir von Anfang an sehr gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass die Geschichte aus zwei Perspektiven geschrieben ist – nämlich aus der von Lily in der Vergangenheit und die von Olivia in der Gegenwart. So ein Schreibstil sorgt immer für eine Extraportion Spannung, Schnelligkeit und Abwechslung.
Leider fiel mir der Einstieg in die Geschichte dennoch recht schwer. Ich wurde mit den Protagonisten eigentlich bis zum Schluss nicht so richtig warm, für meinen Geschmack blieben die Figuren irgendwie farblos und eindimensional. Fast bis zur Buchhälfte, konnte mich die Geschichte nicht überzeugen und mitreißen, danach änderte sich dies jedoch immerhin ein wenig und ich fand den Einstieg.
Das Hauptthema des Plots fand ich sehr gut, modern und zeitgemäß – ohne an dieser Stelle näher darauf einzugehen, um nicht zu spoilern. Doch die Umsetzung hat meinen Geschmack einfach nicht getroffen.
Über die Autorin und Mitwirkende
Jodi Picoult, geboren 1966 in New York, studierte in Princeton und Harvard. Seit 1992 schrieb sie neunzwanzig Romane, von denen viele auf Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste standen. Die Autorin versteht es meisterhaft, über ernste Themen unterhaltend zu schreiben. Sie wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem renommierten New England Book Award. Jodi Picoult lebt mit ihrem Mann in Hanover, New Hampshire.
Jennifer Finney Boylan, geboren 1958, schrieb zahlreiche erfolgreiche Romane und und Artikel für die »New York Times«. Sie eine bekannte Menschenrechtsaktivistin und Kuratorin des PEN America. Ihre 2003 erschienenen Memoiren, She’s Not There: A Life in Two Genders« wurden zum Bestseller und gelten als »ein bahnbrechendes Werk des trans Literaturkanons«. Heute lebt sie mit ihrer Frau Deedie und ihren beiden Kindern in New York City und in Belgrade Lakes. (Verlagsinfo)
Fazit
Das Buch der beiden Autorinnen ist sicherlich inhaltlich gut und aktuell, daran möchte ich gar keine Zweifel hegen. Doch am Ende ist es wie so oft eine Frage des Geschmacks. Und an dieser Stelle muss ich leider sagen, dass ich mir mehr Tiefe bei den Hauptfiguren gewünscht hätte. Dadurch, dass ich mich mit ihnen im Verlaufe der Geschichte nicht komplett anfreunden konnte, blieb auch der Lesegenuss etwas aus. Schade!
Broschiert: 560 Seiten
ISBN: 978-3570104200
Originaltitel: Mad Honey
Ins Deutsche übersetzt von Elfriede Peschel
www.penguin.de
www.jodipicoult.com
Der Autor vergibt: