John Sinclair Classics – Die Katakomben von Paris (Folge 50)

Die Handlung:

Vor langer Zeit hatte Dr. Tod mir mein Silberkreuz gestohlen und an einem unbekannten Ort versteckt. Nun erhielt ich endlich einen Hinweis auf meinen Talisman. Die Spur führte in die Katakomben von Paris – zu einem meiner größten Erzfeinde! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

50 Auftritte hatte John Sinclair im Rahmen der GESPENSTER-KRIMIs, bevor er seine eigene Serie bekam. Auf 50 Folgen ausgelegt war entsprechend wohl auch die CLASSICS-Reihe von vornherein.

Ein kleines „Problem“ gibts aber nun: Heft 37 („Der Unheimliche von Dartmoor“) ist nicht bei den CLASSICS erschienen, sondern als Teil der „Sondereditionen“ verhörspielt worden. Also fehlt uns jetzt eine Folge, wenn nicht bei der unrunden 49 Schluss sein soll.

Die Lösung, auf die der Verlag nun kam, wird die Fans sicher mehr freuen, als eine bloße Umsetzung eines Heftromans, die die Altfans eh schon gelesen haben. Für dieses letzte CLASSICS-Abenteuer wurde eigenes ein neues Skript verfasst, das als Bindeglied zwischen den CLASSICS- und den 2000er-Folgen dienen soll.

Und weils das Letzte ist, spendiert uns der Publisher ein doppelt so langes Hörspiel … zum doppelten Preis. Aber, egal, die Fans werdens feiern.

Los gehts in Paris, wo Dr. Tod Belphegor beschwört … auf Lateinisch … aus dramaturgischen Gründen. Es geht in der Folge um Johns Kreuz und darum, dass John sterben soll, was bislang ja auch noch keiner der Dämonen hinbekommen hat.

Das soll in Paris stattfinden, also wird John dort hingelockt. Durch eine sich selbst zerstörende Nachricht, nebst Überbringer beziehungsweise dessen Bewusstsein. Tja, dann mal ab nach Frankreich und das Kreuz zurückgeholt, oder?

So einfach wird das wohl nicht werden, denn in der Stadt der Liebe geht Unheimliches vor. Das fühlt auch Professor Zamorra, der da eigentlich einen Vortrag halten wollte. Offenbar will Belphegor die Stadt erobern. Mit der Hilfe von Lianen. Klingt harmlos, ist es aber nicht. Und soundtechnisch sorgt das auch für laustark blutige Unterhaltung. Bis auf die Schüsse aus der Schrotflinte … die klingen wie ein Schlag auf eine Kinderblechtrommel.

Bei all den Soundeffekten und dem vielen Geschreie fällt dennoch auf, dass die Handlung manchmal gestreckt wird. Klar ist es spannend und dramatisch, wenn wir zuhören, wie eine Frau mit (schreiendem) Baby und Zamorras Partnerin vor den Pflanzen fliehten Aber, das tut sie länger, als dass das für mich kurzweilig gewesen wäre. Aber, zum Glück kommt John und verkürzt den Prozess. Das hat er zumindest vor …

Doch dann folgt ein erfreulich unerwarteter Cliffhanger und die Freunde physischer Hörspiele wechseln schnell den Datenträger.

John ist in den Fängen von Belphegor gelandet und der redet genauso lang und viel wie es alle Bösewichte in allen Spannungsfilmen tun … anstatt einfach abzudrücken. Will er aber gar nicht … ok, nehmen wirs mal so hin und der Geisterjäger hat eine neue Chance oder wird sein Ende zur Bespaßung anderer nur hinausgezögert? Kommt ihm vielleicht Professor Zamorra zu Hilfe? Sein Merlins-Stern würde dabei nicht unwichtig sein.

Die Katakomben von Paris könnten zu Johns letzter Ruhestätte werden … Ok, wir wissen, dass das nicht so gekommen ist, aber wie zur Hölle kommt er da denn wieder raus?

Die Sprecher und ihre Rollen:

John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange
Nicole Duval – Katja Brügger
Professor Zamorra – Douglas Welbat
Vanessa Abbiton – Leonie Landa
Marc Ferrer – Oliver Bender
Ellis Fenton – Kai-Henrik Möller
Belphegor – Achim Buch
Pater Gregor – Jonas Minthe
Suko – Martin May
Dr. Tod – Wolfgang Rüter
Powell – Achim Schülke
Asmodis – Erik Schäffler
Jane Collins – Katy Karrenbauer
und Thomas Friebe, Manfred Litpow, Kristina von Weltzien, Marianne Groß, Julia Casper, Jürgen Holdorf sowie Konstantin Graudus

Technik-Credits:

Hörspielskript: Dennis Ehrhardt
Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer, Alexander Khromov
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik

Die Ausstattung:

Die schwarze CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält sämtliche Cover der bereits veröffentlichten Folgen „Classics“-Serie. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

Mein Fazit:

Die Jubiläumsfolge der CLASSICS-Reihe, die zugleich die letzte ist, ist für die Hörer ein Sound- und Cliffhanger-Spektakel geworden. An manchen Strecken ein wenig gestreckt, aber durchwegs gut unterhaltend. Was nicht zuletzt an den imposanten Effekten liegt. Und so versucht das Skript, Altes fortzuspinnen und Kommendes damit zu verknüpfen.

Das klappt ganz gut, inklusive Showdown und Epilog.

An einigen Stellen gabs mir allerdings zu viele Buh- und Schreckeffekte in zu kurzer Abfolge, das hat das Stilmittel ein wenig überreizt.

2 Audio-CDs
Spieldauer: CD1: 55:06 Min., CD2: 55 Min.
Jeweils 15 Tracks
1. Auflage, Mai 2023

www.luebbe.de

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