Jojo Moyes – Im Schatten das Licht

Worum gehts?

Sarah ist eine begeisterte Reiterin. Unterstützt wird sie in ihrem Hobby von ihrem Großvater Henri, einem ehemaligen, erfolgreichen Dressurreiter. Täglich trainiert er seine Enkelin und ihr talentiertes Pferd Boo. Doch alles ändert sich, als Henri einen Schlaganfall erleidet und im Krankenhaus behandelt werden muss.

Natasha und ihr Ehemann Mac stehen am Abgrund ihrer Ehe. Einzig und allein ihr gemeinsames Haus verbindet sie beiden und bis dieses verkauft ist, müssen sie sich irgendwie einigen und halbwegs gut miteinander auskommen. Für Natasha ist das alles andere als leicht.

Als völlig unerwartet die introvertierte Sarah in das Leben der beiden tritt, gewähren sie dem Mädchen Obdach bei sich. Das Leben zu dritt unter einem Dach gestaltet sich recht schwierig – und dann verschwindet Sarah plötzlich spurlos und den beiden Streithähnen bleibt nichts anderes übrig als gemeinsam nach ihr zu suchen, ob sie wollen oder nicht.

Inhalt

Natasha und ihr Noch-Ehemann Mac stehen kurz vor der Scheidung. Jahrelang haben sie am Scheitern ihrer Ehe gearbeitet. Beide sind beruflich sehr eingespannt und haben ihr Privatleben hinten angestellt, wofür sie nun die Quittung bekommen. Die beiden Fehlgeburten, die Natasha nie wirklich verwunden hat, erschweren die Situation zusätzlich. Doch dann tritt plötzlich Sarah in das Leben der Beiden.

Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde …

Die Liebe zu den Pferden verbindet Sarah eng mit ihrem „Papa“ Henri, einem ehemaligen Dressurreiter der Cadre Noir in Saumur – der berühmtesten Reitschule Frankreichs. Seit dem Tod ihrer Mutter und Großmutter lebt Sarah bei Henri und wird täglich vom ihm trainiert. Auf Boos Rücken kann sie alle Sorgen und Ängste vergessen und verbringt neben der Schule jede freie Minute im Reitstall.

Als ihr geliebter Papa einen Schlaganfall erleidet und sein Gesundheitszustand alles andere als rosig aussieht, zieht es Sarah den Boden unter den Füßen weg. Sie verstrickt sich in Lügen und wird sogar beim Stehlen im Supermarkt erwischt. Gott sei Dank trifft sie in genau dieser Situation auf die gutgläubige Natasha, die kurzerhand beschließt, das Mädchen übergangsweise bei sich aufzunehmen, ganz egal was Mac dazu sagen wird.

Wenn man bereits auf den Scherben seiner Ehe tanzt, wird die Situation durch einen vierzehnjährigen Teenager ganz sicher nicht leichter. Aber gemeinsam haben Natasha und Mac nun die vorübergehende Verantwortung für das Mädchen und müssen sich irgendwie arrangieren. Das gelingt den beiden soweit ganz gut, bis Sarah plötzlich spurlos verschwunden ist. Nach einer Vielzahl von Schuldzuweisungen und Streitereien, bleibt den beiden schließlich nichts anderes übrig als sich gemeinsam auf den Weg zu machen, um Sarah möglichst bald und wohlbehalten wiederzufinden. Eine Reise quer durch England bis hin nach Frankreich liegt vor dem Noch-Ehepaar.

Mein Eindruck

Dieses Buch der Bestseller Autorin überrascht und tanzt komplett aus der Reihe. Allein die Covergestaltung würde man, ohne Wertung, auf den ersten Blick niemals mit Jojo Moyes in Verbindung bringen. Der zweite große Unterschied zu ihren bisherigen Romanen ist, dass sie dieses Mal ein persönliches Vorwort an ihre Leser richtet, in dem sie Einblicke in ihre Kindheit bzw. Jugendzeit gibt und über ihre Liebe zu Pferden spricht. Dadurch bekommt man bereits auf den ersten wenigen Seiten das Gefühl, dass sie dieses Mal ganz viel persönlichen Einschlag in dieses Werk gelegt hat, von Herzblut einmal abgesehen, da sie davon jede Menge in jedes ihrer Bücher steckt.

Der relativ großzügige Prolog erzählt von Henris Vergangenheit beim französischen Militär, genauer gesagt von der Cadre Noir und dem Moment, in dem er seine Frau Florence kennen und lieben gelernt hat. Außerdem werden die Beweggründe für das Ausscheiden aus der Cadre Noir und dem Umzug von Frankreich nach England geschildert.

Nach dem Prolog trifft man zum ersten Mal auf Natasha, einer Anwältin die spezialisiert ist auf Kinder in zerrütteten Familien. Ebenfalls wie sie ist auch ihr Noch-Ehemann Mac vielbeschäftigt, denn er ist ein renommierter Fotograf und jagt von Shooting zu Shooting umgeben von den schönsten Models der Gegend. Dritter Protagonist im Bunde ist Sarah – die aus so einer eben beschriebenen zerrüttenden Familie stammt.

Auch wenn es im Vergleich zu den bisherigen Moyes-Geschichten große Unterschiede gibt, so ist doch eine Gemeinsamkeit unumstritten: ihr flüssiger Schreibstil, der ein Eintauchen in die Geschichte kinderleicht macht und einen von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.

Über die Autorin

Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die «Sunday Morning Post» in Hongkong und den «Independent» in London gearbeitet. Der Roman «Ein ganzes halbes Jahr» machte sie international zur Bestsellerautorin. Weitere Nr. 1-Bestseller folgten. Jojo Moyes lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf dem Land in Essex. (Verlagsinfo)

Fazit

„Im Schatten das Licht“ ist bereits der neunte Titel der englischen Autorin. In diesem Buch, das wahrscheinlich ihr bisher persönlichstes Werk ist, lernt man eine ganz neue Seite von ihr kennen.

Dieses Buch ist zwar erfrischend anders, aber genauso lesenswert wie all ihre bisherigen Geschichten. Durch das Vorwort der Autorin bekommt es eine richtige Persönlichkeit und der Leser hat stellenweise das Gefühl, nicht nur Sarahs sondern auch Jojos Geschichte zu lesen.

Broschiert: 576 Seiten
Originaltitel: The Horse Dancer
Ins Deutsche übersetzt von Silke Jellinghaus
ISBN: 3499267357

www.rowohlt.de
www.jojomoyes.com

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