John Sinclair Classics – Horrorfest am Galgenhügel (Folge 19)

Die Handlung:

400 Jahre ist es her, dass eine aufgehetzte Meute Noah Kilrain und seine Schergen zum Galgenhügel außerhalb des irischen Dorfes Foynes schleppte – unter dem Befehl des Hexenjägers Horace Kennan. In der Gegenwart stolpert die Bibliothekarin Sarah Duffy über einen alten Brief. Das Vermächtnis Noah Kilrains? Es scheint, als hätte sich der unselige Fluch des Galgenhügels erfüllt, denn sowohl Kilrain als auch sein Widersacher Kennan sind zurückgekehrt, um Rache zu nehmen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Diesmal hat sich der Verlag an die Hörspielumsetzung des GESPENSTER-KRIMI-Heftromans mit der Nummer 89 gemacht, der erstmalig am 27. Mai 1975 am gut sortierten Bahnhofskiosk oder manchmal auch in einer Buchhandlung zu bekommen war.

Viele Jahre bevor eine Japanerin eine Videocassette in einen Videorecorder schob, um danach zu sterben und andere ihr in diversen Fortsetzungen der gleichen Grundidee nachfolgen sollten, gabs so etwas schon bei JOHN SINCLAIR. Videorecorder gabs zwar in den 1970ern schon, aber gruseliger erschien damals eher das Ganze mittels eines Briefes aufzuziehen. Wer den Brief also liest, dem gehts schlecht … und das in großem Stil.

Wer in dieser Story aber eigentlich der wahre Bösewicht ist, das wird irgendwie nicht ganz klar. Sicher, John Sinclair können wir gut einsortieren, aber weder Noah Kilrain, der Ausbeuter, noch Horace Kennan, der selbsternannte Hexenjäger sind herzensgute Zeitgenossen. Und so kam es mir während der gesamten Hörzeit so vor, als wären alle Geister, die hier beschworen wurden, besser wieder zurückzuschicken. Hier greift tatsächlich der alte Spruch, der alle in einen Sack stecken und mit dem Knüppel zuschlagen lässt … denn einen Unschuldigen trifft man dabei nie.

Einen Galgenhügel gibts hier schon, aber kein Fest, nur Rachegelüste aus dem Totenreich. Die sind wie gewohnt mit satten Effekten und dramatischer Musik unterlegt und machen den Kampf, in den unser Geisterjäger eher durch Zufall geraten ist, umso … lebendiger … wenn man das an dieser Stelle so sagen kann.

Nachdem wir also lange Rückblicke und einen sich langsam aufbauenden Spannungsbogen erhalten haben, kommts zum erwarteten Show-down, bei dem John gegen alle antreten muss, die wiedergekommen sind.

Was und wer aber im Endeffekt entscheidend zum Ausgang beitragen kann, das schließt die ganze Story rund ab und macht diese Episode zu einem eigenständigen Hörerlebnis, für das man kein Vorwissen braucht.

Die Sprecher und ihre Rollen:

John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange
Fred Young – Thomas Wenke
Christine Winston – Linda Fölster
O’Donell – Michael von Rospatt
Pater Merrick – Achim Buch
Martha Young – Karin Rasenack
Horace Kennan – Kaspar Eichel
Noah Kilrain – Philipp Brammer
Ryan Burns – Tobias Lelle
Wort – Jürgen Kluckert
Sir James Powell – Achim Schülke
Ansage – Jürgen Holdorf

sowie: Patrick Bach, Ranja Bonalana, Rasmus Borowski, Oliver Böttcher, Joey Cordevin, Janis Grossmann, Matthias Klie, Lennard Krüger, Regina Lemnitz, Jan-David Rönfeldt, Kerstin Sanders-Dornseif und Sonja Stein

Technik-Credits:

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John Sinclair Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

Die Ausstattung:

Die komplett schwarze CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält die Cover der bereits veröffentlichten Folgen der „Classic“-Serie und der kommenden Folge „Doktor Tod“. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

Mein Fazit:

Diese Folge ist ein klassisches „Huch, da hat jemand aus Versehen Geister beschworen, die jetzt alle umbringen wollen“-Abenteuer, wie wir es schon oft gesehen, gehört und gelesen haben. Und wir kommen hier auch komplett ohne Dämonenpeitsche und „das Kreuz“ und ihre Bewohner aus. Nicht mal Silberkugeln verschießt der Sohn des Lichts. Es ist in der Tat ein „Gespenster-Krimi“, der von der Tontechnik auf Horror ge-updatet wurde.

Eine Gruselgeschichte, für die man kein JOHN-SINCLAIR-Vorwissen braucht, denn altbekannte Dämonen gibts hier keine, nur eine solide Story, die als eigenständiges Erlebnis gut und schnörkellos unterhalten kann.

Audio-CD
Spieldauer: 58:07 Min.
Tracks: 15
ISBN-13: 978-3785746196

www.luebbe.de

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