Largiadèr; Saeger; Keel; Bruns – Checkliste Chirurgie

Kompakt, übersichtlich, konkret, aktuell – perfekt für deine Kitteltasche und mit dem abwaschbaren Umschlag immer und überall einsetzbar.
Aufgebaut nach dem bewährten Checklisten-Konzept:
– im grauen Teil findest du die Grundlagen: chirurgische Arbeitstechniken, perioperative Maßnahmen, Abläufe auf Station, Dokumentationspflichten und Codierung/DRG
– souverän durch kritische Situationen kommst du mit dem grünen Teil – alles Wichtige zum Management schwer verletzter Patienten, zu akuten Notfällen und zur Reanimation.
– im blauen Teil findest du das gesamte praxisrelevante Wissen zur Diagnosestellung und Behandlung aller chirurgischen Krankheitsbilder – inkl. Traumatologie und Kinderchirurgie
– der rote Teil beschreibt Schritt für Schritt die wichtigsten Operationen – die ideale Vorbereitung für deine ersten Operationserfahrungen.

(Verlagsinfo)

Die Checklisten der aktuellen Medizin sind eine Reihe des Thieme-Verlags in besonders kompaktem Design, so dass diese Taschenbücher in jede Kitteltasche passen und damit – endlich einmal – ihrem Namen gerecht werden. Ausgestattet mit einem abwischbaren Umschlag vermitteln sie gleichfalls das Gefühl größtmöglicher hygienischer Ansprüche. Die vorliegende Checkliste Chirurgie zielt auf die Anwendbarkeit und Hilfestellung auf jeder chirurgischen Station ab. Ein hilfreicher Begleiter im Alltag.


Der schlagkräftige Slogan »Wissen messerscharf!« verdeutlicht: Hier wird der Versuch unternommen, jede Situation punktgenau zu erfassen und das erforderliche Wissen zu liefern. Ein hehres Ziel, dem sich die Herausgeber systematisch nähern: Farblich abgesetzt ist das Buch in vier Abschnitte gegliedert; die grauen Grundlagen beschäftigen sich mit Arbeitstechniken allgemeiner Bedeutung für klinische Stationen, wie Punktionstechniken, allgemeiner Abläufe, gesetzlicher Hintergründe und dergleichen. Grünes Licht bekommen die Notfälle in dieser Ausgabe, allerdings wurden die aktuellen Handlungsrichtlinien zur kardiopulmonalen Reanimation nach ERC 2015 zur sofortigen Verfügbarkeit dem Buch schon vorangestellt. Blau umfasst die spezielle Chirurgie, Krankheitsbilder, Diagnostik, Therapie. Und im roten Teil geht es zur Sache: Anleitungen für die typischen chirurgischen Eingriffe, von der Patientenlagerung im Saal über grundlegende Instrumentenkunde bis hin zu Zugangswegen und Operationsverfahren. Blicken wir ein wenig näher hin.

Der graue Teil: Grundlagen. Dieser Abschnitt beginnt am Anfang der ärztlichen Arbeit: Mit der Anamnese. Auf einleitende Worte wird hier verzichtet, der ziemlich klein gedruckte Text beginnt gleich mit Tipps zum Arbeitsalltag. Dabei werden die wesentlichen Elemente kurz abgehandelt und teils mit ergänzenden Kommentaren versehen, die die Wichtigkeit der Details hervorheben oder auf mögliche Folgen hinweisen. Die erste Abbildung des Buches beschäftigt sich der Neutral-0-Methode der körperlichen Untersuchung. Weiter geht’s mit der stationären Aufnahme. Hier fließen neben den technischen Aspekten auch bereits erste Vernetzungen zu späteren Kapiteln ein, die sich mit den Möglichkeiten der frühen Intervention befassen.

Durch die kleine und enge Schrift findet sich auch, das wird schon auf diesen ersten Seiten klar, deutlich mehr an Inhalt, als man dem Büchlein zutrauen würde. Auch das Spezialpapier tut das Seine zu dem großen Umfang auf engem Raum: Bei einer Stärke von etwa 3-4 cm beinhaltet das Buch knapp 900 Seiten! Ein Lesebändchen bietet eine beständige Möglichkeit der Markierung.

Ausführlich wird’s dann auch im nächsten Kapitel, Chirurgische Grundtechniken. Hier geht es um Verbandswechsel, Punktionstechniken verschiedener Gefäßabschnitte sowie Körperhöhlen, Drainagetechniken, Anästhesie und Ruhigstellung. Zahlreiche Abbildungen bieten schematische Darstellungen der Abläufe, so dass auch tatsächlich die technischen Seiten ins Visier rücken.

Im grünen Teil werden Notfällen Struktur verliehen. Die nicht ganz intuitive Farbkodierung hier wurde wohl zum Zwecke der Versinnbildlichung eines chirurgischen Schwerpunktes, nämlich der Arbeit mit Blut, abgeändert, so dass der Operationslehre die rote Farbe zukam.

Grün beginnt mit einigen Definitionen zum Management schwer verletzter Patienten, befasst sich mit dem ISS, einem Scoresystem zur Einteilung und Erfassung der Verletzungsgrade und daraus abgeleitet die Handlungsempfehlungen zur effizienten und strukturierten Versorgung, mit dem SIRS, einem hochgradig komplexen Syndrom schwerst erkrankter/verletzter Menschen, und den speziellen Handlungsempfehlungen. Hier kommen einige Tabellen und Schemaabbildungen zum Einsatz, um übersichtlich die wichtigsten Eckpunkte zu fixieren. Das verleiht diesem Abschnitt tatsächlich eine nachschlagfähige Form für den Kliniksalltag und dürfte deshalb gerade für ärztliche Anfänger ein hilfreiches Werkzeug sein. Die wichtigsten Symptome werden strukturiert behandelt, so dass man schnell zu einer Diagnose findet und mögliche dringliche Handlungsnotwendigkeit erkennen lernt.

Im blauen Teil geht es um die spezielle Chirurgie. Hier erhält jedes chirurgische Fachgebiet einen eigenen Abschnitt zur Vorstellung der typischen Krankheitsbilder, über Diagnostik, Symptomatik bis zur Therapie und Nachbehandlung. Das kann natürlich nicht mehr bieten als einen Leitfaden, um verschiedene Verdachtsdiagnosen zu stellen und Wege zu ihrer Sicherung zu erkennen, die tatsächlichen Behandlungsspezifika lernt man dann sicher in der eigenen Klinik. Für Visite und Oberarztvorstellung bietet es jedoch gewiss eine wertvolle Stütze bei der Vorstellungsentwicklung für einen Patienten und seine Erkrankung.

Ergänzt wird das Kapitel durch weitere Tabellen und Grafiken. Hier finden sich Normwerte, Indikationen und Differentialdiagnosen zur schnellen Übersicht ebenso wie grundlegende Handgriffe bei den unterschiedlichen Methoden. Teilweise sind die Abschnitte sehr detailiert, insgesamt auch höchst speziell dem Fachgebiet zugeordnet, so dass man hier weniger grundlegendes Überblickswissen vermittelt bekommt, als vielmehr sehr kompaktes, meist auf Stichpunkte reduziertes Spezialwissen, das nicht als Nachschlagewerk für die ausführlichen Beschreibungen und Erklärungen dienen kann und will, sondern sich als Fachleitfaden versteht.

So umfasst dieser blaue Teil auch etwa zwei Drittel des Buches, und wenn er doch nicht jede Antwort auf jede Frage liefert, so doch einen ziemlich umfassenden Leitfaden für das chirurgisch-stationäre Erkrankungsspektrum.

Im roten Teil finden wir nun die blutigen Aspekte der Chirurgie: Operative Zugangswege, Nahtmaterialien und -techniken, Klammernahtgeräte, Spezialinstrumente und allgemeine Instrumentenkunde, Operationsübersichten und spezielle Patientenlagerung im Operationssaal. Sogar Schritt-für-Schirtt-Anleitungen der häufigsten Operationen werden stichpunktartig aufgeführt, wobei man natürlich nicht jeden Aspekt aufschlüsseln kann; so ist bei der Strumektomie beispielsweise beim Hautschnitt vom »Kocher’schen Kragenschnitt« die Rede, was sich dann dahinter verbirgt, ist Gegenstand großer Operationshandbücher. Trotzdem sind hier alle wichtigen Stichpunkte genannt, so dass sich im Bedarfsfall hier schnell der richtige Ausdruck für eine weiterführende Recherche finden ließe.

Insgesamt erscheint das Buch als gut strukturierter Leitfaden für die chirurgische Stationsarbeit, dessen Umfang sich von außen nicht abschätzen lässt. Wie eingangs erwähnt: Ein wertvoller Begleiter für die Kitteltasche.

Taschenbuch, 896 Seiten
Verlag: Thieme; Auflage: 11 (20. September 2016)
ISBN-13: 978-3135225111
Das Buch beim Verlag

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