Kristina Ohlsson – Sterntaler

Worum gehts?

Thea Aldrin war einst eine erfolgreiche Kinderbuchautorin, bevor sie angeblich zwei sehr umstrittene Bücher schrieb. Seit Jahren lebt sie nun ein einem Altenpflegeheim und spricht seitdem kein einziges Wort mehr. Jeden Samstag erhält sie einen Blumestrauß, dem jedes Mal derselbe Gruß beigefügt ist – „Danke“.

Als sie ausnahmsweise einmal Besuch einer Literaturwissenschaften-Studentin bekommt, verschwindet diese kurze Zeit später spurlos. Nach ein paar Jahren findet man ihre Leiche in einem Waldstück. Wenig später direkt daneben eine zweite und schließlich noch eine dritte, die schon Jahrzehnte vergraben worden zu sein scheint. Alle Spuren vereinen sich zu einem großen Ganzen und führen schließlich immer wieder zu Thea. Doch was die alte Frau mit den grausamen Morden zu tun?

Inhalt

Die junge Studentin Rebecca Trolle verschwand vor zwei Jahren spurlos. Was viele schon längst geahnt haben, wurde nun zur Gewissheit – Rebecca wurde ermordet, ihre Leiche zerstückelt und schließlich vergraben. Alex, Peder und Frederika nehmen ihre Ermittlungen in diesem mysteriösen Fall auf.

Rebecca war Studentin der Literaturwissenschaft und schrieb gerade eine Seminararbeit über die berühmte und umstrittene Kinderbuchautorin Thea Aldrin. Diese wurde beschuldigt, unter einem Pseudonym, zwei gewaltpornographische Bücher geschrieben zu haben. Außerdem hat sie gestanden ihren damaligen Lebensgefährten erschlagen zu haben und hat auch ihre gerechte Strafe bereits abgesessen. Des Weiteren wird sie beschuldigt auch an dem Verschwinden ihres Sohnes Schuld zu tragen, von dem niemand weiß, ob er überhaupt noch lebt. Seit Jahren lebt Thea nun in einem Altenpflegeheim und vegetiert sprichwörtlich vor sich hin. Sie redet kein einziges Wort mit niemandem und bekommt auch nie Besuch. Rätselhaft ist allerdings, von wem die Blumen sind, die sie jeden Samstag mit einer Dankeskarte zugeschickt bekommt. Außerdem scheint es für die Ermittler kein Zufall zu sein, dass ausgerechnet Rebecca die alte Frau kurz vor ihrem Verschwinden besucht hat. Und warum war Rebecca von Theas Unschuld so überzeugt? Was wusste sie, was scheinbar niemand anders wusste?

Als die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, wird eine weitere männliche Leiche unmittelbar in der Nähe von Rebeccas Fundort entdeckt. Zunächst ist seine Identität völlig unklar, doch ein persönliches Schmuckstück führt die Ermittler auf eine Spur. Nur kurze Zeit später wird eine dritte Leiche, ebenfalls in dem besagten Waldstück, gefunden. Das die Morde scheinbar alle irgendwie miteinander zusammenhängen müssen, liegt auf der Hand, nun ist es Aufgabe des Ermittlerteams den gemeinsamen Nenner zu finden. Doch das scheint nicht ganz leicht zu werden.

Mein Eindruck

Immer noch total fasziniert und geflasht von diesem Buch, muss ich traurig feststellen, dass es wahrscheinlich noch ein paar Monate dauern wird, bis ich ein weiteres Buch dieser Autorin in der Hand halten werde.

„Sterntaler“ ist auf keiner Seite, in keinem Satz und keinem Wort uninteressant oder langweilig. Auf der ersten Seite landet man quasi direkt mitten in der Geschichte, die einem zunächst nicht ganz klar erscheint und einen etwas verwirrt. Die vielen Personen die nach und nach in die Geschichte geschmissen werden, tun ihr Übriges. Doch das ändert sich auch relativ schnell, denn die Autorin lässt ihre Leser nicht lange warten und bringt schnell Unklarheit in die verworrenen Verhältnisse und die Personen bleiben einem auch nicht lange fremd. Im Gegenteil, durch Ohlssons liebevolle Charakterbeschreibung lernt man die Protagonisten schnell kennen und lieben. Allesamt sind außergewöhnlich starke Persönlichkeiten und sehr sympathisch. Natürlich haben auch in diesem Buch alle Kriminalbeamte wieder sein Päckchen zu tragen. So ist der eine gerade verwitwet, ein anderer hat erst kürzlich wieder den richtigen Dreh seiner Ehe gefunden und wieder eine andere hat einen deutlich älteren Partner, über dessen Namen, sie plötzlich sogar in den Ermittlungen des Rebecca Trolle-Falles stolpert.

Die Autorin hat das Potential ganz oben am Krimi-Himmel mitzuschreiben und das ganz ohne blutrünstige Schilderungen. Sie fesselt ihre Leser durch ihren herzlichen und flüssigen Schreibstil und lässt dadurch ihr Buch zur Sucht werden, denn wenn sich einmal damit hingesetzt hat, kann man es nur ganz schwer wieder aus den Händen legen, aber irgendwann muss man schließlich auch mal essen oder schlafen.

Fazit

Ein Buch, das man jedem nur ans Herz legen kann. Sehr schön geschrieben und eine raffinierte Geschichte, wie man sie nicht in jedem zweiten Krimi liest. Kristina Ohlsson ist ein Name, den man sich auf jeden Fall merken sollte. Es war zwar mein erstes Buch dieser Autorin, doch hat sie es geschafft mein Krimi-Herz im Sturm zu erobern und es wird definitiv nicht mein letztes Buch von ihr gewesen sein. Im Gegenteil, das Warten auf den nächsten Fall wird hoffentlich nicht lange andauern, doch bekanntlich ist die Vorfreude ja die schönste Freude.


Über die Autorin

Kristina Ohlsson, Jahrgang 1979, arbeitete im schwedischen Außen- und Verteidigungsministerium als Expertin für EU-Außenpolitik und Nahostfragen, bei der nationalen schwedischen Polizeibehörde in Stockholm und als Terrorismus-Expertin bei der OSZE in Wien. Mit ihrem Debütroman Aschenputtel gelang ihr sofort der internationale Durchbruch als Thrillerautorin. (Verlagsinfo)

Gebunden: 544 Seiten
Originaltitel: Änglavakter (Frederika Bergmann 03)
Ins Deutsche übertragen von Susanne Dahmann
ISBN: 3809026174

www.randomhouse.de/limes

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